Brieftauben Mimberg

NEUIGKEITEN

Brieftauben-Mimberg bei Facebook *Klick*
Samstag, 29.01.2022
Sascha am 29.01.2022 um 05:07 (UTC)
 In dieser Woche schrieb mir ein Sportfreund eine kurze Nachricht und fragte mich zu meiner Meinung zu zwei Beiprodukten, die er im kommenden Jahr gerne einsetzen möchte. Das eine der beiden Produkte kannte ich nicht, zu dem anderen konnte ich ihm ein bißchen etwas sagen.
Der Züchter reist in einer überaus stark reisenden Schlaggemeinschaft seit Jahren ganz hervorragend. Gerade im vergangenen Jahr wurden wieder serienweise absolute Top-Resultate erzielt.

Ich habe mich später gefragt: warum wollen die etwas ändern? Die fliegen doch herausragend gut. Selbstverständlich ist es auch im heutigen Brieftaubensport so, dass Stillstand Rückschritt bedeutet und man immer wieder auf der Suche nach Verbesserungen für den eigenen Schlag sein sollte.
Aber ob diese Verbesserungen nun tatsächlich in anderen Beiprodukten zu finden sind? Ich bezweifele das stark. Manchmal kann man bei einer Veränderung der Beiprdukte schlicht Geld sparen, weil man z.b. etwas nimmt, auf dem keine Brieftaube klebt und schon kostet das Produkt deutlich weniger. Das ist dann verständlich und nachvollziehbar.
Darüber hinaus denke ich aber, dass um die Gabe einzelner Produkte viel zu viel Gedanken verschwendet werden.

Selbstverständlich benötigt eine Taube zusätzlich zum Futter in der Reisezeit vielleicht einige Vitamine, v.a. auch Mineralien und Spurenelemente und zur schnelleren Erholung vielleicht ein Eiweiß-Präparat. Aber darüber hinaus? Ich glaube einfach nicht an die Wirksamkeit all der Mittel zur Formsteigerung, zur Gesunderhaltung usw.

Ich denke es ist nun zehn Jahre etwa her, als ich mit Dirk de Beer mal wieder über dieses Thema sprach und Dirk sagte mir wörtlich: "Weißt du was? Ich glaube es geht ganz ohne. Wenn du gute Tauben hast und die sind gesund, dann brauchen die nur Futter und Wasser und dann fliegen sie. Ich vergesse schon mal dieses oder jenes den Tauben zu geben und die fliegen dann trotzdem nicht schlechter."
Dirk gibt seinen Tieren seit Jahren die Produkte von Dr. Marien und wir tun das ja auch, nachdem er uns dazu geraten hatte.
Ich persönlich denke auch, dass das seinen Sinn hat und nach schweren Flügen o.ä. auch notwendig ist. Dirk glaubt nicht mal daran. Er glaubt an die gute, gesunde Taube und funktionierende Schläge und im Kern hat er damit vollkommen recht aus meiner Sicht.

Der Schlagpfleger der Familie Eijerkamp, Oliver Sabol, der aus Kroatien stammt, sagte vor einiger Zeit sinngemäß folgendes: "Als ich hier bei Eijerkamp anfing, war vieles neu für mich. Vor allem die vielen Möglichkeiten Produkte zu geben. Also habe ich vieles gegeben und ausprobiert. Aber mit den Jahren gebe ich immer weniger und weniger. Und wir sind immer erfolgreicher geworden. Wahrscheinlich werde ich künftig noch weniger geben. Es dreht sich nicht um die Beiprodukte. Es dreht sich alles nur um die gute Taube."

Aus meiner Sicht hat er damit völlig recht. Natürlich hat er bei den Eijerkamps ganz andere Möglichkeiten Tauben zu kaufen und Tauben zu betreuen. Aber es bleibt doch für den ganz normalen, einfachen Züchter - so wie wir selbst es auch sind - am Ende genau das Gleiche. Wir sollten nicht das nächste Wundermittel suchen und nochmal dieses und jenes ausprobieren (auch wenn das manchmal interessant sein kann), sondern uns immer wieder auf die Suche nach der guten Taube machen. Nach der guten Zuchttaube und nach der guten Reisetaube.

Für mich persönlich bedeutet das übrigens nicht, dass ich mir in Internet-Auktionen irgendwelche Tauben zusammen kaufe. Ich selbst suche die gute Taube auf anderen Wegen. Durch Kontakte. Durch das Beobachten von Reiseleistungen sehr guter Schläge. Dadurch dass ich Tauben hier und da in die Hand nehme und versuche herauszufinden, ob sie zu uns passen. Die gute Taube zu suchen und hin und wieder zu finden. Das ist doch das wirklich Spannende und Schöne am Brieftaubensport.
 

Freitag, 28.01.2022
Sascha am 28.01.2022 um 05:34 (UTC)
 Die Firma Röhnfried hat ein längeres zweiteiliges Video über Alfred Berger gedreht, der in 2021 bekanntlich 1. Deutscher Jungtaubenmeister wurde. Ein sehr interessantes Video welches man bei Yoube ansehen kann.
Interessant waren für mich v.a. die technischen Veränderungen, die Alfred Berger an seinem Schlag vorgenommen hat. Mit Jalousien, mit Heizungen, mit der Beleuchtung für das Lichtmanagement der Tauben oder auch einem elektrisch steuerbaren Ausflug und elektrisch steuerbaren Futtertrögen usw.
Man merkt dass sich dort jemand richtig viele Gedanken gemacht hat zur Erleichterung des Umgangs mit den Tauben auch in Zeiten des beruflichen bedingten Zeitmangels für die Tiere.
Ich habe dann ein wenig mit meinem Vater, der das Video nicht gesehen hatte, gesprochen und ihm einiges beschrieben und seine Antwort war: "Das braucht man alles nicht. Damit entfernt man sich und die Tauben immer weiter von der Natur." Und damit war das Thema für ihn durch.
Mir fiel dann später ein, dass wir auf dem Festabend des Deutschen Verbandes Anfang Januar die Filme über die verschiedenen Sieger bei der Ehrung gesehen hatten und da war auffällig, dass eben nicht nur unser eigener Schlag recht "Rustikal" zu sehen war, sondern die Mehrheit der ausgezeichneten Sieger dort sehr einfache und funktionale Schläge hatte. Auf einer Garage, einer Scheune, Dachbodenschläge. Eher weniger Gartenschläge.
Insgesamt spiegelten die Filme sehr gut wider wie unterschiedlich Schläge sein können und trotzdem sehr gut funktionieren können.
Bezüglich des Films über Alfred Berger kam mir dann so der Gedanke, dass er den Brieftaubensport eigentlich auf eine sehr viel andere Weise als wir erfolgreich betreibt. Er setzt sehr viel auf verschiedene Beiprodukte und versteht davon ja auch unglaublich viel. Er hat sich einen Schlag gebaut mir vielen technischen Finessen und Erleichterungen. Alles auch um die Tauben immer in möglichst guter Verfassung und Form zu halten zu den Entsprechenden Zeiten im Jahr.
Bei uns ist das alles sehr viel anders. Außer elektrischem Licht und einem Tränkenwärmer, auf dem Mineralien stehen, gibt es in unserem Schlag nichts Besonderes. Wenn es kalt ist, dann ist es kalt, wenn es heiß ist, dann ist es heiß.
Wenn draußen die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist, dann ist sie es auch in den Schlägen usw. Wir haben keine Roste und müssen regelmäßig kratzen - und das machen wir in der Winterzeit auch nicht täglich...und wenn das Fenster zur Dachvoliere auf steht, dann zieht es auch schon mal etwas in den Schlägen . Bezüglich der Versorgung nutzen wir sehr wenig Beiprodukte und wollen auch gar nicht viel Aufwand in dieser Richtung betreiben.
Alles in Allem betreiben wir unser Hobby oft sehr viel anders als Sportfreund Berger und haben, genau wie Alfred, auch unsere Erfolge. Es geht also so und so. Wir selbst denken aber immer dass wir Tauben haben möchten, die ihre Leistungen nicht mit so einer ausgefeilten Rundumversorgung bringen müssen, sondern aus sich heraus. Weil sie die nötige Qualität haben oder eben auch nicht.
Trotzdem kann macht es natürlich auch für uns immer Sinn sich Gedanken über Verbesserungen am Schlag oder in der Führung der Tauben zu machen. U.a. deswegen haben wir ja vor einigen Jahren unsere Motivationsboxen angeschafft, die sich sehr bewährt haben.
 

Donnerstag, 27.01.2022
Sascha am 27.01.2022 um 04:11 (UTC)
 Mich haben innerhalb von wenigen Tagen zwei Anfragen nach unserem Gemüsemix erreicht. Sportfreunde fragten nach einem "Rezept". Ich nehme das allerdings nicht so genau. Mal nehme ich mehr hiervon, mal davon. Aber insgesamt nutze ich dafür etwa ein Glas rote Beete, mehrere Möhren, mehrere Zwiebeln, eine Knolle Knoblauch, ein großes Stück Ingwer und dann mixe ich es zu einem Brei. Das ist schon alles. Den Brei gebe ich mit etwa 2 - 3 Esslöffeln an etwa ein Kilogramm Futter, es kommen eine Kräutermischung und die Pulver von Dr. Marien drüber und im Grunde war es das schon. Manchmal noch etwas Heilerde, manchmal - so wie jetzt vor der Anpaarung - ein wenig Weizenkeimöl.
Es ist nicht so entscheidend. Entscheidend ist, dass man es regelmäßig verfüttert. Bei uns ist das eigentlich immer rund ums Jahr zwei Ma lwöchentlich - immer mittwochs und samstags oder sonntags. Ich bilde mir ein, dass es den Tauben gut tut. Ob es so ist: wer weiß das schon?

Heute Abend läuft der letzte Gutschein in diesem Winter aus, den wir gestiftet haben. Dieses Mal zugunsten der Westfalenmeisterschaft. Es gibt wie immer eine Jungtaube aus dem Zuchtschlag. Ob reisefähig oder eine Sommerjunge zur Zucht sprechen wir dann individuell ab. Wenn also noch jemand bieten möchte, dann kann er das hier tun

Gutschein für eine Jungtaube aus unserem Schlag 2022

 

Mittwoch, 26.01.2022
Sascha am 26.01.2022 um 05:19 (UTC)
 Zu den Änderungen bei der deutschen Meisterschaft bezüglich der Abschaffung eines verpflichtenden 600-Kilometer-Fluges gibt es verschiedene Ansichten. Viele Sportfreunde halten das für richtig, weil sie diesen Flug ihren Tauben nicht zumuten wollen und Verluste befürchten. Andere (wahrscheinlich eine Minderheit zu der ich mich auch zähle) würden den 600er gerne weiter im verpflichtenden Programm haben - insbesondere dann, wenn man eine deutsche Meisterschaft ausfliegen will. Ich denke schon, dass ein Züchter und ein Bestand, der eine deutsche Meisterschaft mit Alttauben erringen will, auch den 600er erfolgreich bewältigen können müsste.
In einem Interview sagte Günter Prange vor einiger Zeit einmal sinngemäß, dass er Wert darauf legt, dass Tauben, die er in die Zucht nimmt, auch 600 Kilometer erfolgreich bewältigen müssen. Ich denke dass man sich darüber einig sein kann, dass Sportfreund Prange einer der besten, wenn nicht der beste Züchter eines erfolgreichen Brieftaubenstammes in Deutschland ist. Ich denke, dass er diesen vererbungsstarken Bestand auch deswegen züchten konnte, weil die Reisetauben immer dementsprechend gefordert wurden. Tauben, die auf allen Richtungen und auch auf großen Entfernungen erfolgreich fliegen können, muss man über Jahre immer wieder entsprechend züchten, reisen und selektieren.
Legt man darauf keinen Wert mehr und reist die Tauben nur noch kürzere Strecken, dann verlieren sie einen Teil ihrer Fähigkeiten auf die Dauer. Lange auf dem Flügel sein, eine gewisse "Grundhärte" und Durchhaltevermögen - das sind aus meiner Sicht wichtige Eigenschaften einer Brieftaube, die man verliert und herauszüchtet, wenn man nur noch auf kürzeren Entfernungen reist. Ich bezweifele dass letzteres der richtige Weg ist und persönlich möchten wir auch solche Tauben nicht haben. Wir wollen schon gerne Tauben züchten, die auch etwas mehr leisten können als nur schnell und auf "Strich" nach hause fliegen können.
Vielleicht wäre es auf Sicht doch besser, wenn man in Deutschland eine "Allround-Deutsche-Meisterschaft" abschafft und stattdessen Kurz- Mittel- und Langstreckenmeisterschaften ausfliegt. Ich denke damit könnten sich dann mehr Züchter identifizieren und ihre tauben dann reisen wo sie möchten. Leider macht der Mangel an Schlägen und Mitgliedern eine solche Umstellung des Programms in vielen Regionen fast unmöglich.
 

Dienstag, 25.01.2022
Sascha am 25.01.2022 um 04:24 (UTC)
 Da unsere Zuchttauben in etwa zwei Wochen angepaart werden, beginne ich nun ganz langsam das Futter ein wenig umzustellen. Derzeit erhalten die Tauben noch 50 Prozent einer Allzeitmischung, der 20 Prozent Gerste, 20 Prozent Paddy-Reis und 10 Prozent gestutzter Hafer zugesetzt sind. Die Tauben sind damit, ich habe gestern mehrere Tiere in die Hand genommen, in einer wirklich sehr guten Verfassung und nicht zu fett.
Nun werde ich im Lauf der nächsten Woche nach und nach Gerste, Paddy-Reis und Hafer aus dem Futter herausnehmen, sodass nach etwa einer Woche nur noch die reine Ganzjahresmischung gereicht wird. In der darauffolgenden Woche bis zur Anpaarung ergänze ich diese Mischung dann mit zehn Prozent Hanf, zehn Prozent einer Sämereienmischung und fünf Prozent gehackten Erdnüssen. Gleichzeitig werden dann die Zuchttauben von morgens sechs Uhr bis abends 20 Uhr - also 14 Stunden - belichtet.
Der Erfahrung nach kommen sie mit dieser Versorgung in eine sehr gute Paarungs-Verfassung.
Allerdings ist es möglich, dass wir doch noch einmal einen kleinen Kälteeinbruch erleben, wenn man den Meteorologen glauben schenken darf. Dann kann es es passieren, dass sich der Tag der Verpaarung und die Belichtung noch ein wenig verschiebt.
An der Versorgung mit Beiprodukten ändern wir nicht viel bis dahin. Es gibt weiter zwei Mal in der Woche Gemüsemix mit den Pulvern von Dr. Marien. Dann gibt es dazu etwas Weizenkeimöl und einen Löffel flüssige Hefe. Über das Wasser ein Mal in der Woche "Blitz" in sehr niedriger Dosierung und jetzt bis zur Eiablage setzen wir dem dann noch C-Phos zu in halber Dosierung.
Aus unserer Sicht reicht das Vollkommen um die Tauben in eine gute Zuchtform zu bekommen und eine gute Eiablage und befruchtete Eier zu gewährleisten. In 2021 hatten wir mit dieser Versorgung nach der ersten Eiablage bei 20 Paaren, wenn ich es richtig erinnere, nur ein unbefruchtetes Ei.
 

Montag, 24.01.2022
Sascha am 24.01.2022 um 06:46 (UTC)
 Es hat sich ein weiterer Züchter bei mir gemeldet bzgl meines Themas der letzten Tage. Ich möchte diesen kurzen und interessanten Erfahrungsbericht hier auch einstellen.

"Hallo Sascha,
eine Erklärung habe ich auch nicht. Aber Ursache und Wirkung habe ich gesehen:
Mein Asvogel 7795 flog 2019 10 Preise in Folge mit 927 Punkten. Dann war er links Flügellahm und kam kaum in seine Zelle. So konnte ich ihn zum 600er nicht setzen. Die Lahmheit wurde langsam besser und ich schickte ihn trotz Bedenken zum letzten Flug auf 355 km. Da wurde er 1. unter ES FOLGEN. Sehr froh, dass er überhaupt zurück war kam er gleich in den Zuchtschlag. In der Mauser wuchs ihm links eine fette Krüppelfeder.
gut flug"


Hier deuten die Beobachtungen des Züchters dann doch deutlich auf eine Belastungsreaktion hin. Möglicherweise kommen einfach auch mehrere Faktoren zusammen, wenn Federn schlecht gemausert werden.

In unserem Witwerschlag hat sich nun ein vermeintlicher junger Vogel doch noch als Weibchen herausgestellt. Ein weiterer der künftigen jährigen Reisevögel könnte auch noch ein Weibchen sein - das muss ich noch etwas beobachten. Das ist nicht schlimm. Wir haben immernoch viel zu viele junge Vögel und sind uns über das Vorgehen mit diesen immernoch nicht so recht klar. Denn die Fähigkeit diese Tauben, die allesamt guter Abstammung und gesund sind, nach irgendwelchen körperlichen Faktoren auszulesen, haben wir nicht und ich behaupte auch, dass die niemand hat. Sie sind allesamt so gebaut, dass es gute Reisetauben werden können. Und ob sie es "im Kopf" haben - das weiß ohnehin niemand. Bei uns klassifiziert fast ausschließlich der Reisekorb. Alle Zuchttauben sind in der Hand so, dass sie uns gefallen und sie haben alle einen Leistungshintergrund, indem sie selbst gut geflogen haben oder Geschwister oder Kinder von guten Reisetauben sind....und mehr können wir nicht tun. Den Rest muss der Reisekorb bringen.

Apropos Reisekorb: in der aktuellen "Brieftaube" steht nun das Protokoll zur Mitgliederversammlung. Der deutsche Brieftaubensport macht sich unter dem Einfluss diverser Lobbyisten inzwischen in Europa beinahe lächerlich, jetzt wo man praktisch den 600-Kilometer-Flug als Vorgabe für die Deutsche Meisterschaft auch noch abgeschafft hat. Die sogenannte deutsche "Allroundtaube" verkommt immer mehr zum Kurz- und Mittelstreckensprinter, weil es für die inzwischen nicht wenigen Verkaufsschläge, die regelmäßig auf den 600ern mit ihren Tauben schwache Leistungen abliefern, so berechenbarer bleibt. Ein oder zwei 500er bekommen sie noch irgendwie hin. Es ist ein einziges Trauerspiel, aber es bleibt nicht aus, wenn die Moderassen im deutschen Brieftaubensport, die zu Unsúmmen gehandelt und verkauft werden, fast ausschließlich belgischen Kurzstreckentauben entspringen...
 

<- Zurück  1 ...  109  110  111 112  113  114  115 ... 174Weiter ->