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Montag, 14.08.2023
Sascha am 14.08.2023 um 16:34 (UTC)
 Als ich gestern mittag gegen 12 Uhr zur Arbeit fuhr waren unsere Tauben noch nicht aufgelassen. Der Auflass erfolgte dann gegen 12.45 Uhr weit nach vielen anderen RVen, die in Alsfeld gestartet hatten. Ein Grund für den sehr späten Auflass kann gewesen sein, dass man unseren Maschinenwagen am Morgen vor dem Start der Tauben noch mit einem Trecker ziehen musste. Mehr Informationen als dieses kurze Video, dass ich von einem anderen Sportfreund erhalten habe, haben wir aber (mal wieder) nicht bekommen, Nachdem schon vor der Abfahrt am Samstag Probleme an der Deichsel des Hängers aufgefallen waren nun das nächste Malheur. Es kann ja vieles passieren und oftmals kann auch niemand etwas dafür, aber irgendwie scheint es hier doch seit einiger Zeit sehr gehäuft zu Problemen zu kommen. Jedenfalls musste der Wagen einige Zeit vor dem Start der Tauben wohl auch noch etwa einen halben Kilometer an eine andere Stelle gefahren werden.



Der späte Start der Tauben führte dann dazu, dass die Tauben sehr ungestört von anderen Schwärmen fast geschlossen nach hause fliegen konnten. Sie kamen doch sehr schnell und die Konkurszeit war entsprechend kurz. Unsere erste Taube wurde um 14.03 Uhr konstatiert und innerhalb von 23 Minuten hatten wir 57 von 62 Tieren im Schlag. Eine weitere Jungtaube kam kurze Zeit später, eine weitere am späteren Nachmittag. Drei fehlten am Abend von denen eine heute nachmittag recht schwer verletzt zuhause eintraf. Man sieht es hier auf dem Bild. In der Preisliste reichte es nur für 15 Preise von 62 eingesetzten Tauben, aber das macht mir nun wirklich keine Sorgen, denn nächsten etwa drei Minuten nach den Preisen konstatierten wir 17 weitere Jungtauben. Also ist da alle in Ordnung.


Eine der beiden nun fehlenden jungtauben war vor mehreren Wochen schon einmal beim Freiflug am Haus verloren gegangen und nach einer Meldung dann von mir in Iserlohn wiedergeholt worden. Nun fehlt sie erneut. Irgendwie scheinen solche Tiere es mit der Orientierung einfach nicht hin zu bekommen.
Morgen Abend können wir nun, wenn wir möchten, für einen Trainingsflug ab Gilserberg über 85 Km einsetzen, Ich bin aber noch nicht sicher ob wir die Tauben mitgeben. Das hängt davon ab ob ich morgen Lust dazu habe.

 

Sonntag, 13.08.2023
Sascha am 13.08.2023 um 05:46 (UTC)
 Als ich gestern die Jungtauben für den heutigen Flug einkorbte, kam hier ein kräftiger Starkregenschauer herunter. Ich war ohnehin den ganzen Tag über unsicher, ob ich die Jungtiere überhaupt einsetzen soll, denn die Luft war gestern wirklich miserabel. Extrem schwül trotz nicht allzu hoher Temperaturen und auch für den heutigen Tag waren die Vorhersagen nur ein wenig besser. Recht hohe Luftfeuchtigkeit, ein hoher Taupunkt - das ist alles nicht so wirklich ideal. Dann all das Durcheinander in der Luft, da heute im Grunde genommen fast alle RVen hier in NRW, aber auch aus anderen Bundesländern auflassen. Das sind nicht so wirklich ideale Vorraussetzungen für einen glatten Flug. Alleine an unserem Auflassort in Alsfeld stehen heute ca. zehn Kabinenexpresse aus vier oder fünf verschiedenen Regionalverbänden. Und rundherum sieht es genauso aus. So stehen z.b. ca. 15 KM westlich viele Tauben aus dem Regionalverband 501, die dann quer zu allen anderen Jungtauben fliegen müssen.

Eine Webcam etwa 1 KM vom Auflassort entfernt kann man hier sehen.

WEBCAM DIGITALES ALSFELD

Die Vorraussetzungen für einen guten Flug könnten wahrlich besser sein. Hinzu kommt, dass der Auflass sicher nicht allzu früh erfolgen wird und ich daher unsere Tauben gar nicht sehen kann, denn ab Mittag muss ich zur Arbeit.
Da wir aber nach unserem antiken deutschen Reisesystem in der kommenden Woche schon wieder ca. 50 KM weiter fahren zum nächsten Auflass, bleibt einem im Grunde genommen nichts anderes übrig als die Tauben mitzugeben und zu hoffen, dass irgendwie alles gut geht.
In unserer Einsatzstelle angekommen sollten unsere Tauben dann in den Anhänger unseres Kabis eingesetzt werden, an dem aber während ich dann die Tiere einsetzte, ein kleiner Defekt festgestellt wurde. Der Anhänger ließ sich aufgrund eines Fehlers an der Deichsel nicht einfach in die "Waagerechte" stellen, was besonders am Auflassort ein Problem hinsichtlich des Tränkens der Tauben wäre. Es wurde dann noch versucht den Defekt zu reparieren. Ich hoffe, dass es gelungen ist, denn wenn Tauben im Kabi nicht ordentlich versorgt werden können, ist das natürlich problematisch. Warum nun der Anhänger defekt war nachdem ihn unsere RV zuletzt gar nicht in Gebrauch hatte, weiß ich allerdings auch nicht.
Alles in Allem merke ich, dass mir das alles immer mehr und viel zu sehr auf die Nerven geht. Ich beschäftige mich gerne mit Brieftauben, reise sie auch gerne, aber nach der missratenen Altreise mit dem Katastrophenflug können wir jetzt weitere Schwierigkeiten auf der Jungtierreise als Schlag und auch als komplette RV nun wirklich nicht gebrauchen.
Leider scheint es aber im Brieftaubensport vielfach so zu sein, wie mir ein Sportfreund aus einer ganz anderen Region Deutschlands gestern schrieb:
"Bei uns ist das nur mehr ein einziger Klüngel oder Geldbeschaffungsmaschinerie". Diesen Eindruck gewinne ich leider auch immer mehr.
In einer Nachbar-RV hier im Regionalverband gab es gestern eine Art außerordentliche Mitgliederversammlung um überhaupt einmal das weitere Vorgehen für diese RV hier im Regionalverband zu besprechen. Auch dort ist die Unzufriedenheit teilweise sehr groß - selbstverständlich auch als eine Konsequenz des "Passau-Fluges", aber eben auch aufgrund diverser anderer Umstände. Ein Hobby in dem aber zwei Drittel der teilnehmenden Sportfreunde in irgendeiner Form unzufrieden sind, kann einfach nicht funktionieren. Und so funktioniert es ja auch nur noch deswegen irgendwie in den verschiedenen RVen und Regionalverbänden, weil man immer so weiter macht wie bisher.
 

Samstag, 12.08.2023
Sascha am 12.08.2023 um 07:30 (UTC)
 In unseren Reiseschlägen bei Alt- und Jungtauben nutzen wir seit vielen Jahren nur noch die sogenannten Herwi-Tränken, in denen das Wasser oben aus einer Art Trichter durch Löcher in die eigentliche Wasserrinne, aus der die Tauben dann trinken, hinein tröpfelt. Seit wir diese Tränken nutzen mussten wir nie mehr eine Jungtaube nach dem Absetzen mit dem Schnabel in das Wasser tauchen, damit sie trinkt.
Da die Trinkrinnen relativ groß sind, lassen sie sich auch sehr gut reinigen. Insgesamt sind wir also mit diesen Tränken sehr zufrieden.
Im Jungtierschlag haben wir während der Reise eine unserer Tipes-Antennen immer vor der Tränke liegen. Es kommt bei uns schon mal vor, dass die Antenne im Ausflug nicht alle einspringenden Jungtiere registriert. Wenn sie dann allerdings zur Tränke gehen, dann werden sie auf jeden Fall auf unserem Tipes-Gerät konstatiert.
Heute morgen habe ich das Tipes-Gerät schon sehr früh eingeschaltet. Als es noch dunkel war. Ich möchte einmal alle Jungtiere vor der Tränke registrieren. Gestern abend wurden die Jungtauben noch einmal satt gefüttert und konnten nach der Fütterung ausreichend trinken und sie hatten heute morgen noch Futter zur freien Verfügung im Trog liegen. Heute nachmittag werden sie eingekorbt.
Mich interessiert es nun bis zu welchem Zeitpunkt die Jungtauben das erste Mal am Tag an der Tränke waren. Meiner Ansicht nach kann man daraus auch gewisse Rückschlüsse (natürlich nicht vollständig) auf das Trinkverhalten der Tauben im Kabinenexpress ziehen. Ich glaube nämlich nicht, dass bei einem Auflass - sagen wir um 8 Uhr - alle Tauben getrunken haben, wenn die Kabi-Boxen in einem Geraldy-Express mit etwa 20 Tieren besetzt sind. Es ist insgesamt ein Thema dass mich sehr interessiert. Ich denke dass die mangelnde Wasseraufnahme bzw. der Durst oft das größte Problem (neben den Greifvögeln) unserer Tauben auf dem Heimflug sind. Insofern ist es schon für mich interessant wie das Trinkverhalten - besonders der Jungtauben - am Morgen so ist.
Die ersten Tauben haben heute morgen schon vor 6 Uhr getrunken, als es gerade hell wurde. Zwischen 6 und 7 Uhr hatte dann genau die Hälfte unserer gut 60 Jungtiere die Tränke aufgesucht. Zwischen 7 und 8 Uhr gingen nochmals 23 Jungtauben an die Tränke, von 8 - 9 Uhr nochmal 5 Tiere und die letzten drei Jungtauben tranken dann von 9.00 Uhr bis 9.30 Uhr erstmals.
Man sieht also, dass der Zeitrahmen in dem die Jungtiere morgens erstmals Wasser aufnahmen, trotz gleichzeitiger Fütterung am Abend, sich über dreieinhalb Stunden erstreckt. Ich vermute, dass gerade bei relativ frühen Auflässen doch recht viele Tauben noch nicht getrunken haben. Bei Jungtauben vermutlich noch mehr als bei erfahrenen Alttauben.

 

Freitag, 11.08.2023
Sascha am 11.08.2023 um 06:51 (UTC)
 Unsere jungen Vögel werden inzwischen extrem paarig. Es würde mehr Sinn machen sie zu trennen, denn mit dem Fliegen am Haus ist es nicht mehr besonders. Gestern nach dem Hereinrufen der Jungtauben nach dem Freiflug versuchte ein junger Vogel, der auf dem Dach blieb, fast eine Stunde lang mit einer völlig erschöpften Zuflieger-Jungtaube hier auf dem Dach zu paaren. Als er dann doch irgendwann hereinkam, kam der Zuflieger mit. Es war v.a. der Durst, der die Jungtaube so erschöpft hatte. Nachdem ich sie mit Wasser versorgt hatte, sah einige Zeit später schon anders aus.
Seit mehreren Wochen sitzt hier auch ein jähriger polnischer Vogel, der aber nicht mit in den Schlag geht. Er sitzt auf dem Dach in der Nähe der Dachvoliere der Reisevögel und fliegt mehrmals am Tag ins Feld um dort zu fressen. Nur am Ring konnte ich erkennen, dass er aus Polen kommt. Wenn es regnet kriecht er oft unter die Photovoltaik-Platten. Aktuell sonnt er sich schon im prallen Sonnenschein. Es ist sehr interessant das Verhalten dieser Taube zu beobachten.
Da das Wetter morgen sehr gewittrig wird werden wohl alle RVen ihre Jungtierflüge am sonntag durchführen. Wenn später die Preislisten erscheinen wird man wieder sehen, dass es dann RVen gibt, die ellenlange Konkurse haben, weil irgendetwas schief gegangen ist. Meistens sind das dann Kreuzungsflüge. Oft werden dann Zuflieger weit entfernt von zuhause gemeldet. Das ist hier in Deutschland alles etwas anders, als z.b. in Belgien oder den Niederlanden, wo man relativ früh große Auflässe macht und die Tauben dann alle in eine Richtung fliegen müssen. Dort lebt man mit größeren Verlusten durch die großen Auflässe - zumindest zu Beginn der Reise. Aber es sind halt oft auch deutlich ältere Jungtauben als hier, die ganz anders gezüchtet und geführt wurden. Man sagt dort oft, dass die guten Tauben da auch wieder kommen. Das denke ich zum Teil auch. Hier bei uns in Deutschland hat es meiner Ansicht nach wenig mit gut oder schlecht zu tun, ob eine Jungtaube wiederkommt, wenn etwas schief läuft oder ob die Preise fliegt oder nicht. Es ist aus meiner Sicht oft einfach Lotterie und ich würde wetten (ohne dass man das jemals nachweisen wird können), dass bei einem verlustreichen Jungtierflug genauso viele gute wie schlechte Jungtiere verloren gehen.
Letztlich kann man immer nur hoffen, dass mit den Jungtieren alles glatt läuft und die Verluste nicht allzu hoch sind. Leider wird das Wetter in den nächsten Tagen wohl alles andere als ideal für Jungtauben. Es bleibt einzig der Sonntag für all die vielen Taubenflüge. Aber selbst am Sonntag wird die Luft wohl relativ schwül und das ist für Brieftauben ganz allgemein eben niemals ideal.
 

Donnerstag, 10.08.2023
Sascha am 10.08.2023 um 06:17 (UTC)
 Auch der vierte und letzte Vorflug unserer RV ab Gilsberg ist für uns sehr gut verlaufen. Alle Jungtauben sind wieder zuhause. Ein junger Vogel wurde augenscheinlich durch einen Greifvogel attackiert. Ihm fehlen einige Feder und er blutete ein wenig. Aber es ist nichts Dramatisches.
Auf den vier Vorflügen über 45, 65, 65 und 85 Kilometer Entfernung haben wir also insgesamt eine Jungtaube verloren. Das ist sehr positiv und zeigt, dass es - ich wiederhole mich da - sehr wohl funktioniert die Tauben ohne privates Training über kurze und später längere Distanzen zu reisen. Die Tiere können das und ich wundere mich inzwischen sehr mit welcher Selbstverständlichkeit in den Brieftaubenzeitschriften oder manchmal auch in Videos etc. dargestellt wird, dass man mit Jungtauben vorsichtig sein, sie häufig trainieren müsse und das beginnend mit ganz kurzen Entfernungen.
Die Tauben unserer RV fliegen hier auf ein Gebiet von 40 x 25 Kilometer und trotzdem geht es sehr wohl ohne diese ganze private Fahrerei und all den Aufwand. Sie müssen gesund sein und natürlich müssen sie gut versorgt sein - dann funktioniert das schon. Wenn ich bedenke dass unsere jungtauben in diesem Jahr so große Schwierigkeiten hatten überhaupt das Fliegen zu beginnen und dass sie am Haus auch nur wenig weg gezogen sind und kaum einmal länger ausser Sicht waren, dann habe ich sogar Zweifel daran, ob es wirklich stimmt, was stets so berichtet wird, dass Jungtauben auch mal mindestens eine Stunde wegziehen müssten usw.
Wie schon einmal geschrieben: es schadet den Jungtauben sicher nicht, wenn man sie trainiert und erst recht nicht, wenn sie am Haus fleißig trainieren und wenn sie wegziehen usw. Aber ob es wirklich alles so wichtig ist möchte ich doch in Frage stellen. Ich muss allerdings auch sagen, dass wir hier am Jungtaubenspiel grundsätzlich wenig Freude haben. Ich habe gestern zu einem befreundeten Züchter schon gesagt, dass ich froh wäre, wenn die Jungreise schon vorbei sei. Wir haben hier keinerlei Anspruch viele Preise zu fliegen oder mit den Jungtauben besonders spitze zu fliegen. Wenn es passiert, dann ist es ok, aber es ist gar nicht wichtig, wenn es nicht passiert. Unsere besten Jährigen waren in den letzten Jahre meistens jene, die als Jungtiere nicht besonders viel gezeigt haben und kaum einmal in die Preise kamen und oft waren sie auch als Jungtiere nie weiter als 200 KM im Kabinenexpress.
Die schwierigste Phase für die Jungtiere kommt allerdings wohl auch jetzt erst. Denn nun scheint das Wetter sich zu verändern hin zu höheren Temperaturen und schwüler Luft und bei solchen Wetterbedingungen sind die Flugverläufe oft deutlich schwieriger und die Verluste am Ende auch deutlich höher. Zumal dann auch an den Flugwochenenden der Kreuzungsverkehr der verschiedenen Schwärme deutlich größer ist. Ich halte es ohnehin für absolut nicht zielführend für den deutschen Brieftaubensport wieviele unterschiedliche Reiserouten es gibt. Es ist an den Flugtagen - gerade bei den Jungtauben - oft ein einziges großes Durcheinander. Dass man hier von Seiten des Verbandes nicht irgendwie eine Regelung und eine Ordnung trifft ist für mich sehr unverständlich.
 

Mittwoch, 09.08.2023
Sascha am 09.08.2023 um 06:27 (UTC)
 Unsere Jungtauben stehen aktuell an ihrem Auflassplatz in Gilserberg zum Vorflug. Vorhin war es hier noch neblig. Aber das hat sich nun aufgelöst. Allerdings sind weiter südlich im Sauerland über den Bergen immernoch Nebelfelder und so wird es noch etwas dauern, bis die Tauben gestartet werden können, zumal auch wieder reichlich Kabis hier aus NRW unterwegs sind zu Trainingsflügen und die verschiedenen Flugleiter achten dann ja auch darauf möglichen Kreuzungsverkehr zu vermeiden.
Beim Einkorben hatten unsere Jungtauben noch etwas Futter im Kropf und sie waren auch vielleicht ein wenig schwer, aber das ist alles ja kein größeres Problem, denn sie sollen nur nach hause fliegen.
In Belgien und den Niederlanden gestaltet sich das Jungtaubenspiel seit vielen Jahren bekanntlich völlig anders und dort kritisieren insbesondere einige Top-spieler und auch einige Tierärzte, dass man bestrebt ist das Jungtaubenspiel immer mehr zu verkürzen. Man hat Bedenken, dass die Qualität der Tauben insgesamt darunter leidet. Ebenso unter der Tatsache, dass die Jungtiere oft nur noch bei idealen Wetterbedingungen gestartet werden.
Letztlich kann man das selbstverständlich alles so sehen und es ist sicherlich auch etwas Wahres daran. Aber ich denke, dass gerade der Brieftaubensport sich nicht von gesellschaftlichen Entwicklungen hinsichtlich von mehr Tierschutz etc. abkoppeln darf. Allgemein gibt es hier in Deutschland, aber wohl auch in Belgien oder den Niederlanden immer mehr Menschen, die das Brieftaubenwesen und besonders die Reise gerne ganz verbieten möchten. Auch wenn das ein völlig falscher Ansatz von Tierschutz ist, so ist es dennoch gesellschaftlich ein Thema und Brieftaubenliebhaber in Deutschland, Belgien oder den Niederlanden befinden sich stets in einer Rolle, in der sie versuchen müssen ihr Hobby öffentlich zu verteidigen. Das fällt aber umso schwerer, je mehr Taubenverluste man einkalkuliert, weil man die Ansprüche an die Tauben hoch halten möchte als eine Art Selektionsdruck.
An diesem Punkt müssen wir einfach alle einmal darüber nachdenken wie sich die Zukunft des Brieftaubensports überhaupt gestalten kann. Es wird immer betont, dass aufgrund der immer geringer werdenden Züchterdichte nur noch weitere Flüge irgendwie gerecht veranstaltet werden können. Ich weiß nicht ob das tatsächlich so ist. Der "Autoflug" der "Freunde des Kulturerbes Brieftaube" hat vor zwei Wochen eigentlich gut dokumentiert, dass man auch auf Entfernungen von 400 oder etwas über 500 KM sehr spannende Wettbewerbe mit vielen Teilnehmern organisieren kann. Ich kann mir sogar vorstellen, dass dieses auch für Flüge über 300 KM möglich ist, wenn die Rahmenbedingungen stimmen (z.b. durch Zonen- oder Sektoreneinteilungen). Es muss vielleicht nicht immer weiter gehen hinsichtlich der Entfernungen. Wir würden damit vielleicht tiergerechtere Wettbewerbe schaffen, die aber trotzdem (aufgrund z.b. eines großen Einzugsgebietes) den Orientierungssinn der Tauben schulen und fordern. Und dazu muss man dann auch nicht die Jungtauben (und damit bin ich wieder beim Brieftaubensport in unseren Nachbarländern) über wer weiß wieviele Kilometer reisen und dazu wiederum schon im Winter Jungtiere züchten. Mit einer Umgestaltung unseres Reisesystems könnte man gleichzeitig auch wieder etwas mehr ein Stück in Richtung "Zurück zur Natur" gehen und dieses dann auch entsprechend in der Öffentlichkeit darstellen.
 

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