| | Züchter, die in diesen Tagen ihre Tauben für eine Winterzucht verpaaren, haben es in diesem Jahr sehr gut. Es ist draußen frühlingshaft warm. Als ich gestern Abend von der Arbeit nach hause fuhr hatten wir 13 Grad Celsius und heute morgen ist es hier nur ein Grad weniger. Für die Paarung der Tauben spielt die Temperatur weniger eine Rolle als das Licht, aber es ist einfach angenehmer sich bei solchen Außentemperaturen im Schlag aufzuhalten als bei Temperaturen um 0 Grad oder weniger.
Sportfreunde, die ihre Tauben erst später verpaaren - so wie wir auch - müssen aktuell eher darauf achten dass sie ihre Tauben nicht zu fett füttern. Unsere Tauben bekommen bei diesen Temperaturen nicht mehr als etwa zwanzig Gramm unserer Wintermischung, der ich noch etwa 15 Prozent gestutzten Hafer zusetze. Ich wiege das Futter nicht ab, aber ich arbeite mit einem Litermaß und habe in etwa ein Gefühl dafür wieviel Futter ich geben kann.
Gestern habe ich mich kurz mit einem Sportfreund, der sehr erfolgreich reist, über dessen Winterversorgung ausgetauscht. Neben einem sehr leichten Winterfutter setzt er einige Produkte ein, die aber ausschließlich natürlichen Ursprungs sind, um die Tauben in einer sehr guten Winterverfassunf zu halten. Sei es Weidenrinde, sei es Schwarzkümmel oder Ingwer usw. Er hat da seinen Weg gefunden und zieht das konsequent und mit Erfolg durch.
Ich selbst mache es etwas anders, aber ich versuche es auch mit unserem Gemüsemix, mit Käutern, Usnea (von Boskamp) usw. Ich bin fest davon überzeugt, dass man die Tauben mit diesen natürlichen Produkten rund um das Jahr in einem hervorragenden Zustand und gesund halten kann.
Im Herbst 2024 gab es hier im Schlag ja gesundheitliche Probleme bei einigen Tauben. Ich hatte damals darüber geschrieben. Aber damals hatte ich es auch insgesamt mit der Versorgung sehr schleifen lassen. Auch mit der Hygiene. Und daraus entstanden dann Probleme. Man muss sicherlich nicht täglich den Schlag kratzen und man muss nicht ständig irgendwelche Produkte geben. Aber damals konnte ich schon sehen, dass die Faktoren Hygiene, Ernährung und Schlagbesatz die entscheidenden Punkte bei einem gesunden Taubenbestand sind.
Ich erhalte im Übrigen zunehmend mehr Nachrichten von Rassetaubenzüchtern, die hier auf der Seite lesen. Mit Fragen zur Gesunderhaltung, mit Fragen zur Ernährung und zu Impfungen. Auch da kann ich, ohne im Einzelnen bei den Rassetauben in all ihren Variationen im Bilde zu sein, immer nur raten die Faktoren Ernährung, Hygiene und Schlagbesatz immer im Auge zu behalten und sich auch eine Art "Jahresprogramm" für die notwendigen Impfungen zurecht zu legen und sich konsequent daran zu halten. Letztlich führt die Konsequenz in der Versorgung, im Gesundheitsmanagement, im Schlagbesatz (also auch in der Selektion) und in der Hygiene einfach zu viel mehr Freude an den Tauben.
Wenn ich derzeit in den Schlag gehe und die durchgemauserten Tauben sehe, die gesund aussehen und glänzen und sich gut benehmen, dann ist mir das tägiich eine wirkliche Freude.
Noch schöner wäre es die Tiere nun beim Freiflug beobachten zu können. Aber auch da werde ich Versuche starten um zu sehen ob die Greifvogelsituation Freiflug zulässt. Das Einsperren über viele Monate kann letztlich ja auch nicht im Sinne unserer Tauben sein, wobei es selbstverständlich auch nicht sein darf, dass jeden Tag oder jeden zweiten Tag ein Tier aufgrund der übermäßigen Greifvogelpopulation gefressen wird. | | | |
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