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Mittwoch, 03.12.2025
Sascha am 03.12.2025 um 18:46 (UTC)
 Am kommenden Samstag wird unser gesamter Taubenbestand mit Salmoporc gegen Paratyphus geimpft. Wir haben uns mit mehreren Sportfreunden verabredet, die alle an diesem Tag ihre Tauben impfen werden. Ich werde die Tauben schon am Freitag Nachmittag aus den Schlägen fangen und in Körbe setzen, sodass sie Samstag in aller Ruhe geimpft werden können.
Ich habe die Tauben im Vorfeld nicht in irgendeiner Weise medikamentös behandelt. Sie sehen gut aus, der Kot ist gut und ich mache mir keine Sorgen, dass die Tauben die Impfung nicht verkraften können. Sollte tatsächlich ein Tier mehrere Tage unter der Impfung leiden, dann nehme ich es aus dem Bestand.
In diesen Herbst hatte ich, so wie ich es vor einiger Zeit schon beschrieben hatte, sehr regelmäßig mit dem Produkt Bony Previsal gearbeitet, welches die Tauben zwei mal wöchentlich über die Tränke bekommen haben. In dieser Woche haben sie es nun seit Sonntag im Trinkwasser. Das bleibt auch so bis zum Freitag und nach der Impfung gibt es dann für einen oder zwei Tage Vitamine über das Futter oder das Wasser und damit hat es sich dann.
Gestern hatte mich ein Taubenfreund kontaktiert und mich um Rat zur Salmonellenimpfung gebeten. Er züchtet allerdings Kunstflugtauben. Ich kenne mich in diesem Bereich der Taubenzucht nicht aus und kann nur wenige Ratschläge geben. denn ich weiß nicht ob er zurückliegend eine Salmonellenproblematik im Bestand hatte, ob er viele Tauben hat, ob er viel und regelmäßig Tauben dazu holt usw. Es ist aus der Distanz nicht wirklich zu sagen was richtig ist.
Die Salmonellenimpfung insgesamt ist sicherlich sinnvoll, aber wenn er bislang keine Probleme hatte und nicht ständig neue Tauben einführt, dann kann er sicher auch auf die Impfung verzichten. Schaden tut die Paratyphus-Impfung aus meiner Erfahrung allerdings auch nicht, wenn man es gezielt angeht. In unserem heutigen Brieftaubensport mit jährlich vielen neuen Tauben in den Beständen, mit Zufliegern, Nachzüglern vom Flug und insgesamt einer recht hohen Brieftaubenfluktuation bei vielen Sportfreunden scheint mir eine Salmonellen-Impfung, wenn möglich mit einem Lebendimpfstoff, jedoch zunehmend ratsam zu sein.
 

Dienstag, 02.12.2025
Sascha am 02.12.2025 um 18:55 (UTC)
 Heute haben hier einige Tauben am Haus Freiflug gehabt. Allerdings ungeplant. Wenn ich die Tauben nach der Arbeit füttere und sauber mache öffne ich immer die Ausflüge. Die Fänger in den Ausflügen sind dann aber geschlossen, sodass die Tauben nicht heraus fliegen können. Heute hatte ich aber einen Fänger offen stehen lassen und den Ausflug geöffnet und irgendwie nicht mehr geschaut. Als ich dann in den Garten ging flogen plötzlich einige Tauben um das Haus. Sie flogen nach der langen Freiflugpause natürlich nur einige Runden und da sie zuvor bereits gefüttert worden waren hatten sie auch keinen Hunger und sprangen nicht direkt wieder in den Schlag. Aber irgendwann kurz vor der Dämmerung gingen sie dann hinein und es waren auch alle Tiere vollzählig wieder da.
Ich hatte hier schon vor einiger Zeit geschrieben, dass ich überlege den Tauben hier und da wieder Freiflug zu geben und auch wenn es heute ein Versehen war, so war es doch ein schöner Anblick wieder Tauben in der Luft zu sehen. Ich denke in nächster Zeit werde ich immer mal wieder kleinen Gruppen Freiflug geben, wenn es die Zeit zulässt. Den Tauben tut es gut und ich sehe einfach gerne Brieftauben in der Luft. Wenn man die Anzahl der Tauben, die im Freiflug sind, relativ geruing hält, wird auch die Gefahr durch Greifvögel nicht ganz so groß sein. Das hoffe ich jedenfalls. Ich werde darüber berichten.
Ein Sportfreund berichtete mir heute am Telefon über den Festabend auf der DBA/Messe Kassel, an dem er teilgenommen hatte und zeigte sich insgesamt sehr zufrieden mit der Veranstaltung. Von anderen Züchtern hatte ich schon gehört, dass auch der Züchterabend am Freitag eine schöne Veranstaltung gewesen sei, die allenfalls etwas mehr Besucher hätte vertragen können.
Ich selbst bin nicht so ein Freund solcher Feierlichkeiten, aber ich denke insgesamt hat unser Verband in dieser Richtung in den letzten Jahren vieles richtig gemacht und dort einen schönen Rahmen für Züchter aus ganz Deutschland geschaffen um zusammen zu kommen und auch die Sieger des zurückliegenden Reisejahres angemessen zu ehren und zu feiern. Wenn ich es richtig verstanden habe findet übrigens das Gala-Dinner und die Siegerehrung auf der Brieftauben-Olympiade im Februar, die nun "Internationale Brieftaubenausstellung" heißt, im deutschen Fußball-Museum in Dortmund statt. Das ist, so denke ich, auch eine tolle Idee, denn dieses Fußball-Museum ist insgesamt schon absolut eine Reise wert.
 

Montag, 01.12.2025
Sascha am 01.12.2025 um 06:52 (UTC)
 Gestern vormittag war ich zu Besuch bei einem Sportfreund und dieser hat mir all seine Tauben gezeigt. Der Bestand ist nicht so groß und er will hier und da noch ein wenig reduzieren und da er auch einen größeren Anteil direkte Tauben von uns bzw. Nachzucht unserer Tiere hat, hat er mich bei einigen Tauben gefragt ob ich sie behalten würde. Es ging also nur darum wie ich die Tiere körperlich beurteile.
Das Problem ist aber, dass man in Tauben nicht hineinsehen kann. Selbstverständlich kann man sehen und fühlen wie die körperlichen Anlagen der Taube sind. Aber ob eine Taube Charakter hat, ob sie Willen hat, wie ihr Orientierungsvermögen ist usw. - das kann ich letztlich nur durch viel Beobachtung im Schlag und die Teilnahme an Preisflügen feststellen.
Der Sportfreund gab mir auch Tauben in die Hand, die er von anderen Züchtern bekommen hatte. Es waren aus meiner Sicht einige körperlich ausgezeichnete Tauben dabei. Spannend war für mich wieder einmal zu sehen wie unterschiedlich Tauben vom Typ her teilweise sind.
Es waren van den Bulck-Tauben dabei. Diese Tauben erkennt man mit verbundenen Augen an ihrem Typ. Sehr breit vorne, mit teilweise gewaltiger Muskulatur und insgesamt etwas kürzer. Es waren Tauben der Linie des 802 und 520 von Günter Prange dabei. Auch wenn ich persönlich fahle Tauben nicht mag, so sind das doch vom Typ her wunderbare Tauben, Etwas länger gezogen mit einer anderen Muskulatur als die reinen Kurzstreckentiere und mit einem tollen Gleichgewicht. Sehr gut gefielen mir auch Tiere in denen das Blut der Tauben von Albert Derwa floss. Das Gefieder dieser Tauben war sehr weich und geschmeidig. Die ein oder andere dieser Tauben hätte ich selbst auch durchaus in der Zucht mal gerne getestet.
Aber letztlich weiß man trotzdem nicht ob die Taube am Ende das mitbringt, was wir eigentlich suchen: das Spitzefliegen, das Durchsetzungsvermögen und den Willen sich aus dem Schwarm zu lösen und alleine zu fliegen. Obendrein weiß man bei Zuchttieren nicht inwieweit sie bestimmte Charaktereigenschaften, die sie vielleicht besitzen, auch dominant vererben.
Wenn dann die Tauben nicht auch noch direkt aus Leistungstauben kommen, sondern erst Enkel- oder gar Urenkelgeneration von herausragenden Tieren sind, dann weiß man letztlich gar nichts mehr. So schön die Tauben auch aussehen und so gut ihre körperlichen Anlagen auch sein mögen (soweit man das beurteilen kann) - man weiß einfach gar nichts. Wir alle tappen als Züchter bei jeder einzelnen Taube was ihre Zuchtqualität betrifft weitgehend im Dunkeln. Wir können immer nur mit Wahrscheinlichkeiten arbeiten und da zeigt die Erfahrung, dass die besten Vereber entweder die Leistungstiere selbst oder aber Kinder oder Geschwister dieser Leistungstiere sind. Es gibt selbstverständlich auch viele Ausnahmen, aber wir suchen in unseren züchterischen Bemühungen ja eher die Regel. Wenn es denn Regeln überhaupt gibt.
Schaue ich dann einmal auf unseren eigenen Bestand und unsere besten Reisetauben in den letzten zwanzig Jahren, dann kann folgendes feststellen: all unsere besten Reisetauben waren aus Elterntieren bei denen zumindest ein Elternteil körperlich eine (nach unseren Vorstellungen) annähernd "vollkommene" Taube ohne sichtbare "körperliche Schwächen" war. Wir züchten fast nur aus Tauben, die selbst gut geflogen haben oder die Kinder oder Geschwister von sehr guten Reisetieren sind. Hin und wieder haben wir mal Tiere der Enkelgeneration, die dann in der Regel sehr eng in Linie gezogen sind. Diese müssen dann aber wirklich körperlich herausragend sein.
Wenn jedoch eines von all den Zuchtbemühungen bleibt, die man Jahr für Jahr anstrengt und bei denen man doch allzu viele weitgehend unbrauchbare Tauben für unser Hobby züchtet, dann ist es die Beobachtung, dass die besten Tauben immer aus mindestens einem Tier kamen, dass körperlich sehr, sehr gute Anlagen hatte. Und so denke ich, dass es einfach wichtig ist neben der Genetik (also der Abstammung der Taube aus Leistungstauben) immer auch zu schauen wie sich ein Tier in der Handbeurteilung präsentiert.
 

Sonntag, 30.11.2025
Sascha am 30.11.2025 um 06:00 (UTC)
 Gestern habe ich mich auf den Weg zur Messe in Kassel gemacht. Bereits während der Anreise hörte ich im Radio des WDR, dass die Vogelgrippewelle bei Kranichen nach Ansicht von Experten weitgehend vorüber sei. Der Leiter des Zentrums „Kranichschutzes Deutschland“, Günter Nowald, sagte der Deutschen-Presse-Agentur, die Infektionswelle ebbe jetzt komplett ab.
Aber unsere Briefauben-Ausstellung musste nun trotzdem unter den Aufflagen leiden und es durften keine Tiere inn Kassel vor Ort sein. Es ist traurig, aber von deutschen Behörden ist leider nichts anderes zu erwarten als solch weitgehend unsinnige Entscheidungen.
Als ich in Kassel gegen halb 10 Uhr eintraf merkte ich schon an den vielen freien Parkplätzen, dass der Besuch in diesem Jahr deutlich geringer ausfiel, als in den Vorjahren. Ich denke dass so mancher deutsche Züchter, aber v.a. auch viele Sportfreunde aus dem Ausland auf eine Anreise verzichtet hatte, weil keine Tauben getauscht, verkauft und gekauft werden durften.
Ansonsten war in den Hallen alle, wie immer, sehr gut organisiert und durch den geringeren Besuch konnte ich an den Ständen der Industrie in Ruhe all das anschauen, was mich interessierte. Es gab einige, wenige Neuheiten, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass gewisse Firmen Produkte nur herausbringen, weil sie einmal wieder etwas Neues herausbringen müssen, da der Markt auch immer Neuigkeiten verlangt. So waren für mich einige neue Produkte zu sehen, von denen ich denke, dass sie mangels Interesse durch die Käufer schon in absehbarer Zeit nicht mehr am Markt sein werden.
Es gab auch wenige neue Futtermischungen zu bestaunen, die aber im Wesentlichen auch keinen neuen Ansatz boten, sondern für die Futtermittelhersteller eher eine Verbreiterung des Portfolios sichern. Das war alles nicht wirklich weltbewegend. Letztlich ist der Markt hinsichtlich des Futters oder der Beiprodukte doch weitgehend ausgereizt.
Ich versuche aus Interesse immer hinsichtlich Futter und Beiprodukten auf dem neuesten Stand zu bleiben, aber mich hätte kein einziges neues Produkt oder Futter oder Versorgungssystem in diesem Jahr gereizt darüber nachzudenken, ob ich für das kommende Jahr etwas ändere.
Durch den etwas geringeren Besucht waren die Hallen insgesamt etwas übersichtlicher und so habe eine Menge Sportfreunde getroffen, die ich sonst kaum einmal während des Jahres sehe. Das war mir eine wirkliche Freude kurz zu reden und sich auszutauschen. Hin und wieder sprechen mich auch sportfreunde an, die nach meinem Namen fragen und die mir dann berichten, dass sie mehr oder weniger regelmäßig hier auf der Seite lesen und diese geben mir dann auch immer kurze Rückmeldung zu dem was ich hier so schreibe. Auch das ist mir stets ein Vergnügen unabhängig davon, ob das was ich hier niederschreibe von den Lesern als richtig oder falsch empfunden wird. Ich freue mich einfach, wenn es immer mal wieder den Leser interessiert. Es zeigt mir, dass unser Brieftaubensport immer noch für manchen Sportfreund von Interesse ist und ich finde es weiterhin extrem schade, dass unser Verband, aber auch wir Züchter diese Möglichkeiten in den neuen Medien kaum nutzen, um uns wirklich auszutauschen und unser Hobby in all seinen Facetten darzustellen. Hier in Deutschland sind die einzig viel besuchten Internetauftritte im Brieftaubensport die Auktionsseiten. Das gehört wohl auch dazu, aber es sagt auch viel aus über unser Hobby und den Zustand unseres Verbandes. Dabei ist der Brieftaubensport als Hobby eben sehr viel mehr als Tauben zu kaufen und zu verkaufen.
Ich habe mich gestern auch für einige Zeit in der Auktionshalle aufgehalten um dort mit einem Sportfreund etwas zu trinken und habe dort auch noch weitere Züchter getroffen und nebenbei lief die Versteigerung, die ich aber nur bedingt verfolgt habe. Es war wohl wie immer bei Saalversteigerungen: einige Sportfreunde, die dort Tauben zur Auktion gegeben hatten, hatten sogar ihre eigenen Bieter im mitgebracht um den Preis hoch zu treiben. Das berichtete mir jedenfalls ein befreundeter Züchter. Ein anderer Sportfreund sagte mir: "Selbst wenn ich hier eine Taube kaufen wollte, dann würde ich diese Taube doch gerne einmal vorher ansehen wollen, Aber das geht nicht. Also würde ich sie nicht kaufen." So sehe ich das eigentlich auch und so empfand ich die Saalversteigerung von Tauben, die nicht einmal vor Ort sein durften, schon recht bizarr. Genauso bizarr wie die Tatsache, dass einige der Taubenverkäufer in Kassel trotzdem dort an ihren Ständen waren und versuchten "aus dem Katalog" zu verkaufen, da sie ihre Tiere dort nicht präsentieren konnten.
Meine Welt ist das nicht. Aber wer an so etwa Spaß hat, der soll es tun. Ich habe mich einfach gefreut so viele nette Sportfreunde zu treffen oder wieder zu treffen. Alleine dafür hat sich der Ausflug nach Kassel auf jeden Fall gelohnt.

 

Donnerstag, 27.22.2025
Sascha am 27.11.2025 um 18:03 (UTC)
 Seit vielen Jahren verwenden wir als Gritmischung nun schon das Picobal der Firma Klaus-Gritsteinwerk. Das ist eine reine Mineralienmischung, die relativ fein ist und von den Tauben sehr gut aufgenommen wird. Ergänzend geben wir zumeist nur noch etwas Rotstein hinzu und füttern ein Mineralpulver. In der Zuchtsaison stellen wir zusätzlich noch zwei verschiedene Picksteine zur Verfügung und das ist alles.
Im Vorfeld zur Messe in Kassel bewirbt die Firma Klaus-Gritsteinwerk nun ein neues Produkt namens "Multimineral". Ich hoffe, dass man dort nicht auch noch auf die Idee gekommen ist in 10 Liter-Eimern alles mögliche zusammen zu mischen was die Tauben gerne fressen und von dem man dann unendlich viel verbraucht, was aber am Ende gar keinen besonderen Nutzen für die Tauben hat. Viele Firmen bieten ja diese Eimer an in denen dann neben Mineralien auch oft Sämereien, Backerzeugnisse, Korrels, Kräuter und alles mögliche sonst noch vermischt sind. Bei diesem Produkten geht es eigentlich nur darum, dass man viel von ihnen verkaufen kann.
Es ist nun schon viele Jahre her, da haben wir auch mal Mineralien aus solchen Eimern verfüttert. Mein Vater versorgte die Tauben, kam vom Schlag und schimpfte: "Diesen Müll kannst du sofort in die Tonne schmeißen." Als ich ihn nach dem Warum fragte, sagte er: "Ich hab in einen Trog Futter gegeben und sofort danach in den anderen Trog die Mineralien. Und die Vögel rannten von dem Futtertrog zu dem Mineralientrog und haben dort gefressen. Das kann doch nicht gut sein."
Wir haben uns dann kurz darüber ausgetauscht, dass es aus unserer Sicht nicht zielführend sein kann, wenn eine Mineralienmischung so vollgemischt ist mit diversen Lockstoffen (z.b. gemahlene Nüsse, diverse Salze, Sämereien etc.), dass die Tauben die lieber fressen als reines Futter. Wir sind dann umgestiegen auf das Picobal und sind nie wieder davon weg gegangen. Diese Mineralmischung ist nicht gerade günstig. Aber auf das Jahr gerechnet trotzdem deutlich günstiger als all die Produkte in den Eimern. Und den Tauben fehlt es trotzdem an nichts.
Ich werde mich am Stand der Firma Klaus-Gritsteinwerk natürlich über das neue Produkt informieren, aber letztlich werden wir hier wohl weiter beim Picobal bleiben. Egal was da nun neu verkauft wird. Wenn man mit etwas zufrieden ist, dann muss man nicht zwingend etwas ändern, nur weil es ein neues Produkt gibt.
 

Mittwoch, 26.11.2025
Sascha am 26.11.2025 um 17:34 (UTC)
 Ein Sportfreund hat mir eine Mail geschickt. Er hat einen jungen Vogel, der seit längerer Zeit sehr nassen Kot absetzt. Kotproben und Abstriche beim Tierarzt brachten keinen Befund. Er fragt was es sein kann und was er tun kann. Er schreibt u.a.
"Nachdem wir die Jungen Vögel nach der Jungtierreise auf den Reiseschlag (Gartenschlag) umgesiedelt haben ist mir ein Vogel aufgefallen, der morgens immer in einer Pfütze sitze. Er scheidet Kot aus der geformt ist, aber dazu immer eine Pfütze Wasser (5cm Durchmesser). Alle anderen Tauben haben gut geformten Kot. Der kullert von den Böden runter beim sauber machen. Nach der Jungtierreise waren wir beim Arzt (Dr. Schröder / Tollisan) und haben Kotproben und auch 2 Tauben dort untersuchen lassen. Zufällig war auch der Vogel dabei. Die Untersuchung und auch die Kotproben waren ohne Befund. Im Korb beim Arzt war mir der Kot schon aufgefallen. Nach der Untersuchung meinte Schröder aber, das das wahrscheinlich Aufregung gewesen sei. Im Jungtierschlag war mir das nicht aufgefallen, aber da saßen die Jungen auch auf Rosten. Im Reiseschlag ist nun Spanplattenboden. Die Taube sieht gesund aus und ist vital."
Ich denke dass viele von uns schon einmal eine solche Taube gehabt haben. Insbesondere während der Herbst- und Wintermonate. Meistens legt es sich, wenn die Tauben verpaart sind und sie fest ihre Zelle haben. Meiner Erfahrung nach sind von dieser Symptomatik eher Vögel betroffen. Wir hatten so etwas hier bei uns im Schlag auch hin und wieder mal in den letzten Jahrzehnten. Die Tauben scheinen sich im Schlag nicht so wohl zu fühlen, sind etwas nervöser, sie saufen etwas mehr und fressen manchmal etwas weniger. Sie sind aber körperlich eigentlich gut zurecht.
Meine Erfahrung ist, dass es durchaus brauchbare Tauben sein können für die Reise. Es waren nie die besten Tiere, aber es waren auch nicht notwendigerweise ganz schlechte Tauben.
Was mir auch noch eingefallen ist zu diesem Thema: es gibt Studien nach denen sich bei Vögeln und auch bei unseren Tauben während der Mauserzeit das Mikrobiom im Darm, d.h. die bakterielle Zusammensetzung der Darmflora, stark verändert. Warum das so ist, ist nicht ganz geklärt. Aber dadurch scheinen die Tauben während der Mauser wohl auch anfälliger für Krankheiten zu sein. Wenn die Hauptmauser abgeschlossen ist normalisiert sich die Darmflora in ihrer Zusammensetzung wieder. Möglicherweise - das ist meine Überlegung - haben diese Tauben Schwierigkeiten ihre Darmflora wieder zu normalisieren. Das ist aber auch nur eine Vermutung meinerseits.
Ich würde die Taube erstmal laufen lassen und schauen ob es sich zum Frühjahr, wenn verpaart wird, bessert. Allerdings wird sie vermutlich kein herausragendes As. Eine solide und gute Reisetaube kann es aber sein.
 

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