Brieftauben Mimberg

März 2011

31.03.11 Auf dem Zuchtschlag haben es sich dieses Jahr leider mehrere Paare zu eigen gemacht, ihr zweites Gelege in irgendeiner Ecke auf dem Boden zu bebrüten. So mussten wir dort vermehrt Schalen hinstellen. Teilweise sitzen sie direkt an der Tür, sodass man immer etwas aufpassen muss. Aber wenn es den Tauben gefällt ist das kein Problem - wichtig ist, dass gute Junge aus den Eiern kommen.
Die Reisevögel samt Weibchen hatten heute wieder Freiflug. Beruflich bedingt wurden sie erst um 16.45 Uhr rausgelassen . Um 17.40 Uhr dann die erste Attacke des Habichts. Die Tauben konnten entkommen. Sie sollten dann hereingerufen werden, aber nur wenige Minuten später kam der Greifer erneut. Dieses Mal gelang es ihm nicht direkt am Haus, sondern weiter über dem Feld direkt in den Schwarm zu schießen. Trotzdem blieb er erfolglos.
Beim Hereinrufen der Tauben fehlte dann dennoch unser Jähriger 239. Ein schöner, gehämmerter und sehr zahmer Vogel, mit dem man an der Zelle kämpfen kann. Wir hatten ihn schon abgeschrieben....doch irgendwann fiel er dann ziemlich nervös auf das Dach und kam hinein. Zur Beruhigung bekam er zwei Erdnüsse.
Inzwischen sind wir der Meinung, dass der Habicht, welcher uns hier solche Probleme macht, vermutlich aus einer Handaufzucht stammt. Er ist im Verhalten sehr viel anders als alle Habichte, die uns hier in den letzten Jahren Probleme gemacht haben. Es scheint manchmal, als käme er aus reinem Jagdtrieb und auch sein Jagdverhalten ist anders als gewohnt. Natürlich kann man das nicht beweisen...aber es ist traurig genug, dass es irgendwelche selbsternannten Tierschützer gibt, die meinen Greifvögel per Hand aufziehen zu müssen. Unser Nachbar, dem der Habicht in diesem Winter drei Hühner geholt hat, erklärte heute zurecht: "Käme ein solcher "Tierfreund" hier vorbei...er bekäme ein Kantholz vor den Schädel!" Dem ist nichts hinzuzufügen....

30.03.11 Heute bleiben unsere Tauben im Schlag. Sie sind aufgrund der ständigen Greifvogelattacken sehr ängstlich und nervös geworden und gehen teilweise ungern nach draußen. Um wieder etwas mehr Sicherheit und Ruhe in die Mannschaft zu kriegen, dürfen sie für einen Tag im
Schlag machen was sie wollen. Sie dürfen in die Dachvoliere, erhalten ein Bad usw. Damit können sie ein wenig entspannen.
Seit gestern erhalten die Tauben über das Futter über zehn Tage das Produkt SB-Special von BIFS Vandersanden. (Hier einige Infos dazu >>>>>) Es wirkt desinfizierend und antibakteriell, ist aber kein Antibiotikum o.ä. Damit wollen wir evtl vorhandene Keime vor der Saison etwas eindämmen. Das Präparat riecht wirklich sehr eigenartig und sehr ätherisch. Was genau darin enthalten ist wissen wir leider nicht. Der Hersteller möchte es auch nicht preisgeben. Aber es sind keine Medikamente! Wir hatten es vor zwei Jahren schon einmal eingesetzt - insbesondere mit Blick auf die Vermeidung des Schiefflieger-Syndroms und hatten seinerzeit vor der Reise tatsächlich nur einen Schiefflieger. Das flüssige SB-Special wird über dem Futter abgetrocknet mit einer Mineralienmischung und/oder dem Produkt Enterocur vom gleichen Hersteller. (siehe Link weiter oben). Wir werden sehen, wie sich das auswirkt. Über das Wasser gibt es parallel dazu Avidress. Auch das zur Verringerung des Keimdrucks - wenn überhaupt einer vorhanden ist.



29.03.11 Heute gab es im Forum des Internet-Taubenschlages einen kleinen Disput darüber, wie dort zensiert werden soll etc. Mich erreichten einige Mails, die mich in meine Meinung bestärkten, dass ein bißchen weniger Zensur und Kontrolle dem an sich tollen Forum sehr gut täten. Aber auch mit Wolfgang Zimmermann, dem Betreiber der Seite, stehe ich in Mailkontakt....und vielleicht ergibt sich da ja etwas Produktives.
Die Tauben hatten heute um 15.15 Uhr und um 17.45 Uhr jeweils eine Habichtattacke zu überstehen...und sie haben sie überstanden. Aber sie werden immer ängstlicher. Morgen werden sie mal im Schlag bleiben, damit wieder etwas mehr Ruhe und Vertrauen in die Truppe kommt. Von anderen Züchtern in unserer RV hört man inzwischen auch mehr und mehr, dass es unerträglich geworden ist mit dem Habicht. Es wird wirklich Zeit, dass der Verband diese Plage offensiv angeht und nicht ständig vor den selbsternannten Tierschützern und ihrer Lobby in die Knie geht.

28.03.11
Auch am heutigen Nachmittag gab es wieder Angriffe durch den Habicht. Von 15 Uhr bis 16.30 Uhr versuchte er es insgesamt drei Mal...klatschen, rufen, Lärm machen...damit konnte er soweit irritiert werden, dass er einen roten Vogel von Nachbar Heinz (eine seiner fehlenden Tauben von gestern ist übrigens heute morgen heimgekehrt) ganz knapp verfehlte. Es handelt sich dem Aussehen nach um ein einjähriges Habichtsweibchen. Sollte es in diesem Sommer noch nicht paaren, dann kriegen wir hier weiter riesige Probleme. 
Aufgrund der Angriffe zogen sich die Tauben schnell in den Schlag zurück und gingen nicht mehr raus. Es war also heute verkürzter Freiflug angesagt.
Ansonsten läuft weiter alles nach Plan. Die Zuchttauben und die Witwer legen wieder...genauso wie die Ammenpaare sodass wir passend ein paar Eier der Witwer unterlegen können.
Im Blog der Firma Natural findet sich ein sehr interessanter Artikel mit dem Namen "Ein Taubenei in einem Hühnerei"

27.03.11 Heute morgen hatte unser Nachbar schon früh seine Tauben raus. Nach der Umstellung der Uhr auf Sommerzeit in der letzten Nacht war das wohl zu früh, denn gegen 11 Uhr flog der Habicht einen ersten Angriff. Eine Taube griff er und flog davon, was ihn nicht davon abhielt gegen 12 Uhr nochmals anzugreifen und eine weitere Taube zu greifen. Diese konnte nach lautem Rufen und Krach machen durch unseren Nachbarn Heinz dann gerettet werden - der Habicht ließ sie fallen. Bemerkenswert dabei: der Habicht griff die Taube in nur 5 Meter Entfernung zum Züchter knapp über dem Boden.
Am Nachmittag fehlten Heinz insgesamt drei Tauben. Unsere Tauben hatten Freiflug von 15 - 18 Uhr und blieben ungestört. Weitere Witwerweibchen haben am Abend gelegt - die Eier wurden sofort entfernt.
Auch unsere Verwandtschaft in Belecke und Hirschberg hat schon Verluste zu beklagen. In Belecke fehlen nach 4 Tagen Freiflug 4 Tauben, bei Karl in Hirschberg fehlt nach einem einzigen Freiflug ein jähriger Vogel, eine Täubin ist verletzt.
Es ist wirklich keine Freunde hier momentan Tauben fliegen zu lassen, aber raus müssen sie ja.

26.03.11 Auch heute verlief der Freiflug verlustfrei. Allerdings war Blut auf dem Schlag und auf einem Ausflug zu sehen. Ich konnte noch nicht ausfindig machen, welche Taube, wo verletzt ist. Da mir aber kein Tier unmittelbar aufgefallen ist, scheint es nicht dramatisch zu sein. Unserem 09-7 fehlen einige Federn ganz hinten im Hinterflügel. Auch kein Drama.
Es haben am Abend weitere Witwerweibchen gelegt und die Eier wurden unmittelbar entfernt.
Auch auf dem Zuchtschlag legen sie nun wieder. Der 111 paart, wie in jedem Jahr, beim zweiten Gelege wieder auf dem Fußboden. Davon lässt er sich nicht abbringen und kuschelt mit seiner Täubin direkt an der Tür. Wir haben eine Schale hingestellt. Das ist für die Züchter zwar etwas anstrengend und unbequem, aber wenn es den Tauben gefällt.
In der heutigen "Brieftaube" waren zwei Berichte über die Fütterung. Der eine besagte, dass man von Beginn des Trainings an "voll" füttern soll, damit die Tauben satt sind und gut trainieren. Der andere Artikel behauptet, dass Tauben bei reichlicher Fütterung träge werden. Was stimmt denn nun? Immerhin kann sich in den Berichten jeder Leser wiederfinden. Wir halten es weiter so, dass unsere Tauben stets satt gefüttert werden.

25.03.11 Im Witwerschlag haben heute die ersten Weibchen wieder gelegt. Wir werden in diesem Jahr etwas anderes ausprobieren. Die Tauben sollen gar nicht mehr auf Eier kommen. Also wurden die ersten Eier gleich abgeräumt. So machen wir es weiter. Hintergrund ist, dass die Vögel tagsüber, wenn sie heraus könnten, wieder auf dem Nest sitzen. Und so dauert es länger bis wir sie ans Fliegen kriegen. Auf die neue Art können wir sie aber etwas länger zusammen mit den Weibchen rauslassen, wodurch wir uns erhoffen, dass sie nicht so schnell stark beim Haus fliegen. Davon wiederum erhoffen wir uns weniger Probleme mit Schieffliegern. Einige Eier von den besten Witwern werden wir so lange verwahren, bis die ersten Ammenpaare in Kürze wieder legen. Dort werden wir sie unterlegen.
Der Freiflug verlief ohne Raubvogelprobleme. Allerdings berichtete unser Nachbar (250 m entfernt) heute, dass er am Mittwoch morgen direkt nach dem Herauslassen zwei Tauben verloren habe. Eine wurde geschlagen und fort getragen, dann ist der Habicht nach ca. einer Stunde zurück gekommen, hat eine zweite geschlagen und direkt am Haus gefressen. Nachbar Heinz hat die Federn kurze Zeit später gefunden....und eine haln aufgefressene Täubin. Schlimm, wenn es so los geht.
Heute mussten 2 Paare im Jungtierschlag eingelassen werden und eine Täubin schon zum wiederholten Male. Aber bis in zwei, drei Tagen werden sie alle wissen, wo sie hingehören.


24.03.11
Am Nachmittag gab es wieder Freiflug und er verlief wieder störungsfrei. Ein jähriges Weibchen und ein jähriges Paar mussten auf dem Jungtierschlag eingelassen werden. Die Umstellung auf den Reiseschlag verläuft dieses Jahr ausgezeichnet.
Auf dem Zuchtschlag sind inzwischen 25 Junge geringt. In den nächsten Tagen folgen noch einige. Dann ist die erste Runde bereits erledigt. Wir werden etwa 30 Junge für uns absetzen. Einzelne werden aufgrund von Gutscheinen abgegeben. Insbesondere Weibchen an Züchter, die selbst Weibchen reisen. So bekommen wir schneller eine Aussage über die Reisequalitäten.
Auf dem Internetportal "Der Westen" findet sich ein interessanter Artikel über Peter Janssen aus Kleve: "Der Goldschmied"
Ebenfalls auf diesem Internetportal findet sich ein Beitrag über die Initiatoren der Ruhrgebietsflüge. Eine Tolle Sache! "Brieftauben aus dem Pott"

23.03.11 Die Tauben hatten wieder ab etwa 13 Uhr bis 17 Uhr Freiflug. Es gab erneut keine Probleme mit dem Habicht. Allerdings zog er am Morgen einmal durch. Er ist also unterwegs. Das Hereinholen der Tauben funktionierte zu unserer Überraschung richtig gut. Nicht eine einzige Taube musste auf dem Jungtierschlag eingelassen werden. So kann es weiter gehen. Die Tauben sind bei den ersten Freiflügen weiter ein wenig unbeholfen. Aber das wird sich in den nächsten Tagen geben. Über das Futter erhalten sie nun während der ersten Tage Freiflug täglich Leinöl (Omega-3-Fettsäuren) mit einer Mineralienmischung.

Die Tanne hinter dem Haus dient bei den ersten Freiflügen auch schonmal als Sitzplatz.
  
22.03.11 Heute hatten unsere Tauben das erste Mal seit August (Alttauben) bzw. September (Jungtauben) wieder Freiflug. Das Wetter war eigentlich nicht optimal. Blauer Himmel und gute Sicht - da ist die Gefahr durch den Habicht noch einmal größer. Aber es ist gut gegangen. Für heute hat der Raubvogel uns in Ruhe gelassen. Von 13 - 17 Uhr konnten die gepaarten Tauben tun und lassen, was sie wollen. Dabei war stets jemand im Garten hinter dem Haus um Aufsicht zu führen.
Natürlich taten sich die Tauben mit dem Freiflug zunächst erst etwas schwer. Vereinzelt landeten sie im benachbarten Kastanienbaum, in der Tanne hinter unserem Haus oder auf Nachbardächern. Aber mit der Zeit kamen sie alle zurück auf unser Hausdach.
Am Ende sind sie sogar sehr gut wieder herein gekommen. Lediglich 8 Jährige Tauben (3 Paare, 1 Vogel und 1 Täubin) mussten in der Dämmerung im Jungtierschlag herein gelassen werden. Viele Jährige kamen aber doch schon im Witwerschlag herein. Das ist sehr positiv. Hoffentlich geht es in den nächsten Tagen so weiter.

Endlich bewegen sich auch wieder Tauben auf dem Hausdach und nicht nur in der Voliere.
 
21.03.11 Bei unserem Nachbarn flogen heute erstmals einige Tauben um das Haus. Scheinbar ohne Habichtattacke. Hoffentlich geht morgen alles gut.
Gert-Jan Beute schreibt auf seiner Homepage, dass in den Niederlanden der Vorstand der NPO zurückgetreten sei. Auch dort also im Taubensport viele Querelen. Hier bei uns in Deutschland und im Regionalverband 412 ist es leider nicht anders. Ich hatte per Email bei unserem Regionalverbandsvorsitzenden die höfliche Anfrage gestellt, warum der Antrag unseres Regionalverbandes auf der Mitgliederversammlung des Verbandes zurückgezogen worden ist. Leider habe ich keine Antwort erhalten, nachdem der Regionalverbandsvorsitzende zuvor durchaus Email-Kontakt in einer anderen Frage zu mir hatte.Er scheint meine weitere Anfrage ignorieren zu wollen - warum auch immer.
Wenn man dann weiter hört, dass die Regionalverbände 407 und möglicherweise auch 405 den Endflug dieses Jahres nicht als Nationalflug mit uns gemeinsam bestreiten wolllen, weil "der Regionalverbandsvorsitzende etwas komisch" sei, dann kann man verzweifeln, zumal unser Regionalverband u.a. auf Betreiben eben jenes Vorsitzenden auch noch in zwei Gruppen reisen muss. In unseren Augen ist das alles mittelalterliches Kirchturmdenken!

20.03.11 Inzwischen sind in unserem Zuchtschlag etwa 20 Jungtauben geringt. Es folgen allerdings noch einige weitere Nachzügler. Die Zuchtsaison startete aufgrund der vielen jungen und neuen Zuchttauben in diesem Jahr etwas holprig mit einigen kaputten oder unbefruchteten Eiern. Aber inzwischen ist das Bild doch insgesamt recht gut. Auch bei den Ammenpaaren, denen wir Eier aus einigen Witwern untergelegt hatten, läuft alles reibungslos. Leider ist das Paar 2931 X 1440 (Paar Nr.3) beim Auskommen der beiden Jungen von den Eiern gelaufen und da wir es zu spät gemerkt haben, konnten die Jungen nicht gerettet werden. Es war ohnehin auffällig, dass die Täubin fast ausschließlich alleine brütete. Möglicherweise ist der junge Vogel ein "Nichtbrüter" - wir werden das beobachten und versuchen das nächste Gelege umzulegen und unter dieses Paar andere Eier unterzulegen, um zu testen.

19.03.11
Heute las ich in einem Schlagbericht der belgischen Brieftaubenzeitung "De Duif" von einem Züchter, der behauptete, dass Tauben, die von einem Wettflug zurückkommen und zuerst die Tränke aufsuchen, nicht ganz in Ordnung seien. Ob da etwas dran ist? Allemal eine These, die man im Auge behalten sollte. Zumindest auf den kurzen Flügen.
Unsere Tauben erhalten aktuell immernoch die Wintermischung aus Prange-Grand-Prix und 33 Prozent Paddy-Reis. Mit dem ersten Freiflug in der kommenden Woche wird die Menge an Paddy-Reis auf etwa 20-25 Prozent verringert werden.

18.03.11 Die Paarung verlief einwandfrei. Nachdem die Tauben bereits im Februar erstmals gepaart wurden, hat es nun keinerlei Probleme gegeben. Hoffentlich werden der 08-166, sowie der 10-225 nun ihre homosexuellen Neigungen hinter sich lassen. Erstmals seit vielen Jahren hatten wir hier wieder ein Männchen-Paar, dass ein wenig miteinander anbandelte.

17.03.11 Die Witwer wurden heute zum zweiten Mal angepaart. Der erste Freiflug ist für die kommende Woche Dienstag geplant. Dann wird es Zeit, dass die Tauben unter Aufsicht täglich wieder Bewegung erhalten. Wir hoffen, dass der Habicht uns nicht zu große Schwierigkeiten macht.Um die Tauben vom Jungtierschlag auf den Witwerschlag umzugewöhnen, werden sie in jedem Jahr so gepaart, dass Reisevögel und Witwerweibchen gemeinsam Freiflug erhalten können.