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Mittwoch, 22.03.2023
Sascha am 22.03.2023 um 04:30 (UTC)
 Gestern gab es erneut Freiflug für die Reisevögel und dieser verlief sehr zufriedenstellend. Die Vögel gingen freiwillig heraus, bewegten sich gut und nachdem ich sie nach einer Stunde wieder hereinrief waren sie ruckzuck wieder im Schlag. Mit Ausnahme des Vogels, der schon vorgestern nicht einspringen wollte. Ich habe ihn wieder im Jungtierschlag eingelassen. Das Wetter ist auch nicht so, dass man ihn einfach sitzen lassen könnte.
Ohnehin wird das Wetter in den nächsten Tagen wohl schwierig. Es soll hier teilweise sehr stürmisch werden. Dann wäre ein Freiflug für die Tauben nicht möglich, denn gerade bei den ersten Flügen draußen ist dann doch die Verletzungsgefahr sehr groß. Das muss dann nicht sein.
Im Zuchtschlag werde ich wohl heute die ersten Jungtiere des neuen Jahrgangs beringen. Dann schaue ich erstmals richtig in die Nistschalen und überprüfe ob sich alle Jungtiere gut entwickelt haben. Bei einigen Paaren weiß ich nicht einmal ob beide Jungtiere geschlüpft sind. So genau habe ich da noch nicht nachgesehen.
Letztens berichtete mir ein Züchter stolz, dass seine erste Runde Jungtauben bereits im Freiflug sei und die zweite Runde nun abgesetzt werde. Auf meine Frage wieviele Jungtiere es seien erklärte er, dass die erste Runde 67 Jungtiere stark sei und nochmal etwa so viele abgesetzt werden. Also insgesamt 130 Jungtauben. Es muss jeder selbst entscheiden wieviele Junge er züchtet, aber ich habe ihm gesagt: "Wenn bei den ersten 67 Jungtieren nicht ausreichend Gute dabei sind, dann sind sie es bei 130 Jungtauben auch nicht." Die Massenzucht, die inzwischen vielerorts betrieben wird kann ich nicht nachvollziehen. Aber ich vermute, dass es auch einfach damit zu tun hat, dass sich viele Sportfreunde zu viele neue Tauben zulegen und diese dann probieren wollen und außerdem, dass sie der eigenen Qualität im Bestand nicht trauen. Aber wenn jemand Spaß daran hat so viele Jungtiere zu versorgen, sauber zu machen, zu trainieren usw. dann soll er es tun. Wir machen das hier nicht. Es muss in einem angemessenen Rahmen bleiben und ich behaupte, dass ein Züchter, der 130 oder mehr Jungtiere züchtet nach zwei oder drei oder vier Jahren auch nicht mehr gute Tauben aus diesem Jahrgang in seinem Bestand hat, als jemand der nur 50 Jungtiere züchtet. Es ist immer alles eine Frage der Qualität. Wenn man sieht dass Sportfreunde nur ein Geschlecht reisen und die Jungtiere des anderes Geschlechts abgeben, sie aber selbst trotzdem 70 oder 80 oder mehr Jungtauben an den Start gehen, dann kann man sich auch Gedanken darüber machen wie dort wirklich die Qualität der Tauben im Bestand ist.
Ich bin gespannt wie sich unsere Jungtiere dieses Jahr entwickeln und ob am Ende wirklich ein paar Gute darunter sind.
 

Montag, 20.03.2023
Sascha am 20.03.2023 um 17:05 (UTC)
 Heute habe ich den Tauben das erste Mal Freiflug gegeben. Am zurückliegenden Wochenende hatte ich noch keine Lust und wenig Zeit dazu. Die Schläge wurden geöffnet und die Vögel durften machen was sie wollen. Es waren fast alle Tiere draußen und sie flogen auch schon teilweise schön im Schwarm. Nachdem die Tauben sich etwa 90 Minuten draußen aufhalten konnten habe ich sie herein gerufen. Ich war gespannt wie das funktioniert, denn es ist bei uns aufgrund der Lage unserer Schläge auf dem Hausdach immer sehr schwieirig die jährigen Tauben im Frühjahr umzugewöhnen. Wir haben das stets gemacht wenn sie gepaart waren. Auf einem Nest oder auf Treiben. Heute war es das erste Mal in den vergangenen 40 Jahren, dass die Vögel getrennt waren und das erste Mal Freiflug erhielten. Was soll ich sagen? Sie kamen so gut herein wie noch nie. Innerhalb weniger Minuten waren bis auf einen einzigen Vogel alle Tauben im Witwerschlag eingesprungen. So etwas haben wir noch nie gehabt hier. Den letzten Vogel habe ich schließlich auf dem Jungtierschlag hereingelassen. Er erhielt kein Futter und morgen werden wir es mit ihm erneut versuchen. Aber dass die ungepaarten jährigen Vögel so gut einspringen hätte ich nie erwartet. Zumal sie bisher nur ein Mal kurz verpaart und auf Eiern waren und auch erst Mitte Januar auf die Witwerschläge umgezogen sind. Ich bin wirklich erstaunt.
 

Sonntag, 19.03.2023
Sascha am 19.03.2023 um 17:41 (UTC)
 Gestern habe ich das letzte Reisefutter für die anstehende Saison gekauft. Das Futter für die gesamte Altreise liegt nun hier und kann dann zu gegebener Zeit eingesetzt werden. Die Tauben werden auch in diesem Reisejahr wieder nach dem Versorgungsplan "Athletic Südost" der Firma Matador versorgt. Wir werden auch wieder die entsprechenden Mischungen von Matador verwenden. Da diese Mischungen aber hier und da kleine "Schwächen" haben (ich hatte z.b. darüber geschrieben, dass der Mais in der Mischung "Premium Athletic" sehr groß ist und ungern gefressen wird), werden die Mischungen in diesem Jahr mit anderen, relativ ähnlichen Mischungen anderer Hersteller gemischt. So bekommen wir wieder drei verschiedene Mischungen für die Fütterung während der Woche, die aber auch noch aus Futter verschiedener Hersteller zusammengesetzt sind. Am System ändert sich also nichts. An den Nährwerten der einzelnen Mischungen wenig. Nur wird das Futter insgesamt noch etwas variantenreicher und hoffentlich auch noch zu bestimmten Phasen besser aufgenommen. Wir werden es sehen. Wie sich das hinsichtlich der unterschiedlichen Futtermischungen im Detail gestaltet, werde ich noch einmal hier gesondert schreiben, wenn die Reise los geht.
Als wir gestern unser Futter kaufen waren (ich war mit einem befreundeten Züchter unterwegs) hörte ich auch wieder einiges über den teilweise desolten Zustand des Brieftaubensports in Deutschland. Da gibt es im Regionalverband 405 eine RV, die mangels Züchtern, aufgelöst werden muss. Die verbliebenen Sportfreunde - teilweise sehr stark reisende Schläge - wurden nun einer anderen RV zugeordnet durch den Verband. Und die Reisevereinigung, welche die Sportfreunde aufnehmen soll (es ist eine Nachbar-RV mit der man immer im Regionalverband gemeinsam gereist und konkurriert hat) wehrt sich mit allem was sie kann diese wenigen Züchter aufzunehmen, sodass es möglicherweise sogar dazu kommt, dass die Angelegenheit gerichtlich entschieden werden muss. Wie weit sind wir eigentlich im deutschen Brieftaubensport gekommen?! Die immer weniger werdenden Sportfreunde bekriegen sich untereinander wo es nur geht, weil sie dem anderen Sportfreund nicht das Schwarze unter dem Fingernagel gönnen!
Woanders legen RV-Vorsitzende ihr Amt nieder, weil die Züchter der eigenen RV den Ideen und Vorstellungen des Vorsitzenden nicht so wirklich folgen wollen. Eigentlich hatte ich immer gedacht, dass es umgekehrt sein sollte. Der Vorsitzende setzt das um, was ihm seine Mitglieder in einer demokratischen Entscheidung auftragen. Aber scheinbar gibt es auch Leute, die das anders sehen.
Über einen Regionalverband in dem einige RVen plötzlich die Reiserichtung zum Frühjahr ändern wollten und dieses mehrheitlich beschlossen, hatte ich bereits geschrieben. Nun scheint es so, dass ein Teil dieser RVen wieder einen Rückzieher macht. Nicht dass man dort vernünftiger geworden wäre. Aber nach dem Überschlagen und Überdenken der sich dann ergebenden Situation, hat man dort wohl festgestellt, dass die dann für die eigene RV neu entstehende "Lage" in dem neuen Konstrukt doch nicht so gut ist - und schon macht man die Rolle rückwärts.
Unser Verband versucht aktuell zu sparen wo er kann und das müssen wir als Verantwortliche der "Westfalenmeisterschaft" nun auch erfahren, denn unser bisheriger Verrechner wird die Ergebnisse nicht mehr auswerten dürfen - wir bekommen aus Kostengründen wohl einen anderen. Hier muss man einmal abwarten wie sich das alles entwickelt.

 

Samstag, 18.03.2023
Sascha am 18.03.2023 um 06:42 (UTC)
 Gestern rief ein befreundeter Züchter an und erkundigte sich netterweise ob bei mir alles ok sei, da ich einige Tage hier nichts geschrieben habe. Aber manchmal ist einfach viel zu tun und ich habe dann auch keine Lust und keinen Kopf etwas zu schreiben. Das ist schon alles. Es ist alles ok hier.
Die Tauben waren aus Zeitgründen auch noch nicht draußen in der Luft. Eventuell wird es heute oder spätestens morgen etwas. Es wird ohnehin dieses Frühjahr alles etwas anders und schwieriger laufen. Aber das ist nicht schlimm.
Gleich fahre ich mit eine anderen befreundeten Züchter ein wenig Reisefutter kaufen. Ich hatte in den letzten Tagen mehrere Kontakte und Anfragen zur Fütterung der Reisetauben. Viele Sportfreunde machen sich dazu unglaublich viele Gedanken. Für mich ist das auch sehr interessant. Ich sehe es aber als nicht so entscheidend an, wenn man die Tauben grundsätzlich satt füttert (so wie wir das machen) und ein gutes, keimfähigen, gesundes und sauberes Futter hat.
Ich stelle aber fest dass gerade Züchter, bei denen die Reiseleistung zuletzt nicht so zufriedenstellend war, sich viel zu viele Gedanken um Futter, Beiprodukte und Medizin machen. Und sie verzetteln sich da häufig. Wollen alles richtig machen, wollen die Tauben rundum richtig versorgen und dann endet es oft in einem großen Durcheinander. Dabei geht es viel einfacher: Kontrolle der Gesundheit der Tauben ausreichend vor der Reise und entsprechend der Empfehlungen des Tierarztes gegebenenfalls behandeln. In der Reise, wenn eben möglich, regelmäßige Gesundheitskontrollen oder eine Versorgung der Tauben nach Vorgabe des Tierarztes. Dazu ein oder zwei Sorten gutes Futter und sehe wenige, sinnvolle Beiprodukte. Und dann müssen die Tauben ihre Preise fliegen, wenn sie die Qualität haben und der Zücher bzgl Freiflug und regelmäßiger Versorgung etc den nötigen Einsatz zeigt und ein wenig ein Auge und ein Gefühl für seine Tauben hat.
Heute finden wohl schon einzelne Vorflüge statt, wie ich gestern hörte. Da wo es möglich ist und die Züchter es so wollen und mittragen ist das vielleicht nicht falsch. Ich habe da keine Erfahrung. Aber wenn ich bedenke, dass die letzten Flüge irgendwann im September sind, dann ist das ein halbes Jahr Brieftaubenreise. Mir persönlich wäre es viel zu viel.
In unserem Zuchtschlag sind jetzt schon eine ganze Menge Jungtiere geschlüpft. Ich sehe die Schalen überall liegen. Aber ich schaue da noch nicht so genau nach und lasse die Tauben in Ruhe. Eine erste richtige Kontrolle der Jungtiere mache ich erst, wenn sie geringt werden. In der Phase, in der die Jungtiere von ihren Eltern mit Kropfschleim gefüttert werden, bekommen unsere Tauben nur Wasser, Zuchtfutter und Mineralien. Kein Zusatzprodukt in irgendeiner Form. Ich denke nicht, dass man den Kropfschleim noch irgendwie verbessern kann. Später gibt es dann, so wie immer, etwas Mineral- und Konditionspulver über das Futter zwei Mal in der Woche. Und vielleicht mal ein Multivitamin. So sind unsere Jungtauben eigentlich immer sehr gut aufgewachsen.
 

Dienstag, 14.03.2023
Sascha am 14.03.2023 um 17:22 (UTC)
 Nachdem die künftigen Reisevögel aktuell von ihren Täubinnen wieder getrennt sind, bin ich nun dazu übergegangen einen Teil der Tagesration Futter als Zellenfütterung in den Zellennäpfen zu geben. So bekommen die Vögel noch etwas mehr Bindung an ihre Zellen und es gibt auch hier und da schon ein wenig Konkurrenz zum Nachbarn etc.
Da wir hier in dieser Saisonvorbereitung wahrscheinlich etwas anders mit den Tauben arbeiten müssen als sonst - ich werde darüber bei Gelegenheit noch etwas schreiben - fange ich mit der Zellenfütterung ein wenig früher an als in vorherigen Jahren. Ich nutze dazu aber keinerlei Sämereien oder Nüsse oder ähnliches, sondern ganz einfach das Mischfutter, dass die Tauben nun ohnehin bekommen. Hin und wieder gibt es dann auch eine Nuss dazu.
Wenn es dann hoffentlich das Wetter bald zulässt werden wir den Tauben langsam Freiflug geben. Sonst haben wir das immer getan wenn sie gepaart waren, weil wir sowohl die jährigen Vögel, als auch die jährigen Witwerweibchen noch auf die Witwerschläge umgewöhnen müssen (was hier bei uns recht kompliziert ist aufgrund der Lage der Schläge). In diesem Jahr werde ich auch das vermutlich etwas anders versuchen und schauen, ob das zunächst auch ungepaart funktioniert. Einfach wird es nicht.
 

Montag, 13.03.2023
Sascha am 13.03.2023 um 18:10 (UTC)
 Das Wetter fährt Achterbahn. Am Freitag war es sehr warm, dann kühlte es sich deutlich ab mit Schnee und Regen am Wochenende, heute Temperaturen um die !0 Grad, auch mal Regenschauer und sehr, sehr windig. Zur Mitte der Woche soll es wieder kühler werden, der Wind soll uns aber erhalten bleiben. Für die ersten Freiflüge der Tauben ist das kein Wetter. Wir müssen warten und Geduld haben.
Wenn die Sonne heraus kommt und es im Schlag wärmer wird, dann merkt man den nun getrennten Vögeln aber schon an, dass es Frühling wird, denn dann sind sie sehr lebhaft und brummen in ihren Zellen munter vor sich hin.
Am Wochenende habe ich in einem der "Champions-Bücher" von Ernst Nebel gelesen. Es ist gut 20 Jahre alt. In diesem fand sich ein Bericht von Günter Prange und dessen Futterplan. Wenn man diesen Plan eines so erfolgreichen Züchters mit dem vergleicht, was man uns heute empfiehlt, dann fragt man sich, wie die Tauben von Sportfreund Prange damals von 500, 600 oder gar 700 Kilometer überhaupt nach Hause kommen konnten. Er fütterte fast durchgehend die ganze Woche über das leichte "Zontjens Gelb" von Beyers, dazu zum Ende der Woche und nach der Rückkehr der Tauben Mais und etwas Ha f und Sämereien. Und heute? Die meisten empfohlenen Reisemischungen der verschiedenen Hersteller enthalten deutlich mehr Fett und Kalorien als all das, was Sportfreund Prange damals gefüttert hat. Was macht Günter Prange heute? Er füttert sein "Prange Grand Prix", dass insgesamt etwas gehaltvoller ist, als das "Zontjens Gelb", macht es aber wieder leichter mit Paddy-Reis und ergänzt ebenso wieder Hanf, Sämereien und zum Ende er Woche auf den weiteren Flügen etwas gehaltvoller mit "Koopman All in One" von Beyers. Insgesamt ist das aber immer noch deutlich leichter, als viele Futterpläne, die uns heute so von den Herstellern empfohlen werden. Und bezogen auf den Futterplan, den ich gestern in dem Buch las muss man dann obendrein noch feststellen, dass die Reisepläne vor 20 Jahren doch teilweise noch etwas anspruchsvoller waren als heute.
Ich mache mir über so etwas immer einmal wieder Gedanken und glaube, dass die Fütterung, wie sie heute teilweise praktiziert wird, nicht ideal ist. Aus meiner Sicht ist sie zu gehaltvoll, mit zu viel Fett und zu viel Energie. Sogar die Mauser- und Zuchtmischungen sind oftmals deutlich schwerer und energiereicher als das früher war. Ich denke nicht, dass das wirklich ideal ist für Brieftauben. Eine Taube benötigt weniger, als man denkt. Selbstverständlich sollte eine Reisetaube in der Saison nicht hungern und nicht knapp gehalten werden. Aber zunehmend kommt mir der Gedanke, dass die Reisemischungen, so wie sie früher waren, im Gegensatz zu heute, absolut ihre Vorteile hatten. Meiner Ansicht nach tun wir heute in vielen Bereichen viel zu viel des Guten....
 

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