| Gestern wurden wir informiert, dass auch unser Regionalflug ab Straubing an diesem Wochenende auf den Samstag vorverlegt wird. In diesem Fall war das wetterbedingt wohl auch einfach notwendig und da wir "vorgewarnt" waren und die Meldung zur Verlegung dann auch schon in den Mittagsstunden eintraf, war es zumindest halbwegs planbar für berufstätige Züchter.
Nachdem unsere Vögel gesternam frühen Morgen noch zur gewohnten Zeit Freiflug hatten, haben wir am Abend darauf verzichtet die Tauben noch einmal herauszulassen. Die Weibchen eines anderen Sportfreunde, der 2 Kilometer von hier entfernt wohnt, haben es sich inzwischen angewöhnt unmittelbar hier zu uns zu fliegen und in hohem Tempo um unseren Schlag zu fliegen. Meistens fliegen unsere Vögel ein bißchen dort mit, aber das wollte ich gestern abend nicht.
Wenn ich mir ansehe wie diese Weibchen fliegen - in welchem gewaltigen Tempo und wie lange und teilweise auch in welcher Höhe, dann frage ich mich immer, was man mit Brieftauben anstellen muss, damit sie ein derartiges Flugverhalten an den Tag legen. Weibchen trainieren ja meistens besser als Witwervögel, aber so ein Trainingsverhalten ist für mich völlig unnormal. Das ist wie ein Feuerwerkskörper, der von beiden Seiten brennt. Und obwohl ich wenig bis gar nicht an eine entscheidende Wirkung von Beiprodukten etc. glaube, so bekommt man solch ein Trainingsverhalten sicherlich nicht mit Futter und Wasser hin...
Im Gegensatz dazu trainieren unsere Vögel deutlich bescheidener. Sie ziehen mal zehn Minuten weg, kommen zurück, fliegen ein bißchen am Haus und dann segeln sie einzeln hier herum und lassen es sich gut gehen. Ich sehe das gerne und die Ergebnisse bislang zeigen zumindest, dass sie mit solch einem Training nicht schlechter auf den Wettflügen abschneiden müssen.
Ich fürchte allerdings, dass in Kürze der Tag kommt, an dem die beschriebenen Weibchen auch mal hier auf das Dach gehen. Oder unsere Vögel gehen mit den Täubinnen zu ihrem Schlag. Man merkt schon, dass die Weibchen hier immer enger um unseren Schlag fliegen und ihn häufiger tief umfliegen.
Wir werden sehen wie es sich alles entwickelt auf dem morgigen Flug und danach. Es geht ja für unsere Witwervögel jetzt praktisch nur noch darum sie gesund und in ordentlicher Form und am Fressen zu halten. Mehr muss nicht passieren.
Die ersten, ich denke etwa 5-7 Vögel, haben in dieser Woche auch ihre erste Schwungfeder geworfen. Auch das ist vom Zeitrahmen in Ordnung und alles normal.
Es gibt Sportfreunde, die mit diversen Tricks (z.b. ziehen von Schwingen etwa im Februar) dafür sorgen, dass ihre Tauben praktisch bis zum Endflug auf einem vollen Flügel fliegen. Ich halte das allerdings für Unsinn, denn eine Taube, die beim endflug vielleicht die dritte oder manchmal auch die vierte Feder geworfen hat, fliegt deswegen dann nicht langsamer. Wir belassen es daher lieber auf einem natürlichen Weg der Mauser der Schwungfedern.
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