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Sonntag, 09.11.2025
Sascha am 09.11.2025 um 05:40 (UTC)
 An diesem Wochenende findet in Asten, Niederlande die sogenannte "Golden Ten-Versteigerung" statt. Unter Federführung der Zeitschrift "De Duif" werden Tauben von bekannten und erfolgreichen Züchtern angeboten und zu teilweise enormen Summen verkauft. Bereits am gestrigen Samstag wurde eine Summe von fast 1,5 Millionen Euro in der Auktion erzielt. Heute erfolgt dann der zweite Teil der Versteigerung.
Das gehört wohl auch zum heutigen Brieftaubensport dazu. Ich selbst bin gar kein Freund von all diesen Versteigerungen und Verkäufen, aber viele Züchter sind daran sehr interessiert und die Auktionen, ob als Saalauktionen oder als reine Online-Auktionen spülen doch viel Geld in die Kassen der verschiedenen Organisationen.
Im Vorfeld zu der "Golden-Ten-Auktion" hatte man als Beilage zur Zeitschrift "De Duif" einen Auktionskatalog herausgegeben in dem alle angebotenen Tauben abgelichtet waren. Die Zeitschrift als solches erschien aber mit einem ganz normalen redaktionellen Anteil. D.h. die Ausgabe mit der der Katalog ausgeliefert wurde, war von Umfang und Inhalt nicht kleiner, als sonstige Ausgaben.
Im Vergleich dazu bietet unsere aktuelle Ausgabe der Verbandszeitschrift "Die Brieftaube" ein erschreckendes Bild. Man hat einfach eine Ausgabe erstellt, in der alle Abstammungen für die Versteigerungen auf der Messe in Kassel großformatig abgedruckt wurden und das war es im Grunde genommen. Ein Vorwort, in dem man um Spenden etc bittet. Nochmals Teilnahmeformulare für die Ausstellung oder den Mannschaftswettbewerb auf der DBA und das war es alles in Allem. Kein Schlagbericht, kein Fachbeitrag, nichts. Ich bin froh, dass ich die Zeitschrift als Online-Ausgabe erhalte, denn so kann ich mir den Weg zur Altpapiertonne sparen.
Ich verstehe ja noch irgendwo, dass man seit Wochen und Monaten in der nur noch 14-tägig erscheinenden Zeitschrift Werbung für die DBA in Kassel platziert. Und dass man die Auktionstauben vorstellen will ist nachvollziehbar und war auch immer so. Aber doch bitte nicht in diesem Umfang und wenn schon in solch einem Umfang, dann bitte als Sonderausgabe oder Extra-Beilage.
Unsere Verbandszeitschrift ist nach meiner bescheidenen Meinung in den letzten Jahren inhaltlich ohnehin immer schwächer geworden. Dann hat man die Erscheinungsweise von wöchentlich auf 14-tägig umgestellt mit dem Hinweis, dass man den redaktionelllen Umfang erhöhen wolle. In den meisten Ausgaben merkt man davon wirklich nichts. Und jetzt erscheint eine Ausgabe ohne jeglichen Inhalt, in der man einfach nur Abstammungen abdruckt von Tauben, deren Züchter fast allesamt derzeit in jeder zweiten Auktion irgendwo Tauben anbieten.
Die Spender der Tauben geben Tauben um den Brieftaubensport zu unterstützen. Das muss man ihnen hoch anrechnen.
Aber nicht nur diese Ausgabe der Zeitschrift ist in ihrer Aufmachung extrem einfallslos, sondern aus meiner Sicht auch die Zusammenstellung der Autkionstauben als solches. Ich denke in Belgien käme z.b. niemand auf die Idee Tauben von Schlägen anzubieten, die gar nicht oder aktuell nicht besonders erfolgreich an der Reise teilnehmen.
Die Auktion "Golden Ten" bietet Tauben von etwa 20 der aktuell erfolgreichsten Reiseschläge an. In der Auktion unseres Verbandes finden sich diverse Tauben von Züchtern, die entweder nicht besonders erfolgreich reisen oder sogar gar nicht reisen. Einfach nur weil diese Schläge Nachzuchten von aktuell besonders gefragten "Taubenlinien" anbieten.
Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift und auch die Auktionen sind aus meiner Sicht ein Paradebeispiel dafür, dass im deutschen Taubensport einfach viel zu viel verkehrt läuft. Es ist alles einfallslos geworden. Man möchte zum wiederholten Male "nach Schema F" möglichst viel Geld in die Kasse bekommen und das ist schon alles.
Ich hatte in den letzten zwei, drei Monaten übrigens Gespräche mit insgesamt vier Züchtern, die mir während unserer Unterhaltung berichteten, dass sie "Die Brieftaube" gekündigt hätten. Für mich war das nie ein Thema. Aber wenn ich mir zurückblickend die letzten Ausgaben ansehe und nun die aktuelle Verbandszeitschrift, dann denke ich ernsthaft darüber nach es auch zu tun. Die Zeitung hat in dieser Form für mich als Züchter überhaupt keinen Mehrwert mehr.
 

Samstag, 08.11.2025
Sascha am 08.11.2025 um 07:02 (UTC)
 Derzeit versorge ich die Tauben nur im Schnellverfahren, denn es läuft wieder die Allerheiligenkirmes in Soest und da wir diese größte Altstadtkirmes Europas gerne und ausgiebig besuchen bleibt nicht viel Zeit für die Tauben. Nach der Kirmes wird dann wieder richtig sauber gemacht und die Tauben werden etwas intensiver betreut.
Kurz vor dem Start der Veranstaltung habe ich am vergangenen Mittwoch die Lieferung unseres Winterfutters für dieses Jahr bekommen. Bei den Zuchttauben mische ich dieses Futter jetzt schon zu etwa fünfzig Prozent unter und werde schon bald auf eine vollständige Versorgung mit dieser Mischung umsteigen. Bei den Jung- und Reisetauben wird es noch etwas dauern. Dort gebe ich noch die Mausermischung, aber auch da werde ich das Futter dann nach und nach leichter machen.
Eventuell werde ich mir in Ergänzung zu dieser Mischung noch etwas gestutzten Hafer besorgen und auch davon dann noch ein wenig hinein mischen und damit können die Tauben dann bis in das Frühjahr hinein versorgt werden.



Sobald die Mauser komplett abgeschlossen ist werde ich auch wieder bei allen Tauben mindestens einen Fastentag pro Woche einlegen, an dem die Tiere kein Futter, sondern nur Mineralienmischung erhalten. Das haben wir hier immer mal wieder gemacht in den vergangenen Jahren und ich halte es für eine gute Sache. Die Tiere machen dann einfach einen besseren Eindruck und sie verfetten auch durch das Festsitzen nicht so sehr.
 

Mittwoch, 05.11.2025
Sascha am 05.11.2025 um 06:40 (UTC)
 Gestern habe ich mal wieder in dem Buch "Außergewöhnlich" des Sportfreundes Gert-Jan Beute aus den Niederlanden gelesen. Grund dafür war ein Gespräch mit einem befreundeten Züchter, der sich seine Tauben im letzten Jahr durch einen anderen Klassifizierer hatte bewerten lassen. Schon einige Tage zuvor hatte mir ein Sportfreund gemailt, dass er einige Tauben bekommen hatte und diese von zwei Klassifizierern etwas unterschiedlich bewertet worden seien und nun fragte der Züchter, wie er damit umgehen solle. Ich bin da kein Fachmann, aber am Ende war die Bewertung gar nicht so unterschiedlich, wie der Sportfeund annahm.
Denn letztlich ist es so, dass alle Taubenklassifizierer den gleichen Taubentyp besser bewerten und auch gleiche Taubentypen eher verwerfen. Alle weisen aber darauf hin, dass sie nur die körperlichen Eigenschaften einer Taube bewerten können. Ob die Taube es am Ende "im Kopf hat", das kann niemand sagen. Die Klassifizierer geben dann nur aus ihrer Erfahrung Tipps wie man beispielsweise Tauben verpaaren soll oder welche Taube aus ihrer Sicht aufgrund diverser körperlicher Mängel gar nicht für die Zucht geeignet ist etc. Wenn ein Sportfreund einem solchen Klassifizierer vertraut, dann kann das durchaus eine große Hilfe sein.
Wenn ich während der Reisezeit Einsatzdienst mache und Tauben in die Hand bekomme von Sportfreunden, dann denke ich hin und wieder bei mir: "Wie kann man so eine Taube züchten? Wieviele Mängel müssen die Eltern haben, dass am Ende körperlich so ein Geschöpf dabei heraus kommt?!" Ich kann der Taube dann auch nicht in den Kopf sehen, aber wenn eine Reisetaube nun einmal wirklich schlecht in der Handbeurteilung ist, dann wird sie viel mehr Probleme haben ein Reisejahr über 13 teils sehr fordernde Flüge zu überstehen als ein Tier, dass diese Mängel nicht hat.
Das Alles bedeutet nicht, dass man nicht auch Tiere mit deutlichen körperlichen Schwächen mal in die Zucht setzen darf, weil es gute Vorfahren hat oder gut gereist hat. Auch Tiere mit Schwächen können gute Reisetauben sein (und vielleich sind die ganz Erfolgreichen sogar die stärksten Reisetauben, weil sie ihre Erfolge trotz ihrer Schwächen errungen haben), aber dann muss man versuchen dieses züchterisch körperlich auszugleichen. Dazu raten einem in der Regel auch die Klassifizierer.
Insgesamt ist es aber aus meiner Sicht so, dass es ohnehin nur sehr sehr wenige wirklich gute und dominante Zuchttauben gibt. In dem Buch von Sportfreund Beute kann man lesen nach welchen Kriterien er die Tauben ausliest, was er für wichtig befindet usw. Er hat sich Notizen gemacht zu vielen Assen, die er in der Hand halten durfte. Diese Asse sind dort mit Foto und Augenfoto angelichtet und die Notizen zu den körperlichen Eigenschaften sind angefügt. Das finde ich immer wieder hochinteressant anzusehen und zu lesen. Da das Buch schon etwa 15 Jahre alt ist sind aber die Tiere, die dort abgebildet sind, schon alle nicht mehr auf dieser Welt. Sie stammten alle aus den Jahrgängen 1993 bis 2005. Tolle Reise- und Zuchttauben, die teilweise herausragend geflogen hatten und auch super Nachzucht gaben.
Schaut man aber heute mal in all die vielen Abstammungen, die es zu lesen gibt im Internet, dann findet man von all diesen Assen kaum noch Nachzucht. Einige wenige sind darunter, wie der "Kleine Dirk" von Koopman und seine Mutter "Golden Lady" von Dirk van Dyck oder der "Ringlose" von Günter Prange, die über Generationen durch vererbt haben. Aber viele andere der abgebildeten Tauben haben kaum oder gar keine Spuren über Generationen hinterlassen. Obwohl sie teils super Reisetiere waren und auch in der ersten und vielleicht auch noch in der zweiten Generation sehr gute Nachzucht brachten. Aber irgendwann war es dann vorbei.
In der heutigen Zeit werden aus kommerziellen Gründen aus bestimmten Tauben die Tiere rasend schnell und in großer Zahl vermehrt. Sollte es den Brieftaubensport noch geben, dann werden vielleicht in 15 oder 20 Jahren noch einzelne Tauben auf diese heutigen Tiere zurückführen in ihrer Ahnengalerie. Trotzdem werden auch die meisten der heute hoch gehandelten Tauben vergessen sein. Trotz bester Flug- und Zuchteigenschaften.
Die Zucht von erfolgreichen Brieftauben ist immernoch ein großes Rätsel. Man versucht sich inzwischen auch mit Gentests der Sache zu nähern. Versucht genetische Faktoren zu finden, die für eine gute Zucht- oder Reisetauben wichtig sind und diese Faktoren zu benennen. Ob es funktioniert? Ich weiß es nicht. Für einen Züchter mit einem relativ kleinen Zuchtbestand und begrenzten Schlagkapazitäten bleibt aktuell und bis auf Weiteres immernoch nur die harte Selektion und der Versuch nur aus wirklichen Toppern oder vielleicht deren Kindern oder aus ihren Geschwistern zu züchten. Das scheint mir der einzig gangbare Weg zu sein.
 

Montag, 03.11.2025
Sascha am 03.11.2025 um 07:14 (UTC)
 Gestern fand die alljährliche Herbstversammlung unserer Reisevereinigung statt. Da wir in diesem Jahr erstmals mit unserem neuen Kabinenexpress die Reisesaison bestritten haben und einn entsprechender Rückblick gemacht werden konnte und da unsere RV im kommenden Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiern wird, was es eine insgesamt sehr abwechslungsreiche Versammlung.
Genauso muss selbstverständlich schon ein wenig das kommende Reisejahr geplant werden. Zumindest insofern, dass man einige Entscheidungen unbhängig von den Beschlüssen im Regionalverband trifft und einige Modalitäten rund um die Reisesaison festlegt. Dann findet im Januar wieder unsere RV-Ausstellung über drei Tage statt und irgendwann im Lauf des kommenden Jahres sollen eben auch die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum stattfinden. Es steht also wieder einmal viel vor der Tür in unserer Reisevereinigung.
Ansonsten finde ich es persönlich ein wenig schade, dass die Reisevereinigungen durch die aktuellen Strukturen in unserem Verband so wenig eigenständig beschlussfähig sind. Man muss immer auf das warten und ist auf das angewiesen was im Regionalverband beschlossen wird. Und leider ist meine Erfahrung dass vieles von dem was auf dieser Ebene durch wenige Vertreter und Delegierte am Ende auf den Weg gebracht wird, nur sehr wenig oder kaum im Sinne und zum Wohl der "einfachen", oft auch schon älteren oder teilweise im vollen Berufsleben stehenden Züchter ist. Im Regionalverband laufen alle Beschlüsse letztlich immer auf das gleiche Ziel hinaus: man möchte irgendwie in der Reise die Bedingungen für die deutschen Meisterschaften erfüllen. Diese Beschlüsse betreffen am Ende aber nur ganz wenige Sportfreunde und alle anderen sollen und müssen halt mitmachen oder eben nicht. Das alles geht strukturell komplett an dem vorbei, was wir eigentlich für unser Hobby wirklich benötigen würden.
Blickt man einmal hier im Regionalverband oder auch hier in NRW oder in ganz Deutschland auf die Entwicklung der Taubenzahlen und die Anzahl der teilnehmenden Schläge im Verlauf einer Reisesaison über zwölf, dreizehn, vierzehn Altflüge, dann kann man, so denke ich, unumwunden und sehr schnell zu dem Schluß kommen, dass unsere aktuellen Strukturen und Reiseprogramme in keiner Weise mehr zeitgemäß sind. Aber geändert wird nichts. Stattdessen redet man sich in den Regionalverbandssitzungen die Köpfe heiß über Auflassorte 20 Km weiter westlich oder östlich oder 30 Km oder länger oder aber über diverse Meisterschaftsmodelle, die wieder mindestens 80 Prozent der Schläge überhaupt nicht betreffen. Letztlich ist es alles ein großer Unfug was wir da im deutschen Brieftaubensport betreiben. Aber es gibt keine Bestrebungen das zu ändern. Auch nicht durch Zukunftskomissionen oder Innovationsteams. Daher bin ich recht froh, dass in unserer Reisevereinigung all die Jahre so gut gearbeitet wurde, dass wir noch relativ eigenständig sind und zumindest das ein oder andere noch so durchführen können wie unsere Mitglieder es wünschen.
 

Samstag, 01.11.2025
Sascha am 01.11.2025 um 06:46 (UTC)
 Während der Hauptmauser nehme ich kaum einmal eine Taube in die Hand. Einerseits weil die Tiere ihre Ruhe und nicht gerne gestört werden möchten. Andererseits weil sie in dieser Zeit oft so zerzaust sind, dass man sie ohnehin nicht irgendwie beurteilen könnte. Wenn also eine Taube in der Mauser nicht irgendwie negativ auffällt durch besonders schlechten Kot oder ungewöhnliches Verhalten, dann lasse ich sie in Ruhe.
Jetzt, wo die Mauser dem Ende entgegen geht ist das anders. Da nehme ich doch immer mal wieder ein Tier in die Hand und kontrolliere ob die Mauser gut verlaufen ist, wie die Taube vom Gewicht ist usw. In aller Regel ist es dann ein schönes Gefühl die Tauben in der Hand zu haben, denn sie präsentieren sich ganz glatt mit einem tollen neuen Gefieder und fühlen sich einfach gut an. Wenn man genau darauf achtet fühlt man sogar, dass einige Tiere ein etwas feineres und weicheres Gefieder haben als andere Tauben. Ob das für spätere Flugleistungen wirklich ausschlaggeben ist, das möchte ich nicht beurteilen. Nachteilig ist ein feines Gefieder sicher nicht.
Früher lernte man, dass der Zustand des Gefieder auch wichtig ist für die Reiseleistungen unserer Tauben, denn davon hängt ab wie stark beispielsweise der Regen eine Taube durchnässt etc. Auch die reine Ausdauerleistung während eines langen Fluges kann für eine Taube einfacher sein mit einem perfekten, glatten Gefieder.
Allerdings muss ich sagen, dass unser deutsches Reiseprogramm in vielen Regionen inzwischen so zurückgefahren wurde hinsichtlich der Kilometerzahl und dass die Taubenauflässe so gestaltet werden, dass die Tiere auf dem Heimflug kaum einmal einen Tropfen Regen abbekommen. Dadurch sind meiner Ansicht nach viele Dinge, die früher eine relativ große Rolle spielten, also auch der Bau der Taube, ihre Muskulatur usw. möglicherweise nicht mehr so entscheidend.
Ich möchte die Veränderung in vielen Reiseprogrammen hier jetzt nicht negativ kritisieren. Es hat alles seine Gründe. Ich denke aber schon, dass es wichtig wäre einmal darüber zu diskutieren, ob es das Ziel unseres Hobbys sein kann, dass man inzwischen unter die ersten zehn deutschen Meister gelangen kann ohne dass die eigenen Tauben nur ein Mal über 500 KM fliegen mussten. Wenn wir weiter die deutsche Allroundtaube propagieren und züchten möchten, dann sollten wir vielleicht darüber nachdenken ob das weiter ein Anspruch sein kann und ob eine deutsche Meisterschaft so in dieser Form wirklich Sinn macht.
Wir geben uns alle so viel Mühe mit ihren Tauben. Wir haben die Möglichkeit sie mit zig verschiedenen Futtermischungen und einer riesigen Palette von Beiprodukten gut durch die Mauser zu bringen und in Zucht und Reise zu unterstützen. Wir können die Tauben mit tierärztlicher Unterstüzung und unterschiedlichsten Medikamenten bei einer Erkrankung wieder gesund machen. Wer möchte kann auf den Auktionsplattformen für mehr oder weniger Geld seinen Bestand sehr schnell verändern und versuchen die Qualität der Tauben zu verbessern. Und gleichzeitig werden vielerorts die Ansprüche, die wir an die Tauben während der Reise stellen, von Jahr zu Jahr ein Stück heruntergeschraubt und die Tiere nur noch bei besten Bedingungen auf den Heimflug geschickt. Wie bereits geschrieben: ich möchte das gar nicht unbedingt negativ kritisieren. Aber trotzdem habe ich den Eindruck dass in unserem deutschen Brieftaubensport vieles einfach nicht mehr zusammenpasst.
 

Donnerstag, 30.10.2026
Sascha am 30.10.2025 um 18:17 (UTC)
 Wenn ich in der Zeitschrit "De Duif" lese, dann lese ich zuerst immer die Kolumne von Ad Schaerlaeckens. Er schreibt dort wöchentlich fast immer sehr interessante Dinge. Ebenso in dem Blog auf seiner Homepage. Ad Schaerlaeckens ist nicht nur ein über Jahre und Jahrzehnte erfolgreicher Taubenspieler, sondern auch ein erfolgreicher Züchter. Er züchtete nicht nur für sich sehr gute Tauben, sondern auch Tiere, welche die Basis für weitere Spitzenschläge in Belgien oder den Niederlanden bildeten. Besonders interessant finde ich seine Berichte auch deswegen, weil er fast alle ehemaligen und heutigen Spitzenschläge kennt und immer wieder Spannendes über diese Züchter zu berichten weiß. Man kann von Ad Schaerlaeckens einfach immer wieder etwas lernen.
Gestern schrieb ich hier ein wenig über die Winterzucht und passend dazu las ich heute bei Ad Schaerlaeckens in der aktuellen "De Duif" folgendes:
"Übrigens scheinen immer mehr Taubenzüchter in den Niederlanden auf die Winterzucht zu verzichten.
Der Grund? In vielen Regionen ist es aufgrund von Greifvögeln kaum möglich, die Winterjungen im Februar freizulassen.
In Belgien hat man festgestellt, dass die Jungtiere der zweiten Runde bei den nationalen Meisterschaften am besten abschneiden. Diejenigen Tauben, die ihre erste Runde verkaufen, wissen offenbar, was sie tun."


Es ist schon einige Zeit so, dass man in unseren westlichen Nachbarländern nun erst lernt, was wir hier in Deutschland oft seit vielen Jahrzehnten kennen: die großen Probleme durch die Greifvögel. Entsprechend groß sind dort die klagen, während man sich hier in Deutschland damit irgendwie abgefunden zu haben scheint. Alleine dass man die Jungtauben einer Winterzucht kaum irgendwo in die Luft bekommen könnte ohne viele Jungtiere durch die Greifvögel zu verlieren, spricht doch deutlich gegen die Winterzucht. Es sei denn man macht es wie ein Sportfreund, den ich vor einigen Jahren kennenlernte und der seine Winterzucht bis Ende April oder Anfang Mai und großen Volieren festhielt und sie dann das erste Mal fliegen ließ.
Dass man nun in Belgien bemerkt, dass die Qualität der zweiten Zucht für die Jungtaubenflüge oftmals besser ist als die der ersten Zucht wundert mich auch nicht. Wenn man am 1. Dezember anpaart und normal eine Runde hochbringt, dann ist die zweite Zucht, sofern man die Alttauben nicht noch einmal trennt, vielleicht Ende Februar, Anfang März absetzbereit. Und diese Tauben wachsen dann schon unter deutlich anderen Witterungsbedingungen und vielleicht auch mit mehr Licht auf.
Am Ende sollte man als Züchter immer gut überlegen was wirklich notwendig ist um gute Tauben zu züchten und gegebenenfalls erfolgreich zu reisen. Für unser deutsches Jungtierprogramm kann man, so denke ich, schon sagen, dass eine echte Winterzucht nicht notwendig ist.
Aber letztlich kann man wohl auch, egal wann man die Tauben verpaart und züchtet, wieder einmal Ad Schaerlaeckens zustimmen, wenn er schreibt: "Jungtiere können nicht gesund genug sein. Die Ursache für viel späteres Leid liegt im Zuchtschlag. Nach dem Absetzen der Jungtiere ist die Qualität nie garantiert, aber man kann auf einen Schlag mit gesunden Tauben hinarbeiten. Jungtiere mit auch nur dem geringsten Defekt abzusetzen, ist, als würde man den Ast absägen, auf dem man sitzt, und führt fast zwangsläufig zu schlechten Flugleistungen, da sie nicht in Form kommen."
 

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