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Dienstag, 15.07.2025
Sascha am 15.07.2025 um 18:46 (UTC)
 Vom heutigen Freiflug der Jungtauben fehlen aktuell noch zwei Jungtiere und zwei Junge sind verletzt heimgekommen. Beide hatten Blut an den Füßen und eine der beiden hat an der Brust die Haut ein Stück abgerissen. Wahrscheinlich sind sie über Drähte und Hochspannungsleitungen geflogen. So etwas kommt leider immer mal vor und doch ärgert es mich trotzdem. Dabei haben wir hier in der Gegend inzwischen gar nicht mehr viele Hochspannungsleitungen. Früher hatten wir oft sehr viele verletzte Jungtiere in der Art. Nachdem die Leitungen zurückgebaut worden sind halten sich diese Verletzungen inzwischen aber gottseidank in Grenzen.
Unser Nachbar erzählte allerdings mir vorhin auch, dass ihm vom Freiflug der Jungtauben gestern mehrere Tiere fehlen und zusätzlich auch noch zwei Tauben mit gebrochenen Beinen wiedergekommen sind.
Ein befreundeter Züchter aus einer anderen Region schrieb mir zufällig heute morgen folgendes auch genau zu diesem Thema:
"Dann bin ich freitags zum wiederholten Male auf 40 km gefahren. Innerhalb einer Minute waren 23 zurück. Dann kam noch eine, verletzt. Am nächsten Tag noch 6 Verletzte. Alle Brust aufgerissen. Ich denke Hochspannung. (...) Ich sitze hier gerade draußen. Die Tauben sind gerade gelandet, das sieht aus wie ein Lazarett."
So ist halt immer wieder etwas anderes mit den Tauben und leider erlebt man als Züchter doch allzu häufig in einem Hobby, dass eigentlich Freiizeitausgleich und Entspannung sein soll, allzu viele negative Dinge.
Wenn ich andererseits unsere Witwervögel beim Freiflug beobachte ( ich versuche ihnen auch jetzt, wo sie nicht mehr an der Reise teilnehmen möglichst viel Freiflug zu geben, wenn ich Zeit habe (sie sind noch von ihren Täubinnen getrennt)), dann ist das einfach nur ein herrliches Bild wie sie fliegen, wie sie auf dem Dach brummen und sich einfach des Lebens freuen. Da könnte ich stundenlang zusehen und ich hoffe dann immer, dass nicht wieder ein Greifvogel kommt und die Vögel angreift.
Der tägliche Umgang mit den Tauben ist und bleibt einfach etwas Herrliches. Die Umstände drum herum sind allerdings immer mal wieder einfach nur nervig.
 

Montag, 14.07.2025
Sascha am 14.07.2025 um 19:23 (UTC)
 Die Sportfreunde Simon Ullrich und Robert Maas betreiben seit einiger Zeit einen Brieftauben-Podcast mit dem Namen "Konstatiert". In der aktuellen Folge führen die beiden Züchter ein Interview mit dem Sportfreund Rainer Schwarte, der vor einigen Jahren in den niederländischen Verband gewechselt ist und nun sehr erfolgreich in Holland reist. Rainer Schwarte erklärt in dem Podcast u.a. das niederländische Reisesystem, das Reiseprogramm, die Verbandsstruktur usw. Es ist insgesamt höchst interessant und es lohnt sich für jeden, denke ich, sich diese Sendung einmal anzusehen. Ganz besonders möchte ich darauf aufmerksam machen was Sportfreunde Schwarte zur Mitgliederentwicklung in seiner Abteilung und in den Niederlanden im Vergleich zum deutschen Verband sagt. Er stellt dann auch den Zusammenhang zu den festen Einsatzzeiten und Terminen in den Niederlanden her.
Hier in Deutschland ist es inzwischen scheinbar ein zweites Hobby der Verantwortlichen geworden am laufenden Band die Flüge und damit einhergehend die Einsatzzeiten zu verschieben, was eine geregelte Teilnahme an unserem Hobby für berufstätige Sportfreunde, die womöglich auch Familie haben etc. teilweise extrem schwierig macht. In den Niederlanden ist das alles sehr viel besser geregelt, was u.a. dazu führt, dass dort viel mehr Menschen mit dem Brieftaubensport beginnen oder wieder einsteigen und somit die Altersstruktur im niederländischen Verband eine ganz andere ist als hier bei uns in Deutschland.
Leider habe ich den Eindruck, dass man hier in Deutschland genau das Gegenteil dessen tut, was eigentlich notwendig wäre. Auch hinsichtlich gemeinsamer Flüge, großer Auflässe usw.

Ich kann jedem interessierten Sportfreund nur raten einmal eine Stunde Zeit zu investieren und sich dieses Interview mit Rainer Schwarte hier einmal anzusehen:

Vom deutschen Meister zum Holland-Spezialisten: Rainer Schwarte über das Reisesystem & Taubensport

 

Sonntag, 13.07.2025
Sascha am 13.07.2025 um 05:43 (UTC)
 Wenn man selbst nicht (mehr) an der Altreise teilnimmt, dann ist es doch gut, wenn man sich hier und da ein wenig "fortbilden" kann. Also habe ich mich gestern auf den Weg nach Delbrück in Ostwestfalen gemacht und die Schlaggemeinschaft Helfgerdt-Otte aus dem Regionalverband 250 besucht. Die SG Helfgerdt-Otte ist seit vielen Jahren einer der führenden und stärksten Schläge im Regionalverband 250 auf der Südwest-Richtung.
Für die Züchter dort stand gestern ein Flug ab Auxerre auf dem Programm mit einer mittleren Entfernung von mehr als 550 Kilometern.
Wir erwarteten alle einen anspruchsvollen Flug, denn der Wind, der allgemein recht schwach war, kam eher von vorne als von hinten und die Tauben waren im bisherigen Verlauf der Saison nicht viel länger als fünf Stunden auf dem Flügel gewesen, wobei für den gestrigen Flug die Tendenz eher auf 7 - 8 Stunden Flugzeit stand.
Bevor die Tauben kamen hatte ich Gelegenheit mir einige hervorragende Zuchttauben anzusehen. Man muss nicht viel von Tauben verstehen um sagen zu können, dass bei der SG Helfgerdt-Otte wirklich ausgezeichnete Taubenqualität im Schlag sitzt. Was ich bei solchen Schlagbesuchen doch immer mal wieder feststelle ist, dass die Tauben, die auf den Westrichtungen gereist werden, einfach vom Typ her anders sind als unsere Tauben auf der Südostrichtung. Ich sage nicht, dass sie besser oder schlechter sind, aber sie sind einfach in der Regel anders in der Hand. Oft etwas größer und länger als unsere Südost-Tauben, mit einem etwas schwächeren Rücken. Aber die Tiere, die ich mir gestern ansehen durfte, hatten alle eine ausgezeichnete Muskulatur und ordentlich "Zug auf dem Flügel". Das war schon eine hervorragende Qualität.
Irgendwann hörten wir dann, dass die ersten Tauben vom Auxerre-Flug weiter vorne im Regionalverband gefallen waren und warteten dann gespannt auf die Ankunft. Die erste Taube der SG Helfgerdt-Otte fiel schließlich um 14.11 Uhr nach einer Flugzeit von fast genau 8 Stunden mit einer Geschwindigkeit von knapp über 1200 m/min. Die Tauben kamen dann langsam, aber stetig und sie zeigten sich bei der Ankunft trotz der recht langen Flugzeit in sehr guter Verfassung. Man versteht dort augenscheinlich etwas von der Versorgung der Tauben, denn Tiere, die auf solch einen Flug nicht optimal vorbereitet sind, kommen nicht so gut nach hause. Die erste Tauben belegte schließlich in der RV den 7. Konkurs gegen 1.018 reisende Tiere. Der Konkurs stand mehr als eine Stunde offen und auch die später eintreffenden Tiere waren noch in einer super Konstitution. Es reichte in der RV am Ende für ein sehr gutes Ergebnis mit 39/21 Preisen und im RV-Spiel auch für die schnellste 5er-Serie mit dem 7.10.11.16.21. Konkurs.
Die Regionalverbandspreisliste ist aktuell noch nicht ausgewertet, da einzelne RVen erst heute ihre Uhren auslesen.
Interessant bei solchen Schlagbesuchen sind für mich immer die Gespräche über all die Themen, die den Brieftaubensport so interessant machen: die Zucht und die Versorgung der Tauben, die Vorbereitung der Reisetauben usw. Leider sind auch die ständigen Bedrohungen durch Greifvögel immer mehr ein Thema und auch in Delbrück leidet man inzwischen v.a. unter angesiedelten Wanderfalken. Nur nebenbei bemerkt: in dieser Region hat es von Natur aus vermutlich seit Jahrhunderten keine Wanderfalken gegeben. Jetzt siedelt man sie künstlich an. Das ist in etwa so als würde man dort künstlich Nashörner ansiedeln und sagen: das ist doch toll hier in der Natur. Es ist alles ein großer Unsinn, der dort betrieben wird mit der Ansiedlung von Wanderfalken.
Insgesamt war es für mich ein toller Nachmittag und ein schönes Erlebnis diese hervorragenden Sportfreunde zu besuchen, die nicht so viel Aufhebens um ihre durchgängig ausgezeichneten Leistungen machen und ich kann mich nur für die Gastfreundschaft und den leckeren Kuchen bedanken.

 

Freitag, 11.07.2025
Sascha am 11.07.2025 um 06:03 (UTC)
 Kürzlich hatte ich geschrieben, dass ich einmal die Entwicklung der Tauben- und Züchterzahlen während der Wettflüge der Altreise betrachten möchte. Ich denke dass man mit einer genauen Analyse durchaus Rückschlüsse darauf ziehen kann, ob unser Hobby in der aktuellen Form noch zeitgemäß ist und ob wir nicht grundlegende Reformen angehen sollten, um zumindest die nächsten Jahre im deutschen Brieftaubensport einigermaßen zu sichern.
Aktuell ist selbstverständlich keine gründliche Analyse möglich. Dazu müsste man die Zahlen aller Regionalverbände in Deutschland zusammentragen und analysieren und versuchen Rückschlüsse auf das Programm zu ziehen. Vielleicht nehme ich mir eine solche Analyse für den Herbst einmal vor.
Am vergangenen Wochenende fanden auf unserer Südostrichtung zwei Nationalflüge statt. Ich habe mir also die Zahlen der dort teilnehmenden Regionalverbände einmal angesehen und bereits diese Auswertungen sind für mich sehr interessant.
Am Nationalflug ab Vilshofen nahmen die Regionalverbände 402, 403 und 412 teil mit insgesamt 291 reisenden Schlägen und 5.819 Tauben.
In Relation dazu möchte ich die Zahlen zum Saisonbeginn stellen. Da brachten in diesen drei Regionalverbänden insgesamt 559 Schläge 18.525 Tauben an den Start. Während sich also die Zahl der reisenden Schläge etwa halbiert hat, ist die Zahl der eingesetzten Tauben in Relation zum Saisonbeginn auf weniger als ein Drittel geschrumpft.
Zum Nationalflug St. Pölten brachten in den beiden Regionalverbände 455 und 456 ingesamt 167 reisende Schläge noch 3.676 Tauben an den Start. Begonnen hatte man dort die reise mit insgesamt 295 reisenden Schlägen und 10.259 Tauben. Auch hier sehen wir also ein Sinken der Züchterzahlen auf gut die Hälfte der reisenden Schläge und etwa ein Drittel der Tauben.
Für all die Teilnehmden RVen war dieses das 11. Flugwochenende der Saison und überall sind zwei weitere Flüge geplant, wobei, wenn man dort die Bedingungen für die deutschen Meisterschaften erfüllen will, jeweils noch mindestens ein weiterer 500-Kilometer-Flug absolviert werden muss. Aller Erfahrung nach würden spätestens zu diesem Flug die Teilnehmerzahlen noch einmal sinken.
Dass die Zahlen der eingesetzten Tauben in einem Reisejahr stetig bergab gehen, ist ein Stück weit normal. Verluste durch Greifvögel, verletzte Tauben, schwierige Flugverläufe oder Tauben, die als Partner einer anderen erfolgreichen Taube zuhause gelassen werden fehlen Woche für Woche in den Preislisten, genauso wie jene Tiere, die nicht mehr gereist werden, weil sie die Leistung nicht bringen und Züchter wert auf "hohe Prozente" legen.
Dass aber die Zahl der reisenden Schläge im Lauf der Reisesaison stetig und ab Mitte der Saison oftmals auch rapide abnimmt, kann uns doch insgesamt nicht zufriedenstellen.
Ich vergleiche den Brieftaubensport gerne mit dem Fußball. Man stelle sich einmal vor eine Kreisliga-Saison im Fußball beginnt mit 16 Teams, die jeweils 18 Spieler für die Saison melden. Und nach der Winterpause, also nach 15, 16, 17 Spieltagen treten diverse Mannschaften einfach gar nicht mehr an. Zum Ende der Saison spielen nur noch 8 bis 10 Teams mit und teilweise mit 8 gegen 9 Spielern usw. Die Saison in so einer Liga würde abgebrochen.
In unserem Brieftaubensport aber gilt schon seit langer Zeit: wer am längsten durchhält, der gewinnt am Ende den Pokal, wenn er seine Mannschaft in guter Form behält. Dass die Hälfte der Teilnehmer schon gar nicht mehr dabei ist am Ende der Saison - das interessiert kaum.
Es gibt durchaus verschiedene Gründe dafür warum Sportfreunde in der Saison die Reise einstellen. Es sind nicht immer nur Erfolglosigkeit oder zu große Taubenverluste. Aber wenn schon nach acht oder neun Wochen in der Reise viele Züchter nicht mehr mitmachen, dann läuft aus meiner Sicht doch etwas grundsätzlich verkehrt, denn dann passt doch das Angebot, dass wir über die Reiseprogramme machen, nicht mehr zu dem was viele Sportfreunde gerne möchten. Statt also, wie wieder im letzten Winter geschehen, immer wieder an den Meisterschaftsbedingungen herum zu basteln, sollten wir vielleicht einmal überlegen, wie wir unser Reiseprogramm so gestalten können, dass es für viele Sportfreunde länger attraktiv bleibt und dass es so gestaltet ist, dass alle Züchter die Möglichkeit haben mit Freude lange daran teilzunehmen.
 

Donnerstag, 10.07.2025
Sascha am 10.07.2025 um 06:48 (UTC)
 Unsere Nachbar-RV aus Werl hat eben um 7.45 Uhr ihre Jungtauben zum ersten Vorflug in Brilon gestartet. Wenn ich vom Auflassort eine gerade Linie bis nach Werl ziehe, dann müssten die Tiere nach etwa 25 Minuten direkt hier über unser Haus kommen bzw. sehr in der Nähe vorbeifliegen.
Ich habe in den letzten Jahren immer mal wieder beobachtet ob das auch passiert, wenn man die Tauben in Brilon gestartet hat. Es ist so, dass hier fast keine Taube zu sehen ist in der entsprechenden Zeit nach dem Auflass. Heute kam ein einzelnes Tier um etwa 8.20 Uhr vorbeigezogen. Sonst war nichts zu sehen.
Das heißt nicht dass der Flug einen schlechten Verlauf nimmt. Aber man kann daran sehr gut erkennen, dass die Tauben hier in den Bergen des Sauerlandes oft sehr viel anders fliegen, als man so denkt. Lässt man Tauben in Brilon auf, dann orientieren sie sich (das weiß ich auch aus früheren privaten Trainings mit Tauben) sehr schnell sehr deutlich nördlich und dort fliegen sie dann durch das Flachland der Soester Börde. Die Wälder und Berge des Sauerlandes meiden sie, wenn sie das irgendwie können. Die Topographie, die Geländestrukuren, Wälder und Gewässer beeinflussen das Flugverhalten unserer Brieftauben viel mehr als man manchmal annimmt.
Ich überlege schon länger mir einmal GPS-Ringe mit dem entsprechenden Zubehöt zuzulegen, um auszuwerten wo die Tauben ihre Wege fliegen auf den Vor- und Wettflügen oder auch beim Training am Haus. Hin und wieder bekomme ich Daten von Sportfreunden zugesendet. die das schon tun mit ihren Tauben und da kann man feststellen, dass die Tiere fast unabhängig von Wind und Wetter bestimmte Routen bevorzugen. Gerade hier in den Bergen.
Gestern hatten wir hier bei unseren Jungtauben erneut einen Greifvogelangriff. Der Greifer ist mehrfach v.a. zwischen die Jungtauben unseres Nachbarn gestoßen. Die Zustände bzgl. der Greifvögel sind inzwischen, nicht nur hier bei uns, untragbar geworden. Gestern schrieb mir ein Sportfreund aus einer ganz anderen Region: "Ich hab momentan auch große Probleme mit dem Wanderfalken. Am Montag jagte er am Morgen die Witwer und bis heute fehlt mir noch ein Zweijähriger und ein Jähriger. Sowas habe ich um diese Zeit noch nie erlebt." Solche Rückmeldungen erhalte ich in jeder Woche mehrfach. Es ist kein Wunder dass viele Sportfreunde einfach die Lust verlieren, wenn sie ständig verletzte Tauben haben, die Tauben vor Angst den Schlag nicht mehr verlassen usw. Uns selbst fehlt vom Freiflug am Montag wieder einmal ein Jungtier. Da wird auch ein Greifvogel einmal wieder zugeschlagen haben.
 

Dienstag, 08.07.2025
Sascha am 08.07.2025 um 17:57 (UTC)
 Am Nachmittag erhielt ich einen Anruf einer Frau hier aus der Nähe, die um Hilfe bezüglich einer Taube in ihrem Garten bat. Sie sei sehr tierlieb und die Taube wirke sehr erschöpft. Sie habe aber keine Ahnung was sie machen solle. Ich bin dann hingefahren und im Blumenbeet der Dame saß eine erschöpfte Jungtaube, die sich mühelos fangen ließ. Der Telefonring war nicht lesbar. Dann stellte ich fest, dass das Tier einen Ring von 2024 trug. Aber es war eindeutig eine Jungtaube, die erste eine Feder geworfen hatte. Zuhause habe ich dann nachgesehen und den Vereinsvorsitzenden herausgesucht. Er kommt aus der Nähe von Bremen an der Nordsee. Ich habe versucht ihn telefonisch zu erreichen, aber das ist noch nicht gelungen. Ich werde es später noch einmal probieren. Warum die Taube einen alten Ring trägt weiß ich natürlich nicht und dass der Telefonring nicht mehr lesbar ist mag einfach nicht aufgefallen sein. Aber insgesamt bedeutet das natürlich für mich wieder etwas mehr Aufwand und am Ende bin ich sicher, dass der Züchter , wenn ich ihn denn erreiche, die Taube ohnehin nicht wiederholen wird bei der Entfernung.
Einem Sportfreund unserer RV kam in der vergangenen Woche eine Jungtaube am Haus weg. Die Tauben waren weggezogen, kamen wieder und wurden hereingerufen. Ein Tier fehlte. Nur einen Tag später wurde die Jungtaube in Cuxhaven gemeldet. Man kann sich wirklich nicht erklären was da passiert. Der ganze Schwarm kommt wieder nach hause und ein Tier fliegt über 200 KM nach Cuxhaven. Glücklicherweise kann die Taube in der kommenden Woche mit einem Auto wieder zu ihrem Heimatschlag fahren.
Ich hatte kürzlich von starken Jungtaubenverlusten in den Niederlanden berichtet, über welche ein Sportfreund aus der Afdeling 2 auf seiner Homepage berichtet hatte. Der erste Preisflug dort hatte einen sehr schweren Verlauf genommen. Heute schreibt der Züchter u.a. dass er nach diesem Flug, der nun eine Woche zurückliegt, von 134 Jungtauben noch 81 im Schlag habe. Und anderen Sportfreunden fehlten teilweise prozentual noch deutlich mehr Tauben. Er ergänzt dann, dass trotzdem aus einigen Paaren alle Tauben zuhause seien und aus anderen Paaren gar nichts. Möglich, dass auch ein solcher Flug Hinweise gibt auf die Qualität einzelner Zuchtpaare, aber ich mag nicht so recht daran glauben. Meiner Ansicht nach ist das einfach viel Lotterie und Glückssache. Und ganz besonders ist es einfach nur ein Elend für die vielen Jungtiere, die es nicht nach hause geschafft haben. Die Lösung des Sportfreundes: "Heutzutage muss man mehr als genug Jungtauben züchten."
Wenn ich so etwas lese oder höre, dann wird mir ganz anders. Wenn unsere einzige Antwort auf große Taubenverluste ist, dass wir einfach mehr züchten müssen, dann wird es Zeit dass wir den Brieftaubensport beenden.
Ich habe keine Ahnung warum sich Jung- aber auch viele Alttauben so schwer tun wieder nach hause zu finden. Insbesondere dann, wenn die Umstände mal etwas schwieriger sind. Aber wir sollten auf keinen Fall durch Massenzucht auf die größeren Verluste reagieren, sondern viel mehr versuchen zu analysieren was da passiert ist.
Der genannte Sportfreund plädiert in seinem Blog immer für sehr frühe Auflässe. Er glaubt nicht an negative Auswirkungen von Inversionswetterlagen usw. Ich kann auch nicht beurteilen ob Inversionen sich negativ auf die Orientierung auswirken. Was ich aber sagen kann ist, dass frühe Auflässe (die Jungen dort wurden um 7.30 Uhr gestartet) bei fast blauem Himmel, großer Fernsicht und deutlichem Rückenwind eine viel höhere Wahrscheinlichkeit haben als spätere Starts. Aber vielleicht ist das zu diesem Spitzenzüchter noch nicht durchgedrungen. Frühe Auflässe, gerade bei Rückenwind und blauem Himmel oder wenigen Wolken sind oftmals Gift für gute Jungtaubenflüge.
 

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