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Mittwoch, 06.07.2022
Sascha am 06.07.2022 um 05:54 (UTC)
 In dieser Woche kühlt es sich nun täglich etwas ab und auf unseren Witwerschlägen merke ich das ein wenig. Die Vögel benehmen sich dann etwas anders. Auf unserem Hausdach unter dem die Witwerschläge gebaut sind, liegen alte Zementpfannen und wenn es sehr warm wird, dann heizen diese die Schläge noch zusätzlich auf. Das hat im Frühjahr viele Vorteile, weil die Schläge sehr schnell warm werden, aber im Sommer dann auch mal Nachteile. Theoretisch könnte man die Schläge in der Hinsicht mit einer Lüftungsanlage o.ä. noch verbessern, aber das wollen wir nicht, weil es im Grunde seit 40 Jahren so recht gut funktioniert.
Noch wärmer als auf den Witwerschlägen wird es dann auf unserem Jungtaubenschlag und da machen wir dann einfach, wenn es sehr warm wird, die Ausflüge auf und lassen die Jungtiere den ganzen Tag machen was sie wollen. Ob sie draußen sitzen oder im Schlag, ob sie fliegen oder nicht - das ist uns dann weitgehend egal und ich denke, dass wir mit dieser Vorgehensweise immer recht gut gefahren sind.
Durch die Möglichkeit sich viele Stunden draußen aufzuhalten lernen unsere Jungtiere auch vieles kennen und bekommen auch Sicherheit zuhause usw. Wenn dann die Jungreise losgeht beschränken wir das natürlich und lassen sie nur zum Freiflug heraus und rufen sie dann wieder hinein, aber aus unserer Erfahrung gibt es für Jungtauben nichts Besseres als einfach ganz viel nach draußen zu können und alles kennenzulernen. Dieses Vorgehen ist hier bei uns kein Problem aber in anderen Wohngegegenden geht das leider oftmals nicht.
Dann fangen viele Sportfreunde an die Jungen zu trainieren, Sie fahren sie auf kürzere Entfernungen und dann auch etwas weiter und wer viel Wert auf Preise auf der Jungreise legt, der macht damit sicherlich nichts falsch. Uns hingegen sind die Preise auf der Jungtierreise völlig egal. Unsere Jungen sollen nur nach hause kommen und am Ende ist es uns in keiner Weise wichtig, wieviele Preise sie fliegen.
Aus Interesse beobachte ich in diesem Jahr die Ergebnisse von drei Schlägen mit ihren Jährigen ganz besonders, die im letzten Jahr mit den Jungtauben sehr, sehr stark gereist haben. Und ich stelle bei allen drei Schlägen fest: die Resultate der jährigen Tauben sind z.T. doch recht bescheiden. Wenn man sieht was dort teilweise für ein Aufwand mit den Jungtieren betrieben wurde und wie herausragend diese Jungtauben auch geflogen haben und was dann schließlich bei den Jährigen dabei herauskommt, dann muss man sich doch Gedanken machen, ob es wirklich zielführend ist mit den Jungtieren zu versuchen möglichst gut zu spielen, wenn man später auch Freude an seinen Jährigen haben möchte.
Meiner Ansicht nach ist das alles ein "Rattenschwanz" ohne Ende. Wer die Jungen viel trainiert, viel Aufwand mit ihnen betreibt hinsichtlich der Versorgung usw. - der muss das, wenn er mit Jährigen und Alten später erfolgreich reisen möchte, aus meiner Sicht dann auch so fortführen und auch vor und in der Jährigen- und Altreise einen entsprechend hohen Aufwand betreiben. Sonst wird es schwierig.
Wir selbst wollen das so alles nicht. Da wir den Brieftaubensport als reines Hobby sehen brauchen wir Tauben, die in einem System funktionieren, dass mit möglichst wenig Aufwand zu betreiben ist. Entsprechend werden unsere Jungtauben nicht privat trainiert und erhalten auch kaum Beiprodukte zur Formsteigerung oder sonst etwas. Auch mit Medikamenten sind wir bei Jungtauben extrem zurückhaltend. Eventuell machen wir einige Zeit vor der Reise eine Trichomonadenbehandlung. Aber das war es dann auch.
Es ist natürlich eine Frage des Anspruchs. Wenn man mit Jungtieren erfolgreich reisen möchte, in der RV oder im Regionalverband oder noch höher, dann geht das nur mit Tauben, die mit entsprechend Aufwand betreut werden. Verdunkeln, Belichten, Trainieren, Medizin und Beiprodukte....dann wird man oft auch ein tolles Ergebnis ernten. Aber es ist auch nicht umsonst so, dass viele Sportfreunde sich inzwischen auf die reine Jungreise beschränken, um dort möglichst erfolgreich zu sein und die Tauben anschließend zu verkaufen und gar nicht an der Altreise teilzunehmen. Das sind dann reine "System-Tauben" die aufgrund der Betreuung sehr gut fliegen. Aber mit Taubenqualität hat das am Ende sehr wenig zu tun. Ich würde niemals versuchen mich mit Tauben zu "verstärken" bei Züchtern, die ausschließlich erfolgreich mit Jungtauben sind oder ausschließlich an der Jungreise teilnehmen. Die Jungreise in Deutschland sagt einfach viel zu wenig über die Qualität der Tauben aus.
Letztlich kann ich für uns selbst - bei unserer Art die Jungtiere zu führen - auch feststellen, dass die besten Jährigen nur in Ausnahmefällen wirklich gut waren auf der Jungreise. Wir stoppen aufgrund des Federstandes der Jungtiere oft auch einige Tauben mitten in der Jungreise, sodass diese nur auf drei oder maximal vier Preisflüge bis 200 KM Entfernung gesetzt werden. Und oft sind genau diese Tauben dann im Folgejahr unsere besten Jährigen.
Die jährigen Vögel, die in 2020 die deutsche Jährigenmeisterschaft erringen konnten, wurden als Jungtauben nie privat trainiert und waren nur 7 mal im Korb bis maximal 205 Kilometer Entfernung.
In diesem Jahr 2022 stehen wir mit den Jährigen auch nicht schlecht da. Auch wenn wir da sicherlich noch von einigen Schlägen am Ende überholt werden, standen wir bei der deutschen Jährigenmeisterschaft bis zur letzten Woche in der natürlich nicht vollständigen und nur vorläufigen Auswertung auf Rang 9.....und das alles mit jährigen Vögeln, die als Jungtiere teilweise auch nur bis 205 Kilometer und ohne privates Traininig etc gereist wurden.
Am Ende bleibt es immer eine Frage der Auslese und der Taubenqualität und ob man die Tauben dann auf der Altreise in die entsprechende Verfassung bekommen und diese halten kann. Und selbstverständlich gehört auch immer eine Menge Glück dazu.
 

Montag, 04.07.2022
Sascha am 04.07.2022 um 07:10 (UTC)
 Leider fehlt uns vom gestrigen Flug ab Straubing ein sehr guter jähriger Vogel. Er hatte zuletzt sechs, teils sehr frühe Preise, nacheinander geflogen. Es ist wirklich zum Kotzen! Der Vogel kann nur mal wieder von einem Greifvogel erwischt worden sein, denn ansonsten sind alle Tauben zuhause und es war insgesamt auch ein sehr glatter Flug.
Für uns selbst sieht es so aus, dass wir von 33 eingesetzten Vögeln 17 in die Preise bringen, was ein ordentliches Ergebnis ist. Aber während die ersten beiden Vögel auch recht früh waren, hatten wir dann erst eine Pause von 7 Minuten. Und genau das ist der Punkt, den ich meine, wenn ich hier schreibe, dass den Tauben irgendetwas fehlt. Sie sind vielleicht bei 90 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit, aber nicht bei 100. Während sie bei 100 Prozent, dann gäbe es diese Pausen nicht. Darüber hinaus waren wieder einige Vögel nach dem Flug etwas zu abgeflogen. Nicht dramatisch, aber doch so, dass man sagen kann, dass es so nicht sein darf. Woran das nun liegt kann ich wirklich nicht sagen. Was mir auffällt: die Tauben haben relativ wenig Hunger jetzt nach dem Flug. sowohl gestern abend, als auch heute morgen haben sie relativ wenig gefressen. Ich habe aber mehrere Vögel in die Hand genommen und körperlich sind sie in guter Verfassung, d.h. haben nicht an Gewicht verloren o.ä.
Was man als Lehre aus dem gestrigen Flug auch ziehen kann: die angekündigte und wohl auch vorhandene "massive Inversionswetterlage" hat den alten Tauben gar nichts ausgemacht. Der Flug lief völlig glatt und schnell. Ob das bei Jungtieren auch so gewesen wäre, vermag ich nicht zu beurteilen, aber manchmal denke ich, dass um die sogenannten Inversionslagen zu viel Aufhebens gemacht werden.
Ich möchte heute noch dem Sportfreund Klaus Kuck ganz herzlic zum 1. Konkurs beim 500-Kilometer-Flug ab Passau in der RV Bochum 05 gratulieren! Eine tolle Leistung! Und ebenso erneut Karl-Heinz und Michael Stumme aus der RV Hameln zum 1. und 2. Konkurs in der Regionalverbandsgruppe beim 500 Kilometer-Flug. Wieder einmnal eine Top-Leistung!

 

Sonntag, 03.07.2022
Sascha am 03.07.2022 um 07:59 (UTC)
 Unsere Tauben wurden schon sehr früh um 7.05 Uhr in Straubing aufgelassen. Das Wetter ist auf der ganzen Strecke sehr gut. Es wird etwas wärmer als gestern und es ist weniger Rückenwind. Grundsätzlich aber sind sehr ordentliche Bedingungen. Ich bin gespannt wie der Flug verläuft. Die Wettermanufaktur warnte in ihrem Vorausbericht vor einer "mächtigen Inversion" in der Auflassgegend. Ehrlich gesagt kann ich in keiner Weise beurteilen ob solch eine Inversionslage auch Alttauben, die nun das 13. Mal in dieser Saison im Kabi sind, etwas ausmacht. Bei Jungtauben kann es sicherlich zu großen Problemen kommen, Ob das bei Alttieren auch so ist werden wir dann heute sehen.
Gestern gab es wieder einen Flug bei dem ich mich frage was eigentlich in den Köpfen von einigen Verantwortlichen so vor sich geht. Der regionalverband 409 wollte die Tauben zum 500 KM-Flug in Plattling starten. Das Wetter war am Morgen nicht gut, es war Nebel und Dunst. Da kurzfristig die Vorhersagen keine Besserung versprachen ist man los gefahren nach Dingolfing-Höfen. Das liegt im Grunde nur 30 Kilometer weiter westlich. Es sind dann aber ebenfalls 500 Kilometer Entfernung.
In Plattling konnte ein Regionalverband dann um 11.15 Uhr auflassen und hatte- bei allerdings nur 300 KM Entfernung - einen sehr schnellen Konkurs mit in der Spitze über 1600 m/min.
Der Regionalverband 409 konnte die Tauben aufgrund von Fahrzeit und Standzeit mit Tränken etc. auch erst um 10.55 Uhr starten, was bei einem 500er ja grundsätzlich schon sehr ambitioniert ist. In der Spitze flogen die Tauben dort knapp 1500 m/min. Die Konkurszeiten waren aber wohl deutlich länger als überall sonst mit knapp unter zwei Stunden und am Abend fehlten dann wohl auch allenthalben noch zu viele Tauben.
Ich denke dass man dort versucht hat alles richtig zu machen. Aber ich stelle mir schon die Frage was die Verantwortlichen dort geritten hat noch morgens mit den Tauben los zu fahren und dann trotzdem den 500er durchzuziehen?! Ich kann dieses Risiko überhaupt nicht verstehen. Es war völlig unnötig. Es gab zig Möglichkeiten. Frühzeitig zurückfahren und die Strecke verkürzen. In Plattling warten bis das Wetter besser wird - dann wäre ein Auflass fast um die gleiche Zeit möglich gewesen. Oder stehen bleiben bis sonntags und dann heute morgen auflassen. Alles wäre machbar gewesen. Stattdessen hat man aus meiner Sicht die schlechteste und schwierigste Variante gewählt. Man hat die Tauben ein Stück gefahren, hat dadurch keinerlei Zeitgewinn gehabt und kaum besseres Wetter und was das Fahren und dann Auflassen bewirkt bei vielen Tauben weiß man ja als Züchter eigentlich.
Ich kann es mir nur so erklären, dass dort einige wenige Züchter unbedingt diesen 500er haben wollten und man deswegen ein gewisses Risiko eingegangen ist. Das mag im Einzelfall auch mal verständlich sein, aber das desaströse Flugwochenende auf der Südostrichtung, welches ja überall Thema war, liegt gerade vier Wochen zurück und schon gibt es einen Regionalverband, der erneut ein Stück weit "Harakiri" spielt: Ich kann das nicht verstehen und werde es auch nie verstehen....wozu das Ganze? Damit irgendwelche Meisterschaftsbedingungen erfüllt werden? Weil irgendwo drei, vier oder fünf Schläge das Wünschen? Ich begreife das wirklich nicht.
 

Samstag, 02.07.2022
Sascha am 02.07.2022 um 06:59 (UTC)
 Seit zwei Tagen ist mein Corona-test nun wieder negativ und so langsam geht es mir auch körperlich besser. Trotzdem merke ich immernoch, wie mich eigentlich kleinere Anstrengungen doch ordentlich belasten und wie ich recht schnell einfach erschöpft bin. Leider hat das Virus bei uns auch weitere Familienmitglieder erwischt, sodass ich in den letzten Tagen einfach andere Dinge im Kopf hatte als hier zu schreiben oder mich ausgiebig um die Tauben zu kümmern.
Heute nachmittag sollen die Vögel zu einem 420-Kilometer-flug ab Straubing eingesetzt werden. Leider ist zum wiederholten Male an diesem Wochenende morgens Nebel und schlechte Sicht in der gesamten Auflassregion im Südosten. Die Regionalverbände, die heute dort starten wollen stehen noch immer (es ist jetzt gleich 9 Uhr) und für morgen erwarte ich allenfalls ein wenig bessere Bedingungen am frühen Morgen. Es ist ein ziemliches Elend in diesem Jahr dort in der Gegend.
Unsere Tauben selbst sind auch nicht in allerbester Verfassung. Es fehlt einfach die letzte Form bei den Vögeln. Sie sehe insgesamt eigentlich gut aus, aber man kriegt sie nicht auf das letztlich beste Gewicht und in richtige Top-Verfassung. Die Vögel werden einfach über die Woche nicht richtig fest im Brustfleisch und das ist kein so gutes Zeichen. Ich weiß aber wirklich nicht woran es liegen kann.
Ich habe in dieser Woche einiges fettreicher gefüttert. Trotzdem werden sie nicht komplett "rund". Auch das Freifugverhalten war nicht optimal. Ich habe da mal ein wenig etwas ausprobiert und den Vögeln bei offenem Schlag Freiflug gegeben. Das heißt die Tauben konnten den Schlag verlassen wie sie wollten und auch wieder hinein gehen wie sie wollten. Alles ganz locker. Insgesamt waren aber fast alle Tiere wie gewohnt dauerhaft fast eine Stunde draußen und kamen erst dann wieder hinein. Ob das letztlich irgendetwas gebracht hat für die Tauben muss man sehen. Aber alles in allem habe ich derzeit auch viel anderes im Sinn als die Brieftauben....
 

Montag, 27.06.2022
Sascha am 27.06.2022 um 06:46 (UTC)
 In der letzten Nacht hat es hier gewittert und geregnet. Heute morgen war es zunächst recht neblig. Jetzt klart es langsam auf und es kommt Wind auf. Die Vögel sind nochmal im Schlag verblieben und erhalten heute abend wieder Freiflug.
Gestern haben die Tauben zu beiden Mahlzeiten Konditionspulver mit flüssiger Hefe bekommen und wahrscheinlich erhalten sie das auch heute abend nochmal. Außedem habe ich den Tauben gestern und auch heute morgen schon etwas schwereres Futter gegeben. Einfach deswegen weil ich den Eindruck habe, dass ihnen etwas fehlte zuletzt. Ob das am Ende etwas nutzt werden wir sehen, aber ich hoffe einfach, dass sie dadurch etwas mehr Substanz aufbauen.
Ich habe auch hin und her überlegt ob ich irgendwie medikamentös eingreifen soll, aber ich habe mich letztlich dagegen entschieden. Wenn man jetzt "blind" ein Atemwegsmedikament o.ä. einsetzt, dann kann das im Ergebnis auch genauso gut nach hinten los gehen. Unsere Tauben sind ohnehin sehr empfindlich was die Gabe von irgendwelchen Produkten über das Wasser oder das Futter betrifft. Sie saufen dann stets sehr viel weniger oder fressen auch nicht so gut und das will ich jetzt nun wirklich vermeiden.
Andererseits beobachtet man immer wieder - gerade bei sehr guten Schlägen - dass sie nach einem schwächeren Flug in der Folgewoche ein absolutes Top-Resultat hinlegen und das liegt dann sicher nicht daran, dass man einfach so weiter gemacht hat wie zuvor. Da wird schon im deutschen Brieftaubensport sehr viel mit Medikamenten etc gearbeitet. Aber ich bin da insgesamt kein großer Freund von, auch wenn ich es nicht verteufeln will.
Letztens lief im TV auf Arte eine Dokumentation mit dem Titel "Stille Pandemie - der globale Kampf gegen Antibiotika-Resistenz". Das war für mich ein sehr interessanter Beitrag und wer möchte kann ihn sich auch noch in der ARD bzw. Arte-Mediathek ansehen. Wenn man solche Beiträge sieht, dann wird man doch wieder daran erinnert wie unwichtig es eigentlich ist ob wir Brieftaubenzüchter mit Hilfe von Antibiotika vielleicht drei, vier (Spitzen-)Preise mehr fliegen. Ohnehin behaupte ich, dass die Ergebnisse im deutschen Brieftaubensport von Grund auf andere wären, wenn es von heute auf morgen keine Antibiotika mehr gäbe. Da würden doch einige Schläge, die heute überragend fliegen, schwer in die Röhre schauen. Letztlich muss jeder Züchter selbst entscheiden wie er damit umgeht.


 

Sonntag, 26.06.2022
Sascha am 26.06.2022 um 05:32 (UTC)
 Bevor ich etwas ausführlicher zum gestrigen Flug ab Hemau etwas schreibe einmal kurz eine kleine Anmerkung: es ist nun kurz nach 7 Uhr morgens. In Hemau ist bestes Wetter, auf der gesamten Strecke bis hier zu uns ist bestes Wetter und das Wetter hält sich auch garantiert bis weit in die Mittags- bzw. Nachmittagsstunden. Der Deutsche Wetterdienst beispielsweise hatte genau dieses Wetter seit Donnerstag so vorhergesagt. Im Gegensatz dazu hatte die Wettermanufaktur vorhergesagt: "Im Westen Deutschlands könnte eine Front mit dichteren Wolken und Regenfällen für Probleme sorgen, zudem besteht an den Auflassorten in Bayern/Österreich die Möglichkeit starker Inversionen, die sich mitunter erst gegen 9 oder 9:30 Uhr auflösen. Daher voraussichtlich keine guten Flugbedingungen, bzw. nur schmales Zeitfenster für Kurzflüge...."
Man sollte doch einmal die Frage stellen ob der deutsche Brieftaubenverband mit dieser Wettermanufaktur so gut beraten ist. Die flugleiter verlassen sich natürlich darauf, aber zum wiederholten Mal in dieser Saison sind die Vorhersagen wirklich schlecht und falsch gewesen.
Heute wäre ein früher Auflass ohne weiteres möglich gewesen und die Tauben wären bei hervorragender Sicht und angenehmen Temperaturen bis mittag wieder in der Heimat gewesen.
Stattdessen haben - auch das zum wiederholten Male - alle Regionalverbände auf der Südostrichtung den Flug auf Samstag vorgezogen und mussten warten bis Dunst und Nebel abgezogen waren und so konnten die Auflässe erst nach 9 Uhr am Morgen erfolgen,
Unsere Tauben wurden gestern um 9.25 Uhr gestartet und in Anbetracht des Wetters gestern war das auch richtig und die Flugleiter haben einen guten Job gemacht. Sie hätten es allerdings deutlich einfacher haben können, wenn sie sich nicht so sehr auf die falschen Empfehlungen der Wettermanufaktur verlassen hätten müssen und einfach auf dem heutigen Sonntag als Flugtag geblieben wären.
Der Flug verlief insgesamt sehr glatt mit relativ schnellen Konkurszeiten und bei uns selbst sind auch sehr zeitig alle Tauben wieder im Schlag gewesen. Das Ergebnis selbst war unser schwächstes im Laufe dieser Saison mit 32/12 Preisen. Obendrein versagten fast alle unsere "Zähler" und kamen erst spät nach den Preisen zuhause an. Das ging gestern sehr vielen Züchtern so. Die Tauben, die bisher sehr gut geflogen hatten, kamen doch bei sehr vielen sportfreunden nicht in die Preise und mehrere Züchter, die sonst sehr gute Resultate erzielen, errangen kaum ihre "Prozente". Das ist einfach ein Problem bei relativ späten Auflässen und besonders Witwervögel tun sich da oft schwer. Weibchen können mit diesen Situationen meistens etwas besser umgehen.
Mit dem gestrigen Ergebnis bin ich natürlich nicht zufrieden. Aber man muss nun zwei dinge beachten. Einerseits ging es auch anderen guten Schlägen so, dass die Ergebnisse dieses Mal nicht so zufriedenstellend waren. Andererseits ist doch mein Gefühl, dass die Tauben nicht in bester Verfassung sind. Sie hatten aus meiner Sicht für solch einen Flug zu viel Substanz verloren. Ich habe nach der Rückkehr jeden einzelnen Vogel in die Hand genommen und muss sagen, dass mir das alles nicht so gefiel. Die Tauben hatten zu sehr an "Masse" verloren. Hinzu kommt, dass - und das habe ich gestern auch im Gespräch mit anderen Züchtern so herausgehört - den Tauben mehr und mehr die Motivation fehlt. Sie sind es ein Stück weit leid.
Das bleibt natürlich nicht aus. Es ist sehr wechselhaftes Wetter, oft mit Gewitterluft. Die Flüge sind nicht immer ganz leicht. Und dann können die Tiere bei diesen ewigen Verschiebungen und Verlegungen ja in gar keinen Rhythmus kommen. Auch das ist etwas was oft viel zu wenig bedacht wird. Nehmen wir nur einmal die sechs Regionalflüge, die wir jetzt zurückliegend veranstaltet haben. Die Flüge erfolgten: Sonntag, Samstag, Samstag, Sonntag, Freitag, Samstag.
Ich will hier nicht noch einmal darauf eingehen was dieses Hin und Her für beruftstätige Züchter - womöglich mit Familie - bedeutet, aber auch für die Tauben und insbesondere für Reisevögel ist so ein Durcheinander einfach überhaupt nicht förderlich.
Was unsere Vögel betrifft muss ich sagen, dass ich mir noch unschlüssig bin was genau im Argen liegt. Sie wirken, und ich habe ja letztens hier schon in der Richtung geschrieben, einfach zu wenig lebhaft und haben auch zu wenig Substanz körperlich. Wie ich das nun genau versuche anzugehen weiß ich noch nicht ganz genau. Auf jeden Fall werde ich in dieser Woche versuchen noch kräftiger als sonst zu füttern und auch mehrere Mahlzeiten Konditionspulver einsetzen.
 

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