Brieftauben Mimberg

NEUIGKEITEN

Brieftauben-Mimberg bei Facebook *Klick*
Samstag, 23.12.2023
Sascha am 23.12.2023 um 16:06 (UTC)
 Derzeit habe ich kaum Zeit mich bei den Tauben länger aufzuhalten und das windige und regenerische Weihnachtswetter tut sein übriges, dass ich die Tiere nur schnell versorge, kurz über den Schlag schaue ob alles in Ordnung ist und dann schnell wieder ins Warme gehe. Das ist nicht so wirklich zufriedenstellend, denn es ist auch immer wieder etwas Schönes sich zwischen die Tauben zu setzen, die zu beobachten oder mit ihnen zu spielen. Aber es geht aktuell halt kaum.
Ich schaffe es auch kaum die Emails, die ich immer mal wieder bekomme, zu beantworten oder gar auf verpasste Anrufe zu reagieren, indem ich eben zurückrufe. Ab Anfang Januar wird sich das alles zeitlich wohl etwas entzerren und dann habe ich auch wieder Zeit hier und da ein längeres Telefonat zu führen usw. Aber so gerne ich mich über Tauben austausche und mit Brieftaubenzüchtern spreche: es gibt ja auch noch andere Dinge im Leben, die wichtig sind.
Heute wurde hier noch eine junge Taube abgeholt, die wir für eine Veranstaltung unserer Reisevereinigung Anfang Januar gestiftet haben. Ehrlich gesagt habe ich die Taube um diese Zeit nur ungern abgegeben, da ich sie gerne für uns selbst behalten hätte. Aber ich hatte das auf unserer Herbstversammlung zugesagt und dann muss man seine Zusage auch halten. Ein Sportfreund sagte aber vor einiger Zeit zu mir: "Wenn man eine Taube für eine Auktion oder ähnliches abgibt, dann muss es ein bißchen weh tun. Sonst braucht man sie nicht abgegeben." Das fand ich sehr treffend. Und insofern kann ich sagen: bei dieser Taube hat es schon irgendwo weh getan, denn sie ist von sehr guter Abstammung und gefiel mir auch in der Hand sehr gut. Aber es ist nun so wie es ist.
Gestern am späten Abend hatte ich noch Kontakt zu einem Sportfreund, der noch nicht so lange in unserem Hobby dabei ist. Er fragte mich u.a. anderem welche Bücher ich ihm empfehlen könnte hinsichtlich Zuchtverfahren, Vererbung usw. Ich werde ihm gleich noch eine Nachricht schreiben und einige Bücher empfehlen. U.a. die Bücher von Victor Vansalen und Harry Tamsen. Auch "Die Geschichte der belgischen Reisetaube" von Jules Gallez ist ein sehr lehrreiches Buch. Ansonsten kann man auch immer nur raten viel auszuprobieren, sich vieles abzuschauen bei anderen Züchtern und sich einfach helfen zu lassen. Viele Dinge, die man im Brieftaubensport lernt, sind auch einfach nur Erfahrungswerte. Jedenfalls sollte man um jeden Menschen froh sein, der sich unserem Hobby zuwendet und sich in unserem Hobby engagiert und dann auch immer wenn es geht versuchen zu helfen.
 

Freitag, 22.12.2023
Sascha am 22.12.2023 um 18:19 (UTC)
 In den Wintermonaten lese ich immer wieder gerne in alten Brieftaubenbüchern. Manchmal fallen mir dort in Schlagberichten oder anderen Artikeln Dinge auf, die ich mir dann notiere oder über die ich mir Gedanken mache. Aktuell habe ich in einem der "Champions-Bücher" von Ernst Nebel gelesen, wie ein Züchter bezüglich der Fütterung seiner Reisetauben vorging. Er verwendete zur Fütterung drei Futtermischungen der Firma Beyers, die er zu unterschiedlichen Teilen, je nach Anforderung, mischte. Es waren die Mischungen "Zoontjens-Gelb", "Super-Diät" und "Super-Witwer-Turbo". Die beiden erstgenannten gibt es auch heute noch - mehr als 20 Jahre nach Veröffentlichung des Buches. Die dritte Mischung gibt es in abgewandelter Form auch immer noch. Ergänzt hat der Sportfreund diese Fütterung nur noch jeweils mit einer handvoll Sämereien.
Die heutigen Reiseprogramme hier in Deutschland werden immer anspruchsloser hinsichtlich der Entfernungen und damit in der Regel auch hinsichtlich der Flugdauer. Das Futter, welches uns die Hersteller für die Reise empfehlen, wird aber, zumindest teilweise, immer gehaltvoller. Ich denke allerdings, dass man die Tauben gerade heute, wo sie ohnehin mit vielen Beiprodukten rundumversorgt werden - viel mehr als noch vor 20 Jahren - mit den sehr gehaltvollen Futtermischungen oftmals mehr belastet, als das nötig wäre.
Wir selbst haben in den letzten Jahren erfolgreich das Futtersystem der Firma Matador angewendet nach dem Plan "Athletic Südost". Dabei könnten wir es auch belassen. Aber ich mache mir derzeit Gedanken darüber, ob ich nicht einfach einmal diesen Plan der Firma Beyers, den dieser Sportfreund für sich entwickelt hatte, verfolgen möchte.
Selbstverständlich hängt die Fütterung der Tauben auch immer ein wenig mit dem Wetter und dem Wind und den Flügen zusammen. Man muss als Züchter da ohnehin immer flexibel sein und den Bedarf der Tauben erkennen, oder dieses zumindest zu versuchen. Aber wenn ich mir unsere Flüge des letzten Reisejahres bis zum Abbruch der Reise ansehe, dann kann ich sagen, dass das sehr übewiegend Hurra-Flüge mit sehr hohen Fluggeschwindigkeiten waren. Auch auf solchen Flügen müssen die Tiere selbstverständlich gut versorgt sein und insbesondere so versorgt sein, dass sie auch nach hause kommen können, wenn sie einmal weit überflogen haben. Aber insgesamt muss man sie ja nicht mit sehr viel Fett und Eiweiß´etc. versorgen, weil der Bedarf dann gar nicht so vorhanden ist. Ich werde auf jeden Fall noch ein wenig darüber nachdenken. Ich glaube, dass wir in vielen Bereichen der Taubenversorgung dazu neigen "zu viel des Guten" zu tun. Besonders auch bei der Fütterung in der Reisezeit.
 

Donnerstag, 21.12.2023
Sascha am 21.12.2023 um 16:26 (UTC)
 Auch wenn man es nicht sofort merkt: ab heute werden die Tage ganz langsam wieder länger. Es ist für mich schon etwas nervig wenn vor oder nach der Arbeit aufgrund der Dunkelheit so wenig Zeit ist mich um die Tauben zu kümmern. Aber ich halte mich lieber etwas kürzer bei den Tauben auf, als dass ich Licht nutze. Hier geht das aufgrund meiner Arbeitszeiten. Andere berufstätige Sportfreunde müssen praktisch täglich das Licht in ihren Schlägen zur Versorgung an machen und das ist aus meiner Sicht nicht so ganz ideal hinsichtlich der Mauser. Vor vielen Jahren hatten wir im Winter einmal praktisch jeden Tag abends das Licht zur Versorgung anmachen müssen. Nicht zu lange, aber trotzdem so, dass man zumindest füttern konnte und die Tauben saufen konnten usw, und damals hatten wir im Frühjahr dann den Eindruck, dass die Tauben früher mauserten. Ich weiß aber letztlich nicht, ob da wirklich ein Zusammenhang bestand. Trotzdem ist es wohl immer besser, wenn man bei der Versorgung der Tauben auf Beleuchtung verzichten kann.
Da es nun auch, wie fast in jedem Jahr zur Weihnachtszeit, verhältnismäig mild ist und die Temperaturen sich eher so 10 Grad annähern, füttere ich unsere Tauben nun auch recht knapp mit 20 bis maximal 25 Gramm Futter pro Tag. Da die Mauser abgeschlossen ist, benötigen sich nicht viel und würden nun nur zusätzlich Fett ansetzen, wenn sie zu reichlich gefüttert würden. In das Futter mische ich jeden Tag eine handvoll unserer Grit- und Mineralmischung und damit kommen sie dann gut aus. Zuletzt hatte ich mir einmal einen Karton "Leckerstein" von Röhnfried gekauft, den ich den Tauben immer in kleinen, abgebrochenen Stücken in einem Tonnapf zur Verfügung stelle. Sie fressen ihn unglaublich gerne. Das gibt mir dann immer zu denken, denn aktuell ist der Mineralienbedarf der Tauben eigentlich gar nicht hoch. In dem Leckerstein ist wohl Hirse enthalten - ich weiß nicht ob sie ihn deswegen so schnell fressen und "auseinanderpflücken" oder ob irgendwelche anderen Stoffe enthalten sind, aber gegenüber anderen Picksteinen ist es schon auffällig, dass der "Leckerstein" mehr aufgenommen wird. Ich werde das in der nächsten Zeit einmal etwas genauer beobachten.

 

Mittwoch, 20.12.2023
Sascha am 20.12.2023 um 07:08 (UTC)
 Derzeit bin ich damit beschäftigt mir über die Verpaarung unserer Zuchttauben für die kommende Zuchtperiode Gedanken zu machen. Mit unserem Abstammungsprogramm probiere ich dann einiges aus und natürlich habe ich dann auch immer im Kopf, wie die Tauben jeweils gebaut sind. Allerdings muss ich mir um den Bau und sogenannte "Ausgleichspaarungen" immer weniger Gedanken machen, denn Tauben, die vom Bau her nicht so sind, wie gewünscht, gehen erst gar nicht in den Zuchtschlag. Tauben, die zu groß sind, möchte ich da genauso wenig, wie Tiere, die mir insgesamt zu klein sind. Tauben mit zu schwachem Rücken werden auch nicht in die Zucht gesetzt und Tiere, die zu kurz im Brustbein sind oder deren Muskulatur schlecht reagiert usw. auch nicht. Es ist schwer zu erklären. Ich habe so eine Vorstellung wie eine Taube aussehen sollte und daran versuche ich den Bestand züchterisch anzunähern. Nicht jede Taube muss diesen Vorstellungen vollständig entsprechen, aber sie sollten eben auch nicht zu weit davon entfernt sein. Hinzu kommt - und das ist fast das Wichtigste - dass die Tiere eine gewisse "Vitalität" ausstrahlen sollten. Sie sollten einem positiv auffallen, wenn man sie beobachtet, sie sollten in der Pigmentierung des Gefieders und der Augen eher überdurchschnittlich sein und sich einfach vom Durchschnitt etwas abheben.
Zuvorderst sollten es natürlich Leistungstiere sein, die in der Zucht sitzen oder allenfalls Kinder bzw. Geschwister von Leistungstieren. Eine Ausnahme davon machen wir in der Zucht nur manchmal bei sehr eng in Linie gezogenen Tauben. Da können es dann auch mal Enkel von Leistungstauben o.ä. sein. Diese sollten dann aber auch wirklich absolut perfekt (nach unseren Vorstellungen) im Bau sein.
In einem Gespräch auf der DBA unterhielt ich mich mit einem Sportfreund über die Selektion. Eigentlich verstehen wir alle zu wenig von den körperlichen Qualitäten einer Brieftaube, als dass wir sagen könnten, welches nun eine gute Taube ist und welche nicht. Aber wir selbst hatten noch nie eine sehr gute Reise- oder Zuchttaube, die in der Handbeurteilung sehr viele Defizite hatte. Hin und wieder hatte mal eine einen schwachen Rücken oder war doch sehr klein oder sehr groß oder war "sehr kurz", aber die allermeisten sehr guten Tauben hier waren auch in der Handbeurteilung sehr ordentlich bis sehr gut. Und so sollte man auch bei der Auswahl seiner Zuchttauben schauen, dass man Tiere zur Zucht nutzt, die körperlich wenig Schwächen haben. Es macht alles sehr viel leichter.
Wenn wir für uns selbst etwa 70 Jungtiere züchten, dann ist es inzwischen so, dass darunter keine fünf Tiere mehr sind, die wir nach einer gewissen Zeit, in der die Jungtiere wachsen und sich verändern usw. aufgrund der Handbeurteilung selektieren müssen. Vielleicht sind es pro Jahrgang so zwei oder drei Tiere.
Wenn ich aber gelegentlich Sportfreunde besuche, die vielleicht auch nicht so erfolgreich reisen, dann erschrecke ich manchmal, was dort für Tauben als Zuchttiere genutzt werden. Davon abgesehen, dass es häufig ein zusammen geholtes Sammelsurium aller möglichen Linien ist, haben auch deutlich zu viele Tiere aus meiner persönlichen Sicht zu große körperlichen Mängel. Und damit ist doch der Misserfolg schon vorprogrammiert.
Niemand weiß sicher was eine gute Taube wird. Gute und sehr gute Tauben sind sehr selten. Besonders gute und sehr gute Zuchttauben sind extrem selten. Aber wenn schon die körperlichen Vorraussetzungen bei einer Taube nicht stimmen, dann wird es noch schwieriger aus ihr gute oder sehr gute Nachzucht zu züchten.
Günter Prange wurde vor einiger Zeit in einem Interview folgendermaßen zitiert: "Es werden vermutlich sowieso viel zu wenige Tauben selektiert". Rein auf den Leistungsgedanken bezogen hat er damit sicherlich vollkommen recht. Wir halten fast alle zu viele, zu durchschnittliche Tauben. Im Zuchtschlag, in der Reisemannschaft usw. Wir sind natürlich auch Brieftaubenliebhaber und es ist wichtig, dass man auch Tauben hat, die einem einfach gefallen, die man auf Freude am Tier behält, auch wenn die Leistung vielleicht nicht sonderlich gut ist. Aber insgesamt scheint es mir doch, dass die Qualität der Tauben in den meisten Beständen über die Jahre abgenommen hat. Gleichzeitig wurden viele Bestände aufgebläht in der Hoffnung, dass je mehr Tauben man hat, dann doch etwas mehr gute darunter sind. Die meisten unserer Meisterschaftsbedingungen befördern dieses Vorgehen leider noch. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
 

Montag, 18.12.2023
Sascha am 18.12.2023 um 04:25 (UTC)
 Als ich auf der DBA die Leistungstauben bewunderte, fiel mir eines in diesem Jahr ganz besonders auf: bei den Leistungstieren, speziell auf der Südost- und Ostrichtung, waren doch relativ viele Tauben dabei, die schon etwas älter waren und die in den Vorjahren gar nicht wirklich überragend geflogen hatten, aber dann in der zurückliegenden Saison ausgezeichnet geflogen hatten. Es fielen mir mehrere Tiere ins Auge, die beispielsweise zurückliegen 7,8 und 6 Preise geflogen hatten und nun vierjährig plötzlich 12 oder 13 Preise mit hohen As-Punkten. Das hat mich sehr nachdenklich gemacht, denn Tauben, die bei uns beispielsweise 7,8 und 6 Preise fliegen und dabei auch nicht überragend in den As-Punkten landen, nehmen wir auch gerne dann mal aus dem Bestand, denn sie helfen letztlich ja nicht weiter.
Nun sind diese Leistungstauben immernoch Einzelfälle und die meisten Tauben, die im Schnitt so um die 50 oder 60 Prozent Preise in einer Saison fliegen, bleiben auch bei dieser Leistung, aber trotzdem habe ich mir dazu Gedanken gemacht. Ich denke, dass bei diesen älteren Tauben in der zurückliegenden Saison, wo wir sehr sehr viele Rückenwindflüge hatten, einfach die Erfahrung eine ganz große Rolle gespielt hat. Sie sind einfach nicht ständig Woche für Woche über das Ziel hinaus geflogen und konnten somit entsprechend auch sicher in die Preise fliegen und teilweise hohe As-Punkte erzielen.
In dem Zusammenhang wird es wirklich spannend wie sich Wind und Wetter in den nächsten Jahren entwickeln. Es kann sein, dass sich auch der Anspruch an die Tauben auf den unterschiedlichen Reiserichtungen etwas ändert, wenn wir viel mehr östliche Winde und im Schnitt heißeres Wetter bekommen. Ich werde jedenfalls einmal verstärkt darauf achten.
Als ich am Expertenplatz für Medizin einige Zeit bei Dennis Rubbenstroth verbrachte, kamen einige Sportfreunde vorbei, die vornehmlich Fragen zu den Impfungen stellten. Wann muss ich impfen? Was macht überhaupt Sinn zu impfen? Wie oft muss ich impfen? Auch da gibt es unter den Tierärzten sicherlich unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen. Dennis empfahl aus seiner Erfahrung bei Jungtauben die zweimalige Impfung gegen PMV-Rota, die Impfung gegen Salmonellen und auch gegen Pocken. Bei den Alttauben empfahl er dann einmalige Auffrischungsimpfungen gegen PV-Rota, Salmonellen und Pocken. Ohne dass wir uns vorher dazu ausgetauscht hätten gehen wir selbst ja ganz genauso vor. Nur die Jungtauben impfen wir noch nicht gegen Salmonellen - das hat aber bei uns eher zeitliche Gründe. Würden wir eine Winterzucht durchführen, dann würden wir sicher auch die Jungtiere gegen Salmonellen impfen.
Es gibt aber inzwischen auch einige Impfstoffe mehr auf dem Markt, Teilweise sind sie in Deutschenland zugelassen, wie z.b. der PHA-Impfstoff gegen Paramyxo-Herpes-Adeno, teilweise gibt es andere Impfstoffe, die unter der Hand gehandelt werden, weil sie in Deutschland keine Zulassung haben. z.b. Totimpfstoffe gegen Salmonellen etc.
Ich denke was Impfungen betrifft sollte man sich auf seinen Tierarzt verlassen, wenn er sich mit Brieftauben auskennt. Wenn nicht, dann sollte man sich an ein Schema halten, welches Brieftaubentierärzte empfehlen und welches auch in Deutschland umsetzbar ist, weil die Impfstoffe zugelassen sind. Und dann sollte man dieses Schema über mehrere Jahre so durchführen und beibehalten. Als Züchter wird man dann sehr schnell feststellen, dass die Tauben insgesamt robuster werden, insgesamt weniger krankheitsanfällig sind und man insgesamt einfach einen gesunderen Bestand hat. Zumindest dann, wenn man nicht ständig reihenweise neue Tauben hinzu holt und wenn man nicht fortlaufen mit Medikamenten hantiert.
 

Sonntag, 17.12.2023
Sascha am 17.12.2023 um 05:47 (UTC)
 Gestern morgen habe ich mich dann doch relativ zeitig auf den Weg nach Dortmund zur Westfalenhalle gemacht um die Deutsche Brieftaubenausstellung zu besuchen. Ich war gegen 9.15 Uhr vor Ort und der Parkplatzm den ich immer nutze und der nicht direkt vor der Westfalenhalle liegt, war im Grunde genommen noch leer. In der Form hatte ich das auch noch nicht erlebt. Ich traf sofort einen Sportfreund aus unserer RV und wir gingen erst einmal gemeinsam zur Halle, wo wir
uns dann darüber wunderten, dass es ausschließlich Dauerkarten für beide Tage zum Preis von 18 Euro als Eintrittskarte zu erwerben gab, Eine Dame an der Kasse sagte, dieses habe unser Verband so festgelegt. Nach den 8
Euro Parkgebüren, die inzwischen durch die Stadt Dortmund erhoben werden, war ich inklusive Spritkosten für diesen Tag also etwa 35 Euro los ohne irgendetwas gekauft zu haben.
Die Messe selbst war sehr gut organisiert. Da gab es eigentlich nichts auszusetzen. Lediglich die an jeder zweiten Ecke "lauernden" Brillenputzer, die einen auch recht aggressiv ansprachen, gingen mir persönlich wirklich auf die Nerven.
Ich habe dann im hinteren Teil der Messehalle sofort die
Ausstellungstauben angesteuert und angesehen. Die Leistungen vieler Tiere waren wirklich beeindruckend und insgesamt ist die Ausstellung inklusive der Leistungstauben der Sieger in den deutschen- und Regionalverbandsmeisterschaften wohl recht gut angenommen worden. V.a. auch war mein Eindruck, dass der Mannschaftswettbewerb ganz guten Anklang gefunden hatte. Auffällig war, dass einige erfolgreiche
Sportfreunde, scheinbar recht bewusst, bei ihren Leistungstauben, viele Schimmeltauben ausgestellt hatten. Selbst auf Ausstellungen nutzt man nun wohl den Marketingfaktor, denn aufgrund der Leistungen hätte man
dort auch ganz andere Tauben hinstellen können. Bei den Ausstellungstauben traf ich auch mehrere Sportfreunde und es kam immer wieder zu sehr schönen Gesprächen.
Anschließend bin ich dann in den Messebereich gegangen, in dem die Industrieausstellung angesiedelt war. Aber wie ich es hier schon angedeutet hatte in den letzten Tagen. Es war wirklich ein Desaster. Viel zu wenige Aussteller, kaum Interessantes und die Besucherzahl war auch recht überschaubar in meinen Augen.
Es gibt viele Sportfreunde die immer noch viel Wert gerade auf den Besuch dieser Industriemesse legen - auch in Kassel sieht man das immer wieder - für diese ist unsere DBA in der
aktuellen Form mit Sicherheit kein lohnenswertes Ziel.
Also ging ich dann in die sogenannte "Expertenalle" - dort hatte man verschiedene Sprechplätze eingerichtet, in denen man sich mit Experten aus verschiedenen Sparten zu Themen wie Organisation, Versorgung, Flugsicherung, Medizin usw. austauschen konnte. Eine sehr gute Idee in
meinen Augen, wobei diese Sprechplätze ein wenig untergingen von Lage und Aufbau her. Meiner Ansicht nach hatte man genau diesen sehr guten Aspekt der Messe auch zu wenig beworben und bekannt gemacht. Aber insgesamt war das eine Idee, die man weiter verfolgen sollte.
Ich habe dann sehr lange Zeit dort bei Dennis Rubbenstroth verbracht, der Sprechzeiten für die Tierärzte dort anbot.
Weiter ging es danach in die Versteigerungshalle, wo ich einige Sportfreunde getroffen habe zum Plausch. Es begann dann aber auch die Versteigerung und es wurde natürlich recht laut, sodass ein Gespräch teilweise schwierig war. Ich habe die Auktion so am Rande verfolgt und das finanzielle Resultat war bis zur etwa 15. Taube, als ich die Auktion
wieder verließ, denke ich, sehr gut. Mehr kann ich dazu gar nicht sagen, aber die Sportfreunde Kirchmann und Goevert, welche die Auktion erstmals für den Verband organisiert hatten, haben das wohl doch im Sinne unseres Verbandes sehr gut gemacht, wenngleich ich, wie ich schon schrieb, die Auswahl der Tauben insgesamt ja ein wenig fragwürdig fand.
Aber da wird man bestimmt für Verbesserungen offen sein.
Ich ging dann nochmal zurück in die Messehalle, die während der Auktion sehr leer war und informierte mich noch über zwei, drei Dinge und trat dann den Heimweg an.
Am späten Nachmittag und Abend tauschte ich mich dann noch kurz mit Sportfreunden aus, die auch auf der DBA waren und der allgemeine Tenor war eigentlich eine große Enttäuschung. Dieses hängt aus meiner Sicht v.a. mit der völlig mangelhaften Industrieausstellung zusammen. Die Ausstellung selbst ist gut. Die Versteigerung war gut. Die Beraterplätze und Beratergespräche sind eine gute Idee. Aber der größte Magnet einer solchen Messe ist immer die Ausstellung der Firmen - und diese ist wirklich schwach beschickt und teilweise auch nicht gut gestellt und insgesamt im Vergleich zu Kassel um Längen schwächer.
In der Verbandssatzung steht, dass unser Verband verpflichtet ist ein Mal pro Jahr eine solche Ausstellung durchzuführen. Entweder man reformiert die Satzung oder man reformiert die DBA. Aktuell ist die DBA jedenfalls eine Veranstaltung, die in dieser Form keine Zukunft hat. Insbesondere deswegen, weil sie aufgrund der völlig mangelhaften Industrieausstellung einfach kein Publikumsmagnet mehr ist.
Mir ist nicht bekannt wie die Verträge mit der Westfalenhalle gestaltet sind. Wie lange sie laufen, wie die Kosten sind etc. Aber in der aktuellen Form ist die DBA ein Zuschussgeschäft und das sollte einfach nicht sein. Sie ist auch so angelegt, dass die einfach kaum noch Gäste aus dem Osten unserer Republik anzieht oder aus Bayern oder gar aus Polen etc. Diese Besucher fahren nach Kassel. Es muss etwas passieren hinsichtlich der DBA. Ganz dringend. Auch das ist eine Aufgabe für unser neues Präsidium.
 

<- Zurück  1 ...  71  72  73 74  75  76  77 ... 231Weiter ->