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Freitag, 29.11.2024
Sascha am 29.11.2024 um 07:05 (UTC)
 In unseren westlichen Nachbarländern, aber auch hier bei uns in Deutschland sind in diesen Tagen viele Sportfreunde damit beschäftigt ihre Zuchttauben für eine Winterzucht zu verpaaren. Ich habe an dieser Stelle schon häufiger geschrieben, dass ich persönlich kein Freund davon bin die Tauben jetzt während der kürzesten Tage des Jahres zu verpaaren. Selbstverständlich ist das mit Licht und guter Versorgung alles problemlos möglich und die Temperaturen sind aktuell auch nicht anders, als im Frühjahr. Aber ich denke doch immer, dass wir im Brieftaubensport ein wenig bei der Natur bleiben sollten. Zumindest so gut es geht. Und die Natur sieht für unsere Tauben um diese Zeit eher eine Ruhephase vor. Bei den Zuchttieren ist die Mauser zwar inzwischen abgeschlossen und die Tauben zeigen sich in der Regel in einer sehr guten Verfassung, aber gerade die jetzige Zeit scheint mir doch wichtig zu sein, um dem Körper der Tiere ein wenig Erholung zu gönnen.Mit einer angepassten, rohfaserreichen Fütterung jetzt für vier bis sechs Wochen kann man die Zuchttauben gerade jetzt wirklich in eine hervorragende Verfassung bringen.
Tierarzt Burkhard Sudhoff schreibt dazu in der aktuellen "Brieftaubensport International" auch ein wenig und sagt, allerdings bezogen auf die Reisetauben: "Das Verpaaren der Reisetauben unmittelbar nach Abschluss der Mauser verhindert eine grundlegende Erholung des Mikrobioms, da auch die Paarung mit eventueller Jungtieraufzucht mit unnötigem Stress einhergeht. Gönnen Sie ihren Tieren besser bis Anfang Februar die wichtige Zeit zur Regeneration."
Ob man nun bei seinen Zuchttieren eine so lange Ruhephase einlegen sollte, möchte ich einmal dahingestellt lassen, aber ein wenig mehr Zeit für die Tauben nach Abschluss der Mauser, als sie direkt Ende November wieder zu verpaaren, würde ich ihnen immer geben.
Wenn ich mir hier und da mal eine Taube für die Zucht dazu hole, dann hole ich diese nach Möglichkeit auch immer recht früh im Jahr. Ich glaube einfach, dass die Qualität der Jungtauben, die von ihren Eltern im Sommer im fünften, sechsten oder siebten Gelege aufgezogen werden, immer etwas nachlässt. Man merkt über ein Zuchtjahr doch immer einen gewissen "Verschleiß" bei den einzelnen Zuchtrunden, egal wie gut man die Zuchttiere mit Futter und Beiprodukten versorgt.
Tierarzt Fernand Marien sagte dazu einmal, dass er bei Untersuchungen von Zuchttieren eine interessante Beobachtung gemacht hat: wenn die Zuchttauben zwei, drei Runden Jungtauben aufgezogen haben und er Abstriche untersucht, dann findet er bei fast allen untersuchten Tauben im Kropfabstrich mehr oder weniger viele Trichomonaden. Wenn diese Tauben dann getrennt werden und drei, vier Wochen Erholung bekommen und dann erneut untersucht werden, dann sind die gleichen Tiere wieder frei von Trichomonaden im Abstrich. Das hat nach seiner Meinung einfach mit der Erholung der Tauben zu tun.
Mir scheint dass diese Erholung eben auch nach Abschluss der Mauser notwendig ist und man dann, nach vier oder sechs Wochen Wartezeit, einfach nochmal bessere Jungtauben züchten kann.
Je mehr Ruhe- und Erholungsphasen man seinen Tauben gönnen kann, desto weniger muss man nach meiner Erfahrung auch auf diverse Beiprodukte zurückgreifen, um sie in Zucht- oder Reiseverfassung zu bringen. Dann reicht es in der Regel aus, den Tauben gutes Futter, regelmäßig frischen Grit und Mineralien, vielleicht etwas Grünzeug und ein Mal wöchentlich ein Multivitaminpräparat oder etwas in dieser Art zu geben und sie befinden sich dann durchgängig in sehr guter Verfassung.
 

Mittwoch, 27.11.2024
Sascha am 27.11.2024 um 18:23 (UTC)
 Das DBA und Messe in Kassel steht vor der Tür und viele Sportfreunde freuen sich schon auf den Besuch dieser Veranstaltung. Ich denke dass es eine absolut richtige Entscheidung gewesen ist die DBA und die Messe Kassel zusammenzuführen und gehe davon aus, dass sich dieses auch nochmals auf die Besucherzahlen positiv auswirken wird. Ich hoffe, dass die positiven Veränderungen, die man in den letzten Jahren auf der DBA vorgenommen hatte oder bestimmte über Jahre hinweg gewachsene Höhepunkte der DBA wie beispielsweise ein Züchterforum oder die im vergangenen Jahr neu eingerichteten Beratungsplätze durch Mitglieder der Komissionen oder durch Tierärzte, künftig auch in Kassel wieder auf dem Proramm stehen. In diesem Jahr muss erst einmal alles zusammenwachsen und ich hoffe, dass die Veranstaltung insgesamt ein großer Erfolg wird.
Persönlich weiß ich noch nicht ob und wann ich nach Kassel fahre. Eigentlich wäre mir der Sonntag der bevorzugte Besuchstage, weil er erfahrungsgemäß nicht so stark besucht ist. Allerdings stehen dem in diesem Jahr einige private Dinge im Wege und auch Samstag wird es vielleicht etwas schwierig. Aber Kassel ist von uns aus ja nicht weit entfernt und insofern werde ich es schon irgendwie schaffen an der DBA teilzunehmen.
Für mich sind diese Messe oder auch Ausstellungen im Winter immer eine gute Gelegenheit Sportfreunde zu treffen, die ich sonst nicht so häufig während eines Jahres sehe. Und so ein Messetag besteht dann oft nur aus tollen Gesprächen mit alten und neuen Bekannten und Freunden. Ich besuche auch immer die Stände bestimmter Firmen um mich zu einigen Dingen zu erkundigen. Dabei schreibe ich mir "zur Sicherheit immer vorher" alles auf, damit ich nichts vergesse. Die Taubenverkaufsstände sind für mich hingegen nicht so interessant. Allerdings haben auch manchmal einige befreundete Züchter dort einen Stand und bieten Tauben an und diese besuche ich dann schon.
In diesem Jahr möchte ich mich vornehmlich noch einmal bezüglich Futter bei einigen Anbietern informieren, denn ich muss hier in der Reisezeit, wie schon in der zurückliegenden Saison, die Versorgung umstellen. Entsprechend möchte ich auch das Futter umstellen.
Und dann möchte ich mich, wenn es die Zeit zulässt, noch einmal genauer bei den Tierärzten bzgl der Salmonellenimpfungen informieren, Das lässt mir, ehrlich gesagt, keine Ruhe, denn gerade in diesem Punkt werden so viele unterschiedliche Dinge erzählt, dass mir langsam scheint, dass die Tierärzte selbst bzgl dem Schutz vor Paratyphus teils völlig unsicher sind.
Sollte das Wetter jetzt stabil bleiben wird unser Bestand übrigens übermorgen, am Freitag, gegen Paratyphus geimpft.
 

Montag, 25.11.2024
Sascha am 25.11.2024 um 07:12 (UTC)
 Hier in unserem Regionalverband findet wohl in Kürze ein Treffen mit dem Verbandspräsidenten und dem Vorsitzenden der Organisationskomission statt. Man wird dort vermutlich versuchen alles noch einmal irgendwie zusammen zu kitten. Das mag jetzt im Winter vorrübergehend auch machbar sein, aber spätestens wenn dann die Reisesaison losgeht wird das Theater wieder losgehen und man wird sich auf viele Dinge kaum einigen können. Ich halte es für sehr grenzwertig, wenn man Strukturen erhalten möchte, die nicht funktionieren. Es wäre wichtiger, wenn man sich als Verbandspräsidium die Züchterzufriedenheit auf die Fahnen geschrieben hat, an jenen Strukturen zu arbeiten, welche viele Sportfreunde unzufrieden machen und diese zu verändern. Und da sind aus meiner Sicht die Regionalverbände in ihrer Zusammensetzung und in ihrer ganzen Anlage das größte Problem im deutschen Brieftaubensport.
Ein befreundeter Züchter schrieb mir jetzt folgendes:
"Wir hatten diese Woche unsere Herbstversammlung. Der Reisebetrieb 2025 ist finanziell gesichert, danach ist Schluss. Die RV wird aufgelöst. Ähnliche Situation in zwei Nachbar-RVen. Ob irgendwie fusioniert wird ist fraglich. Ein Teil der älteren Züchter hört wohl auf. Das Zukunftsprojekt des Verbandes hilft uns da leider gar nicht."
Ja, der anhaltende Mitgliederschwund wird nicht dadurch gestoppt, dass wir irgendwelche Meisterschaften reformieren. An der dieser Stelle hakt das Konzept des Innovationsteams leider komplett und liefert keinerlei Ideen wie man Menschen für unser Hobby begeistern kann.
Persönlich bin ich froh wenn die DBA bzw. die Messe in Kassel vorbei ist. In den Gruppen der sozialen Medien findet fast kein Austausch mehr zu unserem Hobby statt. Es werden nur am laufenden Band Hinweise auf Auktionen und Taubenverkäufe in Kassel dort gepostet. Die Auktionsseiten im Internet kann man bei Desinteresse meiden und das halte ich für mich selbst auch weitgehend so, aber nun sind auch noch die Facebook-Gruppen etc. voll mit Werbung für Versteigerungen und Verkäufe und das nervt mich einfach ungemein. Viele deutsche Brieftaubenzüchter scheinen weitgehend verarmt zu sein. Anders ist nicht zu erklären, dass sie alle versuchen ihre Tauben weiter zu verkaufen.
Dieses ganze Verhalten steht im Übrigen konträr zur Züchterzufriedenheit und zur Mitgliederentwicklung und vielleicht sollte man einmal analysieren inwieweit dort ein Zusammenhang besteht. Meine Vermutung ist, dass der in den letzten Jahren immer mehr ausufernde Taubenhandel in direkter Verbindung mit der in weiten Teilen nicht mehr vorhandenen Zufriedenheit in der Züchterschaft steht.


 

Samstag, 23.11.2024
Sascha am 23.11.2024 um 07:40 (UTC)
 Eigentlich hatte ich geplant heute die Paratyphus-Impfung bei unseren Tauben durchzuführen. Aber aufgrund der Temperaturen habe ich das noch einmal verschoben. Ich halte es nicht für ideal die Tauben bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zu impfen. Aber in den nächsten Tagen wird es wärmer und dann sollte sich ein Termin finden lassen.
Unser Bestand wird dann wieder mit dem umgewidmeten Lebendimpfstoff Salmoporc geimpft. Aber mir sind doch inzwischen aufgrund der Situation in unserem Schlag einige Zweifel gekommen, ob das alles so ideal ist. Unser gesamter Bestand wird seit mehreren Jahren ein Mal jährlich mit einem Lebendimpfstoff geimpft. Erst war es Zoosal-T und dann das umgewidmete Salmoporc. Trotzdem kam es nun Ende September zu Krankheitsfällen. Die letzte Impfung lag etwa zehn Monate zurück. Das sollte einfach nicht sein, denke ich.
Unsere Verbandsklinik veröffentlichte Ende Oktober eine Information, dass für die Tierärzte in Deutschland inzwischen ein Salmonellen-Totimpfstoff verfügbar sei.
Die gute Wirksamkeit von Totimpfstoffen wurde aber von den deutschen Brieftaubentierärzten immer angezweifelt. Nun frage ich mich: wurden die Impfstoffe verbessert oder empfiehlt man sie mangels Alternativen oder ist man vielleicht zu der Erkenntnis gelangt, dass die Umwidmung des Salmoporc-Impfstoffs auch nicht wirklich ideal ist?
Einige Informationen und Erfahrungen aus Sicht der Tierärzte wären schon man interessant für uns Züchter.
In unserem Bestand sieht es nun so aus, dass die tierärztlich empfohlene Behandlung komplett durchgezogen wurde und die Tauben auch sehr gut aussehen und es keinerlei Probleme mehr gegeben hat zuletzt. Auch mit der Mauser hat es keine Schwierigkeiten gegeben. Die Tauben haben allesamt gut und ohne Federschäden gemausert. Ich beobachte es nicht immer ganz genau, aber mein Eindruck ist sogar, dass sie in diesem Jahr bisher in der zweiten Ordnung, also die Armschwingen, etwas vermehrt gewechselt haben bzw. wechseln. Gerade die Jungtauben mausern da doch sehr gut.
DIe Tauben bekommen derzeit noch eine Mischung aus mehreren verschiedenen Futtermischungen, die ich einfach in einer Tonne zusammengemischt habe. Es sind Reisefutter darunter und auch Mauserfutter und die Tauben sind vom Gewicht auch etwas schwerer, aber das war jetzt nach der Kur auch so gewollt, denn sie müssen für die Mauser, die Kur und die Impfung ja auch etwas Substanz haben.
Im Verlauf der Kur hatte ich den Tauben auch immer mal ein Probiotikum gegeben und mich in der Richtung noch ein wenig informiert und da gab es für mich auch einige Dinge zu lernen, die mir noch nicht so bekannt waren, bzw. die ich anders eingeschätzt hatte. Insgesamt tendiere ich inzwischen dazu keine Probiotika mehr einzusetzen. Aber ich werde dazu noch einmal gesondert etwas schreiben,
Wenn die Tauben dann in Kürze geimpft sind werde ich sie in der Folgezeit noch einmal ganz besonders beobachten. Tiere, die dann noch negativ auffallen, nehme ich aus dem Bestand. Dann ist doch die Gefahr gegeben, dass es sich um Dauerausscheider handelt. Ansonsten bin ich aber optimistisch, dass die Gesundheit der Tauben nun wieder hergestellt und gut ist.
 

Mittwoch, 20.11.2024
Sascha am 20.11.2024 um 17:48 (UTC)
 Heute möchte ich einmal verzuchen zu verdeutlichen, warum ich es für einen sehr großen Fehler halte in dem neuen Sportkonzept wieder einen Schritt zurück zu machen und in den Regionalverbänden auf Flügen unter 500 Kilometer mehr kleinere Gruppen zu genehmigen:
ich hatte vor einiger Zeit schon geschrieben, dass unser Regionalverband 412 als Gemeinschaft im Grunde genommen mausetot ist. Die Gründe dafür sind vielfältig und sehr unterschiedlich, aber durch Abwanderungsbewegungen verlieren wir in jedem Jahr viele reisende Schläge neben jenen Schlägen, die aus Alters- oder sonstigen Gründen nicht mehr dabei sind. In diesem Jahr sieht die Situation wie folgt aus:
mehrere Sportfreunde möchten aus unserem Regionalverband in den Regionalverband 402 (Dortmund) wechseln. Eine ganze RV hat einen Wechsel in den Regionalverband 409 (Münsterland) beantragt. Gleichzeitig möchten einige, wenige Sportfreunde, die eigentlich im Regionalverband 405 (Bergisch-Land) beheimatet sind, deren RV aber mangels Züchtern aufgelöst werden muss, in unseren Regionalverband wechseln, weil sie (vermutlich aufgrund sehr starker Reiseleistungen) in ihrem ursprünglichen Regionalverband 405 keine neue RV finden in der sie aufgenommen werden und reisen dürfen.
Im Regionalverband 409 gibt es mehrere RVen, die in den Regionalverband 416 (Ems-Werse) wechseln möchten. Die im Regionalverband 409 verbleibenden RVen möchten wohl wiederum, zumindest teilweise, nicht mehr mit einer RV konkurrieren, die dort schon lange beheimatet ist und wollen lieber alleine reisen.
All diese Wechselanträge liegen natürlich dem Organisationskommitee vor. Dort ist man wohl nicht gewillt diesem ganzen Wechseltheater zuzustimmen. Man argumentiert dann u.a. damit, dass man ja in den betroffenen Regionalverbänden kleinere Gruppen bilden könne und diesen Problemen und Streitigkeiten unter 500 Kilometer Entfernung aus dem Weg gehen könne.
Hier genau liegt aber der große Trugschluss in dem vorgeschlagenen neuen Konzept. Alle Regionalverbände und RVen unterliegen einem stetigen, zumeist altersbedingten Mitgliederschwund. Dort wo man heute noch Gruppen bilden kann, sind diese Gruppen vielleicht in drei, vier oder fünf Jahren "mangels Masse" schon nicht mehr überlebensfähig. Und dann? Will man dann die Züchter wieder zusammenführen, die sich vorher auf nichts einigen konnten und die unter 500 KM in ihren eigenen Kleingruppen gereist haben? Glaubt man denn, dass es an den Rändern der kleineren Gruppen zu weniger Wechselwünschen künftig kommt? Das Hin und Her wird auf den Rändern auch dieser kleineren Einheiten doch nicht weniger werden - auch nicht die Streitigkeiten und Konflikte. Da werden auch die geplanten "Mediatoren" wenig nutzen.
Der Grund für all die Probleme ist doch im Kern ein ganz anderer: man nimmt, egal wie sich eine Gruppe oder ein Regionalverband mitgliedermäßig und von der Ausdehnung her gestaltet, den Sportfreunden die Möglichkeit zu wählen wo und wie sie ihre Tauben reisen möchten. Besser gesagt: man bietet ihnen keine Möglichkeit zu entscheiden.
Ich vertrete weiterhin die These, dass die Regionalverbände schon als Konstrukt überhaupt nicht funktionieren und notwendigerweise - auch wenn sie nun in kleinere Gruppen gesplittet werden - immer wieder kleinere und größere Streitereien aus diesem Konstrukt entstehen müssen, weil unsere ganze Struktur nicht mehr zeitgemäß ist.
Könnten alle die Sportfreunde, die aktuell einen Wechsel ihrer RV oder ihres Regionalverbandes - aus welchen Gründen auch immer - anstreben, ab 300 oder 350 KM Entfernung frei wählen, wo sie ihre Tauben in ihrer Region zu einem Flug einsetzen, dann wäre die Verantwortung für Lage, Wind usw. viel mehr beim Züchter und seiner Entscheidung gelagert.
Egal ob er gut oder schlecht reist an dem betreffenden Wochenende - der Züchter hat entschieden seine Tauben zu Flug X in Organisation A zu setzen und muss dann mit dem Ergebnis des Fluges leben. Solange wir aber hingehen und sagen: du wohnst in Ort Y und musst dort reisen und für dich gibt es keine andere Möglichkeit - solange wird der Versuch des Wechselspiels kein Ende nehmen und die Züchterzufriedenheit nicht steigen.
 

Dienstag, 19.11.2024
Sascha am 19.11.2024 um 16:13 (UTC)
 Unser Deutscher Brieftaubenverband hat eine kurze Umfrage zu den geplanten Reformen online gestellt, an der man sich beteiligen kann. Man findet sie hinter diesem Link:

Umfrage zu den Reformvorschlägen des Innovationsteams 2024

Ich will ja nicht schon wieder meckern, aber die Form und Schlichtheit der Umfrage wird dazu führen, dass eine große Mehrheit der Züchter erst einmal den angedachten Reformen in weiten Teilen zustimmt. Das habe ich bei meiner Teilnahme an dieser Umfrage auch getan.
Leider ist es überhaupt nicht möglich irgendwelche Anmerkungen zu seiner Antwort auf eine Frage dort einzufügen. Ich z.b. halte die Änderungen hinsichtlich diverser Meisterschaften für grundsätzlich in Ordnung, finde allerdings, dass dort im Details noch einige entscheidende Änderungen zu dem was das Innovationsteam vorschlägt, zwingend vorgenommen werden müssten.
Zu dem was ich hier in den letzten Tagen geschrieben haben, haben sich einige Sportfreunde bei mir gemeldet und das war insgesamt sehr interessant für mich. So hat mich ein befreundeter Züchter darauf hingewiesen, dass das Ausfliegen einer Meisterschaft auf unbenannte Tauben (es zählen nur je nach Satzzahl die X schnellsten eines jeden Züchters) einen entscheidenden Vorteil hat: jeder teilnehmende Schlag nimmt automatisch an dieser Meisterschaft teil, während bei den Vorbenannten-Meisterschaften doch viele Züchter ihre Tauben gar nicht benannt und entsprechend auch nicht teilgenommen haben. Dieses Argument ist für mich gut nachvollziehbar und auch vernünftig und insofern finde ich (bei aller persönlichen Vorliebe für eine Vorbenannte-Meisterschaft) den Versuch einer Meisterschaft mit unbenannten Tauben (wie in der geplanten RV-Meisterschaft des Verbandes) durchaus in Ordnung.
Ein anderer Sportfreund, der sich viele Gedanken gemacht hat und selbst den Versuch gestartet hat ein faires Meisterschaftsmodell zu entwickeln, schreibt mir dazu u.a.
"So wie der Vorschlag derzeit lautet, dass generell 3 Tauben bis 15 oder 20, am ersten Flug gesetzte Tauben und danach gestaffelt zählen, sehe ich als fairste Lösung und sorgt das auch dafür, dass nicht schon ab dem 5. Flug gemauert wird. Habe ich übrigen schon vor einigen Jahren vorgeschlagen, allerdings mit dem Zusatz, Koeffizient gesetzte Tauben RV + Entfernungskoeffizient !"
Da sind wir nun wieder bei dem Punkt Flugentfernung! Ich halte es für unbedingt wichtig dass wir, bei einer Meisterschaft mit unbenannten Tauben, bei der nur die prozentual schnellsten Tiere eines jeden Schlages zählen, die Entfernung eines Fluges mit einem Koeffizienten einberechnen.
Es wird zu großen "Verwerfungen" in dieser Meisterschaft und zu Unruhe hinsichtlich der Auswertung kommen, wenn in Flächen-RVen mit großer Ausdehnung ein 250 KM-Flug ebenso gewertet wird wie ein 500er oder gar ein 600er. Das kann nicht zielführend sein und macht auch gar keinen Sinn. Wir müssen in diese Meisterschaft die Entfernung des Fluges in irgendeiner Form einbauen.

Ein weiterer Sportfreund aus einer Region, die leider nicht mehr besonders gut mit Brieftaubenzüchtern bestückt ist, schreibt mir sehr resignativ:
"Meines Erachtens ist das speziell für unsere Region alles viel zu spät egal welche Vorschläge das sind. Und wirklich revolutionär sind sie ohnehin nicht. Dafür das ein Team gebildet wurde sind es nur minimalistische Verbesserungen. Es gibt bei uns noch ein paar einzelne Züchter welche noch Interesse an einer deutschen Meisterschaft haben, aber auch nur aus Verkaufsgründen. Den Rest der Züchter interessiert das keineswegs mehr. Unsere RV fährt ab der nächsten Saison auch mit einer anderen Rv mit, weil wir keine Lust mehr haben uns von diesen Meisterschaftslobbyisten dirigieren zu lassen.
Wr bilden eine TG wo wir frei für uns fliegen.Der Rest interessiert niemanden mehr. Wir wollen einfach noch Tauben kommen sehen und unseren Spaß haben.
Persönlich gesehen und überspitzt gesagt ist der Verband mittlerweile für uns ein Konstrukt was keiner mehr braucht. Wir können unser Hobby regional selbst organisieren."


Hinsichtlich des Antrages zweier Regionalverbände die Flugtage auch noch in der Woche zuzulassen hat mir ein Sportfreund geschrieben:
"Ich bin deiner Meinung bzgl. der Flugtage. Warum in aller Welt drängen die so sehr um möglichst viele Flüge durchzuboxen. Zu meiner Anfängerzeit wurden Flüge öfters abgesagt bzw. zurückgefahren. Ich würde auch feste Reisepläne mit festen Einsatzzeiten favorisieren. Wenn dann am Wochenende wetterbedingt kein Flug möglich ist, Wenn dann wird im Vorfeld abgesagt, oder die Tauben kommen zurück in die Heimat. Allerdings müssten die Meisterschaften dem entsprechen angepasst werden. Ich hätte zwar die Zeit um auch in der Woche auf Tauben zu warten, auf Rücksicht auf die berufstätigen Sportfreunde lehne ich es aber ab."

Es gibt schon einiges an Diskussionsbedarf hinsichtlich der angestrebten Reformen. Und ich denke, dass bisher viele Sportfreunde an den Diskussionen sehr interessiert und vernünftig teilgenommen haben. Es wurde nichts zerredet, sondern in den sozialen Medien etc, durchaus angemessen diskutiert was Sinn machen kann. Die nun gestartete Umfrage hingegen wirkt für mich ein wenig dergestalt, dass man sich nur die Zustimmung der Mehrheit der Züchter dazu noch einholen möchte und dann wird alles so beschlossen. Das wiederum halte ich für einen Fehler, denn so gut wie viele der Vorschläge auch sind, so gibt es doch im Details noch diversen Verbesserungsbedarf. Hinsichtlich der angestrebten Gruppenbildung in den Regionalverbänden oder hinsichtlich der Auswertung der Meisterschaften und auch im Punkt des Wechselparagraphens. Es wirkt auf mich und auch auf nicht wenige andere Sportfreunde teilweise noch sehr unausgereift an einigen Stellen, was da nun an Reformen umgesetzt werden soll. Insofern weiß ich nicht ob es Sinn macht nun schon im Januar in der kommenden Mitgliederversammlung vieles übers Knie zu brechen ohne dafür wirklich ein Votum aus den RVen zu haben, welches dann in den zugehörigen Regionalverbänden gehört und abgestimmt wird.
Persönlich bin ich der Meinung, dass wir nötiger als diese angedachten Änderungen und Reformen, eine große Strukturreform in unserem Brieftaubenverband benötigen.


 

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