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Donnerstag, 19.10.2023
Sascha am 19.10.2023 um 06:23 (UTC)
 Zu meinem gestrigen Beitrag hier habe ich mehrere Rückmeldungen bekommen. Es war sehr interessant. Es wurde darauf verwiesen, dass einige Sportfreunde einfach herausragende "Versorger" und "Beobachter" seien und deswegen vieles schneller und besser im Schlag regeln können, als andere. Ich wurde daran erinnert auch immer die "Lage" zu bedenken. Ebenso wurde ich darauf hingewiesen, dass oft auch viel Geld hinter hervorragenden Leistungen steht mit dem Man funktionierende Schläge, herausragende Tauben, vielleicht auch hervorragende Versorger in Form von Schlagpflegern kaufen könne usw.
Das ist alles richtig und unbedingt zu beachten.
Ich denke aber, man sollte vor allem anderen zwei Dinge nicht außer Acht lassen: das sind die Faktoren Talent und Fleiß.
Auch im Fußball gibt es, wenn ich uns als Brieftaubenzüchter und Spieler einmal mit einem Trainer/Manager im Fußball vergleichen darf, immer wieder solch herausragende Menschen. Ob es aktuell Pep Guardiola oder Jürgen Klopp oder Carlo Ancelotti sind. Ob es früher ein Ottmar Hitzfeld war oder ein Alex Ferguson. Das sind Menschen mit mehr Talent als andere und dieses Talent haben sie, wenn man so will, mit viel Fleiß und Arbeit zum "Blühen" gebracht.
Ich habe hier einen etwa 25 Jahre alten Schlagbericht über den Sportfreund Günter Prange liegen, in den ich immer mal wieder hineinlese. Was dieser Brieftaubenzüchter seit Jahren und Jahrzehnten mit seinen Tauben anstellt, ist für mich absolut phänomenal. Ich möchte hier jetzt nicht auf Details angehen aber man kann feststellen, dass er sein Leistungsniveau heute (wenn man mal betrachtet, dass er nicht an jedem Flug teilnimmt und alles etwas "entspannter" angeht und auch kaum noch um irgendwelche Meisterschaften spielen will ist die aktuelle Leistung eigentlich nochmals höher einzuschätzen) nochmals gegenüber früher, zu Zeiten dieses besagten Artikels, deutlich hoch geschraubt hat.
Wieviel Fleiß, Talent, Sachverstand, Gefühl für die Tauben usw. muss dahinter stecken, wenn man betrachtet mit wie wenigen Tieren er in Relation zu anderen Schlägen diese herausragenden Leistungen erbringt?!
Andere heruasragende Schläge gehen es ganz anders an: mit vielen Tauben, alles zwei, drei Nummern größer und trotzdem extrem erfolgreich und mit bewundernswerten Leistungen.
Allerdings: während bei Sportfreund Prange vielleicht die Arbeit an der und die Beobachtung und die Motivation der einzelnen Taube im Zentrum der Leistungen steht, ist ja eine Beobachtung und Motivation von mehr als 100 Reisetauben, wie es bei anderen Sportfeunden der Fall ist, so gar nicht möglich.
Wie behält man bei 100 und mehr Tieren die Einzeltaube im Blick? Wie bemerkt man Formschwächen, Krankheitsanzeichen, auch die Hochform usw? Das ist alles nicht leicht. Im Gegenteil! So einen großen Bestand in eine Superform zu bringen und diese Verfassung über eine ganze Saison so zu halten ist für mich eine ganz enorme Leistung.
Und diese Form dann auch in jedem Jahr wieder zu "erzeugen" und Jahr für Jahr die Tauben wieder auf den Punkt in einer super Verfassung zu haben - das ist für mich ebenfalls etwas, was ich nur bewundernd zur Kenntnis nehmen kann.
Wenn ich nun in unseren Schlag blicke, dann ist eigentlich jedes Jahr unterschiedlich. Ich weiß, dass wir einen funktionierenden Schlag haben und Tauben, die schon ein gewisses Leistungsniveau im Schnitt haben. Mit diesen Tauben können wir schon sehr erfolgreich fliegen. Wir haben Jahre gehabt, da kamen die Tiere in eine unglaubliche Form und sie flogen, ohne dass wir groß etwas tun mussten als sie regelmäßig gut zu versorgen und immer zu beobachten, ganz ausgezeichnet. Und ebenso hatten wir viele Jahre, in denen wir auch sehr gut geflogen haben, wo es aber eher ein "Kampf" und viel Arbeit war die Tauben in gute Verfassung zu bekommen.
Bei diesen überdominanten Schlägen sieht das vielleicht manchmal so mühelos aus. Aber auch da hängt es wahrscheinlich viel mit Fleiß, Beobachtung und Arbeit rund um das Jahr zusammen. Ich kann mir vorstellen, dass dort vielleicht nicht so locker mit allem im Schlag (Hygiene, Versorgung usw.) umgegangen wird, wie wir es doch manchmal hier machen. Aber dafür ist es für uns eben ein Hobby und das bleibt es auch.
Was mir aber einfach zu kurz kommt ist, dass man die herausragenden Leistungen einiger Schläge über teilweise viele Jahre viel zu wenig hinterfragt und beleuchtet. Denn daraus könnten doch alle Züchter lernen und für sich etwas mitnehmen, wenn sie es denn möchten. Vielleicht sind es einfach auch Kleinigkeiten, welche die absoluten Top-Schläge von anderen Schlägen unterscheiden. Kleinigkeiten über das ganze Jahr hinweg: in der Versorgung, hinsichtlich des Schlages, im Umgang mit den Tauben usw.
Warum sind die oben genannten Trainer im Fußball über die Saison und viele Jahre so viel erfolgreicher als andere Trainer? Weil sie Talent haben, hart arbeiten und weil sie an ganz vielen Details ständig arbeiten während des ganzen Jahres. Weil sie eine Idee davon haben wie ihr Fußball aussehen soll und weil sie mit Menschen umgehen und sie motivieren können. So sollte es doch auch in unserem Brieftaubensport sein. Aber auch da bleibt es so wie im Fußball: der eine spielt Champions League und der andere Kreisliga. Aufsteigen und sich täglich verbessern ist immer möglich. Aber nur mit harter Arbeit, Talent und viel Fleiß. Ansonsten kann man aber auch in der Kreisklasse sehr zu seiner eigenen Zufriedenheit seinem Hobby nachgehen.
 

Mittwoch, 18.10.2023
Sascha am 18.10.2023 um 06:56 (UTC)
 Wir haben hier in den vergangenen Jahren mit unseren Tauben durchaus gute und sehr gute und für uns zufriedenstellende Leistungen erzielen können und waren immer durchaus erfolgreich. Aber mir fallen auch Schläge in Deutschland auf, die teilweise über Jahre hinweg auf einem noch viel höheren Niveau unglaublich konstant ihre Tauben erfolgreich spielen. Ich frage mich dann oft - und das geht sicherlich vielen Sportfreunden so - wie machen die das?
Natürlich muss bei solchen Leistungen alles passen. Der Schlag, die Versorgung und Betreuung der Tauben, das Taubenmaterial und v.a. das Auge und das Gefühl des Züchters für die Tauben. Hinzu kommt wohl auch einfach ein großer Fleiß bei der Arbeit mit den Tauben.
Aber wenn Schläge praktisch wöchentlich 70, 80 und mehr Prozent Reiseleistung fliegen und das konstant über Jahre, dann frage ich mich schon, woran das zuvorderst liegt. Kein Schlag der Welt züchtet in jedem Jahr so viele hervorragende Tauben, dass sie der Konkurrenz so überlegen sind. Einzelne sehr gute Taube - natürlich. Aber nicht in solcher Menge. Würden diese Tauben auch bei uns so gut fliegen (wo wir ja nun wirklich sehr ordentliche Leistungen vorweisen können!)? Ich denke einzelne Tiere sicher. Aber nicht in dieser Menge wie es auf manchem Schlag der Fall ist.
Liest man dann Berichte über diese überaus erfolgreichen Sportfreunde, dann scheint das alles ganz einfach zu sein: "DIe gute Taube macht es." Ja, ich glaube auch zuvorderst an die gute Taube. Ohne diese geht nichts. Aber wieviele gute Tauben gibt es denn? Den Leistungen der absoluten Top-Schläge nach scheinbar unglaublich viele. Aber dem ist - das weiß wohl fast jeder Sportfreund - eben genau nicht so.
Würde man sich von diesen Schlägen eine Runde Jungtauben holen und reisen, dann bringen einzelne Tiere einen sicherlich leistungsmäßig auch wieder nach vorne. Aber die große Masse ist eben nicht so viel besser wie es die Preislisten bei diesen Schlägen glauben machen.
Woran also liegt es? An der Lage? An mangelnder Konkurrenz? An irgendwelchen Geheimmittelchen?
Wieso gibt es Schläge, die Woche für Woche ihre Tauben in großer Zahl in der absoluten Spitze der Konkurrenz platzieren, die aber nach eigener Auskunft gar nichts "Besonderes" mit den Tauben anstellen.
Selbstverständlich muss die Versorgung der Tauben stimmen. Aber auch da gibt es die unterschiedlichsten Ansätze. Der eine gibt diese Produkte, der andere jene, der eine mehr, der andere weniger. Das ist sicherlich nicht die Begründung dafür, warum einige Schläge derart dominieren. Die Tauben müssen auch kerngesund sein. Auch da gibt es verschiedene Ansätze. Es gibt Schläge, die geben nahezu wöchentlich diverse Medikamente. Andere besuchen sehr regelmäßig den Tierarzt und handeln nach dessen anweisungen. Wieder andere Züchter geben bei Bedarf, wenn sie etwas feststellen hinsichtlich der Verfassung der Tauben, eigenständig Medizin und dann gibt es Züchter, die reisen hervorragend und kommen fast oder gänzlich ohne Medikamentengaben aus. Bei einigen Schlägen sieht man über eine Saison immer genau, wenn sie wieder zur Medizin gegriffen haben, wenn man die Preislisten genau studiert. Aber egal wie man es anstellt: die hervorragenden Ergebnisse haben zwar auch stark mit der Gesundheit der Tauben zu tun. Aber im Kern sicher nicht mit herkömmlicher Medizin, wie sie im Brieftaubensport seit vielen Jahren eingesetzt wird und sehr häufig gerade auch von Züchtern eingesetzt wird, die nicht so erfolgreich sind.
In den letzten Tagen waren hier Sportfreunde zu Besuch, die man durchaus zu den über die Jahre sehr erfolgreichen in ihrer RV und ihrem Regionalverband zählen darf.
Selbstverständlich spreche ich mit diesen Züchtern dann auch über die Versorgung. Und auch da gibt es die unterschiedlichsten Ansätze und Programme. Und natürlich betonen auch diese Sportfreunde, dass es ohne einen funktionierenden Schlag und sehr gute Tauben nicht geht. Aber sie reisen auch "normal" sehr gut. Mit ersten Konkursen und Spitzenpreisen und manchmal sehr hohen Prozentsätzen. Aber selbst diese Schläge unterscheiden sich noch von dem, was man manchmal so sieht, wenn, wie oben schon beschrieben, bestimmte Schläge Woche für Woche die Preislisten von der Spitze weg absolut dominieren und Woche für Woche enorm hohe Prozente fliegen.
Im Grunde genommen wäre es sehr einfach: wenn diese "normal" sehr gut fliegenden Schläge sich mehrere Tauben von den "übernormal" sehr gut fliegenden Schlägen holen würden, dann müssten diese Tauben dann nochmal zu einer entsprechenden Leistungssteigerung führen. Aber genau das passiert dann in der Regel nicht und es zeigt sich sehr oft, dass diese Tauben eben nicht besser sind als die anderen Tiere, die schon auf den sehr guten Schlägen vorhanden sind.
Es bleibt also die Frage: woran liegt es? Aus einem relativ kleinen Bestand kann man sicher auch mit etwas Zeitaufwand im Bereich der Motivation noch einiges herausholen. Es gibt in unserem Land ja einige, wenige Sportfreunde, die genau das seit Jahren und Jahrzehnten immer wieder zeigen. Aber wenn ein Schlag beispielsweise mit weit über 100 Tauben die Reise beginnt, dann kann man da sicherlich kaum das Einzeltier zu besonderen Leistungen motivieren.
Für mich ist das insgesamt ein sehr spannendes Thema, dass meiner Ansicht nach auch in Reportagen und Schlagberichten einmal viel mehr hinterfragt werden sollte. Was genau können diese (zugegeben sehr wenigen) Sportfreunde einfach so viel besser als der "Normalzüchter"?
 

Montag, 16.10.2023
Sascha am 16.10.2023 um 06:58 (UTC)
 Gestern Morgen hatten wir Besuch von zwei Sportfreunden, die sich jeweils eine Jungtaube abgeholt haben. Einer der beiden Züchter hatte uns dann netterweise auch einige Jungtiere mitgebracht, aus denen wir uns dann eine junge Taube zur Verstärkung auf unserem Zuchtschlag ausgesucht haben. Ich werde später noch einmal an dieser Stelle genauer vorstellen, welche Tauben in diesem Jahr in unseren Zuchtbestand eingezogen sind. Es ist immer eine schöne Sache sich mit anderen Züchtern über diverse Dinge in unserem Hobby auszutauschen.
Nachdem wir bereits vor einiger Zeit zwei, bzw drei Tauben für unseren Bestand von der SG Stumme aus der RV Hameln bekommen hatten (ich werde die Tauben demnächst auch noch genauer vorstellen), mit der wir recht regelmäßig Tauben tauschen, bekommen wir vorraussichtlich noch in Kassel eine Taube im Tausch und dann erreichte mich gestern noch eine Mail von einem Züchter, der auch erfolgreich Nachzucht aus Tauben von uns gezüchtet hat, und der uns auch noch ein Jungtier zukommen lassen will. Dann ist alles erledigt für dieses Jahr und wir werden keine weiteren Tauben dazu kaufen, ersteigern oder ähnliches...
Die einzelnen Neuzugänge werde ich dann an dieser Stelle bei Gelegenheit einmal vorstellen.
Bevor ich dann gegen Mittag zur Arbeit fahre kommt dann noch ein Sportfreund um eine Spendentaube für eine Auktion abzuholen. Wir haben das Spenden von Tauben und Gutscheinen zuletzt deutlich zurückgefahren, da es aus unserer Sicht einfach überhand nimmt. Viele Tauben und Gutscheine, die von den Spendern gerne gegeben werden um zu helfen, werden nur noch verramscht und teilweise erheblich unter Wert verkauft, nur damit RVen oder andere Organisationen irgendwie ein weiteres Jahr über die Runden kommen. Das kann aber doch nicht der Sinn der Sache sein. Es müssen struktuelle Änderungen her, die auch die Finanzierung unseres Hobbys wieder einfacher machen.
Die Temperaturen haben sich nun deutlich nach unten bewegt. Nicht weit entfernt von hier, auf dem "Kahlen Asten", hat es gestern schon den ersten Schnee gegeben und auch hier hat es in der vergangenen Nacht stellenweise gefroren. Man merkt es dann gleich am Appetit der Tauben und bzgl der Futtermenge, welche die Tauben bekommen, passen wir dann gegebenenfalls ein wenig an. Aber ansonsten macht das kühlere Wetter den Tieren selbstverständlich gar nichts aus, zumal die Luft natürlich sehr gut ist.
 

Samstag, 14.10.2023
Sascha am 14.10.2023 um 14:25 (UTC)
 Vor nicht so langer Zeit hatte ich hier an dieser Stelle darüber geschrieben, dass mir die damalige Ausgabe der Verbandszeitschrift "Brieftaube" überhaupt nicht gefallen hatte und hatte das entsprechend begründet. Die aktuelle Ausgabe Nr. 27 gefällt mit nun viel besser. Man findet darin zwei sehr schöne Schlagberichte. Ausführlich, und für mich auch sehr interessant mit Sportfreunden, die ihr Handwerk verstehen. Darüber hinaus einen Artikel von Frau Dr. Peus über die Atemwege der Tauben in der Winterzeit, den ich sehr lehrreich fand.
Es wird über die Siegerehrung zur Bayern-Meisterschaft berichtet und ebenso über die wirklich gelungene erste Durchführung des sogenannten Auto-Fluges.
Nebenbei bemerkt: morgen besucht uns ein Sportfreund, der den Gutschein, den wir zugunsten dieses Auto-Fluges gestiftet hatten, ersteigert hatte und nun einlösen wird. Das ist auch eine schöne Sache.
Und außerdem gibt es in der aktuellen Ausgabe der Verbandszeitschrift einen sehr lesenswerten Artikel von Dietmar Timmer über Erfahrungen mit dem GPS-System bei Tauben. An dieser Stelle kann ich nur nochmal sein Buch "Kompass im Kopf" empfehlen, welches auch ein wenig dieses Thema behandelt.
Zum Thema "Orientierung bei Vögeln" las ich übrigens jetzt einen sehr interessanten Artikel, der vielleicht auch für den ein oder anderen Leser hier interessant sein könnte. Man findet ihn hier:

Überraschend feines Näschen
 

Freitag, 13.10.2023
Sascha am 13.10.2023 um 07:45 (UTC)
 So langsam zieht nun doch der Herbst ein. Hier hat es gestern geregnet und heute regnet es auch und ab morgen sollen dann die Temperaturen fallen, sodass sie für die Jahreszeit in etwa normal sind. Bisher war es für die Tauben in der Mauser ja aufgrund der recht hohen Temperaturen sehr angenehm. In unserem Schlag fallen die Federn derzeit in großen Mengen und einige Tauben sehen halb nackt aus. Aber diese Zeit geht relativ schnell vorbei und wenn die Tauben gut versorgt sind, dann macht es ihnen auch wenig aus, wenn sie mal wenig Federn am Körper haben.
Ein niederländischer Spitzenzüchter schrieb vor einigen Tagen auf seiner Internetseite: "Die Mauser an sich hat keinen Einfluss auf die Leistung im Folgejahr. Wer intensiv mit Tauben spielt, weiß das. Leider wird viel Unsinn von Liebhaber gepredigt (...)Schade, dass sie Anfänger mit diesem Unsinn sofort in die Irre führen."
Ich sehe das ganz genauso. Wenn die Tauben gesund sind, dann mausern sie bei ordentlicher Versorgung gut und schlechte Tauben sehen nachher genauso gut aus wie gute Tauben. Und sogar Tauben, die mal eine Feder stehen lassen (z.b. weil sie als verdunkelte Jungtauben nicht ganz durchgemausert haben), können als Jährige hervorragende Leistungen bringen. Der Spruch, dass "im Herbst (und in der Mauser) die Preise des nächsten Jahres" gemacht werden, ist in meinen Augen ein Unsinn, den die Industrie erfunden hat, um allerlei Präparate zu verkaufen. Eines sollte man jedoch während der Mauserzeit im Auge behalten: die Gesundheit der Tauben. Durch die Belastung des Körpers durch den Federwechsel kann es durchaus zu Krankheitsausbrüchen kommen, die während des restlichen Jahres eher nicht so eine Rolle spielen, weil der Körper die Erreger im Griff hat (z.b. Ornithose oder Salmonellen). Sollten während der Mauser in einem Bestand gesundheitliche Probleme auftreten, so ist es immer ratsam mit einem auf Brieftauben spezialisierten Tierarzt zusammen zu arbeiten, denn es gibt doch Medikamente, die Federschäden verursachen können (z.b. einige Wurmmittel) oder welche die Tauben insgesamt doch stark belasten.
Vor zwei Jahren habe ich mir übrigens ein sehr interessantes Buch gekauft. Es heißt: "Die Mauser - das Praxisbuch für Ornithologen." Darin werden viele interessante Details zur Mauser bei verschiedenen Vögeln geschildert und ich fand es sehr interessant zu lesen. Die Autoren heißen Marc Duquet und Sébastien Reeber.
 

Mittwoch 11.10.2023
Sascha am 11.10.2023 um 16:56 (UTC)
 Nachdem ich nun eine Woche Nachtdienste hinter mich gebracht habe, werde ich ab morgen mal wieder "klar Schiff" in den Schlägen machen und alles säubern. Während der Nachtdienstzeit habe ich dazu keine Lust und bin meistens zu müde. Da werden die Tauben nur versorgt und das war es dann. Entsprechend sieht es nun in der Mauserzeit in den Schlägen aus. Aber den Tauben schadet es nicht, wenn mal ein paar Tage nicht sauber gemacht wird.
Am Besten wäre es, wenn man sämtliche Tauben in der Herbst- und Winterzeit, in Volieren halten könnte, falls man ihnen nicht regelmäßig Freiflug geben kann. Dann sind sie an der frischen Luft und man hat sehr wenig Arbeit mit den Tieren. Wenn man sich natürlich immer ein wenig mit ihnen beschäftigen möchte, dann geht das nicht. Aber als reine Arbeitserleichterung sind Volieren schon sehr praktisch.
Da es in der zurückliegenden Woche auch nicht geregnet hat, und ich ebenso zu bequem war den Tauben mal die Badewanne hin zu stellen, haben sie nun seit einer Woche nicht gebadet. Wenn morgen die Schläge gesäubert sind, dann bekommen die Tiere anschließend auch die Badewanne bereit gestellt. Sie nutzen diese dann selbstverständlich sehr gerne und ausgiebig jetzt in der Mauserzeit. Aber einen Einfluss auf die Leistung einer Taube im kommenden Jahr hat das häufige baden auch nicht. Da wird sehr viel erzählt wenn der Tag lang ist.
Es ist sicher für die Taube angenehmer wenn sie baden kann so oft sie will und für den Züchter sieht das auch immer viel schöner. Aber wenn mal keine Zeit da ist die Tiere baden zu lassen, dann macht das für die Reiseleistungen einer Taube im kommenden Jahr auch keinen Unterschied.
Wichtig ist, dass die Tauben vernünftig (und nicht übertrieben mit allerlei Mittelchen) versorgt und dass sie gesund sind. Dann mausern sie auch ordentlich und wenn sie die entsprechende Qualität haben und das Drumherum stimmt, dann fliegen sie auch im kommenden Jahr ihre Preise. Da mich zuletzt zwei Anfragen erreichten zur Versorgung jetzt in der Mauser, werde ich es hier mal tageweise kurz aufführen, obwohl ich schon häufiger mal darüber geschrieben habe.

Montag: über das Futter flüssige Hefe und Lebertran, abgetrocknet mit Mineralpulver und Konditionspulver. Wasser klar.
Dienstag: Wasser mit Naturaline (10 ml/L Wasser)
Mittwoch: Wasser mit "Blitz" (0,2 ML/L Wasser)
Donnerstag: keine Beiprodukte
Freitag: über das Futter Gemüsemix und flüssige Hefe, abgetrocknet mit Mineralpulver und Konditionspulver. Wasser klar.
Samstag: Wasser mit Naturaline (10 ml/L Wasser)
Sonntag: keine Beiprodukte

So werden die Tauben bis zum Abschluss der Mauser versorgt. Danach gibt es auch nur noch ein Mal in der Woche das Konditionspulver über das Futter. Alles andere bleibt gleich auch nach der Mauser.
 

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