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Dienstag, 06.02.2024
Sascha am 06.02.2024 um 18:13 (UTC)
 Seit etwa zwei Jahrzehnten wird von der Beiprodukte-Industrie der Einsatz von L-Carnitin im Brieftaubensport beworben und es gibt nicht wenige Sportfreunde, die bei ihren Tauben L-Carnitin-Produkte einsetzen und erklären, dass dieses zu einer höheren Trainingsfreude der Tauben, einer besseren Flugbereitschaft und einer schnelleren Erholung beitragen würde.
Ich habe bei unseren Tauben schon vor vielen Jahren diverse Versuche mit L-Carnitin-Produkten unternommen und habe letztlich nie besondere Vorteile für die Leistungsfähigkeit unserer Tauben erkennen können. So haben wir beispielsweise einmal in einem Reisejahr einen Schlag mit jährigen Vögeln mit L-Carnitin genau nach Vorschrift (mindestens fünf Tage in der woche und in der entsprechenden Dosierung von 50 mg pro Taube und Tag) versorgt mit dem Ergebnis, dass diese Tauben nicht besser flogen als die restlichen Vögel. Es war überhaupt kein Unterschied festzustellen hinsichtlich der Reiseergebnisse, der Verluste usw.
In anderen Jahren haben wir mal L-Carnitin-Präparate gegen Ende der Woche für zwei oder drei Tage verabreicht, aber ich könnte jetzt nicht sagen, dass die Vögel damals besser flogen als sie es in anderen Reisejahren getan haben.
Was ich allerdings feststellte war, dass die Witwervögel aufgedrehter wirkten und insgesamt noch "wilder". Dieses ist aber etwas, was wir hier eigentlich gar nicht so besonders gerne sehen.
Ich will persönlich nicht ausschließen, dass die Ergänzung von L-Carnitin bei Brieftauben einen Nutzen hat für die Reise, nur konnte ich ihn bei uns im Schlag nicht erkennen.
Heute nun las ich in einer Zusammenfassung einer Studie zu L-Carnitin beim Menschen folgendes:
"Als Nahrungsergänzungsmittel wird L-Carnitin vor allem mit einer Steigerung der Leistungs- und Regenerationsfähigkeit von Sportlern sowie zur Gewichtsreduktion beworben. Bis heute ist nicht belegt, ob eine Supplementierung einen Nutzen für Ausdauer und Energieverwertung bringt. Die propagierten Effekte lassen sich anhand von Studien am Menschen nicht einheitlich belegen und scheinen eher unwahrscheinlich.
Studien zur oralen Bioverfügbarkeit geben stark unterschiedliche Werte an. Generell ist die Bioverfügbarkeit von L-Carnitin nach oraler Zufuhr mit 5 bis 15 Prozent recht gering. ('...) Der Stoff verteilt sich schnell im Körper und erreicht nach etwa 2,5 Stunden seine maximale Plasmakonzentration. Die Halbwertzeit beträgt etwa 15 Stunden. Zugeführtes L-Carnitin wird schnell über die Niere ausgeschieden (...). Werden also hohe Mengen geschluckt, findet sich der Großteil bald im Urin wieder. Darüber hinaus kann L-Carnitin als Nahrungsergänzungsmittel, wenn überhaupt, den Carnitingehalt im Muskel nur marginal steigern. Da dies jedoch die Voraussetzung für eine positive Beeinflussung des Fettstoffwechsels im Muskel ist, ist die beworbene Steigerung der Leistungsfähigkeit unwahrscheinlich."

Dieses sind nun Ergebnisse zu Studien bei uns Menschen. Ob es bei unseren Brieftauben mit ihrem viel schnelleren Stoffwechsel anders ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass überschüssiges L-Carnitin da noch schneller wieder ausgeschieden wird.
Egal welches Beiprodukt wir Brieftaubenzüchter einsetzen: ein wirklicher Nutzen ist doch immer sehr schwer zu beurteilen. Wenn man ein Produkt verwendet und gut reist, dann denkt man, dass es mit diesem Mittel zusammenhängt. Im nächsten Jahr setzt man das gleiche Beiprodukt wieder ein und ganz genauso - und die Leistungen sind plötzlich nicht gut. Und schon weiß man wieder überhaupt nichts mehr.
 

Montag, 05.02.2024
Sascha am 05.02.2024 um 17:51 (UTC)
 Vor einigen Tagen hatte ich hier beschrieben, dass unsere künftigen jährigen Reisevögel nun auf den Witwerschlag umgezogen sind und man immer sieht, dass sie sich dort sehr schnell wohl fühlen. Wenn man sie nun in die Hand nimmt, dann merkt man auch, dass sich das Gefieder der Tauben positiv verändert. Es wirkt weicher und samtiger bei vielen der Vögel. Es scheint einfach irgendwie daran zu liegen, dass unser Witwerschlag gut funktioniert.
Andererseits finde ich es gar nicht so schlecht, wenn unser Jungtierschlag vielleicht ein wenig "ungemütlicher" für die Tauben ist und sie dort nicht ganz so gut aussehen teilweise (besonders im Winter, wenn es kalt ist). Denn der Jungtierschlag ist immer nur dazu da die Jungtauben dort in ihrem ersten Lebensjahr einzugewöhnen und zu reisen usw. Und auch der Jungtierschlag kann insgesamt ja nicht so schlecht sein, denn wir verlieren dort für gewöhnlich relativ wenige Jungtiere und haben auch kaum Probleme mit Krankheiten bei unseren Jungtauben.
Für die Versorgung der Tauben schätze ich bezüglich der Vitamine ja Produkte, in denen die entsprechenden Vitamine von Natur aus enthalten sind. Ich hab schon hin und wieder darüber geschrieben, dass wir z.b. lebertran gerne verwenden (Vitamin A und D), Bierhefe (Vitamin B) oder Weizenkeimöl (Vitamin E). Nun ist mir folgende Idee gekommen: Brieftauben produzieren Vitamin C eigentlich selbst. Es kann aber in Zeiten der erhöhten Belastung durchaus sinnvoll sein auch mal Vitamin C zu ergänzen. Das kann man heutzutage natürlich einfach mit einem Pulver tun. Aber es gibt natürlich auch die Möglichkeit über z.b. Zitronen oder aber, und das kam mir jetzt so in den Kopf, über Sanddorn. Sanddornbeeren enthalten bis zu zehnmal mehr Vitamin C als Zitronen. Da man Sanddorn sehr einfach als Saft (auch in Bio-Qualität, wenn man möchte) kaufen kann und dann sehr geringe Mengen für die Tauben benötigen würde, werde ich das gelegentlich einfach mal testen.
Ich denke einfach, dass es für Mensch und Tier besser ist Vitamine zu sich zu nehmen, die weitgehend natürlichen Ursprungs sind und nicht synthetisch hergestellt wurden.
 

Sonntag, 04.02.2024
Sascha am 04.02.2024 um 07:16 (UTC)
 In der aktuellen Ausgabe der "Brieftaubensport International" fordert Herausgeber Rainer Püttmann in einem Beitrag auch eine Umstellung und Änderung des deutschen Reisesystems und eine Anpassung an Reisesysteme in anderen Ländern, wo sich sportfreunde für Kurz-, Mittel-, oder Weitstreckenflüge entscheiden können, je nachdem was sie bevorzugen. Auch Rainer Püttmann betont, dass wir bei unserem deutschen Reisesystem immernoch "genötigt" sind alle zwölf oder dreizehn oder vierzehn angebotenen Flüge auf der Altreise die Tauben zu setzen, unabhängig von Wetter und Entfernung und anderen privaten Interessen, wenn wir noch irgendwie um Meisterschaften (was anderes gibt es leider ja nicht mehr wie z.b. das Geldspiel) mitspielen möchten.
Ich denke inzwischen haben genug Sportfreunde immer wieder erklärt, dass wir im deutschen Brieftaubensport eine tiefgreifende Änderung des Reisesystems benötigen, wenn wir unser Hobby noch irgendwie retten und wieder attraktiv machen möchten.
Aber vielleicht sollte Rainer Püttmann einmal die Frage beantworten, warum das nicht geschieht. Warum geht z.b. sein Regionalverband 257 nicht voran und ändert einfach mal etwas? Warum geht man dort nicht hin und sagt: "Wir bieten dieses Jahr einmal pro Wochenende zwei Flüge an." Einen kürzeren und einen längeren und die Züchter können entscheiden ob sie an einem der beiden oder gar an beiden Flügen mit einigen Tauben teilnehmen.
Viele wissen, dass wir etwas ändern müssen, aber keiner der Verantwortlichen nimmt es in die Hand. Da liegt das Problem. Es fehlt der unbedingte Wille etwas zu ändern. Aber wenn es bekannte und erfahrene und erfolgreiche Sportfreunde wie Rainer Püttmann oder in seinem Regionalverband auch andere bekannte Züchter nicht in die Hand nehmen und schaffen...wer denn dann?? Es müssten dann schon mal Sportfreunde voran gehen und das Risiko tragen etwas zu verändern und neu zu machen. Auch auf die Gefahr hin, dass es scheitert. Aber scheinbar will genau dieses Risiko niemand eingehen.
Auf unserer Versammlung am Freitag würde auch kurz über den Reiseplan unseres Regionalverbandes gesprochen. Wie er aussehen könnte, was es für Wünsche gibt usw.
Im vergangenen Jahr fand erstmals der sogenannte "Autoflug" statt, den die "Freunde des Kulturerbens Brieftaube" am letzten Wochenende im Juli organisiert hatten. Insgesamt ist diese Neuerung recht gut angenommen worden und war wohl ein Erfolg. Nun würde ich persönlich es aber als sinnvoll und fortschrittlich erachten, wenn genau dieser Flug durch mehrere Regionalverbände in das ganze Regionalverbandsprogramm aufgenommen würde. Als Endflug - so wie es früher Nationalflüge waren o.ä. Das wäre ohne Weiteres möglich.
Ich fürchte nur, dass es nicht passieren wird. Nicht hier im Regionalverband und nicht anderswo. Weil man das Risiko scheut dahingehend was zu ändern und weil viele Züchter - und das wiederum blendet auch Rainer Püttmann bei seiner Forderung nach längeren und weiteren Flügen mit größeren Entfernungen immer wieder aus - einfach nicht wünschen. Sie möchten diese weiten und großen Flüge nicht mehr. Warum auch immer. Und genau deswegen sollte man eine Reform des Brieftaubensports von der Basis aus angehen und nicht einfach sagen: wir machen jetzt mehr weitere Flüge und Kurz-, Mittel- und Weitstreckenmeisterschaften und damit hat es sich.
 

Samstag, 03.02.2024
Sascha am 03.02.2024 um 07:14 (UTC)
 Gestern abend hatten wir eine außerordentliche RV-Versammlung und das Thema war das weitere Vorgehen unserer Reisevereinigung bzgl der Reise in unserem Regionalverband. Man konnte sehr gut sehen wie zerrissen die Züchter in ihrer Entscheidungsfindung sind.
Im Grunde genommen sehen alle die finanzielle Notwendigkeit mit den anderen RVen im Regionalverband irgendwie zusammen zu arbeiten, gemeinsam zu transportieren usw.
Auf der anderen Seite befindet sich unser Regionalverband bzgl seiner Führung, der Flugleitung usw. in einem desolaten Zustand (insbesondere nach dem letzten Reisejahr) und die Züchter trauen den Verantwortlichen einfach kein Stück weit mehr bzgl der Durchführung der Reise.
Wenn zu so einer außerordentlichen Versammlung mit nur einem Thema 44 Sportfreunde erscheinen, d.h. etwa die Anzahl der reisenden Schläge, dann weiß man wie sehr sich die Züchter mit dieser Situation außeinander setzen und sich eine Entscheidungsfindung nicht leicht machen.
Ich selbst habe in der Versammlung betont, dass es mir persönlich gleich wäre, ob man alle 12 oder 13 Flüge im Regionalverband irgendwie gemeinsam transportiert und auflässt. Ich bin sogar der Meinung, dass das insgesamt sehr gut für die Tauben und ihre Qualität auf die Dauer wäre.
Aber: solange die Verantwortlichen für die Durchführung der Reise und die Auflässe jene bleiben, die es auch im letzten Jahr waren, kann ich nur sagen: mit diesen Personen möchte ich genau das nicht. Weil die Prioriäten falsche gesetzt wurden und wieder falsch gesetzt werden: auf die Meisterschaften und die Erfüllung der Bedingungen und nicht auf das Wohl der Tauben. Und wenn dieses kein Ende hat, dann möchte ich meine Tauben diesen Personen eben nicht anvertrauen.
Nun sind wir nicht die einzige RV und der einzige Regionalverband in denen es solche Schwierigkeiten gibt. Im Gegenteil: die Probleme gibt es fast überall. Und das ist ein strukturelles Problem, denn die Regionalverbände sind als Institutionen im Brieftaubensport der heutigen Zeit längst überholt und gehören abgeschafft. Wir müssen hin zu einem freieren Wettbewerb in der man in jeder Region je nach Züchterdichte, Taubenzahlen und Wünschen der Sportfreunde entscheiden kann, wie man die Reise gestalten möchte. Stattdessen gab es allen Ernstes in der Mitgliederversammlung unseres Verbandes von einem Regionalverbandsvorsitzenden die Forderung, dass man RVen, die nicht an den Flügen im Regionalverband teilnehmen, noch stärker sanktionieren sollen. Als ich das las dachte ich mir: in welchem Brieftaubensport-Mittelalter lebt dieser Regionalverbandsvorsitzende eigentlich? Mit Druck und Strafen kommt man doch an dieser Stelle überhaupt nicht weiter.
Wir richten unser gesamtes Hobby, den Reiseplan, die Auflässe usw. im Grunde genommen von oben nach unten nach den Anforderungen der Deutschen Meisterschaften aus - und das kann nicht der Sinn eines zufriedenstellenden Hobbys sein. Aber wie sagte gestern nach der Versammlung ein Sportfreund zu mir: "Das wird so bleiben. Daran werden auch der neue Verbandspräsident und neue Präsidiumsmitglieder nichts ändern. Wahrscheinlich wollen sie es auch gar nicht ändern, weil sie vom aktuellen System immernoch profitieren." Da klang schon ein gehöriges Stück Resignation mit und letztlich hatte dieser Züchter recht.
Es scheint niemand Willens zu sein den deutschen Brieftaubensport von Grund auf zu reformieren und zu modernisieren und so siechen wir weiter dem Ende entgegen. Das ist traurig, aber man muss wohl damit leben. 95 Prozent der Sportfreunde müssen den 5 Prozent der Sportfreunde hinterherhecheln, die um die großen Meisterschaften spielen wollen. In der Folge wird man nie zufriedene Züchter in den RVen haben, die Spaß an ihrem Hobby haben und in letzter Konsequenz bedeutet das den weiteren Niedergang des Hobbys Brieftaubensport. Wir passen uns einfach den gesellschaftlichen Veränderungen überhaupt nicht an. In keiner Weise wird dem anderen Leben, der anderen Arbeitswelt und auch der anderen Einstellung zu einem Hobby, die viele Menschen heutzutage nun einmal haben, irgendwie Rechnung getragen. Der Brieftaubensport in Deutschland wird noch immer so ausgeübt wie vor 50 oder 60 Jahren.
Letztlich konnten wir am gestrigen Abend als Reisevereinigung gar keine wirklichen Entscheidungen treffen, weil hier im Regionalverband zu viele Dinge überhaupt nicht geklärt sind. U.a. die Frage, wie man gedenkt die Flugleitung in 2024 zu regeln. Ich habe da zwar persönlich eine Vermutung, aber es ist nichts beschlossen. In diesem Zusammenhang habe ich gestern in einem Gespräch mit unserem Flugleiter erwähnt, dass ich schon lange der Meinung bin, dass auch das Flugleiterwesen insgesamt ganz anders aufgestellt werden müsste. Meiner Ansicht nach würde es genügen wenn pro Reiserichtung in Deutschland, je nach Anzahl der RVen, die dort unterwegs sind, insgesamt zwei bis drei Oberflugleiter entscheiden, was getan wird. Und am Besten wäre es darüber hinaus noch, wenn diese Oberflugleiter nicht über ihren eigenen Regionalverband entscheiden, sondern jeweils über andere Regionalverbände bzw. RVen. Damit würde man intern meiner Ansicht nach einiges an Druck auf den Flugleiter herausnehmen...aber das ist auch einfach nur so eine Idee.
 

Donnerstag 01.02.2024
Sascha am 01.02.2024 um 18:56 (UTC)
 Ein Sportfreund hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich bei unserem Vogel über den ich gestern schrieb, eine Wurminfektion in Betracht ziehen soll. Ich hatte schon daran gedacht, aber so richtig kann ich es mir nicht vorstellen. Trotzdem werde ich selbstverständlich auch eine Kotprobe sammeln und zum Tierarzt senden. Man weiß es nie. Der Kot der Taube und auch im ganzen Schlag sah allerdings auch heute morgen gut und unauffällig aus. Ich bin auf jeden Fall immer dankbar für solche Rückmeldungen und Hinweise. Es hilft immer dazuzulernen.
Gestern abend fiel mir die Ausgabe unserer Verbandszeitschrift "Die Brieftaube" in die Hände, in der alle Meister des Jahres 2023 aufgeführt waren. Da kam mir die Idee einmal nachzuschauen mit wievielen Tauben die deutschen Meister des Jahres 2023 die Reise begonnen haben. Bei den ersten zehn Schlägen der Deutschen Verbandsmeisterschaft waren zwei Schläge mit mehr als 30 Tauben zu Saisonbeginn, einer mit mehr als 40 Tauben zu Saisonbeginn, zwei Schläge mit mehr als 60 Tauben, einer mit mehr als 70 Tauben, einer mit mehr als 80 Reisetauben, einer mit mehr als 90 Tauben, einer mit mehr als 110 Tauben und einer mit 140 Tauben.
Konkret heißt das, dass ein Schlag mit unter 30 Tauben zu Saisonbeginn im Grunde genommen auf die hohen Meisterschaften praktisch keine Chance hat (ich nehme da Günte Prange einmal aus - der sicher könnte, wenn er denn wollte).
Es kann sich jeder selbst Gedanken dazu machen ob solcherart Meisterschaften wirklich sinnvoll für unser Hobby sind und ob wir damit vielleicht unser Hobby attraktiv machen usw. Ich höre oft dass eine Deutsche Meisterschaft wichtig sei für unser Hobby. Selbst denke ich mehr und mehr, dass genau das Gegenteil der Fall ist.
In unserer Reisevereinigung haben im vergangenen Jahr am ersten Preisflug 44 reisende Schläge teilgenommen. Davon hatten 21 Schläge, also fast genau die Hälfte, unter 30 Tauben zum Saisonstart gesetzt. Die Wahrscheinlichkeit dass einer dieser Schläge am Ende um die deutsche Meisterschaft mitspielen tendiert gegen null. Und trotzdem müssen all diese Züchter mit ihren Tauben an Reiseplänen teilnehmen, die sich praktisch ausschließlich an diesen höchsten Meisterschaften orientieren. Sie müssen die Flugverlegungen akzeptieren, damit "die Bedingungen erfüllt werden". Sie müssen Flüge mitmachen, die sie teilweise gar nicht wollen und sie müssen all das mittragen, was, wenn es hoch kommt, vielleicht für fünf Prozent aller Sportfreunde in einem Regionalverband (!) irgendwie interessant ist hinsichtlich der Meisterschaften.
Es kann jeder darüber denken wie er möchte, aber meiner Ansicht nach sollten wir uns dazu insgesamt einmal Gedanken machen. Denn in einer Sache bin ich sehr sicher: die Unruhe, die Unzufriedenheit und der Streit, die vielen Anträge auf RV- oder Regionalverbandswechsel von verschiedenen Sportfreunden usw. usw. haben fast vollständig mit unseren hohen Meisterschaften zu tun. Und meiner Ansicht nach läuft da etwas vollkommen falsch...
 

Mittwoch, 31.01.2024
Sascha am 31.01.2024 um 18:51 (UTC)
 Heute habe ich es endlich geschafft die inzwischen fast einjährigen Vögel vom letzten Jahr auf den Witwerschlag umzusetzen. Dass unser Witwerschlag aus irgendeinem Grund den Tauben gut gefällt merke ich immer schnell am Benehmen der umgesetzten Tauben, denn sie suchen sich meisten sehr schnell einen Platz und brummen und drehen sich und es sieht häufig so aus, als ob sie schon lange in dem neuen Schlag heimisch wären.
Bevor ich die Vögel umgesetzt habe, habe ich alle in dem Schlag verbliebenen alten Vögel noch einmal in die Hand genommen und ihr Gewicht kontrolliert. Das war jetzt bei allen Tauben sehr gut - so wie es eigentlich sein muss um diese Zeit. Nicht zu schwer. Allen Tauben mit einer Ausnahme: ein 5-jähriger Vogel, den wir eigentlich noch einmal reisen wollten, hatte deutlich zu wenig "auf den Rippen". Er war mir in den letzten Tagen schon aufgefallen, denn er wirkte sehr hungrig. Und so war er nun auch in der Hand. Das ist natürlich kein gutes Zeichen und darf so nicht sein. Vielleicht hat er ein paar Trichomonaden zu viel oder Kokzidien, die ihm zu schaffen machen. Aber wenn alle anderen Tauben gut in der Hand sind, dann ist das trotzdem ein Problem, denn so macht es keinen Sinn ihn in der kommenden Saison noch einmal zu reisen.
Es ist ein wirklich guter Vogel. Er flog als Jähriger 9/11 Preisen und war an der deutschen Jährigenmeisterschaft beteiligt. Zweijährig war vor der Reise seine Täubin nicht gut drauf, legte nicht, war nicht paarig....er flog auf den ersten vier Flügen keinen Preis. Dann habe ich ihm (etwas zu spät) ein anderes Weibchen gegeben. Er flog danach von den nächsten sieben Flügen noch sechs Preise auf das neue Weibchen. Dreijährig glänzte er dann mit 11/12 Preisen und im vergangenen Jahr bis zum Abbruch der Reise mit 8/9 Preisen. Hätte ich bezüglich seines Weibchens damals nicht zu lange gewartet, dann wären es sicher noch zwei, drei Preise mehr geworden.
Wie auch immer: bei einer solchen Taube lohnt es sich dass man mal ein wenig Aufwand betreibt. Ich denke, dass ich ihn mal gelegentlich untersuchen lassen werde. Aber er bekommt jetzt auch "blind" erst eine Tablette gegen Trichomonaden und dann gegen Kokzidien. Damit macht man ja nichts kaputt und ich werde dann schnell sehen ob er an Gewicht zulegt. Tut er das nicht, dann muss ich ihn tierärztlich vorstellen. Im Herbst hatte er noch gemeinsam mit seiner Täubin ein Jungtier groß gezogen und dieses Herbstjunge ist auch noch hier und ein sehr schöner Vogel geworden. Insofern denke ich, dass ich nichts falsch mache, wenn ich mich jetzt um unseren guten Witwervogel etwas bemühe...
 

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