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Samstag, 15.07.2023
Sascha am 15.07.2023 um 06:51 (UTC)
 Kürzlich hatte ich hier schon einmal darüber geschrieben, dass in der aktuellen Ausgabe der "Brieftaubensport International" mehrere bekannte Top-Züchter gefragt wurden, wie sie ihre Jungtauben führen. Dabei wiesen u,a. die Gebrüder Leideman und Gerard Koopman darauf hin, dass ihre Jungtiere mindestens drei bzw. vier Monate alt sein sollen, bevor sie auf erste Trainingsflüge gesetzt werden. In der gleichen Ausgabe der Zeitschrift weist Tierarzt Burkhard Sudhoff darauf hin, dass es wichtig wäre, eine Art "Mindestalter" für Jungtauben auf Distanzflügen einzuhalten und dieses sollte nicht unter einem Alter von drei Monaten liegen.
In unserer RV sollen der erste Vorflug, wenn das Wetter mitspielt, in der kommenden Woche stattfinden. Wir haben unsere Zuchttauben in diesem Jahr am 16. Februar verpaart. Die ersten Jungtiere sind also etwa Mitte März geschlüpft und somit vier Monate alt. Das ist also in Ordnung. Die zweite Zucht ist so rund um den 20. April geschlüft und damit in der kommenden woche fast auf den Tag genau drei Monate alt. Hat also gerade das Mindestalter, dass die Fachleute hier vorgeben. Für unsere Tauben sollte es also noch so eben gehen.
Ich möchte aber nicht wissen wieviele Jungtiere in der kommenden Woche im Kabi sitzen, die deutlich jünger sind und deswegen eigentlich noch ungeeignet für Trainingsflüge im Kabi.
Es hat sich im deutschen Brieftaubensport in den letzten Jahren eingestellt, dass man die Jungtierflüge immer früher beginnt. Weil es Züchter gibt, die Winterzucht betreiben oder die Tauben sehr früh verpaaren. Für diese so gezogenen Jungtiere ist es auch richtig nun die Saison mit den Trainingsflügen zu beginnen.
Für die vielen Jungtiere, die aber deutlich später geboren sind, passt das Reiseprogramm so aber nicht. Denn, wie so oft im deutschen Brieftaubensport, hat man vergessen das Programm auch den Tauben anzupassen. Hier bei uns sieht das so aus, dass wir mit 40 KM beginnen, dann 60 Km, 60 KM, 80 Km, 80 KM 100 KM usw.
Hat ein Züchter also später gezogene Jungtiere, dann muss er sie entweder nun in den Kabi setzen oder später auf deutlich größeren Entfernungen mitgeben. sowohl die eine, als auch die andere Alternative ist alles andere als ideal. Viel besser wäre doch folgendes Reiseprogramm bis zu Beginn der Preisflüge. 40, 60, 80 KM und dann erneut 40, 60, 80 KM So könnten Sportfreunde mit ihren Jungtieren auch deutlich später noch einmal einsteigen und sogar zwischendurch mal ein paar Tage Urlaub machen o.ä. Und den älteren Jungtieren würde es auch nicht schaden ein zweites Mal von kurz nach etwas länger an Trainingsflügen teilzunehmen.
Hier bei uns im deutschen Brieftaubensport hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten sehr viel verändert. Das "Taubenmaterial". die Zucht der Tauben, sowie ihre Führung und Versorgung usw. Nur eines hat man dabei vergessen: die Reisepläne und Meisterschaftssysteme diesem auch mal taubengerecht anzupassen. Stattdessen sind die Reisepläne und Meisterschaften immernoch wie von anno dazumal und aus genau diesem Grund gibt es alljährlich Theater und Zank wegen unnötiger Flugverlegungen, wegen Kilometervorgaben und Beschränkungen und genau deswegen werden dann auch teilweise Katastrophenflüge veranstaltet.
 

Freitag, 14.07.2023
Sascha am 14.07.2023 um 07:05 (UTC)
 Heute werden unsere jungtauben wohl erst irgendwann am Nachmittag Freiflug bekommen, denn die Regionalverbände 250, 409 und 256 haben es für richtig Befunden heute ihre Alttauben aufzulassen, sodass diese vormittags bzw in den Mittagsstunden hier durchziehen müssten. Zwei RVen unseres Regionalverbandes haben schon sehr früh heute morgen ihre Jungtauben zum Vorflug aufgelassen. Diese sollten inzwischen weitgehend zuhause sein. Unsere Nachbar-RV Werl startete ihre Tauben in Brilon. Wenn die Tiere "Strich" nach hause fliegen würden, müssten sie genau über unseren Schlag hier fliegen. Aber schon seit Jahren sehen wir bei diesen Auflässen hier kaum einmal eine Taube. Die Tiere fliegen völlig anders. Das hat hier wohl mit der Topographie zu tun.
Auch heute morgen habe ich hier schon wieder den Sperber gesehen und auch gestern nachmittag war er hier wohl aktiv. Das wird noch problematisch in den nächsten Tagen und Wochen und die Tauben werden sicherlich sehr nervös mit der Zeit.
In diesem Jahr versorgen wir die Jungtauben mit Futter der Firma Versele-Laga. Das hatte sich umständehalber so ergeben und bislang bin ich damit ganz zufrieden. Wir haben die beiden Sorten Junior Plus Black und Gerry Plus Black zu gleichen Teilen gemischt und dieses Futter erhalten die Jungtiere nun jeden Tag. Die Qualität scheint gut zu sein und die Tauben fressen es prima. Da in dem Futter ja auch einige Korrels enthalten sind, die Vitamine und Miineralstoffe enthalten, sind die Jungtiere diesbezüglich vermutlich auch mehr als ausreichend versorgt. Mehr kann man dann nicht tun und nun müssen wir nur noch hoffen, dass die Jungtierreise irgendwie einigermaßen glatt verläuft und es dort nicht auch noch zu großen Verlusten kommt.
 

Donnerstag, 13.07.2023
Sascha am 13.07.2023 um 06:24 (UTC)
 Nachdem ich unsere Jungtauben zusammen laufen habe, weil es aus Zeitgründen einfach besser ist, war für einen Tag etwas Unruhe im Schlag. Die Jungtiere sind dann ein wenig irritiert und suchen teilweise neue Sitzplätze usw. Aber das hat sich jetzt beruhigt. Ich habe sie dann jeweils am späten Vormittag zum Freiflug herausgelassen und wenn ich gegen Mittag zur Arbeit fahre, stelle ich sie so, dass sie einspringen können, aber nicht mehr heraus. Erst wenn ich abends nach hause komme erhalten sie dann Futter. Das hat bisher ganz gut funktioniert. Ich will einfach versuchen den Zeitaufwand für die Tauben etwas herunter zu fahren.
Den Witwervögeln habe ich jetzt immer mal wieder Freiflug gegeben früh am Morgen so wie es passte. Gestern morgen kam hier das Sperberweibchen vorbei. Es fiel mir auf, weil die Vögel massiv das Tempo erhöhten. Ich sah dann den Greifvogel hoch am Himmel, aber er flog nur in Richtung Süden weiter.
Dass für unsere RV und unseren Schlag die Altreise beendet ist, hat zwar einen traurigen Anlass, aber hat nun letztlich den Vorteil., dass man einfach mehr Ruhe hat und nicht ständig Stress wegen der Tauben. Die Flugsicherungskomission hat ja nun gestern beschlossen auch den morgigen Freitag als Flugtag freizugeben und damit wieder einmal den berufstätigen Züchtern mit "Anlauf in die Eier getreten".
Solange das so weiter geht und drei Flugtage (Samstag, Sonntag, Montag) nicht ausreichen um regulär Preisflüge durchzuführen wird man immer weiter Mitglieder verlieren und keine neuen hinzugewinnen. Dieses hin und her mit Flugverschiebungen und Flugverlegungen und Auflässen an jedem Tag in der Woche (heute sind wieder Jungtaubenvorflüge, morgen auch, dazu die Reise mit den Alttauben) passt so nicht mehr in die Zeit und so schafft sich der Brieftaubensport in Deutschland selbst ab. Und warum? Wegen irgendwelcher Meisterschaftsbedingungen auf höhrerer Ebene, an denen maximal zehn Prozent der Züchter überhaupt Interesse haben. Wegen dieser Meisterschaften fabriziert man Katastrophenflüge (wie hier bei uns - angetrieben von ganz wenigen Personen) oder schiebt die Flüge munter hin und her und jegliche Planbarkeit ist dahin. Für berufstätige Züchter mit Familien und Kindern ist das alles nur noch eine Zumutung. Dass führt dann dazu, dass jüngere Sportfreunde überlegen die Reise mit Brieftauben aufzugeben oder nur noch an der Jungreise teilzunehmen oder nur noch an OLR teilzunehmen usw.
Es ist kein Zufall wenn in einer Facebook-Gruppe in einer Umfrage 46 Prozent der teilnehmenden Befragten für eine Flugpause im Juli stimmen.
Es geht so einfach nicht weiter im Brieftaubensport. Er wurde hier in Deutschland über die Jahre völlig abgewirtschaftet. Man sieht es an den Taubenzahlen und der Zahl der reisenden Schläge jetzt gegen Ende der Altreise.
Statt aber das ganze Programm attraktiver zu machen für alle Sportfreunde wird alles getan, um irgendwelche Meisterschaftsbedingungen für ganz wenige Schläge zu erfüllen. In letzter Konsequenz geht es dann immer auch um das Geld durch Taubenverkäufe, dass sich Züchter erhoffen und dass sie inzwischen teilweise mit einplanen in ihr Hobby. Das kann ja alles nicht der Sinn eines Hobbys sein. Aber es scheint so zu sein, dass 90 Prozent der Züchter nur noch dazu da sind einigen wenige erfolgreichen Schlägen irgendwie die Preise zu liefern. Der Brieftaubensport in Deutschland benötigt eine komplette Reform. Weg von den starren Reiseplänen, weg von den Regionalverbänden, weg von irgendwelchen Meisterschaftsbedinungen usw. Er hat, wenn überhaupt, nur dann eine Zukunft, wenn er wieder als Hobby betrieben werden kann, an dem man seinen Spaß hat, bei dem man einen vernünftigen Wettbewerb hat und hier und da etwas Schönes gewinnen kann. Es muss wieder Spaß und Freude in unser Hobby und nicht das ständige Streben nach Erfolg und Taubenverkäufen. Ehrgeiz ist richtig und wichtig. Aber man gewinnt mehr und mehr den Eindruck, dass sich der deutsche Brieftaubensport nur noch an den Bedürfnissen der krankhaft ehrgeizigen Züchter orientiert.
 

Dienstag, 11.07.2023
Sascha am 11.07.2023 um 16:17 (UTC)
 Um die Arbeit ein wenig zu erleichtern und etwas weniger Aufwand zu haben, habe ich heute morgen die erste und zweite Zucht der Jungtauben zusammen laufen lassen. Sie saßen bisher auf zwei getrennten Schlägen. In den letzten Jahren haben wir die Jungtiere etwa immer zu dieser Zeit dann zusammen gelassen. Durch die neue Photovoltaik-Anlage ist aber deutlich weniger Fläche am Dach, sodass es viel schwieriger für die gut 60 Jungtiere ist zu landen und am Dach zu sitzen. Daher wollte ich ursprünglich beide Zuchten weiter getrennt halten. Aber es muss jetzt irgendwie so gehen. Die Tauben werden sich schon einrichten und es hinbekommen. Im kommenden Jahr gibt es dann deutlich weniger Jungtiere. Die Motivation ist bei uns ohnehin seit zwei Wochen bei Null und daher versuchen wir es jetzt so einfach wie möglich zu machen.
Ab heute werden die Jungtauben dann auch belichtet. Wir belichten die Jungtauben im Grunde genommen schon seit mehr als 20 Jahren. Dabei habe ich vieles ausprobiert und habe folgende Erkenntnisse gewonnen:
Ein Belichten ab dem 23.6. kostet erst einmal nur Strom. Man kann sich das Belichten für mindestens zwei bis drei Wochen noch sparen. Es bringt noch nichts. Erst ab etwa dem 14.07. werden die Tage doch spürbar kürzer.
Wir belichten auch nur noch abends. Nicht mehr am Morgen. D.h. je später die Sonne morgens aufgeht mit der Zeit, desto länger lassen wir abends die Lampen an. Die Tageslänge wird also nicht verändert und bleibt bei etwa 16,5 Stunden. Aber der Sonnenaufgang verschiebt sich ganz natürlich und der Sonnenuntergang wird durch die Belichtung immer weiter nach hinter verschoben. Wir denken, dass es besser ist für die Orientiertung der Jungtauben.
In den vergangenen Jahren wurden in vielen Schlägen die Probleme mit den sogenannten "Herpes-Augen" immer mehr. Das sind geschwollene, aber trockene Augen. Ob es sich wirklich um Herpes handelt ist nicht abschließend geklärt. Die Augenlider sind meistens durch das darunter liegende, entzündete Gewebe dick angeschwollen. Bisher hatten wir selbst mit dieser Thematik noch nicht so viele Probleme, aber sollten mehrere Tauben in der Reise diesbezüglich auffällig werden, dann wird das Licht sofort ausgeschaltet, denn das reizt die entzündeten Augen noch zusätzlich.Wir belichten auch nicht während des gesamten Tages, sondern immer nur am Abend zusätzlich etwa drei bis vier Stunden.
Ob das alles dazu führt, dass wir selbst eine ordentliche Jungreise haben, das weiß man im Voraus nicht. Wir hatten in diesem Jahr bislang ja einige Probleme mit den Jungtieren hinsichtlich ihres Flugverhaltens. Daher könnte es sein, dass wir doch einige Verluste werden erdulden müssen. Aber in den vergangenen Jahren war es bezüglich der Verluste doch immer in einem recht ordentlichen Bereich und daher machen wir erst einmal so weiter.


 

Montag, 10.07.2023
Sascha am 10.07.2023 um 07:29 (UTC)
 So viele Zuflieger aus Belgien oder den Niederlanden wie in diesem Jahr hatten wir wohl um diese Zeit noch nie. Immer mal wieder springen Jung- oder auch Alttauben aus unseren Nachbarländern ein. Wir melden diese Tauben dann meistens über das Internet. Aber nur selten meldet sich mal ein Züchter zurück. Sie werden dann versorgt bis sie wieder fit sind und wieder fliegen gelassen. Ich frage mich allerdings wie es kommt, dass sich so viele Tiere hierhin verirren.
Auch dass hier in Deutschland auf den Alttaubenflügen - ganz unabhängig von völlig verkrachten Flügen - oft so viele und v.a. sehr gute Tauben verloren gehen, muss ja irgendwie einen Grund haben.
Ja, die Greivogelplage wird immer größer und extremer. Es gibt auch immer mehr verletzte Tauben. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass hinter den Verlusten auch noch andere Dinge stecken. Ich denke oft, dass die Tauben, wenn sie mal von ihrer eigentlichen Route etwas abgekommen sind, immer mehr Schwierigkeiten haben sich neu zu orientieren und nach hause zu fliegen. Und wenn das für Alttauben so ist, dann wird es sicherlich noch schwieriger für die nun anstehenden Jungtaubenflüge. Man muss das alles beobachten. Ich denke dass in der nun anstehenden Woche überall sehr viele Reisevereinigungen mit den Jungtaubenvorflügen starten. Am Verlauf dieser Vorflüge wird man schon ein wenig erkennen können wohin es geht mit den Verlusten bei den Jungtieren.
Hier bei uns am Haus scheint nun ein Sperberweibchen wieder aktiv zu werden. Seit Ende letzter Woche, wo irgendetwas über dem Haus war und einige Feder flogen (es ging alles sehr schnell) fehlt eine Jungtaube und einen Tag später lag hier ganz in der Nähe eine junge Ringetaube angerissen auf dem Rasen.
Insgesamt ist das alles nicht sehr zufriedenstellend und das Hobby macht derzeit nur sehr wenig Freude. Ich frage mich dann ernsthaft und immer öfter, ob es nicht auch andere Möglichkeiten gibt an Brieftauben seinen Spaß zu haben. Ein Rassetaubenzüchter schrieb mir letztens in einer Email:

"Natürlich kann ich sehr gut nachvollziehen wieviel Herzblut in dem Hobby steckt.
Leider ist das Reisen mit Brieftauben für viele Interessierte - insbesondere aus Zeitgründen- nicht realisierbar. Der Aufwand ist in der heutigen Zeit nicht zu leisten bzw. die Familien wollen es auch nicht leisten. Aus der Ferne betrachtet kann ich nicht nachvollziehen, warum man die Bedingungen nicht anpasst? Der nachstehende Spruch könnte dem Ganzen schon sehr nahe kommen:
Wenn Du nicht mit der Zeit gehst, gehst Du mit der Zeit...."

Ich denke er hat mit diesen wenigen Zeilen sehr viel richtiges formuliert.
 

Sonntag, 09.07.2023
Sascha am 09.07.2023 um 06:14 (UTC)
 Dass wir hier Anfang Juli mal ein Wochenende ohne Brieftaubenflug hatten ist sehr selten. Aber es war sehr schön. Man könnte sich glatt daran gewöhnen nicht den ganzen Sommer wöchentlich die Tauben auf Wettflüge zu setzen. Es ist doch alles deutlich entspannter.
Unsere zweite Zucht Jungtauben hatte ich nun über Nacht zur Gewöhnung in Boxen sitzen. Heute werde ich das Gleiche mit der ersten Zucht wiederholen. So sind die Jungtauben dann hoffentlich zu den Vorflügen etwas ruhiger im Kabi.
Wenn ich mir allerdings viele Flugverläufe am gestrigen Samstag ansehe, dann kommen mir arge Zweifel ob es Sinn macht nun schon bald mit den Jungtiervorflügen zu beginnen. Denn die Alttauben kamen auch gestern in vielen RVen und Regionalverbänden viel zu schlecht. Und das liegt meiner Ansicht nach nicht allein an den relativ schnell steigenden Temperaturen. Auf der Südostrichtung gab es nicht wenige Flüge über Entfernungen von rund 300 Kilometer, die bei nur sehr wenigen eingesetzten Tauben Konkurszeiten von ein oder zwei Stunden mit sich brachten. Ob das wirklich nur an den recht hohen Mittagstemperaturen gelegen hat und dem Rückenwind möchte ich doch ein wenig bezweifeln. Denn es fehlten wohl auf vielen Schlägen oftmals nachher auch die besten Tauben.
Auf der Südwestrichtung waren die Flüge nach allem was mir bekannt ist zwar etwas besser, aber auch dort hörte ich von mehreren Sportfreunden, dass v.a. sehr gute oder hervorragende Tauben noch bis spät in den Abend fehlten. Ich weiß nicht wie man das erklären kann, aber irgendwie habe ich den Verdacht, dass es den Tauben zunehmen schwerer fällt sich zu orientieren. Für unerfahrene Jungtauben wäre das natürlich fatal.
Was weiter auffällig scheint: Witwervögel tun sich wohl nochmals schwerer als die Reiseweibchen. Woran das alles liegt, ist kaum zu sagen, aber man muss sich damit beschäftigen.

In unserem Regionalverband herrscht nach dem Passau-Flug von vor zwei Wochen eher das blanke Elend. Waren es vor 14 Tagen noch 141 teilnehmende Züchter, mit knapp 3.000 teilnehmenden Tauben, setzten nun noch 77 Züchter gerade einmal 1.358 Tauben. Und unter diesen 77 Züchtern waren aber noch drei Sportfreunde mit 88 gesetzten Tauben, die an dem Flug vor zwei Wochen gar nicht teilgenommen hatten.
Als Flugleiter fungierten auf dem Papier dieses Mal zwei Sportfreunde, die seit langer Zeit gar keine Flüge mehr aufgelassen haben. Ich möchte an dieser Stelle nicht darüber diskutieren, wer nun wirklich den Flug geleitet hat. Imerhin haben sich diese beiden Sportfreunde bereit erklärt hier in den Preislisten die Verantwortung zu übernehmen.
Spannender ist allerdings die Frage, wer überhaupt die beiden Sportfreunde gewählt hat, die nun offiziell als Flugleiter fungiert haben.

In der Satzung unseres Regionalverbandes 412 steht eindeutig:

§ 9
Aufgaben der Mitgliederversammlung
1. Die Mitgliederversammlung beschließt über alle Angelegenheiten des RegV von
grundsätzlicher Bedeutung sowie in allen in dieser Satzung genannten Fällen.
2. Sie beschließt insbesondere über
d) die Wahl der RV- und RegV-Flugleiter
e) die Wahl des Flugleiter-Gremiums (vgl. § 3, Abs. II der Reiseordnung)


Allerdings hat hier im Regionalverband keine Mitgliederversammlung stattgefunden. Wer nun also die neuen Flugleiter "gewählt" hat, bleibt völlig unklar. Vor dem Passau-Flug hatte man sich bzgl der Einsatzzeiten ja bereits über einen Beschluss der Mitgliederversammlung hinweg gesetzt, der hieß, dass donnerstags Abends eingesetzt wird, wenn ein 500 KM-Flug samstags stattfindet. Nun hebelt man bei der "Wahl" der neuen Flugleiter mal kurzfristig die gesamte Satzung aus.

Wenn man es darauf ankommen lassen würde, dann wären beide Flüge, der Flug ab Passau und auch der gestrige ab Lauf, in ihrer Wertung vermutlich anfechtbar und die Ergebnisse möglicherweise ungültig. Spannend würde das insbesondere dann, wenn hier Schläge noch die Möglichkeit hätten, sich in irgendwelchen Meisterschaften auf Bundesebene weit vorne zu platzieren.
Jetzt werden wieder einige Sportfreunde denken oder sagen, dass der "Schreiberling aus Warstein" (so wurde ich zu meinem Spaß kürzlich in einer Versammlung tituliert), nicht mehr ganz auf der Höhe ist und ständig etwas zu meckern hat.
Aber an was wollen wir uns eigentlich halten, wenn nicht an die Satzung des Regionalverbandes und an die Beschlüsse der Mitgliederversammlung? Dann können wir uns das alles sparen und wir machen es weiter so wie es nun passiert ist, dass ein paar Sportfreunde Alles im stillen Kämmerlein ausklüngeln und dann kundtun, was sie beschlossen haben. Nur am Rande bemerkt: die Satzung gibt auch her, dass nach dem Passau-Flug durchaus zur Klärung aller Sachverhalte und offenen Posten (Flugleiter, Flugleiter-Gremium) mit einer Ladungsfrist von einer Woche eine außerordentliche Mitgliederversammlung hätte stattfinden können. Wenn man denn gewollt hätte. Aber möglicherweise will man auch erst weiter Gras über all das Durcheinander wachsen lassen, dass man zu verantworten hat.

In dieser Woche werde ich nun im Zucht- und Reiseschlag noch einmal verpaaren und ein paar Junge aufziehen. Um diese Zeit, wenn es warm ist, zieht man ja sehr oft wunderschöne Sommerjunge. Diese dann aufwachsen zu sehen macht auch viel Freude. Gerade dann, wenn man an der Reise und all dem Drumherum aktuell nicht so viel Freude hat.



 

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