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Montag, 28.07.2025
Sascha am 28.07.2025 um 06:12 (UTC)
 In der letzten Woche waren hier in der Gegend ja verschiedene Jungtiere von einem schwierig verlaufenden Flug einer RV aus dem Regionalverband 258 zugeflogen. Gestern sind zwei Sportfreunde hierher gefahren und haben die Jungtauben eingesammelt und nach hause gebracht. Es lohnt sich schon Tauben zu melden. Immer wieder wird berichtet, dass sich niemand um gemeldete Tauben kümmert. Aber das ist längst nicht immer so. Es gibt doch viele Sportfreunde, die sich über die Meldung ihrer Tauben freuen und diese dann abholen oder abholen lassen, Ich denke dass es einfach selbstverständlich sein sollte verflogene Tauben zu melden und diese auch abzuholen, wenn man sie selbst gemeldet bekommt. Davon abgesehen lernt man durch solche Taubenmeldungen auch immer wieder sehr nette Briefttaubenzüchter kennen.
An diesem zurückliegenden Wochenende sollte eigentlich auch der sogenannte "Autoflug" "der "Freunde des Kulturerbes Brieftaube" stattfinden. Aber aufgrund der schlechten Wetterbedingungen besonders in Süddeutschland wurde der Flug dann schließlich abgesagt. In dem Zusammenhang wundert es mich allerdings, dass der Regionalverband 413 heute mit seinem Kabinenexpress i Landshut steht in der Hoffnung dort noch einen 500-Kilometer.Flug starten zu können. Der Vorsitzende des Vereins "Freunde des Kulturerbes Brieftaube" kommt genau aus diesem Regionalverband 413 und im vergangenen Jahr hatten auch viele Sportfreunde aus diesem Regionalverband am sogenannten "Autoflug" teilgenommen. Dieses Jahr wird der Flug nun leider wetterbedingt, aber verständlicherweise, abgesagt und der Regionalverband 413 fährt los und wartet nun in Landshut auf gutes Wetter. Da scheint einigen Sportfreunden doch ihre mögliche Platzierung in der Deutschen Meisterschaft für die noch ein 500 KM-Flug benötigt wird, wichtiger zu sein als alles andere.
Ich denke heute wird kaum ein Auflass möglich sein, aber dann wird man dort vielleicht stehen bleiben bis morgen. Es ist ja inzwischen auch möglich irgendwann in der Woche den Endflug zu starten. Für die Verbandsbedingungen wird scheinbar alles möglich gemacht was irgendwie geht. Die Meisterschaften müssen errungen werden, damit Geld verdient werden kann, So ist es leider wohl im deutschen Brieftaubensport.
Wir werden vielleicht heute erfahren wie es hier weitergeht mit den Jungtaubenvorflügen. Ich denke dass das Wetter in dieser Woche durchaus Flüge zulässt, denn die Entfernungen sind ja noch nicht besonders groß. Es ist allemal besser bei den aktuell niedrigen Temperaturen Jungtiere zu schicken als bei Hitze und wenn die Sichten gut sind und die Sonne zwischendurch einmal scheint, dann kann man sehr gut Trainingsflüge durchführen.
 

Sonntag, 27.07.2025
Sascha am 27.07.2025 um 05:12 (UTC)
 Gestern konnte nun der erste Vorflug unserer Reisevereinigung durchgeführt werden. Für uns hier in der Mitte der RV sind das etwa 45 Kilometer Entfernung. Ich hatte die Jungtiere am Freitag aus Zeitgründen deutlich vor der eigentlichen Einsatzzeit in den Kabi gesetzt, aber ich denke, dass das den Tauben nicht schadet. Die Tauben konnten gegen 10.25 Uhr gestartet werden. Insgesamt scheint der Flug relativ glatt verlaufen zu sein. Unsere eigenen Tauben kamen nicht besonders gut, aber das kenne ich schon. Das geht in fast jedem Jahr so und wird oft erst nach drei oder vier Flügen besser. Da ich nun seit sicher drei oder vier Jahren das Problem habe, dass die Jungtiere am Haus sehr schlecht und spät anfangen zu fliegen und sie auch später selten einmal richtig ziehen, tun sich die Jungtiere auf den ersten Flügen immer sehr schwer. Ich habe keine Ahnung woran es liegt, dass unsere Jungtauben so schlecht anfangen zu trainieren. Ich habe alles Mögliche ausprobiert um Besserung herbeizuführen, aber gelungen ist es bislang nicht wirklich. Ich stehe da vor einem Rästel.
Da ich die Tauben auch nicht privat trainiere (in diesem Jahr habe ich sie nach der mehrfach durchgeführten Gewöhnung an die Kabi-Boxen (ich habe hier kleine Trainingsboxen von Geraldy und auch zwei große Kabi-Boxen) ein Mal auf 3 KM gefahren und ansonsten im Garten fliegen lassen) müssen unsere Jungtauben auf den ersten Vorflügen doch oft sehr suchen.
Als ich gegen 14 Uhr hier weggefahren bin um noch einen Schlagbesuch zu unternehmen fehlten noch vier Jungtiere von denen am Abend dann noch zwei Tiere heimgekehrt waren. Es fehlen nun also noch zwei Jungtauben von diesem Flug. Das ist sicher ein Stück weit normal. Aber trotzdem hoffe ich, dass auch diese Tauben noch wieder auftauchen.
Unsere RV ist von der Fläche recht groß und vor dem hinteren Drittel der RV stand gestern ein Kabi einer anderen Reisevereinigung am Auflassplatz in Lohne um die Jungtiere zu starten. Obwohl unser Flugleiter die Verantwortlichen dieser RV wohl mehrfach darauf hingewiesen hat wann unsere Tauben gestartet werden und durchfliegen müssen und darauf bzgl des Auflasses Rücksicht zu nehmen hat man es dort für nötig befunden die eigenen Tauben genau in die durchziehenden Tiere unserer RV zu werfen mit dem Ergebnis, dass im hinteren Teil unserer Reisevereinigung bei einigen Züchtern deutlich zu viele Tauben fehlen, die vermutlich mitgezogen wurden.
Nachmittags war ich dann, wie schon vor 14 Tagen, zu Gast bei der Schlaggemeinschaft Herlfgerdt-Otte in der RV Delbrück und konnte die Ankunft der Tauben vom Endflug über 620 KM mitverfolgen. Es war wieder ein toller Nachmittag mit einem anspruchsvollen Flug aber dass man dort das Brieftaubenhandwerk versteht kann man bei einem Ergebnis von 30/20 Preisen in der RV und 30/21 Preisen im Regionalverband wirklich zweifelsfrei erkennen.
Ich durfte nach der Rückkehr der Tauben, die zwischen 8 1/2 und 10 Stunden auf dem Flügel gewesen waren einige Tauben in die Hand nehmen, die gerade heimgekehrt waren und diese präsentierten sich, bis auf den völlig normalen Gewichtsverlust, in einem ausgezeichneten Zustand. Da wurde bei der Vorbereitung der Tauben für diesen schweren Flug anscheinend sehr viel richtig gemacht. Ich kann mich nur erneut für den tollen Nachmittag und die interessanten Gespräche bedanken!

 

Freitag, 25.07.2025
Sascha am 25.07.2025 um 06:10 (UTC)
 Das was sich hier in der RV in den letzten Tagen abspielt ist wieder einmal ein Paradebeispiel dafür warum es mit dem deutschen Brietaubensport immer weiter bergab geht und es nur noch sehr selten gelingt Menschen, insbesondere jüngere Leute, für unser Hobby zu begeistern.
Rechtzeitig vor der Jungtierreise erhalten wir immer ein schreiben, in dem die Vorflüge terminiert sind und einige Informationen zum Reisegeschäft stehen. Danach war unser erster Vorflug auf den gestrigen Donnerstag angesetzt ist. Also hatte ich mir gedacht, dass ich eine Einladung von Freunden annehmen kann für den heutigen Freitag, da dann Freitag ja bestimmt nicht eingesetzt oder geflogen wird.
Am zurückliegenden Sonntag wurde uns dann vorab mitgeteilt, dass der 1. Vorflug wetterbedingt vielleicht auf den Mittwoch vorgezogen wird. Montag wurde dieses dann bestätigt. Ich hatte geschrieben, dass ich als letzter am Dienstag zum Einsetzen kam, da ich so lange überlegt habe, ob es überhaupt Sinn macht die Tauben einzusetzen, da aus meiner Sicht ein Flug am Mittwoch schwierig sein würde. Ich dachte mir dann: "Sie werden schon wissen was sie tun" und habe die Tauben doch noch eingesetzt. Mit dem Ergebnis, dass der Flug nicht stattfand und zurückgenommen wurde. Ich habe mich am Meisten über mich selbst geärgert, da ich bzgl des Fluges und des Wetters ja eigentlich schon geahnt hatte worauf es hinausläuft.
Ich mache da ansonsten gar keinen Vorwurf. Wenn der Flugleiter das Wetter für nicht geeignet hält für einen Auflass, dann ist das eben so. Aber es ist eben auch so, dass man das schon im Vorfeld in den Wetterberichten sehen konnte.
Wie auch immer: also bin ich nach der Rückkehr des Kabis zur Einsatzstelle gefahren, habe die drei Boxen mit unseren Jungtauben ins Auto geladen und habe sie hier in der Nähe fliegen lassen.
Gestern nachmittag dann um kurz nach 16 Uhr erhielten wir die Nachricht, dass wir heute wieder einsetzen sollen für den Vorflug morgen und einen neuen Versuch vom gleichen Ort. Wie gesagt: ich hatte entsprechend der ursprünglichen Planung eine Einladung für heute angenommen und nun stehe ich wieder da. Sage ich den Freunden ab oder lasse ich die Tauben zuhause?
Gestern abend sagte mir ein Sportfreund, der nicht an der Reise teilnimmt, aber einige Tauben zuhause zu seiner Freude hält und dessen Bruder lange erfolgreich Brieftauben gereist hat: "Das wird ja immer schlimmer. Da hat mein Bruder schon immer drüber geschimpft. Diese ständigen Verlegungen. Das geht doch nicht!" und später sagte mir ein weiterer Brieftaubenfreund, der ebenfalls nur einige Tiere am Haus hält und der nicht reist: "Das würde ich nicht mehr mitmachen."
Genau betrachtet haben beide vollkommen recht. Wenn das ganze Privatleben aufgrund der dauernden Verschiebungen unter unserem Hobby leidet, dann ist es eigentlich besser sich davon zu verabschieden. Mir scheint dass viele Züchter überhaupt nichts mehr anderes zu tun haben als ihre Tauben zu reisen. Das ist alles was sich in ihrem Leben abspielt und deswegen ist es ihnen auch egal wenn ständig Termine verschoben werden.
Als die Tauben, die ich am Mittwoch aus dem Kabi geholt und fliegen gelassen hatte, hier zuhause einsprangen, sprang ein Zuflieger mit ein. Die Taube kam von Sportfreunden aus dem Regionalverband 258. Gestern nach dem Freiflug der Jungtauben sprang erneut eine fremde Jungtaube ein. Von den gleichen Sportfreunden.
Diese berichteten mir, dass ihre RV am Mittwoch einen Vorflug gestartet hatte. Man stand gar nicht weit von hier entfernt mit dem Kabi, aber ein Auflass war wetterbedingt nicht möglich. Also ist man ein Stück zurück gefahren und hat um 14.10 Uhr die Tauben aufgelassen. Mit dem Ergebnis, dass vielen Sportfreunden noch etwa ein Drittel ihrer Jungtauben fehlt.
Das Interessante an der Meldung dieser beiden Tauben war nun, dass die Tauben nicht die 55 KM in Richtung Heimat im Nordosten geflogen sind mit Wind im Rücken, sondern etwa 35 KM in Richtung Südwesten gegen den Wind und dann hier eingesprungen sind und dass es sicher nicht die einzigen waren, denn es fehlen in der entsprechenden Tauben teilweise leider noch reichlich Tiere. Warum sind diese Tauben in genau die entgegen gesetzte Richtung geflogen? Ich vermute weiterhin dass es vielen Jungtauben aus mir unbekannten Gründen extrem schwer fällt sich überhaupt zu orientieren.
Ich verstehe aber auch die Flugleiter nicht mehr. Jungtiere, die noch gar nicht oder ein oder zwei Mal im Kabi waren zurückzufahren auf kürzere Entfernungen und dann nachmittags zu starten, das ist totales Harakiri. Das macht man nicht und das sollte man eigentlich auch wissen. Da ist es dann schon besser es so zu tun, wie es hier gemacht wurde. Man nimmt die Tiere zurück in die Heimat. Dass sie aber kaum zuhause sind, nachdem man sie abgeholt hat, und dann wieder kurzfristig ein Flug angesetzt wird, zeigt mir, dass weiterhin unglaublich viel schief läuft im deutschen Brieftaubensport und auch deswegen unser Hobby so keine Zukunft hat.
 

Mittwoch, 23.07.2025
Sascha am 23.07.2025 um 05:16 (UTC)
 Gestern Abend war ich der letzte Züchter, der seine Tauben in den Kabinenexpress für den heute geplanten Vorflug ab Medebach eingesetzt hat. Ich hatte sehr lange überlegt ob es überhaupt Sinn macht die Tauben mitzugeben, denn die Wettervorhersagen waren doch so, dass es nicht ganz einfach wird mit einem Auflass. Morgens dichte Bewölkung, ab dem späten Vormittag teils böiger Wind. Ich denke mir, dass es alles nicht ideal ist für die Jungtauben. Ein befreundeter Flugleiter sagte gestern zu mehr: "Heutzutage brauchst du für die ersten zwei, drei Vorflüge bei den Jungtauben ja fast Laborbedingungen, damit das gut geht." Ich denke, dass er damit die Situation gut beschreibt. Nun müssen wir alle abwarten was heute möglich ist mit den Tauben.
Der niederländische Sportfreund Gert-Jan Beute veröffentlichte gestern auf seinem Facebook-Profil einen Brief, den er von einem anderen niederländischen Züchter bekommen hat. Ich möchte diesen Brief hier einmal veröffentlichen um darzustellen wie schwierig es doch teilweise mit den Jungtieren inzwischen ist.

"Lieber Gert Jan,
Warum schreibe ich diese Nachricht? Ich wollte Ihnen einfach meine Geschichte erzählen ... Etwas, das ich und wir noch nie erlebt haben, da wir seit über 35 Jahren Tauben halten ... Natürlich mit Höhen und Tiefen. Aber es ist ein so schöner Sport. Zum ersten Mal seit 35 Jahren kann ich sagen, dass etwas in mir gebrochen ist ... Unser Jungtaubenschlag war meiner Meinung nach der beste, den wir je hatten, fantastische Jungtauben und so viel Selbstvertrauen ... Wir haben buchstäblich alles getan, wirklich alles, um den Jungtauben den bestmöglichen Start zu ermöglichen. Sie kennen das ja: Qualität, Gesundheit, viel Training, Essen und Trinken im Korb lernen, Übernachtungen im Korb simulieren, gute Ernährung, gute Anleitung... das Gesamtpaket war fantastisch, wir haben alles getan, um in Bestform zu sein. Über 30 Trainingsflüge von 1 bis 80 km, zweimal mit dem LKW... Verluste in Grenzen gehalten, mit über 60 gezüchteten Jungtauben gestartet. Erster Flug eingekorbt, waren noch 56 übrig. Und laut uns waren sie super, sogar der Tierarzt, ein bekannter Taubendoktor, bestätigte das... Am 11. Juli war es dann soweit: Sie kämpften sich für den ersten Flug in den Korb... Sie liefen so gut, ich kann fast sagen, zu gut... Der 12. Juli, der Tag der Wahrheit... Das wurde zum größten Albtraum, den ich als Taubenzüchter je erlebt habe... Von fast 60 eingekorbten Jungtauben kehrten 9 zurück... Von den übrigen hat man nie wieder etwas gehört... Drei Tage und Nächte saß ich am Schlag und weinte... Das hat mich (uns) so sehr getroffen... Waren wir die Einzigen? Nein! Mit wenigen Ausnahmen, die drei Viertel ihrer Tauben wieder zu Hause hatten... Soweit ich weiß, werden etwa zwei Drittel der freigelassenen Tauben immer noch vermisst... Es ist verrückt... Ich kann kaum darüber sprechen. Nun, im Nachhinein, hat ein Züchter Nachforschungen angestellt und mehrere Beobachtungen gemacht... Es hilft uns nichts. Aber ich möchte trotzdem meine Geschichte erzählen ... Ich habe einen Anhang beigefügt, den Sie ansehen können ...
Entschuldigen Sie die Ausführlichkeit ... Ich wollte einfach nur meine Geschichte erzählen ... Unsere Motivation, und vor allem meine, ist völlig verschwunden ... Ich kann mich nicht mehr dazu durchringen ... Wir brauchen wieder einen Anstoß in die richtige Richtung ... Wir haben uns auf die nächste Saison vorbereitet, weil wir für den Sprint tatsächlich neu angefangen haben. Das tut weh, so viel Schmerz ... Nochmals, entschuldigen Sie die Ausführlichkeit, aber ich wollte meine Geschichte mit einem Taubenzüchter durch und durch teilen."


Bezüglich der Jungtaubenverluste hat der Sportfreund Falco Ebben ebenfalls gestern einen den ersten Teil eines Podcasts zum Thema Jungtaubenverluste veröffentlich, den ich hier auch empfehlen möchte.

Verliezen met jonge duiven
 

Dienstag, 22.07.2025
Sascha am 22.07.2025 um 05:05 (UTC)
 Heute Abend sollen unsere Jungtauben zum ersten Vorflug morgen über 45 Kilometer Entfernung eingesetzt werden. Es geht für jene Sportfreunde, die bis zum letzten Wochenende die Altreise bestritten haben, also nahtlos weiter. Ob das alles so richtig ist weiß ich nicht. Ich kenne noch die Zeit in der viele Sportfreunde berufstätig waren und damals gab es zwischen der Altreise und dem Beginn der Jungtierreise eine Pause von ein oder zwei Wochen. Ich denke das machte auch Sinn. Heute beginnen viele RVen schon während der laufenden Altreise mit dem Jungtaubenspiel.
Insgesamt bin ich der Meinung - ich hatte es kürzlich schon einmal geschrieben - dass wir vielleicht besser daran täten auch im Sinne der Jungtauben erst später mit der Reise zu beginnen. Etwa ab Mitte August. Oder aber die Jungtaubenreise zu splitten. Für Züchter, die gerne früh beginnen möchten (wegen einer Winterzucht etc) ab Anfang Juli ein Programm anzubieten und für Sportfreunde, die gerne später reisen möchten ab etwa Mitte August noch einmal ein Programm von vorne zu starten. Eigentlich sollte das doch möglich sein.
Wir selbst haben eigentlich in all den Jahren immer sehr gut mit jährigen Vögeln gespielt und schöne Erfolge gehabt bis hin zur deutschen Verbands-Jährigenmeisterschaft 2020. Unsere Jungtauben wurden allerdings nie besonders ausgiebig und weit gespielt. Hier und da herrscht ja der Glaube, dass man die Jungtiere viel spielen müsse und weit spielen müsse damit sie viel für die Zukunft lernen. Ich will nicht in Abrede stellen, dass es den Jungtieren gut tut, wenn sie häufig in den Kabi kommen für verschiedene Flüge. Aber es geht auch anders und die Tauben sind als Jährige dann nicht schlechter.
Auch in dieser Altreisesaison lagen wir bis zu dem Zeitpunkt, als ich die Reise wegen der ganzen Umstände beendet habe, mit den jährigen Tauben sehr weit vorne in der RV (an zweiter oder dritter Stelle) und auch in der FG und stellten zu dem Zeitpunkt u.a. den besten jährigen Vogel der RV. Und unsere jährigen Tauben waren als Jungtiere wahrlich nicht besonders geschult. Sie waren aus Zeitgründen nur auf drei oder vier Vorflügen und zwei Preisflügen bis maximal 150 Km im Kabi. Die Verluste waren bei den Jährigen Tauben auch nicht größer als bei jenen Züchter, die die Tauben als Jungtiere voll durch gespielt hatten bis 300 oder gar 400 KM. Unsere Jährigen, die seinerzeit die deutsche Meisterschaft flogen waren auch nur auf den Vorflügen und drei Preisflügen bis 200 KM im Kabi.
Ich glaube dass in dieser Hinsicht viel dummes Zeug geredet wird. Gerade die weiteren Flüge für Jungtiere haben viel weniger Aussagekraft als das gelegentlich behauptet wird. Was man wohl sagen kann: Jungtauben, die auf weiteren und anspruchsvolleren Flügen spitze fliegen können, die können das auch später als Jährige oder Alttauben oft. Aber die reine Heimkehr von einem weiten Flug sagt fast gar nichts über die Qualität der Jungtaube später aus.
Ich bin der Meinung, dass es unseren Jungtauben allerdings insgesamt sehr gut tun würde, wenn wir sie auf kürzeren Flügen mehrmals in großen Verbänden starten würden. Das wäre hinsichtlich einer Auslese und einer Schulung für später viel wichtiger. Wenn sie sich auf relativ kleiner Entfernung aus einem großen Verband lösen müssen, dann ist der Lerneffekt deutlich mehr vorhanden als sie einfach nur stump auf eine recht weite Entfernung zu setzen.
In dem Zusammenhang ist es vielleicht hier ein Vorteil, dass unsere RV inzwischen eine sehr große Fläche hat. Die Jungtauben müssen von Beginn an suchen und viel alleine fliegen. Schwarmankünfte sind seltener als in flächenmäßig kleinen RVen. Allerdings führt die große Fläche der RV auch dazu, dass Züchter im vorderen Gebiet sagen, dass die ersten Flüge einfach zu kurz sind und einige Züchter ganz hinten klagen, dass es zu weit sei. Es ist also nicht so einfach da einen vernünftigen Reiseplan aufzustellen. Normalerweise müsste man für die ersten zwei, drei Vorflüge zum Eintrainieren der Jungtauben unsere RV in zwei Teile splitten bis die Jungtiere einigermaßen verstanden haben um was es geht.
Für morgen hoffe ich, dass der Flug erst einmal glatt verläuft was man bei den Jungtieren, ganz unabhängig vom Wetter, in der heutigen Zeit leider nie weiß. Es scheint einfach allzu viele äußere Faktoren zu geben, welche die jungen Tauben in ihrer Orientierung stören.

 

Montag, 21.07.2025
Sascha am 21.07.2025 um 07:00 (UTC)
 Am Samstagabend nachdem der letzte Flug unserer RV vorrüber war, erreichte mich eine sehr nette Email eines Sportfreundes unserer RV:
"Hallo Sascha, (...) ich möchte Dir jetzt nach Abschluss 2025 mit 13 Touren mal eine positive Rückmeldungen zur Nachzucht aus Euren Tauben geben. Unser 376 als 3.-bester Vogel der RV geht zu 3/4 auf Mimberg-Tauben zurück! Danke nochmal dafür und beste Grüße!"
Diese Rückmeldung hat mich natürlich sehr gefreut, zumal der besagte Vogel auch 7. bester Vogel in der Regionalverbandsgruppe geworden ist.
Schon im vergangenen Jahr hatte ich über die "615" des Sportfreundes Johannes Vielhaber aus der RV Sauerland geschrieben. Sie wurde von uns in unserem Zuchtschlag gezüchtet und bei ihm gereist und war in 2024 u.a. 3. bestes Weibchen im Regionalverband und 9. AS-Weibchen auf Bundesebene im Juni 2025. In der zurückliegenden Saison 2025 flog sie nun erneut ausgezeichnet und wurde bestes Weibchen in der Regionalverbandsgruppe.



Mein Taubenfreund Thorsten Bornhoff aus der RV Dortmund-Scharnhorst hat ein hervorragendes Reisejahr hinter sich mit vielen 1. Konkursen und tollen Platzierungen in diversen Meisterschaften. U.a. stellt er auch das beste jährige Weibchen im Regionalverband 402. Der Vater dieser Täubin wurde auch in unserem Zuchtschlag gezüchtet. Das Weibchen mit der Nummer "24-754" trug damit auch wesentlich zum Gewinn der 2. Jährigen-Regionalverbandsmeisterschaft bei und sie flog u.a. auch einen 1. Konkurs ab Höchstadt (312 KM) in der RV gegen 457 Tauben.



Ebenso hatte ich vor längerer Zeit einmal über einen Sportfreund aus Rumänien berichtet. Er hatte in 2021 vier Sommerjunge aus unserem Zuchtschlag bekommen und sehr schnell schöne Erfolge mit der Nachzucht dieser Tauben erzielt. Auch in diesem Jahr reist der Züchter (u.a. mit den Kindern der Tauben von uns) wieder sehr erfolgreich. Das Reisejahr in Rumänien ist aber noch nicht beendet. In der vergangenen Woche schrieb er mir allerdings eine sehr schöne Nachricht als Zwischenstand:
"Ich bin sehr sehr zufieden und dankbar. Alle Tauben von Dir sind top Vererber. Wie kann das sein? Ich habe viele Tauben ausprobiert, aber noch nie war die Erfolgsrate so hoch."
Gestern meldete er sich dann und berichtete, dass man einen anspruchsvollen 500 KM-Flug hatte. In der vorläufigen Preisliste dieses Fluges flogen Kinder unserer Tauben u.a. den 4.15. und 28. Konkurs gegen 919 Tauben. Allerdings ist die bisherige Preisliste noch vorläufig und bis heute abend kann sich noch etwas ändern. Trotzdem kann sich das sehen lassen, finde ich.
Mich machen solche Ergebnisse immer sehr zufrieden, denn wir geben in jedem Jahr doch nur recht wenige Tauben ab, weil ich gar keine Lust habe ständig Jungtiere zu züchten für den Verkauf oder Gutscheine oder anderes. Und dann freut es mich einfach wenn Sportfreunde Glück mit unseren Tauben haben. Am vergangenen Samstag fliegt ein Züchter auf 550 KM mit einer jährigen Täubin von uns, die er im letzten Jahr zum Reisen erhalten hat, den 6. Konkurs im Regionalverband und den 2. Konkurs in der Regionalverbands-Jährigen-Preisliste.
Das sind einfach schöne Leistungen zu denen ich nur gratulieren und über die ich mich wirklich freuen kann.
 

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