| | Im September hatte ich hier darüber geschrieben, dass ich ein kleines One-Loft-Rennen besucht hatte, dass zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins "Kehre Wieder Mönninghausen" im Regionalverband 250 veranstaltet wurde. Gestern Nachmittag fand nun eine weitere Veranstaltung dieses Vereins statt, bei der Züchter aus vielen RVen und unterschiedlichen Regionalverbänden zusammen gekommen waren u.a. um an einer Versteigerung teilzunehmen. Auch ich bin nach der Arbeit für kurze Zeit dort gewesen. Nicht um eine Taube zu kaufen, aber ich wollte mir einige der angebotenen Tiere einmal ansehen. Leider war das nicht möglich, denn die Veranstaltung fand kurzfristig in einem Geflügelpest- Sperrbezirk statt und so konnte und durfte man die Tauben dort nicht ausstellen. Trotzdem war alles wieder sehr gut organisiert und es war wieder eine gelungene Veranstaltung. Es ist schön, dass es noch Sportfreunde gibt, die sich die Arbeit machen und solche Feiern, auf denen viele Züchter zusammenkommen, aufziehen.
Unser Verband hat hinsichtlich der aktuellen Auswirkungen der Geflügelpest auf unser Hobby eine kurze Mitteilung über die sozialen Medien veröffentlich. Danach ist nach derzeitigem Stand die Messe in Kassel und die Ausstellung dort, sowie der große Taubenverkauf nicht gefährdet. Aber wer die deutschen Behörden kennt, der weiß auch, dass sich dieses schnell ändern kann - je nachdem wie sich die Geflügelpest weiter entwickelt. Letztlich entscheiden alle Maßnahmen immer die Veterinärämter vor Ort. Was mir nach der Mitteilung unseres Verbandes nicht ganz klar ist: kann ein Sportfreund, der in einem Geflügelpest-Sperrbezirk wohnt, Tauben nach Kassel bringen um sie dort auszustellen oder zu verkaufen? Darf er mit den Tauben aus seinem Gebiet heraus? Was nutzt es, wenn man in Kassel wohl ausstellen darf, aber mit den Tauben nicht aus seinem Gebiet fahren darf? Ich bin selbst aktuell von der ganzen Situation überhaupt nicht betroffen, aber mich würde es trotzdem interessieren.
In dem Zusammenhang sieht man aber auch wieder einmal wie deutsche Behörden arbeiten: obwohl es inzwischen zig Studien und Nachweise gibt, dass Brieftauben für die Geflügelpest nicht empfänglich sind und das Virus auch nicht übertragen fallen wir Taubenzüchter mit unseren Beständen mit unter die Restriktionen.
Gestern auf der Feier war ich bei einem Gespräch dabei, in dem zwei Sportfreunde berichteten, dass einer von ihnen in einem Sperrgebiet wohnt und der andere, nur wenig weiter entfernt lebt und seinen Tauben weiter problemlos Freiflug geben darf. Das ist ein anschauliches Beispiel für den deutschen Behördenirrsinn, bei dem es schon lange nicht mehr darum geht etwas Sinnhaftes zu machen, sondern nur darum, dass viele Verantwortliche nicht angreifbar sein wollen und dann alles über einen Kamm scheren.
Gestern unterhielt ich mich auch kurz mit einem Züchter, der hier auf der Seite gelesen hatte, dass ich überlege den Tauben wieder hin und wieder Freiflug zu geben so gut das geht. Er sagte mir, dass er es ebenso versucht habe, aber binnen kurzer Zeit vier Tauben eingebüßt habe. Es wäre auch alles nur ein Versuch meinerseits und ich weiß auch nicht ob es angesichts der Geflügelpest jetzt so ideal ist Tauben herauszulassen, denn Nicht-Taubenzüchter können vieles in dem Zusammenhang auch nicht wissen und unterscheiden. Bevor es da also Ärger gibt bin ich vielleicht auch ein wenig vorsichtig. Aber ich werde noch darüber nachdenken. | | | |
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