| In unserer Reisevereinigung und unserem Regionalverband ist gestern mit einem Flug ab Passau die Altreisesaison zu Ende gegangen. Es ging, wie immer hier im Regionalverband, nicht ohne Turbulenzen im Vorfeld des Fluges zu Ende und wäre ich selbst Teilnehmer dieses Fluges mit meinen Tauben gewesen, dann wäre ich ernsthaft böse geworden. Was einige "Sportfreunde" sich hier erlauben ist mit dem Wort "Frechheit" noch wohlwollend umschrieben. Aber ich will es auch hier noch nicht näher ausführen, werde aber gelegentlich darauf zurückkommen.
Der Flug selbst lief aufgrund des Rückenwindes wohl allenthalben sehr glatt. Es beteiligten sich auf Regionalverbandsebene nur noch 58 Schläge mit 1.079 Tauben. Begonnen wurde die Reise durch 155 Schläge mit 5.182 Tauben. D.h. die Anzahl der reisenden Schläge liegt zum Saisonende nur noch bei gut einem Drittel der gestarteten und die Taubenzahl bei knapp über 20 Prozent der Tauben zu Saisonbeginn. Es gab ein oder zwei etwas schwierigere Flugverläufe, aber keinen wirklich "Verkrachten" Flug und wenn man diese Tatsachen zu Grunde legt, dann kann man nur feststellen, dass das Reiseprogramm,wie es hier bei uns , ebenso wie fast überall in Deutschland, durchgeführt wird, so überhaupt nicht mehr zeitgemäß ist. Die Züchter stimmen, wenn man so will, mit Füßen und Tauben ab und da muss man doch zu dem Schluß kommen, dass es so völlig unsinnig ist weiter unser Hobby zu betreiben und dass man endlich den Mut haben sollte neue Wege zu beschreiten um den Brieftaubensport wieder attraktiver zu gestalten. Die neue "RV-Meisterschaft des Verbandes" hat übrigens kein bißchen einen Effekt dahingehend gehabt, dass die Taubenzahlen zum Ende der Reise hin höher gehalten werden. Um es klar zu sagen: sie interessiert am Ende fast niemanden. Es war ein gut gemeinter Versuch, aber der Effekt war gleich null.
Ich möchte es nicht versäumen allen Siegern dieses Reisejahres herzlich zu gratulieren. Wer mit seinen Tauben heute eine Saison durchzieht dem gebührt aller Respekt. Noch mehr Respekt gebührt den Tauben, die ein Reisejahr über dreizehn Flüge durchstehen und die teilweise Woche für Woche in der Preisliste stehen.
Auf der anderen Seite muss man einmal analysieren wie sich so eine Saison gestaltet. Unsere RV hat in diesem Jahr, trotz einiger Schwierigkeiten und vielen Flugverschiebungen, immerhin 10 Flüge über 300 KM durchführen können. Darunter waren drei Flüge ab Straubing (420 KM) und die National- bzw. Regionalflüge ab Vilshofen (470 KM) und Passau (488 KM). Die beiden letztgenannten Flüge konnten dann aufgrund der Regionalpreisliste bzw. der Nationalpreisliste als 500er gewertet werden.
Letzten Endes ist es aber so, dass die Tauben unserer RV und der unseres FG-Partners nicht ein einziges Mal über 500 KM waren. Interessanter wird es aber, wenn man ein Mal die Flugzeiten der Tauben betrachtet und da sind die letzten Tauben der Preisliste - also nicht die Spitze, sondern die letzten Preise - nicht ein einziges Mal über mehr als 6 1/2 Stunden auf den Flügeln gewesen.
Das Wetter und den Wind kann niemand machen und die Reisepläne hier in Deutschland sind aufgrund der teils völlig unsinnigen Meisterschaftsbedingungen nun einmal so wie sie sind. Aber wir werden bei solchen Flugprogrammen mit der Zeit Tauben züchten, die es einfach kaum noch können einmal neun oder zehn Stunden auf dem Flügel zu sein. Ich denke aber dass man solche Tauben, die sich auf diesen Flügen durchsetzen, einfach benötigt in der Zucht.
Da jedoch viele Sportfreunde die weiten Flügen nicht mehr möchten, was ich auch durchaus verstehen und nachvollziehen kann (in Belgien gibt es auch viele Sportfreunde, die ausschließlich auf der Kurzstrecke reisen und die daran Freude haben), scheint es aus meiner Sicht unbedingt geboten die Reiseprogramme zu modifizieren und die Meisterschaftsbedingungen anzupassen.
Wir brauchen nicht 12 bis 14 Flüge auf RV oder FG-Ebene. Es reichen auch 8 oder 9 Flüge in der RV bis 400 oder meinetwegen ein Mal 500 KM. Danach muss ein Angebot her für die Sportfreunde, die gerne weite Flüge beschicken wollen und diese Flüge sollten zwingend auch überregional organisiert sein - da wo es die Züchterdichte noch zulässt.
Und wenn man schon eine Deutsche Meisterschaft unbedingt beibehalten möchte, dann sollte der deutsche Meister schon auch mindestens einen 600er aufweisen können als National- oder Verbandsflug oder wie immer man das auch nennt. | | |
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