Juli 2011
31.07.11 Nach einigen Überlegungen und Gesprächen und Emails mit Tierärzten und betroffenen Sportfreunden habe ich heute bei unseren Jungen einen kompletten Fastentag eingelegt. Am Morgen habe ich etwa die Hälfte unserer Jungen in die Hand genommen und davon hatte etwa 1/3 noch etwas Futter im Kropf. Dazu hatten einige schlechten Kot abgesetzt. Heute am späten Abend habe ich nochmals etwas 15 Junge in die Hand genommen. Eine einzige hatte noch etwas Futter im Kropf. Bemerkenswerterweise genau eine von jenen Jungen, die ich vor fast genau einer Woche beim Tierarzt vorgestellt habe und die dort ohne Befund blieb.
Dann erhielt ich heute mittag einen Anruf von meinem Großonkel Karl Mimberg, der ja ebenfalls mit Tauben reist. Bei ihm das gleiche Theater seit ein paar Tagen. Mal sind die Jungen besser, mal schlechter, aber nie richtig fit. Er weiß auch keinen Rat mehr.
Ich habe mir dann heute noch Nystatin besorgt. Ein Wirkstoff gegen Pilzerkrankungen, der vom Körper nicht aufgenommen wird und der nur evtl vorhandene Hefepilze an der Darmoberfläche abtötet. Gegen Schimmelpilze o.ä. wirkt er nicht. Nystatin ist auch in einigen Medikamenten von Taubentierärzten enthalten, welche gegen die Jungtaubenkrankheit helfen sollen. Ich werde mir die Tauben morgen früh noch einmal ansehen und dann je nachdem, wie ich sie beurteile, das Präparat einsetzen. Dann muss ich wieder zum Dienst, weswegen ich auch keine Zeit habe, erneut einen Tierarzt aufzusuchen.
Drei Junge, die mir besonders negativ auffielen über einige Tage, habe ich heute aussortiert. Ich glaube nicht, dass Tauben, die extrem auffallen, noch gute Flugtauben werden. Zumal dann nicht, wenn sie in der Hand auch nicht herausragend sind.
Unsere RV hat heute abend zum zweiten Vorflug eingesetzt. Erneut ohne uns. Das hat es auch noch nie gegeben, aber es geht halt nicht anders. Dieses Jahr müssen wir notgedrungen mal andere Wege beschreiten. Wir werden sehen, wie sich das weiter entwickelt.
30.07.11 Nachdem ich gestern und vorgestern die Hoffnung hatte, dass es unseren Jungen nun besser geht, sieht es heute wieder finster aus. Ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr weiter. Der Kot ist ok, die Tauben haben Appetit, aber sie benehmen sich, als ob sie totkrank wären. Einige jedenfalls. Nach dem Freiflug saß ein Teil aufgeplustert auf dem Dach und rührte sich nicht. Wir haben jetzt 19.15 Uhr und noch sitzen etwa 10 Junge auf dem Dach. Die von der Tierärztin empfohlene Behandlung scheint ein völliger Reinfall gewesen zu sein. Nach einem kleinen Hoch sind ein Teil der Tauben nun schlechter als je zuvor. Ich habe Kontakt zu Tierarzt Peter Boskamp aus den Niederlanden aufgenommen. Er schreibt dass er momentan sehr viele Tauben mit diesen Symptomen vorgestellt bekommt. Eigentlich viel zu viele, so Herr Boskamp. Man kann es überhaupt nicht nachvollziehen bei unseren Tauben. Bakteriell war ja nun wirklich alles ok. Keine besonderen Erreger, keine Trichomonaden, keine Hexamiten, keine Kokzidien oder gar Salmonellen. Blitzblank, aber die Tauben sind nicht ok. Bleibt so etwas wie ein Virus...aber virale Erkrankungen gehen normalerweise schneller vorbei...oder ein Pilz. Letzteres müsste man aber testen lassen. Nun steht man ratlos da, macht sich Sorgen um seine Tauben und weiß jetzt schon, dass im Grunde der Jahrgang im Eimer ist. So ist das wohl manchmal und wir sind ja in den letzten Jahren auch wirklich immer verschont geblieben. Aber wo kommt es her, denn wir haben ja nichts anderes als in all den Jahren zuvor gemacht? Und wieso dauert das alles nun schon so lange? Wenn ich Zeit hätte würde ich am Montag zu Rene Becker fahren und eine Taube sezieren lassen. Aber man muss ja auch noch arbeiten. Es ist echt ein Elend...
29.07.11 Unsere RV hatte heute den ersten Vorflug und nach allem was man hört, ist er sehr gut gelaufen. Prima! Wir hatten ja noch keine Jungtauben mit. Wir werden dann wohl Sonntag abend einsteigen und erstmals einsetzen. Insgesamt hege ich aber die Befürchtung, dass es bei uns in dieser Saison nicht annähernd so gut läuft auf der Jungtaubenreise, wie im letzten Jahr. Man zieht ja immer mal gute Jahrgänge und mal schlechte und ich habe das Gefühl, dass nach dem super Jahrgang im letzten Jahr nun ein deutlich schlechterer gefolgt ist. Wir werden sehen.
Eine Junge habe ich heute wieder aussortiert. Sie fiel schon länger negativ auf und auch heute gefiel sie mir überhaupt nicht und da möchte ich mich nicht mit herumärgern. Wenn andere Junge super aussehen und in der Hand gut sind, dann möchte ich mich nicht über Jungtauben aufregen, die aufgeplustert herumsitzen und auch in der Hand nicht wirklich gut sind.
Über das Futter haben die Jungen heute Moorkonzentrat und PT12 und Probac 1000 bekommen. Im Wasser war jetzt Jod. Morgen wird das auch noch einmal so sein.
Übrigens werden wir wohl am Sonntag einige alte Vögel mit einsetzen, die auf der Altreise länger nicht mit waren. Sie sollen noch einmal etwas tun.
Jetzt wo viele Jungtaubenvorflüge stattfinden, wäre es übrigens von Seiten unseres Verbandes sehr nett, wenn mal als Internetleser auf die Seite durchgeführte Auflässe zugreifen könnte und wenn die Auflassleiter auch die Starts ihrer Flüge eingeben könnten. Und was sehen wir beim Blick auf die Verbandsseite unter dem Button "Durchgeführte Auflässe"? Der geneigte Leser bekommt folgenden Satz zu sehen: "Diese Seite steht nur an Flugwochenenden (Samstag - Montag) zur Verfügung. In diesem Zeitraum können die aktuell durchgeführten Auflässe eingesehen werden." Mein Gott, ist das lächerlich! Gerade jetzt auf den kurzen Vorflügen wäre solch ein Tool nützlich, um vielleicht den Freiflug seiner Tauben entsprechend zu koordinieren oder Kreuzungsflüge zu vermeiden. Aber die mittelalterliche Verbandsseite ist dafür nicht ausgerichtet. Es ist wirklich eine absolute Katastrophe was uns der Verband da anbietet.
28.07.11 Den Jungtauben geht es deutlich besser. Das sieht man und das merkt man an ihrem Benehmen. Trotzdem haben wir heute noch auf das Einsetzen zum ersten Vorflug verzichtet. Wir wollen ja jetzt nichts überstürzen. Mal sehen wie morgen früh das Wetter ist. Da wir aufgrund des Vorflugs keinen Freiflug geben wollen, werden wir sie vielleicht ein bißchen selbst wegbringen. Nur nicht so weit. Es geht eher darum sie ein wenig in den Rhytmus zu bekommen und sie wieder an den Korb zu gewöhnen.
Heute hatte ich ein interessantes Erlebnis: gegen 9..30 Uhr heute morgen rief mich jemand an und sagte, bei ihm an der Firma (eine Gummierungs-Firma hier in der Nähe) säße seit Tagen eine Taube. Was er tun könne. Ich bin hingefahren und habe mir das alles angesehen. Die Jungtaube hatte es sich an einem Eisen-T-Träger unter einem 6 Meter hohen Abdach bequem gemacht. Ich bekam geschildert, dass die Taube zum Trinken an eine Pfütze geht, hin und wieder weg ist und dann wieder zu ihrem Sitzplatz kommt. Aber da saß sie nun in der Höhe und man kam nicht heran. Also wurde ein Gabelstapler geholt, eine Gitterbox vorne drauf gestellt und ich musste - trotz meiner Höhenangst - hineinsteigen und mich unter das Dach fahren lassen. Vorher bekam ich Handschuhe angeboten. Es sei doch sicher gefährlich, wenn die Taube beiße. Es hatte sich mittlerweile ein Dutzend Mitarbeiter der Firma zum Ort dieser Aktion begeben und das Erstaunen war groß, dass ich todesmutig ohne Handschuhe die Taube greifen wollte. Leider entwischte mir das flinke Tier im letzten Moment. Ein paar Daunen flogen und weg war sie. Großes Gelächter allenthalben, aber auch Respekt dafür, dass ich mich sofort so bemüht hatte. Ich habe dann gebeten, dass ich wieder angerufen werde, wenn man die Jungtaube vielleicht gefangen hat....und außerdem ein wenig Aufklärung gegeben, dass Tauben nicht beißen wie Krokodile.
27.07.11 Die Jungen haben heute wieder Freiflug erhalten. Es war richtig ordentlich. 90 Minuten flogen sie am Stück und gingen auch mal richtig hoch in die Luft. Ein sehr gutes Zeichen. Jetzt muss es noch ein, zwei Tage gut gehen, dann dürfte es alles überstanden sein. Morgen erhalten sie nochmals das Antibiotikum. Wenn es dann weiter gut aussieht anschließend zwei bis drei Tage Jod über die Tränke und über das Futter PT12 und Probac 1000. Heute haben sie über das Futter Moorkonzentrat mit Adenosan bekommen.
Die Witwervögel sind ja noch getrennt und erhalten aktuell ein Mal täglich Freiflug und bewegen sich super.
Beim Saisonrückblick auf die Altreise möchte ich heute nochmal auf die Führung eingehen. Wir haben versucht unsere Tauben vom ersten bis zum letzten Flug satt zu füttern. Außerdem erhielten sie nur einmalig während der Reise ein Medikament und es hat super geklappt. Vielleicht wäre hier und da etwas mehr drin, wenn man die Tauben etwas stärker "auf Spitze" fütterte oder zur Formsteigerung ein Antibiotikum einsetzt. Aber es gab in der ganzen RV kaum Schläge, die so konstant ihre Preise geflogen haben wie wir. Der schlechteste Flug 37 %, der beste 71 %. Aber die meisten Flüge rund um die 50%. Sehr solide, sehr konstant. Und dabei kaum Verluste, keine Schiefflieger. Das führen wir in erster Linie auf unser System zurück die Tauben ruhig zu führen. So sind wir zufrieden und so sind die Tauben zufrieden. Es gibt sicher stärkere Schläge, die in punkto Fütterung, Versorgung und Motivation einiges mehr unternehmen. Und die auch noch mehr Tauben haben, die richtig in die Spitze fliegen können. Aber diese Schläge haben oft auch deutlich mehr Verluste, mehr Schiefflieger usw. Das ist nicht unser Ziel und solange wir auf unsere Art so gut mitspielen können, werden wir auch nicht groß etwas ändern.
26.07.11 Unsere Jungtauben haben nun seit einem Tag das Medikament im Wasser. Der Kot bessert sich, der Appetit ist da. Ich denke, dass es nun doch etwas wird. Sollten wir in diesem Jahr oder im nächsten noch einmal Probleme bekommen, dann werden wir nicht mehr versuchen abzuwarten und die Jungtauben selbst damit fertig werden zu lassen. Man tut weder sich, noch den Tauben damit einen Gefallen. Klar würde es irgendwann wieder gehen...aber was hat man davon? Mit dem Aufbau des Immunsystems hat es jedenfalls wenig zu tun, wenn man einen Bestand "durchseuchen" lässt.
Unsere RV hat übrigens das Einsetzen für den ersten Jungtaubenvorflug erst einmal wieder verschoben. Das Wetter ist aktuell wirklich nicht dazu angetan die Jungen auf die ersten Flüge zu setzen. Schlechte Luft, Dunst, Regen....das ist nichts.
Ich wollte ja weiter auf die Alttierreise zurückblicken:
wir haben die Tauben nun zwei Jahre lang etwa gleich versorgt. Immer das gleiche Futter, wenig Zusatzpräparate und kaum Medikamente. Es geht. Vielleicht reicht es so nicht für ganz vorne, aber es reicht um ordentlich und gut mitzuspielen. Für viele Züchter wären unsere Reiseergebnisse ja durchaus ein Erfolg. Aber es wird häufig viel zu viel mit Medikamenten auf eigene Faust herumgedoktort und es werden Beiprodukte verabreicht, dass sie den Tauben zu den Ohren herauskommen müssten.
Unserer Ansicht nach wird alles übertrieben und viel zu wenig Wert auf die gute Taube gelegt. Immer wird behauptet, dass überall gute Tauben sitzen. Wieso fliegen dann bei uns die einen Tauben 11 und 10 Preise und die anderen nur 6 oder 7 Preise bei gleicher Führung? Wieso gibt es bei uns in der RV einen Züchter, der relativ wenig Preise fliegt, aber trotzdem das beste Altweibchen der RV stellt? Weil die einen Tauben es können und die anderen nicht....bei gleicher Führung.
Wir jedenfalls werden uns in den nächsten Jahren überwiegend darauf beschränken bessere Tauben zu suchen, anstatt ständig an irgendwelchen Versorgungssystemen herumzubasteln. Letzteres kann man tun, wenn man erstklassiges Taubenmaterial auf dem Schlag hat. Und wenn man auf unsere Ergebnisse zuletzt blickt, dann glaube ich, dass wir wirklich mit unserem Taubenmaterial an einer gewissen Grenze sind. Wenn es besser werden soll, dann brauchen wir bessere Tauben. Die haben wir zuletzt versucht einzuführen und wir werden weiter versuchen, sie einzuführen. Vielleicht gelingt es uns und die ein oder andere gute Taube ist dann dabei.
25.07.11 Da sich bei den Jungtauben immernoch keine wirkliche Besserung einstellen wollte, bin ich heute morgen kurzfristig zur Tierärztin Maren Neumann-Aukthun hier in der Nähe gefahren. Eine Fahrt zu Rene Becker war zeitlich nicht drin und Frau Neumann sitzt ja im Ovator-Expertenteam und ist ebenfalls auf Brieftauben spezialisiert. Die Jungen sind immernoch unverändert - nicht schlecht, aber auch nicht gut. Sie fressen weiter weniger, sind weniger lebhaft und flogen auch beim Freiflug heute noch immer nicht wie es sein soll.
Sie hatten weder Trichomonaden, noch Hexamiten. Deswegen haben sie auch nicht das klassische Bild der Jungtaubenkrankheit. Sie werden nun mit einem Colistin-Pärparat behandelt. Ich denke, dass es gut anschlagen wird und dann geht es hoffentlich wieder. Die Tierärztin sagte mir heute morgen, dass sie zunächst dachte, dass man dieses Jahr ohne große Fälle der JTK durchkommt. Doch seit etwa einer Woche häuft es sich massiv. Sie rät von Vorflügen in den RVen aktuell eher ab, weil sie befürchtet, dass es dann richtig losgeht in Kürze. Aber es wird sich überall ja sehr wenig Zeit gelassen und es muss nun los gehen. Ich wette drauf, dass es bald richtig massive Ausbrüche der Jungtierkrankheit gibt. Hoffentlich haben unsere Jungen dann alles hinter sich.
Ich wollte heute ja mit dem kleinen Rückblick auf die Alttierreise beginnen. In den nächsten Tagen, werde ich dann immer mal ein wenig dazu schreiben.
Insgesamt haben wir unsere Saisonziele in der Alttierreise vollständig erreicht. Wir wollten uns gegenüber dem Vorjahr verbessern. In der durchschnittlichen Reiseleistung, in den Meisterschaften und auch bzgl. der schlechten Flüge. Außerdem hofften wir, dass wir unsere Verluste weiter reduzieren können. Es ist vollständig gelungen. Die Reiseleistung konnten wir von 44,6 Prozent auf 51,6 Prozent um satte 7 Prozent steigern. Das bei sehr ähnlicher Taubenzahl. Letztes Jahr setzten wir 397 Tauben auf 13 Flügen, in diesem Jahr waren es 401 Tauben.In den Meisterschaften haben wir uns von Platz 8 auf Platz 7 (unbenannte Tauben) gesteigert und von Platz 10 auf Platz 5 bei der RV-Meisterschaft des Verbandes mit vorbenannten Tauben. In der Jährigenmeisterschaft ging es von Platz 4 auf Platz 2 und hier haben wir bei drei Preisen weniger mehr als 200 As-Punkte mehr als der Erstplatzierte.
Leider haben wir auf Flug Nummer 7 mit dem 149 unseren bis dahin besten Vogel verloren (der ja gottseidank in der letzten Woche heimgekehrt ist), sodass ein Zähler ausfiel. Und auf dem letzten Flug haben wir dann freiwillig zwei Zähler nicht geschickt. Es hätte also noch eine Idee besser laufen können. Aber insgesamt sind wir natürlich sehr zufrieden.
Wir stellen den 3. und 5. besten Jährigen Vogel der RV, obwohl wir beide auf dem letzten Flug, wie schon gesagt, nicht gereist haben. Mit den Jährigen sind wir außerdem in der Jährigen-Meisterschaft des Verbandes auf Platz 10 innerhalb unseres Regionalverbandes bei mehr als 600 Mitgliedern gelandet. Das ist alles wirklich sehr gut und mit dem bis dato vorhandenen Taubenmaterial ist vermutlich auch nicht viel mehr drin. Wir hoffen nun, dass uns die Neueinführungen der letzten ein oder zwei Jahre nochmals etwas weiter nach vorne bringen.
Ganz erfreulich ist, dass wir kaum Tauben verloren haben. Auf dem ersten Flug verloren wir leider einen Bruder unseres besten Jährigen 236 (11/12 Preise mit mehr als 800 As-Punkten). Dann blieben nur noch Tauben auf dem 500-KM-Flug ab Ried aus. Ein Jähriger wurde tot gemeldet. Es fehlte weiterhin ein vierjähriger Vogel und zwei weitere Jährige. Das war alles. 11 Füge konnten komplett ohne Verluste bestritten werden. Eine tolle Sache! Damit sollten wir für das nächste Jahr schonmal eine sehr ordentliche Mannschaft zur Verfügung haben.
Im Detail werde ich dann ab morgen noch einige Dinge zur Führung der Tauben während der Reise, zum Gesundheitsmanagement usw.usw. rückblickend beleuchten. Ach ja: prozentual stellen wir in der RV das zweitbeste Ergebnis - auch nicht so schlecht
24.07.11 Wetter wie im November. Regen, Wind, Kälte. Gut, dass die Reisesaison bei den Alttauben vorbei ist. Wir haben sie heute morgen erst nochmal getrennt und werden dann irgendwann nächste Woche anpaaren. Die Jungen hatten auch keinen Freiflug. Private Veranstaltungen gingen da vor. Seit gestern kriegen die Jungtauben zur Unterstützung Adenosan von Chevita zusammen mit Probac 1000 und Möhrenbrei über das Futter. Man merkt, dass der Kot mehr und mehr bei allen Tauben wieder ideal ist. Trotzdem sind einige Tiere noch nicht so, wie es sein muss. Nicht krank, aber auch nicht völlig fit und in Form. Wir warten weiter ab. Den Rückblick auf die Altreise mache ich in den nächsten Tagen so nach und nach.
Wir erzielen am Ende 12/5 Preise in der RV und der FG und das ist weitgehend ok. Leider ist von unseren drei eingesetzten Zählern nur der 49, mit seinem zehnten Preis in dieser Saison, in die Preise geflogen. Aber letztlich ist das auch kein Probelm, denn wir konnten uns gegenüber dem Vorjahr in allen Bereichen verbessern. Dazu schreibe ich ausführlicher in den nächsten Tagen.
Auch heute sind alle Tauben frühzeitig heimgekehrt, sodass wir - und das ist immernoch das Wichtigste - über die gesamte Saison hinweg kaum Verluste zu beklagen hatten. So sind wir mit dem Reisejahr bei den Alttauben insgesamt sehr zufrieden. Alles Weitere dann in dieser Woche...
22.07.11 Die Jungen hatten wieder Freiflug, aber so ganz richtig ist das alles noch nicht. Vom Appetit her ist es gut. Aber sie fliegen noch nicht ausreichend. Sollte sich das nicht bessern werden wir auf die Teilnahme am ersten Vorflug, welcher für kommenden Mittwoch geplant ist, verzichten. Es ist ohnehin nur ein Flug über knapp 50 KM. Also kein größeres Problem darauf zu verzichten.
21.07.11 Es ist jetzt 10.15 Uhr. Bei den Jungtauben scheint sich alles zum Guten zu wenden. Sie hatten heute morgen schon wieder Hunger wie die Wölfe. Sie haben aber nur 3/4 der Morgenration erhalten und diese wurde erneut mit Sämereien stark "verdünnt". Ich denke morgen ist der kleine Krankheitsanflug überstanden. Und das ohne sofort Medizin hinein zu schütten. Hier regnet es unaufhörlich. Ich glaube kaum, dass am Wochenende ein 600er gestartet werden kann. Trotzdem werden unsere Vögel natürlich entsprechend vorbereitet. Wie genau wir das heute machen, schreibe ich am Abend.
Es ist nun 22.30 Uhr. Wir haben es, wie schon gesagt, heute etwas anders angefangen mit der Vorbereitung unserer Vögel für den 600 KM-Flug. Basis dafür war ein Tipp des niederländischen Spitzenzüchters Co Verbree. Wir haben den Vögeln, da das Einsetzen erst am Abend stattfand, morgens ganz normal, wie an den Tagen zuvor auch, Freiflug gewährt. Eine Stunde bei geschlossenen Ausflügen. Dann wurde geöffnet und sie konnten hereinkommen, was sich aber eine Weile hinzog, da sie aufgrund der starken Fütterung in den letzten Tagen, noch nicht allzu großen Appetit hatten. Nachdem der letzte Vogel herein gekommen war, wurde bis etwa 9 Uhr gewartet mit der Fütterung. Dadurch hatten die Tauben doch wieder recht guten Appetit und fraßen ordentlich. Die Tröge blieben etwa 45 Minuten stehen und wurden dann weggeräumt. Gegen 12 Uhr erhielten sie dann in der Zelle eine Mischung aus Sonnenblumenkernen und Sämereien. Diese fraßen sie ebenfalls nahezu auf. Im Anschluss daran gab es Erdnüsse. Für alle Vögel, die mit dem auf den Flug gehen, etwa 8 Nüsse pro Taube. Erneut wurde den Vögeln dann gegen 15 Uhr das normale Reisemischfutter zur freien Verfügung angeboten. Natürlich fraßen sie jetzt nicht mehr so viel, sondern nur hier und da ein par Körner. Das Futter blieb dann bis zum Einkorben stehen. Gegen 18 Uhr gab es in der Zelle erneut die Mischung aus Sämereien und Sonnenblumenkerne. Auch jetzt fraßen einige Tauben nochmals recht gut.
Insgesamt haben wir also über den gesamten Tag versucht möglichst viel Futter in die Tauben zu bekommen. Dieses hat auch sehr gut funktioniert. Beim Einkorben befanden sich die Tauben in einer, unserer Meinung nach, für einen schweren 600er sehr guten Verfassung. Wir werden sehen, wie es dann letztlich läuft.
Die jährigen Vögel, welche zuhause bleiben, wurden später wieder von ihren Weibchen getrennt und die Zellen der auf dem Flug befindlichen Vögel wurden geschlossen.
20.07.11 Wie ich gestern schon schrieb: die Jungen sind nicht ganz ok. Nein, es ist nicht so, dass sie reihenweise kotzen o.ä. Aber sie fressen nicht so, sind nicht so lebhaft. Also haben wir sofort reagiert: kein Freiflug heute und kein Freiflug die nächsten zwei Tage. Das Futter wurde auf etwa die Hälfte reduziert und mit viel Sämereien leichter verdaulich gemacht. Über das Futter gab es SB-Special mit Probac 1000. Über das Wasser Avidress und Tollyamin und Alvimun-T, wobei das Tollyamin mit 10 ml auf 2 Liter Wasser sehr schwach dosiert wurde. Ich denke in Kürze ist der Spuk vorbei. Aber wir müssen aufpassen. Wäre in dieser Woche ein Vorflug gewesen, dann wäre die Krankheit vielleicht richtig ausgebrochen. Man hört jetzt überall das es kleinere und größere Probleme mit der Jungtaubenkrankheit gibt. Wir hoffen, dass wir bei uns ohne Medikamentengabe auskommen und werden weiter beobachten. Es wurde nur mittags ein Mal gefüttert und das war es für heute. Vielleicht ist dann der Appetit morgen schon wieder besser.
Diem Vögel erhielten morgens und abends Freiflug und wie gehabt ihr Futter mit Sonnenblumenkernen, Nüssen und Sämereien. Morgen werden wir dann ein bißchen was testen...mal sehen. Aber der Wetterbericht für Samstag lässt viele Fragezeichen. Ob der 600er wirklich gestartet werden kann muss man mal sehen.
19.07.11 Heute wollten unsere Jungtauben längst nicht so gut fliegen, wie gestern. Einige kamen dann auch schlecht herein. Das ist ja immer ein schlechtes Zeichen und es besteht die Möglichkeit, dass die Jungtaubenkrankheit Einzug hält. Es kann aber auch daran gelegen haben, dass wir sie sowohl gestern abend, als auch heute morgen sehr gut gefüttert hatten. Dass wir eigentlich nie Probleme mit der Jungtaubenkrankheit haben heißt ja nicht, dass wir sie nicht auch einmal auf den Schlag bekommen können. Wir werden die Jungen beobachten. Bisher ist kein Erbrechen festzustellen und auch der Kot sieht ausgezeichnet aus. Heute abend haben sie weniger Futter bekommen und diejenigen, welche zu spät hereinkamen, erhielten dann gar kein Futter mehr. Das Futter selbst wurde ein wenig mit Sämereien verdünnt. Das ist leicht verdaulich. Dieses nur, falls wirklich etwas im Anflug ist.
Da die Vögel auch heraus mussten haben wir sie einfach zwischen den draußen gebliebenen Jungen (es waren 12 oder 13) fliegen lassen. Da war Leben in der Luft und auf dem Dach. Auch bei der Fütterung der Vögel sind wir etwas anders vorgegangen. Sie haben morgens nach dem Freiflug bis etwa mittag Standfutter gehabt. Dieses wurde dann weggenommen und die Tauben wurden vor dem Freiflug am Abend nicht mehr angefüttert. Nach dem Freiflug fraßen sie dann sehr, sehr gut. Im Anschluss erhielten sie dann noch Sonnenblumenkerne, Sämereien und zum Abschluss Erdnüsse.
Unser gestern zurückgekommener 149 sitzt derzeit noch nicht wieder auf dem Schlag, sondern zunächst mit seiner Täubin in einer Einzelbox. Er hat eine Tablette gegen Kokzidien bekommen und erhält morgen auch noch etwas gegen Trichomonaden. Genau wie seine Täubin. Dann wird der Vogel nach dem Einsetzen zum 600er wieder auf den Schlag gesetzt. Schön ist zu sehen, dass er sich benimmt wie eh und je. Bei Ansprache brummt er und dreht sich wie ein Kreisel....herrlich!
18.07.11 Man merkt, dass die Luft nicht mehr so drückend ist. Sowohl die Vögel, als auch die Jungtauben bewegten sich heute doch ganz anders´. Die Vögel fliegen dann relativ hoch und es ist viel Bewegung im Schwarm. Die Jungtauben waren 90 Minuten in der Luft, kamen dann erstmals auf das Dach und wurden dann sofort herein gerufen. So soll es eigentlich sein, aber wenn die Luft so ist, wie in der letzten Woche - schwüle Gewitterluft - dann bewegen sie sich doch anders.
Unsere Vögel kriegen wegen des bevorstehenden 600 KM-Fluges schon ab heute zusätzlich etwas Mais und auch Sonnenblumenkerne und nach der Mahlzeit auch Nüsse. Das wird jetzt bis zum Einsetzen am Donnerstag abend gesteigert. Wir werden auch am Donnerstag noch ein bißchen was ausprobieren. Ich werde dann natürlich darüber schreiben. Es ist nichts Großartiges, aber doch ein wenig was anderes als wir es sonst bei der Vorbereitung auf einen 600er gemacht haben. Wir können in Anbetracht der bisher sehr zufriedenstellenden Leistungen ja einfach mal etwas testen. Ob wir nun in der RV-Meisterschaft mit den 5 besten Tauben am Ende fünfter, neunter oder zwölfter werden ist uns wirklich egal (aktuell stehen wir mit 49 Preisen auf Platz 6. Drei Preise hinter dem Führenden). Wir gehen nicht davon aus, dass wir noch auf Platz 1 klettern, deswegen ist es alles nicht so entscheidend. Und in der RV-Meisterschaft des Verbandes liegen wir aktuell auf einem sehr guten dritten Platz und auch da werden wir uns in Anbetracht der geringen Satzzahlen auf dem 600er wohl kaum verbessern. Platz zwei in der Jährigenmeisterschaft steht ja sowieso schon fest. Also machen wir eine kleine Testwoche und sehen mal, wie es so funtkioniert
Es ist derzeit eine wahre Freude auf den Schlag zu dieser Witwermannschaft zu gehen. Wenn nur unser 149 noch da wäre, den wir auf dem Flug ab Ried verloren haben, dann wäre alles perfekt. Leider werden wir diesen Vogel wohl nie wieder sehen. Aber der Rest der Mannschaft ist einfach wunderbar. Die Tauben sehen tiptop aus, sie haben ein ganz tolles Benehmen und es ist schlicht Leben in der Truppe. Und wenn man dann noch bedenkt, dass wir nur auf dem ersten Flug einen Vogel (leider den Bruder unseres RV-besten Jährigen 236) und auf dem Ried-Flug Tauben verloren haben, wo eine starke Regenfront hereinzog, dann kann man bisher sagen: dieses Jahr haben wir vieles richtig gemacht. Wir hoffen natürlich - trotz unseres klitzekleinen Experiments - dass es auch noch für den 600er so bleibt. Ich fürchte aber fast, dass der Flug mal wieder ins Wasser fällt. Zumindest sind die Wettervorhersagen nicht günstig. Abwarten...
Es ist jetzt 21 Uhr. Die obigen Zeilen des heutigen Tages habe ich etwa um 19.30 Uhr angefangen. Und vor etwa 20 Minuten ist hier ein kleines Wunder geschehen! Der 149, über den ich oben noch schrieb, dass er am 20.06. beim Flug ab Ried ausgeblieben war, ist eben wiedergekehrt! Es ist unglaublich!!! Nach 4 Wochen!!! Er ist nicht ganz bei Fleisch, aber gut zurecht. Wahrscheinlich doch irgendwo weit entfernt gepflegt worden. Seine Füße sind blitzblank gewaschen, aber heute hat es ja auch überall geregnet! Ich kann es nicht glauben!! Ihm fehlt nichts und er brummt in seiner Zelle...nur großen Kohldampf hat er. Was soll man dazu sagen? Es ist tatsächlich ein kleines Wunder!!!
17.07.11 Der für Dienstag geplante erste Vorflug mit den Jungtauben ist zunächst abgesagt. Es wird ja auch wirklich bescheidenes Wetter gemeldet. Ich bin gespannt, ob der 600 KM-Flug nächste Woche überhaupt stattfinden kann. Das Wetter wird wirklich sehr wechselhaft vorhergesagt. Durch die relativ niedrigen Temperaturen aktuell fressen die Vögel aber sehr gut, was als Vorbereitung für den 600er ja sehr wichtig ist. Sie kriegen jetzt bis zum Einsetzen am Donnerstag alles zum Aussuchen und anschließend auch Nüsse. Die Fütterung unterscheidet sich bei uns bzgl. des Aussuchens jetzt nur dadurch von den vorhergehenden Flügen, dass wir unter das Futter auch noch Sonnenblumenkerne und extra Mais gemischt haben. Nach dem Hereinkommen vom Freiflug gibt es also erst Sämereien, dann das normale Futter und nachher noch Nüsse. Damit sollte es dann gehen. Viele Züchter mischen ja zu den weiten Flügen Öl ans Futter, aber diese Schmiererei ist nicht so schön und außerdem kriegt man das bißchen zusätzliche Öl pro Taube auch anders hinein. Viel von dieser Rührerei am Futter - egal was man nun gibt - ist meiner Ansicht nach wichtiger für das Gefühl des Züchters, als für das Befinden der Taube.
Auch jetzt erhalten unsere Vögel übrigens noch zwei mal täglich Freiflug. Wir finden, dass sie dann doch besser fressen und sie fliegen ja jetzt nicht mehr so stark, dass sie sich irgendetwas abtrainieren würden. Nein, durch das zweimalige Herauslassen bleibt nur der Appetit besser erhalten und das soll er jetzt noch in der letzten Woche der Altreise. Heute gab es übrigens, wie immer am Tag nach dem Flug, Möhrenbrei mit Konditionspulver. Die Vögel sind nach dem leichten Flug gestern wirklich in sehr guter Verfassung.
16.07.11 Was für ein schneller Flug heute ab Forchheim! Nur gut drei Stunden brauchten die Tauben für mehr als 280 Kilometer. Und dann kamen sie wie am Schnürchen. Nicht nur bei uns, sondern in der gesamten RV. So muss es sein, wenn man in Belgien Kurzstrecke reist. In zehn Minuten ist alles vorbei. Schön ist das in meinen Augen nicht. Ich habe es doch gerne etwas langsamer.
Aber auch heute haben uns unsere Tauben nicht enttäuscht und wir machen mit 26/13 wieder sehr ordentlich unsere Preise. Insbesondere unsere starke Jährigenmannschaft hat wieder gezeigt, was sie kann. Als erstes kam der Jährige 685, der seinen zehnten Preis fliegt, gefolgt vom 236, der mit nun elf Preisen immernoch bester Jähriger der RV ist.
Nächste Woche steht der 600er an und ich denke, wenn das Wetter nicht überragend sein sollte, werden wir die Jährigen zuhause lassen. Sie haben über zwölf Flüge super Leistungen gezeigt und wir brauchen die Mannschaft im nächsten Jahr. Für die RV-Jährigenmeisterschaft zählt der 600 KM-Flug ohnehin nicht, sodass wir da am Ende in der Rv mit 44 Preisen Platz zwei belegen. Das ist natürlich ein sehr schönes Ergebnis. Nur der stärkste Schlag unserer RV, die Schlaggemeinschaft Bürger/Cramer liegt hier noch vor uns. Wenn wir unseren 236 nächste Woche nicht reisen, dann wird er vielleicht noch in der Wertung für die beste Jährige Taube überholt....aber was solls denn...wir haben ihn dann auf jeden Fall noch für das nächste Jahr und im Herbst wollen wir aus dem 236 auch mal ein Paar Jungtauben ziehen. Er hat ja mit seinen elf Preisen auch über 800 As-Punkte zusammengeflogen. Auch nicht ganz schlecht, denke ich.
Heute haben die Vögel wieder Mineralfutter mit flüssiger Hefe bekommen. Das Wasser wurde, wie immer nach dem Flug, mit Avidress angesäuert. Bei den Jungtauben gibt es wieder, wie jedes Wochenende zuletzt, Naturaline, Avidress und Ropa über das Wasser. Ausserdem setzen wir unsere Kur mit SB-Special über das Futter fort. Eigentlich soll am Dienstag der erste Jungtiervorflug stattfinden, wenn das Wetter mitspielt. Aber ob das wirklich etwas wird ist doch sehr fraglich.
Nachtrag zum 15.07.11 Wir haben, genau wie in der letzten Woche, 26 Vögel für den Flug ab Forchheim eingesetzt. Auch der 225 muss noch einmal mit. Er ist körperlich in der Verfassung den Flug zu bestreiten und ob er Preis fliegt oder nicht, ist ja nicht entscheidend.
14.07.11 Wir haben den Vögeln am Abend keinen Freiflug mehr gegeben. Es war derart stürmisches Wetter, dass wir nicht noch irgendeine Verletzung riskieren wollten. Morgen ist das Einsetzen für den 12. Flug. 280 KM ab Forchheim. Nichts Großes. Insofern spielt es auch keine große Rolle, ob die Tauben noch ein Mal draußen waren oder nicht. Zumal es so kühl geworden ist, dass sie sowieso sehr gut fressen. Vielleicht werden wir morgen unseren schwulen Jährigen 225 zuhause lassen. Er hatte 6/7 Preise, blieb dann aus und kam eine Woche später wieder. Seitdem ist er nicht mehr so in Tritt gekommen und wir brauchen ihn ja nächstes Jahr noch. Deswegen kann es sein, dass das Reisejahr für ihn beendet ist. Eine Nacht schlafen wir noch drüber.
Bei den Vögeln hatten wir ja vor der Reise eine 10-tägige Kur mit dem Naturpräparat SB-Special von Vandersanden gemacht. Das hat uns sehr gut gefallen und deswegen bekommen es jetzt auch die Jungtauben in einer Kur. Wie lange die Flasche reicht, werden wir sehen, aber einige Tage schon. Es kann sicher nicht schaden. Rene Becker meinte, dass es ähnlich dem Adenosan von Chevita sei...aufgebaut auf Cruziferen. Wir geben es jetzt einfach mal und hoffen, dass es weiter etwas vorbeugt um die Jungtaubenkrankheit zu vermeiden.
13.07.11 Heute gibt es nicht viel zu berichten. Alles lief wie gewohnt. Die Witwer haben einigermaßen trainiert. Die Jungen fliegen nun immer länger und kommen jetzt langsam in die Verfassung, in der sie die Vorflüge bestreiten sollen. Hoffentlich bleiben sie gesund. Man hört doch jetzt wieder zunehmend von Fällen der Jungtaubenkrankheit und den damit verbundenden großen Problemen. Wir versuchen dem wie gehabt zu begegnen. Tägliches ansäuern des Wassers. 2 bis 3 x wöchentlich Ropa (meistens am Wochenende), stets das gleiche Futter und nicht zu viel Stress für die Jungtauben. Damit muss es dann gehen. Natürlich haben auch wir immer Medikamente im Schrank falls wir reagieren müssen. Auch wenn wir versuchen komplett ohne auszukommen heißt das ja nicht, dass unsere Tauben immun sind gegen irgendwelche Krankheiten. Aber vorbeugend wird bei uns sicher nichts eingesetzt, sondern wirklich nur dann, wenn es dringend notwendig erscheint. Und in den letzten Jahren ging es zumeist auch ohne, was teilweise zur Folge hat, dass wir Medikamente ungeöffnet wegschmeissen, weil sie weit über das Verfallsdatum sind.
12.07.11 Das Wetter schlägt um. Gewitter, Regen etc. sind im Anmarsch. Man merkt es den Tauben an. Besonders den Jungtauben. Wenn man sie genau beobachtet, dann sieht man, dass sie Wetterumschwünge nicht mögen. Sie sind nervöser als sonst. Ich hörte heute, dass eine Nachbar-RV eine Jungtier-Vortour hatte. Ich kann es nicht begreifen, wie man bei dieser drückenden Gewitterluft Jungtauben auf ihre ersten Flüge setzen kann. Schwachsinnig nenne ich das. Das Schlimmste für Tauben ist schlechte Luft....Gewitterluft. Regen ist nicht so schlimm. Bewölkung auch nicht, wenn sie nicht komplett geschlossen ist. Aber Gewitterluft ist richtig schlecht....und dann werden Vorflüge gestartet. Wenn ein Flugleiter so etwas verantwortet gehört er eigentlich abgesetzt.
Unsere Vögel hatten heute schon ab 6 Uhr morgen Freiflug und dann wieder am Abend, damit sie den Weibchen unseres Nachbarn nicht in die Quere kommen. Sie fliegen nicht mehr wie die Irren...das wäre auch sehr verwunderlich zu diesem Zeitpunkt der Saison. Aber sie bewegen sich ordentlich und es ist Leben in der Mannschaft. Das reicht und damit sollte es auch noch die letzten zwei Flüge ordentlich gehen. Wichtig ist, dass das Wetter mitspielt.
Eine Jungtaube wurde heute von mir aussortiert. Alle Tauben bekommen ihre Chance, aber wenn einem ein Tier immer wieder irgendwie negativ auffällt, wenn man auf den Schlag kommt, dann hat es keinen Sinn. Sie war nicht krank und sie war auch körperlich nicht schlecht. Aber irgendwie nicht so, wie ich mir das alles vorstelle. Deswegen ist sie jetzt auf den Schlag zu den Ammentauben gewechselt. Ich habe nun noch eine Junge im Auge, die ich beobachte. Fällt sie weiter auf, dann nehme ich sie ebenfalls aus der Mannschaft.
11.07.11 Unsere Vögel haben heute ihr Futter mit einem relativ hohen Anteil an Paddy-Reis bekommen. Ihnen fehlte vom gestrigen 400er eigentlich nichts. Sie sind fit und ich habe das Gefühl, dass man sie gar nicht groß aufbauen muss, zumal der nächste Flug nur eine Distanz von 280 KM haben soll. Auch Erbsen ließen sie schon wieder liegen. Immer ein gutes Zeichen. Außerdem flogen sie am Abend trotz relativ hoher Temperaturen sehr ordentlich.
Ich habe heute mal unseren 882, der am Wochenende nicht mit auf dem Flug war und der auch nicht mehr gereist wird, in der Hand gehabt. Sein Brustfleisch ist absolut optimal. Rosa, ohne jede Schuppe. Die Reisevögel hingegen haben jetzt kurz nach dem Flug schon ein Brustfleisch, dass noch etwas anders gefärbt ist. Da merkt man schon den Unterschied, den so ein Flug ausmacht, bzw. den Unterschied, den eine Woche Pause macht. Über die Woche wird sich das auch wieder etwas angleichen, aber nach jetzt 11 Flügen haben die Reisetauben auch wirklich schon einiges geleistet. Hoffentlich gehen die beiden letzten Flüge noch ohne Verluste über die Bühne.
Heute möchte ich einmal auf ein tolles Ergebnis in unserem Nachbar-Regionalverband 250, der zum Südwesten reist, aufmerksam machen. In der RV Soest, direkt neben unserer RV gelegen, schafft es der Züchter Hans Kuhnke am vergangenen Wochenende beim Wettflug ab Sens (540 Kilometer) gegen 9.542 Tauben den 2.3.4. und 8. Konkurs mit nur 12 eingesetzten Tauben zu erzielen. Alle vier Tauben waren für die RV-Meisterschaft des Verbandes vorbenannt. Eine phantastische Leistung. Herzlichen Glückwunsch!
10.07.11 Um 9 Uhr erfolgte heute der Auflass unserer Tauben in Landshut - für unseren Schlag eine Entfernung von 428 Kilometern. Insgesamt gingen 3037 Tauben aus vier RVen an den Start.
Das Wichtigste zuerst: Es sind auch heute alle unsere 26 Vögel wieder zuhause. Am Ende machen wir sowohl in der RV, als auch in der FG mit der RV Hamm und in der Regionalverbandsgruppe mit den RVen Meschede und Hohe Bracht 26/12 Preise. In der RV beginnen wir mit dem 13. und 14. Konkurs, in der FG mit dem 14. und 15. Konkurs und in der Regio-Gruppe mit dem 16. und 17. Konkurs. Es waren unsere beiden Jährigen 212 und 204, die bereits in der letzten Woche sehr frühe Preise geflogen hatten.
Danach war allerdings erst einmal 7 Minuten Pause und wir dachten schon, dass der Flug für uns in die Hose geht. Insofern sind wir am Ende natürlich wieder zufrieden.
Schön ist auch, wie sich unsere Vögel nach der Ankunft präsentieren. Sie sind fit, sie sind rund, es fehlt kein Fleisch....andere Züchter setzen ihre Tauben nichtmal in solchen Zustand ein, wie ich gestern beim Einsetzen in der RV hier und da feststellen musste.
Deswegen habe ich erneut auf die Gabe von Tollyamin verzichtet. Den Tauben fehlt echt nichts. Sie erhielten flüssige Hefe mit Mineralpulver und angesäuertes Wasser. Morgen noch das Konditionspulver und fertig. Es ist auch für den nächsten Flug (Forchheim - 270 KM) schon am Freitag Einsetzen, sodass die Woche einen Tag kürzer ist. Für uns ändert sich dadurch nichts.
Unsere Jungen haben zur Gewöhnung wieder im Korb gesessen und am Abend habe ich sie 1,5 KM weggefahren. Sie sitzen nun schon deutlich ruhiger im Korb. Zwei bis drei Mal noch und dann sind sie fertig für den ersten Vorflug.
09.07.11 26 Vögel haben wir heute für den für morgen geplanten Flug ab Landshut eingesetzt. Hoffentlich spielt das Wetter mit. Der Jährige 191, der in der letzten Woche eine Pause bekommen hatte, ist wieder mit. Stattdessen haben wir den 05-882 zuhause gelassen. Er hat in der letzten Woche den letzten Preisflug seiner Karriere bestritten und wandert nun in den Zuchtschlag. Die Vögel haben heute morgen, wie eigentlich in diesem Jahr immer, noch sehr ordentlich gefressen. Nachdem sie gestern nicht so einen großen Appettit hatten ist das ein recht gutes Zeichen, finde ich. Wie schreibt doch Meisterzüchter Co Verbree in der aktuellen "Brieftaubensport International"?! "Es ist eine überholte Meinung, dass Tauben am Einsatztag nicht mehr fressen dürfen." So sehe ich das auch.
Die Hälfte unserer Jungtauben hat heute zur Gewöhnung den Tag wieder in einem alten Reisekorb verbracht. Am Abend wurde dann die andere Hälfte auch noch in die normalen Körbe eingekorbt und ich habe die Jungen dann auf einen Kilometer weg gebracht. Einen Kilometer deswegen, weil es mir nicht darum geht den Tauben den Heimflug beizubringen, sondern nur das Gewöhnen an den Korb wichtig ist und eine Art Auflass simuliert wird. Zuhause habe ich sie dann unmittelbar hereingerufen und gefüttert. Dabei fielen mir zwei Jungtiere auf, die nicht so einen Appetit entwickelten, wie der Rest der Bande. Beide Jungen hatten den Tag im Korb verbracht. Sie scheinen nicht sehr "stress-resistent" zu sein. Zwar fraßen sie ein paar Körner, aber nicht wirklich gut, wie alle anderen. Ich werde sie morgen früh erneut mit in den Korb setzen. Sollten sie dann am Abend wiederum nicht gut fressen, werde ich sie vom Jungtierschlag nehmen. Dann sind sie sowieso nicht belastbar und für die Reise nicht zu gebrauchen.
Gespannt habe ich heute den Barcelona-Flug verfolgt und auch den Nickelsdorf-Flug der "Weitstrecke-Südost", an dem auch ein Züchter aus unserer RV teilgenommen hat. Beide Flüge scheinen sehr gut verlaufen zu sein. Das ist eine schöne Sache und positiv für den Brieftaubensport. Ebenso wir die vielen Flüge im deutschen Reiseprogramm übrigens.
08.07.11 Es ist ein kleines bißchen das eingetreten, was ich zu Beginn der Woche befürchtet hatte: die Tauben fressen recht wenig jetzt zum Wochenende. Nach dem kurzen letzten Flug und bei ansteigenden Temperaturen war das auch etwas zu erwarten, wenn man so füttert, wie wir das tun, nämlich volle Rinne und nach etwa 30 Minuten wegnehmen. Dem kann man aber noch begegnen, indem man den Taube nach der eigentlichen Mahlzeit einige Leckereien, wie Sämereien, Sonnenblumenkerne oder Erdnüsse gibt. Insofern mache ich mir nicht so viel Sorgen, dass unseren Tauben irgendwo die Energie fehlt. Ich bin nur gespannt, ob wir unseren 400 Kilometer-Flug auch hinbekommen, denn bei dem aktuellen "April-Wetter" weiß man nie, was einen erwartet.
Die Jungtauben erhalten an diesem Wochenende wieder Naturaline, Ropa flüssig und Avidress über die Tränke. Außerdem werden sie zur Gewöhnung wieder in unseren alten Bahnreisekorb gesetzt, denn bald geht es ja los mit den Vorflügen.
In der belgischen Zeitung "De Duif" stehen ja immer wieder sehr aktuelle Berichte über die Nationalflüge und häufig auch die Abstammungen der Sieger. Dabei ist mir zuletzt häufiger aufgefallen, wie viele dieser Sieger auf den Stammvogel von Gaston van de Wouwer, den "Kaasboer" zurückgehen. So ist die "Miss Blue" der Schlaggemeinschaft Cleirbot-Desbuquois, schnellste Taube auf Argenton gegen 30.690 Tauben und stammt mütterlicherseits aus einer Enkelin des "Kaasboer". Michel Vanlint stellt auf dem gleichen Argenton-Flug die schnellste Taube provinzial in Brabant und auch diese Täubin stammt aus der Linie des Kaasboer. Sie stammt ohnehin aus zwei originalen Tauben von Gaston de Wouwer. Und Gaston de Wouwer selbst? Der gewinnt mit seiner "Wundertaube Barbara" den 1. provinzial Montlucon gegen 1483 Tauben, den 1. provinzial Vierzion gegen 3409 Tauben (gleichzeitig den 2. interprovinzial gegen 11.062 Tauben) und den 1. provinzial Argenton gegen 1213 Tauben (gleichzeitig den 2. national gegen 10.962 Tauben). Und woraus stammt die "Barbara"? Aus einer Tochter des Kaasboer. Da sieht man wo wirklich Qualität sitzt! Solche Tauben muss man haben
07.07.11 Vor zwei Tagen hatte ich geschrieben, dass uns zwei Jungtauben fehlen. Eine ist heute wieder gekommen. Leider mit gebrochenem Oberschenkel. Einen Unterschenkel zu schienen ist sicher kein Problem, aber am Oberschenkel ist das schon komplizierter. Wir werden es morgen selbst versuchen. Wenn es aber nicht machbar ist, dann muss der Tierarzt ran. Ausgerechnet eine Jungtaube aus einem Paar, von dem wir ohnehin nur ein Paar Junge haben. Sehr schade. V.a. jetzt so kurz vor der Reise. Mal sehen, was wir noch machen können.
Bei der Verbandsjährigenmeisterschaft stehen wir, dem inoffiziellen Ergebnis der Verbandsseite zufolge, auf Platz 10 innerhalb unseres Regionalverbandes. Das ist schon eine sehr zufriedenstellende Leistung, wenn man bedenkt, dass unser Regionalverband mehr als 600 reisende Schläge hat.
Unser Flug soll nun, wie geplant, am Sonntag stattfinden. Mal sehen wie das Wetter wird. Es ist wirklich schwer einschätzbar und die Flugleiter haben es aktuell wirklich nicht leicht, nachdem es die ersten 6 oder 7 Wochen fast von alleine ging.
Heute morgen war wieder einmal eine Täubin unseres Nachbarn bei uns auf dem Dach und versuchte mit unserem Nummer 16 anzubandeln. Der 16 flog am vergangenen Wochenende noch den 10.Konkurs. Er ging dann gottseidank zügig in den Schlag, aber angenehm ist es nicht, wenn die Tauben diese Flausen im Kopf haben. Vielleicht lassen wir den 16 morgen früh im Schlag.
06.07.11 Als wir heute abend die Taubenmeldung unseres Vereins auf dem Anrufbeantworter unserer RV aufsprachen erfuhren wir, dass der nächste Flug möglicherweise wetterbedingt um einen Tag vorgezogen wird. Morgen abend müssen wir erneut den Anrufbeantworter abfragen. Mal sehen was dann entschieden wird. Es ist wirklich nicht leicht. Die Wettervorhersagen sind teilweise sehr unterschiedlich.
Heute habe ich mir kurz einige Meisterschaftsbedingungen in der Folge 11 der "Brieftaube" angesehen und festgestellt, dass der Flug am letzten Wochenende der letzte war, der für die Verbands-Jährigen-Meisterschaft zählte.
Wir lagen - nach dem bisher veröffentlichten Ergebnis auf der Verbands-Homepage - bisher auf Rang 19 innerhalb unseres Regionalverbandes und nach dem guten letzten Flug könnte es sein, dass wir uns noch um einige Plätze nach vorne gekämpft haben. Insgesamt ist das aber, auch wenn alles noch vorläufige Ergebnisse sind, auf jeden Fall ein sehr schönes Resultat für uns.
Unsere Vögel haben heute abend wieder "Blitz" im Wasser. Dieses bekommen sie etwa bis morgen mittag. Ansonsten sind sie, so denke ich, in recht guter Verfassung. Hoffen wir, dass es gutes Wetter gibt am Wochenende.
Unsere Jungtauben haben heute sehr gut geflogen. Jetzt, wo die beiden Runden zusammen sind, kommt nochmal zusätzliches Leben in die Bande. Hoffentlich bleibt das auch so, denn jetzt kommt die Phase, in der langsam die ersten Schläge Probleme mit der Jungtaubenkrankheit bekommen. Ich hoffe wie bleiben, wie in den letzten Jahren auch, davon verschont. Bisher wurde der Jungtaubenschlag ja eher wenig gereinigt, aber nun kommt, kurz vor den Vorflügen, die Phase, wo wir auch jeden Tag reinigen.
Das Immunsystem müsste nun einigermaßen aufgebaut sein. Wir versuchen es nun weiter zu unterstützen, in dem wir an den Wochenenden Ropa flüssig und Naturaline über das Wasser geben und evtl auch Möhrenbrei mit Probac 1000. In der Woche läuft nun unser ganz normaler Versorgungsplan, den wir auch bei den Witwern durchführen. Ich denke mehr braucht es nicht. Und dann hoffen wir, dass die Jungen einfach gesund bleiben - so wie im letzten Jahr, als es wirklich komplett ohne jegliches Medikament sehr gut ging.
Ich möchte heute abschließend mal wieder auf eine sehr schöne Internet-Seite verweisen, die immer sehr aktuell gehalten wird. Die niederländische Spitzenschlag Will & Falco Ebben präsentiert sich hier: www.duivensites.nl/ebben/default.asp
05.07.11 Es wird wieder wärmer und auch ab morgen gleich wieder schwüler. Man merkt es am Fressverhalten der Tauben. Das wird dann geringer. Natürlich auch, weil sie am letzten Wochenende nicht viel leisten mussten. Für das kommende Wochenende stehen 400 KM auf dem Programm und man muss die Tauben jetzt natürlich am Fressen halten. Vielleicht werde ich sie ab morgen früher morgens herauslassen - so ab sechs Uhr statt 7.15 Uhr oder 7.30 Uhr oder so. Dann ist der Zeitraum nach der Fütterung im Anschluss an den Freiflug bis zum Abend größer und das Hungergefühl entsprechend auch am Abend.
Heute haben wir dann auch die Jungen der ersten und zweiten Zucht zusammenlaufen lassen. Sie fliegen jetzt alle ausreichend und es ist dann einfach weniger Arbeit, weil man ein Mal weniger herauslassen, hereinholen und füttern muss. Und in zwei Wochen sollen ja die Vorflüge auch schon beginnen. Das geht jetzt schnell. Die Jungtauben sind inzwischen auch komplett auf ihr Futter umgestellt, dass sie nun während der Reise bekommen. Bis zum Ende der Flüge immer gleich. Ab nächste Woche werden sie dann auch das Programm an Beiprodukten entsprechend bekommen.
04.07.11 Da der Flug gestern den Tauben nichts ausgemacht hat und sie heute so fit waren, haben sie heute etwa 20 % Paddy-Reis durch das Futter bekommen. Die Vögel haben dann am Abend etwa 40 Minuten geflogen, was mir ebenfalls zeigt, dass sie körperlich fit sind. Sie haben nun an den letzten beiden Wochenenden jeweils sehr lange im Express gesessen. Deswegen habe ich mich entschieden etwas gegen Trichomonaden bzw. Kropfschleimhautentzündung zu machen. Ein Tierarztbesuch wäre sicher besser, aber das ist zeitlich nicht einzurichten. Ich denke es schadet nichts jetzt einmalig was zu unternehmen, zumal die Tauben durch den Flug kaum Belastung hatten. Wenn man nicht zum Tierarzt kann muss man sich halt mal auf sein Gefühl verlassen.
Leider fehlen heute abend zwei Jungtauben. Der Habicht war wohl da und es sind auch Flugtauben durchgezogen. Keine Ahnung, wo sie geblieben sind. Vielleicht sitzen sie aber auch morgen wieder auf dem Dach. Wie das so ist mit den Jungen.
03.07.11 Es ist jetzt 7.30 Uhr und ein Auflass unserer Tauben in Landshut ist nicht möglich. Auf der gesamten Strecke ist das Wetter nicht besonders gut. Unser Regionalflug ist nun aufgelöst worden und es wird bis Würzburg bzw. Rottendorf zurückgefahren. Das kann ja heiter werden heute. Ein 200 KM-Flug. Ich sehe schwarz!
Gestern abend hatte ich noch ein interessantes Erlebnis: auf dem Rückweg vom Dienst fand ich auf einer wenig befahrenen Straße eine tote Brieftaube. Ich hielt an. Es war eine Jungtaube, die Vereinsnummer kam mir bekannt vor und war aus der Gegend. Die Jungtaube trug auch vorschriftsmäßig einen Telefonring. Also meldete ich die Taube von zuhause aus. Ich erreichte einen jungen Mann, der mir sofort sagte, dass er von Tauben nichts verstehe. das mache sein Vater. Ich bat ihn darum seinen Vater zu unterrichten, dass ich eine Jungtaube tot gefunden habe, nannte ihm den Fundort und die Ringummer. Daraufhin stellte er die Frage ob man die Taube noch essen könne. Ich verneinte. Als nächstes kam dann die Frage, woher ich denn nun die Telefonnummer habe. Ich erklärte, dass diese auf einem Ring angebracht sei. Jede Taube müsse so einen Ring tragen. Damit gab er sich dann zufrieden und versprach seinen Vater zu unterrichten. Und ich frage mich: wie wollen wir Brieftaubenzüchter Nachwuchs gewinnen, wenn wir unsere eigenen Familienmitglieder nicht über solch grundlegende Dinge, wie das Tragen der Telefonnummer unterrichten? Dass nicht jeder ein Brieftaubenzüchter wird, ist klar und kein Problem. Aber es sollte doch wohl zumindest in der eigenen Familie bekannt sein, dass die eigenen Tauben per Telefon aufgrund der angebrachten Nummer gemeldet werden können. Mir ist so etwas wirklich ein Rätsel. Wird dort gar nicht über Tauben gesprochen?!
Unser Auflass erfolgte schließlich um 14.25 Uhr in Bad Kissingen. Für uns eine Distanz von etwa 193 Kilometer. Als wir dann auf die Tauben warteten kam und kam nichts. Sie waren weit über die Zeit. Unsere erste Taube um 17.43 Uhr mit 970 m/min. Und die fliegt in der RV tatsächlich noch den 10.Konkurs. Dann kamen sie wirklich zügig und die folgenden Tauben machen den 19.27.28.29 Preis. Der Konkurs läuft etwa eine Viertelstunde und wir machen 26/15 Preise in der RV und 26/14 in der Fluggemeinschaft der RV. Da den Tauben der Flug körperlich so gut wie nichts abverlangt hat, bekamen sie nur flüssige Hefe mit Mineralpulver, aber heute kein Tollyamin. Die Tauben waren auch so völlig fit.
Als ich dann um etwa 21.30 Uhr noch einmal hinter dem Haus war, landete ein gehämmerter Vogel auf unserem Dach. Da unsere Tauben zu dem Zeitpunkt alle da waren, konnte es nur ein Zuflieger sein. Ich bin dann auf die Witwerschläge und habe die Ausflüge wieder geöffnet und das Licht an und gewartet. Irgendwann saß der Zuflieger dann direkt neben dem Ausflug und ich konnte ihn greifen. Ein zweijähriger Vogel aus der RV Hamm, die mit uns aufgelassen hatte. Wir haben ihn sofort gemeldet und die Worte des Züchters waren: "Jetzt habe ich meine Nachtruhe wieder!" Der Vogel hatte bisher schon 7 Preise geflogen und in der Fluggemeinschaft sogar 8 Preise. Er wird morgen früh abgeholt! Ein schönes Erlebnis am Abend nach einem - wider Erwarten - sehr guten Flug für uns.
02.07.11 Heute lag die neue Ausgabe der Zeitschrift „Brieftaubensport International“ im Postkasten. Nachdem das Blatt von Rainer Püttmann meiner Ansicht nach zwischenzeitlich inhaltlich mal schwächelte, waren die letzten Ausgaben allesamt wieder sehr, sehr lesenswert. So auch dieses Mal. Ganz besonders interessant war ein Artikel von Tierarzt Burkhard Sudhoff über Erkrankungen während der Reisezeit. Noch interessanter allerdings – zum gleichen Thema – ein Interview mit dem niederländischen Spitzenschlag Willem de Bruijn. Aus diesem Interview möchte ich heute mal einen Absatz zitieren, den ich einfach nur ganz fett unterstreichen möchte. Willem de Bruijn sagt in Bezug auf Medikamente:
„Bei mir gibt es grundsätzlich keine Medikamente mehr. Keine Kuren, nicht gegen Paratyphus, nicht gegen Tricho, nie mehr! (…)Wogegen man kurt, das bekommt man! Warum? Einfach deshalb weil Antibiotika das Immunsystem der Tauben schwächen und die Bakterien, die überleben, noch stärker, ja resistent machen. So werden unsere Tauben immer anfälliger gerade für die Krankheiten, gegen die wir kuren. (…) Die Tauben, die auf Vierzon den 1. 2. und 3. Konkurs flogen, haben in ihrem ganzen Leben noch kein einziges Medikament bekommen, noch niemals eine Kur gehabt. Gute Tauben werden nicht krank, glaube mir, das ist der neue Trend, der moderne Weg im Taubensport. Immer mehr große Meister und Spitzenspieler gehen diesen Weg. Auch ich habe lange gebraucht um zu diesen Erkenntnissen zu gelangen.“
Soweit also Willem de Bruijn. Man muss das nicht gut finden. Man kann auch anders hervorragend reisen. Auch mit Medikamenten. Aber der Mann ist Arzt. Zahnarzt genauer gesagt und er kennt sich mit Medikamenten und ihren Wirkungen und Resistenzen aus. Als Krankenpfleger ist mir das alles auch nicht unbekannt. Und der Weg, den immer noch viele Züchter gehen und der auch noch immer erfolgreich sein kann, die Tauben im Wochen- oder Zweiwochen-Rhythmus gegen dieses und jenes zu behandeln ist für die Zukunft garantiert der falsche. Viele Erreger sind resistent bis zum dorthinaus. Und hier verweise ich dann auf den bereits genannten Artikel von Burkhard Sudhoff, der diese Resistenzen insbesondere bei Coli-Bakterien, beschreibt. Auch hier möchte ich Herrn Sudhoff zitieren:
„In den vergangenen Wochen konnten Sie ja genügend über die katastrophale Resistenzlage bei EHEC, einem sehr speziellen Coli-Keim, lesen. Die Resistenzlage ist mitunter so extrem schlecht, dass kein von uns getestetes Antibiotikum eine ausreichende Wirkung zeigt. In etwa 10 % unserer Coli-Isolate wirken nur ein oder zwei Antibiotika, in der Hälfte gerade mal drei der von uns getesteten und nur etwa ein Drittel der nachgewiesenen Coli-Infekte lassen sich mit den gängigen Antibiotika gut behandeln.“
Soweit der Tierarzt. Zum Thema EHEC bzw. Coli-Keime hatte ich im Übrigen auch am 02.06. hier im Tagebuch einiges geschrieben. Insgesamt denke ich, geht der Trend im Taubensport in die gerade beschriebene Richtung. Das heißt nicht, dass man nicht auch auf anderem Weg Erfolg haben kann. Fragt sich nur, wie lange noch….und jammere bitte niemand mehr darüber, wenn bei ihm mal wieder die so genannte „Jungtaubenkrankheit“ grassiert. Dieses Problem haben wir Züchter uns hausgemacht!
Zum morgigen Preisflug ab Landshut haben wir heute 26 Vögel eingesetzt. Neben dem 24 und dem 988, die schon seit Wochen zuhause sind, verbleiben auch der 191 (am Montag vom letzten Flug zurück), der 684 (am Mittwoch vom letzten Flug zurück), der 196 (schon auf einen anderen Schlag gewandert, da er mit den Weibchen unseres Nachbarn anbandelte) und der 166 (der schwule 3-jährige Partner unseres Jährigen 225), der die ganze Woche keinen Freiflug hatte, damit er mit seinem Freund nicht auf dem Dach paart, zuhause.
Die Jungtauben erhalten am Wochenende, wie gewohnt, keinen Freiflug. Über das Wasser gibt es wieder Naturaline, Ropa flüssig und Avidress und über das Futter gab es heute am Morgen Möhrenbrei mit Mineralpulver und dem Kräuter komplett Mix von Rhönfried.
01.07.11 Beim Blick auf die Homepage unseres Verbandes www.brieftaube.de frage ich mich immer wieder, was sich unsere Verantwortlichen eigentlich bei dem Denken, was sie uns da so präsentieren. Nicht nur, dass der Server an den Wochenenden regelmäßig zusammenbricht - nein, die Seite ist auch von der Software, von der Gestaltung usw. tiefstes Internet-Mittelalter. Ich möchte zu gerne einmal wissen, was uns Verbandsmitglieder dieser Schrott, der sich Verbands-Homepage nennt, so kostet. Und ebenso würde mich interessieren, was der Verband an Geld für den deutschen Wetterdienst und die Wetterprognosen ausgibt. Es ist jetzt Freitag morgen, 9.30 Uhr, und auf der Seite befindet sich nur der allgemeine Wetterbericht, der für jeden User auch beim deutschen Wetterdienst einsehbar ist. Immer dann, wenn das Wetter am Wochenende eher schwierig für Taubenauflässe zu werden scheint, wartet man als Züchter vergebens auf brauchbare Informationen zum Wetter. Dieser ganze Internet-Auftritt ist weder dazu geeignet, den Brieftaubensport für Außenstehende interessant zu machen, noch dazu geeignet uns Verbandsmitgliedern regelmäßig in einer ansprechenden Form Informationen zukommen zu lassen. Kurz gesagt: der Internet-Auftritt unseres Verbandes ist unserem schönen Hobby unwürdig! Leider scheint die Altherrenriege in Essen mit einer Neugestaltung der Internetseite überfordert. Oder man hat sich (mal wieder) an einen Partner gebunden, der viel Geld für wenig bis keine Leistung bekommt. Es gibt inzwischen so viele tolle Internetauftritte von Brieftaubenzüchtern, hochprofessionell und toll anzusehen (und damit meine ich bestimmt nicht unsere bescheidene, kleine Homepage hier), aber unser aller Verband begnügt sich weiterhin mit diesem antiken Modell. Ich nenne das peinlich!
Noch kurz zu den Jungtauben: sie haben am Wochenende, wie immer keinen Freiflug und erhalten über die Tränke während dieser Zeit wieder Naturaline, Ropa flüssig und Avidress. Über das Futter bekamen sie heute Möhrenbrei mit dem Mineralpulver.
Unsere Tauben zeigen sich seit gestern Abend wieder sehr wild. Das fällt beim Freiflug auf, daran wie sie sich benehmen (Einzelflüge, Herumsegeln, wildes Betragen auf dem Dach) und auch daran, dass sie ungewohnt schlecht herein kommen. Manchmal weiß man nicht, wie so etwas kommt. Plötzlich ist dieses Benehmen da, obwohl man nichts anders macht, als sonst auch. Und grundsätzlich habe ich es auch nicht so gerne, sondern sehe die Tauben lieber etwas ruhiger. Wir werden sehen, was das für den Flug bedeutet. Wie sich das Wetter entwickelt ist sehr unsicher.
In den Niederlanden gibt es übrigens wieder eine echte Spitzentaube. Der rote Vogel NL-07-2102711 von Jo Jeurninck aus Sevenum gewinnt in diesem Jahr zum zweiten Mal hintereinander den Nationalflug ab Cahors (874 KM). Schon in 2010 siegte er gegen 13.185 Tauben. In diesem Jahr nun war er schnellster von 15.528 Tauben. Unfassbar! Nicht umsonst heißt der nun „Mister Cahors“ Es handelt sich dabei um eine echte Weitstreckentaube, die zurückgeht auf die alten Cattrysse-Linien.
In Belgien gewinnt die Schlaggemeinschaft De Ceuninck-Vanhoucke den 1. Konkurs national ab Montauban gegen 9091 alte Tauben. Nun ist ja bekannt, dass De Ceuninck-Vanhoucke seit Jahren eng mit Günter Prange befreundet sind und immer wieder Tauben getauscht werden. Wenn man sich nun die Abstammung des belgischen Nationalsiegers ansieht, dann fällt auf, dass dieser Vogel mütterlicherseits aus einer originalen Prange-Taube stammt und auch väterlicherseits die Großmutter vom Meppener Spitzenschlag stammt. Der Vogel hat nicht nur auf Montauban geglänzt, sondern gewann auch den 1. ab Blois gegen 422 Tauben, den 1. ab Tours gegen 344 Tauben, den 1. ab Clermont gegen 289 Tauben, den 1. ab Poitierts gegen 173 Tauben usw. und wird deswegen zurecht „Mister Allround“ genannt. Blickt man dann etwas genauer auf die Abstammung, dann fällt einem einmal mehr auf, dass der Vogel mütterlicherseits nicht nur aus einer Täubin von Günter Prange stammt, sondern direkt wieder auf die Koopman-Linie des „Kleine Dirk“ zurückgeht. Denn seine Mutter stammt aus einem Vollbruder „Mister Ermerveen“ und einer Halbschwester Branco (aus Ons Louis X Dochter Noble Blue). Wie viele Sieger hat diese Linie nun schon hervorgebracht?! Ganz nebenbei möchte ich erwähnen, dass unsere Zuchttäubin 620, die aus der Olympiatäubin von Dirk de Beer stammt, genau wieder auf diese Linie zurückgeht. Denn die Olympiatäubin 147 von Dirk ist eine Enkelin der NL105, die eine Tochter „Kleine Dirk“ X „Miss Ermerveen“ ist. Die guten scheinen wirklich alle aus einem Loch zu kommen, wie man so schön sagt.