Brieftauben Mimberg

September 2011

26.09.11 Von heute bis zum 01.10. wegen beruflicher Abwesenheit kein Tagebuch.

25.09.11
Von der Vererbungslehre haben ich leider viel zu wenig Ahnung. Ich habe mir vorgenommen mich in diesem Winter etwas mehr mit der Materie zu beschäftigen. Aber in der Wochenzeitung "Die Zeit" las ich heute morgen etwas Interessantes. Dort stand: "Der Bielefelder Pomologe Hans-Joachim Bannier hat 500 Stammbäume von handelsüblichen Supermarktäpfeln erstellt, um deren Herkunft zu rekonstruieren. Das Ergebnis zeigte erschreckende Einfallslosigkeit. Ganze sechs Elternsorten kreuzen die Züchter seit achtzig Jahren immer wieder aufs Neue miteinander, und das weltweit. Die Einförmigkeit verstärkt auch die Anfälligkeit für Krankheiten und erfordere einen massiven Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, warnt Bannier. Und das gilt nicht nur bei Äpfeln." Natürlich musste ich sofort an unsere Brieftauben denken. An die zunehmende Krankheitsanfälligkeit, insbesondere bei den Jungtauben usw. Natürlich hat das auch mit der Haltung zu tun. (Stichwort Medikamente etc.) Aber haben wir uns diese Anfälligkeit der Tauben nicht auch herangezüchtet? Gehen unsere heutigen Reisetauben nicht auch inzwischen auf sehr wenige Ausgangstiere zurück? Insbesondere die Stammtauben der Gebrüder Janssen sind hier sicher zu nennen, auf denen sich auch viele der heutigen "Rassen" begründen. Könnte man die Stammbäume der heutigen Linien verfolgen, dann käme man, so fürchte ich, vielleicht auch nur bei ganz wenigen Ausgangstieren heraus. Ähnlich der oben beschriebenen Situation bei den Äpfeln. Ich habe zu wenig Ahnung um das wirklich beurteilen zu können. Aber der Gedanke kam mir doch sofort.
Von morgen an werde ich für 5 oder 6 Tage kein Tagebuch schreiben können, da ich beruflich unterwegs und nicht zuhause bin. Ich melde mich dann am kommenden Wochenende zurück und werde berichten, ob unsere Renner von meinem Vater auch ordentlich versorgt wurden Jetzt, wo es draußen wirklich spätsommerlich warm ist, fällt das Deckgefieder bei unseren Witwern wirklich in Massen. Man kann praktisch dabei zusehen, wie ständig Federn zu Boden segeln. Die Tauben bekommen jetzt fast täglich über das Futter Mineralien und Aminosäuren. Und sicher auch 2 mal in der Woche C-Phos über die Tränke. Ob es nötig ist, weiß ich nicht, aber schaden tut man den Tauben damit sicher nicht.


24.09.11
Die Jungtauben, welche wir aus zwei Paaren auf dem Witwerschlag noch gezogen haben, sind nun so gut wie fertig um sie abzusetzen. Zwei der vier Jungen werden abgegeben. Zwei behalten wir für uns selbst, um sie zu testen. Man muss sich einfach auch aus den guten Reisetauben frühzeitig mal Junge zurückbehalten. Insbesondere dann, wenn man wie wir, trockene Witwerschaft betreibt und im Grunde kaum einmal ein Junges aus den guten Witwern zum Reisen hat. Wenn man nicht die Gelegenheit hat im Frühjahr hier und da mal ein Ei umzulegen, dann bekommt man halt keine Erfahrungswerte über die Zuchtqualitäten seiner guten Witwer. Deswegen macht es schon Sinn im Herbst mal ab und an ein Gelege groß werden zu lassen.
Davon abgesehen muss man einfach sagen, dass die Tauben im Sommer und Herbst ohne großen Aufwand deutlich besser gedeihen, als im Winter oder im frühen Frühjahr. Egal was mir Winterzüchter oder Züchter, welche früh im Januar anpaaren erzählen wollen: die Jungen mögen nicht schlecht sein...aber der Aufwand, den man betreiben muss, um sie gut gedeihen zu lassen, ist eben doch höher als bei Jungtauben während der warmen Jahreszeit.
Aktuell ist für mich wieder die Zeit, in der ich mich viel mit den Ergebnissen anderer Schläge, mit Schlagberichten usw. beschäftige. Am Interessantesten für mich sind da stets die Abstammungen der besten Reise- und Zuchttauben dieser starken Schläge. Ich mache mir da häufig Notizen zu Linien und Tauben, die mir regelmäßig auffallen. Jeder kann sagen, dass er Tauben aus der Linie eines Supervererbers wie dem Ringlosen von Prange oder dem Bliksem von Vandenabeele oder dem Olympiade von Heremans usw. haben möchte. Aber viel spannender und letztlich auch günstiger ist es doch, frühzeitig auf bestimmte Vererber aufmerksam zu werden und sich dann vielleicht mal Tauben daraus zu sichern. Dazu muss man sich aber schon einige Mühe machen. Ich versuche das eben durch meine Notizen.
Vorgestern hatte ich ein Foto unseres 202 gemacht, dass ich jetzt auf dem PC habe und hier nun einstelle. Er hatte wirklich den kompletten Schwanz von sich geworfen. Eigentlich ist der Vogel (und auch sein Nestbruder 203) so schön, dass wir ihn für die RV-Ausstellung vorgesehen hatten. Aber jetzt müssen wir erst einmal abwarten, wie sich der Schwanz des 202 entwickelt. Aber er wird schon wieder wachsen Leider ist das alles auf dem Bild nicht so schön zu erkennen, aber ich werde mir bald eine neue und hoffentlich gute Kamera zulegen, mit der ich dann sicher auch bessere Bilder von unseren Tauben machen kann.


23.09.11
Im letzten Winter hatte der deutsche Spitzenzüchter Markus Neeb auf einem Forum, auf dem ich zu Gast war, beschrieben wie er seine Tauben trainiert und versorgt. U.a. betonte Markus Neeb, dass er die Witwer trotz Habichtplage jeden Tag im Winter herauslässt. Und die Verluste in den Jahren davor irgendwann gegen Null gingen. Dieses Vorgehen hat mich seitdem beschäftigt. Erstens weil es natürlich für uns interessant wäre, wenn es so funktionierte und zweitens, weil ich einfach nicht daran glaube, dass der Habicht, wenn er da ist, die Tauben in Ruhe lässt oder nicht mehr gefangen kriegt.
Über Umwege habe ich nun durch einen Sportfreund, der eng mit Markus Neeb befreundet ist, erfahren, dass Sportfreund Neeb im letzten Winter dann doch weniger Glück hatte und in zwei Wochen zehn Witwer durch den Greifvogel einbüsste. Also doch so, wie ich erwartet hatte. Hier wäre es sehr ähnlich. Entweder entscheidet man sich also, dass es egal ist wieviele Tauben der Habicht frisst oder man sperrt sie zähneknirschend ein. Ich entscheide mich für Letzteres, weil mir die Tauben echt zu wichtig sind, als dass ich sie an den Greifvogel verfüttere. Deswegen sind unsere Tauben nun auch eingesperrt und können nur die Dachvoliere nutzen, um frische Luft und Sonne zu tanken.
Heute kam dann auch wieder ein Bad dazu, was alle Vögel mit Begeisterung annahmen. Und wie so häufig im Herbst kam wieder der Staubsauger zum Einsatz. Ich glaube manchmal, dass größte "Gift" für unsere Tauben ist Staub. Insbesondere wenn sie festsitzen und die Atemwege durch Bewegung nicht so frei bekommen. Da nutzen keine Naturpräparate und keine Medizin. Aus einem Bergmann mit Staublunge macht man durch kein Präparat und kein Medikament der Welt mehr einen Spitzensportler. Und für unsere Tauben sieht das sicher nicht viel anders aus. Deswegen ist, gerade im Winter, Reinlichkeit auf den Schlägen gefragt. Das ist jedenfalls meine Meinung. Das gestern angekündigte Foto von unserem "schwanzlosen" Jährigen ist übrigens schon geschossen. Aber ich habe es noch nicht auf dem PC. Das mache ich sobald ich Zeit finde und werde es dann hier präsentieren.
Übrigens stehen nun viele Tauben des Verbands-One-Loft-Rennens auf www.dr-kohaus.de zur Versteigerung.

22.09.11
Unser jähriger Vogel 202 (jährig 8/12 Preise) hat von gestern auf heute sämtliche Schwanzfedern von sich geworfen. Sie lagen alle in seiner Zelle als ich heute morgen sauber machte. Keine Ahnung was der Auslöser für diesen Mauserschub war und ob das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist. Aber wir werden beobachten, ob die nachwachsenden Federn ordentlich sind und keine Wasserzeichen etc. aufweisen. Wenn es klappt mache ich von dem Vogel morgen mal ein Foto. Er sieht wirklich witzig aus, so ganz ohne Schwanz.


21.09.11
Die jungen Weibchen des Jahrgangs 2011 sind heute zu den Witwerweibchen in die Voliere umgezogen. Dort können sie nun in Ruhe an der frischen Luft weiter mausern. Die jungen Vögel sind noch auf dem Jungtierschlag. Egal wie ich es drehe und wende: es sind eigentlich zu viele für die künftige Witwermannschaft. Selbst wenn ich dort sehr streng selektiere und alte Vögel mit mehr als 50 % Reiseleistung und jährige Vögel mit 40 % Reiseleistung aus der Mannschaft nehme, sind nicht genug Zellen da, um die jungen Vögel alle unterzubringen. Aber der Witwerschlag wird in keinem Fall überbesetzt. Ich muss nochmal darüber nachdenken, wie ich es angehe. Es ist aber auch wirklich erstaunlich, dass nach Abschluss der Jungreise die verbliebenen Tauben zu 3/4 Vögel sind und nur zu 1/4 Weibchen. Aber auf einen Tag kommt es nicht an und irgendwann werde ich sicher zu einem Ergebnis kommen, wie die künftige Reisemannschaft aussehen soll.
Ich habe heute hier auf der Homepage unter den Zuchtvögeln die Neuzugänge für das nächste Jahr eingefügt. Die Zuchtweibchen ergänze ich, sobald ich Zeit finde. Ich hoffe es ist der ein oder andere gute Neuzugang dabei. Ganz besonders gespannt bin ich übrigens schon jetzt auf die Jungen aus unserem 882, dessen Enkel in diesem Jahr schon sehr gut geflogen hat. Der 882 hat insgesamt 47 Preise geflogen und bringt zumindest dem Aussehen nach solche Zuchtqualitäten mit sich, dass mir Tierarzt Rene Becker schon im Frühjahr riet, ihn sofort in die Zucht zu setzen.
Heute möchte ich abschließend noch auf einen sehr interessanten Artikel zu einem tollen Projekt hinweisen:
 www.ksta.de/html/artikel/1316422726160.shtml

20.09.11
Über die Mauser- und die Winterzeit machen wir immer viel Gebrauch von Naturaline. Diesen Kräutersaft von der Firma Natural geben wir eigentlich von September bis März durchgängig zwei bis drei Mal in der Woche. Ob es zu irgendetwas nütze ist ? Ehrlich gesagt wissen wir das nicht. Wir erhoffen uns einfach, dass die Kräuter ein bißchen was dazu beitragen, dass die Tauben gut durch die Mauser und den Winter kommen. Auf den alten Flaschen stand jeoch nicht drauf, was dieser Kräutertrunk enthält. Auf den neuen Flaschen ist nun allerdings eine Inhaltsangabe zu finden. Vermutlich aufgrund irgendwelcher Gesetzesvorgaben muss der Hersteller die Zutaten nun aufführen. Gut so!
Ich habe mir also die lateinischen Begriffe in ihrer deutschen Übersetzung herausgesucht und bin nun ein wenig schlauer. Naturaline enthält folgende (Heil-)Kräuter: Erdrauch, Ysop-Kraut, Heidelbeere, Waldmeister, Brennessel, Färberkrautwurzel, Eschenblätter, Benediktenkraut, Andornkraut, Himbeerblätter, Pfefferminze, Augentrost, Isländisch Moos, Echinaccea und Taubnessel. Wir diese Kräuter wirken sollen, kann sich bei Interesse nun jeder selbst aus dem Internet heraussuchen. Ob sie überhaupt wirken bei unseren Tauben weiß ich auch nicht. Aber ich glaube einfach mal dran, dass wir den Tauben mit Naturaline etwas Gutes tun. Und es ist ja nun wirklich nicht teuer im Vergleich zu anderen Produkten. Also geben wir es weiter.
Heute Vormittag ist mal wieder eine Jungtaube zurückgekommen. Sie fehlte vom Flug am 21.08. und war somit fast genau vier Wochen unterwegs. Die junge Täubin mit der Nummer 323 ist am Kropf leicht verletzt, aber das ist schon sehr gut verheilt. Sie wurde zunächst alleine gesetzt und erhielt eine Tablette gegen Trichomonaden. Außerdem bekam sie, da sie sehr viele Federlinge an sich trug, sofort einen Tropfen Ivomec in den Nacken. Dieses wird morgen noch einmal wiederholt. Dann gibt es auch eine Tablette gegen Kokzidien. Auf jeden Fall ist es schön, dass sie wieder da ist. Ich mag Tauben, die sich so alleine nach hause durchschlagen. Sie wird sicher nächstes Jahr ihren Platz als Witwerweibchen bekommen.


19.09.11
Im Zuchtschlag war heute Großputz angesagt. Wir reinigen den Zuchtschlag ja nicht so häufig, um die Tauben auch ein wenig in ihrem Immunsystem zu fördern, aber jetzt zum Herbst hin, ist es dann doch mal wieder nötig. Natürlich kam auch der Staubsauger zum Einsatz. Aber es wurde nicht desinfiziert oder ähnliches. Das halten wir wirklich nur für nötig, wenn es aufgrund einer Erkrankung vom Tierarzt vorgeschrieben wurde. Wobei ich selbst da Zweifel hege, ob in einem Taubenschlag durch eine Desinfektion wirklich alle Erreger abgetötet werden, die man abtöten möchte. Im Anschluss an die Großreinigung habe ich mich dann entschieden nach einigen Jahren mal wieder Stroh auf den Zuchtschlag zu geben. Dder Fußboden wurde also mit einer dicken Lage Stroh ausgelegt. Während der Zuchtperiode machen wir das grundsätzlich nicht, da sonst viele Gelege im Stroh auf dem Fußboden landen, statt in der jeweiligen Nistzelle. Aber über den Winter hat es den Vorteil, dass ein wenig die Feuchtigkeit von unten gedämmt wird. Noch größer ist allerdings der Vorteil beim saubermachen, denn man muss im Frühjahr nur das Stroh herausfegen und ist fertig. Man erspart sich viel Kratzerei.
Unser Zuchtvogel 08-187 hat über den Winter immer ein Problem: er setzt ganz schlimmen, nassem Kot ab. Sobald er gepaart ist hat das ein Ende. Immerhin hat er aber schon gute Tauben gegeben. So unseren 49 mit 10 Preisen in diesem Jahr und auch den 204, einen Jährigen, der in diesem Jahr 7 Preise flog, davon 5 Preise bis zum 76. Konkurs. Ich habe den 187 etwa eine Stunde nach der Fütterung dann mal in die Hand genommen. Und er hatte sich den Kropf voll Wasser gesoffen, als sei er gerade durstig von einem 600 KM-Flug zurückgekehrt. Was für ein komisches Verhalten. Aber es erklärt natürlich den schlechten Kot. Warum er das tut ist mir rätselhaft. Ich hatte ihn in den letzten beiden Jahren schon zwei Mal mit beim Tierarzt und er war jeweils absolut in Ordnung. Insofern müssen wir uns da keine Sorgen machen, aber schön ist dieses Wassersaufen natürlich nicht.

18.09.11
Wir haben heute auf allen Schlägen einen Badetag eingelegt. Dass machen wir jetzt in der Mauser ohnehin sehr häufig - sicherlich 2 x in der Woche, manchmal sogar 3 x. Aber wenn es, wie heute, draußen regnet, dann baden sie nochmal umso lieber. Ein Mal wöchentlich wird dem Badewasser übrigens das Ungeziefermittel von Tollisan zugesetzt, sodass die Tauben eigentlich immer frei sind von Ektoparasiten. Freiflug gab es dann am Nachmittag nicht mehr.
Auf den Witwerschlägen kam bei der vorherigen Reinigung auch wieder der Staubsauger zum Einsatz. Wir haben ja so einen Robbie-Taubenschlagsauger und sind damit sehr zufrieden. Gerade jetzt in der Mauser benutze ich ihn mehrmals wöchentlich um die Federn zu entfernen.
Sehr gut machen sich weiterhin die Jungtauben aus den guten Jährigen, die wir noch bei zwei Ammenpaaren untergelegt hatten. Wenn man das erste Mal aus einem Paar Junge zieht, ist man ja immer gespannt wie sie sich entwickeln. Hier bin ich sehr zuversichtlich, dass sie körperlich sehr gut werden.
In den nächsten Tagen werde ich hier auf der Seite die Liste unserer Zuchttauben ändern. Diejenigen, die aus dem Zuchtschlag herausgehen werden verschwinden. Die Neuzugänge werde ich einfügen. Im Grunde ist unsere Planung für das nächste Jahr auch abgeschlossen, denn sonst wird der Bestand einfach zu groß. Und wir wollen ihn ja eher noch etwas verkleinern.
Hier noch ein Bild der Jungtauben aus unserem Jährigen 236 (11 Preise, mehr als 800 As-Punkte), der an eine Halbschwester gepaart ist.




17.09.11
Heute waren wir mit sechs Familienmitgliedern in Essen beim One-Loft-Rennen des Verbandes. Unsere Verwandten hatte eine Taube am Start, die einen ausgezeichneten 17. Platz belegte. Insgesamt war es eine gute Veranstaltung, auch wenn es hier und da hakte und noch Verbesserungspotenzial da ist. Der Flug war nicht einfach und die Tauben kamen kaum im Schwarm. Der Konkurs dauerte etwa eine Stunde, aber auch danach kamen die Tauben sehr gut nach. Insgesamt konnte man sehen, dass die Tiere erstklassig versorgt und geführt waren. Da hatte man wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Sehr schön war es auch einige Sportfreunde dort zu treffen, die man sonst nicht so häufig sieht. Alles in Allem war es ein seht gelungener Tag. Unsere Tauben hatten demzufolge heute natürlich keinen Freiflug.



Auf der Homepage des Dr. Kohaus-Fördervereins gibt es übrigens weitere Bilder und auch die Preislisten vom heutigen Rennen:
dr-kohaus.de/diashow/diashow.html

16.09.11
Beim heutigen Freiflug der Tauben konnte ich ein interessantes Schauspiel beobachten. Etwa 10-15 Witwervögel flogen mit dem Jungtaubenschwarm. Wir haben hier schon seit dem Frühjahr einen ansässigen Baumfalken, der sich aber nicht an die Tauben stört....und diese eigentlich auch nicht an ihn. Dieser Falke fliegt mir recht hoher Geschwindigkeit, aber die Jungtauben beachteten ihn gar nicht. Anders hingegen die Witwer, die schon längere Zeit nicht draußen waren. Diese entwickelten richtig Angst vor dem Greifvogel, lösten sich aus dem Schwarm und stürzten auf das Dach und liefen in den Schlag. Ein Vogel flog gar in die Tanne beim Nachbarn. Und das alles während die Jungen gemütlich weiter flogen. So unterschiedlich ist das, wenn Tauben längere Zeit keinen Freiflug hatten.
Als dann die Witwervögel schon alle wieder im Schlag waren und nur noch etwa 15 Junge draußen waren tauchte auch noch der Habicht auf, der aber keinen Angriff startete. Trotzdem hatten einige Jungtiere ordentlich Angst und gingen sehr hoch und zogen dann weg. Irgendwann waren aber alle wieder im Schlag.


15.09.11
Auch heute hatten wir sowohl die Jungtauben, als auch die Witwervögel draußen. D.h. alle die wollten. Denn einige Vögel sehen wirklich schon arg "gerupft" aus. Sie haben in den letzten Tagen wirklich reichlich Federn von sich geworfen. Wie auch immer: es ging auch heute gut und die Tauben konnten sich ein wenig bewegen. Es wäre schön, wenn es noch einige Zeit so gehen könnte. Da wir die Tauben bisher noch nicht selektiert haben, steht das auch noch an. Zwar habe ich im Kopf welche Tauben behalten werden und welche nicht. Aber im Grunde sind es dann immernoch zu viel, Von daher muss ich doch noch einmal etwas härtere Ansprüche stellen. Und obwohl die Jungen nicht so gut geflogen haben, behalte ich eher einen hoffnungsvollen Jungvogel, als einen überjährigen Vogel, der 7 oder 8 Preis geflogen hat und als Jähriger auch nicht besser war.

14.09.11
Da der ruhmreiche Deutsche Meister Borussia Dortmund gestern im ersten Champions-League-Spiel gegen Arsenal London, wie gewohnt, durch mich im Stadion unterstützt wurde, komme ich erst heute wieder dazu ein paar Zeilen zu schreiben.
Heute habe ich ein kleines bißchen etwas riskiert. Gegen 16 Uhr habe ich unsere Jungtauben zum Freiflug herausgelassen. Da sie noch in guter Verfassung sind und recht schnell hoch in der Luft fliegen, ist die Gefahr eines Habichtangriffs nicht ganz so groß. Dann habe ich aber die inzwischen wieder getrennten Witwervögel ebenfalls herausgelassen. Diese sind schon recht weit in der Mauser des Deckgefieders und waren nun seit einigen Wochen eingesperrt. In der Hoffnung dass es ohne Habichtattacke abgeht, konnten sie bei offenem Schlag und unter meiner Aufsicht ein wenig herausgehen. Das taten auch etwa die Hälfte der Vögel. Einige flogen mehr, andere weniger, einige sogar mit den Jungtauben. Ich weiß, dass da täglich das Risiko mitspielt, dass der Greifvogel einen guten Vogel schlägt. Aber dieses monatelange Einsperren ist mir wirklich zuwider. Mal sehen wie wir da in den nächsten Tagen und Wochen weiter vorgehen.
In diesem Frühjahr hatte uns der Habicht eine junge Täubin, die damals noch piepte und zum ersten Mal aufs Dach ging, vom Dach gepflückt. Durch Schreien und Klatschen gelang es, dass er sie fallen ließ. (siehe Tagebucheintrag vom 22.04.) Diese Täubin musste ich nachher trotzdem aus der Mannschaft nehmen, weil sie einfach nicht mehr heraus wollte, sehr scheu war usw. Heute las ich dann einen interessanten Artikel über Stress, Ängste usw. beim Menschen. Darin wird ein Neurowissenschaftler wie folgt zitiert: "Psychische Traumata sind wie Schläge auf die Gene. Das Gen für das Stresshormon Vasopressin etwa kann nach einem frühkindlichen Trauma leichter aktiviert werden. Das heißt, im späteren Leben kann ein kleiner Auslöser eine folgenschwere Stressreaktion im Körper auslösen."
Dieses bezieht sich zwar auf den Menschen, aber ich denke, dass viele physiologische Abläufe bei der Taube nicht viel anders sind. Wenn nun Jungtauben ständigen Gefahren durch den Habicht ausgesetzt sind, kann man sich leicht ausmalen, dass dieses auch im späteren Leben seine Folgen hat. Ich denke, dass solche Tauben einfach leichter erkranken, leichter auf Flügen verloren gehen etc. Umgekehrt ist es sicher so, dass man Tauben auch an einige Prozesse gewöhnen kann, dass sie schon als Nestjunges an den Züchter gewöhnt werden können, somit der Züchter kein Stressfaktor mehr für das Tier ist usw. Schade, dass bei unseren Tauben in dieser Richtung so wenig geforscht wird, weil es halt für die Wissenschaft und v.a. die Industie nicht wirklich interessant ist.


12.09.11
Weil ich heute Spätdienst hatte sind die Tauben im Schlag geblieben. Es war drauße aber auch insgesamt sehr windig. Ich habe jetzt nach dem Trennen der Witwer die Zellen offen gelassen. Bisher hatten wir sie über den Winter und auch während der Reise immer nur halb geöffnet. Der Teil in dem die Nistschale steht, war zu. Bei mehreren starken Züchtern habe ich jetzt aber schon gesehen, dass die Zellen eigentlich das ganze Jahr über geöffnet sind. Deswegen habe ich diesbezüglich auch eine Anfrage im Internet-Taubenschlag gestellt und habe auch auf dem Email- und Nachrichten-Weg neben den Antworten im Forum schon einiges erfahren. Ich finde solche "Kleinigkeiten" immer sehr interessant. Es ist spannend wie unterschiedlich Züchter das handhaben. Ich werde hier sicher noch einmal dazu schreiben.

11.09.11
Da sind ja gestern wirklich viele Flüge zum Saisonabschluss schwierig gewesen. Beim Upland-Derby waren bis zum heutigen Abend, also nach ca. 30 Stunden Konkurs, 298 von 778 eingesetzten Tauben daheim. Und ich muss ehrlich sagen: so etwas ist große Scheiße! Die Veranstalter dort haben sich sicher, wie immer, riesige Mühe gegeben und ihnen ist sicher kein Vorwurf zu machen. Aber trotzdem ist so etwas natürlich für die Außendarstellung unseres Sports problematisch. Es wäre wirklich wichtig - ich wiederhole mich da - endlich mal gezielte Ursachenforschung dahingehend zu betreiben, warum Flüge daneben gehen. Denn auch die Preisflüge der RVen waren ja teilweise sehr schwierig. Sehr lange Konkurszeiten lassen auch häufig auf große Verluste schließen. Und auch in unserer eigenen und einigen Nachbar-RVen war es an diesem Wochenende nicht einfach.
Unsere Jungtauben hatten am Nachmittag Freiflug. Solange sie die Federn noch nicht alle von sich schmeissen, werden wir sie nach Möglichkeit am Nachmittag unter Aufsicht herauslassen. Sogar die verletzte Täubin 395 war mit raus und flog ihre Zeit. Natürlich ging sie dann etwas eher wieder auf das Dach, aber sie hat sich trotz der großen Wunde freiwillig gut bewegt.
Sehr gut entwickeln sich die Jungtauben, die wir jetzt noch bei zwei Paaren auf dem Witwerschlag liegen haben. Ich bin echt gespannt wie sie werden
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In der aktuellen Ausgabe von "De Duif" gibt es einen sehr interessanten Bericht über den niederländischen Spitzenzüchter Rik Cools, der auch dieses Jahr wieder überragende Ergebnisse abgeliefert hat. Der Artikel ist nun auch online zu finden: www.deduif.be/dezeweek/1366/detail.aspx


10.09.11
Aufgrund einer Familienfeier und meinem Dienst am Nachmittag ist hier heute überhaupt nichts passiert. Die Tauben wurden gefüttert und das wars. Und am Ende bin ich froh, dass wir am letzten Preisflug unserer RV nicht teilgenommen haben, denn es war ein Flug, bei dem den noch teilnehmenden Züchtern am Abend teilweise noch sehr viele Tauben fehlen. Aber nicht nur in unserer RV war es so, sondern quer durch die Republik haben sich die Flüge teilweise sehr schwierig gestaltet. Auch das Upland-Rennen hier in der Nähe, welches seit Jahren sehr professionell durchgeführt wird (auch wenn ich von diesen One-Loft-Races grundsätzlich sehr wenig halte), hatte unter den schwierigen Bedingungen zu leiden. Was nun Ursache für die schwierigen Bedingungen und in Folge daraus die teilweise schwierigen Flüge war, das gilt es eigentlich zu ergründen. Denn am Wetter kann es nicht gelegen haben, auch wenn es recht warm und die Luft nicht ideal war. Und am Ende glaube ich, dass Jungtauben bei solch merkwürdigen Flugverläufen auch nicht sonderlich viel lernen, ausser sich nach hause zu "gammeln". Insofern haben unsere Tauben nichts verpasst. Das Licht auf dem Jungtierschlag ist übrigens jetzt aus und in den nächsten Tagen werden nun die Federn fallen wie Schnee.

09.09.11
Da wir heute abend nicht zum Preisflug eingesetzt haben, hatten die Jungtauben am Morgen normal Freiflug. Es ist sehr interessant: sie ziehen dann immer weg und kommen nach ca. 30-40 Minuten wieder und bringen einen Schwarm von etwa 15 Tauben mit unter denen sich zwei ganz Weiße befinden. Ich möchte zu gerne wissen wo diese anderen Tauben herkommen. Dann fliegen sie hier eine Weile und dann ziehen die fremden Tiere nach und nach wieder weg.
Bei den Witwern ist auch wieder etwas interessantes passiert: in Ermangelung von ausreichend Gipseiern hatte ich erst einen Teil der Eier weggenommen und durch Gipseier ersetzt. Die weggenommenen Eier habe ich dann in einer Schale 3 Tage in einen Kühlschrank gestellt und mit ihnen dann die restlichen Eier auf dem Witwerschlag ersetzt. Und trotzdem ist aus den Kühlschrankeiern jetzt bei einem Paar ein Junges geschlüpft. Ob es wohl vorher noch nicht angebrütet war? Ganz erstaunlich. Das Junge scheint jedenfalls rundum gesund. Im letzten Jahr hatten wir den gleichen Fall. Aber da kam dann ein Jungtier ohne Beine zur Welt. Ich habe damals verpasst es zu fotografieren. Es war sehr interessant, aber natürlich musste ich es dann töten, denn das war wirklich Quälerei für das junge Tier. Jedenfalls werde ich im Winter einen Satz neuer Gipseier kaufen.


08.09.11
Es steht nun fest, dass wir am letzten Preisflug nicht mehr teilnehmen können. Es passt zeitlich vorne und hinten nicht. Einsetzen der Tauben wäre mit viel Stress vielleicht noch möglich, aber bei der Heimkehr und am ganzen Nachmittag wäre niemand da. Das machen wir nicht! Ich finde, wenn Tauben vom Flug kommen, dann muss jemand da sein, um sie zu empfangen. Natürlich könnte man Wasser hinstellen und die Tröge voll schütten und dann abends mal nach dem Rechten sehen. Aber das ist nicht unsere Vorstellung von Taubensport. Deswegen war es das für dieses Jahr und das ist auch ok. Die Jungen waren bis 290 KM und den Rest müssen sie nächstes Jahr dann hinkriegen.
Ich lese ja sehr viele Brieftaubenzeitschriften und aktuell ist durchgängiges Thema bei den Autoren in Deutschland, Holland und Belgien, dass es bei den Jungtauben teilweise unerklärliche Verluste gab und die Tauben sehr schlecht nachkommen. Es ist wirklich rätselhaft was sich da in diesem Jahr abspielt. Man müsste eigentlich viel mehr Daten zusammen tragen um das alles genauer zu analysieren. Aber das müsste großflächig organisiert werden und daran wird es wohl hapern. Aber wenn selbst Spitzenzüchter wie Marcel Sangers (in der aktuellen Ausgabe der Brieftaubensport International) oder auch Leo Heremans, Rudi Diels und andere (in De Duif) zu große Verluste beklagen, dann muss eigentlich etwas unternommen werden.


07.09.11
Es ist erstaunlich was unsere Tauben für ein gutes Heilfleisch haben. Vor einer Woche schrieb ich hier über die verletzte Täubin 395. Das Foto sieht man ja weiter unten. Inzwischen sieht die Wunde schon sehr gut aus. Trocken, sauber und sie wird sicher gut verheilen. Zwei Mal habe ich sie desinfiziert. Das war alles. Nun bricht die Täubin schon wieder ab und möchte unbedingt aus ihrer Einzelbox. Ich denke, ich werde sie ab morgen wieder zu den Jungtauben setzen und sie nur nicht mit den anderen herauslassen.

Bei den Witwern habe ich heute die ersten Paare getrennt. Während einige noch auf Eiern sitzen, waren andere wieder herunter gelaufen und begannen erneut zu treiben. Bevor die Weibchen erneut legen habe ich diese nun getrennt. Die anderen folgen jetzt so nach und nach sobald sie von den Eiern laufen.
Hatte ich eigentlich schonmal auf den Internet-Auftritt des "fliegenden Zahnarztes" Willem de Bruijn aus den Niederlanden hingewiesen? Ich lese dort immer wieder gerne, zumal dort auch immer Abstammungen von Spitzenfliegern veröffentlicht werden:
willemdebruijn.posterous.com/

06.09.11
Gleich zwei Jungtauben sind heute im Laufe des Tages heimgekehrt. Der Vogel 401 und die Täubin 440. Beide vom Flug am 28.08. Komisch ist das manchmal. Aber natürlich erfreulich. Sie waren beide in gutem Zustand. Beide mit Lehm an den Füßen. Sie haben eine Tablette gegen Kokzidien erhalten. Das ist erstmal vordringlich. Morgen gibts dann etwas gegen Trichos. Bis dahin sitzen sie alleine.
Heute nachmittag war es hier so stürmisch, dass ich die Jungtiere nicht herausgelassen habe. Ich will nicht noch Verletzungen riskieren.
Die Witwer sind jetzt übrigens umgestellt auf die Mausermischung. Das ist bei uns jetzt im dritten Jahr folgende Mischung: 9 Teile Prange Grand Prix von Beyers, 9 Teile Mauser Exklusiv von Beyers, 1 Teil Sämereienmischung von Beyers und 1 Teil Paddy-Reis. Davon kriegen sie, jetzt wo sie leider schon festsitzen müssen, zwischen 25 und 30 Gramm pro Tag. Zwei bis drei Mal die Woche gibt es dazu Mineralpulver und Konditionspulver. Ans Futter gebunden wird das mit flüssiger Hefe oder Möhrenbrei oder Moorkonzentrat. Ins Wasser gibt es von nun an über den ganzen Winter an zwei bis drei Tagen die Woche 10 ml Naturaline, dazu Avidress in halber Dosierung und 1/2 Milliliter Ropa flüssig pro Liter Trinkwasser. Das ist alles. Damit mausern sie gut und kommen prima durch den Winter. Insgesamt ist das Futter zwar nicht billig, aber die Zusatzprodukte sind kostengünstig und sie mausern sehr gut.


05.09.11
So wie es derzeit aussieht können wir am letzten Flug nicht mehr teilnehmen. Es ist, wenn der Flug nicht wetterbedingt verschoben, niemand da, der die Tauben einsetzen kann. Das wäre aber auch kein Drama. Bis zum Wochenende führen wir die Jungen trotzdem erstmal so weiter, als würden wir am Flug teilnehmen. Vielleicht ergibt sich ja noch was. Heute haben sie 70 Minuten geflogen. Es ist mir schonmal aufgefallen, dass unsere Tauben oft am Tag nach dem Flug in richtig guter Verfassung sind. Eigentlich in zu guter Verfassung. Vielleicht machen wir bei der Fütterung etwas falsch. Für die Jungtauben ist das alles nicht so ein Drama, aber das gleiche Gefühl hatte ich schon mal in der Saison 2010 bei den Witwern. Ich werde in der Winterzeit mal darüber nachdenken, an was es liegen kann.

04.09.11
Heute morgen um 8 Uhr ist noch ein fehlender Vogel gekommen. Danach leider nichts mehr. Es ist schon eigenartig wie die Flüge so verlaufen. Wenn man sich alleine die Preislisten an diesem Wochenende ansieht. Immer wieder gab es auch Flüge mit sehr langer Konkursdauer.
Von unseren 33 eingesetzten Jungen machen gestern nur 8 einen Preis. Langsam müssten sie eigentlich so viel Erfahrung haben, dass sie besser in die Preise fliegen, aber irgendwie geht es dieses Jahr einfach nicht so glatt. Immerhin beginnen wir mit dem 19. Konkurs, was ja nicht ganz schlecht ist. Dass wir nicht viele Preise machen ist - ich habs ja schon häufiger geschrieben - kein Beinbruch. Unsere besten Jährigen in diesem Jahr waren als Jungtiere auch nicht unbedingt große Leuchten. Unser 236 hat als Jungtier nicht ein einziges Mal in der Preisliste gestanden. Auch wenn es dieses Jahr mit der Jungreise nicht gut läuft: ich bin überzeugt, dass einige brauchbare Vögel nächstes Jahr als Jährige ihre Leistung bringen werden.
Ob wir auf dem letzten Flug nächste Woche noch setzen werden, ist derzeit etwas fraglich. Ich muss arbeiten, mein Vater ist auf einer Geburtstagsfeier...wenn ich den Dienst nicht tauschen kann, wird es sicher nichts. Und auch sonst werden wir erstmal sehen, wie das Wetter so wird. Bis 290 KM waren sie nun und das sollte erstmal reichen. Nächste Woche geht es nochmal auf die gleiche Entfernung.
De Witwer laufen nun nach und nach von den Eiern und sobald alle herunter sind, werden sie getrennt. Bis auf die zwei Paare, die noch Junge ziehen. Das sind der 20 und der 44 mit ihren Weibchen. Beides zweijährige Vögel, die dieses Jahr 7 Preise geflogen haben. Ich weiß noch nicht, ob wir diese beiden für die Reisemannschaft im nächsten Jahr behalten. Auffällig ist, dass sie erst ab dem 6. oder 7. Flug in die Gänge kommen und dann ihre Preise fliegen. Das war bei den beiden auch als Jährige schon so. Stellt sich die Frage, ob sie einfach über den Winter zu fett werden (obwohl wir ja sehr auf die Ernährung der Tauben achten im Winter) und deswegen zu lange brauchen, damit sie in Form kommen. Deswegen sollen sie jetzt erstmal Junge füttern. Vielleicht täte es ihnen gut, wenn sie auch im Frühjahr mal Junge füttern müssten. Wir werden uns das nochmal durch den Kopf gehen lassen.
Heute hab ich für einen Sportfreund voM Niederrhein eine verflogene Jungtaube hier in der Nähe abgeholt. Die Melderin machte sich sehr viele Sorgen um das Tier und entsprechend war sie froh, dass die Taube nun versorgt wird. Leider hat die Junge entweder den rechten Oberarm gebrochen oder den Oberarm ausgekugelt. Ich kann das natürlich so nicht feststellen. Aber schade ist das allemal. Vielleicht kriegt man die Taube doch wieder hin. Es war die bisher einzige Junge, die dem Sportfreund fehlte und das ist ja auch mal eine schöne Nachricht.


03.09.11
Es ist jetzt 9.30 Uhr. Unsere Tauben wurden um 8.45 Uhr in Tennenlohe aufgelassen. Das Wetter ist nahezu optimal. Nur wird es natürlich zur Mittagszeit recht warm werden, wenn die Tauben kommen müssen. Mal sehen wie es wird. Wenn die Daten auf der Verbandshomepage stimmen, dann hat neben der Lippetaler RV Hamm auch die RV Hohe Bracht aus unserem Regionalverband mit uns aufgelassen. Dann dürften es so etwa 5.000 Tauben gewesen sein. Ich bin ja immer für diese gemeinsamen Auflässe. Nur so lernen die Tauben etwas und nur so setzen sich die orientierungsstarken Tauben durch. Hoffentlich schaffen es unsere auch ordentlich nach hause. Ich schreibe dann am Abend wieder.
Es ist jetzt 21.30 Uhr und es war wieder ein Flug, bei dem sich unsere Tauben sehr schwer getan haben. Aber es war auch insgesamt in der ganzen RV wieder nicht leicht. Unsere erste Taube kam um 12.16 Uhr und mit ihr landete gleich eine Taube aus einem Verein, der hier 10 KM in unserer RV vorgelagert ist. Da wusste ich schon, dass es wieder schwer wird. Die fremde Taube flog dann wieder ab und wir mussten 6 Minuten auf die zweite Taube warten. Dann ging es recht zäh weiter. Um 15 Uhr habe ich mich auf den Weg zu einer kleinen Familienfeier gemacht und es fehlten mit 12 Tauben noch über ein Drittel. Schrecklich! Dort hörte ich dann, dass es anderswo nicht viel besser war. Und das wieder bei bestem Wetter.
Ich bin dann um 20.45 Uhr wieder zuhause gewesen und immerhin waren noch 7 der fehlenden gekommen. Fehlen also noch 5. Ich hoffe das Wetter hält noch etwas und sie kommen morgen früh. Aber insgesamt ist kaum noch nachvollziehbar, warum die Tauben bei wirklich bestem Taubenwetter solche Orientierungsschwierigkeiten haben.
Eine Preisliste haben wir noch nicht, weil die Uhren erst morgen ausgelesen werden. Wir werden sicher wieder nicht viele Preise machen, aber das spielt auch keine Rolle. Wichtig ist, dass die fehlenden noch nachkommen.


02.09.11
Heute ist wieder eine Junge heimgekommen. Die Täubin 422 fehlte von letzten Sonntag und saß heute nachmittag auf dem Dach. Sie hatte sich wohl durchgeschlagen. Lehm an den Füßen und etwas Gewicht verloren. Aber insgesamt noch ganz gut beieinander. Sie wurde zunächst alleine gesetzt. Wie immer bei Nachzüglern gibt es zunächst eine Tablette gegen Kokzidien und Morgen auch gegen Trichomonaden.
Am Abend haben wir dann 33 Junge für den morgigen Preisflug ab Tennenlphe eingesetzt. Das Wetter soll sehr gut werden, daher wurde der Flug ja auch von Sonntag vorgezogen. Ich bin gespannt wie unsere Jungen den nächsten "Sprung" von 50 KM verkraften. Aber sie müssen da durch.
Bei unseren Witwern habe ich noch aus einem zweiten Paar Eier auskommen lassen. Und zwar aus unserem Jährigen 685, der bei unserem RV-Kollegen Heinz Reinecke gezüchtet wurde und der dieses Jahr 10 Preise bei uns flog. An ihm sitzt eine Täubin, die auch von diesem Schlag kommt, die aber nicht mit dem 685 verwandt ist. Sie kommt aus den besten Linien von Heinz und ich möchte mal sehen, wie die Jungen aus diesem Paar so werden. Die anderen Witwer werden wohl bald von den Gipseiern laufen und dann werden wir sie auch trennen, damit sie in Ruhe mausern können. Ehrlich gesagt ist es auch einfach immer etwas unangenehm auf dem Schlag, wenn sie auf Eiern sitzen und diese riesigen Kothaufen absetzen. Deswegen trennen wir dann, lassen sie nicht ein zweites Mal aufs Nest kommen und dann geht es in den Herbst und die Hauptmauser.


01.09.11
Pünktlich zum Beginn des Septembers geht es jetzt mit der Habichtplage wieder richtig los. Heute morgen hat er die Jungtauben wieder angegriffen und eine junge Täubin aus der Tochter der Olympiatäubin von Dirk de Beer X Sohn der Schwester Olympiatäubin kam schwer verletzt heim. Unter der Brust fehlt ein sehr großes Stück Haut samt Federn und man kann auf das bloße Fleisch sehen. Es wird wieder heilen, aber das dauert lange. Die Täubin wurde alleine gesetzt und die Wunde mit Octenisept desinfiziert. Das ist ein Desinfektionsmittel aus der Humanmedizin für offene Wunden, welches nicht brennt. Ich hoffe damit eine Entzündung an der Wunde zu vermeiden. Es ist echt ein Jammer so etwas mit anzusehen. Und es ist jedes Jahr das Gleiche um diese Zeit. Dann kommt der Habicht jeden Tag und die Jungen wollen irgendwann nicht mehr aus dem Schlag. Dass zum Thema artgerechte Tierhaltung. Möglich ist das hier nicht mehr um diese Jahreszeit.


Unsere RV hat den nächsten Flug von Sonntag auf Samstag vorgezogen. Wir setzen die Tauben morgen abend ein. In Anbetracht der Wettervorhersagen ist das sicher sehr vernünftig. Der Auflass soll in Tennenlohe erfolgen. Das sind für uns etwa 290 KM. Für unsere Jungen sieht das Programm dann so aus. Ohne privates Training ging es der Reihe nach auf 70, 140, 190, 240 und 290 KM. Ich denke, dass ist schon eine recht große Anforderung. Aber die Jungtauben, die diese Flüge dann sicher gemeistert haben, sind auch bestimmt im nächsten Jahr als Jährige zu gebrauchen. Allgemein ist das Jungtaubenprogramm in Deutschland eigentlich zu anspruchslos und hat zu wenige Flüge, denke ich.