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Freitag, 19.09.2025
Sascha am 19.09.2025 um 06:46 (UTC)
 Es gibt Sportfreunde, die Woche für Woche und Jahr für Jahr, teilweise fast seit Jahrzehnten in ihren RVen und Regionalverbänden hervorragend reisen und praktisch immer vorne dabei sind. Oft haben diese Züchter einen eigenen Stamm an Tauben, den man manchmal über viele Generationen zurück verfolgen kann. An diesen Stamm paaren sie nur hin und wieder versuchsweise andere Tauben, um etwas "frisches Blut" einzukreuzen.
Nun könnte man meinen, dass es einfach wäre seinen eigenen Bestand zu verbessern, wenn man bei solch einem Züchter einige Eier oder Taiuben holt und damit fliegt oder züchtet, denn der Sportfreund hat eigentlich alles, was man sucht: gute Ergebnisse mit schnellen und sicheren Tauben, einen durchgezüchteten Stamm und oftmals auch noch einen Bestand, der einfach ordentlich in der Handbeurteilung ist.

Wenn man das tut ist nach ein, zwei, drei Jahren oft das Erstaunen, die Enttäuschung und manchmal auch der Ärger groß, dass diese Tauben nicht besser und häufig sogar deutlich schlechter sind als die eigenen Tiere. Man hat dann oft keine Erklärung dafür dass Tauben von einem solchen Top-Schlag mit besten Vorraussetzungen einfach keinen Fortschritt bringen.

Dabei wird oft vergessen, dass es Sportfreunde gibt, die einfach ein "Händchen" für Tauben haben. Sie verstehen es die Tauben so zu führen, so vorzubereiten und so in Wettkampfform zu bringen, dass diese Tiere dann super Leistungen bringen. Sobald aber dieses "Händchen" fehlt und die Tauben anders geführt werden in einem anderen Schlag, bricht die Leistung ein ganzes Stück ein.
Es gibt Züchter, die machen aus einer durchschnittlich veranlagten Taube ein Tier, dass zehn, elf Preise mit einigen frühen Preisen fliegt. Weil sie besonders gut mit Tauben umgehen können, weil sie verstehen sie zu versorgen und fertig zu machen und zu motivieren. Werden diese Tauben von anderen Sportfreunden geführt fliegen sie vielleicht "nur" sieben oder acht Preise und kaum einmal Spitze.
So gibt es hier und da ganze Bestände, die auf dem Können und dem Talent eines Züchters aufgebaut sind und wo die Tauben über Jahre herausragend fliegen und sobald diese Tiere anderswo fliegen tun sie es einfach nicht.
Ich nenne diese Tauben immer "Systemtauben". Es sind Tiere, die unter bestimmten Züchtern und bei einer besonderen Führung sehr gut fliegen und ansonsten aber eher durchschnittliche Qualitäten haben.

Gerade deswegen halte ich es für wichtig den Sportfreund, bei dem man sich neue Tauben holt, zu kennen. Ihm nicht nur hinsichtlich der Nachzucht seiner Tauben zu vertrauen, sondern aucn dahingehend, dass er einem zeigt und erklärt wie er die Tauben führt, wie er mit ihnen umgeht und dass er einfach rundherum ehrlich ist mit dem was er an seinen Tauben tut.
Das heißt dann trotzdem nicht, dass ich es selbst genauso gut hinbekomme wie dieser Züchter. Aber ich kann dann von ihm lernen und vielleicht mit der Nachzucht seiner Tauben entsprechend arbeiten.
Es gibt Sportfreunde, die herausragend fliegen, aber schon einen roten Kopf bekommen, wenn man sie nur danach fragt was sie denn für Futter geben. Von diesen Züchtern erfährt man oft alles mögliche, aber sicher nicht was sie wirklich tun mit ihren Tauben. Was sie an Beiprodukten geben, an Medizin, an Impfungen und v.a. wie sie mit ihren Tauben umgehen. Man merkt hin und wieder sehr schnell wie so ein Sportfreund "tickt". Stellt man die richtigen Fragen, dann weiß man anhand der Antworten letztlich schon ob dieser Züchter die Wahrheit im Ganzen sagt. Wenn es an der Stelle nicht harmoniert, dann lässt man es einfach bleiben sich dort Tauben zu holen.
 

Donnerstag, 18.09.2025
Sascha am 18.09.2025 um 07:52 (UTC)
 Auf dem Taubenmarkt in Kassel soll es neben der Versteigerung unseres Verbandes auch wieder eine Auktion unter dem Titel "Diamonds in the Sky" geben. In den letzten Ausgaben der Zeitschrift "Taubenmarkt" wurden schon verschiedene Artikel zu den Züchtern veröffentlich, deren Tauben dort angeboten werden. Schaut man sich die Liste der Züchter an, die dort Tiere in der Versteigerung haben, dann fällt auf, dass gleich mehrere dieser Sportfreunde überhaupt nicht (mehr) am Reisegeschehen teilnehmen. Es handelt sich um reine Verkaufschläge, die irgendwo Tauben einkaufen, die derzeit hoch gehandelt werden und dann deren Nachzucht anbieten. Das ist an sich nichts Verwerfliches und es kann jeder tun was er will in dieser Hinsicht, aber es weist doch darauf hin, dass wir hier in Deutschland hinsichtlich der Zucht von Leistungstauben auf dem völlig falschen Weg sind. Es kann doch nicht das Ziel sein, dass irgendwelche Züchter mit viel Geld in Belgien oder Holland Kinder oder Enkel von bekannten Zucht- oder Reisetauben kaufen und dann hier aus diesen Kindern weiter vermehren und das alles dann in die Zuchtschläge der deutschen Züchter wandert. Und am Ende wundern wir uns hier über schlechte Flugleistungen, Jungtaubenverluste und anfällige Tauben. Ich verstehe einfach nicht wie man als Züchter hingehen kann und sich für mehr oder weniger Geld dort Tauben kauft. Ich möchte nicht sagen dass die dort angebotenen Tauben schlecht sind. Es sind sicher auch Gute darunter. Aber die Erfahrung über Jahrzehnte im Brieftaubensport zeigt doch, dass gute Reisetauben in erster Linie aus guten Reisetauben kommen. Nicht aus deren Enkeln, Urenkeln, Nichten, Neffen oder sonstigen Verwandten.
Wenn ich mir aus der 1. As-Taube meiner Nachbar-.RV vielleicht ein Jungtier oder ein paar Eier hole, so ist die Wahrscheinlichkeit dass das eine gute Taube wird doch um einiges höher als wenn ich irgendwo auf einer Auktion einen Enkel oder eine Urenkelin einer As-Taube kaufe.
Dieses ganz Taubengeschäft ist mir so fremd und unverständlich geworden, dass ich es kaum beschreiben kann. Es wurden immer Tauben verkauft und getauscht und gehandelt in den letzten Jahrzehnten. Aber der Blick auf die Leistung der direkten Vorfahren, insbesondere der Eltern der Tauben, war wohl nocht nie so unscharf wie heute. Stattdessen werden nur noch "Marken" gehandelt wie bei Autos oder Handys. Muss es denn wirklich die Millionste "Leidemann-Taube" sein, die man kauft oder unbedingt eine "van-Gaver" oder "van den Bulck" oder sonst eine Taube oder wäre es nicht viel zielführender sich bei Sportfreunden umzusehen, die sehr gut reisen, mit denen man persönlich harmoniert und die vielleicht auch einen ganz eigenen Stamm haben und wo man dann aus den besten Tauben vielleicht mal ein paar Junge oder Eier für einen anständigen Preis bekommen kann? Mir ist das alles zu hoch. Wenn ich eine Taube kaufen möchte, dann muss sie direkt aus einer As-Taube oder aus Tauben sein, die schon herausragenden Nachwuchs gezüchtet haben. Alles andere bringt einen zwar auch hin und wieder weiter, aber mit jeder weiteren Generation nimmt die Wahrscheinlichkeit ja ab. Ich muss dann doch nicht hunderte und tausende von Euro für eine Taube einer bestimmten "Marke" ausgeben, wenn ich die gleiche oder bessere Qualität beim "Züchter nebenan" bekommen kann.
Ich habe in diesem Sommer bisher selbst eine Taube gekauft. Sie war für unsere Verhältnisse auch nicht billig. Diese kommt aus einem Schlag, den ich kenne und dessen Tauben ich kenne. Beide Eltern der Taube haben schon hervorragende Nachzucht in Zucht und Reise gebracht. Die Taube, die ich gekauft habe, ist sehr gut in der Handbeurteilung für mich. Und trotzdem ist es natürlich alles andere als sicher, dass es eine gute Taube ist in der Zucht. Aber eine höhere Wahrscheinlichkeit eine gute Taube zu bekommen kann ich nicht erzielen. Wenn ich nun ein, zwei oder drei Generationen weiter gehen würde und eine Taube kaufen würde, die irgendwo noch auf herrausragende Eltern zurückgeht, dann nimmt doch die Wahrscheinlichkeit mit jeder Generation und jeder Abweichung von Elterntier ab.
 

Dienstag, 16.09.2025
Sascha am 16.09.2025 um 17:31 (UTC)
 Vor einer Woche hatte ich die Belichtung der Jungtauben zur Hälfte, d.h. morgens, schon ausgeschaltet. Heute habe ich die Belichtung auch abends beendet und die Jungtauben haben nun nur noch das normale Tageslicht. Seit gestern war schon ein deutlicher Anstieg der Deckgefieder-Mauser festzustellen und dieser Prozess wird sich nun nochmals verstärken wo das Licht ganz ausgeschaltet ist. Am Liebsten würde ich zu dieser Zeit alle Tauben in Volieren halten. Da ist es viel einfacher die Tauben sauber zu halten. So muss man schon sehr regelmäßig in den Schlägen die Federn entfernen. Ebenso fällt in den Volieren viel weniger Staub an was sicherlich in den Herbst- und Wintermonaten auch ein großer Vorteil ist. Unsere Witwerweibchen sitzen beispielsweise immer in einer überdachten Voliere, die nur im oberen Bereich, in dem die Täubinnen auf Stangen sitzen, durch Windschutznetze abgekleidet ist. Von Aspekt der Sauberkeit und der Gesundheit gibt es für Tauben eigentlich keine bessere Haltung. Gerade jetzt in der Mauserzeit. Was allerdings ausfällt - und deswegen setze ich u.a. unsere Reisevögel eben nicht in eine Voliere - ist die Beschäftigung mit den Tauben und zumindest in unserer Weibchenvoliere kann man die Tauben auch nicht so gut beobachten.
Ein Sportfreund fragte mich gestern wie ich die Tauben in der Mauser versorge. Das läuft hier letztlich seit vielen Jahren gleich. Aktuell bekommen sie, so wie ich es schon mal beschrieben hatte, ein Futter in dem ich sämtliches Futter, welches ich noch übrig hatte aus der Zucht- und Reisezeit, zusammengemischt habe und dieser Mischung habe ich nur noch einige Erbsen und etwas Hanf zugesetzt. Sollte dieses Futter auffgebraucht sein kaufe ich eine relativ einfache Zucht- und Mausermischung und setze etwas Hanf zu und vielleicht auch noch ein paar Erbsen und damit hat es sich. Die Tauben mausern mit einer günstigeren Mischung keinen Deut schlechter als mit den teuersten Mischungen am Markt. Auch hinsichtlich der Gefiederqualität macht das alles gar keinen Unterschied.
Über das Futter gibt es etwa zwei Mal in der Woche unseren Gemüsemix mit etwas flüssiger Hefe, sowie dem Mineral- und dem Konditionspulver von Dr. Marien. Wenn das Futter noch zu feucht ist gebe ich noch ein paar getrocknete Kräuter und/oder Heilerde dazu.
Das Wichtigste ist, dass die Tauben gesund sind. Deswegen erhalten sie, so wie ich kürzlich schrieb, aktuell über mehrere Tage das Bony Previsal von Tierarzt Boskamp. Nach dieser kleinen "Kur" bekommen sie dieses Produkt 2x in der Woche über das Trinkwasser bis in den Winter hinein und ebenso 2x in der Woche das Bony Usnea Plus. Der Plan ist dann etwa so: 2 Tage Previsal, 2 Tage Wasser, 2 Tage Usnea Plus, 2 Tage Wasser und dann wieder von vorne.
Wenn die Tauben dann noch regelmäßig baden können, dann kommen sie prima durch die Mauser und haben nach Abschluss des Federwechsels ein sehr schönes, neues Gefieder.
 

Montag, 15.09.2025
Sascha am 15.09.2025 um 11:12 (UTC)
 Am zurückliegenden Wochenende gab es in verschiedenen Organisationen noch diverse Jungtaubenflüge. Wieder einmal wurde deutlich, dass die Zusammenarbeit mit der Wettermanufaktur und deren Wetterberichte in weiten Teilen völlig überflüssig ist. Ich möchte einmal an Beispielen hier aus der Region versuchen darzulegen, dass der deutsche Brieftaubenverband das Geld besser anlegen könnte, welches für diese Wetterberatung ausgegeben wird.
Der Regionalverband 250 plante auf der SW-Richtung noch einen 300-Kilometer-Flug durchzuführen. Man wartete dort sehr lange mit der Festlegung des Flugtages und der Einsatzzeit. Am Freitag Mittag erfolgte die Mitteilung an die teilnehmenden Züchter, dass man aufgrund der Wetterberichte am Samstag Abend einsetzen und der Flug Sonntag stattfinden sollte. So wurde es durchgeführt und man hatte am Sonntag einen glatten und verlustarmen 300-Kilometer-Flug.
Der dahinter liegende Regionalverband 258 wollte ebenfalls in Teilen noch einen weiteren Jungtierflug über etwa 300 KM Entfernung auf der Südwestrichtung durchführen. Man verließ sich dort frühzeitig auf die Prognosen der Wettermanufaktur und sagte den Flug aufgrund schlechter Vorhersagen schon am Donnerstag für das Wochenende komplett ab. Im Nachhinein war das für die an einem Flug interessierten Züchter eine Fehlentscheidung, die letztlich so nicht nötig war.
Auf der Südostrichtung sollte unter Federführung des Regionalverbandes 455 der Jungtauben-Nationalflug ab Straubing durchgeführt werden. Aufgrund der Wetterprognosen veröffentliche man am Donnerstag eine Mitteilung, dass der Flug "zum Wohle der Tauben" am Sonntag durchgeführt werden solle mit einem Einsatzgeschäft am Samstag. Man fuhr also Straubing an und stand dort am Sonntag lange im Regen. Dann entschloss man sich die Strecke zu verkürzen und etwa 50 Kilometer zurück zu fahren nach Brunn, wo die Tauben dann um 13.30 Uhr aufgelassen wurden. Der späte Auflass führte dann dazu dass es doch einige Tauben nicht schafften vor der Dunkelheit zuhause zu sein und übernachten mussten. Insgesamt war der Flugverlauf aber sehr gut und nach dem was ich nun gehört habe kommen die Tauben auch heute am Montag sehr gut nach.
Alle Verantwortlichen haben sicherlich nach bestem Wissen und Gewissen entschieden und zum Wohle der Tauben gehandelt. Insofern kann man niemandem irgendetwas vorwerfen. Sowohl die Flugverlegungen, als auch die Absage oder das Zurücknehmen mit spätem Auflass waren nachvollziehbar und verständlich.
Aber an dieser Stelle muss man einfach feststellen, dass die Wettervorhersagen und Prognosen inzwischen so schlecht und unsicher sind bei allem was über 24 Stunden hinaus geht, dass der Druck auf die Flugleiter, die ständigen Verschiebungen und Verlegungen und die fortdauernden sehr kurzfristigen Entscheidungen unserem Hobby alles andere als zuträglich sind. Im Gegenteil: durch die unzuverlässigen Wettervorhersagen und den ständigen Versuchen der Verantwortlichen auf diese zu reagieren entsteht ständig Frust und Unruhe.
Das zurückliegende Flugwochenende ist dabei kein Einzelfall. Über das gesamte Reisejahr hinweg ist es so, dass die Prognosen der Wetterdienste und insbesondere der Wettermanufaktur am Mittwoch oder Donnerstag für das kommende Flugwochenende so unsicher sind, dass man sich in der Regel ein Verlegen und Verschieben der Einsatz- und Flugtermine sparen kann, wenn die Wetterlage nicht sehr konstant ist.
Die meisten Flugleiter sind lange genug im Geschäft um das besser beurteilen zu können als jeder andere Züchter. Sie werden aber durch die Flugsicherungskomission und unseren Verband ein Stück weit "genötigt" sich an den Empfehlungen der Wettermanufaktur zu orientieren und werden doch erheblich in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeschränkt und in ihrem Tun verunsichert. Das aber kann nicht das Ziel der Zusammenarbeit mit einem Wetterinstitut sein. Zumal dann nicht, wenn man die sehr hohen Kosten für die Wetterberatung berücksichtigt, die am Ende viel zu wenig Nutzen bringen.
 

Samstag, 13.09.2025
Sascha am 13.09.2025 um 16:54 (UTC)
 Heute war ein Sportfreund hier kurz zu Besuch, der im vergangenen Jahr drei Gutscheine von uns ersteigert hatte. Ein Jungtier hatte er bereits vor etwa zwei Wochen bekommen und zwei weitere hat er nun heute abgeholt. Ich hoffe dass der Züchter später Glück mit der Nachzucht dieser Tiere hat. Versprechen kann man das natürlich nicht. Aber um diese Zeit gebe ich gerne Tauben ab aus Paaren aus denen ich noch speziell Jungtiere gezüchtet habe. Eines behalte ich für uns und das andere gebe ich ab. Die Jungtiere, die ich für uns behalte, kommen in eine extra Voliere und können dort erst einmal auswachsen. Oft paare ich sie im Folgejahr noch gar nicht an. Aber wenn man mit diesen sehr spät gezogenen Tieren Geduld hat, dann hat man an ihnen und ihrer Nachzucht später oft doch sehr viel Freude.
Allerdings ist auch auffällig, jedenfalls hier bei uns, dass wir um diese Jahrezeit in der Regel bis zu drei Vierteil Männchen aus unseren Tauben züchten. Woran es liegt weiß ich nicht, aber es ist fast in jedem Sommer so, Und der Sportfreund, der heute zu Besuch war, hatte die gleiche Beobachtung gemacht, dass man im Sommer oft mehrheitlich Männchen züchtet.
Der Züchter, der heute die Tauben geholt hat, kommt hier aus unserem Regionalverband und wohnt Luftlinie nur etwa 25 Kilometer von hier entfernt und er merkte irgendwann an: "Bei euch ist es aber windig. Bei uns ist es nicht so." Tatsächlich ist das hier sehr häufig so. Wir liegen ein Stück höher als dieser Züchter und die Züchter seiner RV und das Wetter und v.a. auch der Wind ist dann hier häufig ein Stück anders, was sich manchmal auch auf Regionalflügen auswirkt, wo wir dann beispielsweise gegeneinander konkurrieren. Das ist aber manchem Sportfreund der "hinter uns" im Regionalverband wohnt, oft gar nicht bewusst wie sich die Bedingungen schon aufgrund der Topographie teilweise unterscheiden. Ich erinnere mich da immer an eine lustige Begebenheit vor vielen Jahren, als mich etwa Anfang April eines morgens ein Flugleiter einer RV hinter uns anrief und nach dem Wetter fragte. Ich erkundigte mich warum er das wissen wolle und er antwortete, dass die Tauben ihrer RV gerade im Kabi nach Altastenberg bei Winterberg für einen Vorflug gefahren würden. Ich gab ihm dann zur Antwort, dass das Wetter eigentlich gut sei, aber ich hoffe, dass der Kabi Schneeketten aufgezogen habe. Der Flugleiter glaubte, dass ich einen Witz mache, aber dem war nicht so. Hier bei uns war es schon sehr kalt und es hatte nachts geschneit. Der Schnee war aber nicht liegen geblieben. Am geplanten Auflassort war er das aber sehr wohl und letzten Endes wurden die Tauben dann an einem etwas anderen Platz gestartet, wo der Kabifahrer sicher war, dass er den Ort später auch wieder ohne Schwierigkeiten verlassen konnte.
 

Freitag, 12.09.2025
Sascha am 12.09.2025 um 16:30 (UTC)
 Es ist jetzt etwa elf Monate her dass in unserem Reiseschlag, auf dem damals die Tauben getrennt werden sollten, einige Tiere negativ auffielen hinsichtlich einer Symptomatik, die auf Paratyphus hindeutete. Ich hatte damals Kontakt zu Tierärzten aufgenommen, Kotproben eingeschickt und dann entsprechend der Anweisung der Ärzte behandelt. Die negativ auffälligen Tauben hatte ich aus dem Bestand genommen. Die Tauben wurden dann später wieder gegen Salmonellen geimpft, so wie sie auch im Jahr zuvor geimpft worden waren.
Deswegen achte ich aktuell sehr stark darauf ob sich irgendetwas negativ zeigt und ob irgendwelche Tauben negativ auffallen. Das ist aber bisher gottseidank in keiner Weise der Fall.
Viele Züchter machen um diese Zeit immer noch eine "blinde Kur" über mehrere Tage gegen Salmonellen. Viele Tierärzte raten von diesen Kuren ohne Befund inzwischen eindeutig ab. Auf der Homepage eines erfolgreichen niederländischen Sportfreundes las ich nun folgendes:
"Unmittelbar nach dem letzten Flug gebe ich allen meinen Tauben eine Trichomoniasis-Pille und ein gutes Läusemittel. Anschließend gebe ich zehn Tage lang ein Paratyphus-Präparat ins Wasser und sorge anschließend für eine Impfung. Dieses Paratyphus-Präparat wechsle ich alle zwei Jahre, um eine Gewöhnung zu vermeiden. Dasselbe gilt auch für die Impfungen. Alle drei Jahre gebe ich zehn Tage lang Baytril."
Das kann man sicher so machen. Ich habe mich nach vielen Gesprächen mit Tierärzten entschieden es nicht so durchzuführen. Ich möchte einfach keine Medikamente geben ohne dass irgendein Befund vorliegt. Einfach weil man damit auch immer dem Mikrobiom der Tauben insgesamt schadet und viele gute und nützliche Bakterien vernichtet.
Tierarzt Peter Boskamp schreibt dazu folgendes:
"Wir müssen immer im Hinterkopf behalten, dass befallene Tauben das Bakterium nicht regelmäßig ausscheiden. Die Gabe von Medikamenten gegen Paratyphus hemmt die Ausscheidung der Bakterien, was je nach verwendetem Medikament bis zu zwei Monate dauern kann. Es ist eine pure Unterstellung dass diese Mittel das Paratyphusbakterium ausrotten können. Dafür ist dieses Bakterium viel zu hartnäckig. (...)
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage ob es unbedingt notwenig ist, jeden Herbst eine vorsorgliche Behandlung vorzunehmen. (...) Ich halte das für sinnlos, denn eine vollständige Bekämpfung von Paratyphus wird auf diese Weise nicht gelingen.

Ich verlasse mich in diesem Jahr auf den Rat von Peter Boskamp und werde die Tauben, die aktuell sehr gut aussehen, nicht mit irgendeinem Medikament kuren. Stattdessen gebe ich nun über etwa 10 Tage das Produkt Bony Previsal in der Zeit, in der die Tauben nun in die Hauptmauser fallen. Bony PreviSal besteht aus Mono-, Di- und Triglyceriden von Propionsäure und Buttersäure. Die Forschung hat gezeigt, dass diese Glyceride zur Reduzierung von Salmonellen-Infektionen beitragen. Bony PreviSal bietet dadurch eine natürliches Verteidigungslinie gegen Salmonellen. Nachdem ich das Produkt in einer Art Kur über zehn Tage eingesetzt habe, bekommen die Tauben es während der gesamten Mauserzeit zwei Mal in der Woche und nach Abschluss der Mauser nochmals für etwa eine Woche am Stück. Parallel dazu bekommen die Tauben zwei Mal wöchentlich ein Probiotikum.
Ich hoffe und denke dass ich damit besser fahre als wenn ich den Tauben für zehn oder vierzehn Tage Baytril, Parastop oder Trimsulfa gebe. Ich fühle mich bei dieser Kurerei mit recht starken Medikamenten einfach nicht gut und ich bin weiter der Meinung, dass Medikamente dafür da sind eine Taube zu behandeln, wenn sie wirklich krank ist. Aktuell sehen unsere Tauben wirklich prima aus. Da gibt es gar nichts auszusetzen.
 

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