| | Unser dritter Preisflug ab Neustadt a.d. Aisch hat am gestrigen Montag einen sehr guten Verlauf genommen. Nachdem sich Morgendunst und Nebel in der Strecke aufgelöst hatten konnten die Tauben um 10.55 Uhr aufgelassen werden. Die ersten Tauben kamen schon nach etwas mehr als drei Stunden Flugzeit mit einer Geschwindigkeit von mehr als 1.400 m/min zuhause an.
Ich möchte hier, gerade weil ich auch häufig an dieser Stelle Kritik übe, einmal die Entscheidungen unseres Flugleiters an diesem Wochenende loben. Das war von vorne bis hinten ein guter Preisflug mit richtigen Entscheidungen zur Verlegung des Fluges und zur Auflasszeit und ich denke, dass insgesamt in der RV kaum Tauben fehlen.
Ich möchte dieses besonders hervorheben, weil hier in der Region und auch anderswo an diesem Wochenende wieder einmal Harakiri-Flüge bei Gewitter, Starkregen und Hagel veranstaltet wurden mit teilweise mehreren Stunden Konkurszeit und sich mir wieder einmal die Frage stellt:
Warum muss das eigentlich sein? Wer hat etwas davon, wenn abends viele Tauben fehlen, wenn sich Tauben durch Regen, Hagel und Wind kämpfen und nach Hause kommen, selbst wenn sie vielleicht am nächsten Tag noch ordentlich nach Hause kommen? Sieht so ein entspanntes und Freude bringendes Hobby aus, wenn ich als Züchter mehrere Stunden oder gar über Nacht bangen muss, dass meine Tauben auch wirklich nach Hause finden bei teilweise miserablem Wetterbedingungen? Es gibt Züchter und Verantwortliche, die dann argumentieren: "Eine Brieftaube muss das können und auch mal durch schlechtes Wetter fliegen und nach Hause kommen." Ja, vielleicht sollte die das können. Vielleicht muss sie das auch können. Aber wenn wir Freude an unserem Hobby Brieftaubensport haben wollen, dann ist das eher ein Denken aus dem Brieftauben-Mittelalter, dass wir auch niemandem mehr in der heutigen Gesellschaft angemessen verkaufen können.
Wie auch immer: unser Flug ist sehr gut verlaufen und es wurde alles richtig gemacht. Unser letzter fehlender Vogel traf um 17.23 Uhr ein und alle Tiere sind wieder zuhause. Leider kam ein zweijähriger Vogel mit einer recht schweren Verletzung seitlich am Hals zuhause an und blutete stark. Ich muss sehen inwieweit das den Vogel behindert und wie es verheilt und ob er weiter gereist werden kann.
Was mich besonders gefreut hat: vor fast drei Wochen hatte ich ja einen jährigen Vogel wiedergeholt, der nach dem dritten Vorflug von Privatleuten aus Viersen am Niederrhein gemeldet wurde und der ziemlich abgeflogen war. Ich habe ihn dann wieder aufgepäppelt und gut versorgt und ihn nun zu diesem Flug wieder gesetzt. Er fliegt zwar keinen Preis, aber auch dieser Vogel ist wieder zuhause und das ist doch sehr erfreulich nach der längeren Flugpause.
Im Ergebnis erzielen wir dieses Mal erfreuliche 27 Preise bei 48 gesetzten Tauben. Im Witwerschlag ist das Ergebnis 40/24 Preise (60 Prozent). Die Junggesellen im Jungtierschlag erzielen 8/3 Preise (37,5 Prozent). Also insgesamt wieder ein sehr ordentliches Resultat.
Ich denke insgesamt stabilisiert sich die Form der Tauben jetzt. Was ansonsten auffällig war: mindestens die Hälfte der Tauben kam direkt aus der entgegen gesetzten Richtung aus dem Westen zurück. Ich kann es mir nur so erklären, dass viele Tiere sich mit den Tauben aus dem Raum Dortmund, die morgens in Höchstadt an der Aisch zehn Minuten vor unseren Tauben aufgelassen wurden, gemischt haben und dann erst einmal ein gutes Stück in Richtung Ruhrgebiet mitgeflogen sind. Aber auch das müssen die Tauben natürlich lernen und können und dann eben entsprechend umkehren und wiederkommen. Was sie ja auch getan haben.
Voraussichtlich findet der nächste Preisflug nun am kommenden Sonntag statt, was in der Vorbereitung der Tauben nur bedeutet, dass ich schon ab heute gehaltvolleres Futter füttere und in unserem Versorgungsplan im Grunde genommen so vorgehe, als würde es den Montag (also den eigentlichen Tag nach dem Flug) nicht geben.
Insgesamt bin ich doch sehr zufrieden mit dem Ergebnis dieses dritten Preisflugs, denn es hatte sich ja, wie ich es mehrfach beschrieben hatte, in der Versorgung hier einiges verändert und dafür war nun das Resultat des Fluges wirklich gut. | | | |
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