| Die Wettervorhersagen sind für das kommende Wochenende, zumindest für den Sonntag und unsere Südostreiserichtung, noch sehr gut aktuell. Allerdings gibt es auch schon Meldunngen, dass bereits ab Sonntag morgen von Osten her Gewitterschauer in unsere Flugroute hinein ziehen. Heute ist das noch nicht wirklich vorhersehbar. Da muss man einfach abwarten wie sich das Wetter entwickelt. Es ist halt hier in der Region und auf der Südostrichtung so, dass viel Feuchtigkeit im Boden ist und entsprechend bei steigenden Temperaturen die Luft schnell schwül und gewittrig wird. Daran wird sich in dieser Saison wohl auch nichts mehr ändern bis in den August hinein. Entsprechend vorsichtig sollten wir alle mit den Tauben sein.
Wie ich so höre haben die Gremien unseres Verbandes schnell reagiert und möchten einigen Flugleitern befristet die Flugleiter-Lizenz stillgelegen, die am vergangenen Wochenende Flüge mit allzu langen Konkurszeiten zu verantworten haben.
Letztlich ist es so: kein Flugleiter produziert absichtlich schwierige Flugverläufe. Alle wollen, dass die Tauben gut nach hause kommen. Es gibt aber Auflassleiter, die gelegentlich sich selbst und die Leistungsfähigkeit der Tauben überschätzen und das Wetter (besonders bei Gewitterluft) unterschätzen. Am vergangenen Wochenende war für den Sonntag die Vorhersage allenthalben so, dass sich im Lauf des Vormittags Gewitter bilden und diese ab Mittag massiv und flächendeckend zunehmen sollten. Trotzdem haben einige Auflassleiter die Tauben recht früh gestartet. Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass die Tauben vor den starken Gewittern zuhause sind. Aber nach dem Prinzip Hoffnung die Tauben zu starten ist noch immer regelmäßig daneben gegangen. So kam es dann auch am letzten Sonntag in manchen RVen und Regionalverbänden.
Es machte fast den Eindruck als wollten einzelne Flugleiter allen beweisen, dass sie es besser können als andere nach dem Motto: "Seht her, ich habe früh aufgelassen und unsere Tauben sind zuhause. Ich kann das...."
Leider hat es dann in mehreren Regionen eben nicht funktioniert mit dem Ergebnis, dass Konkurse über 300 KM-Flüge von mehr als zwei bis hin zu fünf Stunden offenstanden. Und da fehlt mir als Brieftaubenliebhaber dann auch irgendwo jegliches Verständnis und wenn unser Verband da nun durchgreift, dann wäre das absolut richtig und wichtig um alle wieder dafür zu sensibilisieren, dass vor allem Anderen das Wohl der Tauben steht.
Besonders traurig stimmt es mich, wenn dann beispielsweise in den sozialen Medien gesagt wird: "Die Gewitter (in der Heimat oder in der Strecke) kamen plötzlich und unvorhergesehen." Das ist schlichtweg falsch. Die Gewitter waren vorhergesagt und wo sie letztlich heruntergehen kann kein Meteorologe der Welt vorhersagen. Also sollte man mit den Tauben vorsichtig sein und nicht auflassen und sagen: "Es wird schon gut gehen." Das sorgt für Frust, das sorgt für Taubenberluste und das sorgt dafür, dass sich unsere Verantwortlichen im Verband unnötigerweise wieder mit selbsternannten Tierschützern auseinandersetzen müssen (und in solchen Fällen sogar berechtigt). Wir können uns solche Flugverläufe nicht leisten. Sie können mal unvorhergesehen passieren. Aber sie dürfen nicht passieren, wenn, wie am letzten Wochenende, die Vorhersagen sehr eindeutig sind und einfach zu viel Risiko eingegangen wurde.
Hier bei uns im Schlag ist alles soweit ok. Allerdings beginnen langsam wieder einige jährige Vögel mich zu ärgern. Gestern morgen lag ein Vogel im Schornstein, heute fehlt noch einer vom Freiflug und scheint irgendwo unterwegs zu sein. Das ist hier immer auch ein Zeichen dass die Form kommt, wenn unsere Tauben sich so benehmen. Aber es kostet oft auch Zeit und Nerven... | | |
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