| | Wenn ich in der Zeitschrit "De Duif" lese, dann lese ich zuerst immer die Kolumne von Ad Schaerlaeckens. Er schreibt dort wöchentlich fast immer sehr interessante Dinge. Ebenso in dem Blog auf seiner Homepage. Ad Schaerlaeckens ist nicht nur ein über Jahre und Jahrzehnte erfolgreicher Taubenspieler, sondern auch ein erfolgreicher Züchter. Er züchtete nicht nur für sich sehr gute Tauben, sondern auch Tiere, welche die Basis für weitere Spitzenschläge in Belgien oder den Niederlanden bildeten. Besonders interessant finde ich seine Berichte auch deswegen, weil er fast alle ehemaligen und heutigen Spitzenschläge kennt und immer wieder Spannendes über diese Züchter zu berichten weiß. Man kann von Ad Schaerlaeckens einfach immer wieder etwas lernen.
Gestern schrieb ich hier ein wenig über die Winterzucht und passend dazu las ich heute bei Ad Schaerlaeckens in der aktuellen "De Duif" folgendes:
"Übrigens scheinen immer mehr Taubenzüchter in den Niederlanden auf die Winterzucht zu verzichten.
Der Grund? In vielen Regionen ist es aufgrund von Greifvögeln kaum möglich, die Winterjungen im Februar freizulassen.
In Belgien hat man festgestellt, dass die Jungtiere der zweiten Runde bei den nationalen Meisterschaften am besten abschneiden. Diejenigen Tauben, die ihre erste Runde verkaufen, wissen offenbar, was sie tun."
Es ist schon einige Zeit so, dass man in unseren westlichen Nachbarländern nun erst lernt, was wir hier in Deutschland oft seit vielen Jahrzehnten kennen: die großen Probleme durch die Greifvögel. Entsprechend groß sind dort die klagen, während man sich hier in Deutschland damit irgendwie abgefunden zu haben scheint. Alleine dass man die Jungtauben einer Winterzucht kaum irgendwo in die Luft bekommen könnte ohne viele Jungtiere durch die Greifvögel zu verlieren, spricht doch deutlich gegen die Winterzucht. Es sei denn man macht es wie ein Sportfreund, den ich vor einigen Jahren kennenlernte und der seine Winterzucht bis Ende April oder Anfang Mai und großen Volieren festhielt und sie dann das erste Mal fliegen ließ.
Dass man nun in Belgien bemerkt, dass die Qualität der zweiten Zucht für die Jungtaubenflüge oftmals besser ist als die der ersten Zucht wundert mich auch nicht. Wenn man am 1. Dezember anpaart und normal eine Runde hochbringt, dann ist die zweite Zucht, sofern man die Alttauben nicht noch einmal trennt, vielleicht Ende Februar, Anfang März absetzbereit. Und diese Tauben wachsen dann schon unter deutlich anderen Witterungsbedingungen und vielleicht auch mit mehr Licht auf.
Am Ende sollte man als Züchter immer gut überlegen was wirklich notwendig ist um gute Tauben zu züchten und gegebenenfalls erfolgreich zu reisen. Für unser deutsches Jungtierprogramm kann man, so denke ich, schon sagen, dass eine echte Winterzucht nicht notwendig ist.
Aber letztlich kann man wohl auch, egal wann man die Tauben verpaart und züchtet, wieder einmal Ad Schaerlaeckens zustimmen, wenn er schreibt: "Jungtiere können nicht gesund genug sein. Die Ursache für viel späteres Leid liegt im Zuchtschlag. Nach dem Absetzen der Jungtiere ist die Qualität nie garantiert, aber man kann auf einen Schlag mit gesunden Tauben hinarbeiten. Jungtiere mit auch nur dem geringsten Defekt abzusetzen, ist, als würde man den Ast absägen, auf dem man sitzt, und führt fast zwangsläufig zu schlechten Flugleistungen, da sie nicht in Form kommen." | | | |
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