| Im Zuchtschlag geht alles seinen normalen Gang, es gibt keine Probleme bisher. Die Paare haben sich gut gefunden und wurden wechselweise aus den Zellen gelassen. Heute werde ich mehrere Paare gleichzeitig immer mal wieder herauslassen und ab morgen kommen die Tiere dann ganz aus den Zellen. Ich denke es wird keine größeren Schwierigkeiten mehr geben. Dann werden die Tauben weiter bis zur Eiablage gut versorgt. Wir geben dann weiter eine Allzeitmischung mit einigen Sämereien und ansonsten nach unserem Wochenplan, den ich hier schon vorgestellt habe, die Futterergänzungen mit Gemüse. Erst wenn die Tauben auf Eiern sitzen fahren wir das Futter etwas herunter und geben wieder Paddy-Reis, Gerste und gestutzten Hafer zu, damit sie auf dem Gelege nicht zu schwer werden. Allerdings davon auch nicht zu viel, denn Brieftauben beginnen schon relativ früh damit auf einem Gelege langsam die Kropfschleimhaut zu verändern, sodass sich irgendwann die Kropfmilch bildet. Im Grunde verändert sich das Gewebe der Kropfschleimhaut schon ab dem 4. Tag auf den Eiern.. Dann bilden sich etwa vom 8. bis 12. Brutttag an in der Schelimhaut sogenannte Fetteinschlüsse. und drei bis vier Tage vor dem Schlüpfen der Jungtiere bildet sich dann mehr und mehr Kropfmilch.
Diese Veränderungen in der Kropfschleimhaut, welche schon sehr früh auf dem Gelege beginnt, haben uns seinerzeit dazu veranlasst keine Kuren gegen Trichomonaden mehr auf den Eiern zu machen. Früher und auch oftmals heute, ist es noch sehr üblich die Tauben auf dem Gelege für mehrere Tage mit einem Imidazol-Präparat gegen Trichomonaden zu behandeln. Aus unserer Sich kann so eine Behandlung nicht ideal sein, wenn sich gleichzeitig schon die Kropfschleimhaut zur Bildung der Kropfmilch verändert.
Es mag nur eine Kleinigkeit sein, die das Medikament im Kropf möglicherweise verändert, aber ideal ist es für die künftigen Jungtiere sicher nicht. Wir aber wollen Jungtiere, die mit einem optimalen Immunsystem aufwachsen und sehen daher von einer Trichomonadenbehandlung auf dem Gelege ab.
Das bedeutet wiederum nicht, dass wir unsere Zuchttauben gar nicht gegen Trichomonaden behandeln. Aber dieses geschieht immer etwa sechs Wochen vor der Anpaarung, wenn wir es für nötig befinden. Da wir unsere Tauben mit einem eigenen Mikroskop kontrollieren können, ist es für uns letztlich keine Schwierigkeit herauszufinden, ob ein größerer Trichomonadenbefall vorliegt. | | |
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