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Freitag, 22.08.2025
Sascha am 22.08.2025 um 04:48 (UTC)
 An den beiden vergangenen Tagen hatte ich hier über die teilweise zu großen und oft unerklärlichen Taubenverluste geschrieben, die hier in Deutschland, aber v.a. auch in den Niederlanden oder Belgien zu beklagen sind. In diesem Zusammenhang gab es gestern wieder einmal ein Negativbeispiel, was aber aus meiner Sicht schlicht nicht zu erklären ist:
Das One-Loft-Race "German Classic" hier in der Nähe hat gestern seinen erstern Wertungsflug über etwa 100 Kilometer Entfernung ab Eckenhagen (Südwestrichtung) durchgeführt. Ich befasse mich nicht so sehr viel mit One-Loft-Races, aber bisher waren die Vorbereitunfsflüge dort wohl gut verlaufen, die Tauben waren gesund und es lief alles nach Plan. Es waren am Schlag und auf den bisherigen Flügen nicht allzu viele Tauben abhanden gekommen.
Gestern war bestes Taubenwetter. Der Wind wehte leicht von vorn, die Sichten waren hervorragend und es war wechselnde Bewökung mit Sonne auf der Strecke. Kurz gesagt: es war Brieftaubenwetter.
Der Aufflass erfolgte um 9 Uhr. Augenscheinlich war kein Kreuzungsverkehr in der Strecke, Ein glatter Flug konnte und musste eigentlich erwartet werden. Im Ergebnis war es so, dass gestern Abend nicht einmal die Hälfte der mehr als 1000 gestarteten Tauben zuhause war. Es werden dort heute sicher auch noch viele Tauben wiederkommen. Aber es ist mir völlig unklar warum sie am Abend überhaupt fehlen bei dieser doch recht kurzen Flugdistanz und hervorragenden Bedingungen.
Wenn irgendjemand eine Erklärung zu diesem Flugverlauf hat, dann möge er sich bitte melden. Ich selbst habe aus der Ferne keine Idee was da passiert ist und der Veranstalter vermutlich auch nicht.
Am vergangenen Montag, als wir unseren Preisflug auch durchführten und das Wetter gut war, fand in Bremen an der Nordsee ebenfalls ein Flug eines etwas kleineren OLR statt. Man hatte dort insgesamt zu Beginn gut 500 Tauben gesammelt und vorbereitet. Zum 7. Trainingsflug über 90 KM brachte man dort noch deutlich mehr als 400 Tauben an den Start. Die Tauben wurden am 18.08. um 9.45 Uhr aufgelassen. Wie gesagt: die Wetterbedingungen waren prima. Zwei Tage später am Abend des 20.08. waren genau 81 Tiere wieder im Schlag. Auch hier möchte ich sagen: wenn jemand eine Idee hat was dort passiert ist, dann würde mich das sehr interessieren.
Solch riesige Verluste sind meiner Ansicht nach bei diesen relativ kurzen Distanzen und wirklich sehr gutem Wetter nicht auf Greifvögel zurückzuführen und zumindest für den gestrigen Flug beim "German Classic" kann man, so denke ich, auch Kreuzungsverkehr völlig ausschließen.
Seit vielen, vielen Jahren wird hier im Hochsauerland sehr erfolgreich das Upland-Derby veranstaltet. Dieses Rennen hat in der Regel Jahr für Jahr wenige Verluste zu beklagen. Man ist dort sehr vorsichtig und umsichtig und erfahren mit den Tauben. Ebenfalls am vergangenen Montag hat man dort einen Wertungsflug über etwa 160 KM durchgeführt. Der Flug verlief gut. In einer halben Stunde waren mehr als 600 Tauben wieder im Schlag. D.h. mehr als zwei Drittel der gestarteten Tauben. Bis zum Abend kamen die Tiere ordentlich nach. Es fehlen bis heute nicht zu viele Tauben. Also scheint alle in Ordnung zu sein. Einer der Veranstalter schrieb mir dann aber gestern folgendes:
"Von diesem Flug werden uns Tauben aus Hamm, Rinteln, Bielefeld, Warburg und Pulheim gemeldet, auch völlig unverständlich." - Es war Kopfwind, es war gutes Wetter für die Upland-Tauben und sie sind ja auch gut gekommen. Aber die noch fehlenden und nun gemeldeten Tiere sind einfach völlig aus der Richtung, oft weit über das Ziel hinaus und an total unterschiedlichen Orten gemeldet. Als wüssten sie überhaupt nicht wo sie hingeflogen sind.
So wie es hier auf den OLRs geschehen ist, geht es manchmal leider auch im Programmspiel. Unerklärliche Verluste, Taubenmeldungen aus Regionen in denen die Tauben nicht sein dürften. Schlechtes Nachkommen der Tauben. Bei den OLRs sieht man immer wieder recht konzentriert genau die Probleme, die sonst die Züchter auch in ihren Schlägen zuhause haben. Verluste, verschiedene Krankheitsbilder, manchmal schlecht trainierende Tauben usw. Insofern können uns OLR bei der Analyse der manchmal übermäßigen Verluste vielleicht auch helfen.
Wenn, wie gestern beim "German Classic" geschehen, die Tauben sich so schwer tun nach hause zu kommen obwohl offensichtlich alle bekannten Faktoren gut waren, dann muss es am Ende ja andere Gründe dafür geben warum die Tiere so schlecht heim finden. Und ich denke bei fehlenden Tauben in dieser Anzahl kann man auch die Greifvögel als Hauptfaktor ausschließen. Irgendetwas passt nicht mehr und wir sollten uns als gesamter Verband dringend bemühen das herauszufinden.

 

Donnerstag, 21.08.2025
Sascha am 21.08.2025 um 05:19 (UTC)
 Es sind nicht nur die Jungtaubenverluste, die vielen Sportfreunden Sorgen machen, weil sie nicht recht wissen warum die Tauben verloren gehen und keine Begründung für die Verluste finden. In sehr vielen Organisationen sind, gerade auch in der zurückliegenden Saison, oft auch viel zu viele Jährige und Alttauben ausgeblieben.
Da spielt selbstverständlich auch eine viel zu große und künstlich geschaffene Greifvogel- und besonders Wanderfalkenpopulation eine Rolle. Tauben werden an den Flugtagen reihenweise gejagd, vertrieben, verletzt und getötet. Aber auch in diesen Situationen scheint es so zu sein, dass vertriebene Tauben oft extrem weit vom Weg abkommen und es dann einfach nicht mehr schaffen nach Hause zu finden.
Über die Schwierigkeiten mit den Greifvögeln hinaus gibt es aber deutlich zu große Verluste, für die wir versuchen müssen Erklärungen zu finden. Es ist nicht nur hier in Deutschland so, sondern auch in Belgien, in den Niederlanden und anderen Ländern, in denen Brieftauben gereist werden. Gestern hatte ich Ad Schaerlaeckens zitiert. Heute möchte ich einen kleinen Beitrag des niederländischen Sportfreundes Jaap Koehoorn, der ja ebenfalls recht bekannt ist in der Taubenwelt, den er gestern bei Facebook verbreitet hat, einmal hier zitieren:

"Liebe Taubenfreunde. Heute hatte ich Besuch von ein paar alten Taubenbegeisterten und das Thema war: wie kann es sein, dass in den letzten Jahren so viele (Jung)-Tauben verloren gegangen sind.
Die gesamte Telekommunikation und die 5G-Pole stören die Magnetfelder. Früher war es nicht da. Der Krieg in der Ukraine wird wohl die gleichen Auswirkungen haben. Viele Tauben winden sich durch Hindernisse in der Luft wie Windräder. Laut den Menschen, die dort leben, ist unter den Windrädern ein Vogelfriedhof. Tauben auch. Zudem sollen viele Felder mit Solarmodule installiert werden. Auf Schiphol (Amsterdamer Flughafen) müssen sie weg, denn an sonnigen Tagen spiegelt sich das gigantisch wider und blendet die Flugzeugpiloten. Sie scheinen sogar Augenverletzungen verursachen zu können. Warum nicht auch bei unseren Tauben? Natürlich wurden auch Dinge wie Verdunkelung und Belichtung der Tauben diskutiert, aber viele Sportfreunde kennen bereits seit Jahren davon sowohl die positiven als auch die negativen Seiten. Können wir diese Fälle nicht einmal einer Universität vorlegen, die darüber studiert? Genau wie bei Zugvögeln, Schmetterlingswanderung und Wandersäugetieren?"


Es ist gut dass sich Züchter über all diese Dinge Gedanken machen und vielleicht sollten die Taubenverluste auch einmal übergreifend im FCI diskutiert werden. Darüber hinaus müssen wir uns wirklich Gedanken darüber machen wie wir selbst durch unser Reisesystem, unsere Zucht- und die Auslese über die Jahre zu den Verlusten beigetragen haben. Unsere Brieftauben sind nicht mehr so wie sie vor 30 oder 40 Jahren waren. Wir haben durch Selektion auf unsere Meisterschaften und Fluganforderungen einfach andere Tauben gezüchtet als wie sie einmal hatten und vielleicht sollten wir auch an dieser Stelle einmal versuchen anzusetzen. Mit der reinen Zucht und Auslese auf die "schnelle Spitzentaube" sind wir jedenfalls an einem Punkt angekommen, bei dem meiner Ansicht nach Taubenverluste viel stärker mit eingepreist sind, als das früher war. Wenn nun nach der Reisesaison selektiert wird und wenn die Verkaufssaison wieder losgeht und die sogenannten Spitzenschläge oder die Verkaufs- und Abstammungszüchter ihre Tauben anbieten, dann sollten wir vielleicht einmal darüber nachdenken ob es im Sinne der Vermeidung von Verlusten etc. unbedingt zielführend ist immer nur nach der vermeintlich schnellen Taube zu suchen.
 

Mittwoch, 20.08.2025
Sascha am 20.08.2025 um 05:07 (UTC)
 In der Zeit in der das Jungtaubenspiel voll im Gange ist drehen sich doch sehr viele Gespräche um die Verluste von Jungtauben. Immer wieder kommt die Frage auf: "Wieviele fehlen dir noch?"
Es scheint so als ob es jede Woche eine neue Lotterie ist die Jungen aufzulassen und gut nach hause zu bekommen. Leider gehen immer mal wieder Flüge daneben und bringen teilweise riesige Verluste mit sich. Manchmal kann man die Gründe für die schlechten Flugverläufe zumindest erahnen (wenn z.b. die Wetterbedingungen zu risikobehaftet für einen Auflass waren) und manchmal kann man sich den schlechten Verlauf eines Fluges einfach nicht erklären. Wir machen uns dazu in Deutschland das Leben selbst schwer indem wir zig verschiedende Reiserichtungen haben und kreuz und quer durch die Republik fahren mit unseren Tauben und wir an jeden Flugtag die große Gefahr von kreuzenden Schwärmen haben. Das ist einfach ein zusätzlicher Risikofaktor für Verluste, den wir eigentlich dringend minimieren müssten.

Inzwischen haben wir gottseidank die Jungtierkrankheit durch die Impfungen weitgehend im Griff. Bis vor ein paar Jahren trugen sichtbar oder teilweise unterschwellig erkrankte Jungtiere erheblich zu den Verlusten bei.
Aktuell gibt es aber in nicht wenigen Beständen Schwierigkeiten mit der Erkrankung der entzündeten Augen. Die Verlustrate bei derart erkrankten Jungtieren ist nicht so hoch, aber auch das sollte man im Hinterkopf behalten. Meiner Ansicht nach sind es weniger die sichtbaren Entzündungen an den Augen, welche den Jungtauben Schwierigkeiten machen nach hause zu finden, als vielmehr, dass sie durch die Erkrankung körperlich geschwächt erscheinen - vergleichbar zu einem Menschen, der Fieber hat und Sport treibt.

Gestern las ich bei Ad Schaerlaeckens dann folgendes zum Thema Jungtaubenverluste:
"Der belgische JPC weist auf den enormen Anstieg der Zahl von Mobilfunkmasten seit der Einführung von Mobiltelefonen hin. Dieser Anstieg geht fast parallel zu den steigenden Verlusten. Es gibt nicht nur mehr von ihnen, sie werden auch immer leistungsfähiger. Er verweist auf Studien in Italien und Amerika, die zeigen, dass Tauben sich weniger auf ihren „natürlichen Kompass“ und mehr auf visuelle Hinweise wie Autobahnen, Flüsse usw. zu verlassen scheinen. Die Leute nennen sie „Kompasstauben“. Einige von ihnen fliegen direkt nach Hause, während andere ihrem natürlichen Kompass weniger zu „vertrauen“ scheinen. Sie verwenden Hinweise. Diese sind langsamer und man will sie nicht. Vor Jahren vermuteten Wissenschaftler, dass Tauben Autobahnen folgen. Das wurde damals mit großem Gelächter aufgenommen. Heute nicht mehr. Sicherlich nicht von Menschen, die entlang eines solchen Gewässers oder einer Autobahn von Süden nach Norden leben."

Ob die Verluste von Tauben auch mit der stetig steigenden Strahlung durch Mobilfunk etc. zusammenhängen kann man nur vermuten. Erwiesen ist das nicht. Persönlich habe ich aber den Eindruck, dass sich Brieftauben (junge, wie alte Tauben) zunehmend schwerer tun sich neu zu orientieren, wenn sie aufgrund des Wetters (z.b. Regenschauer oder schlechte Sicht), Greifvogelangriffen, Kreuzungsverkehr oder sonstigen Unwägbarkeiten ihre Heimflug-Route verlassen mussten. D.h. die Taube orientiert sich nach dem Auflass, fliegt in die richtige Richtung (häufig auch erst einmal im großen und sicheren Schwarm) und erst im Heimatgebiet trennen sich die Tiere.
Wenn man Preislisten analysiert, dann fällt auf, dass es viel mehr noch als früher, teilweise Schwarmankünfte gibt bei denen viele Tauben eines Schlages gleichzeitig kommen. In dem Zusammenhang ist mein Eindruck, dass die Tauben so lange es geht im sicheren Schwarm bleiben, was dazu führt, dass ein Züchter manchmal zehn oder fünfzehn Tiere gleichzeitig nach hause bekommt und Einzeltauben erst dann, wenn diese Tauben zuhause sind, notgedrungen aus diesem Schwarm gehen (teilweise landen sie auch mit auf den Schlagdächern) und erst später nach alleine nach hause fliegen.
Hinsichtlich der Verluste vermute ich, dass Schwärme, welche die nach dem Auflass richtig eingeschlagene Flugroute verlassen haben (eben wegen des Wetters, der Greifvögel, Flugkreuzungen etc) sehr große Schwierigkeiten haben sich dann neu zu orientieren, Vielleicht weil sie, wie in den Sätzen von Ad Schaerlaeckens beschrieben, ihre natürliche Fähigkeit zu Navigation nicht mehr so gut nutzen können wie früher. Es kommt dann zu Verlusten und die Tauben kommen teilweise auch extrem schlecht in den Folgetagen nach, weil sie oftmals weit entfernt von zuhause sind und auch einfach nicht mehr genau wissen wo sie hin müssen.
Für Jungtauben ist das Heimfinden dann noch einmal sehr viel schwerer als für erfahrene Alttauben. Wir müssen uns Gedanken darüber machen wie wir diesen möglicherweise vorhandenen Orientierungsproblemen unserer Tauben begegnen. Leider ist es so, dass oft auch keine Tauben gemeldet werden oder, wenn sie gemeldet werden, nicht abgeholt werden. Viele Züchter scheinen dazu einfach zu träge zu sein. Ich kann nur immer wieder dazu animieren Zuflieger zu melden und gemeldete Tauben auch abzuholen. Das ist einfach wichtig. Nicht nur für die verflogene Taube, nicht nur für das Image unseres Brieftauben-Hobbys, sondern um vielleicht auch Eindrücke und Ideen dazu zu bekommen, warum die Tauben sich heute vielleicht mehr verfliegen als sie es früher taten.
 

Dienstag, 19.08.2025
Sascha am 19.08.2025 um 04:44 (UTC)
 Der gestrige Preisflug ab Schlüchtern (150 KM) ist insgesamt glatt verlaufen. Die Tauben kamen in der Spitze mit über 1400 m/min zuhause an und die Konkurszeit betrug nur 15 Minuten bei mehr als 1400 Tauben. Das war alles ok. Einzelne Züchter hatten wegen der Flugverlegung leider nicht gesetzt. Das ist halt ein Problem bei den Verschiebungen auf Werktage. Der Auflass war um 10.30 Uhr erfolgt, nachdem die Sichten endlich aufgeklart waren.
Auch unsere Jungtauben haben es insgesamt gestern wieder gut gemacht. Am Abend fehlte ein Jungtier. Vielleicht kommt die Taube noch. Das würde mich freuen. Insgesamt sind unsere Jungtiere recht zügig gekommen und sie scheinen nun erst einmal verstanden zu haben um was es so geht bei den Flügen. Wenn man nicht privat fährt und de Tauben trainiert, dann dauert es immer ein wenig bis die Tiere sich darauf eingestellt haben was sie tun müssen.
Bei anderen Sportfreunden fehlen teilweise noch etwas mehr Tauben, aber insgesamt auch keine großen Zahlen. Ich denke die Verlegung des Fluges war mit Blick auf die Wettervorhersagen (die dann für den Sonntag absolut nicht so eingetroffen sind, wie das Wetter gemeldet wurde) in Ordnung.
Was mich immer wundert: gestern haben um 10 Uhr herum sehr viele RVen und Regionalverbände auf unserer Südostrichtung ihre Tauben aufgelassen in einem Streifen von gut 100 KM. Mitten in diese Auflässe hinein lassen dann aber auch Flugleiter auf, deren Tauben von Südwest nach Nordost fliegen müssen. Und andere Flugleiter, deren Tauben von West nach Ost müssen, müssen wohl teilweise nachhaltig telefonisch "überzeugt" werden mit den Starts ihrer Tauben noch ein wenig zu warten bis die Südost-Tauben durchgezogen sind. Gestern war das Wetter nach dem Aufklaren so, dass es keine Eile gab die Tauben aufzulassen. Warum einige Flugleiter dann trotzdem das Risiko eingehen ihre Tauben quer zu den vielen Südost-Tauben nahezu gleichzeitig zu starten - das ist mir wirklich ein Rätsel und ein Thema, dass unter den Flugleitern vielleicht einmal behandelt werden sollte.
Was man für unsere Reisevereinigung nach den Vor- und den ersten beiden Preisflügen wirklich feststellen kann ist die Tatsache, dass praktisch kein Züchter irgendwelche Schwierigkeiten mit der Jungtierkrankheit hat. Wir haben mehr als 40 reisende Schläge und keiner hatte die Jungtiere ernsthaft krank und musste wegen der Jungtaubenkrankheit, so wie wir es zwei Jahrzehnte lang leider kannten, mit der Reise aussetzen. Wenn es hier und da gesundheitlich Schwierigkeiten gab, dann waren das andere Krankheitsbilder. Man kann also feststellen, dass die PMV/Rota-Impfung weiterhin gut und sicher funktioniert, auch wenn immer mal wieder anderes behauptet wird. Meiner Meinung nach reicht es erst einmal auch sich auf diese Impfungen zu beschränken.
Wer möchte, der kann seine Jungtauben auch gegen Pocken oder gegen Salmonellen impfen. Aber all die anderen Impfungen gegen Herpesviren, Adenoviren, Circoviren, Mykoplasmen und was es da sonst noch so alles gibt am Markt, sind meiner Ansicht nach weitgehend überflüssig. Ich denke sogar manchmal, dass einige dieser Impfungen eher kontraproduktiv sind. Aber dazu werde ich im Herbst nochmal etwas ausführlicher schreiben. Ich möchte dazu gerne noch einmal mit einigen Fachleuten sprechen.
 

Montag, 18.08.2025
Sascha am 18.08.2025 um 06:56 (UTC)
 Unsere Tauben stehen noch in Schlüchtern und warten auf ihren Auflass. Es sind heute eine Menge Kabis unterwegs und die Sichten in der Strecke sind teilweise noch nicht gut. Hinzu kommt, dass Tauben von Südwest nach Nordost müssen, von West nach Ost und von Südost nach Nordwest. Das muss wieder alles von den Flugleitern koordiniert werden. Wenn die Sichten sich gebessert haben wird der Himmel in großen Teilen der Strecke fast wolkenlos sein. Das heißt also dass die Tauben wieder über den ganzen Tag kommen werden. Da bin ich mir ziemlich sicher. Je nachdem wann der Auflass erfolgen kann, werde ich die Heimkehr der Tiere dann nicht sehen, weil ich zur Arbeit muss und den Fernabschlag des Tipes-Gerätes kann ich dann auch erst spät abends machen. So ist das leider. Schön ist das alles nicht, aber eben nicht zu ändern. Im Nachhinein muss man sagen, dass die Wetterberichte für gestern wieder einmal katastrophal schlecht waren und die Verlegung des Fluges nicht nötig gewesen wäre. Aber das kann man den Flugleitern wirklich nicht vorwerfen.
Viel mehr kann man feststellen, dass unser Verband jedes Jahr viel Geld ausgibt für die Berichte der Wettermanufaktur, die aber selten stimmen und wenn dann erst so kurzfristig richtig sind, dass sie bei der Flugplanung nicht helfen. Das Geld für die Wettermanufaktur sollte der Verband künftig sparen und sinnvoller einsetzen.
 

Sonntag, 17.08.2025
Sascha am 17.08.2025 um 05:18 (UTC)
 Unser für heute geplanter Flug ab Schlüchtern wurde gestern mittag kurzfristig noch auf morgen verlegt. Grund war eine sehr ähnliche Wettervorhersage wie für den gestrigen Tag mit einer dicken, hochnebelartigen Wolkenschicht, bei der überhaupt nicht absehbar war, ob sie sich auflöst, wie sie zieht und wo sie am Ende liegt. Die Flugleiter sind aktuell wirklich in einer sehr schwierigen Situation. Wenn man sich die Wettervorhersage der Wettermanufaktur vom vergangenen Mittwoch oder Donnerstag ansieht, dann ist von dieser Vorhersage letztlich nichts übrig geblieben.
Noch am Mittwoch sollte es ein nahezu durchweg sonniges Wochenende mit 20 bis 27 Grad Höchstwerten werden. Am Donnerstag sollten an den Vormittagen ein paar Wolken unterwegs sein, der Rest sollte sonnig sein und noch am Freitag waren die Nachmittage durchweg freundlich berechnet.
Tatsächlich war der Samstag im gesamten Sauerland grau in grau - mehr als 13 Grad waren es in den höchsten Lagen nicht mehr - und das nach 30 Grad am Donnerstag. Auch in den Tälern blieb es allgemein frischer als 20 Grad.
Heute für den Sonntag ist nun ähnliches Wetter in Planung. Die Sonne hat einen schweren Stand, nur hier und da kann sie sich ab und an zwischen dichten Wolken zeigen
Insofern haben die Flugleiter immer nur die Möglichkeit einfach anzufahren und zu schauen ob es mit einem Auflass geht und das Risiko in Kauf zu nehmen, dass es eben nicht geht oder zu verschieben auf einen Tag an dem das Wetter einfacher erscheint.
Heute scheint nun das Wetter so zu sein, dass Auflässe noch sehr früh machbar zu sein scheinen auf unserer Richtung, aber ich kann doch nachvollziehen, dass man sich für eine Verlegung des Fluges entschieden hat, obwohl ich letztlich gar kein Freund dieser Montags-Flüge bin. Es ist alles sehr schwierig geworden mit dem Wetter.
Ich hatte dann eigentlich geplant unsere Jungtauben gestern am späten Nachmittag gestern noch einmal herauszulassen, aber in unserem Nachbar-Regionalverband 250 war man auf die Idee gekommen die Tauben zum Preisflug erst nachmittags um 15.25 Uhr zu starten, sodass man deren Flugtauben hier für etwa 17.30 bis 18 Uhr erwarten konnte und ich verzichte dann darauf unsere Tauben herauszulassen, wenn hier Flugtauben durchziehen um diese dann nicht auch noch zu stören. Da die Tauben dort in der Spitze nur knapp über 900 m/min flogen gestern und sehr zäh zuhause ankamen, mit vielen fehlenden Tauben am Abend, die hoffentlich heute nachkommen, war meine Entscheidung da sicher richtig, obwohl es für unsere Jungtiere sicher besser gewesen wäre nochmal zu fliegen.
Warum man dort die Tauben so spät noch gestartet hat obwohl sich das Wetter über den ganzen Tag praktisch nicht verändert hat, ist mir auch ein Rätsel und bei allem Verständnis für die Schwierigkeiten der Flugleiter war das aus meiner Sicht ein allzu großes Risiko. Das muss doch alles nicht sein.
 

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