| In unseren Schlägen beginnen die Weibchen nun nach und nach mit der Eiablage. Ich bin gepannt wie es geht, da wir in diesem Jahr nicht belichtet haben. DIe Belichtung sorgt oft dafür, egal zu welchem Zeitpunkt man letztlich anpaart, dass die Eiablage relativ gleichmäßig erfolgt, wenn die Tauben ansonsten gut in Form und gesund sind. Es kann sei, dass das Legen vielleicht etwas ungleichmäßiger erfolgt, aber letzlich ist das auch nicht ganz so wichtig. Ich hoffe darauf, dass die Befruchtungsrate gut ist und dass es ansonsten keine Schwierigkeiten und Ausfälle gibt und dann werden wir ausreichend Jungtauben bekommen. Zumal wir in diesem Jahr doch aus beiden Zuchten einen ganzen Teil der jungen Weibchen abgeben werden, um hier einfach den Bestand auf Sicht etwas zu verkleinern.
Ein ganz lieber Sportfreund, der auch im Internet immer sehr aktiv ist und den wir seit vielen Jahren kennen hat mir gestern abend geschrieben, dass der Marder ihm seine gesamte Reisemannschaft für das Jahr 2024 vernichtet hat. Es ist schrecklich und so etwas tut mir einfach unglaublich leid. Man hängt an den Tauben, man kümmert sich und man will mit einer hoffnungsvollen Mannschaft an den Start gehen in der Reisezeit und dann passiert so etwas. Grauenhaft! Immerhin sind die Zuchttauben übrig geblieben und er kann sich einen neuen Jungtierjahrgang züchten. Ich habe selbstverständlich auch Hilfe angeboten mit Tauben, aber das ist natürlich nicht das Gleiche wie die Tauben, die man selbst über Jahre als Bestand zusammengestellt und gehegt und gepflegt hat. Mir tut so etwas einfach nur leid.
Gleich zwei Sportfreunde, mit denen ich regelmäßig in Kontakt stehe - sie leben beide nicht in Deutschland - haben mir nun berichtet, dass sie sich ein Mikroskop gekauft haben um Abstriche ihrer Tauben selbst zu untersuchen, denn es ist für sie sehr schwierig einen auf Brieftauben spezialisierten Tierarzt aufzusuchen. Ich nutze ja selbst auch von Zeit zu Zeit mein Mikroskop und wenn man weiß, wie es funktioniert, dann ist es zumindest für eine erste Kontrolle des eigenen Bestandes eine ganz gute Hilfe. Es verlangt natürlich etwas Übung, aber dann kann man schon recht gut selbst mikroskopieren.
Eine auf Brieftauben-Produkte spezialisierte Firma aus dem Ausland hat nun ein Pulver herausgebracht, welches vorbeugend gegen Trichomonaden auf natürlicher Basis helfen soll. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Es sind u.a. solche Produkte wie Teebaumöl, Zimt, Schwarzkümmelöl, Kurkuma usw. enthalten. Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, dass man damit eine Trichomonaden-Infektion bei Tauben unterbinden kann. Es wäre schön, wenn das möglich wäre, aber selbst beim Oregano-Extrakt ist es ja so, dass es schon lange Studien gibt, die zwar darauf hinweisen, dass diese Extrakte eine Kokzidien-Infektion eindämmen, aber niemals gänzlich unterbinden bzw. heilen können.
Gleiches gilt auch für Produkte in denen Usena, also Bartflechte enthalten ist. Dieses "natürliche Antibiotikum" bietet einen gewissen Schutz vor einer Ausbreitung bestimmter Erreger, aber es kann eine Infektion nicht heilen und auch am Ende, je nach Erregertyp und Infektionsweg, nicht gänzlich unterbinden.
Naturpräparate können da ein wenig helfen, aber nicht besonders viel. In der Winterzeit nutze ich sie teilweise auch, weil ich sie dann über mehrere Tage am Stück gebe, um überhaupt eine Wirkung zu erzielen, aber wenn ich während der Reisezeit Versorgungspläne sehe in denen die Gabe von Oregano-Extrakten oder irgendwelcher "Hustensäfte" (Broncho XY) oder Usena-Produkte für ein bis zwei Tage zu Beginn der Woche empfohlen wird, dann halte ich persönlich das für völlig überflüssig. Es hilft nur dem Hersteller finanziell, aber nicht dem Züchter oder der Taube.
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