| Auf meinen gestrigen Beitrag hin hat sich ein Züchter gemeldet, der sich das Futter nun auch einmal bestellt hat und ein weiterer Sportfreund hat mir geschrieben, dass er das Futter schon längere Zeit auf der Jungtierreise einsetzt und damit sehr zufrieden ist. Ich denke, es macht immer Sinn sich einfach über solche Dinge ehrlich auszutauschen.
Am vergangenen Wochenende berichtete mir ein Sportfreund, dass er einem anderen, erfolgreich reisenden Züchter die Frage gestellt hat, was dieser seinen Tauben impft. Es kam als Antwort nur der Firmenname eines Impfstoffherstellers und selbst das entsprach, wie ich wusste, nicht der Wahrheit.
Ich finde es ein Stück weit traurig, aber es gibt Züchter, die kriegen schon einen roten Kopf, wenn man sie fragt was sie füttern, weil sie selbst damit nicht herausrücken wollen. Am Ende muss jeder Sportfreund selbst entscheiden was er von seinem Vorgehen preisgibt, aber wenn dieser Züchter, der solch ein Geheimnis aus allem macht, dann frage ich mich, ob bei diesem Züchter, wenn er Tauben abgibt durch Verkauf oder Gutscheine etc. überhaupt die Abstammung stimmt. Persönlich hätte ich bei so etwas einfach gar kein Vertrauen.
Aber insgesamt habe ich doch festgestellt, dass man sich mit den meisten Züchtern durchaus offen über alles unterhalten kann.
Wenn uns Züchter aufsuchen, die z.b. einen Gutschein einlösen, dann kommt im Gespräch fast immer auch die Frage: "Was gibst du?" und damit ist dann nicht das Futter gemeint, sondern meistens eher die Beiprodukte und ganz besonders die Medikamente oder sonstige "Geheimmittel". Ich mache da kein Aufhebens von. Über unser Futter und die Beiprodukte schreibe ich hier regelmäßig und was Medikamentengaben betrifft kann ich sagen, dass wir diese möglichst versuchen zu vermeiden.
Dazu machen wir einigermaßen regelmäßig Kotproben bei den Tauben um zu sehen ob im Darm alles ok ist oder ob die Tiere Kokzidien oder Würmer etc haben. So lassen wir jetzt z.b. in Kürze eine Kotprobe der Zuchttauben untersuchen und wenn da etwas vorliegen würde, dann würde auch eine Behandlung erfolgen. Bei den Reisevögeln und ihren Weibchen erfolgt dieses Procedere erst irgendwann Ende Februar. Diese werden dann auch dem Tierarzt noch vorgestellt zu einer Komplettuntersuchung und dann wird auch sein Rat befolgt. Und in der Reisezeit verlassen wir uns da eigentlich nur auf unser Gefühl. Es werden niemals regelmäßig nach irgendeinem Plan Medikamente verabreicht. Wenn überhaupt, dann bekommen die Tauben, falls die Fluglust und/oder die Leistungen nachlassen, eventuell ein Antibiotikum gegen Erkrankungen der Luftwege. Wenn Zeit da wäre würden wir vielleicht auch dann mal einen Tierarzt aufsuchen, aber oft geht das einfach nicht. Das entsprechende Medikament, welches wir dann einsetzen würden, legen wir uns vor der Reise entsprechend des Antibiogramms hin, welches der Tierarzt vor der Reise erstellt hat. Das ist dann zwar nicht ideal, aber es geht in er Regel. Aber solange die Tauben gut fliegen machen wir gar nichts. Das ist ja auch nicht notwendig.
Viel wichtiger ist es uns die Tauben wirklich gut zu beobachten. Das ist ohnehin entscheidend, denke ich. Man sieht dann auch schon einmal eine Einzeltaube, die nicht optimal zurecht ist nach enem Flug, bei der der Kot nicht optimal ist oder die nicht so gut trainieren will. Oft hilft so einer Taube schonmal eine Woche Ruhe oder etwas gehaltvolleres Futter usw.
Was wir immer machen - sowohl bei den Zucht- als auch bei den Reisetauben, ist ein Mal im Jahr eine Kur gegen Trichomonaden. Bei den Zuchttauben etwa 5 Wochen vor der Verpaarung über 6-7 Tage über das Futter und bei den Reisetauben und ihren Weibchen etwa 2-3 Wochen vor den Vorflügen. Ebenfalls über das Futter. Ich weiß nicht ob das notwendig ist - wahrscheinlich geht es zumindest in der Zucht auch komplett ohne diese Behandlung. Aber wir handhaben es seit vielen Jahren so. Vielleicht unternehme ich mal einen Versuch und behandele nur einen Teil der Zuchttauben in einem Schlag und die anderen nicht. Wenn sie dann nicht wieder zusammen kommen und eine Übertragung vermieden wird, müsste man gegebenenfalls einen Unterschied bei der Jungtaubenaufzucht sehen...
Da ich ein eigenes Mikroskop habe, kann ich die Tauben auch immer mal schnell zumindest auf Trichomonaden untersuchen. Das ist manchmal schon interessant. Gerade in den Sommermonaten. Da hat man dann vier Tauben, die "sauber" sind und eine, wo doch Trichos vorhanden sind. In dem Fall kann man sicher auch eine Einzeltierbehandlung mit Tabletten vornehmen. Aber die Gefahr, dass noch einzelne andere Tiere betroffen sind, ist ja trotzdem gegeben. Sonst müsste man alle Tauben untersuchen. Das ist zu zeitaufwändig. Es geht aber immer nur um ein Bild insgesamt und dann weiß man eigentlich schon was zu tun ist. Und ich denke, dass man darüber auch immer offen sprechen kann und sollte. | | |
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