| Nach der Reisesaison ist es insgesamt ja ein Stück weit ruhiger was unser Hobby betrifft. Man muss nicht mehr ganz so viel Zeit bei den Tauben verbringen wie während der Saison und kann es auch einmal dabei belassen sie nur kurz zu versorgen und muss sie dann auch nicht täglich sauber machen o.ä. Trotzdem stehen nun auch wieder an fast jedem Wochenende irgendwelche Veranstaltungen an. Die Siegerehrungen, die Versammlungen, später die Ausstellungen oder die DBA. Insgesamt ist es eine schöne Sache, wenn man nun fast an jedem Wochenende an einer Veranstaltung rund um den Brieftaubensport teilnehmen kann. Aber man muss auch ein wenig aufpassen, dass die Familie nicht zu sehr leidet, denn die muss oft schon während der Frühjahrs- und Sommermonate wegen der Tauben ein ganzes Stück weit zurücktreten.
Darüber hinaus kommen auch immer mal wieder Sportfreunde zu Besuch zu uns. Das ist auch eine schöne Sache und man kann sich immer toll über unser Hobby austauschen. Auch an heute und am kommenden Sonntag besuchen uns wieder Sportfreunde und das macht dann schon Spaß. Es dreht sich halt sehr viel um die Brieftauben hier bei uns.
Häufig dreht es sich bei den Gesprächen dann darum, wie man eigentlich an gute Tauben kommt. Aber wer jkann darauf schon eine Antwort geben? Ich fürchte niemand. Es gibt Züchter, die folgen bestimmten Theorien hinsichtlich der Körpermerkmale (Augen, Flügel, Körperbau usw.) aber meiner Ansicht nach züchten diese Sportfreunde auch nicht mehr gute Tauben als andere Züchter. Auch sie züchten und züchten und probieren viel aus und manchmal züchten sie eine richtig gute Taube und dann fühlen sie sich in ihrer Meinung zu dieser oder jener Theorie bestätigt. Wenn aber nur an einer einzigen Theorie etwas dran wäre, dann könnte man mit fünf bis zehn Zuchtpaaren massenweise gute Tauben züchten. Das kann niemand.
Letztlich geht es also nur darum, dass einem eine Taube, die man beispielsweise in die Zucht nimmt, persönlich gefällt und dass diese Taube möglichst viele Vorfahren hat, die herausragende Zucht- und /oder Reiseleistungen gebracht haben. Damit reichere ich den Genpool, der mir in der Zucht zur Verfügung steht, mit den Faktoren an, die wir nicht wirklich kennen, aber die eine Taube erfolgreich und zur Spitzentaube machen. Der Rest ist dann auch Glück, dass die Gene bei der Vererbung so übertragen werden, dass dann Spitzentauben herauskommen.
Alles was darüber hinaus geht. Hervorragende Ergebnisse, hohe Prozentsätze, viele Spitzenpreise usw. haben zu einem ganz großen Teil dann einfach nur mit Arbeit zu tun, mit Versorgung, mit der Gesundheit der Taube, mit dem Schlag usw.
Weil wir unsere Tauben selbst mit so wenig Aufwand wie möglich führen, ist es dann für uns auch schwierig gute Tauben zu finden, die wir in unseren Bestand einkreuzen können. Es bringt für unseren Schlag gar nichts, wenn wir Tauben von einem Schlag holen, der jede Woche 70 - 80 Prozent fliegt mit haufenweise Spitzenpreisen, wenn der Züchter dort 3x die woche mit den Tauben auf der Autobahn ist, wenn er jede Woche Medikamente einsetzt und reihenweise Beiprodukte. Auch solche Schläge haben selbstverständlich gute Tauben. Aber es wäre wie ein 6er im Lotto, wenn wir aus so einem Bestand eine Taube bekämen, die uns deutlich nach vorne bringt. Stattdessen müssen wir bei unserer Taubenhaltung immer schauen, dass wir uns Tauben hinzu holen von Schlägen, die so wenig Aufwand betreiben wie wir oder noch weniger und die trotzdem hervorragend reisen. Da ist zumindest die Wahrscheinlichkeit höher, dass man mal Glück hat und eine sehr gute Taube erwischt, die einen dann auch nach vorne bringt. | | |
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