| Zum gestrigen Vorflug wurden unsere Jungtauben um 9.45 Uhr in Medebach aufgelassen. Für unseren Schlag sind das etwa 46 KM Entfernung. Die ersten Tauben flogen hier etwas um 10.20 Uhr an. Zunächst kamen mehrere Tiere zusammen und bei den ersten Tauben auch immer wieder Tauben mit dabei, die nicht hierher gehörten. Einmal flogen hier fast 50 Jungtiere um das Haus von denen aber schließlich weit mehr als die Hälfte plötzlich in Richtung Südwesten wieder abzog. Irgendwann wurde es dann dünner mit den eintreffenden Jungtieren. Sie kamen dann einzeln und das zog sich über den ganzen Tag bis zum späteren Abend hin, sodass am Abend noch zwei Jungtauben von unseren 64 eingesetzten Jungtieren fehlten. Das ist soweit erst einmal in Ordnung und vielleicht kommt ja noch heute oder in den nächsten Tage eine wieder Das Wichtigste ist, dass die Jungtiere weiter gesund bleiben. Ansonsten ist es so, dass die Jungtauben teilweise schon extrem paarig sind. Idealerweise müssten wir die Geschlechter trennen. Aber das ist einfach zu viel Arbeit und auch Zeitaufwand bzgl des Freiflugs usw.
Eiin Sportfreund schrieb mir gestern, dass ich optimistischer sein und schreiben solle. Nun, das mag so sein. Ich weiß, dass vieles von dem was ich hier zuletzt geschrieben habe, sehr negativ klingen muss. Aber ich habe weder etwas erfunden, noch versuche ich absichtlich schlechte Stimmung zu verbreiten. Ich versuche den Brieftaubensport aus unserer Situation heraus realistisch zu betrachten. In unserer RV ist die Stimmung völlig am Boden und im Regionalverband haben sich Dinge abgespielt und spielen sich noch immer ab, die so nicht tragbar sind. Auf Bundesebene beobachte ich riesige Probleme in verschiedenen Regionen und auch weit verbreitet schlechte Stimmung. Das hat alles Gründe und diese muss man klar benennen und nach Möglichkeit auch angehen. Es ist dazu allerhöchste Zeit. Das schwierige daran ist: viele ältere Sportfreunde haben nicht die Lust und die Energie noch größere Veränderungen an unserem gesamten Reisesystem vorzunehmen und unter den jüngeren Sportfreunden sind viele, die im aktuellen System sehr erfolgreich reisen und daher auch kein Interesse daran haben irgendetwas zu ändern. Und so bleibt Jahr für Jahr alles beim Alten.
Ein jüngerer Sportfreund schrieb mir gestern:
"Es ist über all so. Bei mir auch. Sobald ich was sage werde ich kritisiert, Hilfe nach wie vor null. Man kann nur hoffen ,das der Verband sein System mit Vollkraft vo die Wand fährt und dann einige etwas neues aufbauen."
Auch an diesen Worten ist sicherlich etwas dran. Ein anderer, ebenfalls noch jüngerer Züchter, kommentierte:
"Ich finde es genau richtig wie es Sascha macht er spricht die Sachen endlich mal an die falsch laufen und das tun sehr viele ,Als jünger Züchter hat man nix zu melden nur für die Dienste ist man gut alles andere zählen wir Null. Das Meisterschaftd-System hier ist das unfäirste, was ich kenne von vielen Sportarten. Der Zusammenhalt ist gleich Null (...)."
Ich bekomme immer wieder und recht viele Rückmeldungen dieser Art. Aber diese Spirtfreunde finden einfach wenig oder gar kein Gehör in ihren RVen. Das hat auch damit zu tun, dass an der Spitze vieler RVen und Regionalverbände inzwischen fast nur noch sehr erfolgreiche Züchter in den wichtigen Ämtern (Vorsitz, Flugleitung etc) sind und diese v.a. auch daran interessiert zu sein scheinen vieles in ihrem Sinne zu lenken und zu steuern. Es geht da nicht immer nur um das Wohl der ganzen RV oder des ganzen Regionalverbandes. Im Gegenteil. Wir hier im Regionalverband 412 sind in diesem Jahr das beste Beispiel für solch ein Gehabe. Nur dass "der Schuss dieses Mal nach hinten los gegangen ist" mit dem Katastrophenflug.
Jetzt, da hier die Jungreise begonnen hat, wäre es aus meiner Sicht wichtig, die Jungtiere auch in einer relativ kurzen Taktung zu reisen, wenn das Wetter mitspielt. So lernen sie am besten. Viele kurze Vorflüge schnell nacheinander. Nun wieder eine Woche zu warten und zu hoffen, dass das Wetter mitspielt, ist keine gute Schulung für Jungtiere. Auch das sind Dinge, mit denen man sich beschätgiten sollte. Wenn man schon relativ früh die Jungreise beginnt mit kurzen Vorflügen, dann sollte man das auch durchziehen und alle drei oder vier Tage die Tauben in den Kabi setzen. Dann wäre der Lerneffekt am Größten. Immer unter der Voraussetzung, dass die Bedingungen gut sind. Aber auch an dieser Stelle ist unser System leider schlecht durchdacht.
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