| Gestern erreichte mich auf dem Postweg die Weihnachts- und Neujahrsausgabe der belgischen Taubenzeitschrift "De Duif". Darin sind alle Platzierten der verschiedenen Wettbewerbe um die sogenannte "Gouden Duif" aufgeführt. Hier in Deutschland einmal mehr auf Platz 1: Günter Prange. Es ist eigentlich unglaublich wie der Meisterzüchter aus Meppen dieses Jahr für Jahr schafft, obwohl er nicht einmal an allen Flügen seiner Reisevereinigung teilnimmt.
Man kennt das ja selbst: wenn man die Tauben mal eine Woche zuhause lässt und nicht reist, während die Flüge aber weiter gehen, dann sind sie im Normalfall aus dem Tritt und es dauert etwas, bis sie wieder gut in die Preise fliegen.
Bei Günter Prange ist das alles ein wenig anders. Er setzt immer mal wieder zwischendurch einen Flug aus, um dann in der nächsten Woche wieder ein herausragendes Ergebnis in der Preisliste hinzulegen. Man kann da einfach nur voller Bewunderung für diese Leistungen den Hut ziehen. Im Grunde genommen müsste Günter Prange einmal ein ganzes Buch mit seinem Wissen über Brieftaubenzucht, die Führung von Reisetauben usw füllen. Ich glaube das könnte unglaublich lehrreich sein.
In dieser Zeitschrift gab es auch ein Interview mit dem "Gouden Duif"-Gewinner von Belgien, dem Sportfreund Stephan Machiels, der seine Erfolge unter dem Namen seiner Lebensgefährtin Sabrina Brugmans erringt. Und auch in diesem Interview betonte Sportfreund Machiels das, was auch Günter Prange immer wieder betont: das Wichtigste ist die Tauben zu beobachten. Alles zu sehen was im Schlag passiert, das Benehmen jeder einzelnen Taube zu kennen, ihre Vorlieben und Stärken und vielleicht auch ihre Schwächen. Ich denke auch, dass es das Wichtigste für erfolgreichen Brieftaubensport ist, dass man die Tiere gut beobachtet und sieht was im eigenen Schlag so los ist, wo es Probleme gibt oder auch wenn einzelne Tiere in der Reise in Form kommen usw.
Da sind natürlich zu große Bestände, wie sie leider durch unsere Meisterschaftssysteme gefördert werden, nicht gerade förderlich. Je weniger Tauben man beobachten muss, desto einfacher ist es für jeden Züchter Auffälligkeiten zu entdecken - im Verhalten der Tiere oder auch bei dem, was sie fressen usw.
Ich habe mir für das kommende Jahr vorgenommen dieses in unserem Schlag auch noch einmal etwas zu intensivieren und zu versuchen die Tauben noch besser zu beobachten. Ich hoffe, dass die Zeit es zumindest teilweise auch zulässt. Ich denke dass man damit teilweise eher noch etwas mehr Leistung aus den Tauben herausholen kann, als mit Beiprodukten, Medizin oder einer anderen Versorgung. | | |
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