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Mittwoch, 11.01.2022
Sascha am 11.01.2023 um 19:01 (UTC)
 Wenn wir in etwa vier Wochen unsere Zuchttauben zusammen setzen, dann achte ich bei der Verpaarung neben der Abstammung auch immer darauf, ob die Partner sich auf Anhieb mögen und paarig sind. Ist das nicht der Fall, dann versuche ich so ein Paar gar nicht erst zusammen zu setzen. Aus meiner Sicht kommen aus so einer "Zwangsverpaarung" so gut wie nie brauchbare Tauben. Es sollte schon eine gewisse Harmonie zwischen Vogel und Weibchen herrschen.
Was mir außerdem zunehmend wichtig erscheint ist eine hohe Vitalität der Zuchttiere. Ich meine damit nicht die Form, die man durch Belichtung oder bestimmte Beiprodukte etc. ein wenig ankurbeln kann. Nein, unter "Vitalität" verstehe ich eher etwas, dass man nicht wirklich messen kann. Ich denke man kann es aber erkennen, wenn man die Tauben immer wieder (auch schon weit vor der Verpaarung) beobachtet und wenn man sie auch immer mal wieder in die Hand nimmt. Vitale Tauben sind für mich Tiere, die eine gewisse "Körperspannung" haben. (cih kann es schwer beschreiben). Es gibt Tiere, die haben in der Hand eigentlich alles, was eine gute Taube aus unserer Sicht haben sollte. Von der Muskulatur und vom Körperbau usw. Aber ihnen fehlt so etwas wie "Körperspannung" auf der Muskulatur und im Benehmen. Sie liegen einfach so in der Hand, aber man fühlt an diesen Tieren wenig oder gar nichts. Ich glaube nicht, dass solche Tiere am Ende gut vererben.
Auf der anderen Seite gibt es Tauben, die gar nicht so perfekt in der Hand wirken. Sie haben manchmal einen schwächeren Rücken oder etwas offene Legebeine oder ihr Schwanz neigt dazu ein wenig breit zu werden usw. Aber sie haben diese "Körperspannung" - sie wirken aktiv, ihre Muskulatur reagiert auf Druck mit Gegendruck, sie sind vielleicht "Wringertypen". Wie gesagt: es ist schwer zu beschreiben.
Aber ich bin überzeugt davon dass man aus den Tauben, die zuletzt versucht habe zu beschreiben, eher gute Reisetauben züchtet, als aus einer perfekt in der Hand liegenden Taube mit allem Drum und Dran, welcher irgendwie die Energie und die Spannung und die Vitalität fehlt.
Wenn man versucht in jedem Jahr erfolgreiche Reisetauben, mal jünger und mal älter, in die Zucht zu integrieren, dann bin ich im Übrigen davon überzeugt, dass man diese gewünschte Vitalität viel mehr in den Zuchtschlag einbaut, als wenn man sich ein Sammelsurium von Nachzuchttauben erfolgreicher Tiere in den Zuchtschlag setzt, dass aber selbst nie gereist wurde. Der kürzeste Weg zum Erfolg in der Zucht ist, so scheint es mir, die Zucht aus den erfolgreichen Reisetauben (wenn man von den Reisetauben Jungtiere züchtet) oder die erfolgreichen Reisetauben selbst möglichst schnell in den Zuchtschlag zu setzen. Denn diese Reisetiere haben doch oft die höchste Vitalität.
Ein Beispiel habe ich hier schon einmal niedergeschrieben: im Herbst 2020 haben wir vier erfolgreiche Reisevögel, obwohl sie noch recht jung waren, direkt in den Zuchtschlag gesetzt. In der Zuchtsaison 2021 haben wir erstmals aus diesen Vögeln gezüchtet. Aus drei dieser vier Vögel sind folgende Vögel gefallen.
Der 21-14 mit 10 Preisen 55. bester jähriger in Westfalen
Der 21-26 mit 10 Preisen 4.bester Jähriger im Regionalverband und 9. bester Jähriger in Westfalen ...und
Der 21-30 mit 11 Preisen 2. bester jähriger Vogel der RV und 16. bester jähriger im Regionalverband.
Natürlich hatten die Väter dieser drei jährigen Vögel auch allesamt selbst gut geflogen....aber sie hatten - zumindest aus unserer Sicht - auch einfach die notwendige Vitaliät um gute Nachzucht zu züchten.
 

Dienstag, 10.01.2023
Sascha am 10.01.2023 um 18:37 (UTC)
 Wir sind schon seit einiger Zeit bemüht unseren Zuchtbestand jedes Jahr ein wenig zu verkleinern. Der Höchstand an Paaren in unserem Zuchtschlag war mal 23, für das kommende Zuchtjahr sollen es 18 Paare werden. Ziel sind auf die Dauer maximal 15 Zuchtpaare.
Bei einem Reisebestand von um die 40 Witwervögeln sollten zwei Runden Jungtauben aus 15 Paaren eigentlich reichen um die Qualität zu halten oder gegebenenfalls zu verbessern. Wenn 15 (oder in diesem Jahr noch 18) Zuchtpaare nicht ausreichen um ausreichend gute Qualität zu züchten, dann werden auch 25, 30 oder 40 Zuchtpaare nicht reichen.
Letztlich ist alles in jedem Jahr ohnehin immer nur ein Versuch. Man hat, wenn man einen wirklich guten Zuchtbestand hat., wenige recht sichere Vererber, die immer mal wieder gute Tauben geben, und der Rest ist ein Versuchen darum herum und man muss dann auch einfach ein wenig Glück haben.
Sportfreunde, die 30, oder 40 oder mehr sogenannte Zuchtpaare in ihrem Bestand haben, haben das in den meisten Fällen ja nicht für den Eigenbedarf, sondern um aus den "Probepaarungen" Junge zu verkaufen und auch vielleicht auf Gutscheine abzugeben.
Da wir selbst auf so viele Tauben gar keine Lust haben und auch nicht unbedingt einen fortdauernden Taubenhandel hier eröffnen möchten, kommen wir mit weniger Paaren durchaus gut über die Runden.
Dieses Vorgehen zwingt dann auch zu einer härteren Selektion. Das ist nicht immer ganz einfach. Aber wenn man ehrlich ist: wieviele gute Zuchttauben gibt es denn wirklich? Sie sind extrem dünn gesät und wenn ich sehe wie viele Super-, Mega und Giganten-Vererber oder -Paare es laut der vielen Auktionen es inzwischen gibt, dann frage ich mich, warum der deutsche Brieftaubensport nicht voll von Assen ist...
 

Montag, 09.01.2023
Sascha am 09.01.2023 um 17:10 (UTC)
 Manchmal haben wir eine Taube, in der ich mir einbilde irgendetwas "zu sehen". Da denke ich mir dann: das muss doch eine Gute sein. Dieses Gefühl kann für eine Zuchttaube da sein oder auch für eine Reisetaube. Manchmal liege ich dann mit meinem Gefühl richtig, aber auch immer mal wieder falsch. Ich kann nun wirklich nicht von mir behaupten zu wissen, welches Tier am Ende eine gute Reise- oder Zuchttaube wird. Unter unseren Jungtieren des letzten Jahres befindet sich ein Weibchen, dass als Jungtaube von sechs Einsätzen vier Preise geflogen hat. Und zwar auf den letzten vier Flügen des Jungtaubenprogramms. Auf den ersten beiden Preisflügen machte sie keinen Preis, auf den folgenden Flügen flog diese Täubin dann 80, 99, 92 und 95 As-Punkte. Das Weibchen war nicht verpaart, hatte kein Nest oder irgendetwas Besonders. Auf den letzten drei Flügen war sie jeweils unsere schlagerste Taube. Würden wir Täubinnen reisen, dann wäre sie vielleicht im kommenden Jahr ein gutes Reiseweibchen. Das weiß ich nicht.
Aber die Taube gefällt mir einfach in der Hand. Sie ist immer fest in der Muskulatur, immer glatt im gefieder und immer ruhig und angenehm im Benehmen. Und seit Ende der Jungtiereise überlege ich nun schon, ob ich das Weibchen einmal in der Zucht teste. Dabei haben wir eigentlich ausreichend Zuchttäubinnen und für dieses junge Weibchen müsste ein anderes geplantes Zuchtweibchen weichen. Und trotzdem: mehr und mehr neige ich dazu diese junge Täubin in den Zuchtschlag zu übernehmen und dort zu testen. Ihre Abstammung ist gut und aus welchen Tauben soll man sonst züchten?! Es sollten doch Tiere sein, die einem gefallen und wo irgendwie ein wenig Leistung dahinter steckt. Und die Leistung hat dieses Weibchen, wenn auch nur im kleinen Rahmen, auf der Jungreise wirklich gezeigt, denn wir fliegen da ja ohne irgendetwas einfach vom Brett. Insofern ist es doch eigentlich eiebeb Versucht wert....
 

Sonntag, 08.01.2023
Sascha am 08.01.2023 um 08:01 (UTC)
 Gestern endete mit einem Flug über mehr als 500 Kilometer wieder ein bekanntes OLR-Rennen: das Pattaya International Pigeon Race. Ich verfolge diese One-Loft-Rennen mangels Interesse so gut wie gar nicht. Aber ein befreundeter Züchter machte mich darauf aufmerksam wie es inzwischen bei diesen Rennen läuft. Die Siegertaube des Fluges stammte vom bekannten Schlag Mike Ganus. Auf Pipa und anderen Internetseiten wird nun schon überall Werbung und Berichterstattung zu der Siegertaube veröffentlicht. Es waren zum Endflug dieses Rennens noch 5.805 Tauben eingesetzt worden (jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, sind nicht einmal die Hälfte zuhause mehr als 24 Stunden nach der Siegertaube).
Der Schlag Ganus hatte zu diesem Endflug noch schmale 89 Tauben am Start, bekannte Schläge wie Jan Hooymans oder Gerard Koopman jeweils 85 Tauben, Pipa 85 Tauben usw.
Es ist am Ende dann nicht verwunderlich, wenn diese bekannten Schläge auch die Siegertauben stellen, wenn solche Massen an Tieren an den start gebracht werden. Und es soll auch die Leistung der einzelnen Taube nicht schmälern, wenn ich hier darauf hinweise. Die Leistung ist selbstverständlich trotzdem hervorragend. Aber spannender ist natürlich zu schauen wie viele Tauben dieser bekannten Schläge nun zuhause angekommen sind:
Ganus 48/89 Tauben, Pipa 33/85, Hooymans 24/85, 38/85. Über diese Heimkehrquote kann man sich dann meiner Meinung nach schon eher ein Bild über die Qualität der Tauben aus diesen Schlägen machen.Da ragt der Schlag Gabus auch schon ein Stück weit heraus während die anderen nicht besser sind als die Teilnehmer mit wenigen Tieren.
Natürlich kann man sich bei solchen Rennen dann auch die Leistungen der Teilnehmer ansehen (es sind oft auch immer die gleichen Namen) und wenn man möchte daraus seine Rückschlüsse ziehen.
Insgesamt kenne ich mich mit der Materie der OLR zu wenig aus um da für mich irgendwelche brauchbaren Rückschlüsse heraus zu ziehen. Aber wenn OLR die Zukunft des Brieftaubensports sein sollen - so wie es manchmal gesagt wird - dann scheint auch dort schon vieles in die falsche Richtung zu laufen. Wie auch im Programmspiel in Holland, Belgien oder Deutschland wird scheinbar vieles einfach mit der schieren Masse versucht.
In Katowice läuft derzeit die polnische Brieftaubenmesse und nach allem was man hört und lesen kann ist sie super besucht und es ist richtig etwas los. Viele Gäste, viele Industriestände und selbstverständlich sind viele Vertreter unseres deutschen Brieftaubenverbandes dort vor Ort. Man lässt sich ablichten, nimmt an Feierlichtkeiten teil usw. So muss das auch sein.
Ein polnischer Sportfreund, der hier in Deutschland lebt und Tauben reist fragte mich nun allerdings berechtigterweise, warum der Besuch in Polen so großartig ist und der Taubensport und Taubenverkauf usw dort auf der Messe so boomt und warum hier in Deutschland die DBA so eine traurife, schwach besuchte Veranstaltung ist. Darüber sollte sich unsere Verbandsspitze vielleicht einmal Gedanken machen statt in der "Brieftaube" Artikel zu veröffentlichen, die den Anschein erwecken die DBA sei immer noch ein großariges Brieftaubenspektakel in Europa....aber vielleicht liegt es auch an uns deutschen Brieftaubenzüchtern selbst: wir kaufen lieber in Internet-Auktionen unter einem Pseudonym heimlich Tauben ein, die wir nie gesehen haben und von denen wir oft nur ein Stück Papier kennen, statt an Messen teilzunehmen uns untereinander zu besuchen, Tauben zu tauschen und die RVen und Regionalverbände "mit Leben zu füllen". Auch deswegen geht es mit dem deutschen Brieftaubensport stetig bergab.
 

Samstag, 07.01.2023
Sascha am 07.01.2023 um 11:37 (UTC)
 Unsere Tauben bekommen ja, wie ich schon sehr oft geschrieben habe, zwei Mal wöchentlich Gemüsemix mit Kräuter usw. Jetzt im Januar genauso wie sonst immer außerhalb der Reisezeit. Was wir nun allerdings auch noch machen ist, dass wir allen Tauben während des Januars immer wieder das Produkt Naturaline in das Trinkwasser geben und dazu pro Liter Wasser eine Zehe Knoblauch. Damit haben wir schon vor vielen Jahren einmal angefangen. Ich hatte dieses Vorgehen, wenn ich meine mich richtig zu erinnern, von Heinrich Renz übernommen und es einmal so gemacht und das hat uns gut gefallen. Durch die Ansäuerung des Trinkwassers mit Naturaline und der Gabe von Knoblauch über die Tränke gleichzeitig, erhoffen wir uns, dass die Tauben nun nach der Mauser gesundheitlich weiter gut in Verfassung bleiben und der Körper auch noch ein wenig "entschlackt", wenn man so will. so etwas wird ja manchmal gerne als "Blutreinigung" bezeichnet. Im Naturaline sind vierzehn verschiedene Kräuterextrakte enthalten: Erdrauch, Wermut, Isländisch Moos, Efeublätter, Eschenblätter, Labkraut, Himbeerblätter, Ysopkraut, Myrtenblätter, Ringeblume, Benediktinenkraut, Oedermenning, Möhrenkraut, Andorn und Brennessel. Es sind überwiegend Kräuter, die dafür bekannt sind, dass sie viele Bitterstoffe enthalten.
Durch Bitterstoffe sollen Wahrnehmungstätigkeiten in den einzelnen Organen verstärkt werden. Gallenfluss, Lebertätigkeit, Magensekretion, Bauchspeicheldrüsen-Funktion bis hin zur Blutbildung sollen durch sie positiv beeinflusst werden. Zudem soll eine Wirkung auf andere Organe, die über Bitterstoff Rezeptoren verfügen ausgeübt werdem. Zum Beispiel auf Lunge und Haut.
Ob das am Ende wirklich so ist vermag ich nicht zu sagen. Aber wir fahren seit mehreren Jahren mit dieser Führung der Tauben im Januar recht gut. Bitterstoffe und die antibakterielle Wirkung des Knoblauchs, sowie vielleicht weitere Wirkungen der Kräuterextrakte auf die Widerstandskraft der Tauben und obendrein das Ansäuern des Wassers durch das Produkt Naturaline bringen die Tauben hoffentlich zur Anpaarung hin in eine sehr gute körperliche Verfassung.
 

Freitag, 06.01.2023
Sascha am 06.01.2023 um 11:28 (UTC)
 Heute möchte ich aufgrund der wenigen Zeit nur noch einmal an unseren Gutschein erinnern, den wir zugunsten der RV Hameln gestiftet haben. Die Gutschein-Auktion läuft am Sonntag-Abend aus. Vielleicht hat der ein oder andere Leser hier ja noch Lust mit zu steigern...

Gutschein für eine Jungtaube 2023 nach Absprache (zum Reisen oder für die Zucht)

 

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