| | Derzeit gibt es große Sorgen aufgrund der erneut aufgetretenen, teilweise massiven Vogelgrippe-Fälle, insbesondere unter der Kranich-Population. Es werden teilweise wieder Geflügelmessen abgesagt und unter den Brieftaubenfreunden gibt es Befürchtungen, dass die Messe in Kassel Ende November ausfallen könnte. In den Niederlanden wurden in den letzten Jahren immer mal wieder ganze Regionen für die Wettflüge gesperrt.
Ich bin selbst nicht gut genug in diesem Thema um mir dazu Urteile bilden zu können, aber ein niederländischer Sportfreund namens Jan de Wijs hat einiges zu diesem Thema zusammen getragen und das möchte ich hier einmal veröffentlichen:
"Jede Vogelgrippe-Schlagzeile brennt die gleiche Wunde in unseren Sport: Transport verboten, Rennen ausgesetzt, Clubs zum Schweigen gebracht, Meisterschaften gelöscht. Monate der Vorbereitung werden über Nacht wertlos, nicht weil jemand bewiesen hat, dass Tauben gefährlich sind - sondern weil Angst leichter ist als ein Beweis.
Dann wies die FCI auf eine neue Laborstudie von Di Genova et al. hin. (Animal & Plant Health Agency, Großbritannien; Journal of General Virology, 2025). Wir haben es tatsächlich gelesen. Und was die Wissenschaftler gefunden haben, zerstört jahrelange Spekulationen in einem Schlag.
Die Wissenschaft in normalen Worten:
Der schwerste aktuelle Stamm - H5N1-Klade 2.3.4.4b - der, der die Geflügelindustrie weltweit zerfetzt hat, wurde absichtlich an Brieftauben gegeben. Nicht geflüstert, nicht erraten - unter hoher Biosicherheit injiziert und überwacht.
Wissenschaftler fragten:
- Infizieren sich Tauben überhaupt?
- Werden sie krank oder sterben sie?
- Können sie es an andere Tauben weitergeben?
- Können sie Hühner direkt neben ihnen infizieren?
- Verunreinigen sie Wasser, Abfall, Federn, Luft?
"Die Ergebnisse – Nicht Offen Für Debatten:
• Schwer zu infizieren — Tauben benötigten extreme Viruslast, um zu reagieren
• Kaum eine Krankheit — infizierte Vögel blieben klinisch normal
• Null Übertragung — nicht Taube zu Taube, nicht Taube zu Hühnchen
• Minimale Kontamination – die Umwelt blieb nahezu virenfrei
In einem Satz: Brieftauben und Vogelgrippe bilden nicht die Infektionskette, welche einige Menschen befürchten. Tauben sind keine Verstärker, keine Spreader, keine relevanten Verbeitet bei diesem Ausbruch.
In der Zwischenzeit blutet unser Sport für ein Verbrechen, das er nicht begangen hat
- Nationale Klassiker wurden mit einer E-Mail abgesagt
- Jungtauben-Reise nach 10 Monaten Arbeit gelöscht
- Clubs verlieren Einkommen - einige erholen sich nie
- Motivierte Züchter verlieren Anreiz und kündigen ganz
- Internationale Prestige-Rennen brechen unter Transportverboten zusammen
Dies ist keine geringe Unannehmlichkeit - dies ist ein struktureller, irreversibler Schaden für eine Sportart, die bereits die alternde Mitgliedschaft, steigende Kosten und die schrumpfende Freiheit, ihre Tauben fliegen zu lassen, bekämpft. Und es passiert zusätzlich zu den Beweisen, die jetzt sagen: Die Taube war nie die Bedrohung.
Die Politik ändert sich nur, wenn Fakten Gewohnheiten zerstören. Diese neue Peer-Review-Studie, die über die FCI geteilt wird, ist keine Meinung - es ist Munition. Es gibt dem Brieftaubensport etwas, das wir in dieser Debatte selten hatten: wissenschaftliche Hebelwirkung."
Wer die Informationen des internationalen Brieftaubenverbandes FCI lesen möchte kann das unter folgendem Link tun. Die Studien sind, wie es international üblich ist, auf englisch verfasst.
Pigeons exhibit low susceptibility and poor transmission capacity for H5N1 clade 2.3.4.4b high pathogenicity avian influenza virus | | | |
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