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Samstag, 06.01.2024
Sascha am 07.01.2024 um 06:32 (UTC)
 Gestern Abend habe ich unsere Tauben zur Ausstellung gebracht. Dort wurden sie dann schon am Abend durch die Preisrichter bewertet, aber vor Abschluss des Richtens war ich schon wieder zuhause. Endgültige Ergebnisse sehe ich dann erst heute. Wir haben nur Vögel ausgestellt, da wir auch nur mit Vögeln an der Reise teilnehmen. Wir hätten natürlich auch junge Weibchen ausstellen können, aber ich möchte immer gerne Tauben ausstellen, die auch im kommenden Jahr an der Reise teilnehmen sollen. Die alten und jährigen Vögel waren mir deutlich zu schwer. Nach Ende der Ausstellung ist hier erst einmal Fastenzeit für diese Tauben angesagt - da gibt es erst einmal längere Zeit nur sehr wenig Futter und ich denke, dass ich mir dazu auch noch einen Sack Paddy-Reis oder Säuberungsmischung kaufen werden und diesen dann verfüttere.
Dass unsere Tauben teilweise zu schwer sind mag für die Ausstellung nicht so schlecht sein. Züchter, die mehr wert auf Ausstellungen legen sagen das ja immer wieder. Aber wenn Fett dafür sorgt, dass man die wirklichen Qualitäten einer Reisetaube, also die Muskulatur etc nicht gut fühlen kann, dann sollte man doch das Ausstellungswesen mal überdenken. Wir züchten Sporttauben. Die sollten eigentlich nie zu fett sein und schon gar keine besondere Bewertung bekommen, wenn sie zu fett und zu rund sind. Aber scheinbar ist bei Ausstellungen sehr oft das Gegenteil der Fall. Aber insgesamt ist das Ausstellungswesen ja auch nur ein Spaß zur Winterzeit, der etwas zur Geselligkeit in einer RV beiträgt.
Heute findet dann die Siegerehrung zu unserem, für die RV verkorksten, zurückliegenden Reisejahr statt. Und morgen dann der Vortrag bzw. die Podiumsdiskussion mit Gerhard Homberg ab ca. 10.30 - ich denke das wird eine schöne und interessante Sache und kann sicher auch für den ein oder anderen Sportfreund, der nicht unserer RV angehört, interessant sein.
Heute abend läuft die Pre-Auktion der Versteigerungstauben unserer RV im Internet aus. Ich habe die Auktionstauben - auch unsere eigene Taube - hier in den letzten Tagen ja verlinkt und sollte jemand Interesse an einer Taube haben, dann kann er bis heute abend noch bieten.
Gestern fragte mich ein Sportfreund, ob unsere Auktionstaube ein Vogel sei. Ich denke dass es ein Vogel ist, ja. Aber die Nestschwester zu diesem Vogel sitzt hier auch noch bei uns (ich wollte sie eigentlich für uns behalten). Sollte aber jemand Interesse eher an einem Weibchen haben, dann kann er sicher auch den Vogel ersteigern und nachher Kontakt zu mir aufnehmen und das Weibchen bekommen. Ich denke die Täubin ist in der Hand und im Bau und von der Muskulatur etc. dem Vogel sehr ähnlich. Das macht also keinen großen Unterschied.
Ich hoffe, dass ich es heute Vormittag schaffe unsere Zuchttauben gegen Pocken zu impfen. Das habe ich mir eigentlich vorgenommen. Dann wäre ich für die Zuchttiere schon einmal mit den Impfungen durch für dieses Jahr. Mir fiel dazu folgendes ein: auf der DBA saß ich ja einige Zeit am Beratungsstand der Tierärzte bei Dennis Rubbenstroth und da kamen mehrmals Züchter vorbei mit Fragen zu Impfungen. Auch dazu, welche Impfstoffe eigentlich zugelassen und verfügbar sind, denn die Tierärzte, welche irgendwo vor Ort sind, sind ja oftmals nicht auf Brieftauben spezialisiert und wissen das nicht so. Es wäre doch sehr wünschenswert, wenn unsere Verbandsklinik so etwa ein Mal Anfang des Jahres in der "Brieftaube" in einem kleinen Beitrag (und auch auf der Verbandshomepage) darstellen könnte, welche Impfstoffe derzeit in Deutschland für Brieftauben für welche Impfung aktuell zugelassen sind und man könnte gegebenenfalls ergänzen inwieweit diese Impfstoffe aktuell auch verfügbar sind. Ich denke das würde vielen Sportfreunden und Tierärzten ein Stück weit helfen, denn der Dschungel an verfügbaren und weniger verfügbaren Impfstoffen gegen alle möglichen Erkrankungen (vielleicht könnte man in verschiedenen Beiträgen auch einmal über die Wirksamkeit und den Nutzen verschiedener Impfstoffe berichten) wird immer größer und für den normalen Züchter undurchsichtiger.
 

Freitag, 05.01.2024
Sascha am 05.01.2024 um 07:57 (UTC)
 Es gibt wohl kein Land der Welt, in dem Brieftaubensport betrieben wird, in dem so viele alte und zu einem ganz großen Prozentsatz einfach völlig unbrauchbare Tauben über das Internet nur aufgrund ihrer Abstammung verkauft werden, wie in Deutschland. Mich wundert es überhaupt nicht, dass die Taubenqualität in Deutschland von Jahr zu Jahr schwächer wird. Da werden fünf-, sechs-, sieben- oder acht Jahre alte Tauben mit vermeintlich bester Abstammung aus oftmals völlig fadenscheinigen Gründen verkauft, nur weil sie einmal selbst für teilweise viel Geld gekauft wurden.
Um es mal klar zu sagen: wer eine gute Zuchttaube besitzt, der verkauft sie in aller Regel nicht. Ob die drei Jahre alt ist, fünf Jahre oder 8 Jahre. Das was da teilweise massenhaft angeboten wird sind einfach fast ausschließlich Tauben, die wenig bis gar keine gute Nachzucht gebracht haben.
In den Niederlanden oder Belgien gibt es solch einen Markt für alte und eigentlich aussortierte Tauben längst nicht in dieser Form wie hier in Deutschland.
Es gibt inzwischen gut reisende Schläge, die sich reihenweise "Namens- und Abstammungstauben" anschaffen (und durchaus auch ältere Tiere), nur um diese an ihren Bestand zu kreuzen, der zwar gut fliegt, aber keine Namen hat und um die Nachzucht aus diesen Kreuzungen dann weiter zu verkaufen für mehr Geld, weil endlich Namen drin stehen.
Ich finde es wirklich ein absolutes Trauerspiel was sich im deutschen Brieftaubensport, der teilweise zu einem Brieftaubenhandel verkommen ist, so abspielt. Mehrere sogenannte Sportfreunde haben sich inzwischen darauf spezialisiert solche alten und im Grunde aussortierten Tauben über eine Art Agentur über das Internet zu vermarkten.
Ehrlich gesagt würde ich mich schämen so mit Tauben zu handeln. Wir haben hier in den letzten Jahren viele Tauben selektiert und aussortiert, die zwar eine hervorragende Abstammung hatten, aber einfach in Zucht und/oder Reise keine Leistung gebracht haben. Ist man eigentlich dumm, wenn man diese Tauben nicht auch noch zu Geld macht? Oder gehört nicht zu unserem Hobby auch noch ein bißchen so etwas wie Anstand.
Wenn Sportfreunde über das Internet einen Totalverkauf machen, weil sie das Hobby aufgeben (müssen), dann ist nichts dagegen einzuwenden, wenn auch deren ältere Tauben selbstverständlich mit verkauft werden.
Wenn gut reisende Schläge über das Internet eine Runde Jungtauben oder ähnliches anbieten, dann ist das selbstverständlich ehrlich und in Ordnung.
Letztlich sind auch die vielen Auktionen, welche RVen und Regionalverbände organisieren ok, weil sie Geld in die Kasse bringen sollen. Auch wenn ich persönlich gar kein Freund davon bin.
Aber alte Tauben, die einfach nichts gebracht haben nur wegen der Abstammung ins Internet stellen? Ich finde das für den Verkäufer peinlich. Und für die Käufer dieser Tauben kann ich auch nur feststellen, dass es da zumeist auch nur um das Weiterverkaufen der "Namenstauben" geht.
Auch dieses ganze Gehabe ist ein Teil der, wie ich gestern schon schrieb, wenig vorhandenen Leistungszucht in unserem Hobby. Gestern fiel mir im Internet eine Taube auf, die ich als Jungtier vor mehr als 7 Jahren selbst hätte bekommen können. Aber es war in der Herbstzeit, unser Schlag war voll und wo hätte ich sie hinsetzen sollen?! Also habe ich das Angebot damals dankend abgelehnt, auch wenn es eine Taube von erstklassiger Abstammung war. Das Tier ist dann bei einem anderen Züchter gelandet...und wird nun nach 7 Jahren im Internet angeboten. Wenn es eine Top-Zuchttaube geworden wäre, dann würde sie nicht verkauft. So einfach ist das....
Gestern riefen mich im Laufe des Tages zwei Sportfreunde aus unterschiedlichen Regionen an und beide berichteten darüber, dass es auch in ihrer Gegend, insbesondere in der Reisezeit, ständig Unruhe und Streit gibt über verschiedene Dinge. Merkt eingentlich niemand wie auch dieser völlig ausufernde Taubenhandel mit der ganzen Unruhe und Unzufriedenheit zusammenhängt? Wollen viele Sportfreunde es nicht merken oder ist ihnen all die Unruhe egal, weil sie finanziell davon profitieren? Ich vermute langsam es ist Letzteres.
Jeder Züchter, der sich neue Tauben anschafft, erwartet von diesen Tieren eine Verbesserung seiner Leistung. Aber die Leistung kann sich nicht bessern, wenn allzu viele Tauben gehandelt werden, deren einzige "Leistung" eine sehr gute Abstammung ist. Es fehlt in Deutschland oftmals zu sehr eine Auslese auf Leistung. Eine Taube, die nicht gut vererbt gehört selektiert und nicht weiter verkauft...
Da bin ich auch wieder bei dem Punkt, den ich gestern versucht habe zu beschreiben: es erfolgt vielfach keine Leistungsauslese und keine Leistungszucht mehr. Es ist, so wie Günter Prange es sagte und wie ich es letzten schon schrieb: "Es werden zwei Meter Stammbaum an einen Meter Stammbaum gepaart." Und daraus kommen leider allzu viele völlig unbrauchbare Tauben.
Mir ist und bleibt es ein völliges Rätsel warum man das hier in Deutschland nicht verstehen will und tausende alte und schlichtweg unbrauchbare Tiere gehandelt werden.
 

Donnerstag, 04.01.2024
Sascha am 04.01.2024 um 08:42 (UTC)
 Wenn ich, wie jetzt wieder in der Winterzeit, in alten Brieftaubenbüchern und Zeitschriften lese oder mir hier und da ein Video ansehe, dann denke ich oft darüber nach was eigentlich aus all den überragenden Tauben geworden ist, die seinerzeit so flogen oder züchteten. Es werden in vielen Berichten ganz ausgezeichnete Tauben vorgestellt. Super Vererber, super Reisetauben, Tauben, die sowohl hervorragend geflogen, als auch hervorragend vererbt haben. Aber wo sind all diese Tiere geblieben? Gibt es von ihnen noch Nachzucht in irgendeiner Form, die herausragende Leistungen in Zucht oder Reise zeigt? Es scheint mir, dass das doch alles sehr wenig ist. Ich denke dann darüber es eigentlich kommt, dass von solch hervorragenden Tieren kaum noch etwas übrig ist.
Denkt man beispielsweise an die Stammkoppel von Karel Meulemans und ihre herausragende Nachzucht seinerzeit. Hier in Deutschland war besonders der "Piet" von Raimund Hermes bekannt. Es ist praktisch nichts mehr davon vorhanden selbst wenn man bei den Tauben Generationen zurückgeht. Hier in unserem Kreisverband reiste über Jahrzehnte ganz hervorragend die Schlaggemeinschaft Fulgoni mit ihrer "Musketier-Rasse". Ist davon noch irgendwo etwas vorhanden. Vielleicht hier und da....aber nichts was heute noch wesentlich eine Rolle spielen würde. Praktisch jeder Brieftaubenzüchter kennt Harry Tamsen. Er flog über viele viele Jahre mit einem sehr kleinen Bestand teilweise sensationell. Ist von seinen Tauben noch etwas übrig? Ich denke so gut wie nichts. Gabi Vandenabeele hatte mit seinem "Kleinen". dem Wittenbuik", dem "Bliksem" und auch vielen ihrer Nachkommen eine ganz herausragende Linie, die sich aber inzwischen doch ein wenig verliert, selbst wenn es mit dem "Rudy", dem "Super Romeo" und anderen hervorragende Nachkommen gab und noch gibt.
Auch um den "Ringlosen" von Günter Prange, von dem es sicherlich noch einige erfolgreiche Nachzucht in Deutschland gibt, wird es langsam dünner und die Zahl seiner herausragenden Nachkommen sinkt.
Ist das einfach der Lauf der Zeit? Sind die heutigen Tauben besser? Und woher kommen dann die heute guten Tauben? Das sind Fragen mit denen ich mich gerne befasse.
Ich habe vor einigen Jahren mal aus Freude an der Sache für unseren Freund Dirk de Beer lange Stammbäume seiner Stammtauben geschrieben. Die Vorfahren seiner sehr guten Vererber habe ich aufgeschrieben bis in die 1950er oder 1960er Jahre soweit es nachvollziehbar war. Das war insbesondere bei den Janssen-Tauben der Fall und man konnte z.b. feststellen, dass seine Stammtauben 346 und die NL-105 irgendwann praktisch gleiche Vorfahren hatten. Beim GuS, den Dirk ja von Leo Heremans gekauft hatte, ließ sich der Stammbaum leider nicht so weit nachvollziehen.
Was mich aber im Pedigree des Gus und seines Bruders "Olympiade 003" wiederum beeindruckte war, dass drei seiner vier Großeltern sehr eng miteinander verwandt waren.
Es gibt Tauben, die sich bis heute in vielen Stammbäumen halten und dort weiter entfernt vorhanden sind. So war beispielsweise der Kannibaal von Dirk van Dyck die vielleicht beste Zuchttaube der letzten 50 Jahre. Immer wieder findet man auch heute noch Tauben, die sehr leistungsfähig sind und die auf diese hervorragende Reise- und Zuchttaube zurück gehen.
Würden wir Brieftaubenzüchter uns mehr mit "Ahnenforschung" bei unseren Tauben befassen, dann würden wir alle sicherlich noch viel mehr auf einzelne bekannte und berühmte Tauben in den Stammbäumen unserer besten Tauben stoßen.
Was aber doch auffällt ist, dass wir fast alle unsere Tauben im Kern relativ planlos verpaaren. "Gut mal Gut" heißt das Motto und natürlich ist zuvorderst das Ziel erst einmal gute Reisetauben zu züchten. Aber grundsätzlich kreuzen wir doch fast alle irgendwie etwas zusammen und hoffen, dass gute Reise- und Zuchttauben heraus kommen.
Wir betreiben praktisch alle keine gezielte Leistungszucht so wie man das eigentlich tun sollte. Ich bin überzeugt, dass wir vieles an unseren Tauben hinsichtlich der Gesundheit, der Orientierungsfähigkeit, hinsichtlich "Härte und Ausdauer" usw. verbessern könnten, wenn wir viel gezielter züchten und uns viel mehr mit Zucht und Auslese befassen würden.
Schaut man sich die aktuell hoch gehandelten Leideman-Tauben an, dann sieht man, dass es in erster Linie Kreuzungen verschiedener Linien sind. Unabhängig von der Qualität dieser Tauben bin ich schon jetzt davon überzeugt, dass von diesen Tauben in zehn Jahren kaum noch jemand sprechen wird....es ist dann alles heraus gezüchtet, so wie es bei vielen anderen "Rassen" der Fall war und es verliert sich dann alles was diese Tauben einmal ausgemacht hat. Den gleichen Prozess erlebt man nun bei den noch vor Kurzem so hoch gehandelten "Van den Bulck-Tauben", welche teilweise allerdings auch wieder "Heremans-Tauben" waren. Es wurde alles zu Geld gemacht was ging, dann wurde gekreuzt und alles durcheinander gepaart und nun wird schon bald die Zeit kommen, wo fast nichts mehr von diesen Tauben vorhanden ist.
Ich finde es insgesamt ein wenig schade, dass unsere ganze Brieftaubenzucht sehr planlos erscheint und wir damit das, was unsere Tauben wirklich ausmacht, das Heimfindevermögen, die Ausdauer, auch die "Härte" usw. über die Jahre doch ein Stück weit herauszüchten und wir damit gleichzeitig die Tauben irgendwie "verweichlichen". Das hat selbstverständlich alles auch mit den Ansprüchen zu tun, die wir auf der Reise an die Tiere stellen. Ich fürchte, dass wir uns da auf einem sehr falschen Weg befinden. Allerdings habe ich auch wenige Ideen wie man dieses ändern könnte....
 

Mittwoch, 03.01.2024
Sascha am 03.01.2024 um 07:07 (UTC)
 Bei vielen Sportfreunden liegen bereits Eier oder kleine Jungtauben im Nest. Die Zuchtsaison hat begonnen. Wir lassen es hier etwas gemächlicher angehen und werden, wie gewohnt, erst etwa Anfang oder Mitte Februar die Tauben verpaaren so wie es das Wetter und die Zeit dann zulässt.
Im vergangenen Jahr haben wir während der Zuchtsaison die Zuchttauben erstmals nach mehreren Jahren wieder mit einem deutlich günstigeren Zuchtfutter versorgt. Diesem Futter hatten wir nur noch ein wenig Hanf zugesetzt und wir haben damit sehr gute und gesunde Jungtauben aufgezogen, die sich von den Tauben, die wir in den Vorjahren mit deutlich teurerem Futter gezüchtet hatten, zumindest bisher in keiner Weise irgendwie unterscheiden. Unsere Jungtauben waren nicht krank, wir hatten fast keine Verluste und es war alles in Ordnung insgesamt mit den Tieren.
In den letzten Tagen habe ich mir nun noch einmal diverse Zuchtmischungen angesehen und mich daran erinnert, wie man noch vor 25 Jahren etwa die Zuchttauben versorgte. Damals fütterte man einfache Zuchtmischungen mit einem ordentlichen Anteil Hülsenfrüchten und wenigen Sämereien oder Hanf etc. Man zog auch damit hervorragende Jungtiere auf und hatte später Tauben, die 12, 13 oder 14 Wochen in der Reise bis 600 oder 700 Kilometer ein anspruchsvolles Reieprogramm abspulen konnten, denn auch in der Reisezeit gab es in der Versorgung damals nur relativ einfache Mischungen (beispielsweise das Futter "Rheinlandperle Rot" der Firma Spinne) und diese wurden dann nur ein wenig um Sämereien, Hanf, Erdnüsse oder Sonnenblumenkerne ergänzt.
Heute sind die verfügbaren Mischungen viel differenzierter und aufwändiger zusammen gesetzt und auch sehr viel teurer. Ich habe mir noch einmal die "Premium-Mischungen" der verschiedenen Hersteller angesehen und konnte feststellen, dass insbesondere auf einen viel höheren Wert an verwertbaren Eiweiß in diesem Mischungen geachtet wird. Dieses erreicht man v.a. durch den Zusatz von Hanf, Perilla, getoastetem Soja usw in den Zuchtmischungen. Dieser Ansatz ist irgendwo verständlich, denn Tauben benötigen Eiweiß zum Wachstum.
Was dann aber auch auffällt ist, dass durch die Erhöhung des Anteils an verwertbarem Eiweiß eine deutliche Erhöhung des Fettgehaltes des Futters mit inbegriffen ist. Denn die Körnersorten, welche einen hohen Anteil an verwertbarem Eiweiß enthalten, enthalten ebenso einen sehr hohen Fettanteil. Das führt dann dazu, dass diese "Permium-Mischungen" einen Fettanteil von über 11 bis hin zu über 14 Prozent enthalten. In früheren Zeiten enthielten die Mischungen, welche man den Zuchttauben fütterte, zumeist einen Fettanteil von etwa 6 bis 7 Prozent und das ist schon ein gewaltiger Unterschied.
Durch unsere Erfahrungen in der Versorgung der Zuchttauben im vergangenen Jahr bin ich inzwischen der Meinung, dass die Versorgung der Zucht- und Jungtauben mti diesen Premium-Mischungen doch alles andere als ideal ist. Natürlich hat man im Nest dann sehr propere Jungtauben liegen und alles ist wunderbar - sie sehen prima aus. Aber aus meiner Sicht züchten wir da doch manchmal kleine Fettklöppse.
Wir sollten nicht vergessen, dass wir bei unseren Brieftauben in der Regel Leistungssportler züchten wollen und es kann aus meiner Sicht nicht im Sinn der sportlichen Leistung sein, wenn man schon von klein auf die Tiere allzu fettreich füttert. Nun muss man ein wenig differenzieren welches Fett man den Tauben füttert und kann schon sagen, dass die meisten eiweiß- und fettreichen Samen und Sämereien recht viel "gutes Fett" in Form von ungesättigten Omega-3-Fettsäuren enthalten. Diese gesünderen, ungesättigten Fettsäuren sind lebensnotwendig, der Körper braucht sie für flexible Zellwände oder als Bausubstanz für Hormone. Sie machen – in Maßen genossen – auch nicht dick, weil sie nicht so gut als Depotfett taugen. Aber sie sollten eben "in Maßen" genossen werden und eben das passiert bei einer Versorgung der Zucht- und Jungtauben mit den "Premium-Mischungen" aus meiner Sicht nicht. Kurz gesagt: ich denke wir versorgen die Zucht- und Jungtauben doch zumeist allzu fettreich!
Für uns bedeutet dass, das wir auch in dieser Zuchtsaison wieder ein deutlich günstigeres Zuchtfutter einsetzen werden, dass trotzdem aus meiner Sicht ausreichend verwertbares Eiweiß und Fett enthält und ich denke, dass wir damit wieder sehr schöne und gesunde Jungtauben aufziehen werden. Vielleicht sollte man einmal einen Versuch starten und die eine Hälfte der Zucht- und Jungtauben mit einem teurem "Premium-Futter" versorgen und die andere Hälfte mit einem ordentlichem, aber deutlich günstigerem Futter. Ich bin überzeugt, dass man nach einem Jahr keinen Unterschied an den Tauben sehen kann........eher im Gegenteil: ich denke, dass die fettärmer ernährten Tauben letztlich vielleicht die besseren Sporttauben werden.
 

Dienstag, 02.01.2024
Sascha am 02.01.2024 um 14:15 (UTC)
 Am kommenden Wochenende veranstaltet unsere RV "Möhnetal" Warstein wieder ihre jährliche Ausstellung. Ich hatte an dieser Stelle bereits kurz darauf hingewiesen Insgesamt ist das immer eine ganz schöne Veranstaltung zu der regelmäßig auch Sportfreunde aus anderen RVen vorbei kommen, um sich die Tauben anzusehen und sich ein wenig auszutauschen. Es ist auch immer sehr reichlich für das leibliche Wohl gesorgt, sodass niemand hungern oder dursten muss. Das Programm sieht in diesem Jahr wie folgt aus:

Freitag, 05.01. 17.30 – 18.30 Uhr Anliefern der Tauben mit Züchtertreffen
ab 19.00 Uhr Richten der Tauben

Samstag, 06.01.15.00 Uhr, Eröffnung der Ausstellung danach Cafeteria und Verkauf wertvoller Taubengutscheine unserer RV Meister, sowie Tombola
ab 17:30 Uhr RV-Siegerehrung Reisejahr 2023

Sonntag, 07.01. ab 10.00 Uhr Frühschoppen
ab 10:30 Uhr Vortrag und Diskussion mit dem Spitzenzüchter Gerdhard Homberg anschließend Tombola
ab 13.00 Uhr Saalversteigerung von
gegen 14:00 Uhr Ehrung der Ausstellungssieger und anschließend Ausgabe der Tauben

Ich denke das ist ein Programm, dass sich durchaus sehen lassen kann und mit dem Sportfreund Gerhard Homberg hat unsere Reisevereinigung auch einen Referenten gewonnen, der, so kann man wohl sicher sagen, im zurückliegenden Jahrzehnt zu den absolut erfolgreichsten und stärksten Züchtern in Deutschland gehört.

Die Versteigerungstauben stehen zur Pre-Auktion bereits im Internet unter dem folgenden Link - darunter auch die Spendentaube aus unserem Schlag, auf die ich bereits am 29.12. hier ein wenig genauer beschrieben hatte.

Pre-Auktion unserer RV "Möhnetal" Warstein

Wir selbst haben sieben Tauben für die Teilnahme an der Ausstellung gemeldet, wobei wir unsere Tauben nicht speziell in irgendeiner Form vorbereiten. Sie werden am Freitag nachmittag einfach vom Schlag genommen. Da gilt für uns nur das Motto "dabei sein ist alles".
Insgesamt denke ich, dass wir unser Hobby und das gesamte Brieftaubenwesen viel mehr auch über Ausstellungen und andere Veranstaltungen wieder mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen müssen.
Vorgestern riefen mich besorgte Menschen an, die bei einem Waldspaziergang eine verletzte Taube gefunden hatten. Es handelte sich der Beschreibung nach um eine Rassetaube. Aber es war schon ein wenig traurig wie hilflos diese Menschen der Situation gegenüber standen. Sie wussten nicht einmal was Tauben fressen. Für die verletzte Taube wurde dann anschließend von einem anderen Sportfreund gesorgt, aber dass Menschen nicht wissen, was Tauben fressen, wirft letztlich auch ein schlechtes Bild auf uns und das gesamte Brieftaubenwesen. Wir haben uns größtenteils völlig aus der Öffentlichkeit verabschiedet. Das darf einfach nicht sein und wir sollten da auch viel selbstbewusster mit jenen umgehen, die sich Tierschützer nennen, die aber ganz häufig nichts von Tieren verstehen...
 

Montag, 01.01.2024
Sascha am 01.01.2024 um 12:09 (UTC)
 Ich wünsche allen Brieftaubenliebhabern ein frohes und v.a. gesundes neues Jahr 2024 und viel Spaß an den Tauben!
Die zurückliegende Silvesternacht habe ich auf der Arbeit verbracht und als ich gegen Mitternacht aus dem Fenster dass Feuerwerk ansah, da dachte ich gleich daran was dieses Geknalle und die Raketen wohl mit unseren Tauben, aber auch mit den vielen anderen Tieren macht. Ich habe ehrlich gesagt noch nie viel für diese Knallerei und Feuerwerkerei übrig gehabt und verstehe auch nicht, dass angeblich aufgeklärte und intelligente Menschen immer noch versuchen mit diesem Ritual Geister auszutreiben. Was könnte man mit dem Geld, was da in die Luft geblasen wird, für gute und schöne Dinge tun? Ganz abgesehen davon was wir Menschen damit wieder einmal den Tieren antun....
Ich musste auch an meine Berufskollegen denken, die in der Silvesternacht dann damit beschäftigt sind Menschen wieder zusammen zu flicken, die sich durch die Feuerwerkerei mehr oder weniger schwer verletzt haben.
Eben habe ich dann unsere Tauben versorgt und sie haben jedenfalls die Silvesternacht sehr gut überstanden, zumal hier bei uns im Dorf gottseidank auch sehr wenig geknallt wird.
Allen Sportfreunden wünsche ich nochmals alles Gute für 2024 und besonders "Gut Flug"!

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