| Der fünfte Preisflug ab Hemau ist insgesamt glatt verlaufen mit einer Konkurszeit von nur etwa 20 Minuten. Die meisten Tauben kamen zügig nach hause. Allerdings taten sich die Nachzügler doch ein wenig schwer überall und so fehlen doch wieder hier und da noch einige Tiere. Auch bei uns fehlt noch ein jähriger Vogel.
Es macht mir immer Spaß die Preislisten ein wenig zu analysieren und gestern muss ich sagen, dass da einige Ergebnisse zu lesen sind, die mich sehr überraschen.
Wir selbst fangen nicht früh an in den Preisen, aber es kamen dann sofort sechs Vögel gleichzeitig und liefen innerhalb weniger Sekunden über die Antenne. Das kommt auch nicht so oft vor, aber ich beobachte solche Ankünfte von mehreren Tauben eines Schlages doch immer häufiger. Eine Schlaggemeinschaft, die mehr als 10 KM hinter uns ihren Schlag hat konstatiert mit der gleichen Geschwindigkeit mit der unsere sechs Vögel in der Uhr waren gleich 13 Tauben praktisch gleichzeitig. Das ist schon wirklich extrem. Wenn die Tauben also unterwegs nicht durch Greifvogelangriffe oder Wetter auseinander getrieben werden, dann bleiben sie bei entsprechender Fitness und Form oft bis zum Heimatschlag zusammen. Ganz besonders dann, wenn sie nicht in sehr großen Verbünden aufgelassen werden. Und da bin ich bei dem Punkt, den ich gestern schon angesprochen hatte: es wäre für die Qualität der Tauben und für die Ausgeglichenheit in den Preislisten viel besser, wenn die Tauben in deutlich größeren Verbänden aufgelassen würden da wo es möglich ist. Große Auflässe und kleine regionale Preislisten wären eigentlich viel besser als das, was wir hier in Deutschland machen. In Belgien fand gestern der erste Nationalflug des Jahres ab Bourges statt. Unter den ersten 20 Tauben der Nationalpreisliste ist eine Taube mit einer Entfernung von 425 KM und eine andere Taube mit einer Entfernung von 530 KM. Also mehr als 100 KM Unterschied. Es ist gar kein Problem Tauben in solchen Konkurrenzen zu starten. Nur in Deutschland will man weiterhin am Liebsten nur Straßenkonkurrenzen.
Unsere Tauben taten sich gestern angesichts des böigen Südwestwindes auch etwas schwer mit dem Landen. Man sollte bei dem Wind annehmen, dass die ersten Tauben dann eigentlich eher nordöstlich in der Konkurrenz fallen. Aber in unserer Fluggemeinschaft bringt ein Sportfreund fünf Tauben unter die ersten sechs in der Preisliste, der weit auf der Wind-zugewandten Seite liegt. Er muss seine Tiere in super Form gehabt haben. Aber es zeigt mir auch einmal mehr, dass oft gar nicht so sehr der Wind, selbst wenn er böig ist, die ganz entscheidende Rolle spielt, sondern die Form der Tauben und die Topographie. Denn es gibt bestimmte Routen auf denen Tauben immer wieder fliegen. Es würde zu weit führen das für unsere Region jetzt hier im Einzelnen zu erläutern, aber man kann es anhand der Preislisten immer wieder analysieren.
Für uns selbst muss ich sagen, dass ich besonders mit unseren jährigen Tauben in diesem Reisejahr zufrieden bin. Sie machen ihre Sache gut und auch gestern wieder waren bei diesen besagten ersten sechs Tauben gleich fünf jährige Vögel platziert. Es ist nun schon einige Jahre so, dass unsere Jährigen eigentlich immer sehr gut fliegen, aber bei den älteren Vögeln doch oft zu viele dabei sind, die ihre Leistung nicht so bringen wie erhofft. Woran es liegt weiß ich nicht so genau. Das Standfutter wie ich es in diesem Jahr gebe scheint aber besonders auch den jährigen Tauben gut zu tun. Sie haben ja oft einen etwas höheren Futterbedarf als alte Tauben.
Die kommende Woche soll es nun sehr wechselhaftes, windiges, eher herbstliches Wetter geben. Ich muss mal sehen wie sich das auf die Form der Tauben auswirkt. Aktuell ist sie zumindest deutlich besser als zu Saisonbeginn. Ich hoffe dass ich das nun konservieren kann. | | |
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