| | Da ich die Tauben aktuell nur noch ein Mal pro Tag füttere läuft die Versorgung eigentlich immer gleich ab: zunächst mache ich die Schläge sauber und die Tröge sauber. Anschließend wird gefüttert - und zwar so viel, dass die Tauben satt sind und etwas Gerste und Paddy-Reis liegen bleibt. In der Zeit während die Tauben fressen gebe ich frisches Wasser in die Tränken. Dabei wechsele ich jeweils die Tränken-Einsätze (in den Herwi-Tränken) bzw. die Plastik-Tränken und lasse sie austrocknen und ersetze sie durch frische und saubere Einsätzte oder Tränken. Über die Zusätze in der Tränke hatte ich vor Kurzem bereits geschrieben.
Wenn die Tauben dann satt sind gebe ich in die Futtertröge jeden Tag etwas frische Mineralien. D.h. die Picobal-Mischung von der Firmal Klaus mit etwas Rotstein, Holzkohle, Mineralpulver und Heilerde. Daraus können sich die Tauben dann suchen was sie möchten. Am nächsten Tag werden, wenn ich die Tröge etwas reinige, die Reste entfernt.
So geht es Tag für Tag bin zum Ende der Mauser. Nur das säubern der Schläge muss hier und da mal einen Tag ausfallen, wenn ich zu wenig Zeit habe. Aber das ist für die Tauben kein Problem.
Was mir immer wieder auffällt: die Täubinnen scheinen einfach einen deutlich höheren Bedarf an Mineralstoffen zu haben als die Männchen. Wenn ich die Mineralien nach der Fütterung, wenn alle Tauben satt sind, in den Trog gebe, dann fressen die Weibchen viel mehr davon als die Vögel, Es ist natürlich während der Paarungszeit und der Eibildung so, dass die Täubinnen einen hohen Bedarf an Mineralstoffen haben. Selbstverständlich auch während der Aufzucht er Jungtauben. Aber auch im restlichen Jahr, während der Mauser oder der winterlichen Ruhezeit fressen die Täubinnen einfach viel mehr Mineralstoffe.
Da wir selbst keine Weibchen reisen weiß ich nicht wie es bei den Täubinnen in der Reisezeit ist in Relation zu den Männchen. Aber vermutlich haben sie auch in der Reisesaison einen viel höheren Bedarf. Brieftauben scheinen echte "Verzehrer" von Mineralien zu sein. Ich denke mir oft, dass man durchaus mal eine Zeit sehr einfaches oder einseitiges Futter geben kann. Ebenso kann eine Taube mal ohne zusätzliche Vitamine auskommen. Aber Mineralien brauchen sie eigentlich immer recht viel.
Wenn wir in den Urlaub fahren und ich die Futterautomaten nutze, dann mische ich die Mineralien in das Futter hinein sodass die Tauben sie täglich "frisch" aus dem Automaten bekommen. Das ist immer noch besser als für eine Woche viele Mineralien in einen offenen oder halboffenen Behälter zu geben wo sie dann zustauben und schon nach kurzer Zeit nicht mehr gefressen werden.
Was mir hinsichtlich der Mineralstoffversorgung auch noch aufgefallen ist viele Hersteller von Beiprodukten sind in den letzten paar Jahren dazu übergegangen neben den Mineralstoffen Natrium, Kalium, Kalzium oder auch Magnesium in ihre Produkte Spurenelemente wie Kupfer, Eisen, Phosphor, Zink oder Mangan einzumischen. Das ist grunsätzlich sicherlich richtig um eine ausreichende Mineralstoffversorgung der Tauben sicher zu stellen. Allerdings muss man an dieser Stelle vorsichtig sein. Man kann auch überdosieren und dann schlägt die Versorgung ins Gegenteil um. Daher bin ich immer ein Freund davon die Tauben selbst aus allem aussuchen zu lassen und sie nicht über das Futter oder die Tränke zu häufig dazu "zu zwingen" bestimmte Stoffe aufzunehmen.
Ich erinnere mich an einen Sportfreund, der mir vor zwei oder drei Jahren schrieb, dass er vor einem Rätsel stehe. In einem Schlagabteil würden mehrere Täubinnen nur "Windeier" legen. Wir haben überlegt woran es liegen könnte, kamen aber zu keinen Resultat. Bis er mir nach einiger Zeit mitteilte, dass er das Rätsel gelöst hatte. Er hatte, in dem guten Glauben den teilweise älteren Täubinnen etwas Gutes zu tun, fast täglich ein Produkt mit relativ viel Phospor gegeben und dieses (wenn ich es richtig erinnere) auch noch überdosiert. Es war dann wohl zu Störungen bei der Eibildung durch ein verschobenes Kalzium-Phosphor-Verhältnis gekommen, sodass die Täubinnen keine harte Eierschale ausbilden konnten. Hinzu kam, dass die Tauben wohl in einem Schlag saßen, indem sie keinen Zugang zur Voliere hatten und entsprechend kein Sonnenlicht bekamen, sodass es möglicherweise zu einem Vitamin D-Mangel kam. Sowohl Vitamin D, als auch Phosphor und Kalzium spielen eine wichtige Rolle bei der Eibildung. Nachdem er das Produkt aus der Versorgung der Tauben herausgenommen hatte normalisierte sich alles recht schnell. | | | |
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