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Donnerstag, 31.07.2025
Sascha am 31.07.2025 um 05:57 (UTC)
 Unser zweiter Vorflug gestern ab Frankenau scheint insgesamt gut verlaufen zu sein. Die Tauben kamen recht gut und es fehlen anscheinend wenige Tiere. Uns selbst fehlen zwei Jungtauben. Das ist mir für so einen Flug eigentlich schon zu viel. Allerdings war eine der beiden fehlenden Jungtiere schon immer sehr auffällig. Als sie ihre ersten Freiflüge machte, landete sie mehrfach in Bäumen oder saß auf anderen Hausdächern. Irgendwann war sie mal einen Tag weg und saß hier in der Nähe bei einem Züchter auf der Voliere. Zuletzt war das weniger auffällig und sie flog mit den anderen Tieren, ging aber wahlweise oft als letzte Taube aus dem Schlag zu Training und kam dann oft auch nachher als Letzte wieder herein, nachdem sie zuvor noch irgendwo alleine geflogen war. Solche Tiere scheinen irgendwie nicht geeignet für das normale Reiseprogramm. Neben den beiden fehlenden Tauben kam ein Tier am Nachmittag leicht verletzt nach hause. Sie fiel mir sofort auf, weil sie nur wenig fraß und ich sah dann, dass die Jungtaube an der Brust verletzt worden war. Je nachdem wie es mit den Vorflügen jetzt weitergeht wird sie wohl erst einmal pausieren. Vielleicht sind am kommenden Sonntag Flüge möglich, aber wirklich sicher ist auch das noch nicht, Die nächsten Tage wird es jedenfalls immer wieder stark bewölkt und regnerisch sein.
Am Tag nach einem Jungtierflug gehe ich morgens schon möglichst früh auf den Schlag und schaue ob alles in Ordnung ist. Ist der Kot gut und gebunden (man hat ja trotz Impfung immernoch Bedenken, dass die Jungtierkrankheit ausbrechen können)? Das war heute morgen sehr gut der Fall. In dem Zusammenhang höre ich auch manchmal, dass dieses bei sportfreunden, die ihre Tauben nur einmalig gegen PMV/Rota impfen manchmal nicht so ist und die Tiere nach ein oder zwei Flügen etwas weicheren und nasseren Kot absetzen. Ich kann es nur so weitergeben wie es mir gesagt wird. Unsere Tauben werden immer zweimalig geimpft.
Ich schaue dann auch was die Augen der Tauben machen, denn das Phänomen der entzündeten Augen greift doch teilweise schon wieder um sich (und in Belgien und Holland war es vor einigen Wochen wohl schon sehr extrem). Auch hier gab es Sportfreunde, wo die Tiere schon nach ein oder zwei Kabi-Aufenthalten Probleme hatten.
Gestern direkt nachd em Flug hatte ich nach der Ankunft das Gefühl das zwei Tauben ein bißchen Probleme an den Augen hatten. Heute morgen ist mir bei diesen Tieren und auch bei den anderen Tauben allerdings nichts aufgefallen. Das dunkle und trübe Wetter kommt uns da derzeit vielleicht auch ein wenig entgegen, denn es scheint so, dass die Problematik der entzündeten Augen v.a. bei Hitze, viel Sonne und Trockenheit stärker ist als bei dem recht kühlen und wechselhaften Wetter, welches wir aktuell haben. Aber man muss es im Blick behalten, auch wenn man wenig tun kann, wenn die Erkrankung ein Mal im Bestand ist.
Im letzten Jahr (oder vor zwei Jahren - ich weiß es nicht mehr genau) berichtete mir übrigens ein Sportfreund, der sehr erfolgreich mit Jungtauben spielt, dass er hinsichtlich der Augenentzündungen sehr gute Erfahrungen mit den probiotischen Augentropfen "Avisana" der Firma Röhnfried gemacht hat und diese sehr regelmäßig einsetzt. Ich selbst kann dazu nichts sagen, aber möchte das gerne hier weitergeben.
Selbst habe ich hier desinfizierende Augentropfen von Bonypharma, die ich gegebenenfalls einsetzen kann. Ob diese aber einen Nutzen haben weiß ich nicht. Man kann auch mit bestimmten Desinfektionsmitteln, beispielsweise Virkon S, arbeiten und diese ins Badewasser der Tauben geben. Ich vermute, dass es durchaus einen positiven Nutzen hinsichtlich dieser Symptomatik hat. Aber das sind alles nur Beobachtungen meinerseits. Einen Nachweis darüber habe ich nicht.
 

Mittwoch, 30.07.2025
Sascha am 30.07.2025 um 06:15 (UTC)
 Unsere Jungtauben werden wohl so gegen 10 Uhr in Frankenau aufgelassen. Das Wetter ist in Ordnung, die Sichten sind gut, es ist gute Luft. Hier in der Gegend ist allerdings aktuell stahlblauer Himmel was für die Jungtiere nicht immer ideal ist, aber ich denke bis zur Ankunft der Tauben wird es sich auch wieder ein wenig bewölken. Ich hoffe dass der Flug gut verläuft.
Die Jungtaube, welche gemeldet wurde und die ich vorgestern abend abgeholt habe, sieht irgendwie seltsam aus. Als hätte ihr jemand einige Federn aus dem Nacken gerissen. Ansonsten ist sie fit und unverletzt. Was ich allerdings gemacht habe ist, dass ich ihr eine Kropfspülung mit Metro gegeben habe, denn man weiß nicht wo sie gesoffen hatte etc. Ihr Kot sieht aber jetzt sehr gut aus und ich denke beim nächsten Vorflug kann sie dann wieder mitfliegen.
Unsere Reisevögel sind inzwischen verpaart und kommen jetzt gerade auf Eier. Aber ich werde sie, mit Ausnahme von zwei oder drei Gelegen, keine Jungtiere aufziehen lassen. Das ist nicht nötig. Da die Tauben im letzten Herbst ja nicht gesund waren, will ich jetzt erst einmal schauen, dass die Tiere fit und gesund durch die Mauser kommen. Derzeit gebe ich den Tauben auch, so wie es die Zeit zulässt, immer mal wieder Freiflug und ich hoffe dass die Greifvögel uns noch ein wenig in Ruhe lassen.
In unserer RV sind allerdings Sportfreunde, die vornehmlich noch etwas weiter im Sauerland wohnen, die bereits jetzt kaum ihre Jungtiere noch herauslassen können, weil diese ständig von Greifvögeln attackiert werden. Das ist natürlich eine Katastrophe für diese Züchter und es scheint auch so, dass es in jedem Jahr extremer wird mit den Greifvögeln.

 

Dienstag, 29.07.2025
Sascha am 29.07.2025 um 05:47 (UTC)
 Gestern Abend gegen 20 Uhr rief hier ein Sportfreund an und meldete uns eine der beiden fehlenden Jungtauben vom ersten Vorflug am vergangenen Samstag. Die Taube war in Bad Wünnenberg, das ist etwa 30 Kilometer Luftlinie östlich von hier, einfach unten durch die Tür in das Gebäude marschiert, in dem der Züchter seine Brieftaubenschläge hat. Sie war nicht mit seinen Tauben eingesprungen, sondern unten durch die Tür gelaufen. Ich bin dann sofort losgefahren und habe die blaue Täubin abgeholt. Körperlich war sie noch in sehr guter Verfassung und sah nur ein wenig zerzaust aus. Das Weibchen wird aber schnell wieder normal hier zuhause mit trainieren können.
Am späten Nachmittag wurden wir informiert, dass wir heute Abend unsere Jungtauben zum zweiten Vorflug ab Frankenau morgen einsetzen sollen. Das sind für uns etwa 65 Kilometer Entfernung. Ich denke dass das Wetter morgen ordentlich wird und hoffe, dass wir einen guten Flugverlauf bekommen.
Ich hatte gestern kurz geschrieben, dass der Regionalverband 413 noch seinen 500 Kilometer Flug durchführen wollte. Man hat es dort tatsächlich für nötig befunden zunächst am Sonntag spät einzusetzen, dann erst früh am Montagmorgen am geplanten Auflassort in Landshut anzukommen, dort festzustellen, dass das Wetter schlecht ist und irgendwann wieder los zu fahren an einen anderen Auflassort, wo man aber ebenfalls über 500 KM Entfernung hat und dann dort, in Straubing, die Tauben bei sehr zweifelhaften Wetterbedingungen aufzulassen.
Die ersten Tauben dort gestern abend flogen nur knapp über 1000 m/min was in Anbetracht von Regen in der Strecke und Kopfwind auch kein Wunder war. Der Konkurs läuft jetzt aktuell am Dienstagmorgen gegen 8 Uhr vermutlich noch und viele Sportfreunde werden eine sehr unruhige und schlechte Nacht gehabt haben aufgrund vieler fehlender Tauben.
Und ich möchte einfach nur fragen: ist es das wert? Ist es nötig solche Flüge zu starten damit ganz bestimmte Schläge wieder die deutsche Meisterschaft spielen können? Haben solche Flugverläufe eine Aussagekraft über die Qualität der einzelnen Tauben oder des ganzen Bestandes? Meine Antwort ist ganz klar: Nein! Für viele Züchter und Tauben sind solche Flüge nur Lotterie und wenn es Schläge gibt, die trotz der sehr schwierigen Bedingungen die Tauben gut bekommen und sogar ihre besten Tiere und Vorbenannten früh in der Uhr haben, dann hat das fast ausschließlich damit zu tun wie man diese Tauben vorbereitet und führt. Alles andere wäre gelogen! Über das war dort gestern veranstaltet wurde wird unbedingt noch zu reden sein. Spätestens dann wenn im Herbst und Winter wieder die großen Verkäufe gestartet werden sollen. Es wurde hier viel zu viel auf dem Rücken der Mehrheit der Züchter und v.a. der Tauben ausgetragen.
 

Montag, 28.07.2025
Sascha am 28.07.2025 um 06:12 (UTC)
 In der letzten Woche waren hier in der Gegend ja verschiedene Jungtiere von einem schwierig verlaufenden Flug einer RV aus dem Regionalverband 258 zugeflogen. Gestern sind zwei Sportfreunde hierher gefahren und haben die Jungtauben eingesammelt und nach hause gebracht. Es lohnt sich schon Tauben zu melden. Immer wieder wird berichtet, dass sich niemand um gemeldete Tauben kümmert. Aber das ist längst nicht immer so. Es gibt doch viele Sportfreunde, die sich über die Meldung ihrer Tauben freuen und diese dann abholen oder abholen lassen, Ich denke dass es einfach selbstverständlich sein sollte verflogene Tauben zu melden und diese auch abzuholen, wenn man sie selbst gemeldet bekommt. Davon abgesehen lernt man durch solche Taubenmeldungen auch immer wieder sehr nette Briefttaubenzüchter kennen.
An diesem zurückliegenden Wochenende sollte eigentlich auch der sogenannte "Autoflug" "der "Freunde des Kulturerbes Brieftaube" stattfinden. Aber aufgrund der schlechten Wetterbedingungen besonders in Süddeutschland wurde der Flug dann schließlich abgesagt. In dem Zusammenhang wundert es mich allerdings, dass der Regionalverband 413 heute mit seinem Kabinenexpress i Landshut steht in der Hoffnung dort noch einen 500-Kilometer.Flug starten zu können. Der Vorsitzende des Vereins "Freunde des Kulturerbes Brieftaube" kommt genau aus diesem Regionalverband 413 und im vergangenen Jahr hatten auch viele Sportfreunde aus diesem Regionalverband am sogenannten "Autoflug" teilgenommen. Dieses Jahr wird der Flug nun leider wetterbedingt, aber verständlicherweise, abgesagt und der Regionalverband 413 fährt los und wartet nun in Landshut auf gutes Wetter. Da scheint einigen Sportfreunden doch ihre mögliche Platzierung in der Deutschen Meisterschaft für die noch ein 500 KM-Flug benötigt wird, wichtiger zu sein als alles andere.
Ich denke heute wird kaum ein Auflass möglich sein, aber dann wird man dort vielleicht stehen bleiben bis morgen. Es ist ja inzwischen auch möglich irgendwann in der Woche den Endflug zu starten. Für die Verbandsbedingungen wird scheinbar alles möglich gemacht was irgendwie geht. Die Meisterschaften müssen errungen werden, damit Geld verdient werden kann, So ist es leider wohl im deutschen Brieftaubensport.
Wir werden vielleicht heute erfahren wie es hier weitergeht mit den Jungtaubenvorflügen. Ich denke dass das Wetter in dieser Woche durchaus Flüge zulässt, denn die Entfernungen sind ja noch nicht besonders groß. Es ist allemal besser bei den aktuell niedrigen Temperaturen Jungtiere zu schicken als bei Hitze und wenn die Sichten gut sind und die Sonne zwischendurch einmal scheint, dann kann man sehr gut Trainingsflüge durchführen.
 

Sonntag, 27.07.2025
Sascha am 27.07.2025 um 05:12 (UTC)
 Gestern konnte nun der erste Vorflug unserer Reisevereinigung durchgeführt werden. Für uns hier in der Mitte der RV sind das etwa 45 Kilometer Entfernung. Ich hatte die Jungtiere am Freitag aus Zeitgründen deutlich vor der eigentlichen Einsatzzeit in den Kabi gesetzt, aber ich denke, dass das den Tauben nicht schadet. Die Tauben konnten gegen 10.25 Uhr gestartet werden. Insgesamt scheint der Flug relativ glatt verlaufen zu sein. Unsere eigenen Tauben kamen nicht besonders gut, aber das kenne ich schon. Das geht in fast jedem Jahr so und wird oft erst nach drei oder vier Flügen besser. Da ich nun seit sicher drei oder vier Jahren das Problem habe, dass die Jungtiere am Haus sehr schlecht und spät anfangen zu fliegen und sie auch später selten einmal richtig ziehen, tun sich die Jungtiere auf den ersten Flügen immer sehr schwer. Ich habe keine Ahnung woran es liegt, dass unsere Jungtauben so schlecht anfangen zu trainieren. Ich habe alles Mögliche ausprobiert um Besserung herbeizuführen, aber gelungen ist es bislang nicht wirklich. Ich stehe da vor einem Rästel.
Da ich die Tauben auch nicht privat trainiere (in diesem Jahr habe ich sie nach der mehrfach durchgeführten Gewöhnung an die Kabi-Boxen (ich habe hier kleine Trainingsboxen von Geraldy und auch zwei große Kabi-Boxen) ein Mal auf 3 KM gefahren und ansonsten im Garten fliegen lassen) müssen unsere Jungtauben auf den ersten Vorflügen doch oft sehr suchen.
Als ich gegen 14 Uhr hier weggefahren bin um noch einen Schlagbesuch zu unternehmen fehlten noch vier Jungtiere von denen am Abend dann noch zwei Tiere heimgekehrt waren. Es fehlen nun also noch zwei Jungtauben von diesem Flug. Das ist sicher ein Stück weit normal. Aber trotzdem hoffe ich, dass auch diese Tauben noch wieder auftauchen.
Unsere RV ist von der Fläche recht groß und vor dem hinteren Drittel der RV stand gestern ein Kabi einer anderen Reisevereinigung am Auflassplatz in Lohne um die Jungtiere zu starten. Obwohl unser Flugleiter die Verantwortlichen dieser RV wohl mehrfach darauf hingewiesen hat wann unsere Tauben gestartet werden und durchfliegen müssen und darauf bzgl des Auflasses Rücksicht zu nehmen hat man es dort für nötig befunden die eigenen Tauben genau in die durchziehenden Tiere unserer RV zu werfen mit dem Ergebnis, dass im hinteren Teil unserer Reisevereinigung bei einigen Züchtern deutlich zu viele Tauben fehlen, die vermutlich mitgezogen wurden.
Nachmittags war ich dann, wie schon vor 14 Tagen, zu Gast bei der Schlaggemeinschaft Herlfgerdt-Otte in der RV Delbrück und konnte die Ankunft der Tauben vom Endflug über 620 KM mitverfolgen. Es war wieder ein toller Nachmittag mit einem anspruchsvollen Flug aber dass man dort das Brieftaubenhandwerk versteht kann man bei einem Ergebnis von 30/20 Preisen in der RV und 30/21 Preisen im Regionalverband wirklich zweifelsfrei erkennen.
Ich durfte nach der Rückkehr der Tauben, die zwischen 8 1/2 und 10 Stunden auf dem Flügel gewesen waren einige Tauben in die Hand nehmen, die gerade heimgekehrt waren und diese präsentierten sich, bis auf den völlig normalen Gewichtsverlust, in einem ausgezeichneten Zustand. Da wurde bei der Vorbereitung der Tauben für diesen schweren Flug anscheinend sehr viel richtig gemacht. Ich kann mich nur erneut für den tollen Nachmittag und die interessanten Gespräche bedanken!

 

Freitag, 25.07.2025
Sascha am 25.07.2025 um 06:10 (UTC)
 Das was sich hier in der RV in den letzten Tagen abspielt ist wieder einmal ein Paradebeispiel dafür warum es mit dem deutschen Brietaubensport immer weiter bergab geht und es nur noch sehr selten gelingt Menschen, insbesondere jüngere Leute, für unser Hobby zu begeistern.
Rechtzeitig vor der Jungtierreise erhalten wir immer ein schreiben, in dem die Vorflüge terminiert sind und einige Informationen zum Reisegeschäft stehen. Danach war unser erster Vorflug auf den gestrigen Donnerstag angesetzt ist. Also hatte ich mir gedacht, dass ich eine Einladung von Freunden annehmen kann für den heutigen Freitag, da dann Freitag ja bestimmt nicht eingesetzt oder geflogen wird.
Am zurückliegenden Sonntag wurde uns dann vorab mitgeteilt, dass der 1. Vorflug wetterbedingt vielleicht auf den Mittwoch vorgezogen wird. Montag wurde dieses dann bestätigt. Ich hatte geschrieben, dass ich als letzter am Dienstag zum Einsetzen kam, da ich so lange überlegt habe, ob es überhaupt Sinn macht die Tauben einzusetzen, da aus meiner Sicht ein Flug am Mittwoch schwierig sein würde. Ich dachte mir dann: "Sie werden schon wissen was sie tun" und habe die Tauben doch noch eingesetzt. Mit dem Ergebnis, dass der Flug nicht stattfand und zurückgenommen wurde. Ich habe mich am Meisten über mich selbst geärgert, da ich bzgl des Fluges und des Wetters ja eigentlich schon geahnt hatte worauf es hinausläuft.
Ich mache da ansonsten gar keinen Vorwurf. Wenn der Flugleiter das Wetter für nicht geeignet hält für einen Auflass, dann ist das eben so. Aber es ist eben auch so, dass man das schon im Vorfeld in den Wetterberichten sehen konnte.
Wie auch immer: also bin ich nach der Rückkehr des Kabis zur Einsatzstelle gefahren, habe die drei Boxen mit unseren Jungtauben ins Auto geladen und habe sie hier in der Nähe fliegen lassen.
Gestern nachmittag dann um kurz nach 16 Uhr erhielten wir die Nachricht, dass wir heute wieder einsetzen sollen für den Vorflug morgen und einen neuen Versuch vom gleichen Ort. Wie gesagt: ich hatte entsprechend der ursprünglichen Planung eine Einladung für heute angenommen und nun stehe ich wieder da. Sage ich den Freunden ab oder lasse ich die Tauben zuhause?
Gestern abend sagte mir ein Sportfreund, der nicht an der Reise teilnimmt, aber einige Tauben zuhause zu seiner Freude hält und dessen Bruder lange erfolgreich Brieftauben gereist hat: "Das wird ja immer schlimmer. Da hat mein Bruder schon immer drüber geschimpft. Diese ständigen Verlegungen. Das geht doch nicht!" und später sagte mir ein weiterer Brieftaubenfreund, der ebenfalls nur einige Tiere am Haus hält und der nicht reist: "Das würde ich nicht mehr mitmachen."
Genau betrachtet haben beide vollkommen recht. Wenn das ganze Privatleben aufgrund der dauernden Verschiebungen unter unserem Hobby leidet, dann ist es eigentlich besser sich davon zu verabschieden. Mir scheint dass viele Züchter überhaupt nichts mehr anderes zu tun haben als ihre Tauben zu reisen. Das ist alles was sich in ihrem Leben abspielt und deswegen ist es ihnen auch egal wenn ständig Termine verschoben werden.
Als die Tauben, die ich am Mittwoch aus dem Kabi geholt und fliegen gelassen hatte, hier zuhause einsprangen, sprang ein Zuflieger mit ein. Die Taube kam von Sportfreunden aus dem Regionalverband 258. Gestern nach dem Freiflug der Jungtauben sprang erneut eine fremde Jungtaube ein. Von den gleichen Sportfreunden.
Diese berichteten mir, dass ihre RV am Mittwoch einen Vorflug gestartet hatte. Man stand gar nicht weit von hier entfernt mit dem Kabi, aber ein Auflass war wetterbedingt nicht möglich. Also ist man ein Stück zurück gefahren und hat um 14.10 Uhr die Tauben aufgelassen. Mit dem Ergebnis, dass vielen Sportfreunden noch etwa ein Drittel ihrer Jungtauben fehlt.
Das Interessante an der Meldung dieser beiden Tauben war nun, dass die Tauben nicht die 55 KM in Richtung Heimat im Nordosten geflogen sind mit Wind im Rücken, sondern etwa 35 KM in Richtung Südwesten gegen den Wind und dann hier eingesprungen sind und dass es sicher nicht die einzigen waren, denn es fehlen in der entsprechenden Tauben teilweise leider noch reichlich Tiere. Warum sind diese Tauben in genau die entgegen gesetzte Richtung geflogen? Ich vermute weiterhin dass es vielen Jungtauben aus mir unbekannten Gründen extrem schwer fällt sich überhaupt zu orientieren.
Ich verstehe aber auch die Flugleiter nicht mehr. Jungtiere, die noch gar nicht oder ein oder zwei Mal im Kabi waren zurückzufahren auf kürzere Entfernungen und dann nachmittags zu starten, das ist totales Harakiri. Das macht man nicht und das sollte man eigentlich auch wissen. Da ist es dann schon besser es so zu tun, wie es hier gemacht wurde. Man nimmt die Tiere zurück in die Heimat. Dass sie aber kaum zuhause sind, nachdem man sie abgeholt hat, und dann wieder kurzfristig ein Flug angesetzt wird, zeigt mir, dass weiterhin unglaublich viel schief läuft im deutschen Brieftaubensport und auch deswegen unser Hobby so keine Zukunft hat.
 

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