| Gestern habe ich erst einmal die Zuchttauben getrennt. Sie saßen zuletzt noch auf Gipseiern, einige hatten auch noch ein Paar Jungtiere groß gezogen, aber nun reicht es erst einmal. In zwei, drei Wochen werde ich noch einmal einige, wenige Paare gezielt zusammen setzen und noch einmal einige Jungtiere aufziehen und dann ist es auch genug für dieses Jahr.
Vorgestern hatte ich ein Gespräch mit einem Züchter, der mit den Reiseleistungen seiner Tauben zuletzt nicht zufrieden war. Die Tauben sind kaum in die Preise gekommen. Er sagte mir, dass sie sicher nicht gesund seien und dass er vermute, dass sein Vorgehen zur Gesunderhaltung der Tiere, wie er es seit mehreren Jahren praktiziert hatte, einfach nicht mehr funktioniert. Aus der Ferne ist das dann immer schwer zu beurteilen, aber wenn die Tauben einmal außer Form sind, dann ist es tatsächlich extrem schwer sie wieder hinzubekommen.
Als wir uns dann so unterhielten sagte er mir auch, was er so an Beiprodukten gibt und dass er beim letzten Flug, der besonders schlecht war, etwas ausprobiert habe. Aber das sei dann wohl völlig in die Hose gegangen.
Was mir immer nicht in den Kopf will: Züchter, die 30, 40, 50 Jahre lang Tauben haben fangen dann immer wieder an auszuprobieren und dieses und jenes Mittel zu geben. Dabei sollte doch wirklich jeder wissen, dass eine Umstellung der Versorgung in der Reise so gut wie nie etwas Vernünftiges zutage bringt. Im Gegenteil!
Ich kann dann immer nur zwei Dinge raten:
a.) schauen ob die Tiere krank sind und einen auf Tauben spezialisierten Tierarzt aufsuchen
b.) ich zitiere dann gerne meinen Vater der immer sagte: "Wenn gar nichts mehr geht, die Tauben aber gesund sind, dann lass den ganzen Krempel weg und gib den Tauben reichlich Futter zum Aussuchen, Wasser und jeden Tag frische Mineralien - und nichts anderes!"
Papa glaubte nie an eine positive und dauerhafte Wirkung all der verschiedenen Mittel, die es so auf dem Markt gibt und er sagte oft, dass die meisten Produkte die Tauben eher belasten als dass sie einen Nutzen haben. Insofern scheint der Rat einfach mal alles wegzulassen nicht so verkehrt zu sein.
Wir werden am kommenden Samstag einen 420-Kilometer-Flug von Straubing auf dem Programm haben. Es wird interessant sein zu sehen wie unsere Vögel auf die Flugpause von einer Woche reagieren. Am Haus trainieren sie weiter ordentlich und sie sehen sehr gut aus, nur der Appetit könnte etwas größer sein, aber dass sie nicht so viel fressen bleibt nicht aus ohne die Belastung durch den Flug und bei wieder zunehmenden Temperaturen. | | |
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