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Samstag, 01.11.2025
Sascha am 01.11.2025 um 06:46 (UTC)
 Während der Hauptmauser nehme ich kaum einmal eine Taube in die Hand. Einerseits weil die Tiere ihre Ruhe und nicht gerne gestört werden möchten. Andererseits weil sie in dieser Zeit oft so zerzaust sind, dass man sie ohnehin nicht irgendwie beurteilen könnte. Wenn also eine Taube in der Mauser nicht irgendwie negativ auffällt durch besonders schlechten Kot oder ungewöhnliches Verhalten, dann lasse ich sie in Ruhe.
Jetzt, wo die Mauser dem Ende entgegen geht ist das anders. Da nehme ich doch immer mal wieder ein Tier in die Hand und kontrolliere ob die Mauser gut verlaufen ist, wie die Taube vom Gewicht ist usw. In aller Regel ist es dann ein schönes Gefühl die Tauben in der Hand zu haben, denn sie präsentieren sich ganz glatt mit einem tollen neuen Gefieder und fühlen sich einfach gut an. Wenn man genau darauf achtet fühlt man sogar, dass einige Tiere ein etwas feineres und weicheres Gefieder haben als andere Tauben. Ob das für spätere Flugleistungen wirklich ausschlaggeben ist, das möchte ich nicht beurteilen. Nachteilig ist ein feines Gefieder sicher nicht.
Früher lernte man, dass der Zustand des Gefieder auch wichtig ist für die Reiseleistungen unserer Tauben, denn davon hängt ab wie stark beispielsweise der Regen eine Taube durchnässt etc. Auch die reine Ausdauerleistung während eines langen Fluges kann für eine Taube einfacher sein mit einem perfekten, glatten Gefieder.
Allerdings muss ich sagen, dass unser deutsches Reiseprogramm in vielen Regionen inzwischen so zurückgefahren wurde hinsichtlich der Kilometerzahl und dass die Taubenauflässe so gestaltet werden, dass die Tiere auf dem Heimflug kaum einmal einen Tropfen Regen abbekommen. Dadurch sind meiner Ansicht nach viele Dinge, die früher eine relativ große Rolle spielten, also auch der Bau der Taube, ihre Muskulatur usw. möglicherweise nicht mehr so entscheidend.
Ich möchte die Veränderung in vielen Reiseprogrammen hier jetzt nicht negativ kritisieren. Es hat alles seine Gründe. Ich denke aber schon, dass es wichtig wäre einmal darüber zu diskutieren, ob es das Ziel unseres Hobbys sein kann, dass man inzwischen unter die ersten zehn deutschen Meister gelangen kann ohne dass die eigenen Tauben nur ein Mal über 500 KM fliegen mussten. Wenn wir weiter die deutsche Allroundtaube propagieren und züchten möchten, dann sollten wir vielleicht darüber nachdenken ob das weiter ein Anspruch sein kann und ob eine deutsche Meisterschaft so in dieser Form wirklich Sinn macht.
Wir geben uns alle so viel Mühe mit ihren Tauben. Wir haben die Möglichkeit sie mit zig verschiedenen Futtermischungen und einer riesigen Palette von Beiprodukten gut durch die Mauser zu bringen und in Zucht und Reise zu unterstützen. Wir können die Tauben mit tierärztlicher Unterstüzung und unterschiedlichsten Medikamenten bei einer Erkrankung wieder gesund machen. Wer möchte kann auf den Auktionsplattformen für mehr oder weniger Geld seinen Bestand sehr schnell verändern und versuchen die Qualität der Tauben zu verbessern. Und gleichzeitig werden vielerorts die Ansprüche, die wir an die Tauben während der Reise stellen, von Jahr zu Jahr ein Stück heruntergeschraubt und die Tiere nur noch bei besten Bedingungen auf den Heimflug geschickt. Wie bereits geschrieben: ich möchte das gar nicht unbedingt negativ kritisieren. Aber trotzdem habe ich den Eindruck dass in unserem deutschen Brieftaubensport vieles einfach nicht mehr zusammenpasst.
 

Donnerstag, 30.10.2026
Sascha am 30.10.2025 um 18:17 (UTC)
 Wenn ich in der Zeitschrit "De Duif" lese, dann lese ich zuerst immer die Kolumne von Ad Schaerlaeckens. Er schreibt dort wöchentlich fast immer sehr interessante Dinge. Ebenso in dem Blog auf seiner Homepage. Ad Schaerlaeckens ist nicht nur ein über Jahre und Jahrzehnte erfolgreicher Taubenspieler, sondern auch ein erfolgreicher Züchter. Er züchtete nicht nur für sich sehr gute Tauben, sondern auch Tiere, welche die Basis für weitere Spitzenschläge in Belgien oder den Niederlanden bildeten. Besonders interessant finde ich seine Berichte auch deswegen, weil er fast alle ehemaligen und heutigen Spitzenschläge kennt und immer wieder Spannendes über diese Züchter zu berichten weiß. Man kann von Ad Schaerlaeckens einfach immer wieder etwas lernen.
Gestern schrieb ich hier ein wenig über die Winterzucht und passend dazu las ich heute bei Ad Schaerlaeckens in der aktuellen "De Duif" folgendes:
"Übrigens scheinen immer mehr Taubenzüchter in den Niederlanden auf die Winterzucht zu verzichten.
Der Grund? In vielen Regionen ist es aufgrund von Greifvögeln kaum möglich, die Winterjungen im Februar freizulassen.
In Belgien hat man festgestellt, dass die Jungtiere der zweiten Runde bei den nationalen Meisterschaften am besten abschneiden. Diejenigen Tauben, die ihre erste Runde verkaufen, wissen offenbar, was sie tun."


Es ist schon einige Zeit so, dass man in unseren westlichen Nachbarländern nun erst lernt, was wir hier in Deutschland oft seit vielen Jahrzehnten kennen: die großen Probleme durch die Greifvögel. Entsprechend groß sind dort die klagen, während man sich hier in Deutschland damit irgendwie abgefunden zu haben scheint. Alleine dass man die Jungtauben einer Winterzucht kaum irgendwo in die Luft bekommen könnte ohne viele Jungtiere durch die Greifvögel zu verlieren, spricht doch deutlich gegen die Winterzucht. Es sei denn man macht es wie ein Sportfreund, den ich vor einigen Jahren kennenlernte und der seine Winterzucht bis Ende April oder Anfang Mai und großen Volieren festhielt und sie dann das erste Mal fliegen ließ.
Dass man nun in Belgien bemerkt, dass die Qualität der zweiten Zucht für die Jungtaubenflüge oftmals besser ist als die der ersten Zucht wundert mich auch nicht. Wenn man am 1. Dezember anpaart und normal eine Runde hochbringt, dann ist die zweite Zucht, sofern man die Alttauben nicht noch einmal trennt, vielleicht Ende Februar, Anfang März absetzbereit. Und diese Tauben wachsen dann schon unter deutlich anderen Witterungsbedingungen und vielleicht auch mit mehr Licht auf.
Am Ende sollte man als Züchter immer gut überlegen was wirklich notwendig ist um gute Tauben zu züchten und gegebenenfalls erfolgreich zu reisen. Für unser deutsches Jungtierprogramm kann man, so denke ich, schon sagen, dass eine echte Winterzucht nicht notwendig ist.
Aber letztlich kann man wohl auch, egal wann man die Tauben verpaart und züchtet, wieder einmal Ad Schaerlaeckens zustimmen, wenn er schreibt: "Jungtiere können nicht gesund genug sein. Die Ursache für viel späteres Leid liegt im Zuchtschlag. Nach dem Absetzen der Jungtiere ist die Qualität nie garantiert, aber man kann auf einen Schlag mit gesunden Tauben hinarbeiten. Jungtiere mit auch nur dem geringsten Defekt abzusetzen, ist, als würde man den Ast absägen, auf dem man sitzt, und führt fast zwangsläufig zu schlechten Flugleistungen, da sie nicht in Form kommen."
 

Mittwoch, 29.10.2025
Sascha am 29.10.2025 um 17:47 (UTC)
 Die Tage werden jetzt immer kürzer. Morgens vor der Arbeit oder Nachmittags nach der Arbeit ist nun täglich weniger Zeit um die Tauben zu füttern, sauber zu machen und sich mit ihnen zu beschäftigen. In unseren Schlägen ist zwar auch Licht, aber das nutze ich in den Herbst und Wintermonaten tatsächlich nur wenn es mit der Versorgung überhaupt nicht mehr anders geht zeitlich.
Ich mache derzeit wieder einen kleinen Versuch:
die Zuchtvögel bekommen ihr Futter weiterhin aus einem Automaten, den ich nur ein Mal in der Woche auffülle. Die Zuchtweibchen füttere ich täglich im gemeinsamen Trog. Im letzten Jahr hatte ich alle Zuchttauben über eine längere Zeit mit Automaten versorgt und dabei festgestellt, dass die Zuchtvögel durchgängig in einer top Verfassung waren. während einige Zuchttäubinnen doch eher etwas zu fett wurden - und diese Täubinnen gehörten nicht zu den schlechtesten Tieren in unserem Bestand.
In diesem Jahr möchte ich es also bei den Weibchen etwas besser steuern und füttere sie von Hand im Trog bis sie alles auffgefressen haben. Die Zuchttauben sind mit der Mauser auch praktisch fertig und ich habe das Futter schon etwas leichter gemacht, indem ich mehr Rohfaser in Form von Gerste und Paddy-Reis zugesetzt habe.
Die zukünftigen Reisevögel und auch ihre Witwerweibchen bekommen derzeit noch eine sehr reichhaltige Mischung. Ebenso die Jungtauben aus diesem Jahr. Alle haben noch eine oder zwei Schwungfedern stehen.
Was ich feststellen kann: im Gegensatz zu den Jahren als wir (wie so viele Sportfreunde) noch riesige Probleme mit dem Auftreten der Jungtaubenkrankheit hatten, gibt es heute, wo die Jungtiere stets zwei Mal gegen PMV/Rota geimpft werden, praktisch keine Jungtiere mehr mit Federschäden oder schlechten Federn in der ersten oder zweiten Ordnung. Daran sieht man schon, dass Krankheiten doch teilweise sehr stark die Federneubildung beeinflussen können.
Nebenbei bemerkt bin ich schon viele Jahre der Überzeugung, dass Alttauben, die nach der Reise die sogenannten "Kampfschwingen" mausern, einfach während der Saison irgendwelche Krankheitserreger in sich trugen und infolgedessen eine zu große körperliche Belastung zu verarbeiten hatten. "Kampfschwingen" mögen ein Zeichen für den Willen der Tauben sein trotz Widrigkeiten nach hause zu kommen, aber letztlich sind die eher ein Indiz dafür, dass der Züchter nicht gut aufgepasst hat.
Auch wenn die Zuchttauben nun fast komplett durchgemausert haben so wäre ich überhaupt kein Freund davon sie in vier oder fünf Wochen bereits wieder anzupaaren für eine Winterzucht, so wie es vielfach gehandhabt wird. Mit guter Vorbereitung und Lichtmanagement kann man selbstverständlich auch jetzt im Winter sehr gute Jungtiere züchten. Ich glaube aber auch, dass Tauben von Natur aus einfach Ruhephasen benötigen. Wenn man aus ihnen viele Gelege züchtet und sie dann mausern lässt und sie wieder anpaart, dann fehlen meiner Ansicht nach die natürlichen Ruhephasen und man presst die Tiere auf die Dauer aus wie eine Zitrone. Die Qualität der Nachzucht lässt, so denke ich, dann schon nach, wenn die Elterntiere noch sehr jung sind. Ich denke nicht, dass das unbedingt sein muss. Gerade in unserem deutschen Jungtier-Programm ist eine Winterzucht wirklich nicht notwendig um erfolgreich mit Jungtauben zu spielen. Aber wenn Züchter es tun wollen, dann ist es auch kein Problem. Für mich wäre es gar nichts.
 

Montag, 27.10.2025
Sascha am 27.10.2025 um 06:21 (UTC)
 Derzeit gibt es große Sorgen aufgrund der erneut aufgetretenen, teilweise massiven Vogelgrippe-Fälle, insbesondere unter der Kranich-Population. Es werden teilweise wieder Geflügelmessen abgesagt und unter den Brieftaubenfreunden gibt es Befürchtungen, dass die Messe in Kassel Ende November ausfallen könnte. In den Niederlanden wurden in den letzten Jahren immer mal wieder ganze Regionen für die Wettflüge gesperrt.
Ich bin selbst nicht gut genug in diesem Thema um mir dazu Urteile bilden zu können, aber ein niederländischer Sportfreund namens Jan de Wijs hat einiges zu diesem Thema zusammen getragen und das möchte ich hier einmal veröffentlichen:

"Jede Vogelgrippe-Schlagzeile brennt die gleiche Wunde in unseren Sport: Transport verboten, Rennen ausgesetzt, Clubs zum Schweigen gebracht, Meisterschaften gelöscht. Monate der Vorbereitung werden über Nacht wertlos, nicht weil jemand bewiesen hat, dass Tauben gefährlich sind - sondern weil Angst leichter ist als ein Beweis.
Dann wies die FCI auf eine neue Laborstudie von Di Genova et al. hin. (Animal & Plant Health Agency, Großbritannien; Journal of General Virology, 2025). Wir haben es tatsächlich gelesen. Und was die Wissenschaftler gefunden haben, zerstört jahrelange Spekulationen in einem Schlag.
Die Wissenschaft in normalen Worten:

Der schwerste aktuelle Stamm - H5N1-Klade 2.3.4.4b - der, der die Geflügelindustrie weltweit zerfetzt hat, wurde absichtlich an Brieftauben gegeben. Nicht geflüstert, nicht erraten - unter hoher Biosicherheit injiziert und überwacht.
Wissenschaftler fragten:

- Infizieren sich Tauben überhaupt?

- Werden sie krank oder sterben sie?

- Können sie es an andere Tauben weitergeben?

- Können sie Hühner direkt neben ihnen infizieren?

- Verunreinigen sie Wasser, Abfall, Federn, Luft?

"Die Ergebnisse – Nicht Offen Für Debatten:

• Schwer zu infizieren — Tauben benötigten extreme Viruslast, um zu reagieren
• Kaum eine Krankheit — infizierte Vögel blieben klinisch normal
• Null Übertragung — nicht Taube zu Taube, nicht Taube zu Hühnchen
• Minimale Kontamination – die Umwelt blieb nahezu virenfrei

In einem Satz: Brieftauben und Vogelgrippe bilden nicht die Infektionskette, welche einige Menschen befürchten. Tauben sind keine Verstärker, keine Spreader, keine relevanten Verbeitet bei diesem Ausbruch.
In der Zwischenzeit blutet unser Sport für ein Verbrechen, das er nicht begangen hat

- Nationale Klassiker wurden mit einer E-Mail abgesagt

- Jungtauben-Reise nach 10 Monaten Arbeit gelöscht

- Clubs verlieren Einkommen - einige erholen sich nie

- Motivierte Züchter verlieren Anreiz und kündigen ganz

- Internationale Prestige-Rennen brechen unter Transportverboten zusammen

Dies ist keine geringe Unannehmlichkeit - dies ist ein struktureller, irreversibler Schaden für eine Sportart, die bereits die alternde Mitgliedschaft, steigende Kosten und die schrumpfende Freiheit, ihre Tauben fliegen zu lassen, bekämpft. Und es passiert zusätzlich zu den Beweisen, die jetzt sagen: Die Taube war nie die Bedrohung.
Die Politik ändert sich nur, wenn Fakten Gewohnheiten zerstören. Diese neue Peer-Review-Studie, die über die FCI geteilt wird, ist keine Meinung - es ist Munition. Es gibt dem Brieftaubensport etwas, das wir in dieser Debatte selten hatten: wissenschaftliche Hebelwirkung."

Wer die Informationen des internationalen Brieftaubenverbandes FCI lesen möchte kann das unter folgendem Link tun. Die Studien sind, wie es international üblich ist, auf englisch verfasst.

Pigeons exhibit low susceptibility and poor transmission capacity for H5N1 clade 2.3.4.4b high pathogenicity avian influenza virus
 

Sonntag, 26.10.2025
Sascha am 26.10.2025 um 07:33 (UTC)
 Inzwischen habe ich die geplanten Paarungen für das kommende Zuchtjahr schon in meinem Kopf und auf dem Papier niedergeschrieben und in meinem Abstammungsprogramm eingegeben.
Ich hatte hier bereits geschrieben, dass ich den Bestand der Zuchtweibchen für die Zucht von Reisetauben ein wenig vejüngen möchte und so habe ich die älteren Zuchttäubinnen zunächst auf der "Reservebank" gelassen. Ich werde sie dann später im nächsten Jahr nochmals gezielt verpaaren um dann wieder etwas für die Zucht zu züchten. Bis dahin sitzen sie in einer Voliere und werden dort dann entsprechend vorbereitet für ihre Verpaarung, wenn es soweit ist.
In meiner Planung sind nun mehrere junge Täubinnen, die jährig oder zweijährig sind, erstmals in den Zuchtbestand integriert. Zum Teil sind sie selbst gezüchtet und zum Teil sind diese Weibchen von anderen Sportfreunden.
Ein Weibchen habe ich bereits im letzten Frühjahr von befreundeten Züchtern neu erhalten und werde sie im kommenden Jahr erstmals anpaaren. Ein weiteres Weibchen habe ich im September gekauft und kann sie nun im nächsten Jahr anpaaren und eine dritte Täubin habe ich schon auf dem Papier, aber noch nicht hier. Diese tausche ich noch mit einem befreundeten Züchter, der dafür von mir einen Vogel erhält.
Sollte sich nicht noch etwas ganz Außergewöhnliches ergeben bin ich damit für dieses Jahr fertig mit den Einkäufen oder dem Tauschen von Tauben und damit auch mit den Zuchtplanungen.
Durch die recht frühe Planung und dadurch, dass ich vorraussichtlich keine Tauben mehr zusätzlich einführen werde, ist es dann auch einfacher die ganze Impfplanung und das Gesundheitsmanagement anzugehen.
Der gesamte Bestand wird etwa Ende November oder Anfang Dezember gegen Salmonellen geimpft. Ich weiß noch nicht ob ich die Tauben vorher behandele mit einer Kur, aber ich tendiere dazu es nicht zu tun. Wenn nach der Impfung eine Taube negativ auffallen sollte, dann wird sie aus dem Bestand genommen.
Zwei bis drei Wochen nach der Paratyphus-Impfung werden die Zuchttauben gegen Paramyxo/Rota geimpft. Das ist mir besonders bei den Zuchttäubinnen wichtig, da man auf diesem Weg den künftigen Jungtauben noch einmal mehr Antikörper gegen die Jungtaubenkrankheit, also das Rotavirus, mitgeben kann.
Die Reisevögel und ihre Weibchen werden erst später, ich denke etwa 14 Tage vor ihrer Anpaarung, gegen PMV geimpft. Auch sie werden wohl mit RP Vacc geimpft. Etwa Anfang Januar impfe ich die Zuchttiere dann noch gegen Pocken und Selbiges mache ich bei den Reisetauben etwa Anfang oder Mitte März.
Rechtzeitig bevor ich mit den Impfungen beginne werde ich sowohl von den Reisetauben, als auch von den Zuchttauben eine Kotprobe sammeln und jeweils zu zwei verschiedenen Tierärzten senden, damit ich sicher bin, dass die Tauben nicht in eine größere bestehende Infektion hinein geimpft werden. Sollte alles bei den Tauben in Ordnung sein gesundheitlich, dann kann ich ohne Bedenken impfen. Sollte noch irgendetwas behandelt werden müssen, dann wird das zeitig vor den Impfungen durchgeführt.
Je nach Wetterlage möchte ich auch in diesem Winter die Schläge ein Mal desinfizieren, aber das geht nur, wenn es auch absehbar mehrere Tage am Stück trocken und nicht zu kalt ist. Da muss ich sehen wie ich es angehen kann.
Was die Versorgung in den Herbst- und Wintermonaten betrifft hatte ich hier bereits geschrieben wie ich es angehe. Schon jetzt, wo die Mauser schon weiter fortgeschritten und das Deckgefieder größtenteils erneuert ist, glaube ich zu merken, dass trotz sinkender Temperaturen die Appetit der Tauben etwas nachlässt. Sie bekommen zunächst noch weiter eine reichhaltige Mischung für die Mauser, aber ich werde schon bald dazu übergehen mehr rohfaserreiches Futter wie Gerste oder Paddy-Reis unterzumischen. Bei den Zuchttauben beginne ich jetzt schon damit, dann sie haben die Mauser schon fast abgeschlossen.
 

Samstag, 25.10.2025
Sascha am 25.10.2025 um 04:36 (UTC)
 In dieser Woche habe ich mir mehrfach Gedanke über die Versorgung unserer Tauben mit unserem Gemüsemix (die Herstellung des Gemüsemixes habe ich hier auf der Homepage unter "System" -> "Unser Gemüsemix" dargestellt) gemacht. Ich habe das in einigen Jahren schon sehr konsequent durchgezogen und den Tauben außerhalb der Reise das ganze Jahr über etwa zwei mal in der Woche den Gemüsemix über das Futter gegeben. Ich habe den Gemüsemix in einigen Jahren nur hin und wieder verfüttert und ich habe auch Jahre oder manchmal einige Monate (v.a. aus Bequemlichkeit) ganz darauf verzichtet.
Es ist nur ein Eindruck und vielleicht bildet man sich als Züchter häufiger auch einfach etwas ein, aber ich hatte und habe das Gefühl, dass die Tauben v.a. in der Zeit, wenn ich den Gemüsemix sehr regelmäßig gegeben habe, noch ein wenig besser aus sahen als sonst.
Gestern schickte mir ein Sportfreund einen Link zu einem der inzwischen vielfach erhältlichen Gemüsepulver. Es gibt sie als Einzelpulver (beispielsweise Brokkolipulver oder Rote Beete-Pulver oder Spinatpulver usw.) und es gibt auch diverse Mischungen dieser Pulver. Im Zusammenhang mit unserem Gemüsemix hatte ich mich mit diesen Pulvern schon häufiger befasst. Sie sind sicher eine Alternative, wenn man sich die Arbeit mit frischem Gemüse nicht machen möchte.
Aber können die Pulver die im Ausgangsgemüse enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe auch noch wirklich liefern? Zum Teil. Mineralstoffe gehen durch die Erhitzung und den Trocknungsprozess beim Herstellen nicht kaputt. Vitamine jedoch bauen sich beim Erhitzen und Lagern ab. In aus 100 Gramm frischem Brokkoli hergestellten Pulver werden weniger Vitamine drin sein als in 100 Gramm frischem Brokkoli. Was in Pulver so gut wie gar nicht abgebildet werden kann, ist das Zusammenspiel von Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. In dem Bereich ist längst noch nicht alles erforscht. Aber man weiß zum Beispiel, dass Vitamine ihre Wirkung im Körper besser im Zusammenspiel mit sekundären Pflanzenstoffen entfalten.
Hier mache ich es ja so, dass ich das Gemüse kleinschneide und mixe und dann in Eiswürfelberhältern mehrere Portionen einfriere. Dabei kam mir dann der Gedanke, dass ich zur Ergänzung unseres Gemüsemixes auch gefrorenes Gemüse aus dem Supermarkt nehmen könnte (beispielsweise Spinat oder Grünkohl). Wenn ich dieses kaufen und dann zum Teil unter meinen Mix mischen würde, dann wäre das sicherlich nicht verkehrt. Denn gefrorenes Gemüse wird innerhalb weniger Stunden nach der Ernte verarbeitet, nämlich schockgefrostet. Auf diese Weise werden die hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalte der jeweiligen Gemüsesorten bewahrt. Demgegenüber wird frisches Gemüse geerntet und anschließend zum Markt transportiert. Es kann Tage dauern, bevor es auf dem Esstisch ankommt. Die Vitamine können mit der Zeit verloren gehen, egal wie vorsichtig das Gemüse transportiert und gelagert wird.
Ich will es für mich an dieser Stelle auch nicht übermäßig kompliziert machen. Egal wie man es angeht: ich bin schon lange der festen Überzeugung, dass die Ergänzung des Futtterangebotes für unsere Tauben mit Gemüse (egal in welcher Form) einen großen Nutzen für die Gesundheit und die Form der Tauben hat. Es macht alles etwas Arbeit, aber ich finde immer wieder, dass es sich lohnt und werde versuchen, besondern in den kommenden Wintermonaten, die Tauben wieder sehr regelmäßig mit Gemüse zu versorgen.
 

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