Januar 2012
31.01.2012 Inzwischen habe ich auch das USB-Okular für mein Mikroskop wiedergefunden und habe heute nachmittag zum Spaß mal wieder einen Abstrich auf dem PC-Bildschirm angesehen. Leider ist mir entfallen, wie ich Bilder speichern kann. Das muss ich also noch wieder herausfinden und dann stelle ich hier ein Abstrich-Bild ein.
In der aktuellen Ausgabe der "Brieftaubensport International" befindet sich wieder ein sehr interessanter Artikel von Berth Knaven. Dieser Sportfreund reist besonders erfolgreich auf der Eintagesweitstrecke in den Niederlanden und schreibt noch nicht so lange in dieser Zeitschrift. Aber das was er schreibt hat Hand und Fuß und es gefällt mir. Er geht mit seinen Tauben einen recht einfachen und natürlichen Weg, wie ich ihn auch für sinnvoll halte. So beschreibt er in dem aktuellen Artikel beispielsweise, dass er frische Maulwurfserde mit Futter und Keimsaat mischt und dieses so lange in einem geschlossenen Eimer stehen lässt, bis die Keime angegangen sind. Dann verfüttert er diese Mischung an seine Zuchttauben, die gerade Junge füttern. Ich kann mir vorstellen, dass das eine ausgezeichnete Sache ist und die Jungen davon prima wachsen. Manchmal mischt er auch nur Maulwurfserde mit einem Leckstein (diese Salzlecksteine für Schafe etc) und stellt etwas davon den Tauben zur Verfügung. Auch eine gute Idee. So einen Leckstein sah ich auch mal bei Hubert & Jens Borker in Lingen, die ihn einfach in ihre Zuchtvoliere gelegt hatten und die Tauben konnten davon aufnehmen, wie sie wollten. Es ist vielleicht keine schlechte Sache. Berth Knaven gibt auch immer viel Grünfutter, wie Möhren, Zwiebeln und Grünkohl. Ich habe das bei uns ja auch lange Jahre gemacht, aber es war mir oft zuviel Arbeit. Deswegen kriegen sie jetzt ein bis zwei Mal wöchentlich Möhrenbrei für Babys aus dem Glas, dem ich dann manchmal ganz fein geriebenen Knoblauch, Zwiebeln oder Lauch etc. untermische. Gerade den Zuchttauben tut das, so denke ich, sehr gut. Jetzt in der Vorbereitung zur Anpaarung verwende ich diesen Grünfutterbrei immer sehr gerne mit Leinöl. Durch das Leinöl kann das Vitamin A aus den Möhren besser resorbiert werden. In Leinöl befindet sich mit ca. 76% eine der höchsten Konzentration an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Was aber Leinöl einmalig unter den Pflanzenölen macht, ist sein viermal höherer Gehalt an Omega-3-Fettsäuren im Vergleich zu den Omega-6-Fettsäuren. Es ist daher mit Abstand das beste Öl, wenn es darum geht, die Balance unter den essentiellen Fettsäuren wieder herzustellen. Deswegen verwende ich es sehr gerne während der gesamten Zuchtsaison. Und teuer ist es auch nicht, wenn ich den Vergleich zu den auf dem Markt angebotenen "Spezialölen" für Tauben ziehe.
Zum Abschluss heute noch der Hinweis auf den Internetauftritt von Berth Knaven. Man findet ihn hier: http://www.berthknaven.nl/
30.01.2012 Wenn man viel kritisiert, dann muss man auch mal loben: unser Verband informiert inzwischen mit seinem Facebook-Auftritt recht zügig und interessant über Neuerungen. Meine Nachfrage, wer genau den Facebook-Account des Verbandes betreut und die Informationen wurde auch sehr zügig und korrekt beantwortet. Das ist wirklich ein lobenswerter Fortschritt. Auch der Internet-Auftritt unter www.brieftaube.de wird aktuell viel besser betreut und mit Neuigkeiten bestückt. So wurde dort nun ein Artikel zur Mitgliederversammlung ebenso verlinkt, wie das dazugehörige Protokoll. Den genannten Artikel finden man hier: http://www.brieftaube.de/web/images/versammlung.pdf
Zu den einzelnen Beschlüssen der Mitgliederversammlung werde ich sicherlich auch nochmal etwas schreiben. Allerdings benötige ich da noch ein wenig Zeit um mich damit zu beschäftigen. Das mache ich im Verlauf der Woche.
Ich bin ansonsten froh, dass ich schon vor einiger Zeit den Beschluss gefasst habe die Anpaarung der Tauben um zwei Wochen auf das Wochenende 18./19. Februar zu verschieben. Bei den Wetteraussichten für das nächste Wochenende wird mir selbst ganz kalt. Bei eisigen Temperaturen Tauben anzupaaren macht einfach keinen Spaß. Genau so wenig Spaß übrigens, wie es, so stelle ich es mir jedenfalls vor, jetzt macht, ständig die Tauben zu versorgen, weil sie Junge liegen haben. Dann friert das Wasser ein, die Jungen werden kälter, wenn die Alttiere zum Fressen herunterlaufen usw.usw. Es soll jeder mit seinen Tauben machen was er will, aber unter diesen, nun anstehenden Bedingungen Junge zu ziehen kann doch einfach keine Freude sein.
Wenn es jetzt in den nächsten Tagen so kalt wird, dann werde ich mir allerdings trotzdem einige Zeit nehmen, um besonders die Witwer gut zu beobachten. Ich glaube in solchen Phasen kann man schon einige Rückschlüsse auf die Belastbarkeit einer Taube ziehen. Wenn Tauben sich auch bei eisigen Temperaturen recht normal verhalten und nicht groß an Gewicht verlieren trotz leichter Winterfütterng, dann sind sie sicher für die Anstrengungen während der Reise körperlich geschaffen.
29.01.2012 Heute muss ich mich zunächst einmal korrigieren: gestern hatte ich mich negativ über das Sun City-Rennen in Südafrika geäußert, weil die Tauben dort sehr spärlich kamen und noch große Mengen am Abend fehlten. Zu meiner Überraschung kamen die Tauben dort heute aber über den ganzen Tag wirklich super nach. Bis kurz nach Mittag war schon mehr als die Hälfte der Tiere wieder im Schlag. Das habe ich so nicht erwartet und deswegen muss ich meine gestrigen Bemerkungen zu diesem Rennen einfach zurücknehmen.
Auf unserem Schlag habe ich mir heute Morgen mein Mikroskop genommen und von drei Witwervögeln einen Kropfabstrich gemacht. Vor dem Abstrich sehe ich mir v.a. immer die die Kehle und den Luftschlitz im Oberschnabel an. Es ist mir wichtig, dass dort nicht alles verklebt ist und v.a. dass der Schlitz im Oberschnabel offen ist. Wenn das der Fall ist, dann mache ich mir auch keine größeren Sorgen bei einem etwaigen Trichomonadenbefall.
Nun, der Abstrich ergab, wie ich es erwartet hatte, bei allen drei Tauben einen leichten bis mittelgradigen Tricho-Befall. Kein Wunder, denn die Tauben wurden schon seit dem letzten Frühjahr nicht mehr gegen Trichomonaden behandelt. Erfreulich war aber, dass sowohl die Kehle, als auch der Luftschlitz bei allen drei Tauben sehr gut geöffnet, nicht verklebt und auch ohne Entzündungszeichen war. Von daher machen die Trichomonaden mir zum jetzigen Zeitpunkt wenig Sorgen. Im Gegenteil: ich finde es gut, wenn das Immunsystem der Tauben jetzt im Winter ein wenig gefordert und trainiert wird. Behandeln werde ich die Trichomonaden dann entweder auf dem ersten Gelege der Witwer oder direkt nach der Trennung. Das dürfte so Ende Februar, Anfang März der Fall sein. Danach geht es dann zum Tierarzt zur bakteriologischen Untersuchung um festzustellen, ob in dieser Richtung noch etwas unternommen werden muss.
Leider habe ich nach meinem PC-Absturz vor ein paar Wochen das Programm für mein elektronisches Okular noch nicht wieder aufgespielt und heute morgen habe ich es auf die Schnelle nicht gefunden. Mit diesem Okular kann ich das Bild des Mikroskops direkt auf den Bildschirm übertragen. Ich hätte dann ein Bild hier eingestellt. Sollte ich das Programm bald wieder finden, werde ich das nachholen und einmal Bilder hier einstellen.
28.01.2012 Langsam kommt der Dauerfrost und man merkt es den Tauben auch gleich an. Sie werden hungriger. Aber genau jetzt behalte ich die Futtermenge bei und werde genau beobachten, ob da das ein oder andere Tier negativ auffällt.
Vorgestern hatte ich ja über den Brief geschrieben, den mir ein Sportfreund geschickt hatte. Ich habe ihn heute schon beantwortet und muss ihn noch absenden. Wenn er dann raus ist und bei dem entsprechenden Sportfreund angekommen, werde ich hier sicherlich nochmal die ein oder andere Zeile dazu schreiben.
Im Internet-Taubenschlag habe ich mich heute an einer Diskussion über das One-Loft-Rennen in Sun-City beteiligt. Vorweg: ich habe nichts dagegen Tauben zu fordern und ihnen entsprechende Anforderungen zu stellen. Auch Jungtauben kann und sollte man fordern. Dieses Rennen hat aber eine andere Qualität. Da nimmt man von vorneherein in Kauf, dass ein großer Teil der Jungtauben, die dort an den Start gebracht werden, einfach auf der Strecke bleibt. Und das ist keine Auslese, wie ich sie mir als Brieftaubenfreund vorstelle. Wenn man Tauben reist, dann muss man damit rechnen, dass auch mal eine ausbleibt. Aber man darf keinen Wettbewerb so anlegen, dass man damit kalkuliert das sie ausbleiben. Das ist einfach nicht ok und da braucht mir auch niemand etwas anderes erzählen. Beim Sun-City-Rennen geht es um so viel Geld, dass Züchter, die sonst sehr sorgsam und gewissenhaft mit ihren Tauben umgehen und um jede einzelne verlorene Taube trauern, dann schon einmal alle Bedenken über Bord werfen in der Hoffnung auf einen großen Gewinn. Und genau das ist es, was ich v.a. an diesem Rennen kritisiere (und natürlich auch an der Einstellung dieser Züchter kritisiere.
Ich züchte unsere Tauben, um in erster Linie freude an ihnen zu haben. D.h. nicht, dass man nicht auch bemüht ist Erfolge zu erzielen und die Tauben auch entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit zu fordern. Aber wir gehen immernoch mit Tieren um und entsprechend sollten wir sie behandeln.
27.01.2012 Derzeit experimentiere ich, immer wenn es die Zeit zulässt, ein wenig mit meiner neuen Kamera. Hin und wieder gelingen die Fotos, manchmal geht es total daneben. Aber ich verbessere mich So habe ich jetzt ein Foto unseres 236 gemacht und es ein wenig bearbeitet. Herausgekommen ist das hier. Ich finde, dass es nicht so schlecht ist für den Anfang.
Im Laufe der Zeit werde ich das sicherlich noch ein wenig verbessern können und ich plane auch, mir eine kleine, eigene Fotokiste zu basteln. Aber mit diesem Ergebnis bin ich schon ganz zufrieden. In jedem Fall sieht es nicht so künstlich aus, wie viele Fotos, die man heute mit einer Schablone herstellt.
Im Vorwort der aktuellen Verbandszeitschrift, die heute mit der Post kam, lässt sich Klaus Kühntopp mal wieder über jene Züchter aus, die sich per Internet beschweren. Über die letzte Verbandsausstellung oder über das Präsidium usw. Ich muss ehrlich sagen: Herr Kühntopp hätte besser geschwiegen. Fragen, Leserbriefe usw. werden zumeist von der Redaktion der Brieftaube nicht bearbeitet, bzw. verschwiegen. Auf Anworten wartet man zumeist vergeblich. Eine öffentliche Diskussion - egal zu welchem Thema - gibt es in der Brieftaube nur alle Jubeljahre einmal und nur dann, wenn es den Herren in Essen genehm ist. Die Prawda funktionierte früher genauso. Sich dann darüber auszulassen, dass Züchter das Medium Internet wählen um ihren Frust abzulassen oder sich über konkrete Dinge zu beschweren, ist schon ein starkes Stück. Die Kommunikation lief in unserem Verband in den letzten Jahren immer nur in eine Richtung. Diskussionen gab es nicht. Insofern hätte Klaus Kühntopp besser nach folgendem Motto verfahren: Si tacuisses, philosophus mansisses.
26.01.2012 Es gibt doch immer mal wieder schöne Überraschungen. Als ich heute nach dem Dienst meine Post durchsah, befand sich darunter ein dreiseitiger, handgeschriebener Brief eines Sportfreundes aus dem Rheinland. Dieser Sportfreund liest hier, so schreibt er, täglich (einen lieben Gruß schon mal von dieser Stelle) und fühlte sich durch mein Tagebuch animiert, mir einige Zeilen zu schreiben. Insbesondere legt er mir sein System dar, nach dem er seine Tauben führt (er verlässt sich dabei v.a. auf die Produkte und die Tipps eines bestimmten Herstellers) und macht einige Ausführungen zum Futter. So hat er nach eigenen Angaben diverse Futtersorten in einem Labor testen lassen und die allermeisten enthielten viel zu viele Spuren von Pilzen und Sporen. Lediglich ein einziger Futterproduzent sei diesbezüglich positiv aufgefallen.
Darüber hinaus ergänzt besagter Sportfreund seine Ausführungen noch um seine Erfahrungen bzgl. Korrels, bzgl. der Fütterung von Beiprodukten und Mineralien usw. Es ist sehr interessant zu lesen, wie andere Sportfreunde vorgehen. Ich bin in bestimmten Punkten aber nicht immer einer Meinung mit diesem Sportfreund. Selbstverständlich werde ich seinen Brief bei Gelegenheit beantworten - danach werde ich auch hier im Tagebuch nochmals weitere Ausführungen zu bestimmten Themen machen und auf den Brief nochmals eingehen.
Ich hatte hier auch schon mehrfach darüber geschrieben, dass ich die hohen Temperaturen in diesem Winter nicht so mag. Nächste Woche soll es nun tatsächlich mal bis zu -10°C in der Nacht und evtl einige Tage Dauerfrost geben. Das ist gut. Ich werde unsere Winterfütterung dann genau so beibehalten, wie ich sie jetzt durchführe mit 25 Gramm Futter pro Taube pro Tag. Dann werde ich weitere Anhaltspunkt über die Belastungsfähigkeit einiger Tauben bekommen. Wer in so einer Phase negativ auffällt, hat bei mir schonmal schlechte Karten.
Beim Einfügen der Zuchtpaare hier auf der Homepage bin ich nun fast fertig. Ingesamt muss ich noch drei Paare ergänzen, was in den nächsten Tagen sicherlich klappen wird.
Von Seiten unseres Verbandes ist nun ein kleines Video zur Verbandsausstellung zusammengestellt und veröffentlicht worden. Zu Wort kommen dort auch kurz junge Spitzenzüchter wie Florian Grundmeier und alte Hasen wie Wolfgang Röper http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=he4Jma3VUdg
25.01.2012 In der nächsten Woche soll es den Wetterberichten zufolge nun doch nochmal deutlich kälter werden. Ich denke, dass es dann wirklich Sinn macht die Anpaarung unserer Tauben nochmal zwei Wochen zu verschieben auf das Wochenende am 18. und 19. Februar. Den Tauben macht die Kälte sicherlich nichts und sie würden vermutlich auch gut paaren. Aber der Züchter hat keine Lust bei Minustemperaturen ständig auf dem Schlag herumzulaufen. Zwei Wochen später ist es auch noch früh genug für die Paarerei. Gerade bei der Paarung möchte ich Ruhe und angenehme Temperaturen haben, damit auch mir das Spektakel Freude macht.
In einem Interview, welches von der Firma Natural heute veröffentlicht wurde, kann man über einen Sportfreund lesen, der recht erfolgreich reist, aber der seit dem Tod seines Vaters doch Probleme hat, an die ganz großen, früheren Erfolge anzuknüpfen. Das kann ich sehr gut verstehen. Ich hätte ohne die Unterstützung durch meinen Vater, insbesondere während der Reisezeit, auch riesige Probleme. Ständig wechselnde Schichtdienste und Wochenendarbeit - da ist eine halbwegs geregelte Versorgung der Tauben nahezu unmöglich.
In besagtem Interview las ich aber auch einen bemerkenswerten Satz: "Und was ich auch erwähnen möchte, ist der Wechsel zur Südostrichtung, auf der wir seit 2008 reisen. Sie ist viel schwerer als andere Reiserichtungen, Tauben, die nicht am Auflasstag zurückkommen, sind meistens verloren." Das ist eine Anmerkung, die ich nicht unkommentiert lassen will. Ja, es ist sicher richtig, dass in den letzten Jahren der Trend zugenommen hat, dass Tauben, die am Auflasstag nicht zuhause sind, nicht mehr heimkehren. Für mich hat das aber wenig mit der Reiserichtung zu tun. Oder besser: es hat damit zu tun, dass die Tauben von vielen Züchtern für die Südost- oder Ostrichtung nicht richtig versorgt werden. Wir hatten hier in den letzten Jahren mehrfach am Sonntag Zuflieger aus RVen, die ebenfalls die Südostrichtung beschicken, die abends schon völlig abgeflogen waren. Und das auf Flügen über 300 oder 400 KM. Ich habe die Tauben dann immer gemeldet und gefragt, wie sie denn versorgt würden. Wenn ich eine Antwort bekam, dann meistens in dem Sinne, dass die Tauben leicht gefüttert werden, oftmals vollständig ohne Hülsenfrüchte usw. Die Züchter haben sich da von der Industrie einen schönen Floh ins Ohr setzen lassen und wundern sich dann, wenn die Tauben keine Kraft mehr haben.
Außerdem muss man bedenken, dass es schon unterschiedliche Taubentypen ergibt, wenn man jahrelang auf einer bestimmten Richtung auf Leistung selektiert. Die "Südwesttaube" ist einfach ein anderer Typ als die "Südosttaube" - auch wenn es sicherlich viele Tauben gibt, die auf beiden Richtungen erfolgreich fliegen können. Zu schwer ist aber die Südostrichtung sicher nicht. Wenn diese Richtung Probleme macht, dann liegt es am Züchter: entweder aufgrund der Versorgung oder aufgrund von Zuchtfehlern...oder beidem.
Hier geht es zu dem Interview: blog.natural-granen.de/file.axd
24.01.2012 Zuletzt habe ich weiter an der Zusammenstellung unserer Zuchtpaare gearbeitet und hier auf der Homepage auch entsprechend wieder welche unter "Zuchtpaare" ergänzt. Auch die letzten geplanten Paarungen stehen nun auf dem Papier und ich werde sie in den nächsten Tagen hier auf der Homepage ergänzen. Dann müssen sie sich nur noch so paaren, wie ich mir das vorstelle
Im Internet-Taubenschlag gibt es gerade eine kleine Diskussion zu Knoblauch-Öl. Dazu möchte ich mal etwas loswerden:
es ist schon ein wenig lächerlich, was wir Taubenzüchter uns an Produkten für unsere Tauben für teures Geld andrehen lassen. Es ist ja nicht so, dass wir da ein Knoblauch-Extrakt bekommen, d.h. ein Öl in dem praktisch der Inhalt einer Knoblauchzehe ausgepresst wird. Vielmehr lassen die Hersteller Knoblauchzehen in Öl schwimmen und parfümieren dieses Öl so mit dem Knoblauch. Aber man kann natürlich nicht so dumm sein zu glauben, dass das bißchen "Parfüm", was dann aus der Zehe in das Öl übergeht, auch nur irgendeine Wirkung tut.
Ein anderes Beispiel dazu: es gibt die Oregano-Produkte der Ropa-Linie. Dabei handelt es sich beim Ropa-Flüssig oder beim Ropa-Pulver um ein Extrakt, in dem die Wirkstoffe des Oreganos hoch konzentriert werden. Deswegen dosiert man diese Produkte dann in Relation sehr schwach (z.B. 1ml auf 3 Liter Wasser). Aber es besteht zumindest die Möglichkeit, dass diese Extrakte ihre erwünschte Wirkung tun (beispielsweise in der Hemmung von Kokzidien).
Beim Knoblauch nun gibt es ein ähnliches Extrakt. Das ist das Allicin. Es gibt einige Studien, die besagen, dass Allicin durchaus seine Wirkung tut und dass es gegen Bakterien und Pilze, vielleicht sogar gegen Viren hilft. Aber wie gesagt: es handelt sich dabei um ein hochkonzentriertes Extrakt, dass nicht gerade billig ist. Ich überlege trotzdem schon seit längerer Zeit mir so ein Allicin-Extrakt einmal für die Tauben zuzulegen und es zu testen. Speziell für die Jungtauben und auch für die Reisetauben direkt nach dem Flug könnte das sinnvoll sein.
Nun zurück zum Knoblauch-Öl: so ein Öl kann einfach überhaupt keine Wirkung hinsichtlich der Wirkstoffe des Knoblauchs entfalten, weil diese Wirkstoffe, wenn überhaupt, nur in Spuren in das Öl übergegangen sind.
Ich habe jetzt mal nachgesehen: für uns Taubenzüchter wird also ein einfaches Öl, welches Spuren von Knoblauch enthält (z.b. ein Weizenkeimöl) von diversen Herstellern zum Preis von etwa 30 Euro pro Liter angeboten. Und es gibt tatsächlich Züchter, die dieses Zeug kaufen und glauben, ihren Tauben damit irgendetwas Gutes zu tun. Natürlich kann es sein, dass das Öl Wirkung tut. Z.B. das darin enthaltende Vitamin E beim Weizenkeimöl. Aber das kann man nun wirklich deutlich billiger haben. Aber jeder so, wie er mag...
23.01.2012 In den letzten Tagen habe ich auf dem Witwerschlag und auch bei den Zuchttauben Kot für eine Kotprobe gesammelt. Ich bin eigentlich schon etwas spät dran und wollte das eher machen. Besonders auf dem Zuchtschlag. Wenn jetzt noch etwas behandelt werden müsste, dann ist das für die Anpaarung schon ein wenig knapp. Etwas allzu schwieriges wird aber sicher nicht vorliegen. Das sieht man am Kotbild dann doch. Zwar lasse ich auch in jedem Jahr einen Chlamydien-Test aus der Kotprobe machen, aber ob der nun positiv oder negativ ist, das ist mir inzwischen völlig gleichgültig. Es ist schon fast ein Spaß zu sehen, was dieses Mal wieder dabei herausgekommen ist. Mal ist er so, mal ist er so. Tierärzte neigen dann dazu sofort eine Kur anzuordnen. Nur halte ich das bei Chlamydien wirklich für völlig unsinnig. Ich hatte das irgendwann schon einmal ausführlicher im Tagebuch ausgeführt. Deswegen nur kurz: man kriegt sie sowieso nicht weg. Tauben müssen damit fertig werden und damit ist das Thema durch.
22.01.2012 Leider habe ich im Moment sehr wenig Zeit hier ausführlich etwas zu schreiben. Es kann also sein, dass meine Zeilen in den nächsten Tagen immer ein wenig kürzer als gewohnt ausfallen. So viel tut sich allerdings auch noch nicht auf unseren Schlägen. Die für Anfang Februar geplante Anpaarung der Tauben werde ich wohl auch um zwei Wochen verschieben. Vielleicht werde ich die Paarung von Witwern und Zuchttauben auch splitten, weil es zeitlich nicht anders geht. Derzeit gibt es hier Wichtigeres zu tun.
In der aktuellen "De Duif" ist übrigens ein ausführlicher Bericht über Rudi Diels aus Beerse und seine AS-Tauben-Riege. Ich hatte in den letzten zwei Jahren ganz bewusst einige Tauben der Goudhaantje-Linie angeschafft und hoffe natürlich, dass sie eine Verstärkung für uns sind. Wenn man sieht wieviele heausragende Tauben zuletzt aus dieser Sorte gefallen sind, dann hat man zumindest Hoffnung, dass das was wird. Aus einer Tochter des Goudhaantje kommt z.b. die erste nationale AS-Taube Halve Fond in Belgien 2011. Die 6. nationale AS-Taube Jungtauben Halve Fond 2010 kommt aus einem Bruder Goudhaantje. Die "Miss Poznan" - Olympiataube bei Bart van Oeckel 2010 kommt aus einer Schwester Goudhaantke. Der "Herman", der inzwischen bei Dirk de Beer züchtet und aus dem wir ja bereits Kinder in der Zucht haben, wurde 4. nationale AS-Taube Snelheid 2009 und kommt aus einem Sohn Goudhaantje. Die 1. nationale AS-Taube kleine Halve Fond von Fernand Marien im Jahr 2010 kommt aus einer Tochter Goudhaantje usw. usw. Es ist schon ganz erstaunlich wieviele gute Tauben in kurzer Zeit aus dieser Sorte kommen. Da hoffe ich natürlich auch, dass bei uns die ein oder andere brauchbare Taube aus dieser Linie fällt. Immerhin haben wir nun gleich mehrere entsprechende Tauben auf dem Zuchtschlag. Man muss dazu aber auch sagen, dass ich diese Linie schon sehr bewusst deswegen gesucht habe, weil Rudi Diels ein Züchter mit einem relativ kleinen Bestand ist, der überaus erfolgreich reist und seine Tauben sehr einfach hält und versorgt. Das finde ich immer sehr wichtig. In jedem Fall bin ich gespannt wie der Nachwuchs dieser Tauben so wird.
21.01.2012 In unserer RV fand heute der jährliche Siegertag statt. Hier werden nahezu alle Sportfreunde geehrt, die im Reisejahr 2011 etwas errungen haben. Nur die ersten zehn RV-Meister werden auf der RV-Ausstellung geehrt und die Jugendgruppe macht jeweils eine eigene Veranstaltung. Es ist immer ein sehr netter Nachmittag, an dem sich ausschließlich auf die Ehrungen konzentriert wird. Leider gibt es immer wieder Sportfreunde, die, obwohl sie ausgezeichnet werden, diesen Tag nicht besuchen. Wenn jemand wirklich verhindert ist, dann ist das auch ok, denn es gibt ja noch wichtigere Dinge als Tauben. Aber es gibt natürlich auch Züchter, denen das alles nicht wichtig ist und die es am Liebsten hätten, wenn man ihnen ihre Auszeichnungen bis ins eigene Wohnzimmer bringt. Das ist schon sehr traurig.
20.01.2012 Heute habe ich mir nochmals beim Händler ein Futter aus Polen mitgenommen. Ich werde es nun testen und wenn es gut aufgenommen wird von den Tauben und die Keimprobe gut verläuft, dann werde ich diese variantenreiche Mischung in der Zuchtphase einsetzen. Es wird dann nochmals mit ein oder zwei anderen Mischungen gemischt und mit Sämereien versetzt, sodass ich dann ein höchst vielseitiges Zuchtfutter habe. Eigentlich ist die Mischung als Reisefutter beschrieben, aber ich denke, dass es sich ausgezeichnet für die Zucht eignet. Eine Zusammenstellung dieser Futtersorte findet man hier (leider bisher nur auf englisch, aber ich denke, jeder wird es verstehen): www.elpol.agro.pl/en/images/karmy/lt_p.jpg
In jedem Fall wird dieses Futter dann mit einer weiteren Mischung ohne Mais ergänzt, weil sie den während der Zuchtphase ja nicht so gerne aufnehmen. Und dann kommt noch eine variantenreiche Mischung dazu. Vielleicht werden es das "Premium Brilliant" von Beyers als sehr variantenreiche Mischung und dann eben eine Mischung ohne Mais. Da habe ich in den letzten Jahren gerne das Olympia Nr.48 von Beyers eingesetzt, aber im letzten Jahr haben die Tauben da den Weizen oft liegen lassen und insgesamt ist mir in dieser Futtermischung ohnehin zu viel Weizen. Vielleicht findet sich noch etwas anderes. Sollte jemand einen Tipp haben, dann darf er ihn gerne unten auf der Seite in der Kommentarfunktion schreiben.
Übrigens ist in vielen Mischungen dieses polnischen Futters ägyptische Färberdistel enthalten, aus der ja auch Distelöl produziert wird. Diese Färberdistel hat wirklich viele Vorzüge, was die Fettsäuren betrifft, auf die ich bei der Zusammenstellung meines Zuchtfutters ja immer auch. Hier kann man sich etwas dazu einlesen: lexikon.huettenhilfe.de/oele-fette/disteloel.html
19.01.2012 Heute nur ein kurzes Bravo zu einer, für uns Brieftaubenzüchter, neuen und sehr ungewöhnlichen Aktion. Ein Blick auf www.brieftaube.de zeigt jedem, was ich damit meine. Und weil ich diese kleine Vorstellung wirklich richtig und gelungen finde, bin ich so dreist und kopiere das Bild einmal hier in das Tagebuch. Weiter so!!!
18.01.2012 Auf der belgischen Tauben-Plattform finden derzeit wieder einige Auktionen statt, bei denen Tauben zu Preisen gehandelt werden, die jenseits aller Vernunft sind. Natürlich kann man sagen: „Wenn es der Markt hergibt, warum denn nicht?!“ Das ist die eine Seite. Wenn also irgendwelche finanzstarken Asiaten, aber auch deutsche oder andere Europäer, die nicht mehr wissen, wohin sie mit ihrem vielen Geld sollen, zigtausende von Euros in die Ersteigerung einer Brieftaube stecken, dann ist das zunächst einmal sicher die Sache des Investors.
Leider ist dieser Ansatz ein wenig kurz gedacht, denn über kurz oder lang schlägt sich das auch alles auf den „Markt“ der Hobbyisten nieder. Schon heute ist alles überschwemmt von Auktionen. Im Internet und auf Ausstellungen werden massenhaft Tauben angeboten. Jeder Schlag, der einmal im Jahr eine gute Leistung hingelegt hat, versucht seine Tauben zu vermarkten und zu verkaufen. Mit Hobby im eigentlichen Sinn hat das nichts mehr zu tun und deswegen geht der Taubensport in Deutschland derzeit auch so vor die Hunde. Der Brieftaubenliebhaber, der einfach ein wenig Erfolg mit seinen Tauben haben möchte und an der Reise teilnimmt, weiß inzwischen nicht mehr ein noch aus. Es werden Rassen gehandelt, damit Geschäfte gemacht werden können. Und hintendran folgt in den RVen und Vereinen eine gewaltige Unruhe, weil doch alle investiert haben in super Tauben. Und wenn es dann nicht klappt, dann kann es gar nicht an den Tauben liegen…sondern am Wind, an der Reiserichtung, am Flugleiter usw. usw.
Gestern erreichte mich eine Email eines überaus erfolgreichen Züchters aus dem Rheinland. Ich möchte sie in Auszügen hier mal wiedergeben um zu verdeutlichen, was wirklich los ist im Taubensport und auf welche Weise hoch gepriesene Auktionsplattformen wie Pipa teilweise auch arbeiten:
"Pipa ist mir zwei Jahre hinterher gelaufen um mit mir eine Versteigerung zu machen. Die können ganz schön nerven. Ich habe zum Schluß dann nachgegeben (...) Zum Schluß haben mich diese Pipa Leute dann aber so genervt, das wir nichts gemacht haben. Die drohten mir auch noch für 500 Euro Taubenfotos die gemacht wurden eine Rechnung zu schreiben. Weil ich die Rechnung nicht bezahlt habe, weil ja auch keine Tauben verkauft worden sind, sollte ich als " No Payer" auf deren Internetseite veröffentlich werden. Dann ist mir natürlich der "Kragen" geplatzt. Wenn Du einmal genau Einblick hättest was in der Taubenszene an Kleinkrieg untereinander stattfindet, Du würdest das nicht glauben. Je größer man wird - je größer der Krieg."
17.01.2012 Gestern schrieb ich hier über die Futtermenge und dass mir einige Tauben zu schwer vorkommen. Das ließ mir keine Ruhe und ich habe heute sicherlich die halbe Witwermannschaft nochmals in die Hand genommen. Dabei fiel mir auf, dass alle Altvögel, die sich auch schon so auf der Reise bewiesen haben, dass sie behaltenswert waren, eher einen Tick zu schwer waren. Auch einige junge Vögel waren dabei, die in etwa so vom Gewicht waren. Aber es waren auch zwei oder drei junge Vögel darunter, die eher etwas wenig im Gewicht standen. Und bei diesen jungen Vögeln habe ich doch arge Zweifel, ob sie für unser System und die anspruchsvolle Südostrichtung geeignet sind. Ich habe das alles notiert und werde im Sommer darauf achten. Denn ich muss ja im Hinterkopf haben, dass wir zuletzt viele neue Tauben eingeführt haben. Vielleicht handelt es sich da eben auch um andere Taubentypen, die anders auf die Fütterung reagieren. Man kann sie dann nicht so ohne weiteres mit unserer alten Rasse vergleichen. Deswegen trenne ich mich nicht sofort von solchen Tieren. Es sei denn, dass sie aus unserer alten Sorte kommen. Tauben aus dieser Sorte, die nicht gut "anfetten", braucht man nicht behalten. Sie sind zu wenig belastbar und taugen eigentlich nichts. Aber das war in diesem Jahr nur der junge 380 und der ist bereits vom Schlag herunter genommen worden. Piet De Weerd schrieb immer wieder, dass man Tauben braucht, die schnell "anfetten". Nun bezog er das v.a. auf die Tauben für die Weitstrecke. Ich denke aber, dass man sie auch für das deutsche Programm haben muss. Jedenfalls im Ansatz. Denn wenn es wirklich nachher auf 400, 500 und 600 KM geht und die Flüge auf der Südostrichtung schwer werden, dann braucht man gute Futterverwerter, die etwas zuzusetzen haben. Tauben, welche schnell vom Fleisch gehen, haben dann keine Chance mehr. - Das ist übrigens oft auch ein Unterschied zu den Tauben, die auf der Südwestrichtung jahrelang auf Leistung selektiert wurden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Tauben weniger schnell auf Gewicht gehen und insgesamt meistens etwas kleiner und im Schnitt leichter sind. Das kann auch zum Südosten funktionieren, aber man muss sehr gut aufpassen, dass man dann nicht plötzlich züchterisch ganz auf der Nase liegt.
Bei meinen heutigen Kontrollen fiel mir auch der junge Vogel 190 eher negativ auf. Er war nicht so gut im Gewicht. Ich blicke dann auch immer mal in den Schnabel um zu sehen, ob die Gaumenspalte frei ist und wie das Gaumensegel aussieht (noch sind meine Augen so gut, dass ich das kann). Und da fiel mir beim 190 ein gelb-grauer Belag unter der Zunge auf. Den habe ich entfernt, weil ich nicht wusste, was das war. Ich sah dann eine kleine Wunde unter der Zunge an der Stelle, wo sie mir dem Schnabel verwachsen ist. Irgendwie muss er sich da verletzt haben o.ä. Ich werde diesen Vogel ganz besonders im Auge behalten.
Heute morgen habe ich mal wieder einige Witwervögel in die Hand genommen. Sie sind mir eigentlich immernoch zu schwer. Im letzten Jahr war der Winter sehr kalt und wir hatten über einen langen Zeitraum Frost. Da waren die Tauben mit 25 Gramm Futter pro Tag nahezu ideal. Bei den warmen Temperaturen in diesem Jahr scheinen 25 Gramm schon fast zu viel. Mir gefällt das nicht. Natürlich haben die Tauben bei wenig Futter immer Appetit und man könnte deutlich mehr füttern, aber ich möchte, dass die Vögel bei den ersten Freiflügen im März kein Gramm Fett zu viel haben. Durch die Anpaarung und das Treiben geht noch etwas herunter und trotzdem muss man gut aufpassen. Deswegen kann es sein, dass ich die Futtermenge ein paar Tage nochmal etwas senke.
Ansonsten möchte ich heute nur noch auf einen längeren Artikel von Alfred Berger hinweisen. Herr Berger trifft in diesem Beitrag einige interessante Ansätze zum Reiseplan, die ich aber nicht immer teile. V.a. der Ansatz dass man über viele Alternativflüge die Chance für die großen Meisterschaften erhöht, ist zwar grundsätzlich richtig, aber ich möchte betonen, dass ich alle Meisterschaften auf Bundesebene für völligen Unfug halte. Eben wegen der, auch von Alfred Berger beschriebenen, nicht vorhandenen Vergleichbarkeit durch allzu große regionale Unterschiede.
http://www.brieftauben-markt.de/Default.aspx?tabid=215&language=de-DE&newsId=1096
15.01.2012 Der zweite Tag der DBA muss heute dann doch deutlich entspannter gewesen sein, als der gestrige Samstag. Jedenfalls hörte ich davon, dass es lange nicht so voll gewesen sei, wie am Vortag. Vielleicht sollte man auch das Programm ein wenig entzerren und die verschiedenen Veranstaltungen auf der DBA (Versteigerung, Ehrungen, Jugendgruppe etc.) mehr auf beide Tage verteilen. Nun maulen einige Züchter schon wieder darüber, dass die nächste DBA erst im Februar stattfindet. Wegen der Anpaarung der Tauben ist der Termin für die Ausstellung tatsächlích recht unglücklich. Aber ansonsten ist ein Februar-Termin doch nahezu ideal. Züchter, die sich zur Reise mit diversen Produkten eindecken wollen, können das tun und wahrscheinlich kann man, bei Interesse, schon erste Jungtauben kaufen. Mal sehen was der neue Vorstand aus der nächsten DBA macht.
Ich habe bei den Zuchtpaaren wieder ein Paar ergänzt, sodass nun schon 13 Paare dort zu finden sind. Den 1002 paare ich an eine junge Täubin von Dirk de Beer. Die beiden Tauben sind über die Stammtäubin von Dirk, die NL-105 "Tochter Kleine Dirk" eng miteinander verwandt. Die restlichen Vorfahren sind allerdings nicht verwandt, sodass hier nochmal eine Paarung nach dem Prinzip von Bruce Lowe vorliegt. Beim 1002, der ja nun schon 8 Jahre alt ist und erst in diesem Winter zu und umgezogen ist, bin ich gespannt, wie er sich benimmt bei der Paarung. Einen alten Vogel umzusetzen ist ja nicht immer ganz einfach. Ich hoffe, dass es gut funktioniert.
14.01.2012 Schon nach dem ersten Tag der Verbandsausstellung gibt es allenthalben Beschwerden, dass die Organisation der DBA einmal mehr katastrophal gewesen sei. In den Gängen sei es dermaßen eng gewesen, dass man kaum an den Ständen habe verweilen können und dass sogar einzelne Besucher umgefallen seien. Da die Beschwerden einheitlich so sind, gehe ich davon aus, dass sie schon der Wahrheit entsprechen. Ich selbst kann ja aus beruflichen Gründen nicht an der DBA teilnehmen und in Anbetracht dieser Umstände scheint es, als habe ich nicht wirklich etwas verpasst.
Daraus nun aber den Schluß zu ziehen - wie es einige Sportfreunde schon tun - die DBA ganz sterben zu lassen, nicht mehr hin zu fahren usw., ist natürlich ganz großer Unfug. Unser Verband braucht, egal in welcher Form sie nun am Ende durchgeführt wird, eine eigene Ausstellung und eine daran angeschlossene Industriemesse. Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, dass alle Züchter, die auf der DBA zu hohen Meisterschaftsehren kommen und entsprechend geehrt werden, die Pflicht haben ihre Meisterschaftstauben entsprechend auszustellen. Mam muss sie nicht richten lassen, aber ich finde es schon wichtig, dass alle Züchter einmal die besten Tauben Deutschlands in Augenschein nehmen können.
Die DBA nicht mehr stattfinden zu lassen hieße ein großes Stück Brieftaubensport sterben zu lassen. Über die Industriemesse in Kassel berichten die Medien nicht. Über die DBA schon - wenn auch noch viel zu wenig. Unser Verband muss durch die DBA repräsentiert werden. Und eines muss man ja sagen: die Ehrung, die Ausstellung der Tauben und auch der Jugendbereich sind inzwischen doch sehr, sehr ordentlich organisiert. Ob man einen Festabend in der bisherigen Form weiter durchführen muss ist sicherlich diskutabel, aber insgesamt sind viele Dinge an der DBA sehr ordentlich organisiert. Einzig die Industriemesse ist seit Jahren eigentlich der Streitpunkt. Einmal war es ein schlechter Zeitpunkt für die Industrieaussteller, einmal sind zu wenig Aussteller vor Ort, dann wieder sind die Stände zu eng gestellt usw. Insofern geht es doch bei der DBA, neben diversen Kleinigkeiten, nur darum die Industrieausstellung wieder besser und attraktiver zu gestalten. Und das traue ich nicht zuletzt auch dem neuen Vorstand zu, der natürlich entsprechend mit der Industrie zusammenarbeiten muss, das in den nächsten Jahren deutlich zu verbessern.
13.01.2012 Nun ist das neue Verbandspräsidium also gewählt. Man kann den neuen Verantwortlichen an der Spitze unseres Verbandes nur alles Gute, viel Glück und Erfolg wünschen, wenn sie den Brieftaubensport und unsere Organisation zumindest ein wenig reformieren wollen. Allerdings gibt es Dinge, die mich speziell an unserem neuen Präsidenten ein wenig stören: so war dieser 1996/97 Präsident des Fußballclubs Hannover 96 und schied nach nur einem Jahr freiwillig aus dem Amt, nachdem sein Schatzmeister, auch angesichts einer desaströsen finanziellen Situation des Vereins, zuvor ebenfalls zurückgetreten war. Später sagte man Hans-Hermann Wöbse dann Ambitionen in Richtung eines Vorstandspostens beim SV Werder Bremen nach, wo er allerdings keine Chance erhielt. Nun also ist es unser Brieftaubenverband. Immerhin hat sich der neue Präsident in den letzten Jahren als erfolgreicher und fortschrittlich denkender Züchter einen sehr guten Namen gemacht. Aber auch durch seine guten Beziehungen zum mehrfachen deutschen Meister und erfolgreichsten deutschen Schlag der letzten Jahre.
12.01.2012 Heute hat der 417, der sich gestern noch hat treten lassen, seinen Freund 424 zur Abwechslung mal getrieben. Ein kleiner Rollentausch also. Wieder zwei schwule Vögel, wie schon im letzten Jahr. Aber diese beiden sind wirklich etwas besonderes, denn sie mögen sich im Grunde von Beginn an. Für die Reise ist das trotzdem nichts. Deswegen werde ich versuchen sie auf verschiedenen Schlägen an Weibchen zu paaren, wenn wir anpaaren. Wenn das gelingt kriegen sie eine Chance, wenn nicht, dann muss mindestens einer von beiden vom Schlag.
Es sind nun zwei weitere Zuchtpaare ergänzt. So langsam nimmt der ganze Zuchtplan endgültig Gestalt an. Das Paar 759 X 713 ist eine reine Kreuzung der allerbesten Linien von Dirk de Beer. Näher kommt man in einer Paarung an die AS-Tauben und die wirklich überragenden Vererber kaum heran. Außerdem setze ich den 1946, den ich mir im letzten Jahr ganz gezielt von Josef Kusser, Fürstenstein, zugelegt hatte, auch an eine Täubin von Dirk und kreuze da ebenfalls. Der 1946 ist ein herrlicher Vogel aus den Linien von Günter Prange. Unglaublich muskulös. Mal sehen wie er sich an der 739 macht, die ja väterlicherseits ebenfalls auf Prange-Tauben zurückgeht.
Leider ist die diesjährige Verbandsausstellung komplett für mich gestorben. Ich muss arbeiten. Wenn Kollegen krank sind, dann muss man auch mal länger machen und so kann ich Samstag und Sonntag erst um 15 Uhr Feierabend machen. Da lohnt es nicht mehr noch nach Dortmund zu fahren. Ich hätte gerne wieder die Ausstellungstauben angesehen. Die Industrieausstellung wird ja jedes Jahr bescheidener und im Grunde gibt es auch nichts Neues, was man sich unbedingt ansehen müsste. Von daher ist es nicht weiter schlimm, dass ich die Industriemesse nicht besuchen kann. Das SB-Special von Vandersanden lasse ich mir allerdings mitbringen, um es nicht aus dem Auslang schicken lassen zu müssen.
11.01.2012 Nochmals muss ich heute auf etwas zurückgreifen, was ich vor einiger Zeit hier schrieb. Ich habe 24.10.11 über die beiden Jährigen 417 und 424 geschrieben. Darüber, dass sie sich wie Freunde benehmen, im Grunde seit dem Absetzen beieinander sitzen usw. Heute habe ich nun beobachtet, wie der 424 den/die 417 getreten hat. Wir haben in den Schlagtüren kleine Gucklöcher, durch die man die Tauben sehr schön beobachten kann, ohne sich auf dem Schlag aufzuhalten. Und da sah ich dann den Tretakt. Ist 417 doch ein Weibchen? In der Hand auf keinen Fall. Vom Benehmen auf keinen Fall. Entweder sind die beiden stockschwul, oder 417 hat sich nun doch entschieden ein Weibchen zu sein. Vom Kopf könnte der/die 417 ja noch ein Weibchen sein, aber bei dem Körperbau? Das ist ein echter Brocken und er/sie brummte auch immer wie ein Vogel. Ich bin wirklich gespannt wie sich das jetzt entwickelt. Sollten es zwei schwule Vögel sein, kommt einer vom Schlag. Das hatten wir im letzten Jahr mal und es hat mich zu viele Nerven gekostet.
Unten auf der Seite habe ich eine Kommentarfunktion angehangen, wo jeder, der möchte, etwas zu meinen Zeilen hier schreiben kann. Also: nur zu! Außerdem hat mich eine Mail erreicht, dass die neue Menueführung links mit den neuen Buttons nicht so schön ist. Es ist nur ein Test. Wenns nicht gefällt mache ich es wieder einfacher. Kein Problem.
Ach ja: heute morgen hatte ich ein längeres Telefonat mit einem netten Sportfreund aus der Nähe. Darüber ein anderes Mal. Heute ist es zu spät nach dem Spätdienst und morgen ist schon wieder Frühdienst angesagt.
10.01.2012 Mitte November habe ich hier darüber geschrieben, dass mir der junge (bald jährige) Vogel 380 negativ auffällt. Er hatte immer Hunger, war nicht so gut im Fleisch usw. Ich wollte noch ein wenig abwarten wie sich der Vogel weiter entwickelt, aber an seinem Verhalten hat sich nichts geändert. Ich habe nun heute nochmal mit meinem Vater darüber gesprochen und er meinte sofort: "Den nehmen wir aus der Mannschaft. Solche Tauben sind sowieso sofort weg." Mein Vater hat da bestimmt recht. Ich tue mich oft sehr schwer mich von Tauben zu trennen und denke oft, dass man gerade jungen Vögeln doch erstmal eine Chance geben muss. Aber wenn eine Taube einem immer wieder negativ auffällt und man einfach auch keine echte Beziehung zu ihr aufbauen kann deswegen, dann hat es irgendwann auch keinen Zweck mehr. Also werden wir den 380 jetzt vom Witwerschlag nehmen.
Bei den Zuchtpaaren habe ich heute ein weiteres Paar ergänzt. Nun sind es schon zehn. Und bei diesem Paar wird noch einnmal ein Paar in Linie zusammengesetzt und zwar nach dem Prinzip von Bruce Lowe. Der Vogel 711 ist mütterlicherseits verwandt mit der Täubin 366 väterlicherseits. In der Abstammung ist das sehr schön zu erkennen, denn die beiden Tauben gehen dort jeweils auf die Goudhaantje-Linie von Rudi Diels zurück. Ich weiß nicht, ob dieses Zuchtsystem einen Sinn macht. Es gibt Züchter, die sagen, dass es totaler Quatsch ist (und das sind häufig Züchter, die sich mit der Vererbungslehre sehr gut auskennen). Es gibt aber auch genauso gut Züchter, die einen ganzen Stamm auf diesem Zuchtprinzip aufgebaut haben und nun sehr erfolgreich damit sind. Z.B. berichtete Dr. Hans Hermann Wöbse immer wieder darüber, dass er mit seinen van Loon-Tauben und diesem Zuchtprinzip viel Erfolg hatte und hat.
Nun soll Sportfreund Wöbse dem Vernehmen nach ja neuer Verbandspräsident werden. Ich hatte das am letzten Samstag schon auf dem Züchterforum in Lohne gehört. Vielleicht wird auch ein anderer Mann gewählt. Letztlich spielt das keine Rolle. Entscheidend ist, dass sich grundsätzlich etwas ändert und dass das neue Präsidium eine neue Linie mit neuen Konzepten verfolgt. Allerdings fürchte ich, dass es da immernoch viel zu viele Personen gibt, die aus unterschiedlichen Gründen nur an ihrem Posten kleben....und so wird sich vielleicht nicht allzu viel ändern. Leider!
09.01.2012 Das Wichtigste zuerst: das Haus ist wieder dicht und die Tauben sind wieder sicher. Und somit kann ich auch wieder ruhiger schlafen Zu meinen gestrigen Ausführungen bzgl. der Korrels haben mich Sportfreunde angeschrieben, Tipps gegeben und Fragen gestellt. Es ist sehr interessant sich darüber auszutauschen. Allerdings muss man wissen, was man mit den Korrels erreichen will und was man den Tauben an Nährstoffen zufügen will. Ob man es in der Reise einsetzen möchte oder in der Zucht usw. usw. Danach kann man dann für sich entscheiden welche Korrels man eventuell einsetzt. Es wird ja häufig gegen die Gabe von Korrels dahingehend argumentiert, dass diese vielleicht schimmeln könnten oder sonstige Pilze tragen. Andererseits sehe ich die Gefahr deutlich größer im Futtertrog, wenn man ständig etwas anderes an das Futter rührt und der Trog nicht regelmäßig und sehr genau gereinigt wird.
Beim Lesen im Internet ist mir übrigens etwas interessantes aufgefallen: die Firma Ovator schreibt ja zu ihren diversen Futtermischungen auch immer einiges bzgl. der Inhaltsstoffe. Und da wurden die Mischungen Top Relax und Top Energie in den letzten Jahren im Ovator-Katalog immer mit einem Rohfettgehalt von 10 Prozent ausgewiesen. Im neuen Katalog von Ovator enthält das Top Relax plötzlich nur noch 8,8 Prozent Rohfett und das Top Energie 9,0 Prozent. Dabei hat sich an der Zusammenstellung des Futters nichts geändert. Und wer sich einmal die Mühe macht und beim Futter Top Energie die Prozent-Angaben der einzelnen Körner zusammenrechnet, der wird ebenso erstaunt sein. Denn alle Körner zusammengenommen ergibt sich eine Summe von 98,5! Ja, das staunt man. Ich hatte die Firma Ovator schon vor zwei Jahren oder mehr darauf aufmerksam gemacht, aber reagiert hat man scheinbar bis heute nicht und den Fehler nicht bemerkt. Uns Züchtern wird halt mit dem Futter auch viel in die Augen gemacht. Hoffentlich ist die Firma Ovator beim Mischen des Futters sorgfältiger, als bei dessen Beschreibung. Auch wenn solche Fehler sicher passieren können und auch nicht weiter tragisch sind. Als Kunde kann man schon mehr Sorgfalt erwarten.
08.01.2012 Vorgestern hatte ich über die Umbauarbeiten hier geschrieben und darüber, dass das Haus seitlich offen ist und daher auch ein Zugang zu den Witwerschlägen für irgendwelche Tier möglich wäre. Ich hatte das gerade geschrieben, da war mir so mulmig, dass ich noch einmal nachgesehen habe. Ich habe mich sehr erschrocken, als ich dann vor den Witwerschlägen eine Katze herumlaufen sah. Die Katze erschrak sich ebenso und ich habe sie dann weggescheucht. Aber das ließ mir natürlich keine Ruhe. Also habe ich spätabends meinen Bruder kontaktiert, der noch eine große Rolle Baufolie im Keller hatte. Davon habe ich mir dann einige Meter abgeschnitten und mit der Folie das etwa vier Meter breite Loch in der Hauswand zu getackert. Dazu läuft weiterhin ein Radio und nachts brennt das Licht - jetzt muss es noch eine Nacht gut gehen. Morgen wird die Öffnung zugemauert. Nicht auszudenken, wenn diese Katze irgendwie in den Schlag gelangt wäre.
Heute habe ich mich mit einem Sportfreund per Internet über die Ernährung unserer Tauben ausgetauscht. Ich tendiere mehr und mehr dazu, es einmal damit zu probieren, die Tauben über bestimmte Korrels mit Nährstoffen zu versorgen. Es gibt ja inzwischen wirklich viele dieser Korrels - und das nicht nur für Brieftauben. Ich weiß auch, dass es einige Spitzenzüchter gibt, die Korrels verwenden. Und damit könnte man dann vermeiden den Tauben alles mögliche über die Tränke zu geben oder ständig irgendetwas an das Futter zu rühren. Wasser mit Zusätzen saufen sie nicht so gerne. Und auch Futter mir Zusatzpräparaten angerührt, nehmen sie nicht so gerne auf. Außerdem verbleiben dann immer Rückstände im Trog, die dann schimmeln können o.ä. Man muss dann den Trog doch sehr regelmäßig auswischen.
Wenn die Tauben an die Korrels gewöhnt sind, dann fressen sie diese aber sicher ganz gut. Und damit hätte man viele Probleme gelöst und wäre sogar sicher, dass immer alle Tauben entsprechend die Wirkstoffe mitbekommen. Ich überlege allerdings noch, welche Korrels wirklich ideal sind. Von der Firma Natural gibt es die Nutri Power-Korrels, die ich mal getestet habe und welche die Tauben super aufgenommen haben. Sie sind aber sehr stark eiweißhaltig. Auch die Omega-3-6-9-Korrels von Cede sind eigentlich sehr gut. Ich weiß, dass Günter Prange diese beiden Korrels mal gemischt und an seine Tauben verfüttert hat. Schlecht kann das also nicht sein. Heute gibt er allerdings schon wieder andere Korrels, wie ich hörte. Ich werde mir dazu nochmal Gedanken machen und dann mal sehen.
Bei den Zuchtpaaren für 2012 habe ich heute wieder was ergänzt und auch noch etwas geändert. Den 590 paare ich an eine Prange-Täubin und nicht an die 366, wie ich es erst geplant hatte. Ich habe das entsprechend geändert. Die anderen Paare werden aber sicherlich so bleiben.
07.01.2012 Heute mittag habe ich mich auf den Weg nach Niedersachsen gemacht um dort das Züchterforum in Lohne mit Wolfgang Röper, Dirk de Beer, Matthias Ploog und Rainer Püttmann als Moderator zu besuchen. Fast drei Stunden berichteten diese Spitzenzüchter vor etwa 100 Besuchern (so schätze ich) über das Vorgehen auf ihren Schlägen. Das Meiste war mir zwar bekannt, insbesondere bei Wolfgang Röper und Dirk de Beer, aber trotzdem sind immer wieder kleine Details interessant. So wurde darüber diskutiert ob es bei der trockenen Witwerschaft, wie wir sie auch praktizieren, nicht auch ausreicht, die Tauben nur einmalig zu paaren. Wir haben das auch schon gemacht und es funktioniert selbstverständlich auch. Bei uns gibt es zwei Gründe dafür, dass wir die Tauben zwei Mal paaren: a) gehen die Vögel durch das zweimalige Treiben etwas besser vom Gewicht, welches im Winter hier und da etwas zu viel ist. Und b) müssen wir unsere jährigen Tauben im Frühjahr noch umgewöhnen vom Jungtier- auf den Witwerschlag (im Herbst ist das nicht möglich wegen des Habichts und weil die Tauben sich nur gepaart umgewöhnen) und das geht bei einer zweiten Anpaarung dann etwas besser, weil sie von der ersten Paarung ihre Zelle schon kennen und den Drang dorthin haben.
Darüber hinaus war an dem Forum auch sehr schön, dass viele Zwischenfragen aus dem Publikum gestellt wurden. Das hat man nicht immer auf solchen Veranstaltungen und so etwas lockert natürlich alles etwas auf und bringt auch etwas für die interessierten Züchter.
Nach dem Forum habe ich mich noch kurz mit Matthias Ploog unterhalten und ihm eine Frage dazu gestellt, wie sie die Tauben im Frühjahr in Form bringen usw. Sie lassen die Tauben schon ab Mitte Februar am Wochenende oder an anderen Tagen mal hin und wieder raus. Daran ist hier ja fast nicht zu denken, wegen der Habichtplage, obwohl die Ploogs auch mit dem Habicht zu kämpfen haben. Ich hatte hier im Tagebuch ja auch schonmal über Markus Neeb geschrieben und darüber, dass er die Tauben trotz Bedrohung durch den Greifvogel auch im Winter herauslässt. Ich kann mir nicht helfen, aber mich drängt es wirklich in diesem Punkt demnächst einmal etwas auszuprobieren. Sicherlich werde ich die Tauben nicht den ganzen Winter herauslassen, aber möglicherweise werde ich ihnen mal früher als sonst (meistens um den 20. März) Freiflug gewähren. Mal sehen was mir da einfällt.
06.01.2012 Leider habe ich es heute abend nicht geschafft am Züchterforum der RV Werne mit Rene Becker teilzunehmen. Die Arbeiten auf unserer Baustelle haben einfach zu lange gedauert. Bei uns im Dorf treibt ganz nebenbei derzeit ein Marder sein Unwesen. Und ausgerechnet jetzt ist unser Dachboden aufgrund des Umbaus geöffnet, sodass er theoretisch Zugang zu unseren Witwerschlägen hätte. Da ist einem schon mulmig, aber es geht nicht anders. Wir lassen während der Nacht eine Lampe brennen und es läuft ein Radio. Damit hoffen wir bis zur Schließung der Öffnung in der Seitenwand des Hauses von einem Marderangriff verschont zu bleiben.
In der heutigen "Brieftaube" kündigt Präsident Menzel an nun nicht mehr für das Präsidentenamt kandidieren zu wollen. Er scheint endlich ein Einsehen zu haben, dass es keinen Sinn mehr hat. Andererseits fürchte ich, dass er, wenn er von "fähigen, jungen" Züchtern spricht, seine Nachfolge bereits so organisiert hat, dass alles in seinem Sinn weiter läuft. Alles andere würde mich doch schwer wundern.
Ich habe eben noch das nächste Zuchtpaar ergänzt. Der 590 von Dirk de Beer, der aus seiner AS-Täubin 28 (Schwester der Olympiatäubin) stammt, wird in diesem Jahr gekreuzt mit einer Täubin, die ich mir als einzige in diesem Jahr per Internetauktion zugelegt habe. Sie stammt väterlicherseits wieder aus der Goudhaantje-Linie von Rudi Diels und mütterlicherseits aus der Linie des Chip von Benny Steveninck. Mal sehen wie die beiden sich so vertragen.
05.01.2012 Was für ein Wetter! Sturm, Hagel, Regen....absolut ungemütlich. Da bleiben unsere Vögel im Schlag und die Dachvoliere bleibt zu, weil es sonst allzu sehr in den Schlag hinein weht. Andererseits: wenn man die Weibchen in der Voliere beobachtet oder auch die Zuchttauben, die in ihre Volieren hinein können bzw. ganztägig (die Zuchtweibchen) drin sitzen, dann fällt einem auf: es gefällt ihnen zwar nicht, aber es macht ihnen auch nichts aus. Sie sind kerngesund.
Ansonsten bleibt derzeit nur wenig Zeit für die Tiere. Es ist einfach zu viel hier am Haus zu tun und ganz nebenbei muss man ja auch noch arbeiten gehen. Trotzdem nehme ich jeden Tag die ein oder andere Taube in die Hand, kontrolliere das Gewicht und sehe mir an, wie sie sonst so zurecht sind.
Bei den Zuchtpaaren habe ich das nächste Paar ergänzt: unser 836 wird an eine Täubin gepaart, die ich extra für ihn, aus der Tochter der Olympiatäubin von Dirk de Beer gepaart mit ihrem eigenen Cousin, gezogen habe. Die 338 ist wirklich ein prächtiges Weibchen geworden und ich bin sehr gespannt, wie die Jungen aus diesem Paar am Ende werden.
Falls jemand Interesse am Versteigerungskatalog für die Verbandsausstellung hat, kann er ihn hier, schon vor Erscheinen der nächsten Verbandszeitschrift, schon einmal ansehen: dr-kohaus.de/downloads/Versteigerungstauben.pdf
04.01.2012 Tauben sind wirklich faszinierende Tiere. Heute morgen hatte ich unseren Witwervögeln auf dem Schlag die Badewanne aufgestellt. Und während wir in nur drei bis vier Metern Entfernung mit Abbrucharbeiten beschäftigt waren, u.a. mit Vorschlaghammer, Motorsäge usw. und richtig Lärm veranstaltet haben, haben unsere Vögel in aller Ruhe ihr Bad genommen. Der Lärm hat sie überhaupt nicht gestört. Ich habe mir dann vorgestellt, ob ich in Ruhe ein Bad nehmen könnte, während im Nebenraum abgebrochen wird. Ich konnte es mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Faszinierend ist auch das, was ich heute in einem kurzen Artikel über Tauben las. Deswegen zitiere ich denText einmal hier, der bei "wissenschaft.de" zu lesen ist:
Tauben können rechnen
Tauben gelten nicht unbedingt als besonders clevere Tiere, doch offenbar haben sie ein beeindruckendes Talent: ein Gespür für Zahlen. Forscher brachten den Vögeln bei, 35 Bilder zu unterscheiden, auf denen ein, zwei oder drei Objekte abgebildet waren. Die Tauben konnten die Objekte unterscheiden und die Mengenregeln auch auf Bilder übertragen, mit denen sie nicht trainiert hatten. Den Forschern zufolge wählten die Versuchstiere in 70 bis 90 Prozent der Fälle richtig. Es war zwar bereits grundsätzlich bekannt, dass die Vögel zählen können, bislang waren Wissenschaftler jedoch davon ausgegangen, dass höhere mathematische Leistungen Primaten vorbehalten sind. Rhesusaffen können beispielsweise Bilder mit unterschiedlichen Zahlen von Gegenständen der Anzahl nach einordnen. Das heißt, die Affen konnten erkennen, dass vier mehr ist als zwei und acht mehr als sechs. Genau das können Tauben, der aktuellen Studie zufolge, aber offenbar auch.
Wer noch mehr zu dem Thema lesen möchte und des englischen mächtig ist, kann das auch hier tun: news.sciencemag.org/sciencenow/2011/12/no-joke-pigeons-ace-a-simple-math.html
Abschließend für heute noch der Hinweis, dass ich ein weiteres Zuchtpaar für 2012 ergänzt habe. Es ist das einzige Paar bei dem die Tauben ganz bewusst in Linie zusammengesetzt werden. Schon im letzten Jahr hatte ich im Kopf den Sohn des Lenaerts-Vogels "Herman" von Dirk de Beer an eine Linienzuchttäubin aus der Goudhaantje-Linie von Rudi Diels zu setzen. Der "Herman" ist ja auch ein Enkel des Goudhaantje. Die Paarung ist nicht zu eng in der Linie und wenn man sieht, wie Rudi Diels seine starken Tauben teilweise aus genau solchen Paarungen zieht, dann hat man schon etwas Hoffnung, dass auch etwas Gutes dabei herumkommt, wenn man diese beiden Tauben zusammensetzt.
03.01.2012 In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Rauschende Schwingen" berichtet Jochen Höinghaus in einem sehr lesenswerten Artikel über die (bescheidene) finanzielle Situation unseres Verbandes. Für jeden Verständlich erläutert er die von den Verbansoberen vorgelegte Jahresbilanz, welche kürzlich in der "Brieftaube" zu lesen war. Im Grunde genommen müsste der Beitrag von Sportfreund Höinghaus jedem Verbandsmitglied zugänglich gemacht werden. Ich weiß nicht, wie viele Leser die "Rauschende Schwingen" hat, aber es sind auf jeden Fall viel zu wenige mit Blick auf die Wichtigkeit dieses Beitrages. Kurz vor der Mitgliederversammlung in 10 Tagen wird jedenfalls sehr deutlich, dass unsere Verbandsoberen vor allem eines vorzüglich beherrschen. Tarnen und Täuschen. Berechtigterweise stellt Sportfreund Höinghaus daher u.a. die Frage, wie in der Bilanz Aufwendungen für Löhne und Gehälter von mehr als einer Millionen Euro zustande kommen. Das und vieles mehr wäre sicherlich einmal interessant zu wissen für alle Verbandsmitglieder. Leider wird uns Präsident Menzel mit seinen Getreuen wieder weitgehend ahnungslos lassen, wenn man das bisherige Gebaren des Präsidenten auf Mitgliederversammlungen zugrunde legt. Ich wiederhole mich, aber dennoch schreibe ich es noch einnmal: wer diese Personen wieder ins Amt wählt richtet den Brieftaubensport weiter zugrunde!
Bei uns ist heute der Schlag für die Ammentauben aufgrund der Umbauarbeiten endgültig abgerissen worden. Es war der erste Schlag von dem mein Vater hier im Haus reiste. Noch bevor unsere Familie ins Haus einzog, war der Schlag bereits gebaut und für ein Jahr wurden 1979 von dort die Witwer gereist - und gar nicht mal schlecht, denn mein Vater wurde damals 2.RV-Meister. Danach waren Jungtauben auf dem Schlag, Ammentauben, auch nochmal Witwervögel, auch Weibchen haben wir mal von dort gereist. Jetzt musste er weichen....aber bald kommt an diese Stelle ein neuer Schlag. Dazu bedarf es aber noch einiger Überlegungen.
Bei den Zuchtpaaren für das Jahr 2012 habe ich heute ein weiteres Paar eingefügt. Der 187, der vom Schlag meines Großonkels Karl Mimberg stammt und der schon guten Nachwuchs gegeben hat, wird an eine Täubin von Dirk de Beer gepaart, die aus dessen 132 (ein super Reisevogel) mit der 100 (herausragende Reisetäubin) stammt. 187 ist ein Vogel, der im Winter immer sehr nassen Kot absetzt. Wenn er nicht gut vererben würde, dann wäre er schon nicht mehr auf unserem Schlag. Leider haben wir aus ihm für dieses Jahr keinen jährigen Vogel, aber immerhin den 49 als dreijährigen und gleich drei zweijährige Söhne. Die 589 von Dirk gefiel mir nachdem ich sie im Herbst 2010 bekam erst nicht so wirklich. Aber sie hat sich inbesondere im Verlauf dieses Jahres noch sehr, sehr gut entwickelt und ich glaube, dass man aus ihr, auch aufgrund der sehr, sehr guten Eltern, noch gute Junge züchten kann. Da ich weiß dass der 187 und seine Vorfahren sehr robuste und harte Tauben sind, habe ich ihn dieses Jahr ganz bewusst für eine Täubin aus der Sorte von Dirk vorgesehen, bei der ich noch testen muss, wie sie für unsere Südost-Richtung geeignet sind.
02.01.2012 Unter dem Menuepunkt Zuchttauben werde ich jetzt nach und nach die Zuchtpaare 2012, wie ich sie mir auf dem Papier vorstelle, einfügen. Das wird zunächst alles noch etwas provisorisch aussehen und zur Anpaarung sicherlich noch einmal Änderungen erfahren, aber so wie es jetzt von mir hier auf der Seite eingestellt wird, habe ich die Paarungen erst einmal im Kopf.
Zwei Paare habe ich jetzt zusammengestellt. Einmal den Homberg-Vogel 551 mit der Ringlose-330-Enkelin 397 von Hubert Borker. Hier sind zwei körperlich sehr ähnliche Tauben zusammen, wobei der Vogel ein Glasauge hat, die Täubin ein Gelbauge. Ich erhoffe mir, dass die Paarung auch deswegen gut wird, weil die Weibchen von Hubert Borker (ich habe ja noch zwei weitere Schwestern der 397) ganz besonders die sehr gute Muskulatur der Prange-Tauben vererben und da vielleicht ein leichtes Defizit des Hombertg-Vogels mehr als ausgleichen können.
Die zweite Paarung ist der 197 aus unserer eigenen Linie (aus dem in 2011 unser bester Reisevogel kam) mit der jungen Täubin 696 von Dirk de Beer. Sie kommt aus der 226 (7. AS-Täubin auf Bundesebene) mit dem "Donker AS", dem 3. AS-Vogel Halve Fond in Belgien 2009. Also beide Eltern absolute Leistungstiere. Die 696 und ihr Nestbruder 695, der ebenfalls bei uns im Zuchtschlag sitzt, haben eine ganz gewaltige Muskulatur. Unser 197 ist ein etwas über der Mitte liegender, auch recht muskulöser Vogel, der ein bißchen zum "Breitschwanz" neigt. Ich glaube, dass er mit der 696 nahezu ideal zusammenpasst und bin gespannt, ob die Jungen dann das halten, was ich mir erhoffe.
In den nächsten Tagen werde ich dann weitere Paarungen hier auf der Seite eingeben.
Eines noch für heute: ich hatte letztens mal wieder den Verband und seine Homepage kritisiert. Inzwischen hat man dort wenigstens ein paar Neujahrsgrüße eingestellt. Immerhin. Über den weiteren, viel zu teuren Internetauftritt unseres Verbandes decken wir besser den Mantel des Schweigens!
01.01.2012 Allen Sportfreunden und Lesern wünsche ich von dieser Stelle alles Gute und viel Glück, Erfolg und Gesundheit für das Jahr 2012. Der ein oder andere wird sich sicherlich auch in Bezug auf seine Tauben einiges vorgenommen haben. Das Jahr wird zeigen, ob es dem einzelnen Züchter gelingt seine Pläne und Vorhaben in die Tat umzusetzen. Vieles haben wir Brieftaubenzüchter aber tatsächlich selbst in der Hand.
Ich selbst habe eigentlich keine besonderen Pläne bzgl. der Tauben für das Jahr 2012. Natürlich nimmt man sich bestimmte Dinge vor, aber wir ändern jetzt in unserem Vorgehen mit den Tauben nicht großartig etwas und alles Weitere muss sich zur Reise zeigen.
Ich habe mit meiner Kamera gestern noch einmal ein Bild geschossen. Es zeigt unseren Neuzugang auf dem Zuchtschlag, den 7107-11-712 von Dirk de Beer. Er hat ein Sträußchen im Nacken - nicht schön aber selten. Dirk hat im Spaß gemeint, dass das eine eingebaute Bremse sei, denn sonst sei die Taube bzw. deren Nachzucht einfach zu schnell für uns Wir werden es testen. Es handelt sich bei dem 712 um einen recht kleinen und kompakten Vogel, der aber unglaublich Feuer im Allerwertesten hat. Er ist ständig in Bewegung und legt sich durchaus auch mit älteren und deutlich größeren Schlaggenossen an. Ich habe an dem "Irokesen" - so nenne ich ihn - richtig Spaß. Seine Abstammung findet sich auch unter den Zuchtvögeln hier auf der Seite. Er ist ein Bruder zu den stärksten Reisetauben bei Dirk im letzten Jahr.