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Sonntag, 20.07.2025
Sascha am 20.07.2025 um 05:52 (UTC)
 In unserer Reisevereinigung und unserem Regionalverband ist gestern mit einem Flug ab Passau die Altreisesaison zu Ende gegangen. Es ging, wie immer hier im Regionalverband, nicht ohne Turbulenzen im Vorfeld des Fluges zu Ende und wäre ich selbst Teilnehmer dieses Fluges mit meinen Tauben gewesen, dann wäre ich ernsthaft böse geworden. Was einige "Sportfreunde" sich hier erlauben ist mit dem Wort "Frechheit" noch wohlwollend umschrieben. Aber ich will es auch hier noch nicht näher ausführen, werde aber gelegentlich darauf zurückkommen.
Der Flug selbst lief aufgrund des Rückenwindes wohl allenthalben sehr glatt. Es beteiligten sich auf Regionalverbandsebene nur noch 58 Schläge mit 1.079 Tauben. Begonnen wurde die Reise durch 155 Schläge mit 5.182 Tauben. D.h. die Anzahl der reisenden Schläge liegt zum Saisonende nur noch bei gut einem Drittel der gestarteten und die Taubenzahl bei knapp über 20 Prozent der Tauben zu Saisonbeginn. Es gab ein oder zwei etwas schwierigere Flugverläufe, aber keinen wirklich "Verkrachten" Flug und wenn man diese Tatsachen zu Grunde legt, dann kann man nur feststellen, dass das Reiseprogramm,wie es hier bei uns , ebenso wie fast überall in Deutschland, durchgeführt wird, so überhaupt nicht mehr zeitgemäß ist. Die Züchter stimmen, wenn man so will, mit Füßen und Tauben ab und da muss man doch zu dem Schluß kommen, dass es so völlig unsinnig ist weiter unser Hobby zu betreiben und dass man endlich den Mut haben sollte neue Wege zu beschreiten um den Brieftaubensport wieder attraktiver zu gestalten. Die neue "RV-Meisterschaft des Verbandes" hat übrigens kein bißchen einen Effekt dahingehend gehabt, dass die Taubenzahlen zum Ende der Reise hin höher gehalten werden. Um es klar zu sagen: sie interessiert am Ende fast niemanden. Es war ein gut gemeinter Versuch, aber der Effekt war gleich null.
Ich möchte es nicht versäumen allen Siegern dieses Reisejahres herzlich zu gratulieren. Wer mit seinen Tauben heute eine Saison durchzieht dem gebührt aller Respekt. Noch mehr Respekt gebührt den Tauben, die ein Reisejahr über dreizehn Flüge durchstehen und die teilweise Woche für Woche in der Preisliste stehen.
Auf der anderen Seite muss man einmal analysieren wie sich so eine Saison gestaltet. Unsere RV hat in diesem Jahr, trotz einiger Schwierigkeiten und vielen Flugverschiebungen, immerhin 10 Flüge über 300 KM durchführen können. Darunter waren drei Flüge ab Straubing (420 KM) und die National- bzw. Regionalflüge ab Vilshofen (470 KM) und Passau (488 KM). Die beiden letztgenannten Flüge konnten dann aufgrund der Regionalpreisliste bzw. der Nationalpreisliste als 500er gewertet werden.
Letzten Endes ist es aber so, dass die Tauben unserer RV und der unseres FG-Partners nicht ein einziges Mal über 500 KM waren. Interessanter wird es aber, wenn man ein Mal die Flugzeiten der Tauben betrachtet und da sind die letzten Tauben der Preisliste - also nicht die Spitze, sondern die letzten Preise - nicht ein einziges Mal über mehr als 6 1/2 Stunden auf den Flügeln gewesen.
Das Wetter und den Wind kann niemand machen und die Reisepläne hier in Deutschland sind aufgrund der teils völlig unsinnigen Meisterschaftsbedingungen nun einmal so wie sie sind. Aber wir werden bei solchen Flugprogrammen mit der Zeit Tauben züchten, die es einfach kaum noch können einmal neun oder zehn Stunden auf dem Flügel zu sein. Ich denke aber dass man solche Tauben, die sich auf diesen Flügen durchsetzen, einfach benötigt in der Zucht.
Da jedoch viele Sportfreunde die weiten Flügen nicht mehr möchten, was ich auch durchaus verstehen und nachvollziehen kann (in Belgien gibt es auch viele Sportfreunde, die ausschließlich auf der Kurzstrecke reisen und die daran Freude haben), scheint es aus meiner Sicht unbedingt geboten die Reiseprogramme zu modifizieren und die Meisterschaftsbedingungen anzupassen.
Wir brauchen nicht 12 bis 14 Flüge auf RV oder FG-Ebene. Es reichen auch 8 oder 9 Flüge in der RV bis 400 oder meinetwegen ein Mal 500 KM. Danach muss ein Angebot her für die Sportfreunde, die gerne weite Flüge beschicken wollen und diese Flüge sollten zwingend auch überregional organisiert sein - da wo es die Züchterdichte noch zulässt.
Und wenn man schon eine Deutsche Meisterschaft unbedingt beibehalten möchte, dann sollte der deutsche Meister schon auch mindestens einen 600er aufweisen können als National- oder Verbandsflug oder wie immer man das auch nennt.
 

Samstag, 19.07.2025
Sascha am 19.07.2025 um 06:15 (UTC)
 Auflass des Regionalverbandes 412 in Passau am 19.07.25 um 7.30 Uhr. Gut Flug!

 

Donnerstag, 17.07.2025
Sascha am 17.07.2025 um 05:58 (UTC)
 Derzeit bin ich sehr froh darüber, dass ich die Altreisesaison für unsere Tauben frühzeitig beendet habe. Was sich hier bzgl des anstehenden Endfluges in unserem Regionalverband abspielt habe ich in all den Jahren noch nicht erlebt. Ich werde hier aktuell nicht ausführlich darlegen was im Einzelnen abgelaufen ist und abläuft. Aber zu gegebener Zeit wird dieser Zirkus (und anders kann man es wirklich nicht mehr bezeichnen) bestimmt noch einmal Thema werden. Ursprünglich sollte Micheldorf in Österreich angefahren werden (600 KM), jetzt geht es aber nach Passau (500 KM). Über all die Umstände, die dazu geführt haben, wird noch zu sprechen sein.
Dass der Flug nun 100 KM kürzer ist, ist nicht einmal das eigentliche Problem. Viel problematischer scheint mir allerdings, dass hier diverse Sportfreunde, in verschiedenen Ämtern, gänzlich mit ihren Aufgaben überfordert scheinen. Man kann nur noch mit dem Kopf schütteln. Jedenfalls wusste man in unserer RV bis gestern abend gegen 18 Uhr immernoch nicht wann eigentlich für diesen Endflug eingesetzt wird.
Von den beiden vom Freiflug am Dienstag fehlenden Jungtieren ist leider keine wiedergekommen und die beiden verletzten Tauben werden doch einige Zeit benötigen um wieder fit zu werden.
Inzwischen finden vermehrt überall die ersten Jungtaubenvorflüge statt und während wir in der gesamten Altreisesaison nur sehr wenige Zuflieger hatten, sitzen nun schon wieder an verschiedenen Stellen hier im Dorf verirrte Jungtauben oder kommen teilweise mit unseren Tieren dann in den Schlag. Ich fürchte uns steht insgesamt eine schwierige Jungtaubenreise überall ins Haus. In den Niederlanden und Belgien klagt man schon jetzt über teilweise enorme Jungtaubenverluste.
Persönlich bin ich weiterhin der Meinung, dass es viel sinnvoller wäre die Jungtaubenreise deutlich später zu starten. Ich denke das wäre für die Tiere insgesamt viel besser, aber inzwischen ist es ja eher so, dass bereits während der laufenden Altreise viele RVen unbedingt Jungtiervorflüge durchführen müssen. So sind z.b. auch heute wieder einige Kabis hier in der Gegend unterwegs. Je weniger Züchter und Tauben es in den einzelnen RVen und Regionalverbänden werden, desto verrückter wird es alles, Und letztlich - so ehrlich muss man sein - wird der deutsche Brieftaubensport nur von vielleicht 10 Prozent der Sportfreunde vor sich her getrieben, die letztlich nur persönliche Interessen und den eigenen Erfolg im Blick haben. Alle anderen müssen dann irgendwie mitmachen, wenn sie überhaupt noch mitkommen wollen.
 

Dienstag, 15.07.2025
Sascha am 15.07.2025 um 18:46 (UTC)
 Vom heutigen Freiflug der Jungtauben fehlen aktuell noch zwei Jungtiere und zwei Junge sind verletzt heimgekommen. Beide hatten Blut an den Füßen und eine der beiden hat an der Brust die Haut ein Stück abgerissen. Wahrscheinlich sind sie über Drähte und Hochspannungsleitungen geflogen. So etwas kommt leider immer mal vor und doch ärgert es mich trotzdem. Dabei haben wir hier in der Gegend inzwischen gar nicht mehr viele Hochspannungsleitungen. Früher hatten wir oft sehr viele verletzte Jungtiere in der Art. Nachdem die Leitungen zurückgebaut worden sind halten sich diese Verletzungen inzwischen aber gottseidank in Grenzen.
Unser Nachbar erzählte allerdings mir vorhin auch, dass ihm vom Freiflug der Jungtauben gestern mehrere Tiere fehlen und zusätzlich auch noch zwei Tauben mit gebrochenen Beinen wiedergekommen sind.
Ein befreundeter Züchter aus einer anderen Region schrieb mir zufällig heute morgen folgendes auch genau zu diesem Thema:
"Dann bin ich freitags zum wiederholten Male auf 40 km gefahren. Innerhalb einer Minute waren 23 zurück. Dann kam noch eine, verletzt. Am nächsten Tag noch 6 Verletzte. Alle Brust aufgerissen. Ich denke Hochspannung. (...) Ich sitze hier gerade draußen. Die Tauben sind gerade gelandet, das sieht aus wie ein Lazarett."
So ist halt immer wieder etwas anderes mit den Tauben und leider erlebt man als Züchter doch allzu häufig in einem Hobby, dass eigentlich Freiizeitausgleich und Entspannung sein soll, allzu viele negative Dinge.
Wenn ich andererseits unsere Witwervögel beim Freiflug beobachte ( ich versuche ihnen auch jetzt, wo sie nicht mehr an der Reise teilnehmen möglichst viel Freiflug zu geben, wenn ich Zeit habe (sie sind noch von ihren Täubinnen getrennt)), dann ist das einfach nur ein herrliches Bild wie sie fliegen, wie sie auf dem Dach brummen und sich einfach des Lebens freuen. Da könnte ich stundenlang zusehen und ich hoffe dann immer, dass nicht wieder ein Greifvogel kommt und die Vögel angreift.
Der tägliche Umgang mit den Tauben ist und bleibt einfach etwas Herrliches. Die Umstände drum herum sind allerdings immer mal wieder einfach nur nervig.
 

Montag, 14.07.2025
Sascha am 14.07.2025 um 19:23 (UTC)
 Die Sportfreunde Simon Ullrich und Robert Maas betreiben seit einiger Zeit einen Brieftauben-Podcast mit dem Namen "Konstatiert". In der aktuellen Folge führen die beiden Züchter ein Interview mit dem Sportfreund Rainer Schwarte, der vor einigen Jahren in den niederländischen Verband gewechselt ist und nun sehr erfolgreich in Holland reist. Rainer Schwarte erklärt in dem Podcast u.a. das niederländische Reisesystem, das Reiseprogramm, die Verbandsstruktur usw. Es ist insgesamt höchst interessant und es lohnt sich für jeden, denke ich, sich diese Sendung einmal anzusehen. Ganz besonders möchte ich darauf aufmerksam machen was Sportfreunde Schwarte zur Mitgliederentwicklung in seiner Abteilung und in den Niederlanden im Vergleich zum deutschen Verband sagt. Er stellt dann auch den Zusammenhang zu den festen Einsatzzeiten und Terminen in den Niederlanden her.
Hier in Deutschland ist es inzwischen scheinbar ein zweites Hobby der Verantwortlichen geworden am laufenden Band die Flüge und damit einhergehend die Einsatzzeiten zu verschieben, was eine geregelte Teilnahme an unserem Hobby für berufstätige Sportfreunde, die womöglich auch Familie haben etc. teilweise extrem schwierig macht. In den Niederlanden ist das alles sehr viel besser geregelt, was u.a. dazu führt, dass dort viel mehr Menschen mit dem Brieftaubensport beginnen oder wieder einsteigen und somit die Altersstruktur im niederländischen Verband eine ganz andere ist als hier bei uns in Deutschland.
Leider habe ich den Eindruck, dass man hier in Deutschland genau das Gegenteil dessen tut, was eigentlich notwendig wäre. Auch hinsichtlich gemeinsamer Flüge, großer Auflässe usw.

Ich kann jedem interessierten Sportfreund nur raten einmal eine Stunde Zeit zu investieren und sich dieses Interview mit Rainer Schwarte hier einmal anzusehen:

Vom deutschen Meister zum Holland-Spezialisten: Rainer Schwarte über das Reisesystem & Taubensport

 

Sonntag, 13.07.2025
Sascha am 13.07.2025 um 05:43 (UTC)
 Wenn man selbst nicht (mehr) an der Altreise teilnimmt, dann ist es doch gut, wenn man sich hier und da ein wenig "fortbilden" kann. Also habe ich mich gestern auf den Weg nach Delbrück in Ostwestfalen gemacht und die Schlaggemeinschaft Helfgerdt-Otte aus dem Regionalverband 250 besucht. Die SG Helfgerdt-Otte ist seit vielen Jahren einer der führenden und stärksten Schläge im Regionalverband 250 auf der Südwest-Richtung.
Für die Züchter dort stand gestern ein Flug ab Auxerre auf dem Programm mit einer mittleren Entfernung von mehr als 550 Kilometern.
Wir erwarteten alle einen anspruchsvollen Flug, denn der Wind, der allgemein recht schwach war, kam eher von vorne als von hinten und die Tauben waren im bisherigen Verlauf der Saison nicht viel länger als fünf Stunden auf dem Flügel gewesen, wobei für den gestrigen Flug die Tendenz eher auf 7 - 8 Stunden Flugzeit stand.
Bevor die Tauben kamen hatte ich Gelegenheit mir einige hervorragende Zuchttauben anzusehen. Man muss nicht viel von Tauben verstehen um sagen zu können, dass bei der SG Helfgerdt-Otte wirklich ausgezeichnete Taubenqualität im Schlag sitzt. Was ich bei solchen Schlagbesuchen doch immer mal wieder feststelle ist, dass die Tauben, die auf den Westrichtungen gereist werden, einfach vom Typ her anders sind als unsere Tauben auf der Südostrichtung. Ich sage nicht, dass sie besser oder schlechter sind, aber sie sind einfach in der Regel anders in der Hand. Oft etwas größer und länger als unsere Südost-Tauben, mit einem etwas schwächeren Rücken. Aber die Tiere, die ich mir gestern ansehen durfte, hatten alle eine ausgezeichnete Muskulatur und ordentlich "Zug auf dem Flügel". Das war schon eine hervorragende Qualität.
Irgendwann hörten wir dann, dass die ersten Tauben vom Auxerre-Flug weiter vorne im Regionalverband gefallen waren und warteten dann gespannt auf die Ankunft. Die erste Taube der SG Helfgerdt-Otte fiel schließlich um 14.11 Uhr nach einer Flugzeit von fast genau 8 Stunden mit einer Geschwindigkeit von knapp über 1200 m/min. Die Tauben kamen dann langsam, aber stetig und sie zeigten sich bei der Ankunft trotz der recht langen Flugzeit in sehr guter Verfassung. Man versteht dort augenscheinlich etwas von der Versorgung der Tauben, denn Tiere, die auf solch einen Flug nicht optimal vorbereitet sind, kommen nicht so gut nach hause. Die erste Tauben belegte schließlich in der RV den 7. Konkurs gegen 1.018 reisende Tiere. Der Konkurs stand mehr als eine Stunde offen und auch die später eintreffenden Tiere waren noch in einer super Konstitution. Es reichte in der RV am Ende für ein sehr gutes Ergebnis mit 39/21 Preisen und im RV-Spiel auch für die schnellste 5er-Serie mit dem 7.10.11.16.21. Konkurs.
Die Regionalverbandspreisliste ist aktuell noch nicht ausgewertet, da einzelne RVen erst heute ihre Uhren auslesen.
Interessant bei solchen Schlagbesuchen sind für mich immer die Gespräche über all die Themen, die den Brieftaubensport so interessant machen: die Zucht und die Versorgung der Tauben, die Vorbereitung der Reisetauben usw. Leider sind auch die ständigen Bedrohungen durch Greifvögel immer mehr ein Thema und auch in Delbrück leidet man inzwischen v.a. unter angesiedelten Wanderfalken. Nur nebenbei bemerkt: in dieser Region hat es von Natur aus vermutlich seit Jahrhunderten keine Wanderfalken gegeben. Jetzt siedelt man sie künstlich an. Das ist in etwa so als würde man dort künstlich Nashörner ansiedeln und sagen: das ist doch toll hier in der Natur. Es ist alles ein großer Unsinn, der dort betrieben wird mit der Ansiedlung von Wanderfalken.
Insgesamt war es für mich ein toller Nachmittag und ein schönes Erlebnis diese hervorragenden Sportfreunde zu besuchen, die nicht so viel Aufhebens um ihre durchgängig ausgezeichneten Leistungen machen und ich kann mich nur für die Gastfreundschaft und den leckeren Kuchen bedanken.

 

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