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Dienstag, 10.10.2023
Sascha am 09.10.2023 um 22:22 (UTC)
 Auf der Klausurtagung unseres Verbandes am vergangenen Wochenende wurde u.a. bekannt gegeben, dass der Sportfreund Martin Stiens für das Präsidentenamt kandidieren möchte. Dazu gab es eine kleine Präsentation in welcher der bisherige Werdegang des Sportfreundes innerhalb der verschiedenen Gremien aufgezeigt wurde und in der Sportfreund Stiens dann auch seine Ideen für die Zukunft darlegte. Ich möchte hier an dieser Stelle besonders seine Ideen für die Zukunft einmal kurz wiedergeben:

- Entwicklung eines modernen und innovativen Meisterschaftssystems
- Einrichtung der Möglichkeit für Taubenschläge mit Trainer
- Verwirklichung eines dualen Reisesystems
- Regionalverband übergreifendes Reisesystem
- Neugestalung des §10 Wechselparagraph
- Überarbeitung und Vereinfachung der Reiseordnung
- Überarbeitung und Vereinfachung der sportlichen Vergabebedingungen
- einrichtung einer Fachgruppe zur Förderung innovativer Ideen für unseren Brieftaubensport
- Entwicklung eines Systems zur Generierung neuer bzw vorhandener Sportfreunde
- Einbindung der Weitstreckenspieler und Vereinigungen in unsere Organisation
- Überprüfung von Verbandsauszeichnungen
- Förderung von Verbandsflügen und freien Wettflügen

Diese Ideen und noch einige mehr wurden dort vorgestellt. Es ist selbstverständlich immer eine Frage der Umsetzung. Aber immerhin hat da jemand sich vorgenommen endlich einmal das anzugehen, was im Grunde genommen in unserem Verband seit vielen Jahren brach liegt.
Nun könnte man zu der Feststellung kommen, dass es vielleicht schon zu spät ist, aber es spricht überhaupt nichts dagegen trotzdem zu versuchen unser Hobby noch einmal zu modernisieren und an der Stelle sollte man Sportfreund Stiens, wenn er denn zum Präsidenten gewählt werden sollte, unbedingt unterstützen.
Unsere aktuelle Organisationsstruktur, unsere Reiseordnung, unser Meisterschaftssystem und all die Zwänge, die sich daraus in jedem Jahr für unser Hobby ergeben, sind seit Jahren völlig überholt und schaffen mehr Probleme für den Brieftaubensport, als dass sie zu einem zufriedenstellenden Hobby beitragen. Es wäre wirklich schön, wenn jemand nun federführend versucht dort etwas zu ändern und doch noch "frischen Wind" in den Brieftaubensport zu bringen.
Insgesamt ist so ein Versuch der Veränderung natürlich - so ehrlich muss man sein - sehr schwierig. Viele Sportfreunde sind in einem Alter, wo sie sagen, dass sie einfach nur noch ein paar Jahre in Ruhe ihre Tauben reisen möchten in ihrer RV. Und dann gibt es auch nicht wenige Sportfreunde, die in ihrer RV oder in ihrem Regionalverband mit den aktuellen Gegebenheiten hervorragend reisen, erfolgreich sind und auch teilweise finanziell von der derzeitigen Situation profitieren (durch Taubenverkäufe etc.) und die nicht wirklich Interesse daran haben, irgendetwas zu ändern.
Aber ich denke, dass man in der aktuellen Situation unseres Brieftaubensports da auch irgendwann an den Punkt kommt, an dem man da nicht mehr viel Rücksicht nehmen kann.
Letztlich gibt es zwei Dinge, die für alle Sportfreunde wichtig sind: sie wollen in irgendeiner Form ihre Tauben reisen ohne große Verluste und es muss möglichst ortsnah möglich sein dieses zu tun mit einer Anbindung an eine RV oder etwas in der Art, in der sich die Sportfreunde noch untereinander kennen und in der es so etwas wie Gemeinsamkeit etc. gibt.
Wenn man ehrlich ist, dann sind doch Konstrukte wie die Regionalverbände etwas, was seit ihrer Gründung damals in den seltensten Fällen zu einem gelingenden Brieftaubensport beigetragen haben. Die Züchter werden darin seit Jahren zu einer Ausübung ihres Hobbys "gezwungen", welche sie in dieser Form im Grunde genommen nie gewünscht haben. Es wird allerhöchste Zeit dieses einmal anzugehen....
 

Freitag, 06.10.2023
Sascha am 06.10.2023 um 17:07 (UTC)
 Zu meinem gestrigen Schlußsatz "Papier ist geduldig" schrieb mir ein Sportfreund eine kleine Ergänzung: "aber es fliegt! Allerdings nur wenn es windig ist!!" - Ja, da hat dieser Sportfreund wohl recht....
An diesem Wochenende findet nun die Klausurtagung unseres Verbandes statt und bei einem Blick auf die Tagesordnung ahnt man schon, dass wir auch in diesem Jahr auf tiefgreifende und zukunftssichernde Reformen wohl werden verzichten müssen. Aber vielleicht gibt es ja doch noch eine Überraschung und man hat den Mut die wirklich großen strukturellen Probleme in unserem Verband einmal anzugehen. Mir fehlt in dieser Hinsicht allerdings der Glaube. Es gibt in den Vorständen der Regionalverbände zu viele Verantwortliche, die v.a. an der Sicherung des Bestehenden interessiert sind, da sie selbst davon profitieren.
Inzwischen sind fast alle Einladungen für die Siegerfeier der Westfalenmeisterschaft 2023 auf den Weg gebracht und sollten in den nächsten Tagen bei den zu ehrenden Sportfreunden eintreffen. Es ist immer ein wenig Arbeit, aber in den letzten Jahren ist diese Meisterschaft und auch der Siegertag immer so gut angenommen worden, dass sich die damit verbundene Arbeit einfach lohnt. V.a. gibt es seit Jahren eigentlich keinerlei Diskussion über die Bedingungen usw. Sie werden sehr gut angenommen und neben einigen herausragenden Schlägen, die fast in jedem Jahr zu den Siegern gehören, gibt es auch immer wieder neue Züchter, die dank hervorragender Leistungen dann geehrt werden können. Das ist insgesamt schon eine tolle Sache und auch ein Zeichen, dass man auch im heutigen Brieftaubensport noch etwas bewegen und Züchter zusammenführen kann.
Auch in diesem Jahr haben sich die Veranstalter von der RV Eggegebirge neben den Ehrungen ein tolles Programm überlegt. Es gibt ein Züchterforum mit den Sportfreunden Markus Schumacher, Tino Bergemann, Florian Hendriks u. Sascha Liermann und dazu noch ein kleines extra Forum mit Tierarzt Burkhard Sudhoff zum Thema Impfungen. Ich denke neben dem gemütlichen Beisammensein kann jeder Sportfreund an so einem Tag wirklich etwas für sich mitnehmen. Ich hoffe, dass ich es in diesem Jahr schaffe auch an der Veranstaltung teilzunehmen.
Aktuell habe ich Nachtschicht. Da ist immer sehr wenig Zeit mich am Tag um die Tauben zu kümmern. Telefonisch bin ich dann auch immer nicht so einfach zu erreichen. Aber wenn mich jemand versucht zu kontaktieren versuche ich, sobald Zeit ist, auch zurück zu rufen....wenn ich es nicht vergesse.
Ansonsten bin ich immer für eine Email dankbar. Dann vergesse ich auch nicht mich zu melden.

 

Donnerstag, 05.10.2023
Sascha am 05.10.2023 um 14:29 (UTC)
 Gestern und heute haben wir eine Selektion der Tauben in unseren Schlägen vorgenommen. Zunächst einmal im Zuchtschlag, bei den Witwerweibchen und noch bei einigen Sommerjungen aus dem letzten Jahr. Im Witwerschlag selbst und bei den gereisten Jungtauben aus diesem Jahr ist noch alles beim Alten. Da müssen wir später noch durch schauen. Es ist selbstverständlich unbedingt notwendig seinen Bestand immer zu überprüfen und auszulesen. Aber schön ist es sicherlich nicht.
Bei unseren gereisten Jungtauben sind in diesem Jahr so viele Tiere übrig geblieben, dass wir sie auf keinen Fall alle bis zum Frühjahr übernehmen können. Aber dennoch lassen wir sie erst einmal durch mausern und schauen dann später noch einmal welche Tiere gegebenenfalls nicht bleiben dürfen. Letztlich haben wir aber meistens auch im Frühjahr noch einige Tiere mehr, als wir Plätze im Witwerschlag haben und da haben wir dann schon die unterschiedlichsten Dinge probiert. Sei es, dass wir Vögel ohne Partner vom Brett aus dem Witwerschlag gereist haben oder dass wir überzählige Vögel einfach aus dem Jungtierschlag weiter geschickt haben....wir warten da erst einmal den Winter ab.
Vorgestern ging im Internet die Meldung herum, dass Gerald Koopman im nächsten Jahr keine Jungtauben züchten möchte, nur mit Alttauben reisen will und dann einen großen Teil seines Bestandes verkaufen möchte. Nun hat man das schon häufiger bei weltbekannten Züchtern erlebt und am Ende machen sie doch weiter mit einem Rest ihrer Tauben. Es geht dann doch häufig darum noch einmal richtig Geld zu machen. Das ist auch nicht verwerflich, aber ganz allgemein habe ich den Eindruck, dass es in jedem Jahr mehr Züchter werden, die ihren Bestand oder große Teile ihres Bestandes veräußern möchten bzw. dass Sportfreunde ganz allgemein über das Internet Tauben verkaufen möchten. Letztlich weist dieser Trend schon darauf hin, dass der Brieftaubensport in Deutschland, aber auch in unseren westlichen Nachbarländern insgesamt dem Ende entgegen geht.
Das Streben nach Verkäufen führt dann teilweise so weit, dass Sportfreunde hier in Deutschland ihre Abstammungen komplett in englischer Sprache führen, um die Tauben auch international besser verkaufen zu können. Ich weiß nicht ob das alles notwendig ist.
Hin und wieder sehe ich Abstammungen, in denen die Anbieter von Tauben keinerlei Farben der Vorfahren der angebotenen Tauben führen. D.h. bei der zum Verkauf stehenden Taube ist die Farbe angegeben oder es ist ein Foto dabei, aber schon bei den Eltern und Großeltern wird keine Farbe der Tauben mehr aufgeführt. Wenn man keine Farben einträgt, dann kann man sich, wenn man möchte, die wildesten Abstammungen zusammen basteln. Es ist ja nichts kontrollierbar. Ich für meinen Teil würde solche Tauben niemals kaufen. Wenn jemand die Farbe nicht aufführt, dann wird er seine Gründe dafür haben, denke ich mir. Jedes Abstammungsprogramm macht es eigentlich sehr einfach die Farbe der Tiere aufzunehmen und auszudrucken. Aber was Abstammungen betrifft kann man ohnehin häufig nur feststellen: Papier ist geduldig.
 

Dienstag, 03.10.2023
Sascha am 03.10.2023 um 05:14 (UTC)
 Nachdem wir im Urlaub waren bin ich noch nicht dazu gekommen die Tauben letztlich zu selektieren, weil ich noch zu stark eingespannt bin durch die Arbeit etc. Es ist grundsätzlich nicht schlimm, wenn wir Tauben, die wir nicht behalten möchten, noch ein paar Tage länger versorgen. Aber irgendwann muss es dann los gehen. Auf dem Papier habe ich allerdings schon einiges notiert. Besonders schwer fällt mir in diesem Jahr die Selektion auf dem Witwerschlag. Denn alle Vögel, die dort noch sitzen, haben sich von Passau nach hause gequält. Und da soll ich nun hingehen und sagen: "Von dieser Taube stimmte über das Jahr die Leistung nicht - sie muss weg."? Das ist vom Kopf her für mich sehr schwierig.
Auch im Zuchtschlag ist es nicht immer ganz einfach auszuwählen, denn manchmal bekommen wir gute oder sehr gute Rückmeldungen über Nachzucht von Tauben, die wir eigentlich schon für die Selektion vorgesehen hatten.
Aber auf keinen Fall soll hier der Bestand aufgebläht werden. Insofern müssen halt nach und nach einige Tiere weichen.
Ad Schaerlaeckens schreibt zum Thema Selektion in seinem Blog:
"Für mich ist die Selektion das Wichtigste, um im Taubensport erfolgreich zu sein. Die Auswahl muss das ganze Jahr über erfolgen, wobei der aktuelle Zeitpunkt die letzte Phase darstellt. Kriterien sind vor allem Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
Wenn Sie Ihre Auswahl auf der Grundlage der Leistung treffen, ist es unwahrscheinlich, dass Sie Fehler machen. Einfach weil es so wenige gute Tauben gibt. Wenn Sie nach Gesundheit auswählen, machen Sie (fast) NIE Fehler. Wenn Sie ungefähr 50 gesunde Tauben haben, gibt es keine Entschuldigung dafür, dass zwei andere in derselben Kolonie nicht gesund bleiben. Deshalb wäre es ein großer Fehler, auch diese 50 gesunden Tauben zu behandeln, um zwei bessere zu machen. Tauben von guter Qualität bekommen in der Voliere meist eine zweite Chance. Sie werden sich bessern und dann werden sie einen Erkennungsring tragen.
Mit einem zweiten Rückfall ist Schluss.
Ich wage übrigens zu sagen, dass ich in der Vergangenheit schon einige gute Tauben gehabt habe, aber nie eine, die aus gesundheitlichen Gründen längere Zeit in der Voliere gehalten wurde."
Ergänzend dazu las ich auf einer anderen niederländischen Homepage eines überaus erfolgreichen Züchters dazu: "Ich habe den Artikel über Auswahl auf der Ad Schaerlaeckens-Website gelesen. Tatsächlich kann man beim Thema Gesundheit gar nicht genug auswählen. Ich persönlich halte keine einzige kranke Taube mit Medikamenten auf Trab."
Tatsächlich ist es auch hier so, dass unsere besten Tauben der letzten Jahre eigentlich nie irgendeine Krankheit hatten. Die Jungtaubenkrankheit nehme ich da insofern aus, dass es durchaus Tauben gab, die bevor es die Impfung gegen Rotaviren gab, krank wurden und trotzdem später sehr gute Reise- oder Zuchttauben wurden. Aber Tauben, die mal (z.b. in der Mauser) ein paar Tage ein nasses Auge hatten (das kommt hier sehr, sehr selten vor) oder die als Jährige mal schlechten Kot absetzten oder die sonst mal irgendwie negativ auffielen wurden im Grunde genommen niemals sehr gute, allenfalls brauchbare Reisetauben.
Daher denke ich, dass eine strenge Selektion hinsichtlich der Gesundheit des Bestandes schon sehr wichtig ist und man da auch nicht zimperlich sein sollte. Gerade wenn man versucht den eigenen Bestand mit sehr wenig Medikamenten und einem entsprechenden Impfschema gesund zu halten.
Das ist übrigens auch ein Faktor für die Beurteilung von Neuanschaffungen. Aus Beständen, in denen während der Reise praktisch jede Woche mit Medikamenten hantiert wird, möchten wir selbst keine Tauben haben. Und von diesen Beständen gibt es nicht wenige. Wenn man Preislisten richtig lesen kann, dann kann man sie meiner Ansicht nach auch erkennen.
 

Montag, 02.10.2023
Sascha am 02.10.2023 um 06:54 (UTC)
 Bei dem One-Loft-Race, über das ich hier gestern bereits geschrieben habe, sind von den 3.175 eingesetzten Tauben inzwischen über 900 Tiere zuhause. Heute werden sicherlich noch einige kommen, sodass dann vielleicht ein gutes Drittel der zum Endflug eingesetzten Tiere zuhause sein wird. Das ist natürlich ein schlimmes Ergebnis. So darf man mit Tieren nicht umgehen. Ich glaube im Übrigen, dass die Tauben dort sehr gut versorgt und betreut wurden, denn sonst wären sie gestern, am zweiten Tag nach dem Auflass, noch deutlich schlechter heimgekehrt.
Man hat dort einfach die Leistungsfähigkeit der Jungtauben überschätzt. Der Sprung hinsichtlich der Entfernung war zu groß und v.a. waren die Temperaturen viel zu hoch. Es wird oft vergessen, dass Brieftauben eben unterwegs saufen müssen. Wenn sie das aber nie gelernt haben und die Wasserstellen spärlich sind, dann kann so ein Flug nicht glattgehen. Wasser ist der alles entscheidende Faktor für die Brieftauben beim Heimflug - insbesondere bei hohen Temperaturen und größeren Entfernungen.
Es passiert aber nicht nur auf diesen Rennen dass die Leistungsfähigkeit der Brieftauben überschätzt wird.
Ich stieß nun auf werbung eines Verkaufssschlages, in der man veröffentlichte, dass man in diesem Jahr den Nationallug ab Nickelsdorf gewonnen habe. Davon abgesehen, dass auf diesem Flug nur 353 Brieftauben gesetzt wurden (da von einem Nationalflug zu sprechen ist auch ein wenig bizarr), wurde bei diesem Flug der Konkurs trotz dieser wenigen Tauben nach einer Woche (!) beendet. Jeder Brieftaubenzüchter weiß was das hinsichtlich der Verluste bedeutet. Auch dort hatte man das Wetter und die Leistungsfähigkeit der Tauben völlig falsch eingeschätzt. Die Tiere haben dann deutlich reduzierte Chancen nach hause zu kommen. Ich weiß nicht warum das immer mal wieder bei verschiedenen Wettbewerben von den Veranstaltern ausgeblendet wird.
In der aktuellen Verbandszeitschrift "Die Brieftaube" gibt es einen kleinen Ausblick unseres Verbandspräsidenten auf die Zukunft und erst einmal auf die anstehende Klausurtagung des Verbandes. Insgesamt noch sehr vage und wenig konkret. Ich bin gespannt was man in der Klausurtagung bespricht und was dann hinsichtlich der Mitgliederversammlung des Verbandes an Änderungen beantragt wird. Ich fürchte allerdings, dass dringend notwendige Reformen - und ich spreche da von wirklich grundlegenden Änderungen in unserem Hobby - wieder einmal unterbleiben und nicht vorgenommen werden und es wieder ein weiteres Jahr dem Ende unseres Hobbys entgegen geht. V.a. die aus meiner Sicht unbedingt notwendige Verschlankung der Strukturen bzgl der Organisationen in unserem Hobby und die Liberalisierung des gesamten Reisegeschehens wird vermutlich wieder einmal nicht angegangen.
Ich las jetzt einen Bericht eines niederländischen Züchters, der lange Jahr als eine Art Klassifizierer gearbeitet hat. Er möchte dieses ein wenig zurückfahren. Ich kann nicht beurteilen ob dieser Züchter sein Geschäft versteht. Aber ich denke immer mal darüber nach inwieweit sogenannte Klassifizierer Sportfreunden helfen können ihre Leistungen in Zucht und Reise auf die Dauer zu verbessern.
Wenn ich mir unsere besten Zuchttiere der letzten 15 Jahre ansehe, dann waren das überwiegend Tiere, die ein Klassifizierer sicher nicht verworfen hätte. Es waren und sind schon Tauben, die in der Handbeurteilung gefielen und gefallen. Manchmal nicht perfekt, aber doch überdurchschnittlich hinsichtlich ihrer körperlichen Qualitäten. Ich denke auch, dass man in der Zucht auf diese Dinge achten muss sonst hat man irgendwann nicht mehr die entsprechende Qualität auf dem Zuchtschlag. Selbstverständlich ist zunächst einmal die Leistung einer Taube oder die ihrer Elterntiere und Vorfahren wichtig, damit sie überhaupt in den Zuchtbestand wechseln kann. Aber darüber hinaus muss es einfach auch körperlich passen. Und da mag doch dem ein oder anderen Sportfreund so ein Klassifizierer durchaus eine Hilfe sein.
 

Sonntag, 01.10.2023
Sascha am 01.10.2023 um 03:24 (UTC)
 Mit den sogenannten One-Loft-Races beschäftige ich mich allenfalls am Rande. Gestern aber schrieb mir ein befreundeter Züchter gegen Mittag, dass ich mal das "Algarve Golden Race" verfolgen solle. Dort hatte man morgens für den Endflug über 500 KM aufgelassen. Der Sportfreund prophezeite mir, dass am Abend keine oder nur ganz wenige Tauben zuhause sein würden. Also schaute ich über den Tag immer mal wieder in die Liveliste und den Youtube-Livestream von den dortigen Schlägen und der Züchter hatte recht. Bis zum Abend war keine einzige der 3.175 Tauben dort zuhause angekommen.
Der Züchter merkte an, dass dort über 30 Grad auf der Strecke waren und die Tauben dort unterwegs kaum Wasser finden würden und ergänzte: "Stell dir mal vor du machst hier in Deutschland einen 500er und am Abend ist von mehr als 3.000 Tauben keine zuhause. Was dann wohl los wäre..."
Ich weiß nicht ob man das bei OLR alles anders sieht und ob speziell bei diesem Rennen zu erwarten ist, dass der größte Teil der Tauben dann heute nach hause kommt, aber das ist alles schon eine sehr zweifelhafte Geschichte und leider gibt es in Deutschland ja Schläge, die sich die Teilnahme an OLR mit entsprechend guten Ergebnissen zu einer Art Einnahmequelle gemacht haben. Nun kann jeder ja tun und lassen mit seinen Tauben was er will, aber mein Eindruck ist, dass die Brieftauben bei vielen Rennen einfach nicht ideal betreut werden und ihnen auch zu viel abverlangt wird teilweise.
Ich möchte nicht wieder auf das sogenannte Kohaus-Rennen auf dem Verbandsgelände zu sprechen kommen, aber wenn es dort von Anlieferung der Tauben bis zum Endflug - aus was für Gründen auch immer - 400 bis 500 Tauben weniger sind, dann kommen mir doch erhebliche Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieses Wettbewerbs mit Blick auf die Außendarstellung unseres Hobbys. Aber auch da geht es wohl nur darum Geld zu generieren.
Nur am Rand bemerkt: im Jahr 2010 erhielten wir von Dirk de Beer als Geschenk einige Jungtiere zum Reisen. Darunter war eine Täubin mit der Ringnummer 714, die eine direkte Tochter des Prange-AS-Vogels 438 war, den Dirk bei Günter Prange erworben hatte (dieser Vogel hatte in seiner Karriere 29/29 Preise mit sehr viel Spitze geflogen). Die Täubin flog bei uns als Jungtier gut mit und ich setzte sie dann in den Zuchtschlag. Mein Großonkel, der inzwischen aus gesundheitlichen Gründen leider keine Tauben mehr halten kann, wollte damals so gerne eine originale de Beer-Täubin haben. Ich schenkte sie ihm und er setzte sie in seinem Zuchtschlag an seinen besten Vogel und aus diesem Paar sind mehrere hervorragende Zuchttauben gefallen.
Um nun den Bezug zu den OLR herzustellen: gestern erfuhr ich, dass eine Enkelin dieses Paares beim "German Classic-OLR" 2. As-Taube über alle Wertungsflüge wurde. Ein Urenkel flog beim gleichen Rennen auch noch einen recht frühen Preis auf dem Endflug. Wir selbst hatten mit unserem 19-575 u.a. einen Enkel aus dem Paar, der 2020 15. bester Jähriger Vogel hier in Westfalen wurde. Ein weiterer Enkel war damals an der deutschen Jährigenmeisterschaft beteiligt und blieb leider auch in diesem Jahr, wie ein weiterer sehr guter jähriger Bruder und ein weiterer 4-jähriger Enkel des Paares, der auch schon sehr gut geflogen hatte, auf dem Passau-Flug auf dem "Feld der Ehre".
Also davon abgesehen, dass diese OLR mich wirklich nur am Rande interessieren sind das doch ganz schöne Anekdoten, die zeigen, dass sich doch gute Vererber immer mal wieder durchsetzen und zeigen,
 

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