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Mittwoch, 22.10.2025
Sascha am 22.10.2025 um 17:31 (UTC)
 Seit je her bewundere ich Sportfreunde, die mit (relativ) kleinen oder kleinsten Beständen regelmäßig schöne Erfolge feiern. Gerade in der heutigen Zeit, in der so mancher Top-Schlag mit weit über 100 hochprofessionell geführten Tauben die Reise beginnt, ist es umso schwerer mit einem sehr kleinen Bestand erfolgreich zu sein.
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "De Duif" findet sich nun ein Interview mit dem bekannten belgischen Sportfreund Albert Derwa, der seit vielen Jahren mit einem geradezu winzigen Reisebestand immer wieder tolle Ergebnisse erzielt. In diesem Jahr begann Sportfreund Derwa die Alttierreise mit 3 alten und 9 jährigen Weibchen und dennoch geland es ihm am Ende die 4. nationale As-Taube auf der Kurzstrecke in Belgien zu stellen.
Es war mir wirklich ein Vergnügen das Interview mit diesem Taubenexperten zu lesen und ich wünschte mir, dass man beispielsweise auch in unserer deutschen Verbandszeitschrift "Die Brieftaube" regelmäßig Artikel oder Interviews über solch herausragende Züchter mit kleinen Beständen (und die gibt es auch noch bei uns in Deutschland) veröffentlichen würde. Albert Derwa hat in dem veröffentlichten Gespräch so viele richtige und wahre Dinge gesagt, dass es einfach lohnt sich darüber auch einmal Gedanken zu machen.
So sagt er beispielsweise folgendes: "Ich habe diese Saison nicht viele nationale Flüge bestritten. Ich habe nicht genug Tauben, um Risiken einzugehen, und nichts ist so unfair wie nationale Flüge. Wenn man in der falschen Lage wohnt, dann hat man von Anfang an keine Chance zu gewinnen. Ich möchte Spaß haben und früh spielen. Wenn ich nicht früh spielen kann, warum sollte ich dann Risiken eingehen? Ich möchte dann lieber Spaß an den Sprint- und Mittelstreckenrennen haben."
Immerhin haben die Züchter in Belgien die Möglichkeit zu wählen an welchen Flügen sie teilnehmen. Ob sie die Nationalflüge der Tagesweitstrecke mitmachen oder einen kurzen Flug vorziehen. Hier in Deutschland gibt es an jedem Wochenende nur einen Flug pro Region und daran muss man teilnehmen oder das ganze Reisejahr ist letztlich schon kaputt, denn viel mehr als irgendwelche Meisterschaften über X Flüge zählt hier bei uns gar nicht mehr.
Leider ist der Brieftaubensport nicht nur hier in Deutschland, sondern auch in Belgien oder den Niederlanden extrem komerziell geworden. Da tut es mir persönlich gut von einem Klasse-Züchter wie Albert Derwa folgendes zu lesen:
"Freude an meinen Tauben und Spaß, das ist das Einzige, was mich interessiert. Alle wollen nur auf die Weitstrecke, die auch kommerziell interessanter ist, aber das interessiert mich nicht. Ich spiele nicht des Geldes wegen. Wir haben keine Kinder und wie haben alles, was wir zum Glücklichsein brauchen. Warum sollte ich also mit meinem kleinen Team Risiken eingehen? Für einen zusätzlichen Titel? Was nützt mir das, ich verkaufe sowieso nicht. Ich habe meine guten Tauben nie verkauft."
Da steht einfach ein Taubenkenner mit beiden Beinen voll im Leben und hat eine wunderbar gesunde Einstellung zu unserem Hobby.
 

Dienstag, 21.10.2025
Sascha am 21.10.2025 um 18:13 (UTC)
 Heute habe ich die Schläge nach unserem Urlaub erst einmal ordentlich gereinigt und dann auch die Tauben baden lassen. Jetzt sieht alles schon wieder anders aus. Während ich durch die Zellen in unseren Witwerschlägen kratzte kam mir plötzlich eine Frage in den Sinn: ob es wohl in unserem Schlag Witwerzellen gibt, aus denen noch nie ein Vogel richtig gut geflogen hat? Bei vielen Zellen weiß ich, dass da irgendwann in den letzten mehr als 40 Jahren (seitdem sind die Schläge größtenteils völlig unverändert) mal ein sehr guter Vogel drin gesessen hat. Bei einigen Zellen weiß ich es nicht. Mir kamen dann einige Tauben in den Sinn, die mal sehr gut gereist haben, bei denen ich aber nicht mehr weiß, wo sie gesessen haben. Es sind nur wenige und zumeist liegt es an die 40 Jahre zurück, dass diese Tauben hier geschickt wurden. Mein Vater hätte es bei diesen guten Vögeln sicherlich noch gewusst. Für die letzten etwa 20 Jahre habe ich auch ein kleines Buch indem ich im Frühjahr jeweils aufgeschrieben hatte welche Paare in den Zellen waren. Spätestens wenn ich in diesem Buch die Ringnummern lese, dann weiß ich welche Tauben es waren, die dort verpaart waren.
Ich werde in den nächsten Tagen mal versuchen weiter zu rekonstruieren ob es Witwerzellen gibt, in denen noch nie ein sehr guter Vogel geflogen hat. Ich bin gespannt ob ich es herausfinde. Wenn es so wäre, dass es solche Zellen gibt, dann würde ich zumindest versuchen herauszufinden ob man dort irgendetwas verbessern kann. Unser Schlag hat insgesamt 40 Zellen und da kann man sich dann mit einem ordentlichen Gedächtnis und ein paar Notizen schon sehr viel merken. Wenn man es nicht mehr kann, dann sollte man wohl den Bestand verkleinern.
Unsere Jungtauben des Jahres 2025 sind aktuell noch im Jungtierschlag und noch nicht getrennt, aber auch das werde ich im Verlauf dieser Woche noch vornehmen, denn einige Vögel, die mit der Mauser schon recht weit fortgeschritten sind, fangen nun schon wieder an die Täubinnen zu treiben und ich möchte nicht, dass da nun plötzlich noch wieder Eier fallen. Bis zum Abschluss der Mauser bleiben die jungen Vögel aber weiter im Jungtierschlag, denn das gefällt mir besser als sie schon sehr frühzeitig nach der Reise in den Witwerschlag zu setzen.
 

Montag, 20.10.2025
Sascha am 20.10.2025 um 17:02 (UTC)
 Heute sind wir aus unserem einwöchigen Urlaub in den Herbstferien wieder heimgekehrt. Eine Woche lang hat niemand nach unseren Tauben gesehen. Sie wurden nur über mehrere Tränken in den Schlägen und Futterautomaten versorgt. Ich bin auf dem Rückweg aus dem Urlaub dann schon ein wenig aufgeregt ob in der einen Woche bei den Tauben alles gut gegangen ist. Heute nach der Rückkehr konnte ich feststellen, dass alle Tiere in guter Verfassung waren. Die Schläge waren jetzt in der Mauserzeit verständlicherweise ein wenig schmutzig durch Kot und Federn, aber ich werde sie morgen in aller Ruhe reinigen. Ansonsten sind die Tiere aber gut drauf und meine Abwesenheit hat ihnen nicht geschadet.
Was ich feststellen konnte: die Tauben hatten in der vergangenen Woche weniger getrunken, als ich erwartet hatte. Die Täubinnen und die Jungtauben (die noch nicht getrennt sind) haben insgesamt doch einiges mehr an Futter gefressen als die Männchen. Letztlich ist das egal. Aber es ist schon auffällig dass es da immer einen Unterschied gibt.
Heute habe ich den Tauben erst einmal nur frische Mineralien zur Verfügung gestellt. Futter hatten sie noch genug. Auch da fiel auf, dass besonders die Weibchen die Mineralien gerne aufnahmen, während die Vögel nur hier und da etwas darin herum pickten. Vielleicht könnte es bei einer längeren Abwesenheit Sinn machen, besonders bei den Weibchen, in sehr geringer Dosierung ein Mineralstoffprodukt über die Tränke zu reichen. Aber vermutlich muss das nicht sein, wenn man nur eine Woche lang nicht da ist.
 

Samstag, 18.10.2025
Sascha am 18.10.2025 um 05:56 (UTC)
 Derzeit mache ich auf dem Papier bzw. in unserem Abstammungsprogramm schon einige Pläne für die kommende Zuchtsaison. Das Verpaaren der Zuchttauben "im Kopf" ist hier ein Prozess, der das ganze Jahr über andauert. Ich mache mir immer wieder Notizen und gebe Ideen auch regelmäßig in den PC ein. Ob ich deswegen mehr brauchbare Tauben züchte als würde ich die Zuchttauben einfach in freier Paarung zusammen laufen lassen weiß ich gar nicht. Aber es macht Spaß und ich denke mir, dass wir uns ja als BrieftaubenZÜCHTER verstehen und Zucht ist in erster Linie schon etwas, was ich als gezielte Paarung verstehe, bei der man versucht gute Eigenschaften von Brieftauben zu kombinieren.
Während dieser Planungen kommt mir auch immer wieder in den Sinn, dass es für uns perspektivisch einfach viel besser wäre nur Weibchen zu spielen. Täubinnen sind aktuell, wenn man die Preislisten so durchstöbert, überall in Deutschland eigentlich die stärkeren und beständigeren Tauben auf das ganze Reiseprogramm bezogen. Sie scheinen auch nicht so empfindlich zu sein und erholen sich besser von anstrengenden Flügen. Gerade bei meinen ständig wechselnden Schichten und Diensten wäre es vielleicht etwas einfacher nur Weibchen zu betreuen und für die Reise fertig zu machen. Sicherlich ist das nichts was ich für die kommende Reisesaison anstrebe, denn ich müsste auch Veränderungen am Schlag vornehmen etc. Aber vielleicht gehe ich so etwas einmal im übernächsten Jahr an. Ich habe einige Freunde im Brieftaubensport, die ausgezeichnet (und teilweise ausschließlich) mit Weibchen reisen und diese könnten mir sicherlich auch noch einige Tipps geben. Abgegebene Weibchen aus unserem Schlag fliegen jedenfalls auch auf anderen Schlägen z.T. sehr gut, sodass die Täubinnen es auch hier können müssten.
Insgesamt ist das aber nich ein Gedankenspiel. Im kommenden Reisejahr möchte ich wieder ganz klassisch mit Witwervögeln die Reise bestreiten. Ganz unabhängig von den Ergebnissen macht das einfach sehr viel Spaß sich mit Witwervögeln zu befassen. Rein bezogen auf die Jungtierreise, wo wir beide Geschlechter reisen, waren in den letzten Jahren bei uns auch stets die Männchen die besseren Tauben auf den Jungtierflügen. Sie flogen zumeist mehr Preise und auch frühere Preise. Ob das aber auf der Jungtierreise irgendeine Aussagekraft hat möchte ich einmal dahingestellt lassen.
 

Mittwoch, 15.10.2025
Sascha am 15.10.2025 um 05:51 (UTC)
 In den Niederlanden gibt es aufgrund der Bemühingen des Sportfreundes Nico van Veen inzwischen eine Initiative, in der man verschiedene Sportfreunde zu sogenannten Mentoren erklärt hat,Er suchte Sponsoren und weitere Unterstützung und gründete eine Stiftung mit dem Ziel, den Niedergang des Sports aufzuhalten. So hat man dort landesweit aktuell 64 Rayons (Bezirke), das sind Únterorganisationen der sogenannten Afdelingen und man ist bemüht für jeden Bezirk zwei erfahrene Brieftaubenzüchter zu benennen, die dort als Mentoren fungieren und an die sich Neuanfänger und unerfahrene Sportfreunde gezielt mit Fragen wenden dürfen und um Anleitung bitten können. Inzwischen sind diese Mentoren auf einem Internetauftritt aufgeführt und falls diese Mentoren Kosten haben durch Fahrten etc. können sie diese beim Träger dieser Initiative geltend machen und erhalten sie erstattet. Gleichzeitig hat man auf dem zugehörigen Internet-Auftritt diverse Informationen zusammengetragen, wo interessierte Züchter und Neuanfänger verschiedenes nachlesen können
Ich finde das insgesamt einen sehr guten Ansatz. Ob es zu mehr Brieftaubenzüchtern führt ist schwer zu sagen, aber es ist ein Versuch und man kann ja auch in Deutschland feststellen, dass Neuanfänger und unerfahrene Züchter oft sehr alleine gelassen werden. Sie bekommen wohl Tauben aus aller Herren Länder, wenn es sein muss, aber das war es dann schließlich auch oft. Eine gezielte Förderung von Neumitgliedern durch Wissensvermittlung gibt es selten.

Stichting behoud Duivensport

In unserem Garten stehen seit langer Zeit zwei Walnussbäume. In diesem Jahr haben diese beiden Bäume extrem viele Früchte getragen, die wir nun zuletzt eingesammelt haben und die wir aktuell trocknen. Walnüsse sind insgesamt ja sehr gesund und ich überlege einige Walnüsse kein zu stoßen und sie in kleiner Zahl immer mit unter das Futter zu mischen. Es wäre einfach ein Versuch ob und wie es funktioniert. Falls ein Züchter damit Erfahrungen hat kann er sich gerne einmal bei mir melden.
 

Montag, 13.10.2025
Sascha am 13.10.2025 um 17:58 (UTC)
 Es kommt nun wieder die Zeit der vielen Auktionen. Internet-Versteigerungen und Saalversteigerungen von Tauben und Gutscheinen gibt es jetzt wieder für drei, vier Monate in riesiger Zahl. Während ich Tauben allenfalls in Saalversteigerungen, wenn ich mir das Tier vorher einmal ansehen kann, kaufen würde, finde ich Gutscheine für mich schon attraktiver. Über den ein oder anderen Gutschein, den ich gekauft oder ersteigert habe, bin ich schon in Kontakt zu sehr netten Sportfreunden gekommen.
Andererseits berichtete mir jetzt ein Sportfreund, der am zurückliegenden Wochenende auf einer Brieftauben-Veranstaltung war, dass dort zu den anwesenden Top-Spielern reihenweise Brieftaubenfreunde mit Gutscheinen gekommen seien und darum gebeten hätten, dass diese ausgefüllt werden. Teilweise ohne dass der Top-Spieler den um einen Gutschein bittenden Sportfreund überhaupt kannte oder je gesehen hätte.
Das Ganze hat inzwischen wohl Ausmaße angenommen, dass es für den sehr gut reisenden Sportfreund, der aber einen verhältnismäßig kleinen oder "normalen" Bestand hält, gar nicht mehr leistbar ist. Nicht wenige stark spielende Schläge müssen fast eine ganze Runde Jungtauben nur für Gutscheine züchten, wenn sie alle Wünsche erfüllen wollen.
Am Ende ist es aber so: auch diese Schläge züchten nicht reihenweise Top-Tauben, auch wenn es die Leistungen manchmal vermuten lassen. Sie müssen dann Tauben aus irgendwelche "Versuchs-Paarungen" abgeben um alle Gutschein-Käufer zufrieden zu stellen und am Ende heißt es dann nicht selten: "Von dem habe ich auch nur Schrott bekommen."
Ich weiß auch nicht ob es wirklich der Sinn der Sache sein kann wenn man über Tauben- und Gutscheinverkäufe RVen oder Einsatzstellen finanziell noch ein oder zwei weitere Jahre am Laufen hält, die im Grunde genommen ohne diese zusätzlichen Einnahmen nicht mehr lebensfähig wären.
Darüber hinaus scheint es mir, dass es auch mehr und mehr Vereine und sonstige Organisationen gibt, die sich auf diesem Weg einen kleinen Nebenerwerbszweig aufbauen und damit ihr Hobby und die Reisesaison etc. finanzieren. Da werden alle möglichen Jubiläen und sonstigen Feierlichtkeiten zum Anlass genommen Tauben und Gutscheine zu verkaufen und dann wandert das eingenommene Geld in die Taschen von ein, zwei oder ganz wenigen Züchtern.
Ehrlich gesagt finde ich das was sich in den Herbst- und Wintermonaten im deutschen Brietaubensport abspielt ein Stück weit bizarr. Ausstellungen und andere Veranstaltungen werden kaum noch durchgeführt. Aber auf die Schnelle ein paar Tauben und Gutscheine verkaufen um die Kassen zu füllen - das schaffen dann doch noch viele Züchter, Vereine, RVen und andere Organisationen.
 

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