Brieftauben Mimberg

NEUIGKEITEN

Brieftauben-Mimberg bei Facebook *Klick*
Freitag, 17.06.2022
Sascha am 17.06.2022 um 06:05 (UTC)
 Unsere Tauben wurden um 6.55 Uhr in Lauf an der Pegnitz aufgelassen. Leider hatten sich aufgrund der Verschiebungen in unserer RV gleich mehrere Züchter gegen eine Teilnahme an diesem Flug entschieden, was natürlich vollkommen verständlich ist. So wird es auch in vielen anderen RVen gewesen sein, wo der Flug auf den Freitag vorverlegt wurde. Ich habe diesbezüglich auch einige Nahrichten in Bezug auf meinen gestrigen Beitrag bekommen. Ein Sportfreund hat mir gemailt, dass er trotz guter Platzierungen in den Meisterschaften die Altreise beendet, da er dieses Hin und Her nicht mitmachen will.
Ein anderer Sportfreund hat mir eine sehr lange und interessante Mail geschrieben - auch mit vielen Gedanken hinsichtlich der Zukunft unseres Hobbys und er schreibt u.a. :
"Die Kreatur Taube und was mit ihr passiert, scheint den meisten dabei gleichgültig zu sein. Veränderungen in unserer Gesellschaft, insbesondere Familien und Freizeitverhalten ist solchen Leuten ebenfalls Wurscht!"
So habe ich zu meinem gestrigen Beitrag doch viel Zustimmung bekommen. Selbstverständlich gibt es auch Züchter, die mit meinem Beitrag nicht einverstanden sind....Da kommt dann immer das Argument: mach doch selbst etwas - du übst ja gar kein Amt aus.
Diese Argumentation ist so seltsam und hanebüchen, dass ich mich frage, was eigentlich dahinter steckt. Darf nur noch derjenige in unserer Gesellschaft negative Kritik üben, der auch in einer Position in irgendeiner Form arbeitet? Darf ich die Politik nicht mehr kritisieren, weil ich selbst kein Politiker bin? Darf ich die Vorstandsarbeit eines Schützenvereins nicht mehr kritisieren, weil ich selbst zwar Mitglied, aber nicht im Vorstand bin? Darf ich im Brieftaubensport nichts mehr zu Auflässen oder Meisterschaftskonzepten oder Zukunftsgestaltung sagen, weil ich gerade kein Amt ausübe?
Das ist schon ein sehr seltsames Verständnis von Demokratie, was da zutage tritt.
Wie auch immer: wir selbst haben zu diesem Flug 32 Vögel eingesetzt. Die Junggesellen bleiben wie geplant nun zuhause, dazu bleiben weiter zwei verletzte Vögel zuhause und ein jähriger Vogel, der vom letzten Flug etwas später am Sonntag nachmittag wiederkam und in der Woche zuvor ebenfalls sehr spät heimkehrte, ist ebenfalls zuhause geblieben und erhält eine Pause.
Insgesamt waren die Vögel natürlich körperlich noch nicht so weit wie vor anderen Flügen. Das ist dem kurzen abstand zum letzten Flug geschuldet. Selbiges habe ich gestern beim Einsetzen von mehreren Sportfreunden gehört. Für den heutigen Flug mag das alles reichen...aber es ist und bleibt einfach eine völlig falsche Entwicklung, die da vonstatten geht.
 

Donnerstag, 16.06.2022
Sascha am 16.06.2022 um 05:44 (UTC)
 Gestern morgen hatte ich mich darüber gefreut, dass man in unserem Regionalverband nicht so unvernünftig ist und den Flug auf Freitag vorzieht. Kurze Zeit später erhielten wir die Nachricht, dass es nun doch am Freitag einen Flug ab Lauf an der Pegnitz geben soll.
Da haben einige Züchter hier im Regionalverband so lange Druck auf das Flugleitergremium ausgeübt, bis man dort dann nachgegeben hat. Holt man dann ein paar Erkundigungen ein, dann fällt auf, dass es immer die gleichen Personen sind, die da massiv Einfluss nehmen.
Diesen Personen geht es nicht mehr ums Hobby, es geht ihnen auch nicht um die Brieftaube , es interessiert sie nicht, dass heute hier in NRW ein Feiertag ist und Familien etc. vielleicht auch einmal was anderes geplant haben, als sich wieder mal um die Brieftauben zu kümmern....es geht ihnen nur um den eigenen Erfolg und/oder darum zwanghaft Tauben zu reisen. Diese Züchter (von Sportfreunden möchte ich hier nicht sprechen) sind im Grunde genommen die wahren Totengräber des Hobbys Brieftaubensport. Es gibt diese Menschen ja in jedem Regionalverband. Sie interessiert nur das eigene Ego, die eigene Geldbörse, der eigene Trophäenschrank usw.
Dass unser Verband auf der einen Seite seit einiger Zeit versucht die Mitgliederwerbung und die Mitgliedergewinnung zu verstärken, andererseits aber mit diesem ständigen Hin und Her und der Tatsache, dass man für irgendwelche Meisterschaftsbedingungen das Hobby Brieftaubensport komplett unattraktiv macht, ist dabei die andere Seite der Medaille.
Welcher an Brieftauben vielleicht interessierte Mensch, der überlegt sich Brieftauben anzuschaffen, soll sich diesen Unsinn denn antun? Flüge mit riesigen Verlusten nach denen viele Flugleiter einfach weitermachen wie bisher, ständige Flugverlegungen, komplette Unplanbarkeit der Freizeit, ein darunter oftmals leidendes Familienleben....das sind Kernthemen unserer sogenannten Freizeitbeschäftigung, die derzeit komplett ignoriert werden. Es zählen nur noch Meisterschaften und die dazu notwendigen Flüge - koste es, was es wolle.
Man muss es klipp und klar sagen: so wie wir den Brieftaubensport in Deutschland derzeit betreiben ist er in spätestens fünf Jahren als Hobby mausetot. Das wird gerne ignoriert und vielen Rentnern im betagten Alter ist das weitgehend egal (was ja auch ein Stück weit verständlich ist), aber es gibt eben auch noch viele Züchter, die voll im Berufsleben stehen und die es nicht aushalten mal ein Wochenende keinen Flug zu machen und die in ihrer Erfolgsgeilheit völlig rücksichtslos geworden sind. Darunter sind auch einige Verantwortliche aus Nachbar-RVen hier im Regionalverband. Man kennt inzwischen seine Pappenheimer.
Es geht dabei letztlich nicht darum, ob am morgigen Freitag die Flüge gut durchführbar sind. Das ist wahrscheinlich möglich, wenngleich es schon heute im bayrischen Raum wieder starke Gewitter geben wird (die meisten RVen werden aber morgen nördlich von diesen Gewittergebieten auflassen). Es geht darum dass man unser Hobby als planbare Freizeitbeschäftigung ebenso mit Füßen tritt, wie man berufstätige Sportfreunde mit diesem ständigen Hin und Her und andauernden Verlegungen mit Anlauf in den Allerwertesten tritt.
Um es mal klar zu sagen: hätte der deutsche Brieftaubenverband aufgrund des schwierigen Wetters das komplette Flugwochenende abgesagt, dann wäre niemandem ein Schaden entstanden. Im Gegenteil! Stattdessen hat man nun wieder riesige Unruhe erzeugt. Und wenn morgen dann irgendein Flug, was man nicht hoffen sollte, einen schlechten Verlauf nimmt, dann will wieder keiner verantwortlich gewesen sein und jeder schiebt es auf den anderen, so wie es auch beim Katastrophenwochenende vor zwei Wochen der Fall war. Man ist wieder zur Tagesordnung übergegangen, einige Flugleiter, die zum x-ten Mal Flüge in den Sand gesetzt haben, machen weiter als sei nichts gewesen und man kehrt nach und nach wieder alles unter den großen Teppich!
80 oder gar 90 Prozent der aktiven Sportfreunde, die ohnehin nicht sonderlich erfolgreich sind, hätten vermutlich überhaupt kein Problem damit gehabt, wenn die Flüge an diesem Wochenende ausgefallen wären aufgrund einer Verbandsbestimmung. Aber unser Hobby wird nicht mehr von diesen sportfreunden gestaltet, sondern nur noch von den Getriebenen. Von den Züchtern, die erfolgreich sein wollen und mit dem Hobby Brieftaubensport nach Möglichkeit Geld verdienen möchten. Darum geht es letztlich! Taubenhandel, Taubenverkauf, Geld und das eigene Ego....das Alles steht vor dem Hobby und vor der Kreatur Brieftaube. Und leider scheint dieser Prozess immer stärker zu werden, was einen aber letztlich nicht wundert, wenn man sieht welche Sportfreunde im und um den deutschen Brieftaubenverband Einfluss nehmen...
 

Mittwoch, 15.06.2022
Sascha am 15.06.2022 um 06:21 (UTC)
 Sehr häufig kritisiere ich hier ja Entscheidungen in unserer RV oder im Regionalverband oder auf Verbandsebene. Aber gestern abend hat man uns hier eine, wie ich finde, sehr richtige Entscheidung mitgeteilt. Wir setzen für das kommende Flugwochenende, im Gegensatz zu einigen anderen Regionalverbänden, die nun in puren Aktionismus verfallen (das ist natürlich dem Beschluss des Verbandes geschuldet, den Freitag als Flugtag freizugeben), nicht am Donnerstag für Freitag ein. Stattdessen wartet man hier erst einmal ab wie sich das Wetter entwickelt.
Einige aktuelle Modelle sehen bereits für Sonntag eine deutliche Abkühlung von Norden nach Süden her vor, sodass durchaus für Montag Flüge möglich erscheinen. Ob es so kommt weiß man selbstverständlich noch nicht, Aber nun nach einem sehr schweren Flug am vorletzten Wochenende und nach einem anspruchsvollen 300er am letzten Wochenende Donnerstags für irgendeinen weiteren 300er oder ähnliches einzusetzen - das wäre aus meiner Sicht völlig falsch. Wenn das Wetter gar keinen Flug am Wochenende (inklusive Montag) zulässt, dann ist das eben so.
Dass der Freitag als Flugtag freigegeben wurde hatte - so erhielt ich gestern die Information - v.a. den Hintergrund, dass man den RVen, die in der letzten Woche samstags einen Flug hatten, die Gelegenheit geben wollte einen Flug mit ausreichend Abstand zum letzten Flug, durchzuführen. Das ist dann auch so weit in Ordnung. Aber wie es immer so ist: Brieftaubenzüchter sind da ja sehr seltsam in ihren Entscheidungsfindungen und so gehen nun auch RVen und Regionalverbände auf Freitag, die erst Sonntag einen Flug hatten. Natürlich können auch das normale und gute Flüge werden. Aber dieser ganze Stress ist sicher nicht förderlich und letztlich sollte immer die Brieftaube im Vordergrund stehen und nicht der Züchter, der meint, dass er unbedingt reisen muss, weil er noch eine Meisterschaft erringen will oder sonst etwas. Hier im Regionalverband gibt es natürlich auch Sportfreunde, die unbedingt gerne Freitag Tauben gereist hätten. In erster Linie Züchter mit den kürzesten Vermessungen. Dass es aber auch Tauben von Züchtern gibt, die 70 KM weiter reisen müssen, wird dann nicht bedacht. Das interessiert diese Sportfreunde auch nicht. Sie denken an sich, sich, sich und dann erst irgendwie an die Tauben oder andere Züchter. Ein Trauerspiel! Aber diese Unruhe kommt eben dabei heraus, wenn man von 7 Tagen in der Woche 4 als Flugtage deklariert. Das kann nicht gut enden und muss zwangsläufig zu Streitereien führen...

Gestern erhielt ich eine sehr interessante Mail von einem sportfreund, der im Sauerland an der Grenze zum Siegerland wohnt. Die möchte ich hier einmal veröffentlichen:

"Hallo Sascha! Ich habe 4 junge nach Essen zum Kohausrennen abgegeben.Ich hatte heute 3-4 fremde junge am Haus,wo die wohl alle wieder herkommen? Irgendwann sitzt eine vorm Einflug, Ich gehe Wasser holen, ist
sie anscheinend wieder weg. Ich gehe in den Schlag,frisst sie dort am Trog. Ich fange die, ich sehe die Vereinsnummer, ich kanns nicht glauben.die Nr. X - eine von Essen,die war bei mir natürlich nicht draussen,nur in der Voliere."


Ob das nun Zufall war oder ob die junge Taube gezielt nach hause geflogen ist? Das wird man leider nicht erfahren.


 

Dienstag, 14.06.2022
Sascha am 14.06.2022 um 04:57 (UTC)
 Die Flugsicherungskomission hat gestern abend für die Flugleiter eine Art Vorabinformation herausgegeben, dass nach Rücksprache mit den Meteorologen für das kommende Wochenende möglicherweise große Hitze und sehr hohe Luftfeuchtigkeit zu erwarten ist. Am morgigen Mittwoch soll es weitere Informationen geben.
Es ist jetzt tatsächlich noch zu früh um irgendwelche genauen Wetterprognosen abzugeben und entsprechend Entscheidungen zu treffen. Aber eines steht für mich fest: wenn das Wetter tatsächlich so heiß und obendrein schwül mit Gewitterluft kommen sollte, dann gibt es nur eine einzige Lösung: das Flugwochenende komplett abzusagen.
Man wird - immer vorrausgesetzt das Wetter entwickelt sich tatschlich so schwierig - am kommenden Wochenende sehen wie es um den deutschen Brieftaubensport bestellt ist. Nach dem Desaster auf der Südostrichtung am vorletzten Wochenende kann man es sich auf keinen Fall leisten, dass noch einmal Flüge so daneben gehen. Wenn man trotzdem Flüge genehmigt - und sei es auch mit einer Flugzeit- und Streckenverkürzung - nur weil irgendwelche Sportfreunde Druck ausüben aufgrund ihrer Chancen in diversen Meisterschaften - und es geht dann nur ein einziger Flug in die Hose mit schwierigem Verlauf, dann hat man wirklich keinerlei Argumente gegenüber den selbsternenannten Tierschützern mehr.
Sollte es wirklich deutlich über 30°C mit hoher Luftfeuchtigkeit und Gewitterluft geben, dann ist aus meiner Sicht eine Absage des Flugwochenendes alternativlos. Ich weiß dass dann wieder von verschiendenen Seiten gejammert, geklagt und geschimpft wird. V.a. viele Weibchenspieler sind dann immer ganz aus dem Häuschen und sie wollen unbedingt, dass ihre Täubinnen in den Kabi kommen und sei es auch nur, damit sie spazieren gefahren werden, damit sie nicht zu paarig werden etc.pp. Aber das ist alles kein Argument.
Man muss nun abwarten wie das Wetter wird....aber wenn es heiß wird und schwierig und man dann noch sagt: es dürfen keine Flüge über drei oder vier Stunden Flugzeit stattfinden und die Tauben müssen mittags zuhause sein....dann gehört die ganze Flugsicherungskomission aus meiner Sicht sofort abgeschafft. Denn die Situation ist so verfahren wie selten nach dem schlechten Flügen auf der Südostrichtung am vorletzten Wochenende und ebenso nach sehr schwierigen Flügen auf der Ostrichtung im hohen Norden am vergangenen Wochenende.
Wir sind jetzt an dem Punkt wo man endlich einmal die Brieftaube in den Mittelpunkt des Handelns stellen muss und nicht die Gier einiger Züchter nach Meisterschaften und Trophäen.
Ich bin wirklich gespannt wie das Wetter sich entwickelt und wie dann die Entscheidungen getroffen werden.

Unsere Vögel hatten gestern keinen Freiflug, wie meistens am Tag nach einem Flug. Heute kommen sie wieder heraus, aber ich werde genau beobachten wie sie sich verhalten. Sollten Vögel dabei sein, die einfach keine Flugfreude zeigen, dann werde ich die Ausflüge wieder öffnen (normalerweise sind diese während der Freiflugzeiten für etwa eine Stunde geschlossen) und die Tauben machen lassen was sie wollen. Es könnte sein, dass einige Tiere doch noch etwas Erholung brauchen.

Update 14 Uhr:
Diese Meldung kam vor etwa einer Stunde herein. Man kann nur noch den Kopf schütteln. Da haben einige Lobbyisten wieder so lange gearbeitet, bis natürlich der Freitag als Flugtag freigegeben wurde. Man muss ja irgendwie die Meisterschaftsbedingungen erfüllen. Und unser Verbandspräsidium macht in einem wiederholten Anflug von geistiger Umnachtung natürlich alles mit. Die ersten Flugleiter haben nun schon beschlossen: Freitag geht es los. Wie bei uns der Stand ist werden wir sicher noch erfahren. Aber das ist nun wirklich das Allerletzte was da abläuft in den Verbandsgremien.






 

Montag, 13.06.2022
Sascha am 13.06.2022 um 04:13 (UTC)
 Vom gestrigen Flug ab Lauf an der Pegnitz sind erfreulicherweise alle Tauben wieder daheim. Das ist dann schon eine ganz andere Situation als vor einer Woche, denn wenn recht schnell alle Tiere zuhause sind kann man auch die Paare frühzeitig trennen, alle Tauben gleich versorgen und alles geht sehr zügig wieder in den gewohnten Rhytmus.
Zu unserer Freude konnten wir gestern dann auch eines unserer Saisonziele als erreicht abhaken: unser jähriger Vogel mit der Nummer 26 konnte gestern in der RV gegen 1.056 Tauben den ersten Konkurs - sogar mit recht deutlichem Vorsprung - erringen!
Es war mir schon ein wenig komisch als von einem 300 Kilometer-Flug bei sehr gutem Taubenwetter - es war sonnig mit ein paar Wolken, nicht zu warm und es herrschte etwas Kopfwund - von unserer ersten zu unserer zweiten Taube fünf Minuten drin steckten. Aber das lag doch ein wenig daran, dass der 26 so viel schneller geflogen war, denn unsere zweite Preistaube fliegt in der RV auch noch einen sehr guten 6. Konkurs.
Im Regionalverband reicht es leider ganz knapp nicht für den ersten Platz - da ist der 26 aber mit einem 2. Konkurs gegen 4.267 Tauben auch hervorragend platziert.
Interessanterweise hatte ich vom 26 Mitte der vergangenen Woche ein kleines Video gedreht, weil ich solchen Spaß mit dem Vogel habe. Dieses kurze Filmchen möchte ich "zu Ehren" des Vogels hier heute einmal einstellen.



Der 26 ist übrigens ein Sohn unseres 483, von dem ich hier auch schon einmal ein Video online gestellt habe, weil er ebenfalls so zahm ist und auch super geflogen hat.

Hier ist die Abstammung des Vogels:



Was mir ansonsten auffiel: die Tauben hatten nach der Rückkehr unglaublich großen Durst. Als 28 unserer 33 Vögel zuhause waren, hatten sie bereits 1,5 Liter Wasser getrunken. Ja, ich denke es war warm und bei Kopfwind mussten die Tauben arbeiten. Aber dieser gewaltige Durst war schon ungewöhnlich und es war auch, wie ich nachher erfuhr, bei vielen anderen Sportfreunden so.
Nun ist es so, dass unsere Tauben derzeit in einem Anhänger einer Nachbar-RV zum Auflassort gefahren werden, da der Anhänger unserer RV einen Defekt hat und ich habe nun schon mehrfach beobachtet, dass die Tauben in diesem anderen Anhänger auch beim Einsatzgeschäft unglaublich schlecht saufen. Es ist aus meiner Sicht in diesem Hänger viel zu dunkel. Die Tauben sehen gar nicht, wenn Wasser eingefüllt wird. Mit so einem Fahrzeug sollte man eher keine Tauben zum Auflassort fahren, finde ich.

Was sonst noch auffiel. Zwei, drei Vögel, die bisher sehr gut geflogen haben, kamen nun zum zweiten Mal nacheinander nicht in die Preise und wirkten auch deutlich abgeflogen und erschöpft. Während die meisten anderen unserer Vögel nur starken Durst hatten, aber sonst fit waren, machten diese Tauben keinen so guten Eindruck, obwohl sie ganz kurz nach der Konkurszeit eintrafen. Diese Vögel werde ich mir heute morgen noch einmal ganz besonders ansehen und mit unserem Mikroskop auch Kropfabstriche untersuchen.

Insgesamt erzielen wir auf diesem 7. Flug der Saison von 33 eingesetzten Tauben 18 Preise und das ist wieder ein sehr schönes Resultat. Was nun in der kommenden Woche wird muss man erst einmal abwarten, denn es soll ja zum wochenende sehr sehr heiß werden. Ich hoffe nicht, dass man beim Verband auf die Idee kommt eine Kilometer-Beschränkung anzuordnen. Wenn es zu heiß wird, dann sollte generell der Flug abgesagt werden und damit hat es sich dann.
 

Sonntag, 12.06.2022
Sascha am 12.06.2022 um 06:04 (UTC)
 Bevor ich heute hier irgendetwas schreibe muss ich zunächst ganz herzlich gratulieren. Unsere Freunde Karl-Heinz und Michael Stumme aus Bad Münder legen gestern beim Regionalflug ab Luneville (414 KM) des Regionalverbandes 258 ein sensationelles Ergebnis hin und erzielen den 1.3.4.5.und 9. Konkurs regional gegen 7.052 Tauben! Wenn das nicht mal eine herausragende Leistung ist?! Herzlichen Glückwunsch und Hut ab! Ganz besonders freut mich dann auch noch, dass der Vater der Regionalflugsiegerin auf dem Schlag von unseren Freunden Simone und Dirk de Beer kommt und ich selbst einen ganz winzig kleinen Beitrag dazu leisten konnte, dass dieser Vogel bei der SG Stumme züchtet! Besonders bemerkenswert wird es, wenn man dann noch weiß, dass bereits im Jahr 2020 ein Regionalflugsieger bei der SG Stumme aus genau diesem Vogel kommt. Also alles in Allem eine sensationelle Leistung!

Ich habe mich gestern so gut das ging beim Einsetzen mit unserem Flugleiter unterhalten über den letzten Flug. Er hat mir seine Entscheidung in Ruhe erklärt. Es kamen ja mehrere Faktoren zusammen. Das schwierige Wetter, ein Trödelmarkt am Auflassort aufgrund dessen unsere Kabis ihren Stellplatz verlassen sollten usw. Es blieben nur die Alternativen: früher Auflass oder die Kabis 200 Meter bewegen, dann warten und schauen ob es mit dem Wetter geht usw.
Da in Straubing am Auflassort das Wetter gut war und die Wetterdienste eine Auflösung der Nebelfelder in der Strecke prognostizierten, entschied man sich für einen Auflass. Der frühe Start brachte für uns sogar noch einen kleinen Vorteil wie es scheint, denn unsere Konkurszeit mit über zwei Stunden war doch nocht eine oder mehrere Stunden kürzer als in anderen Regionalverbänden, die später aufließen. Aber zwei Stunden für einen 400 KM-Flug sind natürlich, auch in Anbetracht der fehlenden Tauben, trotzdem viel zu lang.

Und da kommt man einfach zu dem Punkt: es wird oft nicht mehr sauber gearbeitet. Man kann nicht einen Flug auflassen mit dem Wissen: da ist ein großes Nebelgebiet in der Strecke und nur mit der Hoffnung und der Vorhersage der Meteorologen, dass dieses schlechte Wetter sich bessert. So geht das einfach nicht. Wenn dann obendrein kaum die Strecke telefonisch abgerufen wird, dann kommt so etwas wie am letzten Wochenende dabei heraus.
Was aus meiner Sicht völlig verdrängt wurde - das habe ich auch gestern so gesagt - war die extrem hohe Luftfeuchtigkeit von über 90 Prozent. Selbst wenn irgendwo das Wetter langsam besser wurde, die Sonne mal rauskam etc. Diese extreme Schwüle und Gewitterluft ist pures Gift für Tauben. Lässt man Tauben am Schlag bei so einem Wetter raus, dann fliegen sie eine Runde und setzen sich auf das Dach. Und hier wurde in verschiedenen Regionalverbänden der Start für 350 oder 400 oder 500 KM-Flüge genehmigt. Das sind aus meiner sicht einfach grundlegende Fehler, die nicht passieren dürfen, die aber nun nach 2018 (die katastrophalen Endflüge) und 2019 (auch da könnte ich zum Endflug noch einiges berichten), erneut gemacht wurden. Das geht einfach nicht. Niemand macht so etwas absichtlich, aber es darf in der heutigen Zeit nicht mehr passieren.

Beim Einsatzgeschäft trifft man dann ja auch auf die unterschiedlichsten Meinungen. Da gibt es sportfreunde, die behaupten, der Nebel sei erst später gekommen. Andere erzählen das sei alles kein Problem gewesen - es läge nur an der Taubenqualität und wieder andere wundern sich bis heute was da eigentlich los war und haben keinen blassen Schimmer. Und da muss man einfach als RV und als Regionalverband viel besser kommunizieren. In der heutigen Zeit gibt es genug Möglichkeiten mit den Züchtern Kontakt aufzunehmen und ein kurzes Statement und eine Erklärung abzugeben usw. Das sollte man auch erwarten, aber es passiert allenthalben viel zu wenig.

Was mich einfach am meisten stört ist die Tatsache, dass es Sportfreunde gibt, die verteidigen einfach alles. Man habe das nicht wissen können, man müsse bessere Tauben haben, wir hätten noch Glück gehabt, denn bei anderen sei es noch schlechter gewesen....
Das ist aber eine hanebüchene Argumentation aus der Mottenkiste und dient in keiner Weise unserem Brieftaubensport.

Unsere Tauben wurden eben um 07.35 Uhr in Lauf an der Pegnitz aufgelassen. Das sind für unseren Schlag 309 KM Entfernung. Die Taubenzahlen in unserem Regionalverband sind nach dem Flug in der letzten Woche allerdings gehörig geschrumpft.
Wir selbst haben 33 Vögel eingesetzt. Die Junggesellen im Jungtierschlag sind ebenso zuhause geblieben wie ein zweijähriger Vogel mit einer Flügelverletzung, sowie ein vierjähriger Vogel, der erst am letzten Sonntag Mittag heim kam mit einer Verletzung an der Schulter.
Gestern haben wir noch einen der Junggesellen vom letzten Flug nach hause bekommen. Das hat mich immerhin sehr gefreut!
Nach so einem Flug wie letzter Woche können wir für uns heute kein sensationelles Ergebnis erwarten. Dafür waren doch die Witwervögel in der Woche zu sehr durcheinander. Ich denke Täubinnen verkraften das alles ein wenig besser. Das ist aber auch letztlich nicht wichtig, sondern nur, dass wir heute einen glatten Flug ohne große Verluste bekommen. Dann muss man von Woche zu Woche schauen.

 

<- Zurück  1 ...  131  132  133 134  135  136  137 ... 217Weiter ->