Brieftauben Mimberg

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Freitag, 19.01.2024
Sascha am 19.01.2024 um 08:17 (UTC)
 Gestern habe ich einige alte Taubenzeitschriften durchgeblättert und hier und da bin ich hier und da "hängen geblieben" und habe mich eingelesen. Das ist immer recht interessant. In einer älteren Ausgabe des "Taubenmarkt" war ein Artikel von Dr. C. Vogel, der über Tauben ja auch ein sehr lesenswertes Buch herausgebracht hat, aus dem Jahr 2008 abgedruckt, in dem er sich mit dem Taubenauge und besonders mit dem "Wertring" befasst hat. Er beschreibt darin, dass bereits im Jahr 1905 (!) von belgischen Züchtern eine Theorie zur Wichtigkeit des "Wertrings" bei Zucht- und Reiettauben aufgestellt wurde.
Das fand ich sehr interessant, denn auch heute noch, praktisch jeden Winter, gibt es Diskussionen zur Augentheorie und es gibt immer noch viele Züchter, die auf diese Dinge schwören.
Nun, ich habe auch immer versucht bzgl des Taubenauges zu lernen. Habe Sportfreunde befragt, die sich mit den entsprechenden Theorien auskennen, danach verpaaren usw. Gebracht hat es bisher wenig. Was mir schon wichtig ist, ist, dass Augen von Tauben recht stark pigmentiert sind. Ich mag es nicht, wenn die Augen mit den Jahren immer mehr "ausgewaschener" erscheinen und die aufliegende Pigmentierung immer dünner wird. Ich möchte aber nicht behaupten, dass das in irgendeiner Form mit dem Zucht- oder Reisewert der Tauben korreliert.
Zum Wertring und all das was darin hinein interpretiert wird, möchte ich lieber Dr. C. Vogel zitieren: "Was blieb von der Wertringtheorie übrig? Wenig bis gar nichts. Zur Beurteilung von Reise- und Zuchtwert unserer Brieftauben erwies sie sich als irrig. Sie brachte der brieftaubenzüchterischen Praxis keinen Nutzen, sondern nur Schaden. (...) Mittlerweile hat man eingesehen, dass der Wertring seinen Namen zu Unrecht trägt. Er ist kein Maßstab für die Zucht- oder Reiseleistung von Brieftauben."
Ich denke dabei kann man es belassen - auch wenn es weiter nicht wenige Sportfreunde gibt, die, zumindest in Teilen, einer Theorie aus dem Jahr 1905 nachhängen.
Außerdem habe ich gestern einmal wieder, weil die Sonne schien und es draußen schön hell war, unsere Sommerjungen, die nun noch bei uns im Schlag sind, aus dem letzten August, in die Hand genommen. Da sind wirkliche Prachtexemplare dabei. Sie werden nun noch nicht angepaart, aber ich freue mich jetzt schon darauf, wenn sie mal angepaart werden. Natürlich sind nicht alle diese Jungtiere herausragend gut gelungen, aber es sind doch einige Tiere dabei, von denen ich mir in der Zucht jetzt schon richtig viel verspreche, denn sie kommen ja auch aus unseren besten Zucht- und Reisetauben.
 

Donnerstag, 18.01.2024
Sascha am 18.01.2024 um 07:16 (UTC)
 Auf einer niederländischen Homepage eines über Jahre sehr erfolgreichen Sportfreundes las ich jetzt folgendes: "Eines ist sicher. Selbst die beste Zuchttaube produziert jedes Jahr 90 Prozent Abfall. Nur bei kommerziellen Züchtern scheinen sie alle gut zu sein."
Im Grunde genommen hat dieser Sportfreund recht. Wenn man mal über die Jahre seinen Bestand anschaut, die Leistungen in Zucht und Reise und sich dann seine besten Zuchttiere vornimmt, dann sieht man sehr schnell, dass selbst aus diesen besten Zuchttieren unglaublich viele Kinder und Enkel gekommen sind, die nicht die notwenige Qualität hatten um länger im Reise- oder Zuchtschlag zu verbleiben.
Da bleibt am Ende nur die Frage: gibt es für uns Züchter Möglichkeiten, außer in die Preisliste zu schauen, sehr frühzeitig die Qualität einzelner Tauben zu beurteilen und somit den eigenen Bestand besser zu machen und damit auch zu verkleinern?
Ich glaube nicht wirklich daran. Zurückliegend habe ich mich immer wieder damit beschäftigt, wie sogenannte Klassifizierer Tauben beurteilen. Nach welchen Merkmalen sie ihre Einschätzung vornehmen und wie sich dieses dann auswirkt. Was man sagen kann: im Prinzip achten alle Klassifizierer auf die gleichen Dinge. Den Bau der Taube, ihre Geschlossenheit, den Rücken, die Muskulatur, einige auch auf die Federqualität usw. Es gibt auch noch Experten, die auf bestimmte Qualitäten im Auge der Taube achten. Aber züchten diese Sportfreunde, wenn sie selbst züchten und reisen, durchschnittlich mehr gute Tauben als andere Züchter? Ich glaube kaum.
Und trotzdem können solche Klassifizierer oder auch sehr erfahrene Sportfreunde eine große Hilfe sein für den ein oder anderen Züchter. Denn selbst wenn sie letztlich nicht mehr gute Tauben züchten als andere Sportfreunde, so züchten sie doch auf die Dauer deutlich weniger schlechte Tauben. Sie züchten körperlich weniger "Ausschuss" und damit hat man im Zuchtbestand einen ersten ganz kleinen Schritt gemacht, damit man bessere Tauben züchtet, weniger Tauben verliert usw. Denn in einem bin ich sicher: in der Masse betrachtet haben gute Tauben, insbesondere sehr gute Zuchttauben, kaum körperliche Schwächen. Und wenn sie hier und da eine Schwäche haben, dann kann man sie züchterisch kompensieren durch einen Partner, der in der Hand nahezu perfekt ist.
Selbstverständlich sollte immer die Leistung der Taube und ihrer Eltern zuvorderst stehen. Ohne Leistung und Auslese nach Leistung geht gar nichts. Aber wenn ich dann weiter eine Auslese nach bestimmten körperlichen Qualitäten treffe, dann komme ich doch schon ein Stück voran in der Zucht.
Der Sportfreund, den ich weiter oben zitierte, schrieb in seinem Beitrag auch folgendes: "Die Brüder aus dem hohen Norden scheinen mir nur mit blauen Tauben zu gewinnen, ihre Schimmel sind im Handel ungeheuer beliebt. Ich gehe davon aus, dass sie sogar einen Schlag aufgestellt haben, um diese Farbe zu weiter zu züchten..." Er meint damit die Gebrüder Leidemann, die ihre Erfolge aktuell zu einem ganz großen Teil mit blauen Tauben erringen. Verkauft werden allerdings - ganz besonders hier in Deutschland - für viel Geld deren Schimmel....und genau damit fängt das Elend in der Zucht in vielen Beständen schon an. Es werden nicht die Tauben dazu geholt, welche die beste Leistung versprechen, sondern die, die das meiste Geld versprechen. Ganz davon abgesehen werden dann die Tauben ohne körperliche Prüfung über das Internet gekauft und so kann man - in der Regel - nicht weiter kommen. Ja, man kann mal Glück haben mit einer im Internet gekauften Taube. Aber die meisten Bestände, die sich über die Jahre Tauben ausschließlich oder überwiegend über das Internet kaufen und gekauft haben, haben ihr Leistungsniveau nicht verbessern können - eher im Gegenteil. Und das hat einfach Gründe in der Qualität der Tauben. Ein langes Papier mit einer Abstammung ist nicht alles. Die Tauben für die Zucht sollten auch in der Hand ihre Qualitäten haben.
 

Dienstag, 16.01.2024
Sascha am 16.01.2024 um 16:40 (UTC)
 Es ist nun Mitte Januar, die Tage werden ganz langsam etwas heller und den Internet-Auktionen nach zu deuten haben viele Sportfreunde noch haufenweise überzählige Tauben in ihren Schlägen, die sie bisher nicht verkaufen oder sonstwie abgeben konnten und sie werden nun noch versucht zu veräußern. Bevor solch abgegebene Tauben irgendwo hemisch sind und dort vernünftig gute Nachzucht geben können, ist die eigentliche Zuchtsaison vorbei. Meiner Ansicht nach gehört zum Züchten guter Tauben mehr dazu als einfach Männchen und Weibchen zusammen in eine Zelle zu stecken und zu hoffen, dass sie sich paaren und dass das Weibchen Eier legt und diese befruchtet sind und dann Junge aufgezogen werden. Tauben sollten sich heimisch fühlen, sicher fühlen, wohl fühlen und das geht nicht von heute auf morgen. Wenn ich jetzt eine Taube kaufen, dann kann ich sie nicht übermorgen anpaaren und sagen, dass sie nun gute Junge bringt. So funktioniert es meiner Meinung nach nicht.
Ich muss allerdings sagen, dass auch bei uns noch deutlich zu viele Tauben sitzen. Und zwar junge Vögel aus 2023, die gereist wurden und nun in den Witwerschlag umsiedeln sollen in zwei, drei Tagen. Es sind jedoch viel, viel mehr als wir Platz haben. Insofern weiß ich noch nicht genau wie wir das mit diesen Tauben anstellen. Wir haben immer mal überzähligen jährige Vögel im Jungtierschlag gelassen und später einfach die jungen Tauben dazu gesetzt. Aber das war aus verschiedenen Gründen nicht ideal. Wir haben dort die jährigen Vögel dann sechs, sieben oder acht Flüge angespielt auf der Altreise und das ging auch einigermaßen, ohne dass sie groß Preise flogen. Später wurden sie in den Witwerschlag umgewöhnt und wurden dann als Zwiejährige manchmal sehr gute Reisetauben. Aber für die Jungtiere war das nicht gut und es war sehr, sehr viel Arbeit. Ich weiß noch nicht wie ich es anstelle, aber es wären sicherlich mindestens zehn jährige Vögel zu viel da. Ich bin allerdings auch nicht so vermessen zu sagen, dass ich weiß, welche dieser Tauben später gut wird und welche nicht. Daher kann ich sie auch nicht nach, wie auch immer gearteten Kritieren, selektieren. Ich käme allerdings auch nicht auf die Idee, die Tauben, die ich dann gegebenenfalls nicht behalten möchte, zum Kauf anzubieten.
Vielleicht könnte es Sinn machen in diesem Jahr einfach einmal deutlich weniger Jungtauben zu züchten und nur die eine Hälfte des Jungtierschlages zu besetzen mit jungen Tauben und von der anderen Hälfte die überzähigen Jährigen einfach vom Brett zu reisen und zu schauen, was sie so können. Das wäre allerdings auch wieder mit mehr Arbeit verbunden. Ich muss also noch ein wenig überlegen. Was aber nicht in Frage kommt ist, dass wir den Witwerschlag überbesetzen. Das bringt nur Unruhe und ist aus unserer Sicht einfach nicht gut für die Leistung und die Form der Reisetauben.
Es wird wohl auch noch spannend wie sich das Wetter insgesamt entwickelt, denn nachdem es nun zunächst in der kommenden Woche wohl wärmer wird, kann es sein, dass wir noch einmal einen richtig kalten Februar bekommen, Das hat mit der Spaltung des sogenannten Polar-Wirbels zu tun und die Auswirkungen von dieser Spaltung, die wir erst einige Wochen später zu spüren bekommen können. Das ist jetzt für die Experten noch schwer vorher zu sagen. Aber bei Eiseskälte die Zuchttauben zu verpaaren (wenn es denn so kommt) - dazu habe ich auch keine Lust.



 

Sonntag, 14.01.2024
Sascha am 14.01.2024 um 08:23 (UTC)
 Vor knapp 20 Jahren flogen bei meinem Großonkel Karl Mimberg hier in unserer Reisevereinigung zwei Nestbrüder mit den Ringummern 93 und 94. Diese beiden Tauben flogen beide in ihrer Karriere um die 50 Preise mit vielen Spitzenpreisen und das Phänomen war, dass sie fast immer zusammen zuhause ankamen. Nummer 93 ging meistens etwas früher in den Schlag als der 94 und flog den früheren Preis...aber es waren beide ganz hervorragende Tauben.
Noch heute fliegt aus der Familie dieser Tauben Nachzucht in mehreren Schlägen unserer Reisevereinigung. Die Mutter des RV-besten Vogels in diesem Jahr beim Sportfreund Adam Nübel kommt direkt aus dem Schlag von Karl Mimberg und kommt aus der Linie von 93 und 94. Der zweitbeste jährige Vogel unserer RV in diesem Jahr bei unseren Verwandten, der SG Mimberg, kommt aus einem Sohn des 93 und dieser Sohn wurde direkt von Karl Mimberg gezüchtet.
Bei mehreren anderen Züchtern sind durch abgebene Tauben noch Nachkommen dieser beiden Vögel erfolgreich. Sogar auf einem One Loft Race war in diesem Jahr ein Enkel des 93 zweite As-Taube über alle 5 Flüge mit einer Distanz von 102, 168, 246, 262 und 410 KM und errang mehr als 402 As-Punkte.
Unser 21-37, der in der letzten Woche auf unserer RV-Ausstellung den 1. Preis in seiner Klasse errang, ist auch noch ein Enkel dieses Nr. 93....so wie z.b. auch unser 575, der 2020 15. bester jähriger Vogel in ganz Westfalen wurde.
Mein Großonkel Karl Mimberg hat mit seinem kleinen Bestand an Tauben Spuren hinterlassen. Gestern ist er im Alter von 81 Jahren nach langer Krankheit verstorben. Auch wenn er aus gesundheitlichen Gründen selbst seit etwa eineinhalb Jahren keine Brieftauben mehr halten konnte, galt sein Interesse immer den Tauben. Wenn ich ihn sprach fragte er als erstes nach den Tauben: wie es ihnen geht, was bestimmte Tauben aus seinem Bestand, die wir bei uns haben, machen - ob sie noch da sind....Es stimmt mich extrem traurig, dass wir künftig diese Gespräche nicht mehr führen können. Ich hoffe Karl kann oben von seiner Wolke unseren Tauben weiter zusehen...
 

Samstag, 13.01.2024
Sascha am 13.01.2024 um 07:01 (UTC)
 Es ist, wie ich finde, sehr schade, dass es im deutschen Brieftaubensport kaum Internet-Seiten gibt, auf denen Sportfreunde mehr oder weniger regelmäßig über ihren Umgang mit unserem Hobby berichten. Das ist insbesondere in den Niederlanden doch anders. Dort gibt es viele Brieftaubenliebhaber, die täglich, wöchentlich, oder einige Male im Monat auf ihrer Homepage über das was sie im Taubensport tun oder was ihnen aufgefallen ist, berichten. Immer wenn ich Zeit habe, dann lese ich auf diesen Seiten, die oftmal auch so aufgebaut sind, dass man sich den Text, wenn man das möchte, beispielsweise auf deutsch übersetzen lassen kann. So lese und erfahre ich immer wieder interessante Dinge rund um den Brieftaubensport. In Deutschland hingegen scheinen Sportfreunde kein Interesse daran zu haben ihr Hobby öffentlich darzustellen. Es beschränkt sich zumeist auf irgendwelche Fotos von neuen oder zu verkaufenden Tauben in den sozialen Medien, oftmals nichtssagenden Kurzfilmen auf Instagram oder kleine Foren, in denen sich die Teilnehmer an einer Diskussion schon nach wenigen Beiträgen oft gegenseitig angiften.
Die wenigen Homepages, die es im deutschen Brieftaubensport gibt, werden kaum gepflegt und dienen dann häufig nur dem Verkauf von Tauben, in dem man die eigenen mehr oder weniger großen Erfolge präsentiert und die Zuchttauben aus denen man dann bei Bedarf Jungtiere anbietet. Alles in allem muss man sich nicht wundern, dass der deutsche Brieftaubensport rapide im Niedergang ist, wenn in einer Zeit, in dem alles über die Medien gezeigt und dargestellt wird, unser Hobby ein völliges Mauerblümchendasein fristet. Selbst eine ehemals gute und gut gepflegte Seite wie der "Internet-Taubenschlag" dient inzwischen nur noch den Taubenverkäufen und das angeschlossene Forum dort ist mausetot.
Die Homepage unseres deutschen Brieftaubenverbandes befindet sich nun schon seit vielen Jahren in einem desolaten Zustand, der absolut nicht mehr zeitgemäß ist, aber die geplante und hin und wieder angedeutete Erneuerung dieses Internet-Auftritts lässt noch immer auf sich warten.
Ein Sportfreund fragte mich gestern, ob er für die Zuchtvorbereitung seiner Tauben auch das Produkt "Gerwit W" von Röhnfried nutzen könne. Selbstverständlich geht das. Es ist ein Multivitaminpräparat, dass auch Vitamin E enthält und wenn die Tauben gut geführt sind, dann muss man ihnen zur Vorbereitung auf die Zucht nicht zig Produkte geben. Nicht extra Vitamin E oder extra dies und das. Tauben sollten das ganze Jahr über so geführt sein, dass man sie jederzeit (vielleicht mit etwas zusätzlichem Licht im Winter) ohne Probleme anpaaren kann und dass sie dann auch in einem normalen Zeitraum legen und befruchtete und feste Eier bringen.
Ich habe noch nie verstanden warum Taubenzüchter meinen mit allen möglichen Produkten die Form einer Taube zusätzlich herbei führen zu müssen - sei es für die Reise oder sei es für die Zucht. Die Form kommt nicht aus den Flaschen und Dosen, sondern insbesondere durch Licht und Wärme. Darum herum sollte die Versorgung so sein, dass die Tauben ein vernünftiges bedarfsgerechtes Futter erhalten, immer ausreichend (eher reichlich Mineralien) und ab und an mal Vitamine - wobei wir hier Vitamine bevorzugen, die nach Möglichkeit nicht synthetisch hergestellt wurden, sondern aus dem Produkt selbst stammen. Also aus Gemüse, dem Körnerfutter an sich, aus Ölen oder Bierhefe. Mehr braucht es für unsere Brieftauben eigentlich nicht.
 

Freitag, 12.01.2024
Sascha am 12.01.2024 um 04:23 (UTC)
 Gestern hat mir ein Züchter geschildert, dass ein Teil seiner Tauben jetzt im Winter dazu neigt den eigenen Kot zu fressen. Es gibt dazu unterschiedliche Meinungen. Einige Sportfreunde meinen, dass es völlig normal sei, wenn Tauben das einmal tun, weil sie Langeweise hätten und durch knappe Fütterung auch Hunger. Andere Züchter meinen, dass vielleicht doch ein Mangel bei den Tauben vorliegt und sie dadurch etwas versuchen aufzunehmen, was ihnen fehlt.
Ich habe das selbst auch schon bei unseren Tauben gesehen. Es ist aber viele Jahre her. Obwohl wir auch weiter im Winter teilweise sehr knapp füttern und auch kein besonders reichhaltiges Futter, tun unsere Tiere das im Schlag nicht mehr. Daher ist meine Vermutung, dass es doch mit der Versorgung der Tauben hinsichtlich Eiweißen oder Vitaminen zusammenhängt, wenn sie ihren Kot fressen und dass sie tatsächlich versuchen dadurch einen Mangel zu kompensieren.
Ich hatte ja schon häufiger beschrieben, dass unsere Tauben auch im Herbst oder Winter immer regelmäßig mindestens ein Mal in der Woche die Pulver von Dr. Marien mit flüssiger Enzymhefe über das Futter bekommen und seit wir das so handhaben, habe ich nie wieder beobachtet, dass auch nur eine einzige Taube ihren eigenen Kot frisst. Deswegen vermute ich, dass sie keinen Mangel haben und es daher nicht tun.
Ein anderer Züchter, der jetzt im Winter das gleiche Futter füttert wie wir, hat mir beschrieben, dass ihm seine Tauben trotz recht knapper Fütterung zu schwer erscheinen. Das ist bei uns in diesem Jahr allerdings auch ein wenig so und ich bin da nicht so ganz glücklich mit. Die Tauben erhalten wirklich nicht viel Futter und trotzdem ist ihr Gewicht nach meinem Empfinden einfach etwas zu hoch. Ich werde nun dazu übergehen dass ich dem Futter noch ordentlich Paddy-Reis zusetze (besonders bei den Reisetauben). Der Sportfreund, der mir schrieb, will sein Futter auf eine andere Wintermischung umstellen.
Auch hier kann ich nur Vermutungen anstellen: in der Mischung, die wir aktuell einsetzen (Bergemann Light von Paloma) ist recht viel Kardi enthalten. Kardi enthält zwar recht viel Rohfaser, aber darüber hinaus eben auch sehr viel Fett und v.a. keine besonders "guten" Fettsäuren. Ich habe das ein wenig unterschätzt, als ich das Futter gekauft habe. Im Grunde genommen ist es so, als würde man den Tauben jetzt im Winter auch immer eine handvoll Sonnenblumenkerne unter das Futter mischen. Das ist einfach nicht ideal und ich werde die Versorgung da ein wenig umstellen. Davon abgesehen bin ich schon viele Jahre kein Freund von allzu viel Kardi im Futter - ebenso wenig übrigens wie von der Zufütterung von Sonnenblumenkernen in der Reise um Fett zu ergänzen. Mir erscheint es da sinnvoller eher auf Hanf und Erdnüsse zu setzen. Aber das ist nur so ein persönlicher Gedanke.
 

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