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Donnerstag, 05.06.2025
Sascha am 05.06.2025 um 17:25 (UTC)
 Wenn ich Nachtdienst habe, dann hängt der Freiflug unserer Tauben auch immer etwas davon ab wie ich schlafen kann. Heute war ich schon um etwa 9.45 Uhr wieder wach und habe dann die Witwervögel herausgelassen. Ich lasse sie seit einiger Zeit nun schon nur noch bei geöffneten Ausflügen heraus aufgrund der Greifvögel. Es gingen aber nach und nach alle Vögel raus und in die Luft und sie flogen wirklich sehr gut. Erst nach etwa 45 Minuten gingen sie das erste mal für wenige Sekunden auf das Dach und flogen dann aber sofort wieder los. Das Trainingsverhalten ist schon anders als bei zweimaligem Freiflug. Ich hatte mich also gefreut, dass die Witwer gut trainierten und wollte dann unser Vogelhaus im Garten mit Futter auffüllen (ich füttere die Singvögel auch während der Sommerzeit durchgängig) und als ich mich nach dem Eimer mit Futter bückte, schrieen plötzlich zwei Krähen lautstark und da wusste ich schon was passiert. Es dauerte nur noch eine Sekunde da rauschte es über mir und ein Habicht versuchte den Schwarm unserer Witwer anzugreifen. Es ging alles so schnell, dass ich weder Lärm machen noch sonst irgendwie reagieren konnte. Die Tauben flogen in alle Richtungen davon und ich konnte dann nur noch abwarten. Es dauerte lange bis sie sich wieder zum Schwarm gefunden hatten und dann noch einmal recht lange bis die meisten gelandet und im Schlag verschwunden waren. Insgesamt dauerte es mehr als zwei Stunden bis die letzten Vögel wieder hereingekommen waren, aber immerhin hat es keine Verluste und keine verletzten Tauben gegeben.
Trotzdem ist das weder für die Tauben gut, die einfach nur noch ängstlich sind, noch für den Züchter, denn ich habe keine Lust mir durch die Greifvogelüberpopulation meine Nerven ruinieren zu lassen.
Unser nächster Flug wird wohl, wie ich gestern schon schrieb, am Montag stattfinden. Endgültig Bescheid bekommenn wir morgen, aber rundherum haben die meisten RVen und Regionalverbände schon auf den Pfingstmontag verschoben.
 

Mittwoch, 04.06.2025
Sascha am 04.06.2025 um 18:47 (UTC)
 Heute waren auf Zeitgründen unsere Reisevögel gar nicht draußen zum Freiflug. Das ist kein Drama, aber ich merkte im Schlag bei der Versorgung schon, dass sie gerne fliegen wollten. Es ist aber für mich nicht so einfach ein Zeitfenster zu finden in dem ich die Vögel rauslassen und sie auch beaufsichtigen kann, denn immer wieder kommen hier ja auch Greifvögel vorbei.
Derzeit ist es gut vorstellbar dass unser nächster Flug wetterbedingt auf den Pfingstmontag verschoben wird. Damit wären dann die beiden Pfingstfeiertage Sonntag und Montag auch wieder zu einem großen Teil durch die Tauben blockiert. Auch das wäre natürlich nicht ideal, aber die Flugleiter haben es bzgl. solcher Entscheidungen in diesem Jahr auch wirklich schwer genug.
Ein befreundeter Züchter sagte mir heute, nachdem ich ihm eine Nachricht geschrieben hatte: "Du brauchst eine Taubenpause." Wahrscheinlich hat er recht, denn Spaß macht mir das Hobby Brieftaubensport derzeit viel zu wenig.
Wenn ich allerdings mitbekomme, dass z.b. der Betrugsfall im Regionalverband 250 immer noch keinen Abschluss gefunden hat und die Streitparteien weiter munter hin und her geifern oder wenn ich mitbekomme, dass im Regionalverband 413 die eine Reisevereinigung eine andere wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten beim Einsatzgeschäft anklagt und wenn Züchter an anderer Stelle gegen RVen klagen usw. usw. - dann kann ich nur feststellen dass der deutsche Brieftaubensport in vielen Bereichen kein Hobby zur Entspannung, sondern nur noch krank ist und das schlägt mir insgesamt dann schon einmal aufs Gemüt. Ganz abgesehen von den sonstigen widrigen Umständen mit Taubenverlusten, verletzten Tauben und schlechten Flugverläufen über die ich hier zuletzt immer mal wieder geschrieben habe. Ich persönlich kann mich kaum über Medaillen oder gute Flugergebnisse und sehr gute Meisterschaftsplatzierungen freuen, wenn die Umstände rund um unser Hobby immer schwieriger und komplizierter werden.
Ich möchte hier auch nicht zu negativ klingen. Es gibt viele schöne Dinge im Brieftaubensport und ich kann mich an meinen Tauben jeden Tag in irgendeiner Form erfreuen. Dafür bräuchte ich allerdings die Wettflüge gar nicht. Ein Sportfreund sagte vorgestern zu mir: "Die schönste Zeit mit den Brieftauben ist inzwischen die Zeit außerhalb der Reisesaison. Da habe ich keinen Terminstress, da kann ich mir die Zeit mit den Tieren so einteilen, wie ich es schaffe, da kann ich mich zwischen die Tauben setzen wann ich will und sie herauslassen wie ich möchte und bin gar nicht an die Flüge gebunden." Und irgendwie konnte ich da nicht anders als ihm vollständig zuzustimmen.
 

Dienstag, 03.06.2025
Sascha am 03.06.2025 um 18:41 (UTC)
 Schon gestern erhielt wir die Mitteilung, dass unser nächster Flug nicht wie geplant in Vilshofen (470 KM), sondern in Lauf an der Pegnitz (310 KM) gestartet werden soll. Die Gründe sind mir nicht bekannt, aber ich vermute, das es mit den zuletzt sehr anspruchsvollen Flügen und auch mit nicht wenig fehlenden Tauben zusammenhängt. Ich finde die Entscheidung so auch in Ordnung. Allerdings sieht man damit auch, dass man bei der Erstellung des Reiseplans wohl im Ganzen einiges nicht bedacht hat. Aber wir werden ohnehin erst einmal abwarten müssen wie sich das Wetter zum Wochenende hin entwickelt.
Bei uns selbst ist von den fehlenden Tauben weder am Sonntag, also dem tag nach dem Flug, noch gestern oder heute auch nur eine einzige Feder nach hause wieder gekommen. Ehrlich gesagt verstehe ich es nicht mehr. Die Tauben sind wie vom Erdboden verschluckt.
Aber es geht ja nicht nur uns hier so. Egal mit wem ich spreche im Brieftaubensport, das Thema sind schwierige Flugverläufe, Taubenverluste und verletzte Tiere durch die Greifvögel.
Ein Sportfreund aus dem Raum Main-Spessart schrieb mir beispielsweise folgendes: "So ca. mit der 10. Preistaube gegen 11 Uhr ging bei uns eine Taube aus der RV Oelde RegVb 416 mit rein. Die haben schon um 6:55 in Hemau aufgelassen. Überall fehlen wieder Tauben."
Die Taube aus der RV Oelde hatte also nicht einmal die Hälfte der Strecke geschafft und war schon herunter gegangen. Vermutlich vor Durst.
Ein sehr gut reisender Züchter aus dem Regionalverband 410 schreibt mir: "Ich bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen aber leider fehlen immer wieder Tauben. Gestern wieder ein guter Jähriger. Ich bin mit 12 jährigen Vögeln angefangen. Zur Zeit habe ich noch 3! Bei den jährigen Weibchen sieht es nicht so dramatisch aus, aber es fehlen auch schon 4 Weibchen."
Meiner Ansicht nach hatten wir im deutschen Brieftaubensport selten so viele Verluste wie in diesem Jahr auf den ersten fünf, sechs oder sieben Flügen - je nach Region.
Die Mitglieder der Flugsicherungskomission und die Flugleiter tun sicher ihr Bestes, aber sie bekommen es selbst nicht hin vernünftige Konkurse zu verantworten. Da gibt es dann Konkurszeiten unter der Auflaßleitung von Mitgliedern der FSK von zwei bis drei Stunden. Dieses Mal auf der Südwest-Richtung.
Ich will niemandem einen Vorwurf machen, aber es läuft doch etwas grundsätzlich falsch im deutschen Brieftaubensport und darüber muss gesprochen werden. Oder wie lange wollen wir das weiter so mittragen und zusehen, dass in vielen RVen und Regionalverbänden die Taubenzahlen schon jetzt viel zu stark gesunken sind und dass es immer wieder schon auf relativ kurzen Distanzen massiv zu lange Konkurszeiten gibt?! Jedenfalls ist es wohl nicht damit getan, dass sich die Mitglieder der FSK nun gegenseitig "blaue Briefe" schicken müssten.
 

Sonntag, 01.06.2025
Sascha am 01.06.2025 um 05:04 (UTC)
 Der gestrige Flug ab Straubing hat insgesamt doch den erwartet schwierigen Verlauf genommen. Die Konkurszeit ging in Richtung einer Stunde und die Tauben taten sich doch aufgrund der Schwüle und den Temperaturen recht schwer.
Wir hatten unsere Tauben ja gemeinsam mit den Tauben des uns vorgelagerten Regionalverbandes 455 gestartet und so waren es beim Auflass knapp 6.000 Tauben. Für unsere Tiere war das eine völlig neue Erfahrung und ich kann mir vorstellen, dass so manche Taube schon frühzeitig mit Tieren, die vorgelagert ihre Schläge anflogen, herunter gegangen ist, denn die Tauben hatten teilweise doch sehr großen Durst. Man sieht auch dass die Konkurszeiten entsprechend bei kürzerer Entfernung doch um einiges kürzer sind als hier hinten mit der weitesten Vermessung.
So fehlten am Abend auch allenthalben noch Tauben und jetzt akutell am Morgen gewittert es noch in der Strecke, es regnet und ist teilweise stark windig, sodass auch nur wenige der fehlenden Tauben frühzeitig wiederkommen können.
Besonders auffällig war gestern zum wiederholten Male wie die Weibchen inzwischen die Konkurrenzen dominieren. Das ist nicht nur hier so, sondern in sehr vielen RVen deutschlandweit. Speziell bei anspruchsvollen Flügen wie gestern sind die Täubinnen viel besser in der Lage mit den schwierigen Umständen umzugehen.
Gleich mehrere Sportfreunde, die nur mit Witwervögeln reisen und die bisher sehr erfolgreich waren, hatten gestern große Schwierigkeiten ihre Tauben zurück und in die Preise zu bekommen.
Bei uns selbst war es so, dass die Tauben, die bisher überzeugt haben, gestern auch ordentlich in die Preise flogen. Die für Meisterschaften und Medaillen vorbenannten Tauben waren frühzeitig da und flogen überwiegend ihre Preise. Aber es riss dann doch auch stark ab und es fehlten uns noch viel zu viele Tiere von denen dann bis zum späten Abend noch einige wieder heimkehrten. Ich hoffe einfach, dass sich die Vögel, die nun noch fehlen, noch irgendwie durrchschlagen. Aber einfach wird es nicht. Besonders die jährigen Vögel werden sich da schwer tun.
Nach nun etwa der Hälfte der Saison muss man einfach feststellen, dass zu viele Tauben insgesamt fehlen oder verletzt sind und die Taubezahlen schon jetzt viel zu stark sinken. So kommen wir niemals als RV oder FG bis ans Ende der Reise und das ist alles kein Zufall. Meiner Ansicht nach müssen die Reisepläne und gemeinsamen Auflässe usw. ganz anders geplant und gestaltet werden. Auch der Reisebeginn usw.
Obwohl dieses Reisejahr für uns selbst alles andere als glatt verläuft und wir selbst v.a. auch viele verletzte Tauben zu beklagen haben, machen unsere Vögel es insgesamt recht gut. Aktuell liegen wir in der RV-Männchenmeisterschaft vorne, stellen den besten Alt- und den besten jährigen Vogel der RV oder sind auch an erster Stelle in der Regionalverbandsgruppe mit jährigen Männchen. Das ist alles mehr als ich erwartet habe. Gestern gelang es unseren Vögeln auch die Bronzemedaille zu gewinnen, was mich auch sehr gefreut hat. Und trotzdem nerven mich diese Flüge einfach nur, weil immer wieder Tauben fehlen oder verletzt sind. Der ganze Brieftaubensport frisst einfach inzwischen deutlich zu viel Zeit nach meiner Meinung.




 

Samstag, 31.05.2025
Sascha am 31.05.2025 um 05:34 (UTC)
 Unsere Tauben wurden um 7.15 Uhr gemeinsam mit den Tauben des Regionalverbandes 455 in Straubing aufgelassen. Neben dem gemeinsamen Auflass, der unsere Tiere heute vor eine neue Aufgabe stellt, müssen wir auch abwarten wie das Wetter sich entwickelt. Es ist doch schon etwas schwül und es ist nicht vorhersehbar ob sich schon relativ früh vielleicht in den Bergen einzelne Schauer oder sogar Gewitter bilden. Die meisten Wettermodelle sagen allerdings erst für den späten Nachmittag oder Abend schlechteres Wetter voraus. Insgesamt ist es heute morgen sehr schwachwindig. Im bayrischen Raum, wo die Tauben gestartet sind, haben wir sogar ganz leichten Rückenwind. Aber er ist so schwach, dass er nicht viel Auswirkung haben wird. Insgesamt wird es, denke ich, kein so leichter Flug für die Tauben. Andere Organisationen hier in der Region haben sogar im Vorfeld schon die Strecke verkürzt.
Gestern als ich die Weibchen aus der Voliere fliegen lassen hatte, hat erneut ein Greifvogel angegriffen. Es waren schon fast alle Täubinnen oben auf dem Hausdach in die Schläge eingesprungen. Sie waren maximal fünf Minuten überhaupt in der Luft. Drei Täubinnen waren noch in der Luft als es über meinem Kopf rauschte und ein Habicht versuchte ein Weibchen zu greifen. Diese konnte aber entkommen und der Greifvogel flog ohne Beute in Richtung Süden davon.
In der Einsatzstelle und auch im Gespräch mit Sportfreunden aus anderen Regionen hört man, dass der Druck durch die Greifvögel so massiv ist, wie noch nie um diese Jahreszeit. Viele verletzte Tauben von den Flügen und ständige Angriffe beim Training am Haus - viele Züchter ertragen es kaum noch. Ich weiß nicht wie das alles weitergehen soll. Es werden auch kaum noch Singvögel groß, denn neben den Greifen sind ja auch Raben, Krähen und Elstern geschützt, die alle Nester leer räubern unnd kaum noch kleine Singvögel aufwachsen lassen.
 

Freitag, 30.05.2025
Sascha am 30.05.2025 um 05:40 (UTC)
 Wie erwartet wurde unser sechster Preisflug auf den Samstag vorverlegt. Heute nachmittag findet das Einsetzen für den Preisflug ab Straubing, das sind für unseren Schlag 423 KM Entfernung, statt. Gestern wurde unser neuer Kabinenexpress noch einmal in einer Feierstunde eingeweiht und ich möchte heute den Pressebericht hier veröffentlichen, der am heutigen Tag hier in der heimischen Lokalzeitung erschienen ist.

Komfortabler und günstiger - RV Möhnetal investiert 85000 Euro in neuen „Taubenexpress“

Warstein – Zweimal war er seit seiner Zulassung Anfang Mai schon unterwegs, bei der dritten Tour am Samstag nach Straubing auch mit Gottes Segen: Zahlreiche Mitglieder der Reisevereinigung (RV) Möhnetal-Warstein trafen sich am Donnerstagvormittag zur offiziellen Vorstellung und Segnung durch Pastor Markus Gudermann des neuen „Taubenexpress“. Dank der 85 000 Euro-Investition sind bis zu 2000 „Rennpferde des kleinen Mannes“ nun komfortabler und vor allem günstiger unterwegs.

Für die Reisevereinigung ist es so etwas wie ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk, feiert der Verein doch 2026 sein 100-jähriges Bestehen. 1926 wurde in Belecke der Grundstein gelegt, denn dort war damals der Verkehrsknotenpunkt der Bahn mit Anbindungen nach Lippstadt, Soest, Brilon und Warstein. „Damals wurden die Tauben alle mit der Reichsbahn transportiert“, blickte Vorsitzender Manfred Gödde anlässlich der Einweihung am Donnerstag zurück. In großen Reisekörben kamen die Tauben in den Waggon, fuhren teilweise bis zu 1000 Kilometer weit bis ins damalige Königsberg. August Unger gehörte damals zu den Taubenfreunden der ersten Stunde, die die Tiere auf ihrer zwei bis drei Tage dauernden Reise begleiteten – auf einem Strohsack zwischen den Körben als Sitz- und Schlafgelegenheit. Er kümmerte sich im Waggon um die Tauben, versorgte sie bis zur Ankunft am Auflassort.

Über viele Jahre war der Taubentransport mit der Bahn der Standard. Im Jahr 1962 änderte sich das bei der Reisevereinigung mit dem Kauf des ersten Lastwagens – ein gebrauchtes Fahrzeug von den Warsteiner Eisenwerken. Fortan wurden die Tauben statt auf der Schiene auf der Straße zu den Startpunkten der Wettbewerbsflüge gebracht.

Vorstand und Mitglieder der Reisevereinigung – in ihr sind derzeit rund 90 Züchter nicht nur aus der Stadt Warstein, sondern aus dem ganzen Kreis Soest und aus dem benachbarten HSK aktiv – standen jüngst vor einer richtungsweisenden Entscheidung, wie Manfred Gödde verdeutlichte: „Das alte Auto war inzwischen 25 Jahre alt – was sollen wir machen?“ Man entschied sich für eine nicht unerhebliche Investition, denn die Züchter wollten ihr geliebtes Hobby, ihre Liebe zum Taubensport natürlich nicht aufgeben. Für 85 000 Euro wurde ein komplett neuer Transporter gekauft – 35 000 Euro bekam man noch für den alten Lastwagen, 50 000 Euro hatte der Verein in den letzten 15 Jahren vorausschauend angespart, wie Manfred Gödde verriet. „Das ist alles über das Ehrenamt finanziert“, blickte er auf Ausstellungen und andere Events zurück, mit denen man neben den Beiträgen für ein finanzielles Polster sorgte. Und nicht nur der neue Transporter ist „schuldenfrei und ohne Fördermittel“ angeschafft worden, wie der Vorsitzende betont, auch die vor 25 Jahren errichtete Halle in der Romecke befindet sich im Eigentum des Vereins.

Transport von bis zu 2000 Tauben

Bis zu 2000 Tauben kann das Gespann aus Zugfahrzeug und Anhänger transportieren. Dabei reisen die Tiere in dem Aluminium-Aufbau und dem Edelstahl-Interieur auf dem modernsten Stand der Technik. Eine Lüftung ist natürlich ebenso integriert wie Tränken – alles optimiert, damit die „Rennpferde des kleinen Mannes“ optimal versorgt sind in ihren Boxen, in denen zwischen 15 und 20 Tiere Platz finden. Auf der Tour legt der Fahrer – für ihn gibt es in der Kabine sogar eine Schlafkoje – dann Pausen ein, macht die Rollläden hoch, lüftet und versorgt die Tiere. Schummeln geht dabei nicht, „das ist alles per GPS überwacht und dokumentiert“, so Gödde. Im Vergleich zum vorherigen Lastwagen ist der neue Transporter deutlich kleiner, was gleich mehrere Vorteile bringt: Er schluckt nicht nur weniger Treibstoff, für ihn ist auch keine Lkw-Maut mehr zu zahlen – das waren zuletzt rund 4500 Euro im Jahr. Da das Zugfahrzeug weniger als 3,5 Tonnen wiegt, ist es zudem mit einem normalen Autoführerschein zu fahren. Knapp 20 000 Kilometer wird das Gespann, für das man noch Werbesponsoren sucht, pro Jahr zwischen April und September unterwegs sein, um die Tauben zu den Starts bei den Wettbewerben zu bringen. Die nächste Tour wird bereits an diesem Wochenende sein: Aufgrund der aktuellen Wetteraussichten, soll der Start ab Straubing – das sind rund 430 Kilometer Luftlinie, für die die Tauben rund fünf Stunden benötigen – bereits am Samstag erfolgen, das Einsetzen ist für Freitagabend geplant. „Heute haben wir zum Glück einen guten Einblick ins Wetter“, so Manfred Gödde, der sich aber immer noch gut an die Zeit erinnert, als es in Warstein nur zwei Telefone gab und eine Tafel in der Domschänke hing mit den Infos zu den Wettbewerbsflügen. Das Wetter bestimmte man damals durch einen Blick aus dem Fenster.

Auch wenn sich die Technik über die Jahre verändert hat, so ist doch eines geblieben, wie Manfred Gödde als begeisterter Brieftaubensportler unterstreicht: „Die Liebe zum Tier und die Hochachtung vor der Leistung, die es mit diesem kleinen Köpfchen und ihrem Körper vollbringt.“



Text und Bild: Christian Clewing, Westfälischer Anzeiger

Quellenangabe: Soester Anzeiger Warstein vom 30.05.2025, Seite 10


 

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