| Ein Sportfreund hat mich zuletzt gefragt, ob wir sehr viel Rotstein in unsere Mineralien- und Gritmischung geben. Nein, das tun wir nicht. Wir geben das Picobal und darunter mischen wir ein wenig Rotstein, aber nicht sehr viel. Da unsere Tauben im Winter ständig etwas Hunger haben, würden sie, wenn man ihnen Rotstein zur Verfügung stellt, diesen sogar im Übermaß fressen, wenn er denn da wäre. Einfach um sich den Kropf zu füllen.
Viele Sportfreunde beobachten, dass Tauben im Winter, wenn man sie lässt, massenhaft Rotstein fressen. Das hat nach unserer Beobachtung überhaupt nichts damit zu tun, dass sie unbedingt die darin enthaltenen Mineralien benötigen, sondern nur damit, dass sie bei kalten Temperaturen immer so lange fressen, bis nichts mehr da ist.
Wenn man die Tauben im Winter mal richtig pappsatt füttert sodass sogar noch Futter im Trog stehen bleibt und dann anschließend Rotstein zur Verfügung stellt, dann fressen sie diesen nicht. Weil sie keinen Hunger haben.
Ein anderer Sportfreund berichtete, dass iihm seine Tauben nicht so gut gefallen. Dass die älteren Tiere teilweise ein wenig wackelig auf den Beinen sind und insgesamt der Zustand der Tauben nicht so ganz zufriedenstellend sei, ohne dass man ihn richtig schlecht nennen könne. Der Sportfreund hat dann eine Kotprobe untersuchen lassen und heraus kam zum Glück nur ein leichter Kokzidienbefall. Ich habe ihm geraten diesen vor der Zucht zu behandeln, denn es bringt ja nichts mit einer leichten Infektion die Zuchtsaison zu beginnen, wenn diese sich dann unter der Belastung der Jungtaubenaufzucht noch vermehrt. Die behandelnde Tierärztin riet das Gleiche, sodass nun mit Baycox behandelt wird. Da es sehr kalt ist und die Tauben wenig trinken, sollte man dann etwas höher dosieren und einen Tag länger behandeln.
Bzgl der alten Tauben, die insgesamt ein wenig "wackelig" und "steif" sind kann man übigens manchmal etwas erreichen, indem man recht regelmäßig Weidenrindentee zur Verfügung stellt und außerdem dafür sorgt, dass das Futter reich an Omega-3-Fettsäuren ist oder dass man diese Omega-3-Fettsäuren über das Futter ergänzt. Wir haben das in füheren Jahren immer mal wieder erfolgreich praktiziert.
Ein weiterer Sportfreund steigt in 2023 ganz neu in die Reise ein. Bisher hat er seine Tauben aus Zeitgründen nur am Haus gehalten. Er macht sich Gedanken über die Fütterung etc. Ich habe ihm gesagt dass er es einfach halten soll. Eine Sorte Futter mit allem was die Taube so braucht. Wenige Beiprodukte. Und dann erst einmal schauen wie sich alles entwickelt. Je mehr man an den Tauben tut und macht, desto mehr Fehler kann man machen. Es ist ja erst einmal nur wichtig die Tauben anzuspielen, möglichst wenig zu verlieren und zu schauen was sie so können. Ohnehin machen aus meiner Sicht viele Züchter den Fehler, dass sie den Taubensport viel zu kompliziert machen. Aber gerade bei Sportfreunden, die neu anfangen oder die wieder einsteigen, ist es doch erst einmal wichtig, alles sehr einfach zu halten.
Noch ein Züchter erkundigte sich bei mir, was ich von der Gabe von Lecithin halte. Für den Körper ist Lecithin von großer Bedeutung, da der Wirkstoff in den Zellwänden von Organen und Geweben (Muskeln und Nerven) enthalten ist und zu deren Flexibilität und Elastizität beitragen kann. Außerdem soll Lecithin ein wichtiger Energielieferant sein und Müdigkeit und Erschöpfung vorbeugen können. Der Körper kann den Wirkstoff zwar selbst herstellen, jedoch nur in einem begrenzten Umfang. Sojabohnen, Sonnenblumenkerne, Leinsamen und Hanf sind diesbezüglich die besten Lieferanten. Insofern erhalten die Tauben über das Futter schon recht viel Lecithin. Ich gebe aber schon mal nach anstrengenden Flügen am Abend nach dem Flug oder am Folgetag etwas flüssiges Lecithin ans Futter gemeinsam mit der Flüssigen Hefe und trockne es dann mit den Pulvern von Dr. Marien ab. Zum Flug hin am Ende der Woche geben wir grundsätzlich nichts über das Futter - auch kein Lecithin. | | |
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