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Freitag, 24.09.2021
Sascha am 24.09.2021 um 04:26 (UTC)
 Nach der Rückkehr aus unserem Urlaub bin ich neben den Reinigungsarbeiten nun auch damit beschäftigt die Tauben endgültig zu selektieren.
Bei den Reisetauben mache ich mir dazu beispielsweise für jedes einzelne Tier eine 25-Prozent-Preisliste so wie wir sie früher hatten vor Einführung der 33-Prozent-Regelung. Jede zwei- und mehrjährige Taube, die im nächsten Jahr in der Mannschaft bleiben will, muss in dieser 25-Prozent-Preisliste mindestens auf der Hälfte ihrer Einsätze einen Preis geflogen haben. Besser mehr. Heißt also: wenn ein Vogel dieses Jahr 12/7 geflogen hat in der offiziellen Preisliste und in meiner 25-Prozent-Preisliste nur 12/5, dann wird er aus der Mannschaft genommen. Bei Jährigen Tauben machen wir da allerdings eine Ausnahme. Die dürfen eigentlich immer komplett bleiben, es sei denn dass sie extrem gebummelt haben oder sonst irgendwelche Probleme haben.
Bei den Zuchttauben schaue ich, ob die Jungtiere noch da sind nach den Flügen. Preise der Jungtiere sind nicht entscheidend. Fehlen aus einem Paar mehr als ein Drittel der Jungen, dann müssen die Eltern normalerweise weichen. Es sei denn, dass dort ein Elterntier dabei ist, was erst im ersten Jahr in der Zucht ist oder was schon sehr gute Nachzucht gebracht hat.
Bei den Witwerweibchen mache ich mir das ganze Jahr über Notizen. Sind sie immer paarig? Wie benehmen sie sich im Schlag der Vögel? Legen sie gut und regelmäßig nach der Verpaarung? Wenn es da an irgendeinem Punkt Probleme gibt, dann werden diese Täubinnen selektiert.
Das größte Problem bei der Selektion machen immer die Jungtauben. Da behalten wir eigentlich alle, welche die Flüge gut überstanden und sonst keine Defizite haben. Manchmal nehmen wir dann Tiere aus der Mannschaft wo viele Geschwister schon ausgeblieben sind. Aber auch das nicht zwingend. So werden wir dieses Jahr mal wieder mehr Jungtiere übrig haben, als wir eigentlich gebrauchen können. Aber da mache ich mir dann noch Gedanken zu...
 

Donnerstag, 23.09.2021
Sascha am 23.09.2021 um 06:15 (UTC)
 Gestern sind wir nach einer Woche Urlaub an der Nordsee wieder nach hause zurück gekehrt und nun muss hier erst einmal alles sauber gemacht werden. Die Tauben sind doch jetzt sehr stark in die Mauser gefallen.
Der Urlaub in der neuen Ferienwohnung von Simone und Dirk de Beer war wieder einmal sehr schön. Simone und Dirk haben da ein tolles Feriendomizil eingerichtet. Wer Interesse hat kann sich die Wohnung hier einmal ansehen

Ferienwohnung Stüürhuus

Jetzt, wo die Verkaufszeit für die Brieftauben wieder los geht, werden auch in den einschlägigen Foren im Internet einige Züchter wieder aktiv. Diese melden sich dort oft sehr lange nicht, aber wenn sie Tauben verkaufen wollen, dann tauchen sie wieder auf und schreiben über ihre mehr oder weniger großen Erfolge und dass sie die Tauben natürlich "medizinfrei" halten und all so ein Zeugs.
Ich bin nun wirklich kein Freund von stetigen Medikamentengaben, aber wenn mir einer erzählen will, dass er seit Jahren erfolgreich ohne Medizin auskommt, dann braucht mir so ein Märchenonkel gar nicht weiter etwas vorquatschen. Da geht es nur darum Tauben zu verkaufen. Und bei einem bestimmten Käuferklientel zieht es halt eher, wenn man sagt: "Meine Tauben bekommen keine Medizin."
Aber auf einem hohen Leistungsniveau kann heutzutage kein einziger Sportfreund komplett ohne Medikamente auskommen. Man kann wenig und sehr gezielt und in Zusammenarbeit mit Tierärzten Medizin einsetzen - das tun wir auch - und dann kann es sehr gut gehen. Was natürlich absolut nicht geht ist dieses ewige Medikamtengeben nach Plan und in der Reise Woche für Woche. Es gibt ja auch Sportfreunde, die das erfolgreich praktizieren, aber das wiederum wären auch Züchter, von denen ich keine Feder haben wollte.
Ich werde, weil ich immer wieder Anfragen dazu bekomme, hier demnächst einmal ausführen, wie wir unsere Zucht- und Reisetauben medikamentös über das Jahr betreuen. Nur so viel schon einmal vorweg: jetzt in der Mauser gibt es selbstverständlich gar keine Medikamente. Eine Ausnahme wäre, wenn wir akut feststellen würden, dass mehrere Tauben kränkeln und wir dann den Tierarzt aufsuchen müssten um festzustellen, was mit den Tauben los ist...
 

Dienstag, 21.09.2021
Sascha am 21.09.2021 um 05:16 (UTC)
 Am vergangenen Wochenende fand u.a. der sogenannte "Gold-Cup" statt. Ein Wettbewerb für Jungtauben ausgerichtet von der RV Gelsenkirchen-Buer. Ein freier Wettflug bei dem jeder Teilnehmer maximal 6 (!) Jungtauben setzen darf. Für mich ist das einer der interessantesten und fairsten Wettbewerbe, die es derzeit im deutschen Brieftaubensport gibt. Eine Konkurrenz in der die Bedingungen für alle teilnehmenden Schläge letztlich gleich ist. Hier kann keiner mit Masse alles kaputtspielen, hier gibt es keine Serienergebnisse bei denen Züchter mit kleineren Beständen kaum in der Preisliste auftauchen. Alles sehr fair und ausgeglichen.

Hier ist die Preisliste dieses Wettbewerbs:

Preisliste Goldcup

So eine Satztzahlbeschränkung wäre aus meiner Sicht das Beste, was wir im deutschen Brieftaubensport einführen können. Auf den RV-Flügen darf beispielsweise niemand mehr als 30 Alttauben setzen oder 40 Jungtauben. Auf Regionalflügen oder auf den von der "Zukunftskomission" angedachten "Highlightflügen" niemand mehr als 20 Tauben. Auf ganz speziellen Wettbewerben - so wie hier beim Goldcup - niemand mehr als 6 oder 8 Tauben. Ich finde das eine ganz tolle Sache.
Auch für die von der "Zukunftskomission" angedachten "Umkreispreislisten" wäre eine Beschränkung der Satzzahlen unbedingt angebracht, damit nicht Züchter sich durch schiere Masse an Tauben leichtere Konkurrenzen schaffen. Wir müssen endlich davon weg, dass Züchter mit 100, 150 oder 200 Tauben (oder sogar noch mehr) an den Start gehen und sich damit versuchen Vorteile zu verschaffen.
Diese ganzen Schläge bei denen es nur über die Masse geht sind ein großes Problem im deutschen Brieftaubensport (und auch in Belgien oder Holland), denn dort wird ausschließlich versucht über die Masse Erfolg zu haben. Wenn ich 200 Tauben setze zu einem Flug und einen gut geführten Bestand habe und einen brauchbaren Zuchtbestand, dann werden von den 200 schon ein paar Gute dabei sein, die ich auch vermarkten kann. Wenn ich nur 30 an den Start bringen kann, dann ist es schon deutlich schwieriger ein paar gute Brieftauben darunter zu haben. Es geht aber mit strenger Auslese.
Die Verluse im Brieftaubensport haben auch damit zu tun, dass die Qualität der Tauben von Jahr zu Jahr schlechter wird in den Beständen. Weil sich die Tauben der Massenzüchter und Massenverkäufer zunehmend vermehren in den Beständen. V.a. auch über die Auktionen usw.
Diesem könnte man begegnen in dem man endlich in den Wettbewerben die Satzzahlen beschränkt und damit eine strengere Selektion erforderlich macht.
 

Montag, 20.09.2021
Sascha am 20.09.2021 um 05:38 (UTC)
 Kaum ist die Reisesaison zu Ende füllen sich die Auktionsseiten wieder. Es wird jetzt jede Woche mehr und viele Züchter wollen noch Geld machen. Die beliebteste Art und Weise ist inzwischen folgende: Man kauft Kinder von guten und möglichst bekannten Brieftauben. Paart diese aneinander. Und dann verkauft man die Nachzucht als Zuchttaube. Die Käufer kaufen dann also Enkel der bekannten Taube und paaren diese im nächsten Jahr aneinander und dann hat man für die Reise Urenkel der bekannten und guten Taube. Ein Schwachsinn im Quadrat. Wer glaubt, dass er sich auf diese Art und Weise einen guten Bestand aufbauen kann, der ist vollkommen auf dem Holzweg, Aber das Geschäftsmodell blüht, wie man auch schon aktuell in den Auktionen sehen kann.
Nun muss am Ende jeder selbst wissen wie er sich mit Tauben verstärkt, aber so kommt man natürlich nicht weiter. Es ist unglaublich schwierig gute Reisetauben zu züchten und noch schwieriger gute Zuchttauben zu züchten. Wenn man aber aus Enkel X gepaart an Enkel Y versucht zu züchten....dann ist der Misserfolg in 99 Prozent der Fälle doch vorprogrammiert.
Der Grund dafür warum wir im letzten Jahr unsere vier besten Reisevögel, obwohl zum Teil noch sehr jung, in die Zucht gesetzt haben und auch dieses Jahr unseren 150 (8. As-Vogel in Westfalen) in die Zucht setzen werden ist doch, dass die Wahrscheinlichkeit aus solchen Reisetauben etwas Gutes zu züchten allemal größer ist, als aus irgendwelchen Versuchen. Da diese Vögel auch untereinander verwandt sind kann man ja eine gewisse Leistungsfähigkeit in dieser "Linie" erkennen und da ist schon die Hoffnung da, dass sich diese dann auch wieder in der Nachzucht durchsetzt.
 

Sonntag, 19.09.2021
Sascha am 19.09.2021 um 04:21 (UTC)
 Als Reaktion auf meinen gestrigen Beitrag hier habe ich eine ausführliche Mail eines Sportfreundes bekommen, die sich inhaltlich damit beschäftigt, dass das veränderte Flug- und Trainingsverhalten der Jungtauben vieler Züchter am Haus v.a. auch mit deren Ernährung und Versorgung zusammenhängen könnte. Ob es möglicherweise auch damit zu tun hat, dass viele Jungtauben schlicht überversorgt sind und auch damit, dass die Futtermischungen nicht die Qualität haben, die man sich wünscht und man das Futter vielleicht besser hier in Deutschland direkt beim Erzeuger kauft...auch wenn es da nicht so variantenreich wäre.
Ich kann das selbstverständlich nicht abschleßend beurteilen, aber ich denke auch, dass viele Jungtiere ein Problem damit haben, dass sie aufgrund einer Überversorgung mit Beiprodukten und sehr gutem Futter eher träge werden. Und da ist sicherlich ein Punkt zu suchen, wenn man die Jungierverluste näher betrachten und untersuchen will.
Ich glaube aber wiederum nicht, dass es der entscheidende Faktor bei den Orientierungsschwierigkeiten der Jungtiere ist.
 

Samstag, 18.09.2021
Sascha am 18.09.2021 um 04:34 (UTC)
 In den Gesprächen, die ich mit verschiedenen Züchtern in der letzten Zeit geführt habe, kam immer wieder das Thema Jungtaubenverluste zur Sprache. Fast immer war der Tenor folgender: früher blieben die Jungtiere zu Beginn der Reise aus. Auch mal in größerer Zahl. Aber wenn sie es dann kapiert hatten, dann blieben doch kaum noch welche auf der Strecke. Heute ist das anders. Egal wie häufig die Jungtauben schon im Kabi waren - man muss jede Woche damit rechnen, dass wieder Tiere ausbleiben. Und man weiß nicht warum.
Eine Ausnahme bilden die Jungtauben jener Züchter, welche die Tauben täglich oder sehr häufig trainieren. Mehrfach habe ich nun aber schon gehört (und ich bin der gleichen Meinung), dass aller Erfahrung nach diese viel trainierten Jungtiere im nächsten Frühjahr als Jährige nicht besonders gut fliegen. Es sei denn, dass der Züchter im Frühjahr das intensive private Training fortsetzt.
Woran dieses alles liegt ist sehr schwer zu sagen. Mein persönlicher Eindruck ist, dass die Jungtauben extrem unsicher sind. Als könnten sie sich einfach nicht gut orientieren. Das geht oftmals schon bei den Freiflügen am Haus los. Wir selbst hatten dieses Jahr sehr große Schwierigkeiten die erste Zucht überhaupt in die Luft zu bekommen. Die Tauben verließen den Schlag wie "die Feuerwehr" und dann saßen sie auf dem Dach und saßen und saßen...und wenn ich sie nicht irgendwann in die Luft gejagd hätte....immer wieder....dann säßen sie wohl heute noch. Später flogen und zogen sie dann aber sehr gut.
Aber anderen Züchtern fliegen die Tauben am Haus schlecht oder ziehen nicht weg und entsprechend sind später die Verluste.
Die Tiere suchen auch extrem immer wieder den Schwarm. Wahrscheinlich auch, weil sie unsicher sind. Man sieht das bei uns immer sehr schön, wenn Flugtauben durchziehen. Das Verhalten der Jungtauben auf dem Heimweg ist oftmals extrem von Unsicherheiten geprägt. Sie sind selten richtig "auf Zug" nach hause und schlägt bei uns aus einem Schwarm eine Taube an und geht herunter, dann versucht nicht selten der gesamte Schwarm hinterher zu gehen.
Für mich erklärt das alles auch ein bißchen die teilweise riesigen Verluste auf den OLR. Selbst Rennen, die bisher bekannt dafür waren wenige Verluste zu haben und sehr gut geführt zu sein, haben doch teilweise große Probleme.
Wir werden nicht umhin kommen da mehr zu forschen und wahrscheinlich auf die Dauer auch die Führung unserer Jungtauben entsprechend anzupassen. Es scheint herkömmlich nicht mehr gut zu gehen. Warum auch immer....
 

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