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Dienstag, 25.01.2022
Sascha am 25.01.2022 um 04:24 (UTC)
 Da unsere Zuchttauben in etwa zwei Wochen angepaart werden, beginne ich nun ganz langsam das Futter ein wenig umzustellen. Derzeit erhalten die Tauben noch 50 Prozent einer Allzeitmischung, der 20 Prozent Gerste, 20 Prozent Paddy-Reis und 10 Prozent gestutzter Hafer zugesetzt sind. Die Tauben sind damit, ich habe gestern mehrere Tiere in die Hand genommen, in einer wirklich sehr guten Verfassung und nicht zu fett.
Nun werde ich im Lauf der nächsten Woche nach und nach Gerste, Paddy-Reis und Hafer aus dem Futter herausnehmen, sodass nach etwa einer Woche nur noch die reine Ganzjahresmischung gereicht wird. In der darauffolgenden Woche bis zur Anpaarung ergänze ich diese Mischung dann mit zehn Prozent Hanf, zehn Prozent einer Sämereienmischung und fünf Prozent gehackten Erdnüssen. Gleichzeitig werden dann die Zuchttauben von morgens sechs Uhr bis abends 20 Uhr - also 14 Stunden - belichtet.
Der Erfahrung nach kommen sie mit dieser Versorgung in eine sehr gute Paarungs-Verfassung.
Allerdings ist es möglich, dass wir doch noch einmal einen kleinen Kälteeinbruch erleben, wenn man den Meteorologen glauben schenken darf. Dann kann es es passieren, dass sich der Tag der Verpaarung und die Belichtung noch ein wenig verschiebt.
An der Versorgung mit Beiprodukten ändern wir nicht viel bis dahin. Es gibt weiter zwei Mal in der Woche Gemüsemix mit den Pulvern von Dr. Marien. Dann gibt es dazu etwas Weizenkeimöl und einen Löffel flüssige Hefe. Über das Wasser ein Mal in der Woche "Blitz" in sehr niedriger Dosierung und jetzt bis zur Eiablage setzen wir dem dann noch C-Phos zu in halber Dosierung.
Aus unserer Sicht reicht das Vollkommen um die Tauben in eine gute Zuchtform zu bekommen und eine gute Eiablage und befruchtete Eier zu gewährleisten. In 2021 hatten wir mit dieser Versorgung nach der ersten Eiablage bei 20 Paaren, wenn ich es richtig erinnere, nur ein unbefruchtetes Ei.
 

Montag, 24.01.2022
Sascha am 24.01.2022 um 06:46 (UTC)
 Es hat sich ein weiterer Züchter bei mir gemeldet bzgl meines Themas der letzten Tage. Ich möchte diesen kurzen und interessanten Erfahrungsbericht hier auch einstellen.

"Hallo Sascha,
eine Erklärung habe ich auch nicht. Aber Ursache und Wirkung habe ich gesehen:
Mein Asvogel 7795 flog 2019 10 Preise in Folge mit 927 Punkten. Dann war er links Flügellahm und kam kaum in seine Zelle. So konnte ich ihn zum 600er nicht setzen. Die Lahmheit wurde langsam besser und ich schickte ihn trotz Bedenken zum letzten Flug auf 355 km. Da wurde er 1. unter ES FOLGEN. Sehr froh, dass er überhaupt zurück war kam er gleich in den Zuchtschlag. In der Mauser wuchs ihm links eine fette Krüppelfeder.
gut flug"


Hier deuten die Beobachtungen des Züchters dann doch deutlich auf eine Belastungsreaktion hin. Möglicherweise kommen einfach auch mehrere Faktoren zusammen, wenn Federn schlecht gemausert werden.

In unserem Witwerschlag hat sich nun ein vermeintlicher junger Vogel doch noch als Weibchen herausgestellt. Ein weiterer der künftigen jährigen Reisevögel könnte auch noch ein Weibchen sein - das muss ich noch etwas beobachten. Das ist nicht schlimm. Wir haben immernoch viel zu viele junge Vögel und sind uns über das Vorgehen mit diesen immernoch nicht so recht klar. Denn die Fähigkeit diese Tauben, die allesamt guter Abstammung und gesund sind, nach irgendwelchen körperlichen Faktoren auszulesen, haben wir nicht und ich behaupte auch, dass die niemand hat. Sie sind allesamt so gebaut, dass es gute Reisetauben werden können. Und ob sie es "im Kopf" haben - das weiß ohnehin niemand. Bei uns klassifiziert fast ausschließlich der Reisekorb. Alle Zuchttauben sind in der Hand so, dass sie uns gefallen und sie haben alle einen Leistungshintergrund, indem sie selbst gut geflogen haben oder Geschwister oder Kinder von guten Reisetauben sind....und mehr können wir nicht tun. Den Rest muss der Reisekorb bringen.

Apropos Reisekorb: in der aktuellen "Brieftaube" steht nun das Protokoll zur Mitgliederversammlung. Der deutsche Brieftaubensport macht sich unter dem Einfluss diverser Lobbyisten inzwischen in Europa beinahe lächerlich, jetzt wo man praktisch den 600-Kilometer-Flug als Vorgabe für die Deutsche Meisterschaft auch noch abgeschafft hat. Die sogenannte deutsche "Allroundtaube" verkommt immer mehr zum Kurz- und Mittelstreckensprinter, weil es für die inzwischen nicht wenigen Verkaufsschläge, die regelmäßig auf den 600ern mit ihren Tauben schwache Leistungen abliefern, so berechenbarer bleibt. Ein oder zwei 500er bekommen sie noch irgendwie hin. Es ist ein einziges Trauerspiel, aber es bleibt nicht aus, wenn die Moderassen im deutschen Brieftaubensport, die zu Unsúmmen gehandelt und verkauft werden, fast ausschließlich belgischen Kurzstreckentauben entspringen...
 

Sonntag, 23.01.2022
Sascha am 23.01.2022 um 06:09 (UTC)
 Vorab möchte ich heute eine Zuschrift veröffentlichen, die ich gestern erhalten habe und welche sich auf meinen letzten Eintrag bezieht. Ich selbst kann hier nur das widergeben, was mir berichtet wird, Insofern gehe ich auch hier davon aus, dass es so richtig ist:
"Hallo Sportsfreund, Ich habe heute morgen den Artikel über Kampfschwingen gelesen. Ich habe im letzten Jahr 60 Jungtauben vom Roeper gezogen. Da waren aus Olympiatauben bis zum Totalversager alles dabei. Nachzucht aus vielen Spitzenschlägen. Es ist nicht richtig das Wolfgang viele Asse mit Kamfschwingen hat. Nicht mehr wie der normale Züchter auch."

Letztlich war das alles auch nur ein Beispiel. Mich interessiert weiterhin was der Auslöser für die Kampfschwingen ist und warum sie ausgerechnet fast immer bei den ersten Federn der zweiten Ordnung ist. Das wäre für mich schon interessant, wenn es jemand herausfinden würde.

Am Freitag hatte ich einen Anruf von einem Sportfreund, der zwei Gutscheine von uns ersteigert hat. Wir haben ein längeres, sehr interessantes Gespräch geführt. Da der Sportfreund auch Flugleiter in seiner Region ist, ist es für mich immer interessant mich da auszutauschen. Flugleiter zu sein ist im Brieftaubensport sicherlich des schwierigste und auch der verantwortungsvollste Job und man muss froh sein, dass es immernoch Sportfreunde gibt, die dieses Amt ausführen.
Auf der anderen Seite muss es trotzdem möglich sein auch mal Kritik an Entscheidungen zu üben, ohne dass man gleich als jemand dargestellt wird, der "ständig etwas zu meckern hat." Für mich persönlich bleiben v.a. die häufigen und oft auch kurzfristigen und oftmals auch unnötigen Flugverschiebungen das größte Übel.

Inzwischen habe ich alle unsere Zuchttauben "auf dem Zettel" verpaart. So werde ich die Tiere versuchen in gut zwei Wochen anzupaaren. Aber bei der Verpaarung kommt es doch immer wieder mal vor, dass ich mich noch kurzfristig umentscheide, weil zwei Partner sich vielleicht doch nicht sofort so mögen, wie erwartet oder weil mir noch etwas anderes in den Sinn kommt. Letztlich wissen wir im Vorraus ohnehin nicht welche Paare am Ende guten Nachwuchs bringen.
 

Samstag, 22.01.2022
Sascha am 22.01.2022 um 07:10 (UTC)
 Gestern hat mir Dennis Rubbenstroth eine Email geschrieben bzgl meines Eintrages wegen der "Kampfschwingen" bei einem unserer Vögel. Dennis betonte, dass man zwar seit langer Zeit davon ausgeht, dass die Federschäden aufgrund von Überlastungen und Überanstrengungen entstehen, aber dass es dafür letztlich gar keinen wissenschaftlichen Nachweis gibt. Man müsse auch andere mögliche Faktoren wie Parasiten oder genetische Dispositionen etc. bedenken.
Und tatsächlich ist es meiner Beobachtung nach so, dass bestimmte "Linien" der Tauben besonders anfällig für derartige Mauserschäden sind. Über die Jahre haben sich im Grunde diese anfälligen Linien auch "herausselektiert" - aber eine Linie bei unseren Tauben ist aufgrund guter Leistungen noch da und dort tauchen immer wieder einmal Reisetauben mit "Kampfschwingen" auf.
Frederik Wolf von der Firma Röhnfried hatte mir diesbezüglich auch geschrieben, dass z.b. im Reiseschlag von Sportfreund Wolfgang Roeper sehr häufig Reisetauben mit "Kampfschwingen" zu finden sind und da kann ich nun wiederum sagen, dass die Tauben, die bei uns anfällig dafür sind, auch aus einer Linie kommen, die bei Sportfreund Roeper oft vorhanden ist und mit der er sehr erfolgreich reist. Es wäre einfach interessant, wenn sich von wissenschaftlicher Seite einmal intensiv mit diesem Phänomen beschäftigt würde.
Zu einer Zeit, in der wir selbst während der Reise noch regelmäßig gegen Trichomonaden mit Tabletten oder Spülungen oder über die Tränge behandelt haben (früher machte man das ja so alle 2-3 Wochen - wir machen das in der Reise inzwischen gar nicht mehr), hatte ich übrigens selbst den Verdacht, dass wir mehr Tauben mit "Kampfschwingen" hatten. Aber darüber habe ich keine Statistik o.ä. geführt. Es war nur so eine Vermutung meinerseits.
Vielleicht kann der ein oder andere Leser hier auch etwas zu dem Thema beitragen. Ich würde mich über Rückmeldungen sehr freuen.
 

Freitag, 21.01.2022
Sascha am 21.01.2022 um 07:15 (UTC)
 In etwa zweieinhalb bis drei Wochen werden wir unsere Zuchttauben anpaaren. Zumindest dann, wenn das Wetter mitspielt. Aktuell sind die Temperaturen, obwohl wir hier eine ganz leichte Schneedecke haben heute morgen, absolut in Ordnung. Auch die etwas längerfristigen Vorhersagen der Meteorologen deuten nicht auf einen Kälteeinbruch hin. Insofern gehe ich davon aus, dass die Anpaarung der Zuchttauben in der Woche vom 7. Februar an geschehen wird.
An dieser Stelle habe ich schon häufiger darüber geschrieben wie ich unsere Tauben über das ganze Jahr versorge. D.h. jede Woche zwei Mal Gemüsemix mit Kräutern, Mineral- und Konditionspulver von Dr. Marien. Während des ganzen Jahres erhalten die Tauben außerdem Mitte der Woche ein Mal in ganz geringer Dosierung "Blitz".
Damit haben unsere Tiere eine Grundversorgung bei der wir nicht viel tun müssen um sie dann in "Zuchtform" zu bekommen. Ab etwa 10 - 12 Tage vor der Verpaarung ergänze ich dann, wenn wir das Gemüse geben, noch ein wenig flüssige Hefe von Wolz in die Mischung und außerdem - und das dann im Gegensatz zu dem was ich gestern schrieb - einige Tropfen Weizenkeimöl. Dieses enthält sehr viel Vitamin E. Das Vitamin E wird gerne als "Fruchtbarkeitsvitamin" bezeichnet, weil es positiv auf die Keimdrüsen wirkt. Das Weizenkeimöl gebe ich aber tatsächlich nur bis zur ersten Eiablage. Das heißt also insgesamt gut drei Wochen im Jahr. Dann nicht mehr.
Ab etwa eine Woche vor der Verpaarung verlängern wir den Tag mit Licht und Zeitschaltuhr auf etwa 14 Stunden Helligkeit. Länger als eine Woche machen wir das niemals, weil es sonst schon vorkam, dass die Täubinnen derart paarig waren, dass sie schon untereinander paarten.

Ich überlege auch noch ob ich in der Woche, in der wir die Zuchttauben verpaaren, auch die Reisetauben zusammen setze. Da bin ich aber noch nicht sicher. Es kann auch sein, dass wir das erst irgendwann Anfang März tun. Da wir von den Reisetauben keine Jungtiere züchten, ist das letztlich alles nicht so entscheidend.
 

Donnerstag, 20.01.2022
Sascha am 20.01.2022 um 06:34 (UTC)
 Immer wieder höre oder lese ich, dass Sportfreunde ihren Tauben, besonders in der Reisesaison, Öl über das Futter geben um etwas mehr Energie in Form von Fett zuzuführen. Ich kann das nicht verstehen.
Zum Einen mag ich die Schmiererei mit Öl am Futter nicht. Das verdreckt nur die Futtertröge oder den Boden oder die Zellennäpfe - je nachdem wie man füttert und das Öl, welches irgendwo haften bleibt, kann sehr schnell ranzig werden.
Aber selbst wenn man eine ausgezeichnete Hygiene in seinen Futterbehältnissen pflegt: es macht einfach gar keinen Sinn zusätzlich Öl an das Futter zu geben.
Angenommen eine Taube frisst während der Reise am Tag 40 Gramm Futter. Man hält 30 Reisetauben. So braucht man für die 30 Tauben 1200 Gramm Futter.
Wieviel Öl haftet gut an 1200 Gramm Futter? Wenn es hoch kommt 15 bis 20 Milliliter. Das bedeutet, dass eine Taube, mit ihrer Tagesration etwa 0,6 Gramm Fette zusätzlich mit dem Futter aufnimmt.
Wenn man dieser Taube nur 3 Gramm Hanf (Hanf enthält etwa 1/3 Fett) zusätzlich zum Futter eben würde, dann hat man schon 1 Gramm Fett zusätzlich in die Taube gefüttert und hat sich damit jegliche Schmiererei mit dem Öl erspart. Gibt man einer Taube statt Hanf zusätzlich 3 Gramm Sonnenblumenkerne oder Erdnüsse, dann hat man, da diese noch mehr Fett als Hanf enthalten, sogar ca. 1,5 Gramm Fett zusätzlich in der Taube.
Hanf, Sonnenblumenkerne oder Erdnüsse fressen Tauben praktsich immer. Sie freuen sich richtig über diese Leckereien. Warum also soll man mit Öl herumschmieren, wenn man es viel einfacher und hygienischer haben kann und zusätzlich noch mehr in die Taube bekommt?
Wenn ich mit Sportfreunden über die Versorgung der Tauben spreche und höre, dass sie Öl an das Futter mischen, dann spreche ich das immer an und frage: "Warum gibst du denn überhaupt Öl, wenn es doch einfacher geht?" Die Antwort ist dann häufig: "Weiß nicht, ich dachte das wäre gut und das machen doch viele...."
Es muss selbstverständlich jeder machen wie er will. Aber manchmal sollte man sich doch Gedanken darüber machen, was Sinn macht und was nicht.

Unser Gutschein, den wir Simone und Dirk de Beer gestiftet hatten, ist für einen anständigen Preis verkauft worden. Nun steht der wirklich letzte Gutschein für diesen Winter in der Auktion der "Westfalenmeisterschaft". Da ich selbst bei der Ausrichtung dieser Meisterschaft immer federführend beteiligt bin, erhoffe ich mir natürlich, dass dieser Gutschein zugunsten der RV Werl und Umgegend auch noch einmal einen ordentlichen Preis erzielt. Auch die anderen Gutscheine in dieser Auktion sind von hervorragenden Schlägen, die sich in 2021 hier im Herzen des deutschen Brieftaubensports durch tolle Leistungen ausgezeichnet haben....

Gutschein für eine Jungtaube aus unserem Schlag 2022
 

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