Brieftauben Mimberg

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Montag, 01.01.2024
Sascha am 01.01.2024 um 12:09 (UTC)
 Ich wünsche allen Brieftaubenliebhabern ein frohes und v.a. gesundes neues Jahr 2024 und viel Spaß an den Tauben!
Die zurückliegende Silvesternacht habe ich auf der Arbeit verbracht und als ich gegen Mitternacht aus dem Fenster dass Feuerwerk ansah, da dachte ich gleich daran was dieses Geknalle und die Raketen wohl mit unseren Tauben, aber auch mit den vielen anderen Tieren macht. Ich habe ehrlich gesagt noch nie viel für diese Knallerei und Feuerwerkerei übrig gehabt und verstehe auch nicht, dass angeblich aufgeklärte und intelligente Menschen immer noch versuchen mit diesem Ritual Geister auszutreiben. Was könnte man mit dem Geld, was da in die Luft geblasen wird, für gute und schöne Dinge tun? Ganz abgesehen davon was wir Menschen damit wieder einmal den Tieren antun....
Ich musste auch an meine Berufskollegen denken, die in der Silvesternacht dann damit beschäftigt sind Menschen wieder zusammen zu flicken, die sich durch die Feuerwerkerei mehr oder weniger schwer verletzt haben.
Eben habe ich dann unsere Tauben versorgt und sie haben jedenfalls die Silvesternacht sehr gut überstanden, zumal hier bei uns im Dorf gottseidank auch sehr wenig geknallt wird.
Allen Sportfreunden wünsche ich nochmals alles Gute für 2024 und besonders "Gut Flug"!

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Sonntag, 31.12.2023
Sascha am 31.12.2023 um 04:44 (UTC)
 Zum Ende des Jahres möchte ich an dieser Stelle einmal Danke sagen, an all diejenigen, die hier mehr oder weniger regelmäßig meinen kleinen Blog lesen. DIe Zahl der Leser auf der Internet-Seite und dem Facebook-Auftritt liegt fast täglich um die 400 Leser mit manchmal größeren Abweichungen nach oben und hin und wieder nach unten.
Dabei nutze ich insbesondere den Facebook-Auftritt nicht um die Seite besonders zu bewerben, denn so etwas lockt auch immer Leser und Besucher an, mit denen man als Betreiber einer solchen Seite nur Ärger hat. Ich habe aber weder Zeit noch Lust mich mit solchen Auswüchsen zu beschäftigen.
Ich bekomme sehr regelmäßig auf unterschiedlichen Wegen positive und auch negative Rückmeldungen zu dem was ich schreibe - und genau dafür ist dieser Blog auch da. Es geht letztlich nur darum meine Gedanken rund um den Brieftaubensport niederzuschreiben und Anregungen zu liefern. Dass nicht jeder Leser meine Gedanken und Ausführungen teilt, ist logisch und normal. Das muss und sollte auch nicht so sein.
Grundsätzlich finde ich es schade, dass es im deutschen Brieftaubensport nicht deutlich mehr Internet-Auftritte gibt, die sich mehr oder weniger regelmäßig in irgendeiner Form mit unserem Hobby beschäftigen. In Belgien und besonders in den Niederlanden gibt es deutlich mehr Seiten, auf denen täglich oder wöchentlich oder zumindest monatlich von Brieftaubenliebhabern Gedanken zu unserem Hobby niedergeschrieben werden.
Besonders erfreulich für mich persönlich ist es, dass ich über diese Internet-Auftritte immer wieder in Kontakt mit Sportfreunden komme, die mir Rückmeldungen zu dem von mir Geschriebenen geben, die Fragen haben, Ideen liefern und einfach den Austausch suchen. So lerne ich doch immer wieder einfach nur nette Menschen kennen, die das Hobby Brieftauben mit mir teilen und ich merke, dass unser Brieftaubenwesen, bei allen Problemen und Schwierigkeiten, die es rund um dieses Hobby gibt, noch lebt. Und ich hoffe, dass das auch noch eine Weile so bleiben wird.
Ich wünsche allen Lesern dieser Seite einen guten Rutsch ins Jahr 2024 und für das kommende Jahr viel Gesundheit und viel Spaß an den Brieftauben und an all dem, was mit unserem Hobby zusammenhängt und würde mich freuen, wenn die Zahl der Leser hier auch in 2024 konstant bleibt oder weiter steigt und ich hoffe, dass ich auch weiter viele Rückmeldungen jedweder Art zu dem bekomme, was ich hier an dieser Stelle so niederschreibe!
 

Samstag, 30.12.2023
Sascha am 30.12.2023 um 04:45 (UTC)
 Gestern erreichte mich auf dem Postweg die Weihnachts- und Neujahrsausgabe der belgischen Taubenzeitschrift "De Duif". Darin sind alle Platzierten der verschiedenen Wettbewerbe um die sogenannte "Gouden Duif" aufgeführt. Hier in Deutschland einmal mehr auf Platz 1: Günter Prange. Es ist eigentlich unglaublich wie der Meisterzüchter aus Meppen dieses Jahr für Jahr schafft, obwohl er nicht einmal an allen Flügen seiner Reisevereinigung teilnimmt.
Man kennt das ja selbst: wenn man die Tauben mal eine Woche zuhause lässt und nicht reist, während die Flüge aber weiter gehen, dann sind sie im Normalfall aus dem Tritt und es dauert etwas, bis sie wieder gut in die Preise fliegen.
Bei Günter Prange ist das alles ein wenig anders. Er setzt immer mal wieder zwischendurch einen Flug aus, um dann in der nächsten Woche wieder ein herausragendes Ergebnis in der Preisliste hinzulegen. Man kann da einfach nur voller Bewunderung für diese Leistungen den Hut ziehen. Im Grunde genommen müsste Günter Prange einmal ein ganzes Buch mit seinem Wissen über Brieftaubenzucht, die Führung von Reisetauben usw füllen. Ich glaube das könnte unglaublich lehrreich sein.
In dieser Zeitschrift gab es auch ein Interview mit dem "Gouden Duif"-Gewinner von Belgien, dem Sportfreund Stephan Machiels, der seine Erfolge unter dem Namen seiner Lebensgefährtin Sabrina Brugmans erringt. Und auch in diesem Interview betonte Sportfreund Machiels das, was auch Günter Prange immer wieder betont: das Wichtigste ist die Tauben zu beobachten. Alles zu sehen was im Schlag passiert, das Benehmen jeder einzelnen Taube zu kennen, ihre Vorlieben und Stärken und vielleicht auch ihre Schwächen. Ich denke auch, dass es das Wichtigste für erfolgreichen Brieftaubensport ist, dass man die Tiere gut beobachtet und sieht was im eigenen Schlag so los ist, wo es Probleme gibt oder auch wenn einzelne Tiere in der Reise in Form kommen usw.
Da sind natürlich zu große Bestände, wie sie leider durch unsere Meisterschaftssysteme gefördert werden, nicht gerade förderlich. Je weniger Tauben man beobachten muss, desto einfacher ist es für jeden Züchter Auffälligkeiten zu entdecken - im Verhalten der Tiere oder auch bei dem, was sie fressen usw.
Ich habe mir für das kommende Jahr vorgenommen dieses in unserem Schlag auch noch einmal etwas zu intensivieren und zu versuchen die Tauben noch besser zu beobachten. Ich hoffe, dass die Zeit es zumindest teilweise auch zulässt. Ich denke dass man damit teilweise eher noch etwas mehr Leistung aus den Tauben herausholen kann, als mit Beiprodukten, Medizin oder einer anderen Versorgung.
 

Freitag, 29.12.2023
Sascha am 29.12.2023 um 04:09 (UTC)
 Im Vorwort der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift "Brieftaubensport International" zitiert Herausgeber Rainer Püttmann aus einem Beitrag aus dem Jahr 1936 (!) einen Sportfreund Vogler hier bei uns aus Warstein. Mir sagt der Name nichts, aber wir haben hier in der RV einen Sportfreund, der ein größeres Archiv über unsere Reisevereinigung führt und ich werde ihn gelegentlich einmal fragen, ob ihm dieser Sportfeund Vogler in irgendeiner Form bekannt ist.
Spätestens Ende der kommenden Woche, wenn unsere RV-Ausstellung stattfindet, werde ich das Thema einmal anbringen. Ansonsten wäre es sicherlich auch interessant, wenn wir uns für unser RV-Archiv die entsprechenden Unterlagen durch Rainer Püttmann zusenden lassen könnten.
Neben der Ausstellung der Tauben wird es zu unserer RV-Ausstellung auch ein Rahmenprogramm geben mit einem Vortrag des langährig erfolgreichen Sportfreundes Gerhard Homberg aus der RV Volmetal und auch unsere Reisevereinigung wird eine Versteigerung von Tauben und Gutscheinen durchführen.
Die Tauben und Gutscheine sind nun auch seit gestern im Internet im Rahmen einer Pre-Auktion zur Versteigerung online gestellt.
Wir selbst haben versucht für unsere Reisevereinigung noch einmal eine gute Taube zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich hier um eine Sommerjungtaube aus unseren 19-573. Dieser war in 2020 50. AS-Vogel BRD, 5. bester jähriger Vogel in Westfalen und 2. bester jähriger Vogel in unserem Regionalverband 412 (hinter seinem Schlaggenossen 19-526). Direkt nach diesen hervorragenden Leistungen haben wir den 573 in den Zuchtschlag gesetzt und er hat im nächsten Jahr sofort unseren 21-14 gebracht, der jährig 10 Preise flog und 55. bester jähriger in Westfalen wurde. In diesem Jahr 2023 hatte dieser 14 nach 8 Flügen 7 Preise, bevor dann der Katastrophenflug ab Passau folgte, von dem der 14 gottseidank im Lauf des zweiten Tages heimkehrte.
Die Mutter der Spendentaube kommt direkt von unserem Freund Dirk de Beer und ist eine Halbschwester unseres "Libuda", den wir als Ei von Dirk bekamen und der hier u.a. 13/13 Preise und einen 1. Konkurs ab Regensburg flog.
So ist diese Spendentaube, wie man auch in der Abstammung sieht, ein wenig in Linie gezogen aus einem Enkel dieses "Libuda", der selbst wiederum ein Enkel des "Olympiade 003" von Leo Heremans war mit einer Halbschwester des "Libuda", die wiederum selbst eine Enkelin des "Olympiade 003" ist.
Die Mutter Großmutter väterlicherseits der Spendentaube (und damit die Tochter "Libuda") ist aber auch noch wieder eine Halbschwester (über ihre Mutter) zu unserem 18-150, der 2021 8. bester Altvogel Westfalens wurde. Und die Oma dieses 150 (über seine Mutter) ist dann wieder eine Halbschwester zu unserem 19-526, der 2020 14. AS-Vogel BRD und bester jähriger Westfalens wurde.
Die Mutter der Spendentaube ist im Übrigen über ihren Vater jeweils Halbschwester zu vielen guten Reisetauben bei Dirk de Beer.
In der Hand ist die Taube in der Auktion nach meiner Ansicht sehr gut und so wie wir uns eine Taube vorstellen, die man in die Zucht setzen kann. Wie beschrieben ist hier in jeder Generation der Vorfahren dieser Spendentaube Leistung in Zucht und Reise vorhanden. Übrigens finden sich in der Abstammung der Taube auch noch der "Prange 438", der bei Dirk de Beer so hervorragend vererbt hat und dieser wiederum war gepaart an die Schwester des "Gus", über den ich sicher nicht viel erzählen muss. "Gus" und seine Schwester waren ja direkte Geschwister zum "Olympiade 003".

Hier geht es direkt zu unserer Versteigerungstaube zugunsten unserer Reisevereinigung:

Unsere Spendentaube zugunsten unserer RV "Möhnetal" Warstein

Auf dem Bild hier findet sich der Vater der Auktionstaube - unser 19-573.

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Donnerstag, 28.12.2023
Sascha am 28.12.2023 um 07:50 (UTC)
 Bezogen auf meinen gestrigen Beitrag ist es hier und da doch zu Missverständnissen gekommen. Daher noch einmal kurz zur Erläuterung: es geht mir weder darum die hervorragenden Leistungen einzelner Schläge in Zweifel zu stellen, denn Züchter und Tauben haben die aktuell gültigen Anforderungen und Bedingungen für die Meisterschaften voll erfüllt und das ist einfach eine absolut klasse Leistung.
Mir ging es aber darum zu diskutieren, ob die aktuell gültigen Bedingungen für die Erringung verschiedener "höherwertiger" Meisterschaften auf die Dauer gut für die Entwicklung und die Qualität unserer Reisetauben sind, wenn wir aus den aktuellen Leistungstauben (zu den aktuellen Bedingungen) weiter züchten.
Und in dem Zusammenhang habe ich in Frage gestellt, ob es zielführend ist, wenn Sportfreunde für viel Geld Enkel aus Leistungstauben kaufen und dann allenfalls die Urenkel auf Leistung (zu den aktuellen Meisterschaftsbedingungen) getestet und nach der Reise ausgelesen werden. Wer Brieftauben verkaufen möchte, wie auch immer sie aussehen, welche Leistung dahinter steckt und was sie kosten, der soll das selbstverständlich tun und darf damit auch gerne viel Geld verdienen. Damit habe ich kein Problem und ich gönne es auch jedem.
Ich frage mich nur, ob dieses aktuelle Vorgehen im Brieftaubensport wirklich gut für die (Weiter-) entwicklung unserer Reisetauben und ihrer Qualität ist.
Günter Prange sagte in einem Interview: "Und gezüchtet wird dann 1 Meter Stammbaum x 2 Meter Stammbaum und dann hat man am Ende oft eine schlechte Taube. So funkioniert eine Zucht nicht." Wer will dem vielleicht besten Brieftaubenzüchter in Deutschland in den letzten 40 - 50 Jahren denn da widersprechen?! Nur handeln tun all zu viele Sportfreunde leider anders beim Kauf von Tauben und in der Zucht.
Hier bei uns ist in diesem Herbst / Winter auch etwas für uns Ungewöhnliches passiert. Wir hatten mit zwei verschiedenen Sportfreunden Tauben getauscht und ich hatte von den beiden Züchtern jeweils aus ihren besten Tauben ein Weibchen für die Zucht bekommen. Bemerkenswerterweise sind nun beide Weibchen in Wirklichkeit Männchen geworden. Sie sitzen zwischen anderen Sommerjungen Tauben und brummen und balzen dort hinter den noch jungen Täubinnen, dass es eine Freude ist. Letztlich spielt es keine Rolle ob man einen Vogel oder ein Weibchen in der Zucht ausprobiert. Die beiden Tauben sind in der Hand nicht so groß, aber sie sind herrlich vital und lebhaft und das ist erst einmal das Allerwichtigste. Leider wird dadurch unser Zuchtbestand wieder etwas mehr "aufgebläht" als geplant, aber das ist am Ende auch kein allzu großes Problem...
 

Mittwoch, 27.12.2023
Sascha am 27.12.2023 um 07:56 (UTC)
 Die Weihnachtsfeiertage liegen hinter uns und mich hat der Alltag schon wieder. Bereits gestern, am zweiten Weihnachtsfeiertag war ich arbeiten und das geht nun weiter bis ins neue Jahr ohne Pause. Am ersten Wochenende im neuen Jahr wird unsere Reisevereinigung dann vom 5. bis zum 7. Januar ihre RV-Ausstellung durchführen. Es gibt dann, wie immer, auch ein kleines Programm und ich werde hier an dieser Stelle das Programm auch noch genauer vorstellen in Kürze. Insgesamt wurden in unserer RV für die Ausstellung etwa 200 Tauben angemeldet und das ist doch eine ganz ordentliche Zahl, denke ich. Solche Zahlen bekommen anderswo nicht einmal ganze Regionalverbände zusammen.
Gestern abend habe ich das Auslaufen einer sogenannten Weihnachts-Auktion im Internet verfolgt, die ein Verkaufsschlag in jedem Jahr durchführt. Es werden dort recht große Summen für die einzelnen Taube erzielt. Ich wundere mich darüber immer. Denn wie ist das Geschäftsmodell dieses Schlages? Er kauft für recht viel Geld Kinder von bekannten und berühmten Tauben in unseren westlichen Nachbarländern und züchtet daraus dann Enkelkinder dieser berühmten Tauben und verkauft sie und das scheint sich insgesamt sehr zu lohnen. Mir selbst ist das grundsätzlich egal, wenn jemand auf diese Weise Geld verdient. Das tun inzwischen nicht wenige Schläge in Deutschland.
Worüber ich mir eher Gedanken mache sind die Käufer dieser Tauben. Sie haben dann also Enkel der berühmten Taube zuhause sitzen und züchten mit diesen dann Urenkel der berühmten Taube und schicken sie auf die Reise oder versuchen gar diese erneut weiter zu verkaufen.
Man weiß schon wie schwer es ist gute Reisetauben aus erwiesen guten Zucht- oder Reisetauben zu züchten. Die direkten Nachkommen dieser erwiesen guten Tauben sind nicht immer gut. Manchmal sind erst die Enkel gut. D.h. einige Kinder sind gut, einige Enkel sind gut. Aber Urenkel von irgendwas dann zu reisen? Ich fürchte in den meisten Fällen könnte ich genauso gut eine Taube vom Kirchturm fangen und mit ihr Züchten und bei ihren direkten Kindern wären dann vermutlich ebenso viele gute und schlechte Nachkommen wie bei den Urenkeln der berühmten Taube. Allerdings hat die Kirchturmtaube und ihre direkte Nachzucht einen einzigen Makel: sie hat keinen Namen.
Was ich damit sagen will: diese Kaufs- Verkaufspraktiken wie wir sie hier in Deutschland seit einigen Jahren beobachten führt eben nicht zu einer Qualitätssteigerung bei unseren Reisetauben. Das Gegenteil ist der Fall. Ich formuliere es mal etwas drastisch: der Schrott und Ausschuss an Reisetauben (ich weiß dass man so über die Tiere nicht spricht und beziehe es ausschließlich einmal auf den Leistungsgedanken) wird von Jahr zu Jahr größer.
Genau das spiegelt sich dann auch in unseren Reiseplänen wider, die diesem immer schlechter werdenden Taubenmaterial gerecht werden müssen. Man möchte und darf eben nicht zu viele Tauben verlieren und deswegen werden die Bedingungen für die Meisterschaften und damit die Flüge immer anspruchsloser und kürzer von den Entfernungen her.
Der deutsche Brieftaubensport entwickelt sich hinsichtlich der Qualität der Tauben aus meiner Sicht seit mehr als einem Jahrzehnt eindeutig zurück. Mit Qualität meine ich das Heimfinde- und Durchhaltevermögen auf den Flügen v.a. auch mit größerer Entfernung.
Wenn ich sehe, dass der deutsche Meister der Jahre 2022 und 2023 - mit zweifellos herausragend guten Leistungen - in diesen zwei Jahren genau 6 von genau 27 durchgeführten Alttaubenflügen über eine Entfernung von mehr als 400 Kilometern bestritten hat, dann kann ich nur noch den Kopf schütteln. Man kann hier deutscher Meister werden mit einem reinen Kurz- bis Mittelstreckenprogramm.
Dafür können die erfolgreichen Schläge zunächst nichts. Sie werden zwar vermutlich wenig Bestreben haben die Anforderungen zu ändern, aber persönlich sind sie für diese geringen Anforderungen natürlich erst einmal wenig verantwortlich. Aber man sollte an dieser Stelle doch wirklich einmal darüber nachdenken was wir da für einen Brieftaubensport betreiben. Und das nicht zuletzt als Folge dieser sehr fragwürdigen Verkaufs- und Kaufspraktiken im deutschen Brieftaubensport.
Auf der anderen Seite bekommen wir es vielfach auch deswegen nicht hin, die wenigen weiten und anspruchsvollen Flüge in unserem Reiseplan vernünftig über die Bühne zu bekommen, weil wir zu Beginn der Reise die Zeit mit allzu vielen kurzen Flügen vertrödeln und dann ab Mitte der Reise die wenigen 400er und 500er (von 600ern möchte ich hier schon gar nicht mehr sprechen) manchmal bei schlechten Wetterbedingungen durchgedrückt werden, weil die Bedingungen ja erfüllt werden müssen. Schaut man noch einmal auf den Reiseplan des diesjährigen deutschen Meisters, dann sieht man, dass man nach 10 (!) durchgeführten Flügen der Altreise gerade ein Mal (!) über 400 KM und ein Mal (!) über 500 KM war.
Es ist schon klar wie sich das alles ergibt und dass das auch immer im Zusammenhang mit der Größe des Regionalverbandes usw gesehen werden muss und damit auch im Zusammenhang mit der mittleren Entfernung. Aber insgesamt möchte ich doch da einmal feststellen, dass unser gesamtes System hier in Deutschland der Qualität der Reisetaube einfach nicht zuträglich ist. Wir haben Reisepläne, die immer anspruchsloser werden und züchten gleichzeitig aus immer mehr Tauben, welche nicht die Qualität haben, auch "Zuchttaube" genannt zu werden. Daraus ergibt sich ein Wechselspiel von immer weiter sinkender Qualität im Hinblick auf die Reise- und die Zuchttauben mit einem immer anspruchsloseren Programm
Ich habe es schon häufiger zuletzt hier geschrieben: wir sollten unbedingt unser ganzes Reisesystem überdenken und reformieren. Das würde im deutschen Brieftaubensport einiges zum positiven verändern.
 

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