Brieftauben Mimberg

März 2012

31.03.12 Der Jährige 424 ist leider nicht zurückgekehrt. Der Habicht muss ihn tatsächlich erwischt haben. Eine sehr traurige Sache. Deswegen sind die Tauben heute im Schlag geblieben, zumal nicht weit von hier ein Züchter ebenfalls einen Verlust durch den Greifvogel zu beklagen hatte. Morgen sollen sie Tauben dann wieder heraus. Außerdem habe ich heute Kontakt zu Florian Grundmeier aufgenommen. Er gehört derzeit ja zu den stärksten Schlägen in Deutschland (siehe auch aktuelle Ausgabe der Brieftaubensport International). Er hat aufgrund der Greifvogelproblematik seine Tauben noch gar nicht draußen und beginnt nun erst mit dem Freiflug. Florian geht dann sehr schnell dazu über die Tauben täglich wegzubringen. Das ist zwar sehr aufwändig, aber es verringert sicher die Verluste durch den Greifvogel. Ich werde mal beobachten wie es sich hier in den nächsten Tagen entwickelt, aber wenn es zu arg werden sollte, dann gehe ich vielleicht auch zu solch einem System über.

30.03.12
Es ist jetzt kurz vor 16 Uhr und da ich gleich zum Spiel des BVB gegen den VfB Stuttgart fahre schreibe ich jetzt noch schnell ein paar Worte. Es scheint so, als hätten wir heute das erste Greifvogelopfer zu beklagen. Die Tauben haben von 13.45 Uhr Freiflug bekommen und wurden dabei etwa 20 Minuten, während ich sauber gemacht habe, ausgesperrt. Als ich sie vor etwa 15 Minuten herein rief fehlte unser weißer Jähriger 424. Dieser Vogel ist nicht nur wegen seiner Farbe, sondern auch wegen seiner eigenartigen Benehmes seit klein auf sehr auffällig. Ich hatte schon häufiger drüber geschrieben, dass er schon Piepjung einen Freund hatte. Endlich hatten sich nun beide Vögel mit Weibchen verpaart und ich hatte die Hoffnung, dass sie nun das Interesse fürs andere Geschlecht entdeckt haben. Der 424 stellte sich allerdings beim Tretakt extrem dumm an, denn er fiel zu unserem Vergnügen ständig von der Täubin. Mein Vater und ich haben uns darüber die letzten Tage durchaus amüsiert. Außerdem war er einer jener Tauben, die fast permanent draußen an der Luft waren. Als eben sein Weibchen allein in der Zelle saß hatte ich gleich einen Verdacht und tatsächlich: der 424 ist nicht da. Mein Vater war die ganze Zeit hinter dem Haus und hat nur gesehen, dass die Tauben ein Mal mit Geschwindigkeit abflogen, sich aber nichts dabei gedacht. Ich fürchte, da hat es den 424 erwischt, denn sonst wäre er vermutlich jetzt hier. Das wäre sehr übel, denn dann wäre der Ablauf genau wie im letzten Jahr und die Probleme gingen jetzt los. Viel Hoffnung habe ich nicht, dass der Vogel noch wieder auftaucht.

29.03.12
Von 14 Uhr an hatten die Tauben heute etwa vier Stunden lang Freiflug, wobei ich sie dabei etwa zwanzig Minuten lang komplett ausgesperrt hatte. Danach konnten sie tun und lassen, was sie wollen. Trotz der deutlichen Abkühlung draußen war auch der heutige Tag störungsfrei, d.h. die Tauben konnten sich ohne Habichtattacke vergnügen. Ich weiß nicht, wann es in den letzten Jahren mal so komplikationslos in den ersten Tagen des Freiflugs verlaufen ist. Im letzten Jahr waren allerdings die ersten fünf Tage auch problemlos und dann ging der Zirkus los. Deswegen bin ich mir sicher, dass es hier auch noch unruhiger wird. Allerdings sind die Tauben jetzt wirklich umgewöhnt. Am Abend habe ich sie "auf Fang" gestellt, weil ich noch kurz weg musste und als ich nach hause kam waren alle ohne Lockrufe in den Schlag gekommen. So muss es sein. Ich füttere weiterhin recht knapp. Etwa 25 Gramm pro Taube, pro Tag mit 80 % Prange Grand Prix und 20 % Paddy-Reis. Mir ist jetzt wichtig, dass die Tauben erstmal richtig ans Fliegen kommen und eventuellen "Winterspeck" endgültig verlieren. Wenn es dann an den Muskelaufbau geht füttere ich reichhaltiger.
Im Zuchtschlag treiben die Paare nun wieder und ich habe heute die zweite Schale in die Nistzellen gestellt, in der Hoffnung, dass die Täubinnen dort dann auch ihre Eier ablegen. Erfahrungsgemäß suchen sich aber immer einige Paare bei der zweiten Brut einen Platz irgendwo in der Ecke auf dem Schlagboden. Ich werde darauf achten und zur Not die Schale dorthin stellen.
Noch einmal kurz zu den Reisetauben: ich hatte beschrieben, dass ich die Eier nach der Ablage sofort entferne. Heute rief mich ein lieber Sportfreund an (schöne Grüße übrigens ) und fragte, ob ich die Tauben dann auch sofort trenne. Das mache ich nicht, eben weil sie dann weiter treiben. So kann ich die Paare länger zusammen lassen ohne dass sie auf einem Nest sind und ich bekomme sie dann besser ans Fliegen. Wann ich sie trenne mache ich dann davon abhängig, wie die Situation mit dem Habicht ist, wie sie allgemein fliegen und auch, wie die Witterung ist. Im letzten Jahr - ich habe es eben noch einmal hier im Tagebuch nachgesehen - habe ich wegen der Habichtplage am 03.April vorzeitig getrennt. Wenn alles gut geht lasse ich die Tauben dieses Jahr etwas länger zusammen. Aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Hier wird es morgen wieder richtig frisch und dann kann es schon gefährlich werden.
Hatte ich eigentlich schon einmal auf das Tagebuch von Ad Schaerlaeckens aufmerksam gemacht? Ich glaube nicht. Wer ein wenig niederländisch versteht findet hier sicherlich den ein oder anderen interessanten Beitrag:
 schaerlaeckens.mikehopman.nl/pages/nieuwsrubriek.php

28.03.12
Es ist vollbracht! Nach vier Tagen Freiflug sind heute erstmals alle Tauben in den Witwerschlägen herein gegangen. Ich hatte sie nachmittags herausgetrieben und die Ausflüge für etwa 15 Minuten geschlossen. Viele Tauben gingen dann, als die Ausflüge wieder geöffnet waren, immer wieder rein und raus und als ich abends herein rief kamen alle problemlos in den Schlag. So gut funktioniert das nur, wenn die Tauben gesund sind und wenn das Wetter gut ist. Und natürlich wenn Angriffe durch den Habicht nicht stattfinden. All dieses kam bisher zusammen und so ist die Situation aktuell sehr zufriedenstellend. Ab morgen soll es dann kühler werden und dann ist, aller Erfahrung nach, auch wieder vermehrt mit Habichtsattacken zu rechnen. Dann werde ich die Freiflugzeit für die Tauben auf maximal eine Stunde reduzieren (heute hatten sie ja insgesamt vier Stunden Freiflug). Beim Hereinrufen der Tauben erhalten die Tauben zunächst Futter im Trog. Ich beginne jetzt aber auch schon mit der Zellenfütterung, bei der die Tiere in ihrer Zelle ein wenig Futter erhalten, damit sie auch das nun kennenlernen.
Die erste Täubin hatte heute abend bereits gelegt - nach sieben Tagen (sie hatte es wohl sehr eilig). Ich habe das Ei sofort entfernt. So geht das nun in den nächsten Tagen weiter. Durch das weitere Treiben der Vögel kann ich sie dann besser eintrainieren und in Form bringen. Ich halte es für wenig zielführend die Tauben jetzt noch einmal auf ein Nest kommen zu lassen, denn es sind ja nur noch etwa drei Wochen bis zum ersten Vorflug und wenn die Reisetauben dann einigermaßen "im Saft" stehen sollen, dann wäre das Sitzen auf dem Nest eher kontraproduktiv. Das System mit dem sofortigen Wegnehmen der Eier habe ich mir übrigens bei der SG Sander in Münster abgeschaut, die ähnlich vorgehen. Im letzten Jahr hat es ausgezeichnet funktioniert. Auch bei den Jährigen. Da gibt es immer Bedenken, wenn ich sage, wie ich vorgehe. Aber ich glaube ohnehin, dass wir uns viel zu viel Gedanken um solche Dinge machen. Wichtig ist v.a. dass die Taube sich auf dem Schlag wohlfühlt und ein Revier hat.
Am 12.03. hatte ich hier über einen Uhu geschrieben, der sich etwa 10 KM von hier entfernt angesiedelt hat. Heute war in unserer Tageszeitung ein ausführlicher Bericht über dieses Tier...er hat inzwischen eine Partnerin gefunden und man hofft, dass sie nun Junge ziehen. Das wäre natürlich eine tolle Sache, wenn sich hier dauerhaft noch mehr Uhus ansiedeln würden. Hier ist der besagte Artikel:
www.soester-anzeiger.de/nachrichten/kreis-soest/soest/fuehlt-sich-soest-wohl-bitte-nicht-stoeren-2255314.html

27.03.12
Der dritte Freiflugtag lief für unsere Tauben, wie schon die beiden Vortage, störungsfrei. Keine Habichtattacke. Das ist sehr positiv, wenngleich ich sagen muss, dass es im letzten Jahr sehr ähnlich war und dann nach vier oder fünf Tagen Freiflug das Theater losging. Und aktuell melden die Meteorologen wieder kälteres Wetter und ich kann mir vorstellen, dass es dann wieder schwierig wird mit dem Greifvogel. Zwei Tage muss es noch gut gehen. Dann sind die Tauben umgewöhnt, denke ich (heute musste ich zwei jährige Vögel und zwei jährige Weibchen im Jungtierschlag herein lassen, wovon aber drei Tauben bisher kaum draußen waren). Um alles zu beschleunigen habe ich die Tauben heute, wie gestern schon angekündigt, ein wenig heraus getrieben und ich bin überrascht wie gut sie in den Schlag zurück kamen. Was das angeht läuft es ähnlich gut wie im letzten Jahr. Mal sehen wie es weiter geht.
Heute mittag habe ich mit Tierarzt Rene Becker bzgl der Befunde der Untersuchung in der letzten Woche gesprochen. Es ist, wie schon letzten Donnerstag hier beschrieben, alles sehr zufriedenstellend. Keine Pilze und kaum auffällige Bakterien in den Abstrichen. Gemeinsam mit Rene habe ich überlegt, ob es überhaupt notwendig ist irgendetwas zu behandeln. Eigentlich hat sich nur die normale Schleimhautmischflora vermehrt, wobei da ja auch immer einige "gefährliche" Bakterien enthalten sind. Wenn ich behandele, dann mit einem Tetracyclin, um damit ein wenig auf die unterschwellige Chlamydieninfektion einzuwirken. Aber derzeit neige ich eher dazu gar nichts zu machen.
Von vielen Züchtern werden vor der Saison ja gerne Gyrasehemmer eingesetzt. Ich halte davon überhaupt nichts. Gyrasehemmer sind etwas für wirkliche Notfälle und nicht für prophylaktische Behandlungen. Darüber hinaus machen speziell Gyrasehemmer wirklich "alles platt", auch die vielen gutartigen Bakterien, welche für das Immunsystem und die Verdauung wichtig sind und das möchte ich meinen Tauben nicht antun. Ganz nebenbei: auf eine latente Chlamydieninfektion wirken Gyrasehemmer auch nicht.
Übrigens war die Resistenzlage unserer Tauben in den entnommenen Abstrichen sehr gut. Es macht sich bezahlt wenn man dauerhaft sehr wenig Medikamente einsetzt und v.a. auf die oft üblichen Kurzbehandlungen verzichtet.
Zwei Videos der Firma Röhnfried kann man hier ansehen:
http://www.brieftauben-markt.de/Zeitung/Zeitung/tabid/218/Default.aspx Man achte darauf, was Dieter Siebert zum Thema "Alasan" sagt. Ich verweise an dieser Stelle auf das, was ich am 23.03. dazu schrieb.

26.03.12
Von etwa 16.15 Uhr bis um 19 Uhr hatten die Reisevögel und ihre Weibchen heute wieder Freiflug. Es waren schon deutlich mehr an der Luft als gestern, aber noch nicht alle. Ab morgen werde ich ganz sanft etwas nachhelfen, sodass auch alle mal raus gehen. Zu meiner Überraschung musste ich am Abend nur ein einziges, jähriges Weibchen auf dem Jungtierschlag herein lassen. Sehr viele Jährige gehen bereits durch die "neuen Ausflüge" ein und aus. Das ist ausgesprochen erfreulich. Zwar wird es in den nächsten Tagen hier und da noch Probleme geben, aber allgemein lässt es sich wirklich sehr gut an, zumal auch der heutige Tag ohne Greifvogelangriff über die Bühne ging. Stattdessen kreisten irgendwann einmal vier Störche über dem Haus meines Bruders...und der Bursche will bald heiraten - wenn das mal kein Zeichen ist
Sehr erfreulich ist auch, dass der gestern abend fehlende Jährige 394 heute morgen wieder auf dem Dach saß. Mein Vater hat ihn dann erst sitzen lassen. Als ich vom Dienst kam habe ich seine Täubin herausgeworfen und die beiden paarten etwas auf dem Dach, bevor die anderen Tauben Freiflug bekamen. Am Abend kam der 394 mit seiner Täubin dann ganz normal in den Witwerschlag als sei nichts gewesen. Das hat mich sehr gefreut.
Einen Problemfall habe ich hingegen im Zuchtschlag. Der jährige Vogel 337 hat schon wieder sein Gelege "abgeräumt" und entschieden sein Weibchen wieder zu treiben. Wie schon beim ersten Gelege ist nun auch das zweite Gelege kalt geworden, bzw. aus der Schale geworfen worden, weil der Vogel wieder treibt. Es bringt sicher nichts nun die Täubin erneut wieder legen zu lassen. Aber vielleicht hat jemand einen Tip wie ich den Vogel ruhiger bekommen kann, sodass er beim nächsten Mal auf sein Nest geht und nicht weiter treibt. Dann bitte per Email oder auf anderem Weg melden.


25.03.12
Eigentlich hatte ich gedacht, dass der erste Freiflug unserer Tauben reibungslos verlaufen sei. Aber als ich am Abend über den Schlag ging, fiel mir auf, dass der 394, ein gehämmerter, jähriger Vogel, nicht da war. Die Witwerpaare haben heute um 15.45 Uhr, nach meinem Feierabend Freiflug erhalten und wurden gegen 18.45 Uhr wieder hereingerufen. Eigentlich ist diese Zeitspanne bei der ständigen Greifvogelgefahr viel zu groß. Wir haben allerdings das Problem, dass wir unsere jungen Vögel und auch ihre jungen Weibchen erst jetzt auf den Witwerschlag gewöhnen können. Im Herbst, wenn sie noch auf dem Jungtierschlag sind, ist das aufgrund der Greifvogelplage nicht möglich. Zwar verbringen die Vögel den ganzen Winter auf dem Witwerschlag und sie können auch in die Dachvoliere, aber trotzdem müssen sie erst lernen in die Ausflüge der Witwerschläge hinein zu gehen. Das ist v.a. deswegen problematisch, weil diese Ausflüge etwa 4 Meter tiefer auf der anderen Dachseite liegen, als die Jungtierausflüge. In jedem Jahr dauert das einige Tage und die Tauben müssen auch lernen dort sicher ein und aus zu fliegen. Ich habe schon zig Ratschläge bekommen dieses oder jenes zu ändern, um das alles einfacher hinzubekommen und wir haben auch schon viele Dinge probiert, aber letztlich ist das System, welches wir jetzt fahren, trotz des Risikos aufgrund der Greifvogelgefahr, immernoch das Beste. Wenn die Tauben auf Treiben stehen gewöhnen sie sich am schnellsten an die neuen Bedingungen.
Zu meiner Überraschung kamen heute auch alle jährigen Tauben, die den Schlag verlassen hatten (es waren heute längst noch nicht alle Paare draußen) wieder in den Witwerschlag hinein. Das war schonmal sehr positiv. Wenn nicht der fehlende Vogel wäre. Ich kann es mir gar nicht erklären, denn ich habe keinen Greifvogelangriff bemerkt und weit weg sind die Tauben auch nicht gezogen. Vielleicht sitzt der 394 noch irgendwo und kommt morgen früh zurück. Ich hoffe es, denn es ist der einzige Vogel, den ich im letzten Jahr aus der Tochter der Olympiatäubin von Dirk de Beer gezogen habe.
Im Zuchtschlag sind nun fast alle Jungen der ersten Runde beringt. Nur einige Nachzügler sind noch in etwa zwei bis drei Tagen an der Reihe. So macht die Zuchtsaison auf jeden Fall Spaß. Ob es bei den Reisetauben jetzt positiv weiter geht muss sich erst noch zeigen.


24.03.12
Nachdem ich die Witwer ja am Mittwoch wieder gepaart hatte, hatten sie gestern ihre Nistschalen bekommen und heute Nistmaterial in Form von Gerstenstroh. Sie haben dann auch sofort angefangen zu schleppen und haben ihre Nester gebaut. Nun soll es endgültig morgen nach draußen gehen. Wenn man liest, dass woanders schon trainiert wird und Vorflüge veranstaltet werden, dann kann man diese Züchter nur beglückwünschen. Hier wäre das alles undenkbar, wenn man denn ein paar Tauben zur Reise übrig behalten möchte. Davon ab ist es natürlich eine Farce, dass Züchter aus Gegenden wie der unseren mit Züchtern, die bereits jetzt Vorflüge bestreiten können, um diesen Witztitel "Deutscher Meister" konkurrieren. Ich wäre wirklich dafür, dass diese Lachnummer von "Deutscher Meisterschaft" endlich wieder abgeschafft würde. Aber da sind wohl einige Lobbyisten und viele Schnarchnasen in der Mitgliederversammlung vor.
Im Zuchtschlag habe ich weitere neun Jungtauben beringt. Nur unsere Jähriger Zuchtvogel 337 macht mir doch einige Sorgen. Er war ja schon vom ersten Gelege gelaufen und hatte gleich wieder getrieben und nun scheint er das gleiche Spiel wiederholen zu wollen. Jedenfalls versuchte er heute schon wieder mit seiner Täubin zu schnäbeln, als diese das Nest mal verlassen hatte. Sollte er weiter solche Zicken machen werde ich ihn erst vom Zuchtschlag nehmen und darauf hin arbeiten, dass er ein wenig ruhiger wird. Wie ich das im Einzelnen gestalte muss ich mir aber noch überlegen.


23.03.12
Im Zuchtschlag habe ich heute die ersten zehn Jungtiere beringt. Morgen geht es weiter. Es ist eine echte Freude den Schlag zu betreten und diese gleichmäßige Runde Jungtauben zu sehen. Dazu kommen dann die warmen Temperaturen derzeit. Da wachsen die Jungen nochmal besser. Und das ist auch der Unterschied zu einer Winterzucht. Auch die kann natürlich prima funktionieren. Aber jetzt geht doch alles sehr viel einfacher und leichter. Ohne Sorgen, ohne großen Aufwand mit Futter, Wasser und Mineralien wachsen die Jungtiere prächtig.
Da ich heute Spätdienst hatte und morgen auch noch einmal, werden unsere Witwer am Sonntag erstmals Freiflug bekommen. Danach dann nach Möglichkeit täglich. Wenn es nicht zu große Probleme mit dem Habicht gibt. Wir sind damit dann zwar vier Tage später dran als im letzten Jahr, aber ich denke, dass es dennoch zeitlich einigermaßen reichen wird. Bei den Witwern schraube ich jetzt die Versorgung mit Beiprodukten, insbesondere Mineralien, hoch. Damit versuche ich dem Schieffliegersyndrom vorzubeugen. Es gibt C-Phos über das Wasser. Die Hälfte der täglichen Futterration wird im Wechsel angefeuchtet mit Möhrenbrei, Moorkonzentrat oder flüssiger Hefe. Und ganz wichtig: immer Leinöl dazu. Momentan wird von vielen Herstellern die Zugabe von Omega-3-Fettsäuren in Form von Lachsöl für teures Geld angepriesen. So enthält beispielsweise das Produkt Arthro Omega 3/6/9 von Ovator (gibt es aber auch von anderen Herstellern) reines Lachsöl. Das ist mir viel zu teuer. Ich greife dann auf das Leinöl zurück, welches in dieser Hinsicht in etwa genauso gut ist und bezahle deutlich weniger.
Dann kommen darüber noch Mineralien. Und zwar entweder das Vi-Spu-Min von Backs, das rote Vitamineral von Paloma oder das Mineralpulver von Fernand Marien. Dazu natürlich zur freien Aufnahme immer unsere Mineralmischung. Von den Herstellern der Produkte zur Vorbeugung des Schieffliegersyndroms werden übrigens Pulverpräparate angeboten, die einen hohen Anteil der sogenannten Grünlippmuschel enthalten. Auch diese enthält viele Omega-3-Fettsäuren und dazu weitere Wirkstoffe, welche entzündungshemmend wirken. Ich setze dieses bisher nicht ein, überlege aber dieses zu tun, da die Wirkung der Grünlippmuschel tatsächlich in vielen Studien nachgewiesen wurde.
Ab Sonntag gibt es dann noch über das Wasser Traumeel. Das ist ein homöopathisches Produkt für Menschen und es soll Sportverletzungen vorbeugen. Ich nehme die Tabletten, löse zehn davon in Wasser auf und gebe sie auf 2 Liter Wasser. Es gibt das Produkt auch in Tropfenform. Das genau gleiche Präparat wird übrigens von der Firma Rhönfried unter dem Namen Alasan vertrieben - auch um einiges teurer. Ich weiß nicht, ob es überhaupt etwas bringt. Aber wenn man es mal eingesetzt hat und es gut gelaufen ist  - so wie bei uns im letzten Jahr - dann greift man doch wieder darauf zurück.
Abschließend heute noch ein Hinweis auf einen neuen Beitrag bei Natural-Graanen:
http://blog.natural-granen.de/file.axd?file=2012%2f3%2fDL-duits+maart+2012Nouwen.pdf

22.03.12
Wie gestern bereits angekündigt war ich heute bei Rene Becker zur Generaluntersuchung unserer Tauben. Neben der eigentlichen medizinischen Untersuchung gibt es bei Rene auch immer was zu lernen oder zu erfahren. Auch der heutige Besuch brachte wieder einige Neuigkeiten. Zunächst aber zu unseren Tauben: ich hatte drei Vögel mitgenommen. Einen Jährigen, einen zweijährigen und einen dreijährigen. Alle drei Vögel waren laut Rene sehr gut in der Hand, d.h. Gewicht, Zustand des Gefieders usw. Das merkt man ja auch selbst, aber es tut doch immer gut es auch von einem Fachmann zu hören. Der Kropfabstrich zeigte bei allen Tauben Trichomonadenfreiheit. Das ist schon mal sehr wichtig, denn nun brauche ich mir da keine Gedanken drüber machen. Weiterhin waren die Abstriche natürlich bakteriell noch nicht ganz ideal, die Zellen hatten eine leichte Besiedlung, aber es waren keine Entzündungszeichen o.ä. zu sehen. Das alles ist völlig normal zu diesem Zeitpunkt und durch den Freiflug und das Ansteigen der Form erledigt sich dann vieles ganz von selbst. Von zwei Tauben haben wir dann einen Abstrich angesetzt, der nun bakteriologisch und mykologisch untersucht wird. Auch der Kloakenabstrich war in Ordnung. Mit dem Endoskop konnte man noch einige Staubablagerungen im Hals-Nasen-Rachenbereich erkennen, was aber nach dem langen Festsitzen kein Wunder ist. Diese Ablagerungen werde ich in den nächsten Tagen schon einmal mit einer Einzelbehandlung mit Acithol-Tropfen entfernen. Insgesamt war die Untersuchung erstmal sehr positiv. Selbst wenn jetzt die bakterielle Untersuchung noch einen größeren Befund ergibt, ist ausreichend Zeit diesen noch zu behandeln. Am Dienstag werde ich wieder mit Rene telefonieren.
Rene hatte dann auch wieder einiges Interessantes zu berichten. So haben wohl Untersuchungen an der Uni Gießen ergeben, dass der Circovirus, also der auslösende Faktor für die Jungtaubenkrankheit, inzwischen praktisch zu 100 Prozent in der Brieftaubenpopulation in Deutschland verbreitet ist. Man findet keine Tauben mehr, die keine Antikörper gegen dieses Virus gebildet haben. Dieses heißt in der Folge, dass wir wohl dauerhaft mit der Jungtaubenkrankheit leben müssen, wenn es nicht gelingt einen Impfstoff herzustellen, der dieses unterbindet.
Dann hatte Rene noch etwas sehr spannendes zu berichten: er ist in diesem Jahr schon bei einigen endoskopischen Untersuchungen auf Milben gestoßen, die sich in der Nase der Tauben aufhielten. Erstmals hatte er diese Milben bei Untersuchungen in der Schweiz entdeckt und hatte gedacht, dass es sich um ein regionales Phänomen handelt. Inzwischen jedoch sind auch Züchter in seiner Praxis vorstellig geworden, deren Tauben von diesen Parasiten besiedelt waren. Allgemein war festzustellen, dass sich die Tauben dieser Züchter in einem ziemlich schlechten Gesundheitszustand befanden. Rene hat dann versucht Informationen zu diesen Ektoparasiten zusammenzutragen, aber es war in der Literatur einfach nichts zu finden. Auch ein Beispiel dafür, dass bei unseren Tauben der Forschungsstand teilweise sehr schlecht ist.
Gleiches gilt übrigens auch für die Trichomonaden. Rene erklärte mir, dass bis heute nicht klar ist, wie sich Trichomonaden durch die Schleimhäute z.b. in Organe bewegen. D.h. es ist nicht geklärt, wie diese Einzeller die Schleimhäute überwinden. In diesem Zusammenhang finde ich, dass da sehr viel Forschungsbedarf besteht, der federführend eigentlich von unserer Taubenklinik angegangen werden müsste.
Thema war heute natürlich wieder die leidige Bedrohung durch die Greifvögel. Auch Renes Tauben haben derzeit unter der Bedrohung durch ein Sperberweibchen zu leiden. In seiner Praxis war kürzlich ein absoluter deutscher Spitzenzüchter, der so vom Habicht gebeutelt ist, dass er bereits eine große Menge fehlender und verletzter Tauben zu beklagen hat. Und auch hier bei uns in der Gegend ist es schrecklich. Heute hörte ich schon von Verlusten in der Größenordnung von vier Tauben in vier Tagen. Ein anderer Züchter hatte beim ersten Freiflug den ersten Verlust zu beklagen usw. usw. Wenn unsere Tauben jetzt heraus kommen, dann wird es ungemütlich. Es ist in jedem Jahr die schlimmste Phase für mich als Züchter. Hoffentlich kommen wir halbwegs glimpflich davon.


21.03.12
Nach einer Woche ohne Brieftauben bin ich gestern am späten Abend aus Irland zurückgekehrt. Im Fernsehen durfte ich noch sehen, wie der ruhmreiche BVB ins DFB-Pokalfinale eingezogen ist und so fand ein sensationeller Urlaub einen tollen Abschluss. Heute morgen ging es dann direkt in die Taubenschläge. Die Witwerschläge wurden gründlich gereinigt, dann gab es für die Vögel ein Bad und im Anschluss daran wurden die Tauben wieder angepaart. Das ging sehr reibungslos vonstatten. Für unseren weißen 424 habe ich auch nochmal versucht ein Weibchen zu finden. Er verbringt die Nacht mit der Täubin in einer freien Nistzelle, während die anderen Paare nur für drei Stunden in ihren Witwerzellen eingesperrt waren und sich dann wieder frei auf dem Schlag bewegen konnten. Vier junge Paare saßen ja ohnehin noch auf dem Nest, weil sie sich erst sehr spät gepaart hatten. Nun soll es bald nach draußen gehen zum Freiflug. Man hört hier und da aber schon wieder von Greifvogelproblemen bei den ersten Freiflügen der Tauben. Außerdem steht an der Seite unseres Hauses, auf der die Schläge sind, auch noch ein Gerüst bis oben an den First. Auch das wird für die Tauben sicher ungewohnt sein, aber es nutzt nichts - sie müssen nun bald in die Luft.
Im Zuchtschlag ist das Brutgeschäft in meiner Abwesenheit hervorragend weiter gelaufen. 30 Junge sind geschlüpft. Vier Paare sitzen noch auf Eiern. Mit dem Befruchtungs- und Schlupfergebnis bin ich sehr zufrieden. Schon übermorgen kann ich eine ganze Reihe Jungtiere ringen. Im Zuchtschlag gibt es im Moment ausser unserer Mineralienmischung und zusätzlich drei Sorten Picksteinen keine Zusätze über das Wasser oder das Futter. Solange die Tauben Kropfschleim füttern ist das nach meiner Meinung der einzig vernünftige Weg. Denn es gibt wohl nichts nahrhafteres als den Kropfschleim von Brieftauben. Und durch irgendwelche Zusätze im Wasser oder am Futter würde man den Nährstoffgehalt des Kopfschleims nicht verbessern - eher im Gegenteil.
Morgen geht es zu Rene Becker zur Generaluntersuchung der Tauben. Wenn noch etwas Wichtiges im Gesundheitsbereich zu unternehmen ist, dann kommt jetzt bald die Zeit das zu tun.
Abschließend noch folgendes: auch in meiner Abwesenheit haben mich wieder mehrere Schreiben bzgl. der Produkte von Fernand Marien erreicht. Ich beantworte diese Mails auch gerne geduldig. Aber die Produkte gibt es nur über Fernand Marien. Ich kann sie nicht für andere Züchter besorgen. Desweiteren beschleicht mich der Eindruck, dass da wieder viele Züchter auf der Suche nach Wundermitteln sind. Denen sei gesagt: durch die Produkte von Marien werden die Tauben weder besser, noch schneller. Sie regenerieren gut und sind für den nächsten Flug wieder aufgebaut und das wars. Wer an die Pulver und den Sirup also nicht herankommen kann, der braucht sich nur ein paar eigenständige Gedanken machen und kann den gleichen Effekt auch mit anderen Präparaten, die man überall auf dem deutschen Markt erhalten kann, erzielen.


13.03.12
Heute ist für eine Woche der letzte Tag, an dem ich hier ein paar Zeilen schreibe. Morgen früh geht es um 7 Uhr in Richtung Düsseldorf, von dort mit dem Flieger nach Dublin und von da aus über Land mit einem Leihwagen nach Scariff am Lough Derg, wo ich mit einigen Freunden eine Woche in "irischer Kultur" machen werde Zuvor habe ich heute noch einmal die Witwerschläge gereinigt, drei Paare und die noch zusammen saßen getrennt. Jetzt sind noch vier Witwerpaare zusammen, die sich aber allesamt erst spät gefunden haben und sie sollen auch zusammen bleiben bis sie legen und dann einfach überbrüten, während ich die anderen Paare dann direkt nach meiner Rückkehr wieder anpaare.
Mein Vater wird die Tauben in den nächsten Tagen versorgen und wenn ich in einer Woche zurück bin werden schon viele Jungtauben im Zuchtschlag liegen. Darauf freue ich mich natürlich. Allgemein bin ich gespannt wie ich in der kommenden Woche mal von den Tauben abschalten kann. Ehrlich gesagt dreht sich doch sehr viel um die Tauben und man ist jeden Tag auch im Kopf mit ihnen ausgiebig beschäftigt. Um nicht auf "Entzug" zu geraten werde ich mir zur Sicherheit etwas "Taubenlektüre" in meinen Koffer packen.
Übrigens beträgt sie Strecke von Dublin nach Düsseldorf Luftlinie etwa 1.000 Kilometer. Es wäre theoretisch also möglich Tauben auf dieser Strecke zu setzen, wobei diese dann zwei Mal über das offene Meer (zwischen Irland und England und über den Ärmelkanal) fliegen müssten. Ob sie das wohl täten? Es wäre sicherlich interessant das herauszufinden, aber dazu bräuchte man wohl ganz spezielle Tauben. Ich hoffe, dass ich in einer Woche gesund und munter hier weiter schreiben kann. Bis dann also...


 
 
 
12.03.12 Heute war die Zeit wieder sehr knapp und ich konnte nur sehr kurz zu den Tauben um zu füttern. Allerdings ist es gerade im Zuchtschlag jetzt auch einfach gut, wenn Ruhe ist. Da gibt es am Wenigsten Scherereien mit den Gelegen. Mein Bruder hat mir heute erzählt, dass er hier bei uns an der Straße an diesem Wochenende abends im Dunkeln einen Uhu hat sitzen sehen. Er hat dann mit einem Bekannten gesprochen, der sich sehr stark für Natur- und Umweltschutz einsetzt (u.a. sorgt dieser Mann durch Zäune etc. dafür, dass hier Krötenpopulationen im Frühling und Herbst sicher über eine recht stark befahrene Straße kommen) und dieser Mann sagte, dass er den Uhu nun schon mehrfach gehört habe. Nachdem ich in der letzten Woche bereits darüber geschrieben hatte, dass etwas weiter entfernt schon länger ein Uhu aktiv ist, hoffe ich nun, dass sich auch hier bei uns solch ein Greifvogel ansiedelt. Vielleicht würde damit die Habichtplage ein wenig eingedämmt.
Übrigens habe ich erst gestern festgestellt, dass sich auf meiner Flasche "SB-Special", welches die Tauben ja gerade bekommen, ein Aufkleber befindet (vermutlich weil sie auf dem deutschen Markt verkauft wurde), auf dem steht, dass in dem Mittel Pflanzenxtrate sind (was immer das sein mag) und v.a. Extrakt von wildem Thymian. Das ist es also, was so eindringlich an dem Mittel riecht. Ich habe dann ein wenig im Internet nachgelesen und folgendes zur Wirkung gefunden: "In der Veterinärmedizin zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung bei stumpfen Verletzungen, offenen Wunden, Hauterkrankungen, Eutererkankungen sowie Panaritium (Entzündung durch eine Infektion mit Staphylokokken und Streptokokken, seltener durch eine Infektion mit anderen Bakterien) als Aerosol, Emulsion oder Salbe." Daher also auch die beschriebene Wirkung gegen Streptokokken. Ich hoffe es funktioniert - so wie in den letzten Jahren auch.


11.03.12
Auf dem Witwerschlag habe ich heute, nachdem die Vögel von den Eiern gelaufen waren, die Nistschalen entfernt. Anschließend habe ich mit dem Staubsauger richtig gereinigt. Es sind jetzt allerdings noch fünf Paare zusammen, wovon drei am Dienstag getrennt werden. Bei zwei weiteren Paaren, die noch nicht gelegt haben, überlege ich, ob ich sie einfach zusammenlasse. Denn nach meiner Rückkehr aus dem Ilrand-Kurzurlaub werde ich dann ja am 21. März direkt wieder anpaaren. Dann geht es zwei Tage später erstmals nach draußen für die Tauben. So sieht der Plan aus.  Übrigens stelle ich gerade fest, wie nützlich doch dieses Tagebuch auch für mich selbst ist. Ich schreibe nun ja schon seit fast einem Jahr und im letzten Jahr habe ich am 17. März wieder angepaart und Freiflug gab es dann am 22. März. Durch meinen Urlaub ist es dieses Jahr also geringfügig später. Aber das macht nicht wirklich einen Unterschied. Meine größte Sorge ist schon jetzt wieder die Gefahr durch den Habicht. Jedes Jahr das gleiche Drama.
Im Zuchtschlag hat unsere 1162 schon wieder gelegt. Sie hat sich ihren Platz allerdings erneut nicht in der Nistzelle gesucht, sondern mit ihrem Vogel unten auf dem Fußboden in einer Ecke. Ich habe das Ei in eine Schale gelegt und hoffe, dass sie nun das zweite Ei dazu legt. Nicht wie beim ersten Gelege, wo ein Ei in der Nistzelle war und das nächste in einer anderen Zelle als drittes Ei bei einem Gelege. Aber es wird schon gehen dieses Mal.

10.03.12
Seit einiger Zeit macht mir unsere Verbandszeitschrift wieder mehr Freude. In den letzten Wochen sind dort endlich wieder Berichte von excellenten Fachleuten zu lesen. In der aktuellen Ausgabe gibt es einen Artikel von Franz Steffl zur Saisonvorbereitung und auch einen Beitrag von Henk de Weerd zum Thema Paratyphus.
Zum Thema Paratyphus hatte ich gestern bereits angedeutet, dass ich künftig nicht mehr im Winter impfen werde. Der Beitrag von Tierarzt de Weerd hat mich darin noch bestärkt. Da der Paratyphus von Henk de Weerd als "Winterkrankheit" bezeichnet wird, macht es wohl mehr Sinn die Tauben frühzeitig im Herbst zu impfen. Wenn man denn überhaupt impfen will. Denn ob eine Impfung wirksam ist, ist wirklich nicht gesichert. Es gibt sehr unterschiedliche Meinungen von Fachleuten zu diesem Thema.
Andererseits habe ich auch immer noch im Kopf, was Tierarzt Peter Boskamp im letzten Jahr zum Thema Salmonellen schrieb.
Sinngemäß sagte er, dass die Salmonellen-Bakterien kaum mit einem einfachen Antibiotikum zerstört werden können.. Eine Taube, die Paratyphus hatte, wurde nach einem Resistenztest Test in der Klinik für 42 (!) Tage mit Antibiotika behandelt.. Diese Taube wurde nicht gesund und wurde deswegen getötet. Innerhalb von 12 Stunden wurde aus der Leber dieser Taube wieder eine reine Kultur von Salmonella typhimurium var. Kopenhagen isoliert. Auch ein Beweis dafür, dass bei einer unterschwelligen Salmonellenerkrankung im Bestand die oftmals üblichen prophylaktischen Kuren oftmals nur dämpfen, aber nie den ganzen Erreger aus dem Bestand eliminieren.
Wie gestern schon angedeutet habe ich heute im Zuchtschlag noch einmal alle Eier untersucht. Es sind jeweils ein Ei beim Paar 551/397 und beim Paar 759/713 nicht befruchtet. Da bei letzterem Paar aber ein drittes Ei lag (von der 1162 mit ihrem Vogel 710) und dieses befruchtet war, habe ich nur das nicht befruchtete Ei entfernt und sie können in Ruhe weiter brüten. Bei 551/397 habe ich vom Witwerschlag aus unseren 236 ein Ei untergelegt, da es von der Zeit her gut passte.
Der jährige Vogel 337 ist leider von den Eiern gelaufen. Mir war schon aufgefallen, dass er nicht viel auf seinem Gelege sitzt und stattdessen die Täubin 277 sehr oft und lange auf den Eiern saß. Irgendwann aber ist sie es wohl auch leid gewesen und so fand ich nun kalte Eier vor. Aber die beiden paarten sich schon wieder in der Voliere und so wird es sicher bald wieder ein Gelege geben, von dem ich hoffe, dass sie es dann ausbrüten.
Am 06.03. hatte ich von meinem Futterhändler eine Probe Saatmais angesetzt, um zu sehen wie der Mais keimt. Ich muss sagen, dass er großartig angegangen ist und nach vier Tagen im Grunde jedes Korn einen Keim getrieben hat. Super Ware, die ich mir vermutlich auch für die Reise holen werde. Den Mais in den Reisemischungen, die ich verwenden möchte, werde ich aber nochmals gesondert aus den Mischungen heraussuchen und dann in einer Keimprobe testen. Mal sehen wie die Qualität in den verschiedenen Futtersorten so ist.
Abschließend für heute noch der Hinweis auf einen interessanten Artikel im Internet zum Thema "geomagnetische Stürme auf der Sonne" und deren Auswirkungen auf unsere Erde. Es wird dort insgesamt wohl sehr viel übertrieben. Für Interessierte gibt es hier eine Übersicht von einem Wissenschaftler:
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/03/der-grosse-sonnensturm-kommt-schon-wieder.php


09.03.12
Ich habe heute einen ausführlichen Artikel gelesen, in dem es darum ging, dass etwa im Mai dieses Jahres das Tierschutzgesetz enger gefasst werden soll. Öffentlich werden solche Dinge ja eher selten thematisiert. Es geht v.a. darum so genannte „Qualzuchten“ einzuschränken bzw. zu verbieten. Davon betroffen wären besonders Tierzüchter, die ihre Tiere nach Schönheitsmerkmalen züchten. In besagtem Artikel wurde der Begriff „Qualzucht“ u.a. bezogen auf Tauben z.b. „Kropftauben“, bei denen durch die gewaltige Ausdehnung des Kropfes Kropfwandentzündungen durch Fehlgärungen oder Fäulnis entstehen können. Auch so genannte „Rollertauben“ wurden genannt, denen ja das eigentliche Flugvermögen zugunsten ihres „Rollfluges“ weggezüchtet wurde. Weitere Ausführungen zu diesem Thema findet man u.a. hier: http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/tierschutzgesetz-anderungen-in-2012

Für uns Brieftaubenzüchter ist das zunächst einmal zweitrangig, denn wir versuchen unsere Tauben meiner Meinung nach eher dahingehend zu züchten, ihre körperlichen Eigenschaften zu verbessern. Allerdings, und das muss man auch sagen dürfen, sind wir in den letzten Jahren mit unserem Zuchtweg teilweise sehr auf dem Holzweg, was die Verbesserung unserer Tauben betrifft. Die ständige Auslese hin auf Schnelligkeit hat unsere Tauben anfälliger gemacht. Anfälliger in Bezug auf Krankheiten und auch anfälliger in Bezug auf etwaige Störungen während des Heimflugs. Man hört es immer öfter: „Was am Abend nach dem Flug nicht zuhause ist, das kommt nicht mehr.“ Immer wieder wird dann nach den äußeren Umständen gesucht, warum die Tauben sich nicht mehr oder weniger gut orientieren können. Dabei wird ein anderer Faktor von uns ausgeblendet: die Tatsache, dass wir diese Fähigkeiten durch den „Schnelligkeitswahn“ aus den Tauben herausgezüchtet haben.

Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, an dem sich die Tierschützer noch mehr als ohnehin schon auf uns einschießen werden. Dann brauchen wir gute Argumente. Mit den aktuellen Meisterschaftsmodi und der ständigen Auslese hin auf Schnelligkeit (die letztlich nur dem Streben nach Geld geschuldet ist) haben wir diese Argumente sicher nicht.

Auf unserem Schlag habe ich heute die Witwer wieder getrennt. Die Weibchen sind zurück in die Voliere gezogen und die Vögel können nun noch solange brüten, bis sie von den Eiern laufen. Allerdings habe ich fünf Paare noch zusammengelassen, weil erst jetzt die Eier gefallen sind oder die Täubin gerade legt. Es kann sein, dass ich diese Paare gar nicht mehr trenne, sondern überbrüten lasse. Das ist auch nicht so schlecht. Allerdings gefällt es mir insgesamt doch etwas besser, wenn die Tauben zwei Mal treiben.

Im Zuchtschlag ist bei dem jungen Paar 759/713 doch ein Ei befruchtet habe ich heute gesehen. Ich werde morgen Nachmittag noch einmal in Ruhe alles nachsehen. Aber insgesamt sieht es wirklich ganz hervorragend aus bisher. Und ich habe das Gefühl, dass es damit zusammenhängt, dass wir in diesem Jahr nicht gegen Salmonellen geimpft haben. Sollten wir künftig nochmal gegen Paratyphus impfen, dann nicht mehr im Winter, sondern schon im Herbst. So viel steht fest.


08.03.12
Heute meldete sich eine alte Schulfreundin bei mir, die in Soest wohnt, also Luftlinie etwa zehn Kilometer von hier entfernt. Ein Sportfreund aus unserem Verein wohnt nicht weit von ihr entfernt. Sie schickte mir per Email einen Tonmitschnitt und fragte an, was das wohl für ein Vogel sei, den sie mit seinen Rufen mitten in der Nacht aufgenommen habe. Sie könne ihn sogar sehen. Er sitze auf einem Nachbarhaus und sei sehr groß. Ich habe mir die Aufnahme angehört und es handelt sich eindeutig um einen Uhu. Wir haben dann gemeinsam im Internet ein wenig geforscht und festgestellt, dass dieser Vogel bereits bei der Nabu gemeldet war und von mehreren Personen registriert wurde. Es ist ein Uhu-Männchen, welches sich aktuell noch auf der Suche nach einer Partnerin befindet.
Nachdem ich zuletzt schon aus dem Sauerland vermehrt gehört hatte, dass sich Uhus wieder ansiedeln nach Auswilderungen, ist nun also auch einer dieser Vögel nördlich von uns unterwegs. Mit Blick auf die Bedrohung durch den Habicht ist das eine schöne Sache und ich hoffe, dass besagter Uhu schnell eine Partnerin findet.


07.03.12
Ein Weibchen auf dem Witwerschlag humpelte heute sehr stark. Gestern hatte ich ja über einen Blutfleck auf dem Schlag geschrieben, den ich nicht zuordnen konnte, aber an der Täubin konnte ich nichts feststellen. Vielleicht ist sie irgendwo hängen geblieben. Keine Ahnung. Ich hoffe, dass es morgen wieder besser ist. Insgesamt bin ich froh, wenn die Tauben ab Freitag erst wieder getrennt sind. Diese dicken Kothaufen, die sie absetzen, wenn sie vom Nest kommen, sind mir wirklich ein Graus.
Ich überlege auf den Zuchtschlag, jetzt, wo die Tauben auf ihren Gelegen sitzen, wieder eine Lage Stroh zu geben, wie ich es über den Winter getan hatte. Das hat mir ja sehr gut gefallen und die Atmosphäre im Schlag ist zumindest um diese Jahreszeit dann doch etwas angenehmer. Zum zweiten Gelege würde ich das Stroh dann wieder entfernen, damit nicht zu viele Paare ihre Eier unten auf den Boden in die Einstreu legen, sondern in ihren Zellen bleiben. Und wenn sie dann wieder auf Eiern sitzen, käme wieder Stroh in den Schlag. Vermutlich werde ich es gegen Ende der Woche einmal so angehen.
Bei Tierarzt Rene Becker habe ich inzwischen einen Termin für den 22.03. gemacht. Dann bin ich hoffentlich gesund und heile aus Irland zurück und werde die Tauben nachsehen lassen. Es bliebe dann längst noch genug Zeit um eventuell eine Behandlung durchzuführen. Ich denke aber, das die Tauben in einem solchen Zustand sind, dass keine größeren medizinischen Behandlungen notwendig sind.


06.03.12
Vormittags habe ich heute im Zuchtschlag die Gelege auf ihre Befruchtung hin kontrolliert. Ich muss sagen: das Ergebnis ist sehr zufriedenstellen. Nachdem die Paarung schon deutlich besser verlief als im Vorjahr, ist auch die Befruchtungsquote sehr viel besser. Insgesamt scheinen, wenn ich mich nicht geirrt habe, nur drei Eier insgesamt unbefruchtet zu sein. Leider scheinen davon zwei Eier bei dem jungen Paar 759 X 713 leer zu sein. Ausgerechnet bei dem Paar, bei dem die 1162 ein drittes Ei dazu gelegt hatte. Ich überlege nun, ob ich die beiden jungen Tauben dieses Ei ausbrüten und hochziehen lasse. Nachteil wäre, dass ich dann aus diesem Paar maximal zwei reisefähige Jungtauben bekommen (wenn denn das nächste Gelege befruchtet wäre). Oder ich lege das Ei der 1162 dort unter, wo ein Ei unbefruchtet ist (337 X 811) und lasse 759 und 713 wieder auf ein Nest kommen. Ich überlege es mir noch im Lauf dieser Woche.
Auf dem Witwerschlag fand ich heute morgen einen Blutfleck vor, wobei ich bis zum Abend nicht herausgefunden habe, welches Tier sich da verletzt hatte. Es war auch weiter nichts zu sehen als dieser Blutfleck unter einem Sitzplatz. Keine Ahnung was da los war. Ich werde morgen nochmal darauf achten, ob ich etwas entdecke. Wenn nicht, ist es aber auch kein Beinbruch.
Am 21.02. hatte ich von unserem Zuchtfutter ja eine Keimprobe angesetzt. Heute bei meinem Futtermittelhändler kamen wir darauf zu sprechen. Das Futter hatte super gekeimt - mit einer Ausnahme: der Mais hatte auch nach mehren Tagen noch keine Keime angesetzt. Ich werde den Mais nochmals extra testen. Das werde ich auch bei anderen Futtermischungen nochmals kontrollieren - speziell bei den Reisemischungen, die ich letztendlich verwenden werde. Ich habe aber den Verdacht, dass der Mais bei fast allen Mischungen und Herstellern auf dem Markt bzgl. der Keimprobe Probleme macht. Mein Futtermittelhändler Franz hat mir dann etwa ein Kilogramm Saatmais zu testzwecken mitgegeben. Damit habe ich schon heute abend eine Keimprobe angesetzt und ich bin gespannt, wie sich der Mais dann in den nächsten Tagen entwickelt. Bevor ich morgen in einer Woche nochmal für sechs Tage in den Urlaub nach Irland fliege, werde ich nochmal darüber schreiben, wie dieser Mais sich entwickelt.
Ende dieser Woche werde ich die Witwer wieder trennen. Sie haben nun lange genug auf Eiern gesessen. Wenn ich dann aus dem Urlaub wieder zurück bin wird unmittelbar erneut angepaart und dann geht es für die Tauben nach draußen. Ich werde dann nochmals im Details darüber schreiben, warum wir so vorgehen.


05.03.12 Zur Vorbereitung der ersten Freiflüge in gut zwei Wochen habe ich heute wieder mit der jährlichen Behandlung mit dem Produkt SB Special von BIFS Vandersanden begonnen. Auf einen Tipp von Franz-Josef Steffl hin machen wir das nun seit einigen Jahren und es hat stets recht gut funktioniert. Informationen zu diesem Produkt finden man auf dieser Seite: http://www.bifs.be/topproducts.aspx?lang=de Wir rühren einen Esslöffel SB Special an einen Kilo Futter und trocknen mit einer Mischung aus Ropa-B-Pulver und Kräuter Komplett von Rhönfried ab. Das machen wir über zehn Tage, danach gibt es dann kurze Zeit später erstmals wieder Freiflug für unsere Tauben. In den Jahren, in denen wir das Produkt eingesetzt haben, hatten wir sehr wenige oder gar keine Schiefflieger. Warum auch immer. Denn eigentlich sagt der aktuelle Forschungsstand ja, dass das Schieffligersyndrom eher nicht mit Streptokokken-Infektionen zu tun hat. Dabei soll das SB-Special eigentlich gegen diese Erreger auf natürlicher Basis wirken. Ich kann es nicht beurteilen, aber es hat stets gut funktioniert. Von daher machen wir es auch weiterhin.
Im Zuchtschlag lag im Nest des Paares 759/713 ein drittes Ei. Es stammt von der 1162 und anhand der Größe konnte ich auch nachvollziehen, welches das "falsche" Ei war. Die 1162 war vor zwei Jahren mal in dieser Nistzelle angepaart und hat sich wohl an ihr altes Nest erinnert. Das Ei ist auch befruchtet. Ich habe es daher erst liegen lassen und überprüfe in den nächsten Tagen, ob irgendwo ein Ei unbefruchtet ist und wenn es passt, lege ich es dort unter.


04.03.12
Es war eine wunderbare Fahrt heute nach Houten zur Messe. Mit vielen netten Sportfreunden durfte ich einen sehr schönen, lustigen und abwechslungsreichen Tag erleben. Leider hab ich Trottel meine Fotokamera zwar eingepackt, aber vorher nicht festgestellt, dass der Akku leer war. So konnte keine Bilder schießen. Trotzdem war es ein tolles Erlebnis. Eine gut organisierte Messe, geräumig und ein wenig unterteilt. Die meisten Tauben waren sicher gestern schon dort verkauft worden, aber ich war ja auch nicht in die Niederlande gereist, um Tauben zu kaufen, sondern um mich zu informieren. Auffällig ist, dass vieles im Brieftaubensport stagniert. Es gibt eigentlich keine Neuentwicklungen mehr, nur alten Wein in neuen Schläuchen und Firmen, welche Produkte anderer Firmen kopieren. Ich hatte es gestern schon zur Firma Betz geschrieben und heute hab ich festgestellt, dass auch die Firma Beyers ganz neu die gestern genannten Futtermischungen kopiert. Ich habe mir, da diese Beyers-Mischungen noch in keinem Prospekt aufgeführt sind, diese in meiner Kladde notiert. Morgen kann ich mehr dazu schreiben, wenn ich Vergleiche angestellt habe.
Schön war auch das zufällige Gespräch, welches ich an einem Stand mit einem niederländischen Sportfreund geführt habe, der mit seinen Tauben die Weitstrecke bereist. Er hat mir vorgestellt, wie er die Tauben betreut und dass es bei ihm erst im Juni oder Juli richtig "zur Sache" geht, wenn die wichtigen Wettbewerbe anstehen. Insgesamt setzte dieser Sportfreund sehr viel auf natürliche Präparate, was man ja von Weitstreckenspielern häufiger hört.
Abschließend möchte ich für heute noch feststellen, dass unsere westlichen Nachbarn eindeutig mehr vom Pommes frittieren verstehen als wir Deutschen. Lecker waren sie...


03.03.12
Wie schon gesagt habe ich mich heute mal wieder länger auf dem Schlag aufgehalten und habe die Tauben beobachtet. Interessant war dabei z.b. das Verhalten unserer Zuchttäubin 589. Sie wechselte sich gegen Mittag mit ihrem Partner beim Brutgeschäft ab. Als sie von den Eiern war, ging sie in die Voliere und hüpfte etwa 7 oder 8 Minuten lang "wie irre" durch die Voliere und schlug mit den Flügeln. Ich weiß nicht, ob das Lockerungsübungen waren oder was sie damit erreichen wollte, aber es war interessant zu sehen. Ich hab bzgl. der Futtermischungen heute noch mal ein wenig gelesen und mich informiert. Manchmal sind die Firmen schon spaßig. Ich empfehle jedem mal die neuen "Sprint-Mischungen von der Firma Betz mit den "Premium-Mischungen" (Top-Relax, Top-Energie, Top-Power) von Ovator zu vergleichen. Da muss man schon schmunzeln. Morgen geht es nach Houten. Mal sehen was es da Neues gibt.

02.03.2012
Nach zwölf Arbeitstagen am Stück habe ich endlich mal wieder zwei Tage frei. Da der Sonntag schon mir der Fahrt nach Houten verplant ist, bleibt v.a. der Samstag, um mich mal wieder etwas intensiver mit den eigenen Tauben zu beschäftigen. Da sie jetzt fast alle auf Eiern sitzen ist natürlich nicht so sehr viel zu tun, aber ich hab wenigstens mal wieder Gelegenheit mich länger auf dem Schlag aufzuhalten und die Tauben einfach nur zu beobachten. V.a. auch noch einmal auf dem Witwerschlag, wo einige jährige Vögel etwas Durcheinander veranstalten. Einer hat zwei Weibchen, dafür ein anderer gar keine Täubin mehr und unser weißer "417" hat ohnehin kein Interesse an Frauen, sondern sitzt den ganzen Tag draußen in der Dachvoliere und brüllt sich die Seele aus dem Leib.
Vor einiger Zeit hatte ich schon darüber geschrieben, dass ich unsere Fütterung der Reisetauben in diesem Jahr etwas modifizieren möchte. Dazu habe ich mich mit einem Sportfreund ausgetauscht, der wirklich etwas vom Futter, von dessen Zusammensetzung usw. versteht. Er hat mir einige Tipps zur Zusammenstellung des Futters gegeben, die ich auch befolgen werde. Grundlage meiner Überlegungen war ja, dass bei der reinen Fütterung von "Prange Grand Prix", wie wir sie in den letzten beiden Jahren praktiziert haben (natürlich ergänzt um Sämereien, Mais oder Paddy-Reis nach Bedarf) oft bei uns schon Dienstags die Hülsenfrüchte liegen blieben. Einerseits war das ein gutes Zeichen dafür, dass die Tauben ordentlich wieder aufgebaut waren nach dem Flug, andererseits aber denke ich, dass es ja nicht nötig ist. Von daher werde ich das Prange-Futter in diesem Jahr mit weiteren Mischungen vermischen, die keine oder sehr wenig Hülsenfrüchte enthalten. D.h. dass ich insgesamt eine andere Basismischung verwenden werde. Außerdem werde ich zu Beginn der Woche diese Basismischung mit einer sogenannten Diätmischung mischen. Wobei ich mich immer frage, warum man diese Mischungen eigentlich als "Diät-Mischung" bezeichnet. Das "Super-Diät" von Beyers oder das "Diät-A" von Spinne oder andere Mischungen sind alles mögliche, aber sicher haben sie nichts mit einer Diät zu tun, wenn man sich die Zusammensetzung ansieht.
Ganz wichtig bei meinen Überlegungen ist auch, dass ich ein sehr variantenreiches Futter anbieten möchte. So wie ich es auch mit unserer Zuchtmischung mit 37 Komponenten praktiziere. Außerdem ist mir wichtig, dass das Futter vom Mischungs-Verhältnis der Fettsäuren einigermaßen annehmbar ist. Dazu sind neben Hanf und Leinsamen auch ein Anteil von Raps und Rübsen im Futter wichtig. Anbei einmal ein recht interessanter Link zu diesem Thema
http://www.birdsandmore.de/shop/pdf/rubsen.pdf

Mit dem Prange-Futter werde ich vermutlich zwei weitere Mischungen ohne Hülsenfrüchte (Ausnahme Soja) vermischen. Eine mit recht viel Mais und vielen fettreichen Komponenten und eine mit etwas weniger Energie. Und diese Mischung ergänze ich dann noch um einige Einzelkomponenten, um das Mischungsverhältnis der Fettsäuren etwas besser zu organisieren. Und an dem Punkt kommen dann möglicherweise auch noch meine Überlegungen zu der Korrel-Fütterung zum Tragen und ich setze zusätzlich die Omega-Korrels Beyers ein. Mehr Infos zu diesen Korrels findet man übrigens hier http://www.cedebirdfood.com

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1.03.2012 Heute war ich fast den ganzen Tag über unterwegs. Beruflich und auch wegen der Tauben. Es blieb nur kurz Zeit zum Füttern und zum Saubermachen. Immerhin habe ich festgestellt, dass im Zuchtschlag nochmal zwei Täubinnen gelegt hatten und somit nur noch bei zwei Paaren (die beiden Weibchen sind die Jüngsten und recht spät aus dem letzten Herbst) nun noch keine Eier liegen. Im Witwerschlag sind auch wieder Eier gefallen, aber dort haben auch einige ältere Weibchen noch nicht gelegt, wobei ich vermute, dass z.b. die alte Täubin unseres 149 (das Weibchen ist von 2001) vielleicht gar nicht mehr legt, weil sie sich im letzten Jahr schon schwer tat. Dort lege ich dann einfach Gipseier unter und irgendwann setzen sie sich dann aller Erfahrung nach darauf. Ich möchte heute abschließend noch auf etwas aufmerksam machen, was mir heute zugemailt wurde. Ich habe es eben erst gelesen und stelle den Link einmal völlig wertfrei hier ein. Möglicherweise hält es der ein oder andere Leser für sinnvoll und beteiligt sich an dieser Petition: epetitionen.bundestag.de/index.php