| Heute Nachmittag setzen wir unsere Tauben zum vierten Preisflug ab Parsberg ein. Das sind für unseren Schlag knapp 370 Kilometer Entfernung. Die Wetterbedingungen werden insofern anders, dass die Tauben wohl morgen direkt Wind von vorne haben. Nachdem sie bisher immer mit Wind im Rücken geflogen sind wird das morgen ein Flug mit ganz anderem Anspruch.
Leider werde ich die Tiere, je nachdem wann sie aufgelassen werden können, arbeitsbedingt vielleicht nicht sehen können, wenn sie wiederkommen. Das ist sehr unbefriedigend, denn wofür schicke ich Tauben auf die Reise, wenn ich sie bei der Heimkehr nicht sehen kann?! Aber es ist dann nicht zu ändern.
Wie die Verfassung unserer Vögel ist vermag ich nicht so wirklich zu sagen. Das Flugverhalten beim Freiflug am Vormittag war in meinen Augen gut. Sie fressen auch gut und sehen ordentlich aus. Was mir allerdings zu denken gibt ist die Tatsache, dass sie einfach zu wenige Daunen mausern. Der Kot selbst ist in Ordnung und so gebunden wie es sein muss. Aber es liegen zu wenige Daunen auf und auch zu wenige im Schlag und in den Zellen, finde ich.
Nicht nur wir selbst, sondern auch viele Sportfreunde in unserer RV klagen über deutlich zu viele verletzte Tauben. Nun ist es so, dass auf unserer Südostrichtung die allermeisten Regionalverbände samstags ihre Flüge machen. Vielleicht führt das dazu, dass sich die Greifvogelangriffe dann sonntags auf die wenigen Tauben konzentrieren, die aus unserem Regionalverband unterwegs sind auf unserer Flugroute. Ob es besser wäre die Flüge auch samstags durchzuführen weiß ich nicht. Man müsste es ausprobieren. Wobei das wiederum für berufstätige Züchter mit dem Einsetzen am Freitag dann teilweise nochmals schwieriger wäre.
Insgesamt muss man einfach feststellen, dass die Überpopulation der verschiedenen Greifvögel ein riesiges Problem für uns Brieftaubenzüchter geworden ist. Gestern flog, als unsere Jungtauben im Freiflug waren, hier ein Falke herum, der von seiner Färbung eher wie ein Turmfalke aussah, aber deutlich größer war. Es ging alles sehr schnell und die Tauben wurden auch nicht angegriffen. Ich kann mir vorstellen, dass es ein junger Wanderfalke war, kann es letztlich aber nicht genau sagen. Es war mir aufgefallen weil die Schwalben sehr nervös waren und kurze Zeit später sah ich dann für einen Moment den Greifvogel. Entsprechend nervös sind aktuell auch unsere Jungtiere. Teilweise trauen sich einzelne Tiere nicht auf dem Dach zu landen und setzen sich in Bäume in der Nachbarschaft. Ein junger Vogel ist von Donnerstag auf Freitag gar nicht hereingekommen und kam erst gestern Abend sehr hungrig wieder in den Schlag. Alles in Allem ist das auch nicht sehr zufriedenstellend.
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