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Sonntag, 05.03.2023
Sascha am 05.03.2023 um 15:14 (UTC)
 Gestern habe ich in der aktuellen Ausgabe der belgischen Zeitschrift "De Duif" gelesen. Dort war ein sehr interessanter Artikel über die Wirkung und den Einsatz von Cortison, der gottseidank seit einigen Jahren verboten ist. Wie es dazu kam dass Züchter in Belgien vor zwei oder drei Jahrzehnten die Tauben mit Corticosteroiden tröpfelten, was das mit den Tauben machte und warum diese Produkte inzwischen auf der Doping-Liste stehen. Es war ein, auch für den Laien, verständlicher Artikel, der viele Zusammenhänge anschaulich machte.
Solche Beiträge erscheinen in dieser zeitschift von Zeit zu Zeit unter der Überschrift "Das Ei des Kolumbus". Es ging auch schon mal um die Versorgung der Tauben mit Eiweißen und Aminosäuren usw.
Ich frage mich warum man z.b. in unserer Verbandszeitschrift "Die Brieftaube" solche Beiträge niemals liest. Es muss nicht hochwissenschaftlich sein. Aber einfache Zusammenhänge hinsichtlich der Ernährung und Versorgung der Tauben dort zu veröffentlichen müsste doch eine Grundaufgabe dieser Verbandszeitschrift sein.
Nun sucht man für "Die Brieftaube" auch noch einen neuen Chefredakteur, da der Sportfreund Schulte dort aufhört. Ich bin wirklich gespannt ob und wen man für diesen Posten findet und ob sich damit hinsichtlich unserer Verbandszeitschrift etwas ändert.
Ich habe schon einmal darüber geschrieben: als wir das Glück hatten die deutsche Jährigenmeisterschaft zu erringen wäre dort nicht einmal ein Schlagbericht erschienen, wenn sich nicht jemand, der nichts mit der Verbandszeitschrift zu tun hat, darum bemüht hätte.
Über den Meister des Verbandes wird in der Mitgliederzeitung dieses Verbandes nicht einmal regelhaft berichtet. Das ist tatsächlich ein einziges Desaster. Stattdessen liest man sehr häufig über die üblichen Verkaufsschläge, die dort mehr oder weniger regelmäßig (alle 3 Jahre) ihre Berichte platzieren dürfen.
Am letzten Wochenende fand auch die alljährliche Siegesfeier der Zeitschrift "De Duif" statt. Viele sportfreunde aus Deutschland machen sich inzwischen auf den Weg um an diesem Fest teilzunehmen. Selbst wenn sie nicht geehrt werden. Einfach weil es eine tolle Feier ist, die Stimmung gut usw.
Zur Siegerehrung unseres deutschen Verbandes hingegen macht sich aus Nachbarländern keiner auf den Weg. Da fährt schon kaum noch jemand zur Deutschen Brieftaubenausstellung und dort bleiben auch die Aussteller fern.
An diesem Wochenende fand die Briefauben-Frühjahrsmesse in Houten statt. Industriehersteller aus allen Ländern sind dort vor in sehr großer Zahl vor Ort. Daneben gibt es auch die Taubenverkäufe. Alles in sehr großer Zahl und in großem Rahmen. Und wenn man dann einen Vergleich zu unserer DBA zieht, dann kommen einem die Tränen, so schwach ist diese Veranstaltung inzwischen besucht.
Warum ist das so? Warum ist die Verbandszeitschrift so wenig interessant? Warum die Siegerehrung des Verbandes eine so trockene und steife Veranstaltung? Warum ist die DBA von Industrie und Publikum so schlecht besucht? 100 Kilometer weiter westlich läuft das alles sehr viel anders, obwohl man auch in Holland und Belgien mit rapide sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen hat.
Ich persönlich habe das Gefühl dass in unserem Verband seit vielen Jahren von den Verantwortlichen die Stellschrauben völlig falsch gedreht wurden. Das unglaublich viele falsche Entscheidungen getroffen wurden und getroffen werden. Aber warum? Woran hapert es? Liegt es an den Verantwortlichen? Die wechseln doch auch über die Jahre. Liegt es an den Strukturen? Liegt es an uns Verbandsmitgliedern selbst? Diese Fragen sind schwer zu beantworten. Aber es muss doch möglich sein das ganze Drumherum im deutschen Brieftaubensport wieder attraktiver und interessanter zu gestalten. Angefangen von der Verbandszeitschrift bis hin zur DBA und den Siegerehrungen. Oder ist zu solchen Veränderungen gar kein Wille mehr vorhanden und man lässt es so laufen?
 

Donnerstag, 02.03.2023
Sascha am 02.03.2023 um 07:48 (UTC)
 Nun haben wir schon März. In 6 Wochen soll der erste Vorflug stattfinden und in 8 Wochen der erste Preisflug. Aber an Freiflug für die Tauben ist erst einmal noch nicht zu denken. Jede Nacht Frost und blauer Himmel am Tag - da würden sich die Greifvögel freuen. Für die kommende Woche sagen die Meteorologen dann auch noch Schnee voraus. Da wird es erst recht nichts mit dem Herauslassen der Tauben. Das Problem mit Blick auf die Reise ist dann einfach, dass man die Tauben viel zu schnell und so etwas wie eine Flugform bringen muss. Dabei sind sie oft noch gar nicht so weit.
Als im Jahr 2020 die Corona-Regeln erst einen zwei oder drei Wochen späteren Reisestart zuließen (Begonnen wurde damals in den meisten Regionen so Mitte Mai mit der Reise oder noch eine Woche später) waren die Tauben überall in einer ganz anderen Verfassung. Die Verluste waren deutlich geringer. Insbesondere bei den jährigen Tauben. Leider hat man daraus nicht die richtigen Schlüsse gezogen und ist nun wieder zu den alten Abläufen zurückgekehrt mit einem Saisonstart schon Ende April oder spätestens Anfang Mai mit den entsprechenden Schwierigkeiten für viele Sportfreunde bis zum Beginn der Flüge.
Hier bei uns sieht es so aus, dass aufgrund der Wettersituation die Tauben erst einmal wieder getrennt werden Anfang der kommenden Woche und dann werden wir mal schauen wie es sich alles weiter entwickelt.
Mehr und mehr tendiere ich dahin die Produkte von Dr. Marien künftig nicht mehr einzusetzen. Den Grund hatte ich hier bereits beschrieben: es wird immer schwieriger sie zu bekommen. Und leider versuchen sich auch einige Leute mit diesen Mitteln ein ordentliches Zubrot zu verdienen, indem sie sie in größeren Mengen bei Dr. Marien vor Ort kaufen und dann wieder verkaufen. Allerdings zu Preisen, die für mich persönlich nicht mehr akzeptabel sind.
Ich habe ja schon oft geschrieben, dass ich zwar denke, dass die Produkte gut sind. Aber sie sind sicher nicht besser als andere Beiprodukte. Und ich sehe nicht ein, dass ich für wenige hundert Gramm Konditionspulver irgendwo deutlich mehr als 30 Euro bezahle. Das ist nicht notwendig und sollen andere tun, wenn sie denn möchten. Ich denke weiterhin, dass man die Tauben auch mit anderen Produkten deutlich günstiger versorgen kann. Es ist alles nicht so entscheidend.
Wichtiger erscheint mir immernoch, dass man ein gesundes, sauberes und keimfähiges Futter verwendet und dieses so zusammengestellt ist, dass die Taube über drei bis vier Monate Reisezeit nicht an Substanz verliert und gleichzeitig aber auch nicht überlastet ist von dem was der Körper so an Fett, Eiweißen und Kohlehydraten verdauen muss. Weiter über 90 Prozent der körperlichen Leistungsfähigkeit einer Taube kommt immernoch aus dem Futter und nicht aus Beiprodukten. Wenn das Futter leistungsgerecht, d.h. nicht zu fett und nicht zu schwer verdaulich ist, dann kann man damit hinsichtlich einer erfolgreichen Reise schon das allermeiste zum Wohl der Taube tun.
 

Dienstag, 28.02.2023
Sascha am 28.02.2023 um 16:34 (UTC)
 Wie es die Meteorologen schon vor etwa vierzehn Tagen vorhergesagt hatten (ich hatte hier etwas darüber geschrieben), werden wohl auch die ersten beiden Wochen im März noch sehr kalt werden. Mindestens. Vielleiht wird die Kälte auch noch darüber hinaus andauern.
Wir müssen also mit den Tauben noch Geduld haben. Freiflüge wird es hier erst einmal noch nicht geben. Deswegen werde ich die Reisevögel auch recht schnell wieder trennen und dann irgendwann nochmals anpaaren. Das gefällt mir besser als wenn sie drei Wochen auf dem Nest sitzen und überbrüten und dabei nur wieder noch Fett ansetzen bevor sie dann irgendwann nach draußen kommen. So ist es in jedem Jahr etwas anders und entsprechend führen wir unsere Tauben auch in jedem Jahr vor der Reise etwas anders. Das ist alles nicht wirklich entscheidend.
Die Tauben bekommen jetzt immer 75 Prozent einer Mausermischung und 25 Prozent halb Paddy-Reis, halb Gerste. Solange bis etwas Gerste bzw Paddy-Reis liegen bleibt. Mit diesem Futter werden sie auf dem Nest nicht zu schwer. Sobald sie getrennt sind wird das Futter noch leichter gemacht bis es dann irgendwann in den Freiflug geht.
Ich habe heute mal wieder ein Foto gemacht. Es zeigt unseren 12-159, einen Sohn unserer Stammtäubin, der auch selbst sehr gut geflogen hat, auf seinem Nest. Auch mit 11 Jahren baut er noch immer schöne Nester und ist ganz eifrig beim Brutgeschäft und es gefällt mir immer Tauben so zu fotografieren.

 

Montag, 27.02.2023
Sascha am 27.02.2023 um 10:38 (UTC)
 Ich merke nun deutlich, dass die Brieftaubenzüchter aus dem "Winterschlaf" kommen. Am vegangenen Wochenende haben sich eine ganze Menge Sportfreunde gemeldet und hatten Fragen oder wollten etwas mitteilen oder mal hören wie es so geht hier mit den Tauben. Da ist es praktisch dass man per Handy oder Email Nachrichten senden kann, denn unterhalten ist bei meiner derzeitigen Erkältung und Heiserkeit ausgesprochen schwierig.
Ein Sportfreund berichtete mir dass er seine Tauben tierärztlich vorgestellt hat und teilte mir einige Befunde mit, zwei Züchter wollten etwas bzgl unserer Fütterung wissen bzw. zu dem, was ich letztens zu der möglicherweise zu fettreichen Fütterung geschrieben hatte. Ein Sportfreund berichtete mir, dass ein sommerjunger Vogel, den er von uns bekommen hat, nun endlich paart, bei einem weiteren Züchter ist aus so einem Sommerjungtier nun plötzlich ein Vogel statt ein Weibchen "geworden". Noch ein Züchter berichtete, dass er nun angepaart hat und dass es in seiner RV und seinem Regionalverband noch keinerlei Informationen zu Reisebeginn, Versammlungen usw gibt und dass er bei sanfter Nachfrage in diese Richtung gleich "angeranzt" wird mit den Worten: "Mach doch selber." Dann erzählte mir ein befreundeter Züchter dass in seiner näheren Umgebung schon mehrere Sportfreunde ihre Tauben im Freiflug haben, während ein anderer Schlag in einer anderen Region noch erheblich Probleme mit den Greifvögeln hat.
Aber insgesamt merke ich nun, dass wieder ein wenig Leben in den Brieftaubensport kommt. Und auch wenn es mit unserem Hobby immer weniger wird, so zeigt das alles doch, dass die meisten derjenigen, die noch dabei sind, mit mehr oder weniger Feuereifer bei der Sache sind.
Hier bei uns läuft es gut hinsichtlich der Eiablage. Im Witwerschlag haben am neunten Tag nach der Verpaarung schon ein Drittel der Paare das erste Ei liegen und im Zuchtschlag liegen nach zehn Tagen auch bei den meisten die ersten Eier. Da kann man insgesamt nicht meckern. Jetzt hoffe ich nur, dass die Eier gut befruchtet sind und dass sie auch die nächtliche Kälte derzeit gut überstehen.

 

Sonntag, 26.02.2023
Sascha am 26.02.2023 um 10:52 (UTC)
 In der aktuellen Ausgabe der "Brieftaube" werden neben dem 2. Deutschen Verbandsmeister, der SG Neuhaus, auch zwei weitere erfolgreiche Schläge aus dem Regionalverband 413 vorgestellt. Darunter der Sportfreund Uli Bovermann aus Düsseldorf. Ich kenne Uli schon viele Jahre, war schon bei ihm, als er auch noch Hochzeitstauben hielt und hatte mir seinerzeit bei ihm einmal drei Hochzeitstauben für einen Auflass geholt. Seitdem stehen Uli und ich immer mal wieder telefonisch in Kontakt oder sehen uns hier und da einmal kurz.
Uli Bovermann ist einer jener Sportfreunde, die ich aufgrund seiner Einstellung zum Brieftaubensport ungemein schätze. Er sieht den Brieftaubensport weiter als Hobby. Er betreibt dieses Hobby durchaus mit dem Anspruch erfolgreich zu reisen, aber nicht allzu verbissen. Er investiert nicht ständig und vor allem keine Unsummen in neue Tauben (erst vor ein paar Wochen sprachen wir am Telefon darüber, dass Uli, genau wie wir selbst auch, in diesem Winter keine einzige Taube gekauft hat). Und Sportfreund Bovermann bevorzugt einen Taubentyp, den wir auch am meisten zu schätzen wissen. Tauben, die etwas "vertragen" können. Tauben, die man bedenkenlos auch auf größere Distanzen setzen kann, die auch bei schwierigem Wetter nach hause kommen und die nicht fünf mal spitze fliegen und beim sechstem Mal verloren gehen. Uli weiß die weiten Flüge zu schätzen und betont auch immer, dass es ihm wichtig ist, diese durchzuführen und die Tauben dann auch auf diesen Flügen zu spielen. Alles in Allem kann man sagen: da ist ein Züchter, mit dem ich mich prima verstehe, der sein Handwerk versteht und der eine sehr ähnliche Einstellung zum Hobby Brieftaubensport hat, wie wir hier auch.
In mehreren Gesprächen in den letzten Jahren sprachen wir auch immer wieder über den sogenannten "Gerstetag". Uli hat diesen von der SG Neuhaus übernommen und praktiziert ihn nun selbst. Das heißt: am zweiten Tag nach dem Flug bekommen die Tauben nur reine Gerste zu fressen. So wie man das früher schon mal öfter praktizierte. In der heutigen Zeit ist man davon aber weitgehend abgekommen.
Wir haben uns immer wieder über Sinn und Unsinn dieser Fütterung unterhalten. Ich kann schon verstehen warum man so eine Form der Fütterung durchzieht: durch den Gerstetag wird der Darm der Taube gereinigt und was noch viel wichtiger scheint: es ist einfacher die Tauben bis zum nächsten Flug am Fressen zu halten.
Gerade viele Weibchenspieler geben den Tauben am zweiten Tag nach dem Flug gerne eine sehr leichte Mischung oder eine reine Korrelfütterung oder eben reine Gerste. Für uns, die wir nur Witwervögel reisen, halte ich diese Form der Versorgung aber für nicht zielführend.
Vögel haben einen ganz anderen Stoffwechsel und auch einen ganz einen anderen Nährstoff- und Kalorienbedarf als Täubinnen. Und dem sollte man auch gerecht werden - auch am Tag nach dem Flug,
Auf der anderen Seite ist es bei unserer Form der Fütterung schon manchmal ein Problem die Vögel bis zum Wochenende am Fressen zu halten. Aus diesem Grund sind wir vor einigen Jahren auf diese Drei-Phasen-Fütterung der Firma Matador umgestiegen. So konnten wir über das Futter das Fressverhalten doch ein Stück weit steuern und das gelang in den letzten Jahren auch immer sehr gut. Denn wir füttern ja stets vollen Trog zum Aussuchen für 15 - 30 Minuten und dann wird abgeräumt. Wir haben also nur die Möglichkeit das Fressverhalten und die Kalorienzufuhr bei den Tauben über die Futtersorte zu steuern.
Aber wenn ich den Vögel reine Gerste geben würde am Tag nach dem Flug, an dem sie bei uns eigentlich eher keinen Freiflug bekommen, dann würden sie kaum fressen. Und dann am Folgetag auch nicht gut trainieren. Und dann ist es schon Mitte der Woche....und das wäre mir alles etwas knapp, zumal wir ja oft auch erleben, dass dann plötzlich ein Flug vorverlegt wurde. Wenn der dieser Flug dann anspruchsvoll wird, dann kann dann irgendwann schon ein Einbruch passieren mit der Zeit.
Insgesamt bin ich der Meinung, ich hatte kürzlich schon darüber geschrieben, dass wir die Tauben ob in Reise oder Zucht zu fettreich ernähren. Das ist in den letzten Jahren so "in Mode gekommen" - auch durch den teilweise exzessiven Einsatz von Stoffwechselprodukten wie L-Carnitin etc. Ich selbst bin eher der Meinung dass man die Fütterung wieder etwas weniger fettreich und insgesamt ausgewogener gestalten sollte hinsichtlich Eweiß, Fett und Kohlhydrate. Aber eine reine Gerstefütterung für einen Tag für unsere Witwervögel sehe ich auch weiterhin nicht als ideal an.
 

Samstag, 25.02.2023
Sascha am 25.02.2023 um 11:58 (UTC)
 Leider hat mich eine heftige Erkältung erwischt, sodass ich die Tauben nur ganz kurz versorgt habe und dann schnell wieder in der Wohnung verschwunden bin. Im Zuchtschlag hat gestern abend die erste Täubin gelegt. Das konnte ich noch sehen und notieren. Ansonsten ist ohnehin nicht groß etwas zu tun und ich mache sauber, wenn ich wieder fit bin.
In einer Facebook-Gruppe fragte gestern ein Sportfreund bzgl einer Trichomonadenbehandlung mit Ronidazol 10 Prozent über das Trinkwasser und der notwendigen Dosierung. Da gibt es dann immer viele Antworten und wenn es um Medikamente geht, artet das oft auch in seltsame Diskussionen aus.
Ob eine Trichomonadenbehandlung bei einem leichten Befall unbedingt notwendig ist, möchte ich an dieser Stelle gar nicht diskutieren. Ich gebe aber immer zu bedenken, dass sich Trichomonaden bei zunehmenden Temperaturen und bei zunehmenden Belastungen durch Jungtieraufzucht oder die Reise eher vermehren als dass sie weniger werden.
Wir machen immer ein Mal im Jahr bei unseren Tauben eine Behandlung gegen Trichomonaden mit Ronidazol. Diese Behandlung wird entweder vier bis sechs Wochen vor der Zucht gemacht oder relativ nah zur Reise. Es sei denn dass im Kropfabstrich bei allen untersuchten Tauben keine Trichomonaden zu finden sind. Dann machen wir das natürlich nicht. Aber sollte ein leichter oder mittlerer oder starker Befall vorliegen, dann behandeln wir auch.
Diese Behandlung findet dann mit einer Dosierung von mindestens 5 Gramm Ronidazol 10 Prozent auf ein Kilogramm Futter statt. Wir geben das Medikament praktisch immer über das Futter. Auch wenn mal andere Behandlungen notwendig sind.
Es gibt da eine ganz gute "Eselsbrücke": in Monaten, deren Name ein "R" enthält sollte man Medikamente möglichst nicht über das Trinkwasser geben, weil die Tauben dann einfach zu wenig Wasser aufnehmen und nicht genug Wirkstoff. Oder man muss dann den Wirkstoff so hoch dosieren, dass das Wasser nicht mehr schmeckt und die Tauben es deswegen nicht trinken.
In der Diskussion im Internet kam gestern dann auch wieder eines dieser heutzutage beliebten "Kombi-Mittel" zur Sprache. Darin enthalten sind meistens verschiedene Antibiotika (z.b. gegen Darmerreger), etwas gegen Trichomonaden und oft auch ein Mittel gegen bestimmte Pilze. Diese Mittel sind eigentlich für den Gebrauch in der Reise bestimmt. Viele Sportfreunde meinen immernoch, dass man die Tauben nach einem Flug mit so einem Kombinationspräparat kurz für einen oder vielleicht zwei Tage "sauber" machen muss, weil sie sich vielleicht während des Transports oder unterwegs irgendwelche Erreger eingefangen haben könnten.
Abgesehen davon ob dieses Vorgehen wirklich sinnhaft ist (ich persönlich halte es für hochgradig unsinnig) muss man feststellen, dass diese Kombi-Produkte stets in all den Bereichen, die sie abdecken, eher unterdosiert sind. Das bedeutet, dass eine Kur gegen z.b. einen mittelgradigen Trichomonadenbefall mit einem solchen Produkt zum Scheitern verurteilt ist. Denn dafür ist nicht genug Wirkstoff enthalten.
Vor der Reise oder vor der Zucht nun hinzugehen und zu sagen; "ich gebe, damit die Tauben sauber sind, mal 5 oder 6 oder 7 Tage Kombipräparat X" ist völlig unsinnig. Wenn die Tauben Erreger in einem behandlungswürdigen Maß beherbergen, welche das Präparat abdeckt, dann werden diese duch die Unterdosierung der Wirkstoffe im Präparat nicht ausreichend abgetötet. Und es würde auch nichts bringen die Behandlungsdauer zu verlängern. Damit würde man noch viel eher resistente Erreger "erzeugen".
Was ich damit sagen will: wenn man etwas behandeln muss oder etwas behandeln möchte, dann muss das eingesetzte Präparat schon so sein, dass damit auch die entsprechenden Erreger sicher ausgeschaltet werden. Das werden sie garantiert nicht mit den Kombi-Präparaten. Diese sind, wenn überhaupt, nur dazu geeignet wenige Erreger im Anfangsstadium (also z.b. nach einem Flug) relativ sicher auszuschalten.
Ansonsten kann ich immer nur wiederholen, dass man rund um das Jahr wirklich sehr viel mit geeigneten Produkte wie Ansäuerungspräparate (wenn man das denn möchte) oder Wirkstoffe aus der Naturmedizin (Oregano, Bartflechte, Thymian etc.etc.) oder bestimmten Fettsäuren (kurz- und mittelkettige) erreichen und die Tauben gesund halten kann. Und ich möchte auch immer wieder darauf hinweisen, dass es aus unserer Sicht wenig bringt diese Produkte dann an ein oder zwei Tagen verteilt in der Woche einzusetzen. Besser drei Wochen gar nichts und dann eine Woche oder zehn Tage als eine Form von "Kur".
Oben schrieb ich, dass mich eine Erkältung erwischt hat. Mit Halsschmerzen Heiserkeit, Husten und Schnupfen. Man sagt dass so eine Erkältung mit Medikamenten sieben Tage dauert und ohne Medikamente eine Woche bis sie wieder weg ist, Ich werfe nun auch nicht irgendwelche Medikamente ein, sondern verlasse mich auf Tees, viel Vitamin C und Thymianhonig usw. Man muss nicht immer gleich zur Medikamentenkeule greifen. Das ist bei mir selbst genauso wie bei den Brieftauben.
 

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