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Sonntag, 05.10.2025
Sascha am 05.10.2025 um 16:32 (UTC)
 Zu der gesamten Salmonellen-Problematik wie ich sie hier zuletzt angerissen habe, habe ich mehrere Mails und Nachrichten bekommen. Von Brieftaubenzüchter und auch von Rassetaubenzüchtern. Mit Tips, mit Fragen und v.a. haben mir Taubenfreunde ihre Schwierigkeiten mit eindeutig Paratyphus-erkrankten Tieren geschildert. Letztlich kann ich nur immer aus meiner Sicht und meinen Erfahrungen schildern was man tun kann und dazu raten unbedingt in irgendeiner Form mit Tierärzten zusammen zu arbeiten, die auf Tauben spezialisiert sind.
Es ist allerdings auch so dass es unter den Tierärzten gerade hinsichtlich des gesamten Paratyphus-Komplexes sehr unterschiedliche Ansichten gibt. Hinsichtlich der Behandlung und der Behandlungsdauer, der Impfungen und eventuell vorbeugender Präparate usw. Man fährt, so denke ich, in diesem Fall einfach gut damit einen Tierarzt zu suchen, dem man vertraut und bei dem man persönlich ein gutes Gefühl und eine angenehme persönliche Beziehung hat. Das ist alles nicht immer ganz einfach, gerade wenn die Entfernungen groß sind. Aber am Ende lohnt es sich, weil man doch seine Tauben einfach nur gesund haben und sehen will.
Auf der anderen Seite scheint es auch immer wichtig sich mit anderen Züchtern auszutauschen. Züchter bei denen man den Eindruck hat, dass man persönlich gut klar kommt, dass der Austausch ehrlich ist und die bestenfalls auch ein Stück Erfahrung mitbringen. Auch in dieser Hinsicht gibt es im Brieftaubensport solche und solche. Es gibt Sportfreunde, die offen und ehrlich mit dem umgehen, was sie mit ihren Tauben machen hinsichtlich Versorgung, Gesundheitsvorsorge, Medikamenten und Impfungen und es gibt Züchter, da weiß man schon nach drei Minuten eines Gesprächs, dass sie entweder überhaupt nichts sagen oder nur wenig sagen oder schneller Lügen als ein Pferd reiten kann. Taubenzüchter sind da nicht anders als alle anderen Menschen auf der Welt. Es muss immer persönlich passen.
Ich bin mal bei einem Schlagbesuch gewesen wo wir schon bei Kaffee und Kuchen saßen und uns unterhielten als einer der beiden Züchter der Schlaggemeinschaft, die ich besuchte, plötzlich aufstand und sagte: "Wartet mal, ich zeige euch mal was." Kurze Zeit später kam er wieder mit einer kleinen Schale, in der Gras wuchs. Es handelte sich um Katzengras. Auf meine Frage was er denn da mache, erklärte der Züchter: "Das stelle ich meinen Jungtauben hin. Die picken da gerne dran herum." Ich fragte dann: "Und was bringt das?" Und der Züchter sagte mir: "Vielleicht gar nichts, aber die Jungtauben haben das gerne und fressen manchmal etwas und das ist doch schön, wenn sie Abwechslung haben." Der Sportfreund berichtete mir dann, dass er häufiger solche Dinge ausprobiert. Er glaube nicht, dass davon in irgendeiner Form die Leistung besser werde bei seinen Tauben. (Er reiste sehr gut und besonders mit Jungtauben hervorragend.) Aber er sehe es gerne, wenn die Tiere beschäftigt sind und wenn es ihnen gut gehe und das sei doch das Allerwichtigste. Da wusste ich, dass ich an einen Züchter geraten war, mit dem ich mich gerne und häufiger über Brieftauben austauschen wollte.
Letztlich ist es dann auch beim Taubenkauf oder Taubentausch so. Ich hole mir keine Tauben aus einem Schlag - und sei es der beste in Deutschland, oder der beste der Welt - bei dem ich den Eindruck habe, dass der Züchter nicht ehrlich ist vollumfänglich. Bei dem ich denke: "Ok, jetzt hat er mir dieses erzählt und jenes gezeigt...aber irgendwas (mehr oder weniger viel) hat er mir doch verschwiegen." Solch ein Züchter mag sehr gute Tauben haben, vielleicht würden sie mir auch helfen....aber wenn ich mir irgendwo Tauben zulege, dann will ich in der Regel auch "Alles" wissen.
Ich muss da auch immer an einen meiner ersten Kontakte zu unserem Freund Dirk de Beer denken vor vielen Jahren. Ich hatte Dirk angefragt wegen einer oder zwei Jungtauben aus einem bestimmten Paar, nachdem wir einige Male losen Kontakt hatten. Und Dirk sagte mir damals wörtlich: "Die kannst du natürlich haben - aber das sind sicherlich nicht die Besten." Er hätte mir damals die Tauben verkaufen können, ich wäre zufrieden gewesen und Dirk hätte das Geld in der Tasche gehabt. Aber stattdessen hat er mich drauf hingewiesen, dass ich vielleicht doch Tauben aus anderen und erwiesenermaßen besseren Paaren nehmen sollte. Das fand ich sehr beeindruckend und ehrlich, denn am Ende ist es ja so: wenn ich mir irgendwo Tauben hole, dann sollten sie aus dem vermeintlich besten sein. Sonst ist es nicht interessant.

 

Freitag, 03.10.2025
Sascha am 03.10.2025 um 16:25 (UTC)
 Ich hoffe dass alle Leser dieses Blogs einen schönen Feiertag verbringen konnten. Da ich Nachtdienst habe blieb mir selbst von diesem Tag nicht sehr viel als zu schlafen und die Tauben zu versorgen und gleich geht es schon wieder los zur Arbeit. Zu meinem gestrigen Beitrag hat sich ein Sportfreund bei mir gemeldet, der "vom Fach" ist und sich in dem Bereich der Beiprodukte sehr gut auskennt. Zum "Thema Probiotika" hat er mir folgendes geschieben:

"Hi Sascha, Bacillus subtilis ist ein Milieuoptimierer, dass das körpereigene Mikrobiom fördert, indem es O2 verstoffwechselt. Das hält sich also nicht im Darm und wird somit auch nicht schädlich weil es zu einseitig ist.Das sind Sporen, die in den Beiprodukten enthalten sind. Die sind sind meines Wissens nur ein extrem kleines Teil des Mikrobioms und in größerer Konzentration veratmen die den Sauerstoff der aufgrund von „Fehlfunktionen“ z.B. Krankheiten anfällt."

Das war für mich auf jeden Fall sehr interessant und ich habe ihn gebeten vielleicht mal einen kleinen Artikel o.ä. zu diesem Thema zu verfassen, denn es ist doch auch für alle Züchter wichtig zu verstehen was eigentlich passiert, wenn sie dieses oder jenes Beiprodukt an ihre Tauben verabreichen.
Dann hat sich ein weiterer Taubenfreund bei mir gemeldet. Er hatte mir vor gut drei Wochen Probleme bei seinen Tauben geschildert und die Symptomatik deutete für mich eindeutig auf Paratyphus. Ich hatte ihm geraten unbedingt zu einem auf Tauben spezialisierten Tierarzt aufzunehmen. Das hat er nun inzwischen getan und schreibt mir:

"Heute war ich mit 6 Tauben und Kotprobe meines Bestandes bei Raf Herbots. Dort diagnostizierte er Salmonellen. Jetzt soll ich eine 10 Tage Kur mit Baytril machen um zumindest die Tauben zu unterstützen. Ganz ausrotten ist bei Paratyphus ja meist nicht möglich. Das liegt dann am Ibfektionsdruck zu senken und Hygiene, Widerstandskraft erhöhen. Was war ihr Antibiotikum bei der Salmonellenbehandlung im letzten Jahr? Und wie haben Sie die Tauben danach geführt bzw aufgebaut?"

Ich denke man muss sich nicht so sehr Sorgen um den "Wiederaufbau" der Tauben nach einer Kur machen. Man kann parallel zur Kur und auch danach durchaus mit Probiotika arbeiten. Man kann während und nach der Kur regelmäßig Vitamine geben und Mineralien sowieso immer (außer bei einer Behandlung mit Tetracyclinen - da sollte man etwar zurückhaltend sein) und dann gilt es die Schläge gut zu säubern, gegebenenfalls zu desinfizieren und dann zeitnah zu impfen. Also etwa eine Woche bis zehn Tage nach Abschluss der Kur.
Und das Wichtigste ist immer: die Tauben beobachten. Wer schwächelt sollte dann schon aus dem Bestand genommen werden. Das sind in der Regel nicht die Tauben, die einem später nochmal irgendwie in Reise oder Zucht helfen.
Patatyphus ist schon ein Problem und ich glaube, dass es in sehr vielen Beständen heutzutage unterschwellig schlummert. Das muss nicht schlimm sein. Viele Tauben leben mit dem Erreger und werden auch nicht krank, solange die Umstände ok sind. Henk de Weerd sagte mir mal, dass in jedem Bestand über etwa 150 Tauben sicherlich ein Ausscheider sitzt. Und auch bestimmt in so manchen Bestand mit weniger Tauben. Fernand Marien sagt auch, dass man bei einzelnen Tauben mit Schwierigkeiten hinsichtlich einer Paratyphus-Problematik nicht unbedingt immer sofort den ganzen Bestand kuren muss und Selbiges sagt Tieratz Peter Boskamp. Als bei uns im letzten Jahr die Probleme in den Reiseschlägen waren habe ich nur dort gekurt mit dem Mittel, dass der Tierarzt empfohlen hatte. Die Zuchttauben sahen durchgängig gut aus. Sie wurden nicht behandelt und nur gleichzeitig mit den Reisetauben geimpft. Ich wollte sehen ob bei den Zuchttauben Tauben schwächeln und unter der Impfung leiden. Ich hätte sie aus dem Bestand genommen. Das war aber nicht der Fall. Insofern hat sich im letzten Jahr mein Vorgehen durchaus bewährt.
 

Donnerstag, 02.10.2025
Sascha am 02.10.2025 um 15:46 (UTC)
 Es gibt Untersuchungen dahingehend, dass sich bei Vögeln und auch bei unseren Brieftauben während der Mauserzeit das Darmmikrobiom, d.h. die Zusammensetzung der Bakterienbesiedlung in der Darmflora, deutlich ändert. Einige Bakterienarten treten vermehrt auf, andere weniger. Warum das so ist hat man bislang noch nicht wirklich erforschen können. Vielleicht hängt es mit der körperlichen Belastung der Tiere während der Mauserzeit zu tun.
Aber es könnte einer der Gründe dafür sein warum gerade in der Mauser Erkrankungen, die ihren Ursprung im Darm haben, wie z.b. Paratyphus, vermehrt auftreten können.
Tierarzt Henk de Weerd berichtete kürzlich in einem Podcast, dass es seiner Erfahrung nach drei Perdioden im Jahreslauf der Tauben gibt, in denen Paratyphus vermehrt auftritt:
Während der Mauserzeit, wenn die Tauben noch zwei oder drei alte Schwungfedern stehen haben und voll in der Mauser sind, dann in der Phase der Paarungszeit (man beobachtet dann z.b. zu viele unbefruchtete Eier oder Jungtiere, die in den Eiern absterben und nicht schlüpfen) und die dritte Phase ist während die Jungtiere im Nest liegen und meistens zwischen einem und 14 Tagen alt sind und dann plötzlich sehr schlechten Kot absetzen, versterben usw.
Das alles sind Phasen, in denen die Alttaube körperlich sehr viel leisten muss durch Federneubildung, Eibildung oder Jungtieraufzucht und es könnte sein, dass sich eben aufgrunddessen auch die Darmflora, die sonst im Gleichgewicht ist, verändert und vorhandene Krankheitserreger die Überhand gewinnen können. Hinzu kommt, dass in dieser Zeit oftmals auch die Witterung durch Nässe und Kälte für die Tauben belastend sein kann.
Aus meiner Sicht ist es vorteilhaft wenn man gerade in diesen Phasen eine gewisse Hygiene in den Schlägen walten lässt durch tägliche Reinigung und man damit ein wenig von dem Infektionsdruck von den Tauben nimmt. Auch eine gute Tränken- und Futtertroghygiene können in diesen Zeiten nur von Vorteil sein.
Insgesamt bin ich kein großer Anhänger der Gabe von Probiotika zu Darmunterstützung. Es gibt nur ganz bestimmte Bakterienstämme (z.b. bestimmte Bakterien namens Bacillus Subtiliis), die für Tiere als Futterergänzungen zugelassen sind. Diese werden von den Beiprodukte-Herstellern dann in ihren Futtermitteln verwendet. Ich denke mir aber oft, dass es nicht so gut sein kann sehr einseitig nur ein oder zwei Bakterienstämme den Tauben über das Futter oder das Trinkwasser regelmäßig zuzuführen, denn ihre Darmflora ist insgesamt vermutlich auch sehr vielseitig.
Trotzdem könnte es sein, dass die Gabe eines Probiotikums gerade in der Mauserzeit oder in den anderen Phasen, die Henk der Weerd beschrieben hat, nützlich ist um die Tauben gegen Krankheitserreger zu unterstützen.
Was mich persönlich allerdings an praktisch allen Probiotika, die für unsere Brieftauben auf dem Markt sind, stört, ist die Tatsache, dass dort im Grunde genommen zu 90 Prozent und mehr nur Füllstoffe in Form von Kohlehydraten und diverse Vitamine enthalten sind und nur relativ wenig Probiotika. Zwar benötigen die probiotischen Bakterien auch Kohlehydrate um sich im Darm zu ernähren und zu wachsen, aber in erster Linie geht es den Herstellern bei der Zusammensetzung der Produkte dann doch um Gewinnmaximierung. Und warum die Beiprodukte-Hersteller in praktisch jedes Produkt, welches sie am Markt haben, verschiedene Vitamine eingemischt haben, habe ich auch noch nie verstanden. Letztlich geht es wohl nur darum dem Käufer "etwas in die Augen zu machen".
Vor Jahren hatte mir mal ein Sportfreund, der in diesem Bereich arbeitet, eine Probe eines Probiotikums geschickt, dass fast "rein" war. Ich sollte davon, wenn ich mich recht erinnere, 1 Gramm auf die Tagesmenge Trinkwasser, welche etwa 100 Tauben verbrauchen, mischen. Zunächst wurde eine Art "Stammlösung" angerührt, in dem ich 1 Gramm Probitikum in wenig warmem Wasser gelöst habe und dieses Wassergemisch habe ich dann auf etwa 5 Liter Wasser gegeben und den Tauben zur Verfügung gestellt. Es war ein super Produkt, aber hatte sich am Markt wohl nicht durchgesetzt.
inzwischen gibt es für Brieftauben am Markt wohl nur noch ein Probiotikum welches relativ "rein" ist und sehr gering dosiert wird. Es ist das Ac-i-prim der Firma ReScha. Für mich ein sehr gutes Produkt, welches aber auch sehr teuer ist (im Verhältnis aber nicht teurer als viele andere Produkte am Markt).
Hier im Schlag habe ich aktuell noch einen Rest des Produktes "Intestino" von Dr.Sudhoff, welches ich mir vor längerer Zeit zugelegt hatte, um die Tauben bei möglicherweise notwendigen Medikamentengaben zu unterstützen. Davon mische ich, wenn ich daran denke, schon einmal etwas mit unter das Futter wenn ich die Tauben mit den Pulvern von Dr. Marien versorge. Ich würde den Tieren in der Mauser oder in der Zuchtphase eventuell auch häufiger Probiotika geben. Aber letztlich überzeugen mich all die probiotischen Produkte, die für die Tauben angeboten werden, nicht so wirklich. Ich glaube einfach nicht, dass es gut ist, wenn man den Tauben ständig irgendwelche Beiprodukte verabreicht, in denen hauptsächlich Zucker enthalten ist. Und das gilt am Ende nicht nur für die Probiotika.
 

Mittwoch, 01.10.2025
Sascha am 01.10.2025 um 05:45 (UTC)
 Obwohl ich die Schläge derzeit täglich reinige und v.a. von Federn befreie, liegt jetzt am nächsten Tag wieder eine große Menge an gemauserten Deck-, Schwung- und auch Schwanzfedern im Schlag. Ich finde den Mauservorgang bei unseren Tauben in jedem Jahr wieder ein erstaunliches Phänomen. Wenn man bedenkt in welch kurzer Zeit die Hauptmauser eigentiich vonstatten geht, dann ist es gut nachvollziehbar welch körperliche Höchstleistung die Tauben in dieser Phase vollbringen.
Im vergangenen Jahr hatten wir ja im Reiseschlag gesundheitliche Probleme bei einigen Tauben, die ich dann in der Mauserzeit auch medikamentös behandelt hatte nach Absprache mit zwei Tierärzten. Trotzdem hatten die Tauben im Anschluss an die Mauser keine Federschäden o.ä. Aber die Belastung für die Tiere war durch Mauser, Infektionsdruck und Medikamente sicherlich sehr groß.
In diesem Jahr sieht der Gesamtbestand aktuell deutlich besser aus. Von irgendwelchen Krankheiten ist nichts zu sehen. Die Tauben mausern prima, der Kot ist gut und sie sind auch ansonsten in einer guten Verfassung. Zur Versorgung hatte ich bereits geschrieben und so wie ich es geplant hatte ziehe ich es in diesem Herbst jetzt auch konsequent durch. Bislang gefällt mir das sehr gut. Was ich tatsächlich als kleinen Tipp geben kann von dem ich über das gesamte Jahr hinweg überzeugt bin und wo ich denke, dass es insbesondere während der Mauserzeit für die Tauben einen großen Nutzen hat ist die regelmäßige Gabe von Heilerde. Ich mische sie immer unter die Grit- und Mineralienmischung, welche die Tauben täglich frisch bekommen und binde die Heilerde auch zwei Mal pro Woche mit den Pulvern von Dr. Marien und Gemüsemix bzw. flüssiger Hefe an das Futter. Heilerde besteht aus naturreinem Löss. Dieser Löss enthält hauptsächlich die natürlichen Mineralien Silikat, Kalkspat, Dreischichttonminerale, Feldspat und Dolomit, sowie Spurenelemente wie Silizium, Kalzium, Eisen, Kalium, Magnesium, Kupfer und Zink. Die genaue Zusammensetzung kann variieren, aber es ist immer ein Naturprodukt aus Mineralien der Erdkruste und ich denke, dass die Tauben gerade in der Mauserzeit die enthaltenen Mineralien wirklich benötigen und brauchen können.
Das Wetter trägt aber auch seinen Teil zum Wohlbefinden der Tauben bei. Zwar war es hier heute nacht sehr kalt mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, aber dafür scheint am Tag die Sonne und es wird recht warm und die Tauben genießen es dann in der Sonne zu liegen. Etwa ein Mal in der Woche stelle ich dann die Badewanne in die Voliere und die Tiere können ausgiebig baden. Zusätze im Badewasser verwende ich in der Regel nicht. Die Tauben würden sicherlich auch ein zweites Mal in der Woche baden, wenn ich die Wanne hinstellen würde, aber das muss nicht unbedingt sein.
 

Sonntag, 28.09.2025
Sascha am 28.09.2025 um 05:48 (UTC)
 Gestern hatten wir in unserer Reisevereinigung eine kleine Vereinsvertreterversammlung. Es ging darum im kleinen Kreis Rückschau zu halten auf die letzte Saison, zu schauen was gut gelaufen ist und was man verbessern kann und darüber nachzudenken was wir im kommenden Reisejahr tun wollen und damit unsere eigentliche Herbstversammlung vorzubereiten. Außerdem wird unsere RV im kommenden Jahr 100 Jahre alt und entsprechend wollen wir auch dieses Jubiläum ein wenig feiern. Insgesamt war es eine sehr entspannte Versammlung in kleiner Runde wo einige Themen, die den Züchtern oder auch dem Vorstand wichtig waren, einmal angesprochen werden konnte. Solche Veranstaltungen sollte man häufiger machen, finde ich.
Größeren Raum nahm in der Diskussion das Krankheitsbild der "entzündeten Augen" ein. Es waren in unserer RV wohl mehrere Schläge betroffen, während andere Schläge kaum oder gar keine Probleme hatten.
Ich habe dann versucht das vorzutragen was ich über diese Symptomatik durch Gespräche mit Züchter und Tierärzten glaube zu wissen. Aber es ist wenig. So wie man allgemein noch sehr wenig über diese Erkrankung weiß. Ein Sportfreund sagte: "Ich habe seit 1958 Tauben, aber so etwas habe ich noch nicht gesehen mit diesen dicken, blinzelnden Augen."
Ohne es nachweisen zu können würde ich persönlich - Stand jetzt - sagen, dass doch auch so manche Verluste auf der Reise mit dieser Symptomatik zusammenhängen könnten. Darüber hinaus habe ich die Vermutung, dass die Krankheit oft in Beständen bei vielen Tauben (insbesondere Jungtauben) in irgendeiner Form vorhanden ist, aber es sich gar nicht so sehr in einer Symptomatik wie geschwollenem Augenfleisch und Blinzeln äußert, sondern die Tauben äußerlich gut aussehen und noch ordentlich trainieren, aber nach dem Freiflug dann ruhiger sind als sonst und einfach irgendwie "schlapp" wirken. Wenn sie dann aber nicht nur eine Stunde am Haus fliegen, sondern 250 KM fliegen und sich orientieren müssen, dann kann es vielleicht zu Problemen kommen nach hause zu finden und zu kommen.
Ich möchte das Thema heute nicht noch weiter ausführen. Vielleicht komme ich demnächst noch einmal darauf zurück und trage alles zusammen was ich so gehört habe. Aber es ist wohl insgesamt so, dass, genau wie damals als das erste Mal die sogenannte Jungtaubenkrankheit auftrat, sehr viel Unfug erzählt wird.
Unsere Verbandsklinik hat nun vor einiger Zeit eine Umfrage dazu gestartet und ich hoffe, dass viele betroffene Sportfreunde daran teilnehmen. Ansonsten denke ich, dass es, so wie es bei der Jungtaubenkrankheit auch war, wichtig ist, dass wir möglichst schnell den oder die Erreger isolieren, welche das Krankheitsbild möglicherweise auslösen, damit wir dann sehen wie wir darauf reagieren können.
Ich habe gestern auch darauf hingewiesen, dass wir mehr als zwei Jahrzehnte Probleme mit der Jungtaubenkrankheit hatten und dass während dieser Zeit den Züchter hunderte Produkte angeboten wurden, die angeblich vorbeugen oder helfen sollten und aus heutiger Sicht betrachtet hat das nur einem genutzt: dem Geldbeutel der Verkäufer. Ich hoffe einfach, dass wir nicht wieder in so eine Situation geraten und wir in diesem Fall schneller herausfinden was die Ursache der Erkankung ist und wie wir gegebenenfalls vorbeugen oder therapieren können.
 

Freitag, 26.09.2025
Sascha am 26.09.2025 um 15:25 (UTC)
 Da ich die Tauben aktuell nur noch ein Mal pro Tag füttere läuft die Versorgung eigentlich immer gleich ab: zunächst mache ich die Schläge sauber und die Tröge sauber. Anschließend wird gefüttert - und zwar so viel, dass die Tauben satt sind und etwas Gerste und Paddy-Reis liegen bleibt. In der Zeit während die Tauben fressen gebe ich frisches Wasser in die Tränken. Dabei wechsele ich jeweils die Tränken-Einsätze (in den Herwi-Tränken) bzw. die Plastik-Tränken und lasse sie austrocknen und ersetze sie durch frische und saubere Einsätzte oder Tränken. Über die Zusätze in der Tränke hatte ich vor Kurzem bereits geschrieben.
Wenn die Tauben dann satt sind gebe ich in die Futtertröge jeden Tag etwas frische Mineralien. D.h. die Picobal-Mischung von der Firmal Klaus mit etwas Rotstein, Holzkohle, Mineralpulver und Heilerde. Daraus können sich die Tauben dann suchen was sie möchten. Am nächsten Tag werden, wenn ich die Tröge etwas reinige, die Reste entfernt.
So geht es Tag für Tag bin zum Ende der Mauser. Nur das säubern der Schläge muss hier und da mal einen Tag ausfallen, wenn ich zu wenig Zeit habe. Aber das ist für die Tauben kein Problem.
Was mir immer wieder auffällt: die Täubinnen scheinen einfach einen deutlich höheren Bedarf an Mineralstoffen zu haben als die Männchen. Wenn ich die Mineralien nach der Fütterung, wenn alle Tauben satt sind, in den Trog gebe, dann fressen die Weibchen viel mehr davon als die Vögel, Es ist natürlich während der Paarungszeit und der Eibildung so, dass die Täubinnen einen hohen Bedarf an Mineralstoffen haben. Selbstverständlich auch während der Aufzucht er Jungtauben. Aber auch im restlichen Jahr, während der Mauser oder der winterlichen Ruhezeit fressen die Täubinnen einfach viel mehr Mineralstoffe.
Da wir selbst keine Weibchen reisen weiß ich nicht wie es bei den Täubinnen in der Reisezeit ist in Relation zu den Männchen. Aber vermutlich haben sie auch in der Reisesaison einen viel höheren Bedarf. Brieftauben scheinen echte "Verzehrer" von Mineralien zu sein. Ich denke mir oft, dass man durchaus mal eine Zeit sehr einfaches oder einseitiges Futter geben kann. Ebenso kann eine Taube mal ohne zusätzliche Vitamine auskommen. Aber Mineralien brauchen sie eigentlich immer recht viel.
Wenn wir in den Urlaub fahren und ich die Futterautomaten nutze, dann mische ich die Mineralien in das Futter hinein sodass die Tauben sie täglich "frisch" aus dem Automaten bekommen. Das ist immer noch besser als für eine Woche viele Mineralien in einen offenen oder halboffenen Behälter zu geben wo sie dann zustauben und schon nach kurzer Zeit nicht mehr gefressen werden.
Was mir hinsichtlich der Mineralstoffversorgung auch noch aufgefallen ist viele Hersteller von Beiprodukten sind in den letzten paar Jahren dazu übergegangen neben den Mineralstoffen Natrium, Kalium, Kalzium oder auch Magnesium in ihre Produkte Spurenelemente wie Kupfer, Eisen, Phosphor, Zink oder Mangan einzumischen. Das ist grunsätzlich sicherlich richtig um eine ausreichende Mineralstoffversorgung der Tauben sicher zu stellen. Allerdings muss man an dieser Stelle vorsichtig sein. Man kann auch überdosieren und dann schlägt die Versorgung ins Gegenteil um. Daher bin ich immer ein Freund davon die Tauben selbst aus allem aussuchen zu lassen und sie nicht über das Futter oder die Tränke zu häufig dazu "zu zwingen" bestimmte Stoffe aufzunehmen.
Ich erinnere mich an einen Sportfreund, der mir vor zwei oder drei Jahren schrieb, dass er vor einem Rätsel stehe. In einem Schlagabteil würden mehrere Täubinnen nur "Windeier" legen. Wir haben überlegt woran es liegen könnte, kamen aber zu keinen Resultat. Bis er mir nach einiger Zeit mitteilte, dass er das Rätsel gelöst hatte. Er hatte, in dem guten Glauben den teilweise älteren Täubinnen etwas Gutes zu tun, fast täglich ein Produkt mit relativ viel Phospor gegeben und dieses (wenn ich es richtig erinnere) auch noch überdosiert. Es war dann wohl zu Störungen bei der Eibildung durch ein verschobenes Kalzium-Phosphor-Verhältnis gekommen, sodass die Täubinnen keine harte Eierschale ausbilden konnten. Hinzu kam, dass die Tauben wohl in einem Schlag saßen, indem sie keinen Zugang zur Voliere hatten und entsprechend kein Sonnenlicht bekamen, sodass es möglicherweise zu einem Vitamin D-Mangel kam. Sowohl Vitamin D, als auch Phosphor und Kalzium spielen eine wichtige Rolle bei der Eibildung. Nachdem er das Produkt aus der Versorgung der Tauben herausgenommen hatte normalisierte sich alles recht schnell.
 

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