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Sonntag, 08.12.2024
Sascha am 08.12.2024 um 08:05 (UTC)
 Heute werde ich mich im Lauf des Tages daran begeben unsere Jungtauben des Jahres 2024 zu trennen. Sie sitzen immernoch gemeinsam im Jungtierschlag und sind mit der Mauser inzwischen durch. Die jungen Vögel bleiben dann noch bis etwa Mitte Januar oben im Jungtierschlag und die jungen Täubinen ziehen um in die Voliere der Witwerweibchen bis kurz vor der Anpaarung der Reisevögel. Früher haben wir die jungen Vögel relativ zeitnah nach der Jungtierreise in den Witwerschlag umgewöhnt, aber dann habe ich sie irgendwann vor einigen Jahren länger im Jungtierschlag gelassen und insgesamt gefällt mir das besser. Die alten Reisevögel können dann in ihrem Witwerschlag auch erst noch in Ruhe mausern und die Jungtauben in ihrer gewohnten Umgebung im Jungtierschlag.
Etwa eine Woche bevor dann die Reisetauben angepaart werden ziehen alle zukünftigen Witwerweibchen dann aus ihrer Voliere um in den Jungtierschlag um sie dort etwas zu belichten. So sind sie dann zur Anpaarung in etwas größerer Paarungsstimmung und es geht alles etwas einfacher und schneller.
In den letzten Jahren haben wir immer mal wieder einen Gutschein zugunsten des CFB-Clubs Ems-Vechte-Dinkel gespendet und das habe ich auch in diesem Jahr wieder getan. Ich finde solche Organisationen, die den Brieftaubensport auf ihre eigene Weise und zur (hoffentlich!) Zufriedenheit ihrer Züchter selbst organisieren, sollte man immer unterstützen. Auf den Gutschein bieten kann man bei Interesse unter dem folgenden Link. Es kann eine Jungtaube zur Reise sein (dann aber nach Möglichkeit ein Weibchen) oder auch etwas später zur Zucht.

Gutschein für eine Jungtaube aus unserem Zuchtschlag nach Absprache 2025
 

Donnerstag, 05.12.2024
Sascha am 05.12.2024 um 07:20 (UTC)
 In Kassel habe ich mich mit mehreren Fachleuten noch einmal zum Thema Salmonellenerkrankungen und Salmonellen-Impfung unterhalten. Das war insgesamt sehr aufschlußreich für mich.
Fast alle Experten betonten, dass in den letzten Jahren und ganz besonders im zurückliegenden Jahr doch deutlich mehr Salmonelleninfektionen diagnostiziert wurden, als in früheren Jahren. Warum das so ist konnte niemand recht erklären. Man vermutet einen Zusammenhang mit dem vielen Taubentausch und Taubenhandel, der inzwischen Gang und Gäbe ist. Denn wenn eine Taube Salmonellen in einen Bestand einträgt, dann werden die anderen Tiere ja nicht unmittelbar und sehr schnell krank. Stattdessen dauert es eine ganze Weile bis sich die Krankheit ausgebreitet hat und wenn dann vielleicht der Infektionsdruck höher ist oder die Tauben etwas anfälliger sind aufgrund der Mauser o.ä. dann kann die Erkrankung ausbrechen.
Henk de Weerd sagte mir mal, dass er davon ausgeht, dass in praktisch jedem größeren Bestand über 150 Tauben vermutlich mindestens ein Dauerausscheider von Salmonellen sitzt, den man nur finden würde, wenn man alle Tauben individuell untersuchen würde, was natürlich kaum möglich ist.
Ich habe mich explizit noch einmal bzgl der Impfung und ihrer Wirkung erkundigt und da wurde mir gesagt, dass die Impfung (egal ob mit Lebend- oder Totimpfstoff) nicht generell vor einer Erkrankung schützt, sondern nur dem Immunsystem hilft besser mit den Erregern fertig zu werden und in der Regel schwere Krankheitsverläufe verhindert. Im Grunde genommen hätte ich mir das auch denken können. So wurde es ja bei uns Menschen bzgl der Corona-Impfung auch immer kommuniziert von den Experten.
Die meisten Tierärzte empfehlen, obwohl inzwischen auch diverse Totimpfstoffe verfügbar sind, weiter die Impfung mit einem Lebendimpfstoff, wenn er verfügbar ist. Also mit dem Salmoporc. Da dieser Impfstoff aber immer nur (weil er ja für Schweine hergestellt ist) in recht großen Einheiten verfügbar ist, ist es besser mit dem Tierarzt und verschiedenen Sportfreunden ein gemeinsames Impfen zu organisieren. Der Vorteil der Totimpfstoffe ist in diesem Zusammenhang, dass er in Flaschen für 50 Tauben o.ä. verfügbar ist. Aber rein von der Wirksamkeit wird doch allenthalben immer noch der Lebendimpfstoff bevorzugt, wenngleich wohl die Wirksamkeit der Totimpfstoffe inzwischen auch etwas besser ist als in früheren Zeiten.
Wie nun die Infektion in unseren Schlag gelangt sein kann, ist mir weiter ein Rätsel und wird sich auch nicht mehr nachvollziehen lassen. Ob es durch einen Zuflieger geschehen ist oder durch eine Taube, die einmal länger unterwegs war oder sonstwie: ich habe keine Ahnung. Aber die Tierärzte auf der Messe haben mir versichert, dass ich froh sein kann, dass die Tauben in den letzten Jahren immer geimpft wurden. Denn ansonsten hätte der Verlauf hier im Bestand deutlich schlimmer sein können mit Todesfällen usw. Der Symptomatik nach war der Ursrpung für die Problematik eindeutig im Reiseschlag zu suchen, denn die Zuchttauben hatten gar keine Schwierigkeiten und wurden auch ohne vorherige medikamentöse Kur jetzt geimpft. Wären dort noch Problemfälle gewesen, dann wären sie spätestens jetzt nach der Impfung aufgefallen und ich hätte sie aus dem Bestand genommen. Im Reiseschlag selber waren kaum Vögel betroffen, sondern deutlich mehr von den zu der Zeit im Herbst verpaarten Witwerweibchen. Da muss ich mich dann auch noch einmal daran erinnern, dass ebenfalls Henk de Weerd mir einmal sagte, dass Paratyphus eine Art "Weibchenkrankheit" sei. Damit wollte er ausdrücken, dass im Falle einer Bestands-Infektion fast immer deutlich mehr Weibchen als Vögel betroffen sind. Warum das so ist konnte der Tierarzt mir damals aber auch nicht erklären.
Was ich im kommenden Jahr auf jeden Fall beibehalten werde ist der Einsatz von Produkten bestehend aus Mono-, Di- und Triglyceriden. Die Forschung hat gezeigt, dass diese Glyceride zur Reduzierung von bakteriellen Infektionen wie z.B. E-Coli und Salmonellen beitragen können und da scheint mir, dass der regelmäßige Einsatz so eines Produktes in den letzten Wochen unseren Tauben auch gut getan hat.
 

Dienstag, 03.12.2024
Sascha am 03.12.2024 um 16:40 (UTC)
 Auf der Messe in Kassel traf ich durch Zufall einen Sportfreund, von dem wir vor einigen Jahren einen Vogel auf einen Gutschein bekommen hatten, der bei uns dann sehr gute Reiseleistungen gezeigt hat. Aktuell saß genau dieser Vogel noch im Reiseschlag, weil die Tauben ja alle am Tag vor der DBA gegen Paratyphus geimpft worden waren und ich erst eine mögliche Impfreaktion abwarten wollte. Es war aber geplant, dass der Vogel dann in der nächsten Zeit in den Zuchtschlag umzieht.
Der Sportfreund, den ich traf, berichtete mir geknickt, dass ihm ein Marder kürzlich seine gesamten Zuchtvögel getötet hat. Es war wohl nach Ausbesserungsarbeiten am Schlag aus Versehen ein Loch offen geblieben, durch das der Marder eindringen konnte. Es muss furchtbar sein, wenn man morgens in seinen Zuchtschlag kommt und dort die Tauben tot findet. Dort sitzen ja oft auch wirklich verdiente Tauben, die einem an das Herz gewachsen sind.
Wir sind dann schnell überein gekommen, dass der besagte Vogel nun nicht in unseren Zuchtschlag übersiedelt, sondern in den Schlag des betroffenen Züchters, in dem der Vogel vor einigen Jahren ja auch geschlüpft ist. Ich hoffe das hilft dem Züchter ein wenig weiter und wenn der Vogel dort Junge bringt, können sicherlich auch irgendwann einmal wieder welche zu uns umziehen. Man muss sich doch einfach helfen in solchen Situationen.
Ein anderer Sportfreund, der am Sonntag in Kassel war, schrieb mir folgendes:
"Meine Eindrücke sind auch so wie Du schon geschrieben hast. Die Ausstellung gehört mehr in den Vordergrund gerückt. Sie war in Kassel in der letzten Halle untergebracht zusammen mit dem JAK Stand. Die waren da etwas abgehängt von der Messe.
Wenn auch beim JAK dem Anschein nach nicht mal mehr die Hälfte an Jugendlichen zusammen kommt wie noch vor ein paar Jahren gehören Ausstellung und JAK besser positioniert.
Wir waren am Sonntag dort da es Samstags bei uns nicht ging. Was uns da sehr störte war das ab 12:30 fast alle Stände schon angefangen haben abzubauen. Wir waren kurz nach 9 Uhr in der Halle. Nach einem Rundgang haben wir uns dann Zeit gelassen und die Ausstellungstauben besichtigt. Da bemerkten wir schon das die Futter und Wasserrinnen sowie die Auszeichnungen an den Käfigen entfernt wurden. Dann gingen wir etwas Essen und wie gesagt dann begann bereits der Abbau. Somit habe ich für nicht mal 3h 15€ bezahlt. Für das gleiche Geld kann ich am Samstag doppelt so lange durch die Ausstellung gehen und mir dabei Zeit lassen."

Ich möchte das einmal so stehen lassen mit der kleinen Anmerkung, dass es selbstverständlich nicht geht, dass man eine Messe über 2 Tage zum gleichen Tageseintrittspreis veranstaltet, aber diese Messe am zweiten Tag dann praktisch schon mittags zu Ende geht. Da sollte man sich schon etwas einfallen lassen.
Die Impfung gegen Paratyphus ist bei unseren Tauben nun vier Tage her und es gibt keinerlei Anzeichen, dass irgendeine Taube schwächelt. Insofern scheint die Behandlung der Tauben, die Wartezeit und die Impfung und alles was ich sonst so unternommen habe, erst einmal gut verlaufen zu sein. Ich denke, dass ich da in Absprache mit den Tierärzten das richtige unternommen habe. In Kassel habe ich dazu auch noch einige interessante Gespräche geführt. Darauf komme ich dieser Tage noch einmal zurück.
 

Montag, 02.12.2024
Sascha am 02.12.2024 um 07:09 (UTC)
 Es dauert nun noch drei Wochen bis die Tage wieder langsam etwas länger werden. Es ist in dieser Jahreszeit aufgrund der wenigen hellen Tagesstunden einfach nicht viel Zeit die Tauben zu versorgen, sauber zu machen und sich mit ihnen zu beschäftigen. Daher bin ich immer froh, wenn man so ab Mitte Januar nach und nach deutlich merkt, wenn es wieder länger hell ist. Mit Licht arbeite ich im Winter nicht um die Tauben zu versorgen. Wir haben das aus Zeitgründen vor vielen Jahren mal tun müssen, aber das hat sich nach unserem Eindruck eher negativ ausgewirkt, denn die Mauser setzte im Frühjahr schneller ein und es war auch schwieriger eine Art "natürlichen Formaufbau" hinzubekommen. Nur vor der Anpaarung der Zuchttauben belichten wir sie und wir belichten nach Möglichkeit auch die Witwerweibchen vor der Anpaarung um sie etwas besser in Paarungsverfassung zu bringen.
Ich hatte gestern geschrieben, dass zwei Firmen Produkte auf der DBA beworben und präsentiert haben, in die tierisches Eiweiß in Form von Insektenprotein eingearbeitet wurde. Diese Form der Versorgung ist bei Hühnern beispielsweise, aber auch im Hundefutter usw. schon seit längerer Zeit bekann. Ich finde es insofern interessant, dass ich auch immer auf der Suche nach einer geeigneten Alternative für das Konditionspulver von Dr. Marien bin, in dem tierisches Eiweiß in Form von Fischmehl eingearbeitet ist.
Da finde ich diese neuen Produkte sehr interessant.
Man hat gemahlente Soldatenfliegenlarven verwendet und in das Produkt ingegriert und dieses hat sich in der Versorgung von Geflügel in den letzten Jahren durchaus bewährt.
Die Larven der Schwarzen Soldatenfliege sind in der Lage, eine Vielzahl von Abfällen zu fressen und können schnell das Doppelte ihres Körpergewichts pro Tag verzehren. Sie sind besonders als organische Resteverwerter bekannt. Die Aufzucht der schwarzen Soldatenfliege im großen Maßstab wird bereits von einigen europäischen Biotechnologie-Unternehmen verfolgt. Man kann sich die Anlagen wie eine natürlich funktionierende Recyclinganlage vorstellen. Indem die Larven Bioabfälle (Lebensmittelverluste) zu Proteinen umwandeln, werden die organischen Materialien wieder dem Futterkreislauf zugeführt, statt zum Beispiel auf den Kompost gebracht.
Dadurch, dass die Soldatenfliege in ihrem Fliegenstadium nicht frisst, kann sie keine Krankheiten wie andere Fliegenarten übertragen. Als Fliege paart sie sich und legt Ihre Nachkömmlinge in Eier ab.
Die Larven der Schwarzen Soldatenfliege enthalten etwa Eiweiß (38 Fett (30und genügend Mengen an Ballaststoffen (10 und Kalzium (3 Dieses Nährstoffprofil kann aber je nachdem, was sie fressen, variieren. Die Larven der Schwarzen Soldatenfliege enthalten recht hohe Mengen an Laurinsäure, einer gesättigten Fettsäure mit starken antimikrobiellen Eigenschaften. Diese Fettsäure kann das Immunsystem stärken und das Risiko von Infektionen reduzieren.
Laurinsäure wirkt gegen eine Vielzahl von Mikroorganismen, darunter Bakterien, Viren und Pilze. In der Tierernährung fördert Laurinsäure die Darmgesundheit und wird ja auch schon im Brieftaubensport in bestimmten Produkten seit einigen Jahren verwendet.
Ich hatte in Kassel schon überlegt mir einmal etwas von diesen neuen Produkten mitzunehmen, aber ich wollte mich doch zuerst noch ein wenig informieren. Ich denke aber, dass ich einen Versuch starten werde und ein neues Produkt einmal anstelle des Konditionspulvers von Dr. Marien verwenden, bzw mit diesem mischen werde.
 

Sonntag, 01.12.2024
Sascha am 01.12.2024 um 07:21 (UTC)
 An diesem Wochenende stehen hier wieder einmal die Brieftauben sehr im Mittelpunkt. Vorgestern, am Freitag, wurde unser gesamter Bestand gegen Paratyphus geimpft und gestern war ich mit einem befreundeten Züchter gemeinsam auf der DBA in Kassel.
Die Impfung verlief bisher problemlos und die Tauben befanden sich gestern, nach der Rückkehr aus Kassel, in sehr guter Verfassung. Das ist erst einmal sehr positiv. Ich werde sie nun weiter beobachten, aber insgesamt denke ich, dass die Tiere die Impfung problemlos verkraften werden und wieder in einem sehr guten Zustand sind.
Auf der DBA in Kassel habe ich bezüglich der Impfungen auch noch einige interessante Gespräche geführt. Dazu werde ich noch gesondert etwas schreiben.
Insgesamt war die DBA und die Messe in Kassel für mich eine gelungene Veranstaltung, auch wenn für den Besuch wieder nur recht wenig Zeit blieb. Wir haben hier wirklich den Vorteil, dass wir genau in der Mitte zwischen Dortmund und Kassel wohnen und es für uns völlig egal ist, ob wir nun hierhin oder dorthin fahren. Aber für die meisten Besucher ist Kassel wohl einfach zentraler gelegen und besser zu erreichen und so ist es gut, dass man DBA und Messe nun zusammen geführt hat. Ich denke am gestrigen Samstag war die Veranstaltung insgesamt auch sehr gut besucht.
Auch ansonsten fand ich alles gut gelungen, wobei für mich noch ein wenig der Eindruck entstand, dass es eine Messe mit angehängter DBA war. Die beiden früher getrennten Veranstaltungen müssen einfach noch ein wenig zusammenwachsen. Ich finde seit je her, dass man die Leistungstauben noch mehr in den Mittelpunkt stellen sollte.
Die Stände der Industrie fanden sich im Grunde genommen zu einem großen Teil an den bekannten Plätzen, an denen sie schon seit Jahren zu finden sind und das war auch gut so. Allerdings finde ich dann die Ausstellungshalle für die Taube immer ein wenig hinten herangehängt. Aber das sind eher Kleinigkeiten, die man auf Sicht noch verbessern könnte.
Da ich selbst nichts kaufen wollte oder musste konnte ich mich bei meinem Besuch der DBA darauf beschränken viele Freunde und Bekannte aus dem Brieftaubensport zu treffen und Gespräche zu führen und mich an einigen Ständen über Dinge zu informieren, die mich interessierten.
Es gibt im Brieftaubensport nicht mehr so ganz viele Neuigkeiten, aber es ist schon so, dass die ein oder andere Firma noch Neuentwicklungen präsentiert. Sei es ein neues Futter oder ein neues Beiprodukt. Das interessiert mich halt immer. Zwei Firmen präsentierten beispielsweise neue Produkte, in denen man Insektenprotein zur Versorgung der Tauben eingearbeitet hatte und bei verschiedenen Anbietern gab es auch neue Futtermischungen zu bestaunen.
Was ich mir weitgehend erspart habe war ein Besuch der verschiedenen Taubenverkäufer. Das ist einfach nicht meine Welt und es interessiert mich eigentlich nicht, was dort an Tauben angeboten wird. Einige Sportfreunde, die ich unterwegs traf und welche die Verkaufsstände der Taubenhändler besucht hatten, beklagten allerdings, dass die dort aufgerufenen Preise teilweise deutlich zu hoch seien. Ein Sportfreund meinte sogar, dass es nahezu "unverschämt" sei, was dort für Tauben verlangt würde. Aber man muss ja nicht kaufen. Ich bin allerdings weiter der Meinung, dass dieser völlig ausufernde Taubenhandel im Internet oder eben auf den Messen einen gehörigen Teil dazu beiträgt, dass die Unzufriedenheit unter vielen Sportfreunden recht groß ist und daran werden dann auch diverse Reformen nichts ändern.
Ich bekomme in den Gesprächen auf diesen Messen auch immer wieder Rückmeldung von Züchtern zu dem, was ich hier auf dieser Seite schreibe. Natürlich von Sportfreunden, die ich schon recht lange kenne, aber auch manchmal von Züchtern, die ich eben erst dort kennenlerne. Manchmal sind die Rückmeldungen positiv, manchmal zu einigen Themen negativ. Das ist ja völlig normal. Es geht letztlich ja auch immer nur darum Diskussionen anzustoßen und sich bestenfalls auch auszutauschen.
Zu den Themen, die ich hier bezüglich der angestrebten Reformen angesprochen und hier und da kritisiert habe, bekam ich gestern doch immer wieder positive Rückmeldungen. Insbesondere mit dem Tenor: "das was dort verändert werden soll spielt für uns einfache Züchter doch alles kaum eine Rolle und verbessert die Situation nicht."
Nun kann man immer klagen und meckern, aber es ist ja auch wichtig, dass man, wenn man etwas verbessern möchte, Ansätze hat, wie man die Situation besser machen kann. Und da ist es schon interessant, was einzelne Züchter in ihren RVen so denken und wie sie sich da teilweise auch vor Ort bemühen, bei teils nur noch sehr wenigen Züchtern, in ihrer Region den Taubensport am Laufen zu halten. Und gerade von diesen Sportfreunden ist oft der Tenor: "Uns hilft das alles nicht! Was interessiert uns eine Änderung der deutschen Meisterschaft oder eine neue deutsche Meisterschaft. Das betrifft uns doch gar nicht." Und ich muss sagen: da haben sie recht. Der Sportfreund, der in seiner RV mehr oder weniger ordentlich reist, hat ganz andere Sorgen! Die steigenden Kosten, die Schließung von Einsatzstellen, die ständigen Flugverlegungen für irgendwelche Meisterschaften, immer weniger Züchter, welche (z.T. altersbedingt) die notwendigen Arbeiten vor Ort leisten können oder wollen usw. Das sind Themen mit denen wir uns dringend intensiver beschäftigen müssen. Immerhin helfen Gespräche auf einer Messe da auch ein stückweit weiter.
Nachdem ich zwischenzeitlich wenig Lust hatte die DBA zu besuchen, muss ich doch sagen, dass es sich absolut gelohnt hat für mich nach Kassel zu fahren und ich werde das im kommenden Jahr sicherlich wieder tun. Dann hoffentlich auch mit mehr Zeit und vielleicht sogar über zwei oder drei Tage.
 

Freitag, 29.11.2024
Sascha am 29.11.2024 um 07:05 (UTC)
 In unseren westlichen Nachbarländern, aber auch hier bei uns in Deutschland sind in diesen Tagen viele Sportfreunde damit beschäftigt ihre Zuchttauben für eine Winterzucht zu verpaaren. Ich habe an dieser Stelle schon häufiger geschrieben, dass ich persönlich kein Freund davon bin die Tauben jetzt während der kürzesten Tage des Jahres zu verpaaren. Selbstverständlich ist das mit Licht und guter Versorgung alles problemlos möglich und die Temperaturen sind aktuell auch nicht anders, als im Frühjahr. Aber ich denke doch immer, dass wir im Brieftaubensport ein wenig bei der Natur bleiben sollten. Zumindest so gut es geht. Und die Natur sieht für unsere Tauben um diese Zeit eher eine Ruhephase vor. Bei den Zuchttieren ist die Mauser zwar inzwischen abgeschlossen und die Tauben zeigen sich in der Regel in einer sehr guten Verfassung, aber gerade die jetzige Zeit scheint mir doch wichtig zu sein, um dem Körper der Tiere ein wenig Erholung zu gönnen.Mit einer angepassten, rohfaserreichen Fütterung jetzt für vier bis sechs Wochen kann man die Zuchttauben gerade jetzt wirklich in eine hervorragende Verfassung bringen.
Tierarzt Burkhard Sudhoff schreibt dazu in der aktuellen "Brieftaubensport International" auch ein wenig und sagt, allerdings bezogen auf die Reisetauben: "Das Verpaaren der Reisetauben unmittelbar nach Abschluss der Mauser verhindert eine grundlegende Erholung des Mikrobioms, da auch die Paarung mit eventueller Jungtieraufzucht mit unnötigem Stress einhergeht. Gönnen Sie ihren Tieren besser bis Anfang Februar die wichtige Zeit zur Regeneration."
Ob man nun bei seinen Zuchttieren eine so lange Ruhephase einlegen sollte, möchte ich einmal dahingestellt lassen, aber ein wenig mehr Zeit für die Tauben nach Abschluss der Mauser, als sie direkt Ende November wieder zu verpaaren, würde ich ihnen immer geben.
Wenn ich mir hier und da mal eine Taube für die Zucht dazu hole, dann hole ich diese nach Möglichkeit auch immer recht früh im Jahr. Ich glaube einfach, dass die Qualität der Jungtauben, die von ihren Eltern im Sommer im fünften, sechsten oder siebten Gelege aufgezogen werden, immer etwas nachlässt. Man merkt über ein Zuchtjahr doch immer einen gewissen "Verschleiß" bei den einzelnen Zuchtrunden, egal wie gut man die Zuchttiere mit Futter und Beiprodukten versorgt.
Tierarzt Fernand Marien sagte dazu einmal, dass er bei Untersuchungen von Zuchttieren eine interessante Beobachtung gemacht hat: wenn die Zuchttauben zwei, drei Runden Jungtauben aufgezogen haben und er Abstriche untersucht, dann findet er bei fast allen untersuchten Tauben im Kropfabstrich mehr oder weniger viele Trichomonaden. Wenn diese Tauben dann getrennt werden und drei, vier Wochen Erholung bekommen und dann erneut untersucht werden, dann sind die gleichen Tiere wieder frei von Trichomonaden im Abstrich. Das hat nach seiner Meinung einfach mit der Erholung der Tauben zu tun.
Mir scheint dass diese Erholung eben auch nach Abschluss der Mauser notwendig ist und man dann, nach vier oder sechs Wochen Wartezeit, einfach nochmal bessere Jungtauben züchten kann.
Je mehr Ruhe- und Erholungsphasen man seinen Tauben gönnen kann, desto weniger muss man nach meiner Erfahrung auch auf diverse Beiprodukte zurückgreifen, um sie in Zucht- oder Reiseverfassung zu bringen. Dann reicht es in der Regel aus, den Tauben gutes Futter, regelmäßig frischen Grit und Mineralien, vielleicht etwas Grünzeug und ein Mal wöchentlich ein Multivitaminpräparat oder etwas in dieser Art zu geben und sie befinden sich dann durchgängig in sehr guter Verfassung.
 

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