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Freitag, 18.02.2022
Sascha am 18.02.2022 um 07:25 (UTC)
 Heute soll uns am Nachmittag der nächste Sturm erreichen. Nachdem zuletzt alles weitgehend heil geblieben ist - bei uns hat es nur an einem Velux-Dachfenster ein Blech abgerissen - hoffen wir, dass wir nun auch diesen Sturm gut überstehen. Danach wird es dann hoffentlich erst einnmal ruhiger.
Im Zuchtschlag haben die ersten Täubinnen gelegt. Bei der Kontrolle gestern fiel mir auf, dass besonders unser 19-573 wieder eifrig beim Nestbau war. Unter seinem Turm aus Stroh ist die Nistschale nicht mehr zu entdecken. Ich habe jedoch dann etwas Stroh entfernt, denn bei solch einem hohen Nest ist doch immer die Gefahr gegeben, dass ein Ei herunterrollt und kaputt geht. Ich habe das Nest mal vor dem Entfernen des Strohs fotografiert. Das Foto ist aber nicht so schön, weil der 573 nicht vollständig abgebildet ist.



Bezugnehmend auf das was ich zu den Auktionen, zu der Taubenqualität usw. zuletzt (und auch immer mal wieder vorher) geschrieben habe, schrieb mir ein Sportfreund übrigens das was ich hier unten angefügt habe. Diese Meinung teile ich zu sehr großen Teilen. Ich bin allerdings ergänzend der Meinung, dass der 600er oder überhaupt die weiten Flügen und ganz besonders der 600er ganz viel darüber aussagen wie die Qualität der Tauben eines Bestandes überhaupt ist. Es gibt viele Verkaufsschläge, die es seit Jahren nicht auf die Reihe bekommen auf einem 600er ein auch nur normal gutes Ergebnis zu erzielen. Und das liegt letztlich an der mangelnden Qualität der Tauben dort.

"Genau das ist der Effekt unserer Meisterschaftssysteme, den ich immer bemängele. Dass nämlich nicht nur Züchter mit mittelmäßiger Leistung Meister werden können, wenn sie nur genug Tauben an den Start bringen, sondern dass diese dann auch noch Tauben verkaufen an Züchter, die selbst eigentlich viel bessere Qualität auf dem Boden haben. Und das hat dann natürlich auch einen Einfluss auf die Gesamtqualität unserer Tauben.
Verglichen damit hat der 600 km Flug in den Bedingungen der Verbandsmeisterschaft (also ein Flug, an dem heute schon nur die Minderheit aller Züchter mit einem Bruchteil ihrer Tauben teilnimmt, in einer Meisterschaft, die bestenfalls für gerade einmal 0,5
er Züchter überhaupt relevant ist) allenfalls einen marginalen Effekt auf unsere Taubenqualität.
Trotzdem wird über das eine Thema an jedem Stammtisch, Internetforum und alljährlich in der Mitgliederversammlung heiß diskutiert, während das andere nicht einmal vom Arbeitskreis Zukunft als diskussionswürdig erachtet wurde. Für mich absolut nicht nachzuvollziehen."
 

Donnerstag, 17.02.2022
Sascha am 17.02.2022 um 07:31 (UTC)
 Gerade zieht hier wieder ein Gewitter mit sehr viel Wind und kräftigem Regen und Graupel durch. Ansonsten scheint aber während der Nacht soweit alles heil geblieben zu sein. Gleich muss ich nochmal im Zuchtschlag schauen ob eventuell schon Weibchen gelegt haben. Aber erst wenn es ein wenig angenehmer ist.
Gestern habe ich wegen des angekündigten Sturms unsere Witwerweibchen aus ihrer Voliere gefangen und sie oben auf den Jungtierschlag verbracht. Man weiß nie was im Garten passiert bei diesen Stürmen und wenn etwas an der Voliere passiert und damit den Täubinnen - das wäre doch sehr schade. Deswegen sind sie nun erst einmal auf dem Dachboden untergebracht.
Beim Fangen konnte ich die Täubinnen dann ja auch mal auf ihr Gewicht kontrollieren und da ich diese Tauben über den Winter am Wenigsten in der Hand habe aufgrund der Unterbringung in der Voliere kann ich sagen, dass sie wirklich tip top sind und super vom Gewicht.
Daher überlege noch, ob ich die Gelegenheit nutze und nun kurzfristig unsere Reisetauben an diesem Wochenende auch anpaare. Allerdings soll hier bei uns von Freitag auf Samstag ein noch stärkerer Sturm durchziehen und, wenn dann irgendetwas passiert (bei uns wehen an einer bestimmten Stelle des Daches gerne schon einmal mehrere Pfannen herunter usw), dann kann ich mich nicht um die Tauben kümmern. Insofern mache ich es vielleicht auch erst nach dem Sturm am Samstag. Mal sehen - bei unserer Methode der trockenen Witwerschaft ist das alles nicht so entscheidend.
Ich bekomme derzeit viele Emails zu verschiedenen Themen und verspreche sie auch nach und nach abzuarbeiten und alle zu beantworten, aber manchmal dauert es ein wenig. Ich habe es hin und wieder schon einmal geschrieben: es ist großartig mit wievielen Sportfreunden ich durch diese Seite und neuerdings auch durch die parallele Facebook-Seite in Kontakt komme. Da ist vom kleinsten Hobby-Züchter bis zum absoluten Profi-Topschlag alles dabei. Die Reaktionen auf das was ich schreibe sind nicht immer nur positiv - aber das soll auch gar nicht so sein. Man kann zu diversen Themen ja auch kontroverser Meinung sein.
Hier mal eine kleine Andekdote was im Brieftaubensport auch positiv sein kann. Ein Sportfreund schrieb mir folgendes:
" 15 der nun geschlüpften Jungtiere bekommt ein Züchter der den Marder im Schlag hatte. Er möchte gerne weiter machen. Er ist noch jung. 91 Jahre alt. Aber Top Fit. Fährt noch überall alleine hin."
Das ist doch herrlich!!
Ein anderer Sportfreund, mit dem ich seit längerer Zeit immer wieder in Kontakt stehe, der aber selbst gar keine Tauben mehr hält, unserem Hobby aber immer verbunden war unterstützt Sportfreunde, die wenig Zeit haben, bei der Ausübrung ihres Hobbys.
Auch solche Dinge sollte man nicht unterschätzen.
Dann habe ich gelegentlich Kontakte zu Sportfreunden in Holland, Belgien, Polen, Rumänien oder in die Schweiz und auch das macht selbstverständlich viel Freude, wenn man sich da austauschen kann. Man lernt einfach selbst auch ständig dazu.
Was man nicht unterschätzen darf ist die Tatsache, dass man sich ja auch über gute Tauben austauscht. Wer züchtet gute Tauben? Woraus kommen sie? Wie werden sie gezüchtet usw. Hin und wieder kann man da mal Tiere tauschen oder sich gegenseitig beraten.
Das was früher in den RVen und Vereinen am Stammtisch stattfand, das kann man heute auch sehr gut über das Internet machen. Man muss es nur wollen...
 

Mittwoch, 16.02.2022
Sascha am 16.02.2022 um 06:42 (UTC)
 Zu den Beiträgen, die ich hier zuletzt bzgl der Versteigerungen etc. gemacht habe, haben mich mehrere Zuschriften erreicht. Es ist interessant zu lesen, was andere Sportfreunde darüber denken. Vielleicht werde ich in den nächsten Tagen einmal Auszüge aus diesen Mails hier veröffentlichen. Ich muss dafür aber die entsprechende Zeit haben.
Hier stehen uns nun ein paar Sturmtage bevor und man kann immer nur hoffen, dass alles heil bleibt. Ansonsten kann man sich bei dem Wetter nur wenig bei den Tauben aufhalten. Aber gerade die Zuchttauben, wo jetzt in Kürze die Eier fallen müssen, lasse ich sowieso völlig in Ruhe jetzt. Sie werden gefüttert und getränkt, ich schaue kurz nach ob alles ok ist und das war es. Selbst das saubermachen erfolgt erst dann wieder, wenn praktisch überall Eier liegen. Ich möchte, dass sie einfach ihre Ruhe haben um das Brutgeschäft ohne Störungen zu beginnen.
Wenn die Tauben dann auf Eiern sitzen werde ich einige Tage das Futter auch wieder etwas leichter machen mit Paddyreis, Gerste und gestutztem Hafer.
Die künftigen Reisetauben sind übrigens weiterhin im Wintermodus. Da passiert noch gar nichts. Eventuell paare ich sie am übernächsten Wochenende an...
 

Dienstag, 15.02.2022
Sascha am 15.02.2022 um 07:01 (UTC)
 Heute ist wenig Zeit zu schreiben. Es tut sich in den Schlägen auch nicht viel. Die Zuchttauben bauen ihre Nester und treiben. Einige Tiere sind beim Schleppen des Nistmaterials immer sehr eifrig. Andere Schleppen kaum ein paar Halme. Aber das ist wohl nicht so entscheidend.

 

Montag, 14.02.2022
Sascha am 14.02.2022 um 07:38 (UTC)
 Bezugnehmend auf das was ich gestern schrieb, fand ich am Abend dann ein Beispiel, dass stellvertretend dafür stehen mag, was ich darüber denke, wieviel im heutigen Brieftaubensport falsch läuft.
Da inseriert ein Züchter auf einer Auktionsseite wie folgt: "Seit der Einführung der Tauben der SG XXX in 20/21 ist die Leistung förmlich explodiert. Es konnte direkt mit der Nachzucht die RV Jungtaubenmeisterschaft errungen werden."
Nun möchte man selbst Tauben verkaufen.
Ich habe mir dann die Leistungen des Züchters einmal angesehen. Ich kannte den Sportfreund bis dahin nicht.
Er reist in einer RV, welche die Alt- und die Jungreise mit 8 (!) reisenden Schlägen gestartet hat. Die Altreise begann der Sportfreund mit 178 (von insgesamt 390) gesetzten Tauben. Die Jungreise begann er mit 165 (von insgesamt 438) gesetzten Tauben.
Die Altreise beendete er mit dieser Masse Tauben als 5. von den 8 reisenden Schlägen. Auf der Jungreise wurde er dann RV-Meister.
Und dann schreibt dieser Sportfreund wörtlich: "Zufall???, ich denke nicht. Es sind einfach die Tauben die es können und bringen!!"
Entschuldigung, aber irgendwo hört es für mich auf! Das ist doch wirklich an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Wenn ich mit solch einer Tauben-Armada in so kleiner Konkurrenz nicht RV-Meister (zumindest mit den Jungtauben) werde, dann muss ich so ziemlich alles falsch machen. Wenn ich RV-Meister werde, dann lässt das so ziemlich auf gar nichts schließen. Denn bei über 160 Jungtauben werden wohl ein paar auch ihre Preise fliegen.
Wenn ein Züchter schon so seinen Brieftaubensport ausüben möchte, dann ist das das eine. Dass so ein Züchter bei unseren völlig veralteten Meisterschaften aufgrund der schieren Masse im Vorteil ist, ist das andere. Dass dann aber noch hingegangen wird und mit der Hoffnung ein paar Tauben zu verkaufen ein Inserat geschaltet wird - das zeigt für mich das ganze Dilemma im deutschen Brieftaubensport. Die Leistungen dieses Züchters lassen auf nichts schließen. Nicht auf eine gute Schlagführung, nicht auf besonders gutes Taubenmaterial, nicht auf irgendwelche besonderen Kenntnisse des Sportfreundes.
Was kann man erwarten, wenn man sich nun dort eine Taube kauft? Wie muss man als Züchter ticken, wenn man angesichts dieser Daten nun solche Inserate schaltet? Ich begreife es ehrlicherweise nicht. Was hat das mit unserem Brieftaubenhobby zu tun???
 

Sonntag, 13.02.2022
Sascha am 13.02.2022 um 06:51 (UTC)
 Letztens sagte mir ein befreundeter Züchter in einem Telefonat wörtlich folgenden Satz: "Im Brieftaubensport scheint es nur noch um Geld zu gehen." Der Sportfreund reist selbst recht erfolgreich, ohne viel Aufhebens darum zu machen. Er bereist auch gerne weitere und anspruchsvolle Flüge mit seinen Tauben und ärgert sich, genau wie ich selbst, dass man nun auf der Mitgliederversammlung des Verbandes "durch die Hintertür" langsam den 600 Kilometer-Flug abschafft, indem man beschließt, dass ein 600er nicht mehr notwendig ist für die deutsche Meisterschaft.
Als er sagte, dass es nur noch ums Geld gehe, bezog er sich auf darauf wie viele sportfreunde inzwischen versuchen auf allen möglichen Wegen ihre Tauben zu verkaufen. Was alles als Erfolg angepriesen wird und auch was heute als "gute Taube" versucht wird zu verkaufen.
Selbst jetzt zu dieser Zeit, wo vielerorts bereits Eier oder Jungtiere liegen oder gerade angepaart wurde, versuchen Verkaufsschläge noch die übrig gebliebenen Tauben aus 2021 unter das Volk zu bringen.
Der eine erklärt, die Tauben hätten wegen der Corona-Vorschriften nicht nach China verkauft werden können, der nächste verschiebt seine Internet-Auktion wegen angeblich schlechter Taubenfotos, um dann einige Zeit später die Auktion mit Bilder zu starten, die an Peinlichkeit nicht zu überbieten sind. Der dritte dreht regelmäßig Videos und erklärt in einem von diesen Filmen, dass die Winterzucht mit Jungtauben etwa so viele Nachteile, wie Vorteile hat. Macht aber dann selbst eine Winterzucht, trainiert seinen kleinen Bestand "wie Blöde" und hofft auf die deutsche Jungtaubenmeisterschaft, um dann anschließend - man kann es sich bereits denken - im Herbst wieder eine Internetauktion zu starten und Geld zu verdienen.
Wieder ein anderer Züchter war bereits sehr erfolgreich und ist nun hoch motiviert noch erfolgreicher mit Jährigen- und Alttauben zu sein und hat auch mit den Jungen wieder Winterzucht gemacht und wird sie entsprechend vorbereiten....
Es ist alles zu einem Wettbewerb mutiert, in dem die Regelungen (z.b. die Abschaffung des 600ers) zugunsten der Verkaufsschläge angepasst werden und in dem der gewöhnliche Hobbyzüchter noch teilnehmen darf (zumeist als Preislieferant und später als Käufer, der angeblich so herausragenden Tauben), aber in dem der Brieftaubensport als Freizeitgestaltung, als reines Hobby, so nicht mehr wirklich vorkommt.
Es gibt allen Ernstes Sportfreunde (und meistens sind das tatsächlich jene, die mit dem Hobby Geld verdienen wollen), die behaupten, dass das viele Geld und die Verkäufe und all das was damit zu tun hat unserem Hobby in Bezug auf Neumitglieder und Öffentlichkeit gut tun würden.
Was aber oft auf der Strecke bleibt in den letzten Jahren der zunehmenden Kommerzialisierung unseres Hobbys, das ist die Liebe zum Tier. Die Beschäftigung mit dem Wesen Brieftaube und der Bezug zum Einzeltier.
Die Meisterschaften und Bedingungen werden so ausgerichtet, dass ich immer größere Chancen habe, je größter mein Bestand ist. Die Verkäufe und Auktionen sind darauf ausgelegt, dass Züchter ständig neue Tauben anschaffen. Das führt so weit, dass nicht wenige Sportfreunde "ungeteste Zuchttauben" verkaufen, weil ihre Bestände durch ständiges Dazuholen zu aufgebläht sind.
Und das hat das Alles noch mit dem Hobby Brieftaubensport zu tun? Wenig in meinen Augen!
Wir verschlafen es seit Jahren den Brieftaubensport so auszurichten, dass ein Züchter mit einem kleinen Bestand ebenso viele Chancen auf Erfolg und Wahrnehmung hat, wie ein Züchter mit einem riesigen Bestand. Wir verschlafen es seit Jahren, dass die einzelne Taube, die sehr gute Leistungen zeigt, wieder mehr im Mittelpunkt steht. Wir kriegen es seit Jahren nicht hin wieder in großen Konkurrenzen zu reisen, wo die Siegertiere Erfolge gegen große Taubenzahlen erringen und wo es v.a. auf die Qualität der einzelnen Taube ankommt.
Es gibt Regionalverbände da gibt es wegen angeblicher Gerechtigkeitprobleme Gruppenflüge mit Ausnahmegenehmigungen für drei, vier oder fünf Gruppen mit entsprechend winzigen Taubenzahlen. Es gibt Regionalverbände (z.b. auch unseren eigenen), wo man teilweise über alle möglichen Themen heillos zerstritten ist und jede einzelne RV nur irgendwie ihren Vorteil sucht. Und in den RVen wird gezetert über Lage, Wind und Auflassorte und neunzig Prozent der Sportfreunde fühlen sich, egal wo sie wohnen und was sie tun, grundsätzlich benachteiligt.
Leider wird dieser ganze negative Prozess wohl erst enden, wenn in vielen Regionen gar kein Brieftaubensport wie wir ihn noch kenne, mehr möglich ist mangels Züchtern.
Was bleibt einem als Einzelzüchter am Ende noch, um sein Hobby zufriedenstellend auszuführen? Das ist schwer zu sagen. V.a. sollte man sich nicht verrückt machen lassen und den Brieftaubensport als Hobby genießen. Sich mit den Tauben beschäftigen, sich auch erreichbare Ziere setzen und am Ende v.a. den Brieftaubensport so betreiben, dass man Freude daran hat. Egal wie das im Einzelnen aussehen mag...
 

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