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Montag, 27.11.2023
Sascha am 27.11.2023 um 08:23 (UTC)
 In unserer Reisevereinigung veranstaltet der angeschlossene Verein "Haarbote Schäferlinde" seit vielen, vielen Jahre eine kleine Vereinsausstellung jedes Jahr im November. Während der Corona-Zeit musste leider auch diese Veranstaltung ausfallen, aber am zurückliegenden Wochenende hat man dort doch wieder eine kleine, aber feine Veranstaltung auf die Beine gestellt. Ich hatte das Vergnügen am gestrigen Sonntagmorgen dort auch für einige Zeit anwesend sein zu können und es war einfach nur angenehm und schön dort die Tauben anzusehen und sich mit Sportfreunden zu unterhalten. Es gibt dann eine kleine Verlosung und ansonsten ist es einfach ein stressfreier Frühschoppen. Keine Versteigerungen oder andere stört da die Gemeinsamkeit. Auch wenn auch dort die Sportfreunde mit den Jahren älter und weniger geworden sind, muss man doch froh sein, dass es immer noch Brieftaubenfreunde gibt, die solche Zusammenkünfte organisieren.
In den Gesprächen auf dieser Veranstaltung, aber auch in Emails, die ich bekomme oder in Telefonaten werden immer wieder die Impfungen für unsere Brieftauben thematisiert. Welche Impfungen führt man durch? Wenn macht lässt man die Tauben am Besten impfen? Es scheint auch hier aufgrund der vielen verschiedenen Impfstoffe, die inzwischen am Markt sind, große Unsicherheiten zu geben.
Ich kann immer nur sagen wie wir hier vorgehen und warum wir so vorgehen:
Anfang Dezember wird der komplette Bestand mit einem Lebendimpfstoff gegen Salmonellen geimpft. Dazu wird, da der Lebendimpfstoff Zoosal-T nicht mehr verfügbar ist, der umgewidmete Schweine-Impfstoff Salmoporc verwendet, der den gleichen Erreger-Stamm enthält wie früher Zoosal-T. Aber der Salmoporc-Impfstoff muss dann halt vom Tierarzt auch entsprechend stark verdünnt werden. Wir impfen einfach in den Bestand hinein ohne vorher zu kuren oder ähnliches. Damit fahren wir jetzt seit mehreren Jahren ganz gut und ich denke auch, dass die Salmonellen-Impfung sehr wichtig ist, denn meiner Ansicht nach sind in vielen Beständen, zumindest unterschwellig, oft Salmonellen vorhanden und durch Taubenkauf, Taubentausch, im Kabi usw. ist doch stets die Gefahr gegeben, dass da mal was eingeschleppt wird.
Etwa zwei bis drei Wochen später impfen wir dann die Zuchttauben und die Sommerjungen, die wir behalten, gegen Paramyxo- und Rotaviren mit RP Vacc - ich glaube so heißt der Impfstoff aktuell. Besonders wichtig ist uns das bei den Zuchtweibchen, denn sie geben dann auch die Antikörper gegen Rotaviren, also gegen die Jungtaubenkrankheit, schon über das Ei an die Jungtiere weiter. Die Reisevögel und ihre witwerweibchen impfen wir erst später. Meistens im Februar.
Nochmal etwa zwei Wochen später impfen wir die Zuchttauben und Sommerjungen gegen Pocken. Die Reisetauben und ihre Witwerweibchen erst so etwa Anfang März.
Unsere Jungtauben werden entsprechend nach dem Absetzen in gewissen Zeiträumen zwei Mal gegen PMV/Rota geimpft und auch ein Mal gegen Pocken.
Weitere Impfungen nehmen wir nicht vor. Nicht gegen Herpesviren, nicht gegen Adenoviren, nicht gegen Circoviren, nicht gegen Mykoplasmen und was es da sonst noch alles für Impfstoffe mit oft zweifelhafter Wirksamkeit am Markt gibt.
Mit diesem Vorgehen sind wir insgesamt sehr zufrieden. Unsere Tauben sind gesund und wir haben in den vergangenen Jahren keinerlei Probleme mit Salmonellen, Paramyxo, Pocken oder der Jungtaubenkrankheit gehabt. Ich denke das System funktioniert so sehr gut. Mehr muss man unserer Ansicht nach auch nicht tun.
 

Sonntag, 26.11.2023
Sascha am 26.11.2023 um 06:03 (UTC)
 Der Winter steht nun vor der Tür. Es ist kühl und nass draußen und oft sehr trüb. Der Regen mischt sich mit Schnee. Ich hätte wirklich keine Lust nun die Tauben für die Anpaarung und die Winterzucht vorzubereiten. Das Wetter kann natürlich auch im Januar oder Februar so sein, aber dann ist zumindest die Aussicht auf kommende wärmere und hellere Tage gegeben. Aktuell ist es ja leider so, dass die Tage noch für etwa vier Wochen immer kürzer werden. Nach der Arbeit ist dann auch nur wenig Zeit die Tauben zu versorgen, denn ich möchte zur Fütterung oder zur Reinigung der Schläge nach Möglichkeit nicht das Licht in den Schlägen anmachen. Die Tauben sollen auch wirklich zur Winterruhe kommen. Ich denke der größte Einflussfaktor für Form und Mauser ist und bleibt nämlich das Licht.
Unser deutscher Brieftaubenverband hat in den letzten Wochen, v.a. in den sozialen Medien, viel Werbung für die DBA gemacht und nun auch eine Art Sonderausgabe der "Brieftaube" aufgelegt und an jedes Verbandsmitglied verschickt. Das fand ich eine sehr gute Idee und auch dieses hatte man entsprechend beworben.
Und was ist nun dabei raus gekommen? Man hat allen Verbandsmitgliedern einen aufgehübschten "Versteigerungskatalog" geschickt. Ein Sportfreund sagte gestern: "Die DBA ist ja nur noch eine einzige Versteigerung… ich will da gar nicht hin." - Tatsächlich erweckt diese Ausgabe der Zeitschrift den Eindruck, dass es nur noch um den Taubenverkauf geht. Es ist ein einziges Trauerspiel!
Die Zahl der Industrieaussteller hat erneut abgenommen. So erscheint es jedenfalls anhand der beigefügten Namen der Aussteller und der Grafik. Zumindest konnte die Zahl der Aussteller kaum gesteigert werden. Kein Vergleich zur Messe in Kassel.
Ja, man hat sich hinsichtlich des Programms einige Dinge einfallen lassen, die ich sehr gut finde. Es wird Gesprächsmöglichkeiten mit Experten aus einzelnen Komissionen und mit Tierärzten geben. Es gibt ein ansprechendes Züchterforum, der Festabend wird wohl anders ablaufen usw. Das ist alles im Ansatz prima und zu begrüßen. Wie die Ausstellung der Leistungstauben und der Ausstellungswettbewerb angenommen wird, kann ich nicht beurteilen. Auch das ist ja wichtig und man wird es vor Ort sehen.
Aber dass man die Auktionen so derart in den Mittelpunkt dieser Veranstaltung und der besonderen Ausgabe der Verbandszeitschrift stellt, ist schon ein stückweit armselig. Die DBA hat doch ganz andere Dinge zu bieten als einen Taubenverkauf von Züchtern, von denen ich mir über das Jahr einen ganzen Bestand voll in verschiedenen Versteigerungen kaufen könnte, wenn ich das denn wollte und das nötige Kleingeld hätte.
Selbstverständlich sind in den Auktionen auch sehr gute Tauben von Leistungsschlägen angeboten und so soll es ja auch sein. Aber dass unser deutscher Brieftaubenverband auch Tauben anbietet von Schlägen, die seit Jahren nicht mehr an der Reise teilnehmen und nur den Taubenverkauf als Geschäftsmodell entwickelt haben, statt auf Auktionstauben zurückzugreifen von Schlägen, die wirklich über Jahre in ihren jeweiligen Regionen hervorragend fliegen, lässt tief blicken.
Vielleicht haben es die Verantwortlichen in unserem Verband noch nicht gemerkt, aber es gibt in den Regionalverbänden Züchter und Schläge, die über viele Jahre herausragend reisen mit super Taubenmaterial....die sucht man in diesen Auktionen aber oft vergebens und stattdessen greift man nur wegen des schnöden Mammons teilweise auf ein Angebot von Taubenhändlern zurück, die gar nicht reisen oder schlecht reisen. Ich verstehe es ehrlich gesagt überhaupt nicht mehr.
Dann gibt es auch noch eine "Jedermann-Versteigerung" am Sonntag! Man fragt sich was das nun wieder soll....wer ist denn mit "Jedermann" gemeint? Die Taubenspender für diese Auktion oder gar der Züchter, der wenig Geld hat und in den anderen Versteigerungen freitags und samstags nicht mit bieten kann?! Ich finde das nur ausgesprochen peinlich!
Am Rande möchte ich dann noch bemerken, dass in dieser Ausgabe der Zeitschrift auch die vorläufigen Olympiatauben aufgeführt sind. Tolle Leistungen wurden da erzielt! Unter den Olympia-Tauben findet sich eine Taube, die über kurze Distanzen viele erste Konkures geflogen hat und weitere sehr frühe Preise. Ein super Resultat! Aber obwohl ihr Züchter seine Tauben stets für alle Meisterschaften vorbenannt hat, wurde diese Taube nie vorbenannt. Das mutet schon alles sehr seltsam an. Zumal dann, wenn es bei diesem Sportfreund seit vielen, vielen Jahren immer wieder Mutmaßungen über die Entstehung seiner Reiseleistungen und Ergebnisse gibt. Ich wundere mich allerdings über nichts mehr. Wenn ich jemals so eine Taube hätte, würde ich sie selbstverständlich immer vorbenennen.....aber dann müsste ich vielleicht auch mal wieder mit intensiveren Kontrollen der Abläufe rechnen.
Man hat sich viele Gedanken gemacht um die DBA und ich finde, dass man auch einige ausgezeichnete Neuerungen eingeführt hat im Programmablauf. Diese Neuerungen hätte man viel mehr in den Mittelpunkt dieser besonderen Ausgabe der "Brieftaube" stellen können. Stattdessen werden nun an drei Tagen irgendwelche Versteigerungen durchgeführt und man nutzt zig Seiten der Verbandszeitschrift, um diese Tauben darzustellen. Das zeigt wohl wohin unser Hobby Brieftaubensport gekommen ist. Es ist die komplette Kommerzialisierung, an der sich nun auch unser Verband beteiligt.
 

Freitag, 24.11.2023
Sascha am 24.11.2023 um 16:36 (UTC)
 Außer der jungen Taube, die in der vergangenen Woche zugunsten des Regionalverbandes 250 versteigert wurde, haben wir in diesem Jahr nur noch eine weitere Jungtaube gespendet. Das haben wir sehr gerne getan, denn ein Sportfreund, der hier zu Besuch war um Tauben-Gutscheine einzulösen, die er ersteigert hatte, teilte uns mit, dass er auch an der Organisation einer Versteigerung mitwirkt und so haben wir ihm selbstverständlich noch eine Taube mitgegeben, die er sich unter mehreren Jungtieren der dritten Zucht für die Auktion ausgesucht hat. Das war im vergangenen Sommer und die Taube hat unseren Schlag nun schon einige Zeit verlassen, aber wenn ich sie nun in der Versteigerung sehe, dann gefällt sie mir auf dem Foto eigentlich sehr gut.
Die Auktion wird veranstaltet zugunsten der RV Borghorst aus dem Regionalverband 409. Das gestifete Jungtier ist ein Weibchen und kann problemlos im kommenden Frühjahr verpaart werden.
Sie geht zu einem großen Teil auf die besten Linien von Dirk de Beer zurück, denn ihr Vater ist ein original de Beer-Vogel aus hervorragenden Eltern und er ist ein Bruder zu Dirks 716, einer hervorragenden Täubin. Sie flog Jährig 7/11, mit einem 1. und einem 2. Konkurs. Zweijährig 10/13 mit einem 8. Konkurs. 2018 fliegt sie wieder 10/13, dabei 2 mal einen 1. Konkurs, einen 2., einen 3. und 4 weitere Preise bis zum 23. Konkurs. Die letzten 3 Flüge fliegt sie einen 1., 2. und 3. Konkurs.
Die Mutter der Spendentaube ist eine der letzten Töchter unserer Stammtäubin 2933 mit ihrem Stammvogel (wieder ein de Beer Vogel und u.a. ein Halbbruder zur Mutter des Big Boss von Wolfgang Roeper).
Wir hatten dieses Weibchen lange relativ unbeachtet als Witwerweibchen eingesetzt und sie erst spät in die Zucht übernommen, weil ihre Geschwister und Halbgeschwister so gut flogen und vererbten. Eines ihrer ersten Jungtiere gaben wir an Uli Bovermann aus der RV Düsseldorf ab und sie wurde dort auf Anhieb 6. bestes jähriges Weibchen im Regionalverband 413.
Ich kann nur so viel zu der Spendentaube sagen: wer die Tauben von Dirk de Beer ein wenig kennt, der weiß, dass hier über drei Großeltern das beste zusammenfügt ist, was Dirk in seinem Zuchtschlag hatte. Und das vierte Großelternteil ist unsere Stammtäubin 2933 auf der (fast immer in Kreuzung mit Tauben von Dirk) heute sicherlich drei Viertel unseres Bestandes aufgebaut ist.
Die Spendentaube ist mütterlicherseits schon wieder Halbschwester zum 6. jährigen AS-Weibchen im Regionalverband 413 und väterlicherseits auch wieder Halbschwester zu einem 1. Konkurs-Sieger
Ich denke mit solchen Tauben kann man es, wenn man möchte, auch mal in der Zucht versuchen. Allemal besser als wenn man irgendwo einen Urenkel oder eine Großnichte einer berühmten Taube ersteigert, die aktuell gerade in Mode ist und Unsummen kostet.
Ich habe es schon einmal geschrieben: wir geben für solche Auktionen nur Tauben ab, die wir auch selbst für uns behalten würden. Wenn jemand daran Interesse hat, dann macht er sicherlich nichts falsch und falls es Fragen zu dieser Taube gibt, dann beantworte ich die auch immer gerne.

Zur Auktion der RV Borghorst geht es hier lang:

Unsere Spendentaube für die RV Borghorst
 

Donnerstag, 23.11.2023
Sascha am 23.11.2023 um 16:38 (UTC)
 Für unsere künftigen Zuchtbemühungen haben wir uns in diesem Sommer bzw. Herbst noch eine weitere junge Taube hinzugeholt. Da sie noch recht jung ist werden wir sie nicht direkt im Frühjahr anpaaren können und müssen da noch ein wenig Geduld haben, aber das hat sich in den letzten Jahren schon oft, auch bei Sommerjungen aus dem eigenen Zuchtschlag, sehr positiv ausgezahlt.
Die junge Täubin kommt vom Sportfreund Johannes Vielhaber aus unserer Nachbar-RV Sauerland Meschede. Johannes Vielhaber reist dort und in unserem Regionalverband seit vielen Jahren sehr stark mit Männchen und Weibchen. Mit seinem Vogel 18-1557 stelle Johannes im Jahr 2020 nicht nur den 2. besten Altvogel Westfalens, sondern auch den 4. AS-Vogel auf Bundesebene. In seiner Karriere flog dieser 1557 drei erste Konkurse in der RV und u.a. den 1.2. und 5. Konkurs regional über 400, 300 und 400 Kilometer.
Bereits 2021 hatten wir mit der Nestschwester dieses Vogels eine Gemeinschaftszucht mit unserem 526 (bester Jähriger Vogel Westfalens und 14.AS-Vogel BRD) duchgeführt und uns die Nachzucht geteilt. Nun konnten wir von Sportfreund Vielhaber noch eine Tochter des 1557 bekommen.
In dieser Tochter 1557 fließt relativ viel Blut, welches bislang nicht in unserem Bestand war. Aber über ihre relativ weit entfernten Vorfahren auch Blut von Tauben von Dirk de Beer bzw auch wieder der Linie des "Kleine Dirk" oder des "Gus".
Es gibt also auch hier wieder die Hoffnung, dass sich diese Täubin, wenn sie denn ausgewachsen ist, gut zum Einkreuzen in unseren Bestand eignet.
Das war es im Grunde genommen für dieses Jahr mit Neueinführungen in unseren Zuchtbestand. Ansonsten werden nur noch einzelne Tiere aus unserem eigenen Bestand in den Zuchtschlag wechseln. Auch um den Bestand dort immer relativ jung zu halten.

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Mittwoch, 22.11.2023
Sascha am 22.11.2023 um 17:14 (UTC)
 Mit der Schlaggemeinschaft Karl-Heinz und Michael Stumme aus der RV Hameln tauschen wir schon seit einigen Jahren, so wie es sich ergibt, hin und wieder einige Tauben. Die SG Stumme reist ausgezeichnet, hat gute Tauben, die uns gefallen und veranstaltet mit den eigenen Tauben ähnlich wenig Aufwand, wie wir es tun. Sie haben auch immer wieder sehr schöne Tauben, die körperlich keine Wünsche offen lassen und so hat es sich durchaus schon bewährt, dass wir miteinander Tauben getauscht haben. Unser 573, 50. AS-Vogel BRD und 5. bester jähriger Vogel in Westfalen, der nun selbst auch schon wieder sehr gute Nachzucht gebracht hat, stammt beispielsweise direkt aus einem Vogel der SG Stumme mit einem Weibchen aus unserem Schlag.
Vor einigen Jahren bekamen die Stummes andererseits von uns ein Weibchen, dass aus einem Enkel Jef gepaart an eine Enkelin Jef (und jeweils wieder mit den bekannten Linien 346, Gus und NL-105 von Dirk de Beer) gezogen war. Aus diesem Weibchen zogen die Stummes mit einem Vogel aus ihrem Schlag ihren 855, genannt "Stahlauge", der u.a. zwei erste Konkurse flog und RV-bester Vogel in der RV Hameln wurde.
Die Nestschwester des "Stahlauge" hingegen war keine gute Reisetäubin, sondern eher eine Bummelantin. Ich hatte dann die Idee sie zu uns zu holen und in der Zucht einzusetzen. Und das hat sich sehr gut bewährt, denn 2021 zogen wir aus ihr mit unserem "960" (auch 2 x 1. und 1 x 2.Konkurs) z.b. unseren "30". Er flog als Jungtier 5/5 Preise, und jährig 11/12 Preise und wurde zweitbester jähriger Vogel der RV.
Auch hier scheint es also wieder zu passen, wenn wir uns Tauben aus unseren eigenen Linien zurückholen, an die andere Linien erfolgreich gekreuzt wurden.
In diesem Jahr bekamen wir nun von der SG Stumme zwei sommerjunge Weibchen aus 2022, die nun ausgewachsen sind und in der nächsten Zuchtperiode bei uns eingesetzt werden. Sie kommen beide aus dem beschriebenen "Stahlauge". Also wieder aus "unseren Linien" gekreuzt mit den Stammtauben der SG Stumme und damit auch wieder verwandt mit dem Vater unseres 573, den ich oben beschrieben habe.
Die Abstammung einer Täubin der SG Stumme habe ich mit unserem Abstammungsprogramm gedruckt und werde sie auch einmal hier veröffentlichen. Auch hier sieht man wieder, wie wir im Grunde genommen fast immer in der Zucht vorgehen. Wir holen uns Tauben zurück aus unseren eigenen erfolgreichen Linien, wenn sie anderswo ebenfalls erfolgreich waren oder wie holen uns Tauben, in denen Blutlinien enthalten sind, die bei uns schon erfolgreich waren. So können wir immer wieder kreuzen ohne zu enge Linien- bzw. Inzucht zu betreiben und versuchen auf diese Weise immer mal wieder erfolgreiche Tauben zu züchten.

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Dienstag, 21.11.2023
Sascha am 21.11.2023 um 15:26 (UTC)
 In vielen Abstammungen in den derzeit laufenden Auktionen lese ich immer wieder die Begriffe "Vollschwester" oder "Vollbruder". Das finde ich sehr seltsam, denn entweder gibt es Halbgeschwister oder eben Geschwister. Wenn zwei Menschen die zwei gleiche Eltern haben, dann nennt man sie Geschwister. Wenn sie nur ein gleiches Elternteil haben, dann sind es Halbgeschwister. Nur im Brieftaubensport scheint es noch etwas anderes zu geben: die sogenannten "Vollgeschwister". Warum schreibt man so einen Kokolores in eine Abstammung? Wenn eine Taube ein Halbgeschwister zu einer guten Reisetaube ist, dann kann man es dorthin schreiben. Ansonsten ist es ein Geschwistertier. Aber auch da scheint es wohl überwiegend darum zu gehen mehr darzustellen, als wirklich dahinter ist.
Die Gebrüder Leidemann haben sicherlich einen großen Taubenbestand. Aber so wie der Markt aktuell überflutet wird mit sogenannten "Leidemann-Tauben" würde mich doch in so manchem Fall einer angebotenen Taube mal ein Gentest interessieren. Ich fürchte da ist nicht selten nicht mehr viel "Leidemann" nachweisbar. Aber auf dem Papier lässt sich so einiges hinschreiben, was einer wirklich Überprüfung nicht standhalten würde.
Der Vorteil eines relativ kleinen Zuchtbestandes bei dem viele Tiere miteinander verwandt sind ist, dass man seine Tauben gut kennt und auch hin und wieder erkennt, wenn da eine Fremdbefruchtung vorliegt. Wenn ich unsere Jungtauben ab einem gewissen Alter in die Hand nehme, dann kann ich bei vielen Tieren ohne Ringnummer durchaus an ihrem Äußeren, der Körperform, der Färbung usw, erkennen aus welchen Eltern sie sind. So ist es mir persönlich viel lieber als wenn ich 40, 50 oder noch mehr Vermehrungspaare für den Verkauf halten würde.
Wenn man dann über die Jahre auch noch die Reiseergebnisse und Leistungen seiner Tauben kennt, dann sieht man hin und wieder schon an irgendwelchen bestimmten für den eigenen Stamm typischen Merkmalen, ob eine Taube gut werden kann.
Natürlich kann es auch Spaß machen sehr viel mehr Zuchttauben zu halten und damit richtig züchterisch zu arbeiten durch Umpaarungen, Linien- und Inzucht usw. Aber dafür benötigt man den Platz und die Zeit und das Geld.
Erschreckend ist manchmal hingegen zu sehen, was Züchter, die z.b. einen Totalverkauf machen, für ein zusammengewürfeltes Sammelsurium auf den Schlägen haben. Mir würde das keinen Spaß machen. Irgendwie möchte ich doch lieber einen "eigenen Stamm" haben, wo der überwiegende Teil der Tauben auch miteinander verwandt ist.
Inzwischen ist es so, das selbst Tauben, die wir uns durch Kauf oder Tausch hinzu holen, oftmals irgendwie verwandt sind mit den Linien, die wir hier in unserem Schlag beherbergen. So haben wir uns in diesem Herbst z.b. im Tausch eine junge Taube von der SG Rosin aus der RV Rostock hinzu geholt. Dort hat man mit dem Vogel 19-381 eine Taube, die es auf insgesamt fünf erste Konkurse gebracht hat. Der Vater dieser Taube stammt von Dirk de Beer und kommt aus den Linien, die auch bei uns gut funktioniert haben und es immer noch tun.
Den 381 haben die Rosins gepaart an eine Täubin mit der Ringnummer 18-1308. Die war u.a. 13. AS-Taube BRD im Juni und flog u.a. zwei erste Konkurse. Väterlicherseits kommen beide Großeltern wieder von Dirk de Beer aus den Linien Jef, Gus und NL-105. Wieder die Linien, die nicht nur bei uns so gute Nachzucht gebracht haben. Außerdem führt die getauschte Jungtaube noch weitere Linien in ihrem Blut, die über Jahre bekannt und erfolgreich waren und sind. Und so führen wir, wenn wir diese Taube dann einkreuzen, wieder etwas aus den Linien ein, die hier funktionieren mit etwas "frischen Blut" aus anderen Linien. Und das ist im Grunde genommen sehr oft das Vorgehen, wenn wir hier versuchen unseren Verstand zu verstärken. Zum besseren Verständnis hänge ich hier einmal die Abstammung dieser Jungtaube an. Ich hoffe es ist gut zu erkennen....

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