| In unserer Reisevereinigung sind für den letzten Flug der Alttierreise noch einmal knapp 400 Tauben von einigen Sportfreunden eingesetzt worden. Sie wurden eben um 6.50 Uhr in Rohr auf 300 Kilometer aufgelassen. Ich drücke allen Teilnehmern die Daumen, dass dieser letzte Flug noch einmal gut verläuft. Unsere Reisevögel sind zuhause geblieben nach der Pause in der letzten Woche. Ich hätte es auch zeitlich kaum einrichten können die Tauben einzukorben.
In unserem Regionalverband hat man kurzfristig gestern den geplanten Regionalflug aufgelöst und den RVen freigestellt was sie tun wollen an diesem Wochenende. Ich weiß nicht ob überhaupt noch eine der Reisevereinigungen aus unserem Regionalverband nun noch irgendwie einen Flug durchführt.
Letzten Endes sieht man allenthalben, dass unser Reisesystem, so wie es seit zig Jahren durchgeführt wird, von der Mehrheit der Sportfreunde nicht mehr über den Zeitraum von über drei Monaten oder mehr (inklusive Vorflüge) nicht mehr angenommen wird. Da müssen einfach durchgreifende Änderungen her und das so schnell wie es irgend möglich ist.
Ich habe gestern unsere Jungtauben zur Gewöhnung in unsere Trainingsboxen von Geraldy gesetzt und nach einigen Stunden dann im Garten aus diesen Boxen fliegen lassen. Normalerweise mache ich das alles deutlich früher, aber es war in diesem Jahr zeitlich schwierig möglich und ich war manchmal auch zu träge dazu. Ich denke, dass ich das heute noch einmal wiederholen werde und vielleicht morgen auch, damit die Jungtauben dann zumindest ein wenig ruhiger sind im Kabi. Besser ist es allerdings sie viel früher in die Boxen zu setzen und da auch mehrmals über Nacht. Dann sind sie wirklich sehr schön ruhig und liegen in den Kabinen auf dem Flügel. Es ist bei uns allerdings auch immer sehr viel Arbeit so etwas zu praktizieren, denn ich muss dann die Jungtauben oben im Haus auf ihrem Spitzboden fangen und von dort bis ganz hinunter in den Garten tragen. Da wünschte ich mir manchmal einfach Gartenschläge.
Die Witwervögel sind noch immer getrennt, aber ich denke, dass ich sie jetzt heute oder morgen mit ihren Weibchen zusammen laufen lasse. Dann muss ich auch die Selektion vornehmen, was immer das Allerschwierigste für mich ist. Nicht so sehr dahingehend welche Tauben ich behalte und welche nicht. Da spielen v.a. zwei Faktoren eine Rolle; die Anzahl der Preise auf den Flügen und die Zahl der frühen Preise. Auf der einen Seite mache ich mir immer eine 25-Prozent-Preisliste und schaue wieviele Preise die Tauben dann geflogen hätten und auf der anderen Seite schaue ich v.a. ob die Tauben mehrmals in der herkömmlichen Preisliste über 70 As-Punkte geflogen haben. Das sind für mich wichtige Faktoren um zum entscheiden ob ein Reisevogel in der Mannschaft bleiben darf. Insgesamt waren die Resultate unserer Tauben in Anbetracht der Situation in diesem Jahr für mich aber sehr zufriedenstellend und gut. Ich denke, dass die Substanz im Bestand doch sehr gut ist. Mit mehr Arbeit und Zeitaufwand wäre aus unseren Tauben natürlich auch noch deutlich mehr herauszuholen, aber diesen Anspruch habe ich aktuell nicht. Wenn ich betrachte was andere Sportfreunde überall in Deutschland teilweise für einen riesigen Zeitaufwand, teils mit mehreren Züchtern in einer Schlaggemeinschaft, betreiben um ihre Tauben zu sehr guten Leistungen zu führen, dann muss ich für mich feststellen, dass die Ergebnisse unserer Tauben in Relation dazu absolut in Ordnung sind. Es ist ein Hobby und soll ein Hobby bleiben.
Im Übrigen ist das auch ein Faktor auf den ich in den letzten Jahren stark zunehmend achte, wenn ich versuche hier neue Tauben zur Verstärkung einzuführen: Tauben aus Beständen wo die Tiere praktisch über das ganze Jahr mit teils, drei, vier, fünf Personen rund um die Uhr betreut werden und wo dann womöglich auch noch große Mengen an Zucht- und Reisetauben gehalten werden, kommen mir nicht in unseren Bestand, egal wie gut dort gereist wird. Da ist im Schnitt einfach die Qualität nicht gut genug, damit uns solche Tauben in irgendeiner Form verstärken können.
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